Es sah beim ersten Versuch nur so merkwürdig aus, weil es so übersetzt wurde. Warum genau...keine Ahnung!!

Emm Gryner - fetching decay

I need you to be the cancer that swallows me

All my mates decided drowning was much better than me

Fuck it all I say

They'll be sorry in the end

So help me vanish

Help me get myself outta here

Crazy town - Drowning

I've been to hell and back looking for the answers to life.

Looking at myself trying to get things right.

And I'm feeling just another breath not a minute left.

I feel the darkness lifting.

There was a time

That I questioned if Id ever be alright.

Running getting high staying trapped by sleepless nights.

I'm running from myself and all the things I don't like.

Living every night like it's the last night.

Sometimes I hate that chaos surrounds me when all the answers I see go around me.

Am I drowning?

Am I fading away?

Or am I living up to all your dreams that made me this way?

Am I drowning?

Am I drowning?

(passt stellenweise von der Atmosphäre besser als "fetching decay". Obwohl ich wirklich jedem, der melancholische Lieder mag, das oben genannte von Emma Gryner und auch das meiste andere von ihr ans Herz legen möchte!!!)

Subway to sally - Erdbeermund (*dreckiglach*)

~Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund~

5
Nacht

Draco schlug die Augen auf. Schweiß rann ihm die Stirn hinab und seine Decke klebte an seinen erhitzten Körper. Es war nur ein Traum gewesen. Tief atmete er aus und versuchte seinen Herzschlag wieder zu beruhigen. Schon wieder der gleiche Traum. Schon wieder Kevins Gesicht vor Augen gehabt und die Schreie seiner Eltern gehört. Und Sarah, die nach frischen Erdbeeren roch. Würde er denn nie wieder ruhig schlafen könne?

Er warf das Laken bei Seite und stand, noch halb in seinem Albtraum gefangen, mit zitternden Knien auf. Hier unten war die Luft auf Grund von mangelnden Fenstern stickig und verbraucht. Er hatte das Gefühl noch eine Minute länger in diesem Raum, und seine Lungen würden das Einatmen verweigern. Geistesgegenwärtig suchte er nach einer neuen Shorts und stolperte zum Badezimmer. Hier war es angenehmer und er begann sich besser zu fühlen, als ihm kühles Wasser den Körper hinabfloss und den Schweiß in den Abguss herunterwusch.

Es waren bereits zwei Wochen vergangen seit sein Vater angefangen hatte, Drohbriefe zu schreiben und an jedem zweiten Tag seit diesem, war ein neuer angekommen. Mittlerweile zwang er sich, sie nicht mehr zu lesen, sondern ungeöffnet zu verbrennen. Er wollte gar nicht wissen, mit welchen Mitteln Lucius ihn jetzt wieder versuchte, einzuschüchtern. Er ahnte, es würde ihm nur noch wütender machen, denn die Hilflosigkeit und Ohnmacht dagegen etwas zu unternehmen, raubte ihm fast den Verstand.

Er drehte den Wasserhahn zu, trocknete sich ab und zog sich seine Hose an. Seine Arme und Beine brannten von den entzündeten Stellen, die unvermeidbar waren, solange er die Schnitte nicht behandeln lassen würde.

Er war nicht mehr müde. Die Dusche hatte ihn auch den letzten Rest Müdigkeit genommen und er beschloss, dass es sinnlos war länger zu versuchen, einzuschlafen. Also schlich er leise zurück in das Jungenzimmer, um sich angemessen anzuziehen, bevor er nach unten in den Gemeinschaftsraum ging. Kalte Fackeln brannten an den Wänden und er ging eine Weile auf und ab, bevor ihm auch davon langweilig wurde und er beschloss, ein Spaziergang im Schloss würde am ehesten seiner Laune entsprechen.

*~*~*

Hermione lag wach in ihrem Bett. Die Decke lag zusammengeknüllt zu ihren Füßen und ein leichter Wind spendete ein wenig Abkühlung, während sie krampfhaft versuchte einzuschlafen. Es würde nicht funktionieren, dass wusste sie und je länger sie darüber nachdachte, desto bewusster wurde sie sich dessen. Sie stand auf, nahm ihren Sommermantel und zog ihn über ihr Nachtzeug, bevor sie die Treppe zum Gemeinschaftraum hinabstieg.

