@Aragorn15: Danke, danke...dass du mir immer so was Aufmunterndes
schreibst. Ich werde schon noch mehr Kapitel schreiben, keine
Angst....dauert halt bloß a' bissle!!! Du hast gefragt, ob Caled noch
lebt....*muss leider den Kopf schütteln* ...wäre zwar ne' gute Idee, wenn
man seinen Puls messen will und rausfindet, dass er doch noch lebt..., aber
das ist hier nicht drin. Caled fängt ja schon an zu verwesen *Nase zu halt*
. Naja...jedenfalls viele liebe Grüße, deine Joshua Nenya
@Heitzi: Danke für dein Review. Jepp...nun kommen die glorreichen Zwillinge *zwinker*, um ihm zu helfen....die Frage ist nur, ob sie rechtzeitig kommen, denn Aragorn ist schon arg mitgenommen...psychisch und physisch. Was meinen kleinen Rechtschreibfehler angeht...tja erst mal Danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast. *sich den Duden nimmt und ihn von vorn bis hinten gleich anschaut*
***************
so...nun zum Teil 4...
***************
In der Zwischenzeit drückte sich Aragorn fest an die steinerne Wand und wartete.
Bloß worauf ?
Er wusste es nicht mehr. Seine Vater hatte ihn Estel genannt, Hoffnung, doch die war schon längst verschwunden....
Wieder hörte er hallende, ja fast schon vertraute Schritte und kurz darauf knarrte die schwere Tür, als einer der Wächter eilig eintrat. Mit einer forschen Geste legte er ihm eine Schale mit schmutzigen Wasser und ein kleines Stück hartes Brot vor, machte seine Fesseln los und verließ ohne ein Wort die dunkle Kammer.
Aragorn starrte mittlerweile auf seine Mahlzeit. Seit Anbeginn seiner Gefangenschaft hatte er nichts anderes als das eben vorgelegte bekommen, sodass er in letzter Zeit nicht einmal das mehr bei sich behalten konnte.
Bedächtig nahm er nun doch das kalte Stück Brot in seine rauen Hände und tunkte es ohne Nachzudenken in die braune Brühe, damit er es wenigstens besser runter bekam. Langsam kauend, erinnerte er sich an frühere Zeiten.
Zeiten, wo er nachts nicht schlafen konnte und sich dann heimlich in die Küche geschlichen hatte, nur um dort das Gebäck für den morgigen Tag zu plündern. Danach ist er meist mit tapsenden Schritten in das Schlafzimmer seines adars gegangen und mit schließlich vollen Magen dann unter seine Bettdecke gekrochen.
Aber das war lange her...
Als er es letztendlich geschafft hatte, den einen Bissen zu sich zu nehmen, musste er husten, denn seine Kehle war durch den langanhaltenden Wassermangel stets trocken und wie ausgedörrt.
Er schob die Schale wieder weg.
Stattdessen zog er seine angewinkelten Beine dicht zu seinem zitternden Körper und schlang seine Arme darum. Er knetete dabei immerfort seine Hände, denn durch die Fesseln wich ein großer Teil seines Blutes zurück, sodass sie sich manchmal nahezu taub und leblos anfühlten.
Seine kalten Fingerspitzen berührten die wunden Stellen, an denen die metallenen Ringe tagtäglich scheuerten und die offenen Partien nicht verheilen ließen. Aber statt von den schmerzhaften Punkten abzulassen, rieb er mit seinen Fingernägeln immer weiter auf den betroffenen Wunden. Er musste das tun....
Er wollte doch nur etwas fühlen....
Auch wenn es nun der Schmerz war, der ihn jetzt zusammenzucken lies, war das Gefühl doch irgendwie...gut.
Dünne weiße Linien bedeckten schon seine Gelenke, aber Aragorn bekam sie in seinem Dämmerzustand nicht bewusst mit.
Als sein Blick wieder über die Schatten seiner Freunde glitt, hörte er schwer schluckend auf und sackte wie von einem Schlag getroffen zusammen.
Er hatte keine Kontrolle mehr,.....über nichts.
