Kapitel 2: Die Hexe
Harry stand neben seiner Tante in der Eingangshalle. Vernon und Dudley luden ihre ausgebeulten Koffer in ein Taxi. Vernon nickte Petunia zu und schaute Harry dunkel an. Als sie im Auto waren, drückte Dudley sein Gesicht gegen die Fensterscheibe und schaute zu Harry. Harry streckte seine Zunge raus, sich genau wie 14 benehmend, und wurde von Tante Petunia gleich zurechtgewiesen.
"Lass deinen Cousin in Ruhe! Und, wie denkst du kommst du nach London?" spottete Petunia.
"Bin mir noch nicht sicher. Hermione sagte dass sie mich hier um ein Uhr abholt."
"Nun, es ist Viertel vor." Antwortete sie abfällig.
"Dann kann ich ja noch ein wenig für meinen Care of Magical Creatures Kurs lesen, denke ich."
"Care of Ma-ma, was hat dir dein Onkel gesagt, du sollst solche Worte nicht in diesem Haus in den Mund nehmen!"
Harry schaute sie einfach nur an, ein Licht des Trotzes beschattete seine grünen Augen.
"Irgend etwas an dir hat sich verändert. Und ich mag deine neue Haltung sicherlich nicht. Ich denke irgendetwas ist mit dir passiert an dieser Schule, aber egal was es ist es gibt dir keine Ausrede dich so zu benehmen."
Ihre Worte wurden mit einem leeren Blick beantwortet. "Du würdest nicht in der Lage sein es zu verstehen was in Hogwarts passiert ist, Tante Petunia. Es würde dir Alpträume bereiten."
Petunia schaute ihn für einen Moment an, ihre Augen geweitet. Genauso schnell wie sie verwundert ausgesehen hatte, sah sie wieder wütend aus. Sie schaute ihn mit weiten doch ärgerlichen Augen an und ging aus der Eingangshalle. Harry schaute ihr einen Moment nach bevor er durch die offene Haustür schaute, und dort ein langes, schwarzes Auto anrollen sah. Noch bevor das Auto vollständig stillstand war Hermione aus dem Auto gesprungen.
"Willst du so von hier weg?" fragte Petunia, die ihren Kopf aus der Küche steckte.
"Ja, warum?"
"Nun, es ist ein ziemlich großes Auto."
"Tja, also ..." sagte Harry leise. Er ignorierte sie und verließ sie ohne ihre Neugier zu stillen.
Petunia bestaunte nur das Auto während Harry sich beeilte um Hermione zu begrüßen.
"Hermione! Ein Auto vom Ministerium!"
"Mr Weasley hat für uns gefragt, damit der Ausflug etwas mehr gesichert ist. Dumbledore versucht so gut er kann eine Auge auf uns zu haben. Ich weiß dass er die Idee nicht gut findet, aber als ich ihm schrieb habe ich ihm vorgeschlagen dass der Trip dir sicher gut tun würde von den Dursleys wegzukommen, und ich wusste dass Mrs Weasley ihm das Gleiche geschrieben hat."
Harry grinste und nahm seinen Rucksack. Er öffnete die hintere Tür und kletterte in den magisch vergrößerten Hintersitz. Es waren nun ein paar bequeme Sessel und eine kleine Getränkebar da. Das Wireless spielte laut in der einen Ecke und Ron plünderte einen kleinen Kühlschrank in der Suche nach Butterbier.
Ginny gab ihm ein großes Lächeln während er und Hermione sich hinsetzten. Sie saß gegenüber von ihnen, ein Buch in ihrem Schoß.
"Also Harry, was denkst du wie werden die Prüfungen aussehen?"
"Ich hab keine Ahnung. Irgendwelche Ideen, Hermione?"
"Ich bezweifle dass es schriftliche Prüfungen werden. Vielleicht wird uns allen irgend eine Art Portschlüssel zugeschickt der uns zu den Prüfungen bringt."
"Vielleicht, warum auch nicht-"
"Hey! Hier ist ja gar kein Butterbier drin!" rief Ron, der Harry unterbrach.
"Da ist doch sicherlich noch Kürbissaft drin, oder?" fragte Ginny, ohne von ihrem Buch hoch zu schauen.
