Disclaimer: Siehe Kapitel 1.

Dank an alle Reviewer… Mal sehen, ob Nick sich wirklich auszieht… Man kann nie wissen… Bei Dumbledore…

Chapter Two: Der Alibistripper und das Goldlöckchen

„Was ist daran denn bitte so komisch?" fragte Harry leicht beleidigt. Jedes anständige Mädchen würde jetzt anfangen, ihn schmachtend anzusehen (schließlich war er der Junge der überlebte, ein Held und er würde sich ausziehen, also bitte, da kann man jawohl ein bisschen Respekt erwarten???) doch bei seine Lehrerinnen schien ihre bevorstehenden Entkleidung nur Lachkrämpfe auszulösen.

„Ich wollte Sie ja schon immer in etwas Anderem als Ihrer schwarzen Robe sehen, Professor Snape, aber in gar nichts?" japste Professor Trewlany und klang gar nicht so mystisch wie normalerweise im Unterricht.

„Haben Sie das denn etwa nicht voraussehen können, oder warum lachen Sie so?" fauchte der Zaubertränkelehrer.

Allerdings fühlte Trewlany sich dadurch anscheinend nicht beleidigt, denn sie erwiderte (während sie sich die Lachtränen aus den Augen wischte): „Natürlich habe ich es vorausgesehen, Professor, aber wenn man etwas voraussieht, so fehlen einem oft die Details. Sie hätten Ihren Gesichtsausdruck sehen sollen, als Dumbledore Ihren Namen nannte oder das Buche erwähnte…"

Und das haltlose Kichern ging wieder von vorne los.

„Jetzt reicht's!" knurrte Snape und zog seinen Zauberstab.

„Kommen Sie schon, Professor Snape, stecken Sie den Zauberstab weg…" sagte McGonnagall im versöhnlichen Tonfall, doch auch sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich glaube kaum, dass Sie denn beim Strippen benötigen werden – höchstens Ihren …ähm… anderen Zauberstab," warf Madame Hooch ein und löste eine weitere Welle kreischenden Gelächters aus.

„Ich bin für einen taktischen Rückzug, Professor," meinte Harry.

Flitwick nickte zustimmend.

Mit einem letzten, tödlichen Blick in die Runde folgte Snape seinen Leidensgenossen nach draußen auf den Flur, nicht ohne die Tür zum Lehrerzimmer mit aller Wucht zu zuknallen.

„Das wird Dumbledore bereuen, spätestens wenn er die erste Gabel seines Abendessens zu sich nimmt," murmelte der Zaubertränkelehrer während er sich auf den Weg in die Kerker machte. „Ich werde ihm Drachensand ins Essen mischen und er wird von innen heraus verbrennen..."

Diese Vorstellung beruhigte ihn etwas und lenkte ihn vor allen Dingen ab.

Vor dem Lehrerzimmer standen Harry, Flitwick, Hagrid und der Fast Kopflose Nick und alle sahen etwas unschlüssig drein.

„Sagen Sie," fragte Harry den Fast Kopflosen Nick plötzlich, „Wieso haben Sie eigentlich nicht protestiert? Ja, Sie schienen sogar ganz und gar nicht überrascht?"

Etwas verlegen lächelnd antwortete der Geist: „Nun ja, ich muss mich auch nicht ausziehen."

Alle sahen ihr irritiert an.

„Aber der Direktor hat doch gesagt," begann Flitwick, doch Nick unterbrach ihn: „Ja ja, hat er, aber er hat mir anvertraut, dass ich sozusagen nur ein Alibikandidat bin, bis er jemand anderen gefunden hat. Er fürchtete, dass, wenn er nur drei Namen nennt, alle seine Idee für Humbug halten und er keinen Erfolg hat. Außerdem, meine Herren: ich bin ein Geist: Wenn ich mich ausziehe, werden Sie gar nichts sehen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes."

„Hat er denn schon einen anderen Kandidaten im Auge?" fragte Harry neugierig.

„In der Tat," erwiderte der Fast Kopflose Nicke. „Allerdings bin ich Ihnen nicht befugt, zu sagen, wer es ist. Das soll eine Überraschung sein – wenn der Herr zusagt. Nun denn, ich wünsche Ihnen noch einen vergnüglichen Nachmittag und gehen Sie heute besser früh zu Bett – ich glaube, dass das Fitnesstraining nicht ohne sein wird."