Nicht über seinen Körper, seine Gedanken....die ganze Lage, in der er steckte, war er hilflos ausgesetzt. Das war ein Gefühl, dass er vor seiner Gefangennahme nicht kannte. Er war nie in einer derartigen Situation gewesen.....
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Elrond sprach sich derweilen mit seinen beiden Söhnen ab. Sie würden zum nächstgelegenen Lager der Dunedain reiten müssen, um Auskunft über die mögliche Lage seines Sohnes zu bekommen.
Jede Faser seines Herzens wünschte sich, dass er auch mitreisen könnte, aber das war unmöglich. Ein Land wie Bruchtal ohne Führer zu lassen und das in unruhigen Zeiten wie diesen wäre fatal für die hiesigen Bewohner. Trotzdem wurde er von Minute zu Minute nervöser.
Hinter einer cremefarbenen Säule kamen nun seine Söhne hervor. Schnellen Schrittes bewegten sie sich zu den Ställen, um ihre Pferde zu holen. Beide hatten grüne einfache Tunika's an, auf ihren Schultern hing jeweils ein dunkelbrauner Bogen und der dazu gehörige silberfarbene Köcher und an den Seiten konnte Elrond die Dolche entdecken, die er ihnen vor nicht all zu langer Zeit geschenkt hatte.
Von seinen Sorgen kurz abgelenkt, schaute er ihnen etwas verwundert nach. Konnten das seine Söhne sein..., die dort mit grimmigen Gesichtern entlang liefen...?
Natürlich wusste er, dass Elrohir und der um wenige Minuten ältere Elladan schon seit sehr langer Zeit keine Kinder mehr waren und längst ihren Platz unter den anderen Elben erreicht hatten. Doch oftmals erschienen sie so jung, manchmal beinahe verspielt. Aber dies konnte auch an Estel liegen, der so viel Lebensfreude in seine ganze Familie gebracht hatte, dass dies wahrscheinlich auf seine beiden anderen Söhne irgendwie abgefärbt haben musste.
Bei diesen Gedanken wurde er automatisch in die Realität zurückgeholt. Nur Sekundenbruchteile bevor Elladan, gefolgt von seinem jüngeren Bruder, auf ihn zukam.
"Ada, wir werden jetzt aufbrechen."
"Ja, ich weiß, ion nin. Bringt ihn bloß heil zurück, aber seid vorsichtig! Habt ihr mich verstanden?", meinte er mit ernster Miene.
Elrohir und Elladan nickten und verabschiedeten sich von Elrond, indem sie ihn kurz umarmten und einen sanften Kuss auf die Wange gaben. Diese Art von Abschied vollzogen sie aber nur in den Fällen, wenn keiner der anderen Elben anwesend waren.
Ein letztes mal hob er nun die Hand, ehe seine Söhne auf ihren schwarzen sehnigen Stuten zwischen den hohen Bäumen seines Landes verschwanden und sich ihren Weg zu den Dunedain suchten.
Er konnte seinem inneren Drang nicht einfach nachgeben und hinterher reiten.
Nein....er musste hier bleiben und konnte nur hoffen, dass er seine drei Söhne bald wieder sah....
°°°°°°°°°°°°°°°°°
Nach rund zwei Tagen waren Elrohir und Elladan, erschöpft und völlig übermüdet, kurz vor dem gewünschten Ziel. Sie hatten nun zunehmend Schwierigkeiten durch den immer dichter werdenden Wald durchzudringen. Fichten und Kiefern, deren Zweige fest miteinander verhakt waren, säumten ihren Weg. Dichtes Blätterwerk und moosbewachsene Stämme ließen das Gebiet verwildert und unberührt erscheinen.
Doch das beunruhigte sie nicht, denn die Sorge um ihren Bruder machte sie fast wahnsinnig, sodass sie größtenteils auf Schlaf und Essen verzichteten, nur um schneller bei den Dunedain anzukommen und so vielleicht etwas über den Aufenthaltsort ihres Bruders herauszufinden.
Ein kaum wahrnehmbares Rascheln veranlasste Elrohir seinen Bruder leise etwas zuzuflüstern.