"Natürlich. Ohh, Gillywater!" Ron holte eine Flasche mit einer leicht grünlichen Flüssigkeit heraus. "Will jemand eine?"
Harry zuckte mit den Schultern und nahm eine Flasche die ihm Ron anbot. Er bemerkte dass Hermione, obwohl sie etwas daran auszusetzen hatte, auch eine Flasche nahm.
"Denkst du dass wir Schwierigkeiten bekommen? Ich meine, ich bezweifle dass diese für uns gedacht waren."
"Es wird schon okay sein, Herm. Ich versprech's." Ron gab ihr ein breites Grinsen gefolgt von einem Zwinkern. Harry bemerkte dies und schaute fragend zu Ginny rüber. Die zuckte nur mit den Schultern und schaute mit rotem Kopf zu Hermione rüber, ein wissenden Blick aufgelegt. Harry zuckte auch mit den Schultern und nahm einen Schluck.
Der komische Geschmack prickelte in seinem Hals und er verschluckte sich ein wenig. Aber sofort nachdem er die komisch gefärbte Substanz getrunken hatte überkam ein gutschmeckender und süßer Geschmack seinen Gaumen. Er nahm noch einen Schluck und spürte dasselbe Gefühl.
Es war klar dass die anderen den Nachgeschmack genauso bemerkt hatten und sie tranken eifrig mehr.
***
Nach ein paar Flaschen wurde Hermione lockerer und auch witziger. Sie versuchte
ein Buch zu lesen doch scheiterte (was sie sehr störte, denn das Buch
war falsch herum und sie wunderte sich was falsch war). Ron spielte mit einer
Schnüre an ihrem Schuh. Er saß derzeit verkehrt herum im Stuhl
neben Hermione. Ginny war tiefrot und sagte gar nichts. Nur Harry spürte
keinerlei Nebeneffekte.
"Ron! Lass mich in Ruhe! Ich, hick, Ich versuche zu lesen!" kreischte Hermione.
Konstant am lachen stand Ron auf und schnappte sich Hermiones Buch.
"Was liest'n da?" kicherte er wieder und schaute sich das Buch an. "Oh, Her-my-ohh-nee, du liest ein sehr schmutziges Buch. Ronan drückte Rhona an seine behaarte Brust. Er zog ihr Gesicht an seines und küsste sie voll auf den Mund, leidenschaftlich, als würde er all seine Lebensenergie durch diesen Kuss beziehen. Sie fassend, hob er sie hoch und warf sie über seine Schulter. ‚Oh, Ronan!' rief sie atemvoll. Während er sie auf das Bett legte, riss sie ihm das Hemd von seinem muskulösen Oberkörper, um nach seinem-"
"Gib das her!" schrie Hermione. Ron konnte nicht aufhören zu kichern, stolperte über seine eigenen Füße und fiel hin. Ginny und Harry schauten immer noch amüsiert zu. Hermione sprang von ihrem Sitz auf den unfähigen Ron. Überraschenderweise nahm sie ihn in einen headlock und rüffelte sein Haar. Er schrie auf und packte ihre Arme. Er befreite sich und schaute sie gespielt böse an. Sie griff ihn wieder an und er weichte ihr aus um gleich danach schnell wegzulaufen und sich hinter Harrys Sitz zu verstecken.
Harry schaute zu wie sein Freund sich versteckte und dann zu Hermione, die wenige Meter weg stand, einen herausfordernden Blick in ihren Augen. Er war etwas überrascht bei diesem komischen Verhalten doch er dachte sich nichts dabei, und er schaute sich die vier oder fünf Flaschen an, die um die Sitze herum standen.
Gerade als Ron wieder auf den Beinen war, wurde das Auto abrupt langsamer wurde und schließlich hielt. Ron flog nach vorn und landete neben Hermione, die quer über den Boden lag. Harry schaute zu Ginny, die auch ihren Kopf schüttelte. Sie nickte ihm zu. Hary hob ihre Sachen auf und half dann Ron hoch. Ginny half Hermione und zusammen verließen sie das Vehikel. Hermione blinzelte mehrere Male bei dem unerwartet hellem Tag. Ron stolperte mehrere Male auf dem Weg vom Auto zum Leaky Cauldron.