Und mit diesen Worten schwebte der Geist von dannen.

„Na toll! Hätte Dumbledore nicht zwei Überraschungskandidaten ausmachen können?" rief Harry verzweifelt.

„Du musst dich gar nich' beschweren, Harry," sagte Hagrid, der ziemlich betröppelt aussah. „Du bist noch jung und gut gebaut. Sieh dir meinen Bauch an. Für wen glaubst du, wird die Sache peinlicher?"

„Ach, Hagrid, wer weiß wie viele Kilo wir bei diesem Fitnesstraining verlieren," versuchte der Junge ihm Mut zu machen.

„Leider hilft das nichts gegen altersschwache Gewebe," warf Flitwick ein.

Harry seufzte. Offenbar war es hoffnungslos, die beiden aufzumuntern.

Wenig später schlich er sich zurück in seinen Schlafsaal. Ron und Hermione spielten unten eine Partie Zaubererschach und auch von seinen anderen Mitschülern war keine Spur zu sehen.

Dean Thomas hatte von zu Hause einen Kassettenrecorder mitgebracht, in dem eine Kassette mit Muggelmusik steckte und eben diesen schaltete er jetzt ein.

"Just a steel town girl on a Saturday night
Looking for the fight of her life
In the real time world no one sees her at all
They all say she's crazy
Locking rhythms to the beat of her heart
Changing movement into light
She has danced into the danger zone
When the dancer becomes the dance..."

tönte es aus den Boxen.

Zögernd begann Harry, mit dem Fuß im Takt der Musik zu wippen.

Dann schleuderte er seinen Umhang in hohem Bogen auf den Fußboden, wobei er vor und zurückwippte.

Als nächstes musste sein Pullover dran glauben. Während er sich diesen gekonnt über de Kopf ziehen wollte, fegte er allerdings seine Brille von der Nase.

„Scheiße!" fluchte er.

Nun gut, weiter im Takt.

Jetzt waren die Schuhe dran.

Er bückte sich, während er versuchte, seinen Körper in tänzerischer Pose zu halten…

Und landete Sekunden später rückwärts auf dem Fußboden.

Auch beim zweiten Versuch wurde es nicht besser.

Als er zum dritten Mal Bekanntschaft mit den Dielen schloss, hörte er plötzlich lautes Gelächter.

Ron, Dean und Seamus standen in der Tür und hielten sich die Bäuche vor Lachen.

„Idioten," knurrte Harry, stand auf und machte den Recorder aus.

„Für was übst du denn? Hast du beschlossen, die Schule zu verlassen und dich dem Zirkus anzuschließen?" fragte Dean.

„Oder willst du so etwas Cho zurückgewinnen? Wenn ja, mach dir nicht zu viele Hoffnungen," grinste Ron.

„Nein, dass sind die neusten Special Moves für den fortgeschrittenen Flieger – aber versucht bloß nicht, das nachzumachen, ihr könnt euch ja keine fünf Sekunden auf 'nem Besen halten," erwiderte Harry und das Lachen verstummte.

„Kommt, lassen wir ihn weiter sein Schwanenballett tanzen," meinte Seamus und die drei verschwanden.

Harry seufzte.

Wieso, wieso nur, hatte er ausgerechnet heute spionieren müssen?

Das Leben konnte so gemein sein.

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Am nächsten Morgen, um Punkt neun Uhr, trafen sich die vier Leidensgenossen vor dem Schloss. Es war ein relativer kalter Tag Ende September und Harry fror in seinem blau-weißen Adidas Trainingsanzug.

Hagrid hatte eine Sporthose und ein T-Shirt an, dass ihm etwa zu klein war und er wahrscheinlich seit seinem Rausschmiss nicht mehr getragen hatte.

Flitwick trug neben T-Shirt und Hose auch noch ein Schweißband ums Handgelenk und um die Stirn und sah aus wie ein etwas zu klein geratener Tennisspieler.

Snape überraschte alle – nun ja, zumindest teilweise. Er hatte seine schwarze Robe und seinen schwarzen Umhang gegen eine legere schwarze Hose und einen schwarzen Pulli getauscht.

Nicht, dass er einen sehr viel anderen Eindruck gemacht hätte als sonst, er sah sogar noch weitaus schlechter gelaunt aus, als Harry ihn je erlebt hatte.