Eine Weile versuchte sie zu lesen, bis sie merkte, dass die Worte nur an ihr vorbeiflogen und sie nicht mehr wusste, wovon das Kapitel handelte, das sie gerade eben begonnen hatte. Also hatte auch das keinen Zweck, dachte sie, stand auf, schlüpfte durch das Portrait hinaus und folgte ihren unruhigen Füße einfach einen nicht festgelegten Pfad durch das Schloss. Es musste in etwa ein Uhr morgens sein, überlegte sie und summte das Lied, was sie heute schon den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf bekommen hatte. Wohin wollte sie eigentlich gehen? Nach einer Weile stellte sie fest, dass ihre Füße sie auf den direkten Weg in die Küche geführt hatten. Unsicher stand sie vor dem Obststilleben und überlegte sich, dass sie nicht auf den Protest ihres Magens hören wollte, machte kehrt und ging in eine gänzlich andere Richtung davon. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, überließ sie sich wieder der Intuition ihrer Beine.

Die Gänge erschienen ihr trotz der Hitze kalt. Es war merkwürdig, alleine hier umherzuwandern. Die, bis auf Fackeln, leeren Wände schienen immer etwas mehr auf sie zuzukommen, aber Hermione war nicht klaustrophobisch, obwohl sie sich eingestand, dass es ein bedrückendes Gefühl war.

Ohne darüber nachzudenken, hatte sie die regulären Klassenzimmer erreicht. ~Wahrscheinlich bin ich schon so daran gewohnt, dass ich automatisch, wann immer ich losgelassen werde, hierher gehen würde! ~ Sechs Jahre nun war das alles hier ihr Leben gewesen und sie würde diese Mauern vermissen. Sie kam an dem Raum, indem die Siebtklässler Verwandlung hatten vorbei und stellte überrascht fest, dass die Tür einen Spalt offen war. Sie blieb stehen und wagte einen Blick hinein, doch der Raum war dunkel und leer, also zuckte sie die Schulter und wollte weitergehen. Doch zu ihrer Überraschung hörte sie eilige Schritte den Gang hoch kommen und bevor sie darüber nachdenken konnte, ob es nicht auch Filch oder einer der Lehrer sein könnte und sich schnell versteckte, kam eine Gestalt um die Ecke, die einen gehetzten Blick nach hinten warf, bevor sie Hermione bemerkte.

Draco Malfoy sah sie zum gleichen Zeitpunkt, wie er auch die offene rettende Tür bemerkte. Überraschung zeichnete sich in seinem Gesicht ab, doch er sagte kein Wort, sondern gab ihr ein Zeichen, sie solle in dem Zimmer verschwinden. Als sie darauf nichts tat, außer die Augenbrauen zu heben, fügte er ein gezischtes

"Filch!"

hinzu, worauf sie sich endlich in Bewegung setzte und durch die Öffnung verschwand. Kurz darauf erschien er nach ihr im Raum und schloss leise die Tür hinter sich. Er blieb nah an dem schweren Holz stehen, während sich um sie herum die Fackeln entzündeten. Angestrengt horchte er an der Tür. Hermione blieb verwirrt hinter ihm stehen. ~Was zum Teufel macht er um diese Zeit noch hier? ~

Draußen auf dem Gang konnte sie jetzt wieder Schritte hören, die schnell an ihnen vorbei eilten. Draco erlaubte sich tief auszuatmen und dann nach einer Weile, als er sicher war, der Hausmeister würde nicht zurückkommen:

"Das war knapp!"

Ohne auch nur ein weiteres Mal zu ihr zu sehen, die immer noch wie angewurzelt hinter ihm stand und auf eine Erklärung wartete, legte er die Hand um die Klinke und drückte sie runter, doch die Tür gab nicht nach. Er rollte mit den Augen, fluchte und sah zu ihr herüber.

"Würdest du...?"