"Daro...ele'."
"Aye...tir thön."
Elrohir war sich zwar nicht vollkommen sicher, aber die Geräusche waren seiner Meinung nach von den Wächtern des Lagers der Dunedain. Er musste zugeben, es war ungewöhnlich, dass sie sich ihnen nicht sofort zeigten, aber wahrscheinlich mussten auch sie vorsichtiger sein und auf die immer schlimmer werdenden Übergriffe der Orks reagieren. In dieser Annahme stieg er von seinem Pferd und stand für einen Augenblick bewegungslos da. Warmer Herbstwind streifte seine glänzenden schwarzen Haare und ließen einige Strähnen wild umherwehen.
"Männer der Dunedain, wir wissen, dass ihr hier seid. Wir haben keine bösen Absichten. Wir möchten nur zu eurem Anführer."
Einige Sekunden vergingen, aber nichts geschah.
Als Elrohir seinen Bruder schon fragend anschaute und dieser nur die Achseln zuckte, tauchte mit einem Male eine hochgewachsene Gestalt wie aus dem Nichts auf. Ein schwarzer Umhang bedeckte die meisten Teile seiner olivefarbenen Kleidung, die trotz der geringen Sicht ein wenig schmuddelig wirkte. Eine tief ins Gesicht hängende Kapuze verhinderte, dass beide Elben ihn genauer erkennen konnten.
Plötzlich streifte dieser den schwarzen Stoff aus dem Gesichtsfeld und gab ihnen die Gewissheit die sie gesucht hatten. Vor ihnen stand einer der Waldläufer, einer aus dem Volke der Dunedain.
Doch dieser war nicht nur einer unter ihnen, wie sich gleich herausstellen würde.
"Willkommen an der südlichen Grenze Angmars. Mein Name ist Celidh. Ich bin der, nach dem ihr verlangt habt. Doch gestattet mir erst eine Frage. Wer seid ihr?"
Als Elladan schließlich von seiner Stute abgestiegen ist, führten sie ihre rechte Hand zu ihrem Herzen und verbeugten sich leicht.
"Entschuldigt, mein Name ist Elrohir und dies ist mein Bruder Elladan."
"Es freut mich euch kennen zulernen. Ich nehme an ihr seid die Söhne des Herrn von Bruchtal.", schlussfolgerte dieser, nachdem er die sich so ähnelnden Elben aufmerksam gemustert hatte.
Nach einem schwachen Nicken der Zwei, stieß Celidh einen kurzen, aber hohen Pfeifton aus und wenige Augenblicke später kamen von einigen Seiten mehrere Männer in ähnlichen Gewändern, die nun um ihn standen.
"Wie können wir euch helfen?"
"Wir suchen einen der eurigen, einen Waldläufer. Er wird von vielen Streicher genannt."
Beim Aussprechen dieses Namens senkte Celidh seinen Kopf und seufzte.
"Kommt mit. Setzen wir uns einen Augenblick."
Als die drei nun nahe der Pferde ein paar Steine zum Draufsetzen gefunden hatten, fing der Mensch an zu reden.
"Er und drei andere Männer sind vor über zwei Monaten in das Reich von Angmar aufgebrochen, da es nahe der Grenzen zu immer häufigeren Überfällen kam, die mit der Zeit auch fortwährend brutaler wurden. Sie reisten dorthin, um die Bewohner zu schützen und ihre Angreifer auszumachen...."
Nach kurzer Pause fuhr er mit dem Erzählen weiter fort.
"....eigentlich sollten sie nach spätestens zwei Monaten wieder hier eintreffen, damit wir unser weiteres Vorgehen besprechen könnten. Doch bis jetzt hat sie keiner von uns gesehen. Einige meiner Männer sind vor sechs Tagen losgezogen, um sie zu suchen, aber sie kamen gestern erfolglos zurück."
Falls überhaupt noch Farbe in den Gesichtern Elladans und Elrohir gewesen war, dann wich nun auch dieser letzte Rest aus diesen. Sie konnten nicht glauben, was Celidh ihnen gerade gesagt hatte.....
.......wird fortgesetzt!