Harry schaute zu Ginny und Hermione. Hermione wurde von Ginny gestützt und sie kicherte die ganze Zeit während Ginny ihr beim Gehen hilf. Sein Herz ging fast über als er die beiden Mädchen anschaute. Ginny schien eine neue Person zu sein. Oder vielleicht war sie es auch nicht, vielleicht bemerkte er sie nur das erste Mal richtig. Als Ginny ihren Kopf zu ihm drehte traf die Sonneneinstrahlung ihr Haar genau in dem richtigen Winkel was zur Folge hatte dass es fast magisch leuchtete. Sie grinste zu ihm und er lächelte zurück, erneut verwundert wie er über dieses Mädchen dachte, dass er die letzten vier Jahre als die kleine Schwester seines besten Freundes abgeschoben hatte. Ihr Brief war ihm noch frisch im Gedächtnis, die Geste der Freundschaft kam fast plötzlich. Vielleicht war es nur ihre Weise zu sagen dass sie in letzter Zeit viel erwachsener geworden ist und ihre kindliche Naivität und Schüchternheit abgelegt hat. Sie war in der letzten Stunde nicht annähernd so oft rot geworden wie die letzten Begebenheiten, an denen sie sich getroffen hatten. Er zuckte nur mit den Schultern und ging weiter in die Zaubererkneipe.
Als sie die Zimmer erreichten, in denen sie bleiben würden, fanden sie eine kleine Suite. Eine große Stube umflankt von zwei Schlafzimmern. Harry brachte Ron in das rechte und Ginny Hermione in das linke Zimmer.
"Harry, magst du Hermione?" fragte Ron gleich als sie in dem Schlafzimmer waren.
"Sicher, sie ist eine meiner besten Freunde."
"Nein, ich meine, mögen."
"Äh, nein, ich denke nicht dass ich das tue. Warum?" fragte Harry als er Ron zu einem der Betten schob und anfing seine Sachen wegzuräumen.
"Okay, gut. Weil ich glaub ich mag sie."
"Ich weiß. Aber was ist mit Viktor Krum?"
"Nun, sollte sie nicht diesen Sommer zu ihm fahren um ihn zu besuchen?"
"Sie hat sich dagegen entschieden. Ich glaube das bei all dem- du weißt schon. Ich denke sie hat einfach begriffen dass es das beste ist einfach in England zu bleiben. Dumbledore hat sicher zugestimmt."
Harry nickte seinem besten Freund zu, öffnete seinen Mund um Ron zu fragen ob er es Hermione schon erzählt habe, doch Ron war schneller.
"Und was meinst du mit ‚Ich weiß'?"
"Nun... wir wussten es alle. Es war offensichtlich. Mit all dem Anstarren und dem Yule Ball."
"Mag sie mich Kumpel?"
"Sie könnte."
"Wirklich?" Ron lächelte und driftete langsam in den Schlaf.
Harry schaute zu seinem besten Freund, und wollte grinsen bei all den verdrehten Decken und Kissen und dem wilden, roten Haar, das in jede Richtung abstand, doch gleichzeitig wollte er genauso seinen Kopf schütteln über die Hermione-Ron Situation.
Harry ging in aus dem Zimmer und in die Stube, und sah dort wie Ginny aus dem gemeinsamen Zimmer, dass sie mit Hermione teilte, kam.
"Willst du nach Fortescue's gehen?" fragte er sie, ein plötzlicher Drang nach Diagon Alley zu gehen hatte ihn gepackt.
"Hört sich gut an." Ginny hob ein Stück Pergament von einem Schreibtisch auf und schrieb eine Nachricht an Ron und Hermione. Nachdem sie ihren Mantel aufgehoben hatte führte sie Harry aus der Suite und den kleinen Hinterausgang hinaus.
Während sie den richtigen Ziegel berührte, drehte sich Ginny zu Harry.
"Mag Ron Hermione?"
"Äh, Ich bin mir nicht sicher ob ich das beantworten kann. Er könnte wütend werden."
Ginny schaute ihn abschätzend an und kicherte dann. " Ich denke die beiden haben ne Menge zu bereden. Hermione mochte Ron schon vor dem Yule Ball."