Sein Zauberstab war in der Innentasche seines Mantels, der über der Stuhllehne in seinem Zimmer lag. Er hätte daran denken müssen, aber jetzt war es für solche Überlegungen zu spät.

Hermione tat, als ob sie die Frage überhört hatte.

"Was bei allen guten Göttern machst du um eine solche Zeit noch hier im Schloss?"

Er schnaubte und meinte ungeduldig.

"Ich wohne hier! Meist, bis auf die Ferien, das ganze Jahr über. Und wenn du jetzt so freundlich sein würdest und uns hier herausholst. Ich habe besseres zu tun, als mit dir die ganze Nacht in einem Klassenzimmer eingesperrt zu sein!"

Sie erfüllte diese Vorstellung auch eher mit Ekel, als mit Freude, doch es interessierte sie, warum er hier war und da nur sie die Möglichkeit hatte, sie hier herauszulassen, wollte sie die neu gewonnene Macht auch ein wenig ausnutzen.

"Du weißt, wie es gemeint war, Malfoy. Also? Warum bist du hier und versteckst dich vor Filch und liegst nicht tief schlafend in deinem Bettchen?"

Er hob die Augenbrauen und verzog den Mund.

"Das geht dich alles herzlich wenig an, also wenn du nicht willst, dass ich dir den verfluchten Zauberstab aus der Hand reiße und es selbst mache, sprich endlich diesen dämlichen Spruch!"

Sie lächelte und es sah fast ein wenig unschuldig aus.

"Versuch es, wenn du nicht sehr an deiner Gesundheit hängst!"

Draco spürte in ihm das Bedürfnis keimen, sie eines langsamen qualvollen Todes sterben zu lassen. Er musste hier raus: sofort. Je länger er mit dem Schlammblut hier eingesperrt war, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, seinen Wünschen nachzugehen und er hatte bei Gott nicht vor, aus der Schule zu fliegen und in Askaban, ob nun mit oder ohne Dementoren, zu landen; nur, weil er sich hatte hinreißen lassen dieses dumme kleine Mädchen anzugreifen. Nebenbei war ihm im Grunde bewusst, dass er ohne Zauberstab keine Chance gegen sie hatte.

"Also? Ich höre?"

Sie ging ihm auf die Nerven und zwar gewaltig. Also gab es nur eine Möglichkeit. Ihm war im Grunde genommen nicht danach "direkt" zu werden, aber eine Wahl ließ sie ihm schließlich nicht.

"Weiß du, Granger, ich komme gerade von einer ausgesprochen geilen Party für zwei und ich wette, du möchtest ganz genau wissen, was dabei abgelaufen ist, da du ja sonst auch immer so interessiert an meinem Sexleben warst!"

Sie schien ihm die Geschichte ohne zu zögern abzukaufen. Einen Moment sah sie ihn fassungslos an, hob dann aber angewidert kopfschüttelnd den Zauberstab:

"Alohomara!"

KRACK

Ertönte aus dem Schloss und dunkler Rauch stieg aus dem Schlüsselloch.

"Oh!"

Gab Hermione überrascht von sich, während Draco noch einmal versuchte die Tür aufzumachen. Doch nachdem er das Metall berührte, zog er seine Hand, als hätte er sich an einer heißen Kartoffel verbrannt zurück und schüttelte sie mit schmerzerfülltem Gesichtsausdruck.

"Scheiße!"

Und fügte genervt an Hermione gewandt hinzu.

"Kannst du denn gar nichts richtig machen?"

Sie sah noch immer wie gebannt auf das rauchende Schloss und fragte sich erschrocken, was sie falsch gemacht hatte. Vielleicht eine zu heftige Bewegung? So etwas war ihr noch nie passiert!

"Hallo? Leben wir noch oder hast du dich gleich mit verhext?"

Fuhr er sie an und endlich reagierte sie wieder auf ihn.

"Oh.. .. sag mal, was soll... nein... ich habe mich nicht selbst verhext."

"Aber die Tür! Und zwar so, dass wir hier nicht mehr rauskommen! Sind jetzt deine kühnsten Träume wahr geworden?"

Sie verzog das Gesicht.