Abermals bitte ich euch darum, dass ihr mir schreibt, ob euch die Geschichte gefallen hat oder nicht....Das wäre sehr lieb von euch, Danke!
**************
Erklärungen:
Adars - Vater
Daro...ele' - Halt...Sieh da.
Aye...tir thön - Ja...., gib auf die Kiefer acht.
@Heitzi: Danke für dein Review. Jepp...nun kommen die glorreichen Zwillinge *zwinker*, um ihm zu helfen....die Frage ist nur, ob sie rechtzeitig kommen, denn Aragorn ist schon arg mitgenommen...psychisch und physisch. Was meinen kleinen Rechtschreibfehler angeht...tja erst mal Danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast. *sich den Duden nimmt und ihn von vorn bis hinten gleich anschaut*
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so...nun zum Teil 4...
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In der Zwischenzeit drückte sich Aragorn fest an die steinerne Wand und wartete.
Bloß worauf ?
Er wusste es nicht mehr. Seine Vater hatte ihn Estel genannt, Hoffnung, doch die war schon längst verschwunden....
Wieder hörte er hallende, ja fast schon vertraute Schritte und kurz darauf knarrte die schwere Tür, als einer der Wächter eilig eintrat. Mit einer forschen Geste legte er ihm eine Schale mit schmutzigen Wasser und ein kleines Stück hartes Brot vor, machte seine Fesseln los und verließ ohne ein Wort die dunkle Kammer.
Aragorn starrte mittlerweile auf seine Mahlzeit. Seit Anbeginn seiner Gefangenschaft hatte er nichts anderes als das eben vorgelegte bekommen, sodass er in letzter Zeit nicht einmal das mehr bei sich behalten konnte.
Bedächtig nahm er nun doch das kalte Stück Brot in seine rauen Hände und tunkte es ohne Nachzudenken in die braune Brühe, damit er es wenigstens besser runter bekam. Langsam kauend, erinnerte er sich an frühere Zeiten.
Zeiten, wo er nachts nicht schlafen konnte und sich dann heimlich in die Küche geschlichen hatte, nur um dort das Gebäck für den morgigen Tag zu plündern. Danach ist er meist mit tapsenden Schritten in das Schlafzimmer seines adars gegangen und mit schließlich vollen Magen dann unter seine Bettdecke gekrochen.
Aber das war lange her...
Als er es letztendlich geschafft hatte, den einen Bissen zu sich zu nehmen, musste er husten, denn seine Kehle war durch den langanhaltenden Wassermangel stets trocken und wie ausgedörrt.
Er schob die Schale wieder weg.
Stattdessen zog er seine angewinkelten Beine dicht zu seinem zitternden Körper und schlang seine Arme darum. Er knetete dabei immerfort seine Hände, denn durch die Fesseln wich ein großer Teil seines Blutes zurück, sodass sie sich manchmal nahezu taub und leblos anfühlten.
Seine kalten Fingerspitzen berührten die wunden Stellen, an denen die metallenen Ringe tagtäglich scheuerten und die offenen Partien nicht verheilen ließen. Aber statt von den schmerzhaften Punkten abzulassen, rieb er mit seinen Fingernägeln immer weiter auf den betroffenen Wunden. Er musste das tun....
Er wollte doch nur etwas fühlen....
Auch wenn es nun der Schmerz war, der ihn jetzt zusammenzucken lies, war das Gefühl doch irgendwie...gut.
Dünne weiße Linien bedeckten schon seine Gelenke, aber Aragorn bekam sie in seinem Dämmerzustand nicht bewusst mit.
Als sein Blick wieder über die Schatten seiner Freunde glitt, hörte er schwer schluckend auf und sackte wie von einem Schlag getroffen zusammen.
Er hatte keine Kontrolle mehr,.....über nichts.
Nicht über seinen Körper, seine Gedanken....die ganze Lage, in der er steckte, war er hilflos ausgesetzt. Das war ein Gefühl, dass er vor seiner Gefangennahme nicht kannte. Er war nie in einer derartigen Situation gewesen.....
