Teil 2

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Als sich Vater und Sohn auf den Weg zur Küche machten, sah die Welt für eine bestimmte Person überhaupt nicht rosig aus.

Rund 60 Wegstunden zu Pferd liegt von Bruchtal das einstige Hexenreich von Angmar. An diesem unwirklichen Ort, wo Schatten und Dunkelheit herrschten, gab es eine Art gigantischen Ozean voller alter und knorriger Bäume, der sich über die ansteigenden Hügel des Nebelgebirges ergoss.

Dort regierte das Unbekannte, ein Universum voller geheimnisvoller Wesen, in das kaum ein Mensch und nur selten die Elben oder Waldläufer einzudringen wagten.

Eines dieser fremden Völkchen waren die von den Elben genannten Daehini, was so viel wie Schattenkinder bedeutet. Kaum eine Person auf Mittelerde hatte sie bis jetzt erblickt, wodurch nur sehr wenig über dieses extrem scheue Volk überliefert wurde. Sie haben aber den Ruf gefährliche und hinterlistige Krieger zu sein, denen man kein Vertrauen schenken dürfte.

In einem der unterirdischen Kerker saß eine Person, die diese These voll und ganz bestätigen konnte. Die Arme hoch an der nassen Steinwand angekettet, starrte dieser in die Dunkelheit seiner engen Zelle, zu kaum einer anderen Handlung fähig.

Schwarzes, halblanges Haar bedeckte seine müden und angespannten Schultern. Sein ganzer, eigentlich sehniger Körper fühlte sich steif an und bei jeder Bewegung durchfuhr ihn ein nicht enden wollender Schmerz.

'Wie konnte das nur passieren.' ging es ihm unablässig durch den Kopf. Einsam...er fühlte sich so schrecklich einsam. Normalerweise hielt er es ohne große Mühe aus, auch wochenlang keine einzige Seele auf seinen Missionen zu begegnen, aber unter diesen Umständen machte es ihm wirklich zu schaffen.

Schon ca. 2 Monate verbrachte er in diesen Verliesen. So genau konnte er es nicht sagen, da kein Licht in seine Zelle drang. Es kam ihm aber trotzdem schon wie eine Ewigkeit vor, dass er von diesen eigenartigen Wesen gefangen genommen wurde und nun die dreckigen, mit Moos bewachsenen Wände sowie die am Boden liegenden Schatten anstierte.

Als er wieder an die sogenannten Schatten dachte, traten Tränen in seine silbrig grauen Augen und er spürte einen Klos in seinem Hals. Nein...das waren keine gewöhnlichen Schatten, wie er es sich seit Tagen, seit Wochen einredete...nein...es waren seine Freunde.

Seine Kameraden, die vor rund 6 Wochen von dieser Welt gingen und nie wieder das Antlitz der Sonne oder den sternenbedeckten Himmel sehen werden.

Seine kämpfenden Mitstreiter, welche von den mysteriösen Personen brutal gefoltert und anschließend umgebracht wurden.

Und für was ???

Für nichts.

Als er seine müden Augen schloss, wurde er in seinen Gedanken wieder in die Vergangenheit geführt und die damaligen Geschehnisse liefen, wie schon unzählige andere Male, vor seinem inneren Auge ab.

Sie alle wollten einfach nur durch dieses Gelände und ihre Mission erfüllen. Die letzten Monate gab es laufend Überfälle an den Grenzgebieten und keiner hatte jemals die brutalen Angreifer sehen können. Also machten sich die 4 Waldläufer auf, um die Gefahr zu bändigen.

Doch es verlief alles anders als sie es sich gedacht haben. Kaum waren sie tiefer in die alten Wälder eingedrungen, schon machte sich ein ungewohntes Kribbeln in Aragorn, dem Waldläufer, breit. Er versuchte dies einfach zu ignorieren und führte die anderen weiter in das steinige Gelände.

Gleich in der ersten Nacht hörten die trainierten Ohren des Menschen ungewöhnliche Geräusche. Leises Rascheln, dass, kaum hatte es angefangen, schon wieder verstummte. Er blieb trotzdem auf der Hut und hielt Wache.

Doch wenige Stunden später geschah das, weswegen er vielleicht den ganzen Tag schon ein so ungutes Gefühl gehabt hatte. Sie wurden angegriffen.

Pfeile flogen aus den Gebüschen, mit einer Schnelligkeit als wären sie von den Elben gekommen. Was außergewöhnlich war, keiner dieser Geschosse traf sie. Sie bildeten nur eine Art Kreis um sie herum. Eine Warnung, ging es ihm damals durch den Kopf, aber er sollte sich gehörig geirrt haben.

Gestalten traten aus den Verstecken und blickten die Waldläufer stumm an. Braune, wollene Umhänge bedeckten ihre eigentlich menschliche Statur. Aber mehr konnte man nicht von ihnen erkennen, da tiefliegende Kapuzen ihre Gesichter verdeckten.

Nachdem die Waldläufer ein paar dieser fremden Angreifer erwischt hatten, überwältigten diese sie aber und schlugen sie bewusstlos.

Als Aragorn nahend schleichende Schritte vernahm, wurde er plötzlich aus diesen Erinnerungen gerissen und starrte auf die dunkle globige Holztüre, in der trübseligen Erwartung, dass sich einer seiner Entführer wieder blicken lies.

Und auch dieses Mal betrog in sein feines Gehör nicht und einer der Wesen betrat den Raum. In letzte Zeit versuchte Aragorn sie einfach zu ignorieren, als wären sie Luft und könnten ihm nichts anhaben. Stattdessen dachte er dann an seine Heimat, an seine Familie....

"Ada, ich vermisse dich...", meinte dieser nun leise wispernd und schaute auf den Boden.....

Also ihr Lieben....wenn euch die Geschichte gefällt oder ihr (konstruktive) Kritik anzumelden habt, dann schickt mir doch bitte, bitte Reviews. Ich würde mich rießig freuen. Danke!!!!

Erklärungen:

Ada - Vater