" Ein Drama mit diesen beiden. Ein Drama."
Ginny nickte und kicherte wieder. " Ich war total überrascht heute Nachmittag!"
"Was war eigentlich mit dem Gillywater? Bei mir hat's gar nicht angeschlagen und du sahst auch nicht aus, als wärst du betroffen gewesen." Fragte Harry.
"Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß dass Ron heute morgen ziemlich viel gegessen hat. Vielleicht haben sie auch nur gedacht sie wären beschwippst."
"Ich kann es kaum glauben dass Hermione dieses Buch gelesen hat! Ich wusste nicht dass sie so einen Müll lesen würde!" rief Harry aus.
"Oh, diese Bücher sind gar nicht so schlecht. Die sind nur, ähm, leichtere Lektüre als die normalen Bücher, die sie liest."
"Liest du solche Bücher?"
"Was wenn ich es tue?"
"Nur neugierig. Machen das alle Mädchen?"
"Ne Menge bestimmt..." antworte Ginny, die leicht errötete.
"Aha. Äh, wonach genau suchen wir eigentlich in der Bibliothek? Die Briefe haben nicht genau gesagt worüber die Prüfung sein wird."
"Nun, Hermione und ich dachten uns dass die sie uns wohl nur über Sachen abfragen, die wir in der Schule gelernt haben, um herauszufinden wie gründlich wir sind. Ich bezweifle dass sie uns nach Sachen fragen würden, die wir normalerweise nicht wissen würden."
"Ist die Prüfung jahrgangsabhängig?"
"Ich weiß es nicht, aber ich bezweifle es. Das wäre nicht fair. Ich denke dass es für einen im vierten Jahr, der klug genug ist, nicht schwerer ist als für einen im sechsten Jahr, der genauso gut ist. Wir wiederholen doch alle das gleiche, also werden die Prüfungen wohl nicht unterschiedlich sein. Ich denke mal wenn du es nicht kannst, tja, dann kannst du es halt nicht."
Harry nickte. Sie hatten Fortescue's erreicht. Sie gingen durch die Türen und zum Hauptschalter. Ginny bestellte einen Knickerbocker Gloria und Harry einen Eisbecher mit Erdbeer und Erdnussbuttereis. Während sie ihre Bestellungen zu einem freien Tisch trugen, drehte sich Harry zu Ginny.
"Gin, Ich wollte dir für deinen Brief danken. Er kam komplett unerwartet, aber er hat mir eine Menge bedeutet."
Ginny wurde rot. "Gern geschehen. Ron sagte mir dass du ziemlich fertig warst und ich werde dir niemals vergessen, was du für mich in meinem ersten Jahr gemacht hast."
Harry lächelte schüchtern und sie wurde wieder rot. "Das werde ich auch nicht vergessen."
"Denkst du sie werden es endlich zugeben?" fragte Ginny, und ihr privater Moment endete.
"Ich bezweifle das stark."
"Vielleicht sollten wir ihnen ein wenig helfen." Ginny grinste teuflisch.
"Was denkst du?"
Ginny bewegte ihren Kopf näher an Harrys, der näher heranlehnte während sie ihm den Plan ins Ohr flüsterte.
"Hey, was macht ihr beide denn so nah aneinander?" verlangte Hermione zu wissen, doch sie lächelte beide mit einem nicht zu identifizierbaren Blick an.
"Wir haben über das Abendessen geredet." Sagte Ginny und lächelte über ihr Eis hinweg zu Harry.
"Was ist mit dem Abendessen?" fragte Ron, der inzwischen auch am Tisch war. Er rieb sich die Schläfen.
"Fühlt ihr euch inzwischen besser?" fragte Ginny und ignorierte dezent ihren Bruder.
"Ja, Hermione hat so ne Art Zauberspruch benutzt. Ich kann wieder klar denken, aber jetzt habe ich Kopfschmerzen. Was ist überhaupt passiert?"
"Offensichtlich könnt ihr beide nicht entscheiden wann Schluss ist mit trinken." Antwortete Harry, der kaum ein Grinsen verstecken konnte.