"Natürlich, Malfoy, ich wette, das wird "die" Nacht meines Lebens!"

Damit wandte sie sich sinnloser Weise der Türklinke zu, stellte fest, dass diese noch immer zu heiß war, um sie anzufassen, achtete nicht auf Dracos leises Lachen und schlenderte zu den Stühlen. Sie war mehr müde und hungrig, als wütend und verspürte daher nicht das geringste Interesse, an einem weiteren Streit. Der Slytherin setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Klassenzimmers und legte die Füße auf den Tisch. Die Arme hinter den Kopf verschränkend, schloss er die Augen.

"Gute Nacht, Schlammblut!"

"Gute Nacht, Malfoy! Mögen dir die Engel die schlimmsten Albträume deines Lebens schicken!"

Sie hörte, wie er daraufhin anfing zu lachen.

"Das werden sie ganz sicher!"

Meinte er immer noch, hoch amüsiert über ihren Wunsch.

*~*~*

Draco beschloss nur so zu tun, als ob er schlief. ~Keine Lust, schreiend aufzuwachen und ihr eine Erklärung zu schulden~ Und auch Hermione entschied, dass es die bessere Idee war aufzubleiben. Ihr Vater erzählte ihr immer, wie lächerlich sie aussah, wenn sie schlief. Sie murmelte im Schlaf und Speichel troff aus ihrem Mund. Sie bewegte sich, würde vom Stuhl fallen, ihre Kleider würden verrutschen. Sie hasste diese Vorstellung und noch mehr, dass sie jemand dabei beobachten könnte. Auch ihren Mantel behielt sie an, obwohl es brütend heiß war. Ihr Nachtzeug war weiß und sie trug nichts außer einem Slip darunter. ~Wieso sollte ich das denn auch bei dieser Hitze? Woher hätte ich wissen sollen, dass ich hier mit Draco enden würde? ~

Ihr Magen gab ein unwillkommenes lautes Geräusch von sich. ~Nicht jetzt! ~ Dachte sie und wartete auf einen spitzen Kommentar ihres unfreiwilligen Zimmernachbarn. Doch kein Wort kam über seine Lippen. Er schien selig, wie ein Baby zu schlafen.

Sie sah sich um. Die hohen Fenster waren geschlossen, kein Wunder, dass es hier so entsetzlich warm war. Lautlos glitt sie vom Stuhl und warf einen Blick zu Malfoy. Der Junge hatte es sich so bequem, wie möglich gemacht und seine Augen waren geschlossen. ~Toll! Er schläft! ~ Sie rollte die Augen und ging zum ersten der drei großen Fenster. Mühsam kletterte sie auf die breite Fensterbank und erreichte den Mechanismus, der das Öffnen und Schließen regelte. ~Warum gibt es eigentlich einen Spruch um Türen zu öffnen und keine um das gleiche bei Fenster zu tun? ~ überlegte sie, während sie anstrengt an dem Halter rüttelte. Außer lauten Geräuschen, rief sie keine andere Reaktion hervor.

"Soll ich dir vielleicht helfen?"

Erschrocken, dass er doch wach war, schaute sie zu Draco, der sie mit gelangweiltem Ausdruck ansah. Nach einem letzten angestrengten Versuch das Fenster zu öffnen, schnaubte sie, wandte sich wieder an ihn, der sie die ganze Zeit über neugierig beobachtet hatte.

"Ok, hilf mir!"

"Sag "bitte"!"

Sie verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln.

"Bitte!"

Er erhob sich von seinem Stuhl, knöpfte sich die Ärmel auf und schob das Hemd seine Arme hoch, dann erst trat er an das dunkle Glas heran und kletterte zu ihr auf die Fensterbank. Er war weitaus kräftiger als sie und der Mechanismus gab bereits beim ersten Versuch nach und kalter Abendwind zog in das Zimmer.

"So, das hätten wir!"