„Wer soll uns eigentlich trainieren?" fragte Hagrid nervös. Hoffentlich hatte Dumbledore keinen dieser Spitzensportler engagiert – um seine Kondition stand es nicht unbedingt zum Besten. Allerdings konnte sich der Direktor so was wohl kaum leisten…

Plötzliche ertönte ein Pfiff. Alle drehten sich zum Schuleingang um. Dort stand Madame Hooch.

Hagrid seufzte erleichtert. „Puh, eine Kollegin, die wird es uns bestimmt nicht so schwer machen."

„Dann lasst uns mal anfangen," sagte sie. „Dauerlauf zum Quidditchfeld! Und los!"

Ihr Atem bildete kleine Rauchwölkchen, als sie Madame Hooch zum Quidditchfeld folgten.

„Eigentlich," so dachte Harry, „fühlte sich so ein kleiner Dauerlauf am Morgen gar nicht schlecht an." Er überlegte schon, ob er das nicht ab und zu mal freiwillig tun sollte, als sie am Quidditchfeld ankamen.

„Na ja, das war ja gar nicht so schlimm," meinte Hagrid und wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn.

„Und jetzt macht jeder von Ihnen zwanzig Sit-ups, los geht's!"

Alle –bis auf Snape, wie Harry neidisch feststellen musste- sahen danach schon um einiges fertiger aus als vorher.

„Meine Herren, Sie sind eindeutig zu langsam. Fünfzehn Minuten für zwanzig Sit-ups –das muss schneller gehen. Und noch mal!"

Doch auch mit dieser Leistung war Madame Hooch nicht zufrieden.

„Das hat ja noch länger gedauert! Sie würden es nie in die Royal Army schaffen, so viel steht fest!"

„Kann-mich…nicht…entsinnen, dass ich… das… wollte," keuchte Harry.

„Haben Sie was gesagt, Potter?" fragte Madame Hooch streng.

„Nein, Madame," erwiderte er.

„Scheint mir aber so. Nun, wenn Sie noch genug Energie zum Sprechen haben, dann schaffen Sie alle auch bestimmt noch zehn Liegestütze."

„Aber Madame Hooch…" warf Harry ein.

„Und Sie zwanzig, Mister Potter. Los geht's!"

Snape warf Harry einen höhnischen Blick zu, denn der Junge mit entschlossener Miene erwiderte.

Hey, er war jung, er war Quidditchspieler und er war mit Sicherheit fitter als sein Zaubertränkelehrer!

Außerdem schienen bis jetzt weder Hagrid noch Flitwick nahe an einem Zusammenbruch zu sein, also weiter!

Allerdings dauerte es diesmal wesentlich länger, bis sie fertig waren und danach lag Hagrid stöhnend auf der Erde. „Ich kann nich' mehr."

„Aber Hagrid, wir alle wissen doch, wie viel Kraft in Ihnen steckt, also stehen Sie schon auf!" sagte Hooch streng.

„Ich mag vielleicht kräftig aussehen, aber ich kann nich' mehr. Ich brauch ne Pause," stöhnte der Halbriese.

„Pausen gibt's hier nicht! Jetzt kommen Sie schon, es geht schließlich um das Wohl der Schule!" forderte Hooch sie auf.

Langsam, sehr langsam erhob Hagrid sich. Sein Bart war voller Schweißtropfen. Auch Flitwicks Schweißband sah aus, als wäre es ins Wasser gefallen.

„So, jetzt rennt jeder von Ihnen noch zehnmal über das Quidditchfeld hin und zurück und dann wird Ihr Tanzlehrer die Sache in die Hand nehmen."

„Aber… Das sind ja… Zwanzig Bahnen?!" rief Hagrid aus und auch Flitwick und Harry sahen die Fluglehrerin entsetzt an.

„Zehn Runden," wiederholte sie zustimmend.

„Das ist'n Riesenfeld!" meinte Hagrid.

„Nun gut, wenn Sie lieber alle Korridore im Schulhaus ablaufen möchten…" erwiderte Madame Hooch schulterzuckend.

Sofort fingen alle an, zu rennen.

Hagrid schaffte zwei Bahnen bevor er endgültig zusammenbrach.

Flitwick fünf, dann ging auch er auf die Knie.

Nur noch Harry und Snape rannten verbissen hin und her, hin und her...

„Ich geb auf!" keuchte Harry und ließ sich schließlich nach sieben Bahnen entkräftet neben Hagrid fallen.