"Ähm, ja. Wollen wir nun zur Bücherei? Ich habe eine Liste von Büchern zusammengestellt, die hilfreich sein könnten." Sagte Hermione und wich Harrys belustigtem Blick aus.
Hermione führte sie zur Diagon Alley Bücherei. Harry und Ron waren noch nie in dieser Bücherei gewesen, noch hatten sie sie jemals von außen gesehen. Es überraschte sie aber nicht, dass Hermione von ihr wusste.
Als sie drinnen waren, reichte Hermione jedem eine kleine Liste von Büchern. Harry schaute sich seine an.
Practice Exams for the Last Minute Wizard by Morgan Prue (Praktische Prüfungen für den 'letzte-Minute' Zauberer von Morgan Prue)
Review of Spells and Hexes by Sarisha Nani (Rückblick auf Zaubersprüche und Hexereien von Sarisha Nani)
A Capsule-sized Study of the Dark Arts by Blake Kern (Eine kapselgroße Lernhilfe für die dunklen Künste von Blake Kern)
So You Have to Pass Transfiguration (Tomorrow)? By Rhonda Geary (Du musst also (morgen) Transfiguration bestehen? Von Rhonda Geary)
A Beginner's Guide to Charms by Mariah Jinx (Ein Anfängerguide für Zauber von Mariah Jinx)
Potions for Dummies by Severus Snape (Tränke für Dummies von Severus Snape)
Dr.Foggy's Guide to Divining the Future by Dr. Ramla Foggy (Doktor Foggy's Guide des Zukunftsvorhersagens von Dr. Ramla Foggy)
Arithmancy by Portia Pallas (Aritmantik von Portia Pallas)
Harry las sich die Liste noch mal durch. Severus Snape? Hat ein Buch geschrieben?
Harry schüttelte den Kopf und schaffte es nicht, sich einen Snape vorzustellen,
der etwas anderes konnte als Tränke brauen und gemeine Bemerkungen machen.
Nur Hermione würde so eine Liste zusammenstellen, dachte er während er auf
die Regale zuging. Er entschied dass das erste Buch das von Snape sein würde.
Er hatte das Buch schon ausgemacht und griff danach, doch sein Blick schweifte über ein paar Bücher die auch im Regal standen. Seine Hand kollidierte mit etwas, und als er schaute, sah er Ginny direkt vor sich stehen. Er schaute sie an und lächelte. Sie lächelte ein breites Lächeln und lachte, doch Harry wusste nicht warum. Als er sie anschaute, bewegte sich sein Blick an ihr herunter, und begann bei ihrem hellen und kräftigen Haar. Er schaute tiefer, verfolgte die Linien ihres Gesichtes, welche sich verändert hatten seitdem sie in ihrem ersten Jahr war. Er beachtete die Rundung ihres Halses und...
Harry schüttelte sich.
Ron's Schwester, Junge. Sie ist Ron's Schwester.
"Ich denke mal dass es egal ist wer das Buch nimmt, denn wir lernen ja alle zusammen, richtig?"
Er blinzelte und ihre Worte erreichten ihn erst nach einer Ewigkeit. "Was?"
"Das Buch."
"Äh, ja. Ich glaube du hast recht."
"Soll ich's nehmen?"
Harry nickte und gab ihr das Buch, wobei ihre Hände für eine Sekunde berührten. Er stoppte und wunderte was nur los war. Das Mädchen, mit dem er seitdem er sie kannte kaum gesprochen hatte, war nun sehr interessant geworden. Sie war viel erwachsener und ihre Schüchternheit war nun bezaubernd anstatt nervig. Ihre weichen, braunen Augen fingen ihn ein und er hatte keine Erklärung warum.
Er bemerkte wie sie anstarrte und erkannte und erkannte zugleich doch nicht etwas in ihren Augen. Es wurde auf einmal ziemlich warm. Er schüttelte seinen Kopf leicht als er das rothaarige Mädchen vor ihm anschaute. Sie hatte ihr Lächeln fallen lassen und benetzte ihre Lippen nun. Er schaute auf ihre Lippen und wusste genau was er tun wollte, doch wunderte zur gleichen Zeit woher dieser Gedanke kam. Er wusste nicht wie ihm geschah und schon lehnte er sich vor...
