Disclaimer: siehe die letzten 3 Kapitel

Kapitel 4: Schlechte Träume

Hermine:

Scheiße warum musste Ginny Recht behalten. Ich hab meinen Magen noch nie so laut knurren hören. Ich glaub ich schleich mich noch mal in die Küche. Ich hoffe nur, ich treffe niemanden unterwegs, dürfte ziemlich schwer sein zu erklären, warum ich nachts durch die Korridore streife, wo ich es doch den Jüngeren immer verbiete. Egal jetzt…ich wusste nie, wie viele Bilder eigentlich an den Wänden hängen. Vielleicht fällt es mir tagsüber nur nicht so auf, ich bin ja schließlich immer damit beschäftigt nicht zu spät zum Unterricht zu kommen. Oh Merlin, das hört sich ja an, als ob das was Schlechtes wäre, dabei ist doch nichts Schlimmes dran eine Musterschülerin zu sein. Na ja manchmal würde ich das Lernen schon gern eintauschen und lieber so wie Lavender oder Parvati sein, die hängen jede Woche in einer anderen dunklen Ecke von Hogwarts mit ihrem neusten Schwarm rum und knutschen sich die Lippen wund. Nicht, dass ich das nicht auch haben könnte, ich hab schon Harry, Ron und Dan, meinen Muggel-Cousin geküsst, wobei letzterer ja wahrscheinlich nicht wirklich zählt und Harry und Ron eigentlich auch nicht. Ich hatte vorher schon gewusst, dass es weder mit dem einen noch mit dem anderen was Festeres werden würde, wir sind schließlich Freunde, da kann sowas nicht gut gehen…Aber egal…hm schmeckt das gut…

„Miss Mia" – „Dobby, hallo, was machst du so spät noch hier? Auch Hauselfen müssen irgendwann einmal schlafen."

„Dobby muss erst Küche sauber machen, dann Dobby kann schlafen gehen. Aber was macht Miss Mia hier." – „Ich hab furchtbaren Hunger, ich hab heute Abend nichts gegessen, das rächt sich jetzt." – „Miss Mia, sie sollten lieber wieder in ihren Schlafsaal gehen, Filch kommt manchmal abends hier runter um sich eine Flasche Brandy zu gönnen." – „Ist ja schon gut Dobby, bin schon weg, aber sag mal, kann ich den Kuchen hier vielleicht mitnehmen, der schmeckt wirklich fantastisch." -  „Ja ja, aber sie müssen jetzt gehen."

Was Dobby bloß hatte? Na ja, der Kuchen schmeckt auf jeden Fall klasse.

„Eidotterkraut"

Vielleicht sollte ich noch mal duschen gehen, vorhin konnte ich schließlich nicht, weil das Frettchen das Bad besetzt hat. Ja, das werde ich machen.

Hm das tut gut, es geht doch nichts über eine kalte Dusche, die einen alles vergessen lässt, selbst, dass ich mit dem Frettchen ein Bad teilen muss. Was sind das eigentlich für Geräusche die aus Dra…äh Malfoys Zimmer kommen?

„Draco, alles ok bei dir?" Also wenn der Typ nicht gleich antwortet geh ich in sein Zimmer, ich hoffe nur er ist allein und es hängt nicht diese Parkinson über ihm. Was ist mit dir Hermine, dir kann egal sein, mit wem er seine Nächte verbringt. Allerdings klingt das Stöhnen nicht gerade so, als hätte da drin irgendwer seinen Spaß, sondern eher schlimme Schmerzen…Tja Schätzchen, du wirst es nie erfahren, wenn du nicht bald hinein gehst.

***

Draco:

Dunkelheit…Schreie…plötzlich grelles Licht…ich sehe nichts mehr…aber ich höre noch…ich höre schweres Atmen und ein grausames Lachen…aber es ist nicht das Lachen von Voldemort oder meinem Vater...es ist noch viel grausamer…"Na Draco, bist du bereit, es wird sicherlich nicht weh tun, und wenn dann nur kurz, versprochen." HAHAHA…das Lachen schallt beängstigend nach…ich will nicht, dass er irgendwas mit mir macht, ob es nun weh tut oder nicht…er führt mich zu einem Stuhl…ich soll mich hinsetzen, aber ich will nicht…er drückt mich hinein und befestigt meine Hände mit Gurten an den Armlehnen…wo ist nur dieser dumme Zauberstab, wenn man ihn braucht…plötzlich sehen ich Narcissa…was macht meine Mutter hier…ich will ihren Namen rufen, aber mein Hals ist zu trocken, um auch nur einen Ton herauszubringen…ich sehe, wie die dunkle Gestalt, die ich nicht erkennen kann, von der ich aber genau weiß, wer es ist, meiner Mutter einen Dolch in die Hand drückt…Narcissa scheint wie in Trance…was macht sie denn jetzt…sie kommt langsam auf mich zu, den Dolch immer noch in der rechten Hand…wieder versuche ich ihren Namen zu rufen, aber noch immer kommt kein Ton über meine Lippen…ich höre ihn…"Narcissa, du musst es vollenden, du weißt, dass er sterben muss, erst dann werden wir frei sein, erst dann können wir das dunkle Erbe antreten. Wir werden eigene Kinder haben. Du wirst ihn nicht einmal vermissen."…sie kommt nähe…sie hebt ihre rechte Hand…der Dolch jagt mir Angst ein…sie wird doch nicht…