Meinte er mehr zu sich selbst, als zu ihr und wollte sich den anderen Fenstern zuwenden. Doch als er zu ihr sah, bemerkte er, wie sie ihn mit leicht offenen Mund und mit einem überraschten und leicht verwirrten Ausdruck in den Augen, der ihm alles andere als gefiel, anstarrte. Eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Er merkte, wie sich sein Gesicht versteinerte, während er sie beobachtete, wie ihr Blick sich von seinem Gesicht abwandte und auf seinen Armen verweilte. ~Verdammte Scheiße! Warum habe ich daran nicht gedacht? ~ Er schloss die Augen und wünschte sich, dass das alles nicht passiert wäre.

"Pass auf..."

Setzte er an, doch im gleichen Moment, hatte auch Hermione ihre Fassung wiedergefunden.

"Das hast du selbst gemacht, nicht wahr?"

Es war offensichtlich. Er antwortete nicht auf ihre Frage, sondern löste seine Ärmel und zog sie wieder herunter, so dass sie seine Arme wieder verdeckten.

"Warum?"

Ihre Stimme klang mitleidig. ~Warum immer Mitleid? Ich hasse es. Ich hasse es, wie sie mich jetzt ansieht. Wie ein kleines, krankes Etwas. ~ Er ballte die Hände zu Fäusten.

"Ich wüsste nicht, was dich das anginge, Granger!"

Fauchte er sie an. Hermione starrte noch immer auf seinen Arm, der nun wieder von blauem Stoff bedeckt war. Sie erkannte Blutflecken, wo die Schnitte frisch waren. Sie hatte sich noch nie so in jemanden getäuscht, wie in Draco.

"Es tut... ich konnte ja nicht wissen.!"

Begann sie, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ sie inne halten. Er hatte sie oft wütend angesehen, doch das hier übertraf alles Vorherige. Plötzlich hatte sie Angst vor ihm. Hastig kletterte sie wieder auf den Boden und ging einige Schritte rückwärts.

"Hör auf!"

Seine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton. Sie stieß mit den Beinen gegen einen Tisch und blieb wie paralysiert stehen. Ihre Hände klammerten sich an die Holzkanten.

"HÖR AUF MICH, SO ANZUSEHEN!"

Doch sie hörte nicht auf. Er bemerkte nicht, dass er ihr Angst machte und, dass es das war, was er in ihren Augen sah und nicht Mitleid. Er bemerkte nicht mehr, dass sie zusammenzuckte, als er sie an den Schultern packte und anfing zu schüttelte.

"HÖR AUF DAMIT! VERDAMMT, HÖR AUF!"

Hermione stiegen Tränen in die Augen, während er sie anschrie. Sie war so entsetzlich müde, sie hatte Hunger, konnte einfach nicht mehr, ihre Arme schmerzten dort wo, er sie festhielt.

Und dann änderte sich alles. Er war ihr so nah, dass er ihren Duft wahrnehmen konnte. Erdbeeren. Erdbeeren. Sie roch nach Erdbeeren! Sie roch genauso wie Sarah! Es war, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Er sah in ihre angstgeweitete Augen und spürte wie seine Knie nachgeben wollten. ~Keine Schwäche zeigen! Keine Schwäche zeigen! ~ Hörte er die eigene Stimme in seinem Kopf wiederhallen. Entweder würde er hier und jetzt zusammenbrechen und vor dem kleinen Schlammblut anfangen zu heulen, wie ein Baby oder er würde eine andere Möglichkeit finden müssen die Spannung, die sich plötzlich in ihm aufgebaut hatte, loszuwerden. ~Erdbeeren~. Und noch ehe er einen weiteren Gedanken daran verschwendet hatte, war es bereits zu spät. Er spürte ihre salzigen Lippen und wie sie versuchte, sich gegen ihn zu wehren. Es war kein romantischer Moment, als er sie küsste. Es war brutal.

Alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht und etwas in ihren Augen verdunkelte sich. Als er von ihrem Gesicht zurückwich, war ihm, als sähe sie nicht ihn an, sondern eine Person, die direkt hinter ihm stand, als wäre er selbst nur ein Geist. Ihr Blick wurde mit einem Mal ausdruckslos. Es war seltsam. Er hatte erwartet, eine gescheuert zu bekommen, dass sie ihn anschreien würde. Selbst, dass sie seinen Kuss erwidern würde, hätte er sich vorstellen können, aber das hier?