„Schon fertig, Potter?" meinte Snape höhnisch als er sie das nächste Mal passierte. „Ich könnte das den ganzen Tag machen."

„Kann ja nicht jeder von uns Todesser werden," erwiderte Harry.

Snape unterbrach seinen Dauerlauf und fragte lauernd. „Wie meinen Sie denn das, Potter?"

„Na, wer weiß wie oft Sie und Ihre Kollegen vor den Häschern des Ministeriums weglaufen mussten? Kein Wunder, dass Sie so gut in Form sind," sagte der Junge.

„Ich gebe Ihnen zwei Sekunden Vorsprung, Potter… Eins, Zwei…"

Harry sprang auf, doch er war viel zu erledigt um es weiter als zwei Meter zu schaffen.

„Madame Hooch!" rief er als er wieder auf dem Rasen landete und Snape sich ihm gemächlichen Schrittes näherte.

„Sie wären wirklich für jeden Todesser eine leichte Beute, Potter," knurrte Snape.

„Hey, auf meinem schön gepflegten Rasen wird kein Blut vergossen!" brüllte Hooch.

„Sie können dann zurück zum Schloss gehen. Ihr Tanzlehrer wartet dort. Viel Spaß noch."

Und Madame Hooch joggte schon einmal vor.

„Die hat ja leicht reden, außer uns herumzukommandieren muss sie ja auch nix machen," murmelte Hagrid und Harry nickte zustimmend.

Langsam, um ihre geschundenen Glieder und schmerzenden Muskeln zu schonen, gingen sie zurück zum Schlosseingang.

Dort stand ein Zauberer, der ihnen den Rücken zugedreht hatte. Er trug eine blaue, enganliegende Leggins und ein ebenso enganliegendes, blaues T-Shirt.

Seine blonden Haare wehten im Wind.

„Mir schwant übles," meinte Harry.

„Sagen Sie nicht, Potter, Sie sind im Begriff, sich zu verlieben? Dann muss ich Sie enttäuschen, dass da vorne ist wohl trotz allem ein Mann… Aber vielleicht macht Ihnen das ja gar nichts aus?" sagte Snape hinterhältig, doch bevor Harry etwa erwidern konnte, drehte der Mann sich um.

„Lockhardt!" knurrte Snape angewidert.

„Hallo! Sind Sie meine Schüler?" fragte der ehemalige Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste Lehrer.

„Was machen Sie denn hier?" fragte Harry verblüfft.

„Nun ja, Dumbledore hat mich im St.Mungos Hospital besucht und mir von seinem Plan erzählt und wie viel mir selbst früher an dieser Schule gelegen hat und da war für mich sofort klar, dass ich ihm helfen würde.

Wer weiß, vielleicht finde ich ja so auch mein Gedächtnis wieder?" strahlte er.

„Wann hat Lockhardt denn bitte schön viel an der Schule gelegen?" flüsterte Harry Hagrid zu.

„Potter, ist Ihnen etwa nicht klar, dass dies wieder eine List von Dumbledore war?" sagte Snape, der anscheinend jedes Getuschel verstand, und sei es noch so leise.

„Na ja, wenn ich mir Sie so anschaue, dann scheine ich wirklich die letzte Rettung zu sein…" meinte Lockhardt nachdenklich.

„Seine Arroganz scheint er nicht vergessen zu haben," murmelte Harry.

„Wieso denn das?" fragte Snape missmutig.

Lockhardt lächelte. „Sehen Sie sich doch mal an, mein Guter…"

„UND? Stimmt was nicht mit mir?" fragte der Zaubertränkelehrer in bedrohlichem Tonfall.

„Mein Bester.. Welche Frau würde bitte zwanzig Galleonen bezahlen, damit Sie sich vor ihr ausziehen?" erwiderte ihr Tanzlehrer.

„Welche Frau würde zwanzig Galleonen bezahlen, damit eine Frau sich vor ihr auszieht?" erwiderte Snape sarkastisch.

Lockhardt blinzelte wütend. „Alle Lesben," konterte er.

„Die müssten dann aber unter Geschmacksverirrung leiden," erklärte der Zaubertränkelehrer.

Eine Sekunde lang sah es so aus, als wollte Lockhardt sich auf ihn stürzen, doch dann besann er sich eines besseren.

„Sie haben eine flinke Zunge, aber ich werde gespannt darauf sein, wie flink ihre Beinarbeit ist…"

Tbc…. Meine Galleonen hat Snape *grins*.