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Elrond sprach sich derweilen mit seinen beiden Söhnen ab. Sie würden zum nächstgelegenen Lager der Dunedain reiten müssen, um Auskunft über die mögliche Lage seines Sohnes zu bekommen.
Jede Faser seines Herzens wünschte sich, dass er auch mitreisen könnte, aber das war unmöglich. Ein Land wie Bruchtal ohne Führer zu lassen und das in unruhigen Zeiten wie diesen wäre fatal für die hiesigen Bewohner. Trotzdem wurde er von Minute zu Minute nervöser.
Hinter einer cremefarbenen Säule kamen nun seine Söhne hervor. Schnellen Schrittes bewegten sie sich zu den Ställen, um ihre Pferde zu holen. Beide hatten grüne einfache Tunika's an, auf ihren Schultern hing jeweils ein dunkelbrauner Bogen und der dazu gehörige silberfarbene Köcher und an den Seiten konnte Elrond die Dolche entdecken, die er ihnen vor nicht all zu langer Zeit geschenkt hatte.
Von seinen Sorgen kurz abgelenkt, schaute er ihnen etwas verwundert nach. Konnten das seine Söhne sein..., die dort mit grimmigen Gesichtern entlang liefen...?
Natürlich wusste er, dass Elrohir und der um wenige Minuten ältere Elladan schon seit sehr langer Zeit keine Kinder mehr waren und längst ihren Platz unter den anderen Elben erreicht hatten. Doch oftmals erschienen sie so jung, manchmal beinahe verspielt. Aber dies konnte auch an Estel liegen, der so viel Lebensfreude in seine ganze Familie gebracht hatte, dass dies wahrscheinlich auf seine beiden anderen Söhne irgendwie abgefärbt haben musste.
Bei diesen Gedanken wurde er automatisch in die Realität zurückgeholt. Nur Sekundenbruchteile bevor Elladan, gefolgt von seinem jüngeren Bruder, auf ihn zukam.
"Ada, wir werden jetzt aufbrechen."
"Ja, ich weiß, ion nin. Bringt ihn bloß heil zurück, aber seid vorsichtig! Habt ihr mich verstanden?", meinte er mit ernster Miene.
Elrohir und Elladan nickten und verabschiedeten sich von Elrond, indem sie ihn kurz umarmten und einen sanften Kuss auf die Wange gaben. Diese Art von Abschied vollzogen sie aber nur in den Fällen, wenn keiner der anderen Elben anwesend waren.
Ein letztes mal hob er nun die Hand, ehe seine Söhne auf ihren schwarzen sehnigen Stuten zwischen den hohen Bäumen seines Landes verschwanden und sich ihren Weg zu den Dunedain suchten.
Er konnte seinem inneren Drang nicht einfach nachgeben und hinterher reiten.
Nein....er musste hier bleiben und konnte nur hoffen, dass er seine drei Söhne bald wieder sah....
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Nach rund zwei Tagen waren Elrohir und Elladan, erschöpft und völlig übermüdet, kurz vor dem gewünschten Ziel. Sie hatten nun zunehmend Schwierigkeiten durch den immer dichter werdenden Wald durchzudringen. Fichten und Kiefern, deren Zweige fest miteinander verhakt waren, säumten ihren Weg. Dichtes Blätterwerk und moosbewachsene Stämme ließen das Gebiet verwildert und unberührt erscheinen.
Doch das beunruhigte sie nicht, denn die Sorge um ihren Bruder machte sie fast wahnsinnig, sodass sie größtenteils auf Schlaf und Essen verzichteten, nur um schneller bei den Dunedain anzukommen und so vielleicht etwas über den Aufenthaltsort ihres Bruders herauszufinden.
Ein kaum wahrnehmbares Rascheln veranlasste Elrohir seinen Bruder leise etwas zuzuflüstern.
"Daro...ele'."
"Aye...tir thön."