Ihre Knie gaben nach und sie schlug auf ihnen mit einem lauten Geräusch auf. Er hörte ihre Stimme. Und was sie sagte, machte alles nur noch schlimmer.

"Ich habe dir doch gesagt, dass du das lassen sollst. Wieso tust du mir das an? Was würde Mama dazu sagen?"

Sie legte ihren Kopf auf den Boden ohne sich um den Dreck zu kümmern, verteilten sich ihre Haare auf dem kalten Marmor. Sie sah aus, als würde sie schlafen wollen und er hörte, wie ihr Magen Hungergeräusche von sich gab.

Draco blieb stehen. ~Unfassbar! ~ Er konnte nicht glauben, was gerade über ihre Lippen gekommen war und es tat ihm mit einem Mal entsetzlich Leid, sie geküsst zu haben. ~Wie hätte ich das denn ahnen können? ~ Nachdem er tief ausgeatmet hatte, riss er sich zusammen und setzte sich zu ihr.

Ihre Augen starrten offen geradeaus ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren. Er musste schlucken.

"Hermione?"

Keine Reaktion.

"Es tut mir Leid!"

Doch sie zeigte auch daraufhin nicht, ob sie ihn überhaupt bemerkte. Er seufzte und fuhr sich über die Stirn. Er traute sich nicht sie noch einmal anzufassen und die Tür war versperrt, er konnte keine Hilfe holen. Draco hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Doch er hatte noch immer ihren Erdbeergeruch in der Nase und dann fing er auf einmal an, ohne dass er selbst genau wusste warum, zu erzählen.

"Sie waren Diplomatenkinder. Und verbrachten nur den Sommer bei uns in der Nachbarschaft. Sieben Jahre lang. Er war ein Jahr jünger als ich und sie zwei Jahre älter. Kevin und Sarah. Muggel, wie alle anderen Kinder der Umgebung. Ich habe mich gut mit ihnen verstanden. Mit Kevin zumindest. Sarah war eher so etwas wie ..."

Er wagte nicht zu sagen "meine erste große Liebe." Er hatte noch nie darüber geredet. Nicht einmal mit seiner Tante. Hermione war die erste, die ihren Name hörte, obwohl er nicht einmal wusste, ob sie es mitbekam.

"Nun sie war. etwas Unerreichbares und hatte jeden Sommer einen anderen Freund... doch ich sollte damit aufhören! Ich befürchte, dass du mich nicht einmal hörst"

Ein ersticktes Lachen kam aus seiner Kehle, doch als er zu Hermione sah, merkte er, dass sie ihn anstarrte.

"Nein. Erzähl weiter... ich ertrage Stille nicht besonders gut... bitte!"

Er sah überrascht zu ihr herüber und nickte leicht. Dann begann er den Rest der Geschichte zu erzählen. Darüber, wie sie sich kennen gelernt hatten. Wie Kevin und er Freunde wurden und schließlich auch, wie sein Vater ihn und Sarah getötet hatte.

"Ich hasse ihn. Und wenn ich könnte, würde ich für das, was er getan hat, umbringen."

Beendete er seine Geschichte. Er sah erneut zu ihr, denn während er sprach, hatte er ihren Blick gemieden. Überrascht stellte er fest, dass dieses Mal kein Mitleid in ihren Augen lag. Etwas anderes, ja, aber es war kein Mitleid. ~Vielleicht, weil sie versteht wie es ist, den eigenen Vater zu hassen!~

"Doch noch mehr hasse ich mich selbst dafür, dass ich nur daneben gestanden und nichts getan habe! Ich stehe jede Nacht wieder neben ihm. Jede verfluchte Nacht sehe ich alles noch einmal und manchmal versuche ich zu schreien, doch habe ich keine Kotrolle über meinen Körper und ich blicke auf mich herab und sehe eine lächelnde, nickende Hülle, die nur dass tut, was Vater ihr sagt."

Sie sah noch immer blass aus und er bemerkte das erste Mal, wie stark sich ihre Wangenknochen von der hellen Haut abhoben.