„Aaaaaah…."

„Draco, wach auf, hörst du mich, es war nur ein schlechter Traum, wach doch auf. Draco! DRACO!" Hermine versuchte ihn wachzurütteln, aber erfolglos, als plötzlich seine Hände hochschossen und sich schmerzhaft um ihre Handgelenke schlossen. „Wer bist du und was willst du hier?" - „Ich bin's Hermine. Draco, ich hab dich schreien hören und wollte nur kurz nach dir schauen, du hast schlecht geträumt." Seine Hände lockerten sich etwas, ließen ihre Handgelenke aber immer noch nicht los. „Granger, hab ich irgendwas im Traum gesagt? Sag's mir, hab ich irgendwelches Zeug gestammelt. Es ist wichtig, du musst es mir sagen." – „Ich…ich weiß nicht recht, ich hab nur gehört, wie du immer wieder gesagt hättest, dass sie das nicht machen soll und das er sie doch nur benutzen würde, aber du hast nicht gesagt, von wem du redest. Und dann hast du geschrien, du hast geschrien, als würde jemand etwas Furchtbares mit dir machen. Draco, wovon hast du geträumt?" – „Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht". Er ließ ihre Handgelenke los und ließ sich zurück in seine Kissen sinken. „Draco, ist alles in Ordnung? Brauchst du vielleicht irgendwie Hilfe?" Er sah sie an. Für einen kurzen Augenblick war Erstaunen auf seinem Gesicht zu sehen, aber es wurde sofort von einer ausdruckslosen Mine abgelöst. Draco hatte gelernt, seine Gefühle nicht zu zeigen, sein Vater hatte jahrelang versucht ihm das einzutrichtern. Und wenn er doch einmal seine Gefühle zeigte, hatte er es hinterher bitter bereut.

„Ich brauche nicht die Hilfe von einem Schlammblut. Würde es dir etwas ausmachen von meinem Bett runter zu gehen und dich in dein eigenes Zimmer zu begeben." – „Aber Dra…" – „Geh jetzt!"

Bei Merlin, warum kapiert sie es nicht, ich brauche keine Hilfe, erst recht nicht von ihr. Ich hätte sie allerdings nicht Schlammblut nennen müssen. Aber sie ist eins. Sie hat sich aber auch Sorgen gemacht. Es hat sich noch nie zuvor in meinem Leben jemand Sorgen um mich gemacht. Mein Vater nicht, der in mir immer noch einen potentiellen Todesser gesehen hat, vom Augenblick meiner Geburt an. Meine Mutter nicht, die immer die Augen verschlossen hat, wenn er mich für irgendetwas bestraft hat, was ich in seinen Augen mal wieder falsch gemacht hat. Und meine Freunde? Ja, welche Freunde eigentlich. Scheiße, worüber denke ich hier nach? Ich bin Draco Malfoy, ich brauche keine Freunde, ich komme ganz gut allein klar.

***

Hermine:

Warum weine ich. Das jetzt war doch nur ein weiteres Mal, wo mich Malfoy wie ein Stück Dreck behandelt hat. Ich sollte mich eigentlich langsam daran gewöhnt haben. Das Problem ist nur, ich hatte für einen kurzen Augenblick wirklich Mitleid mit ihm. Er sah so verletzlich aus. Ich wollte ihm doch nur helfen. Aber das war das erste und letzte Mal.

***

Mit diesen Gedanken fiel sie in einen unruhigen Schlaf und sie war froh, als am nächsten Morgen der Wecker klingelte…Punkt 5:30 Uhr…da blieb noch genug Zeit für das Bad. Mit einen teuflischen Grinsen stand sie auf.