Elrohir war sich zwar nicht vollkommen sicher, aber die Geräusche waren seiner Meinung nach von den Wächtern des Lagers der Dunedain. Er musste zugeben, es war ungewöhnlich, dass sie sich ihnen nicht sofort zeigten, aber wahrscheinlich mussten auch sie vorsichtiger sein und auf die immer schlimmer werdenden Übergriffe der Orks reagieren. In dieser Annahme stieg er von seinem Pferd und stand für einen Augenblick bewegungslos da. Warmer Herbstwind streifte seine glänzenden schwarzen Haare und ließen einige Strähnen wild umherwehen.
"Männer der Dunedain, wir wissen, dass ihr hier seid. Wir haben keine bösen Absichten. Wir möchten nur zu eurem Anführer."
Einige Sekunden vergingen, aber nichts geschah.
Als Elrohir seinen Bruder schon fragend anschaute und dieser nur die Achseln zuckte, tauchte mit einem Male eine hochgewachsene Gestalt wie aus dem Nichts auf. Ein schwarzer Umhang bedeckte die meisten Teile seiner olivefarbenen Kleidung, die trotz der geringen Sicht ein wenig schmuddelig wirkte. Eine tief ins Gesicht hängende Kapuze verhinderte, dass beide Elben ihn genauer erkennen konnten.
Plötzlich streifte dieser den schwarzen Stoff aus dem Gesichtsfeld und gab ihnen die Gewissheit die sie gesucht hatten. Vor ihnen stand einer der Waldläufer, einer aus dem Volke der Dunedain.
Doch dieser war nicht nur einer unter ihnen, wie sich gleich herausstellen würde.
"Willkommen an der südlichen Grenze Angmars. Mein Name ist Celidh. Ich bin der, nach dem ihr verlangt habt. Doch gestattet mir erst eine Frage. Wer seid ihr?"
Als Elladan schließlich von seiner Stute abgestiegen ist, führten sie ihre rechte Hand zu ihrem Herzen und verbeugten sich leicht.
"Entschuldigt, mein Name ist Elrohir und dies ist mein Bruder Elladan."
"Es freut mich euch kennen zulernen. Ich nehme an ihr seid die Söhne des Herrn von Bruchtal.", schlussfolgerte dieser, nachdem er die sich so ähnelnden Elben aufmerksam gemustert hatte.
Nach einem schwachen Nicken der Zwei, stieß Celidh einen kurzen, aber hohen Pfeifton aus und wenige Augenblicke später kamen von einigen Seiten mehrere Männer in ähnlichen Gewändern, die nun um ihn standen.
"Wie können wir euch helfen?"
"Wir suchen einen der eurigen, einen Waldläufer. Er wird von vielen Streicher genannt."
Beim Aussprechen dieses Namens senkte Celidh seinen Kopf und seufzte.
"Kommt mit. Setzen wir uns einen Augenblick."
Als die drei nun nahe der Pferde ein paar Steine zum Draufsetzen gefunden hatten, fing der Mensch an zu reden.
"Er und drei andere Männer sind vor über zwei Monaten in das Reich von Angmar aufgebrochen, da es nahe der Grenzen zu immer häufigeren Überfällen kam, die mit der Zeit auch fortwährend brutaler wurden. Sie reisten dorthin, um die Bewohner zu schützen und ihre Angreifer auszumachen...."
Nach kurzer Pause fuhr er mit dem Erzählen weiter fort.
"....eigentlich sollten sie nach spätestens zwei Monaten wieder hier eintreffen, damit wir unser weiteres Vorgehen besprechen könnten. Doch bis jetzt hat sie keiner von uns gesehen. Einige meiner Männer sind vor sechs Tagen losgezogen, um sie zu suchen, aber sie kamen gestern erfolglos zurück."
Falls überhaupt noch Farbe in den Gesichtern Elladans und Elrohir gewesen war, dann wich nun auch dieser letzte Rest aus diesen. Sie konnten nicht glauben, was Celidh ihnen gerade gesagt hatte.....
.......wird fortgesetzt!
Abermals bitte ich euch darum, dass ihr mir schreibt, ob euch die Geschichte gefallen hat oder nicht....Das wäre sehr lieb von euch, Danke!
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Erklärungen:
Adars - Vater
Daro...ele' - Halt...Sieh da.
Aye...tir thön - Ja...., gib auf die Kiefer acht.