"Hat er dich vergewaltigt, Hermione?"

Er bemerkte, wie viel Kraft es kostete, zu sprechen.

"Nein! Das hat er nicht!"

Meinte sie ernst.

"Seit wann hast du aufgehört zu essen?"

Sie sah zu ihm hoch und blinzelte. Verwirrt, dass er es bemerkt hatte. Er sah die stumme Frage in ihren Augen und zuckte die Schultern.

"Es ist nicht allzu schwer zu erkennen. Du bist dünn geworden, Granger. Und ich habe bemerkt, wie oft du in der großen Halle gefehlt hast. Nur bis jetzt hätte es wenig Sinn ergeben, deshalb hätte ich nie gedacht, dass du... so etwas mit Absicht machst."

"Ich habe vorgestern das letzte Mal was gegessen. Ich würde es ganz sein lassen. Aber..."

Sie sah wieder weg.

"Was sagen deine "Freunde" dazu?"

Jetzt war sie es die die Schulter zuckte. Es sah ein wenig merkwürdig aus, da sie schließlich noch immer mit dem Kopf auf den Boden lag.

"Ron bemerkt es nicht oder tut zumindest so. Und Harry... er versucht mich zu zwingen etwas zu essen. Und wenn er es schafft, dann kotz ich es halt wieder aus."

"Idioten!"

Schnaubte er.

"Nein! Der einzige Idiot bin ich selbst."

Eine Weile wusste er darauf nichts zu erwidern.

"Nicht mehr als wir anderen auch. Deine Dummheit liegt darin, dass du nicht von zu Hause abhaust!"

"Das kann ich nicht!"

Plötzlich stand er auf. ~Verdammt! Sie gibt sich selbst die schuld an dem, was ihr angetan wurde~

"Warum?"

Fragte er scharf.

Sie blieb regungslos.

"Wo sollte ich denn hin? Zu Ron oder Harry? Völlig aussichtslos. Ron kann ich das nicht antun und Harry... ich glaube kaum, dass sein Onkel und seine Tante begeistert wären... aber was kümmert dich das, Malfoy?"

Ja, sie hatte Recht. Was ging ihn das eigentlich an? Doch er kannte die Antwort schon. Er fühlte sich verantwortlich für sie. Hatte etwas in ihren Augen wieder erkannt, was er nur allzu oft in seinem eigenen Spiegelbild gesehen hatte. Es war nicht so, dass er Hermione wirklich gehasst hatte. Selbst während der letzten zwei Wochen, als sie einander fertig gemacht hatten. Im Grunde genommen war es nur ein Ausgleich gewesen. Im Grunde genommen hatte er nicht wirklich "sie" fertig machen wollen. Er hatte einfach jemanden gebraucht. "Irgendjemanden" an dem er seine Wut auslassen konnte. Er ahnte, dass es bei ihr ähnlich gewesen sein musste.

Er konnte sie jetzt so wenig alleine lassen, wie er ebenfalls unfähig war, sich selbst zu helfen. Sie hatte seine Narben gesehen und er ihre. Es war nicht mehr so einfach möglich diese Tür wieder zu schließen.

"Schieb es auf mein schlechtes Gewissen!"

*~*~*

Als Professor McGonagall an diesem Morgen das Klassenzimmer betrat, bot sich ihr ein höchst ungewöhnlicher Anblick. Es war schon mehr als seltsam gewesen, das Schloss kaputt vorzufinden, doch als sie Draco Malfoys Gestalt einige Meter neben einer mit offenen Augen auf dem Boden liegende Hermione Granger sah, war sie endgültig verwirrt.

"Was, bei Merlins Bart, machen sie beide denn hier? Und Miss Granger, was machen sie auf dem Boden?"

Hermione rappelte sich mühsam hoch. Einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, dann hievte sie sich auf die Knie, hielt sich am Tisch fest und stand auf, nur um kurz darauf zusammenzubrechen. Dieses Mal blieb es um sie herum dunkel.

Keiner der beiden Anwesenden griff ein. Und McGonagall wandte sich an Malfoy.

"Bringen sie sie in den Krankenflügel und kommen sie dann postwendend zurück. Ich will eine Erklärung dafür haben!"

Er blieb stehen.

"Ich werde Hermione nicht anfassen."

McGonagall hatte sich bereits abgewandt, doch verharrte, kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, in ihrer Bewegung und drehte sich nach einen Augenblick, in dem sie tief durchatmete, zu dem Slytherin Schüler zurück. Sie konnte nicht fassen, was sie da gehört hatte.

"Was? ...Sie ist ein Mensch, wie sie auch. Vergessen sie endlich ihre dumme, ignorante Vorstellung von Reinblut und Schlammblut und helfen sie ihrer Mitschülerin zum Krankenflügel, bevor ich mich vergesse!"

Er hob eine Augenbraue.

"Es ist nicht deswegen, Professor! Ich befürchte nur, dass es Hermione nicht recht wäre, wenn ich sie trage!"

Die Hauslehrerin, die sehr wohl die ständigen Streitereien der beiden mitbekommen hatte, kam eine Ahnung in den Sinn, was genau er damit meinte.

"Verdammt, Malfoy! Hören sie auf so kindisch zu sein. Sie wird schon nicht aufwachen und Hogwarts zusammenschreien, nur weil sie ihr Gesicht sieht!"

Schüttelte McGonagall amüsiert bei dieser Vorstellung den Kopf.

"Genau davor hatte ich Angst!"

Erwiderte er zynisch und beugte sich hinab, um Hermione aufzuheben. Es überraschte ihn nicht, dass sie leicht wie eine Feder war. Er nickte seiner Verwandlungslehrerin mit düsterem Gesichtsausdruck zu und verließ mit Hermione das Klassenzimmer, das diese Nacht ihr Gefängnis gewesen war.

Bemerkungen:

Ersteinmal wollte ich mich noch mal herzlich bei meinen lieben Reviewern bedanken:

Betty, du bist so ein treuer Reviewer *aufewigdankbarbin* *knuddäll*

Alfiriel: Den ~Als Baby zu oft fallengelassen~ Spruch habe ich aus irgendeinem Film *glaub* aber ich mochte ihn auch schon immer. Dafür aber bin ich selbst von der "Gute Nacht" Sache begeistert... hähähähä;

Angel; Wow! Du hast mir bis jetzt zu allen Kapiteln was geschieben danke!!mit Lucius hatte es nun nichts zu tun (das wäre ja wirklich böööse gewesen) aber es ist ganz gut gelungen, dass es beide Male an den Vätern lag.

Sandra, die Artige, die ich immer zwinge mir zu sagen, was sie denkt! ;) und der ich es nie vergessen werde, dass sie immer die Rechtschreibfehler noch mal rauskorrigiert!!! DANKE!!!!

Angel- Liam- Oh ich sehe, da hat jemand unsere "Heißer Sex auf Hogwarts Tischen" robin round gelesen!!! *froi* jaaa Schlammketschen, Schlammketschen..... jetzt wo du's sagst... es hätte ja gar nicht so schlecht in Iris rein gepasst *rofl*

Sagt einmal wie findet ihr eigentlich meine Liedauswahl?

Anmerkungen:

Wuaaaa, war das ein böses Kapitel. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich Hermione das wirklich antun soll... na ja, zumindest kann ich euch versichern, dass sie nicht gelogen hatte, als sie sagte, sie sei nicht vergewaltigt worden. (das wäre ja zu sehr Klischee)

Der Zusammenhang mit dem Erdbeergeruch, den hab ich mir schon vom Anfang an überlegt und auch, dass ich sie irgendwann (wie das auch alle anderen Autoren tun) zusammen einsperre und das es am Ende (auch wie bei allen andren Autoren) einen Kuss gibt... zumindest glaube ich, dass meine Reaktion darauf einzigartig ist!! *nochmaldreckiglach* Na ja, Draco muss in den Folgekapiteln richtig leiden. Er ist halt nur ein Mann und ich habe beschlossen, dass es ziemlich böse für ihn wird *hehehehehehehhe*