Thud!
Er sprang zurück, total verwirrt. Sie schaute erst ihn an, dann runter, wo das störende Buch jetzt offen lag. Sie schaute wieder zu ihm und schüttelte sich.
"Mann, Harry, Ich bin so..."
"Nein, nein, das ist alles meine Schuld. Es tut mir leid, Ginny."
"Schon okay, mach dir keinen Kopf drum." Sagte Ginny, immer noch aus der Bahn geworfen. Sie wurde immer röter und ging nun ein Schritt nach hinten. Sie hob das Buch auf, nickte ihm noch einmal zu und stolperte dann davon. Harry seufzte. Er schnappte sich die Bücher, die er wollte und ging zurück zu dem Tisch, an dem Ron saß, einen Haufen Bücher vor sich.
"Alles okay, Harry?"
"Hm? Ja, klar, alles okay."
Ron zuckte mit den Schultern und las weiter in "So You Have to Pass Transfiguration (Tomorrow)?" und Harry blätterte durch das Buch über Tränke.
***
Nach ein paar Stunden ermüdendem wiederholen des Schulstoffes gingen die vier
Schüler zurück zum Leaky Cauldron und in ihre Räume. Nachdem sie in bequeme
Sessel gefallen waren, fragte Hermione aufgeregt, "Habt ihr nicht vorhin etwas
von Abendessen gesagt?"
"Äh, ja, nun, also, Ginny und Ich haben darüber nachgedacht fürs Essen auszugehen, ein bisschen besser kennen lernen und so. Vielleicht wollt ihr mitkommen?"
"Wie bei einem Date?" fragte Ron.
Ginny und Harry vergaßen alle Pläne und schauten ihn total abgeschreckt an.
"Nein!"
"Natürlich nicht!"
"Ein Date!"
"Warum sollte es ein Date sein?"
"Okay, schon gut, dann ist es halt kein Date. Was ist mit euch los?"
"Nichts... alles okay. Aber warum sollte es ein Date sein? Wir kennen uns kaum!" sagte Ginny, ihre Stimme eine Oktave höher als normal.
Harry und Ginny hatten sich wieder im Griff, doch Ron und Hermione schauten sie immer noch komisch an. Die Mädchen erhoben sich und gingen in ihr Zimmer. Ron und Harry blieben sitzen und schauten sich an, beide sehr nervös. Ron stand als erstes auf, und ging Richtung Badezimmer. Harry hörte wie die Dusche anging und ging in das Schlafzimmer um sich vorzubereiten.
Nachdem Harry fertig mit Duschen und Anziehen war setzte er sich auf sein Bett und beobachtete Ron, der Probleme mit einem Verschluss an seiner Robe hatte. Er fing Ron's Blick auf.
"Magst du Ginny?" fragte Ron.
"Mag Ginny mich?" fragte Harry gleichzeitig.
Sie schauten sich für einen kurzen Augenblick an, denn sie hatten gleichzeitig angefangen zu sprechen. Harry lachte um seine Nervosität zu überdecken.
"Magst du sie, Harry?" fragte Ron wieder, seine Stimme ruhig gehalten.
"Ich- ehrlich, Ich weiß es nicht. Ich fühle mich als würde ich sie kaum kennen."
"Kaum kennen? Du kennst sie seit vier Jahren!"
"Nun, nein. Ich kenne dich seit vier Jahren, und ich kenne Ginny auch so lang. Aber ich habe erst seit ihrem zweiten Jahr mit ihr geredet und sogar jetzt sage ich nur ein paar Worte wenn ich sie treffe."
Ron nickte. "Ich denke sie mag dich. Sie mag dich schon seit Jahren, glaube ich."
"Tja, ich würde sie gern besser kennen lernen."
Ron nickte wieder. "Richtig, und solltest du sie verletzen nachdem du sie besser kennen gelernt hast und beschlossen hast dass du sie magst, werde ich dich töten."
"Ich weiß, Ron, ich weiß."
"Und was geschieht da zwischen dir und Hermione?"
"Nichts."
"Willst du was von ihr?"
Ron schaute ihn an bevor er über die Sofalehne auf die Uhr schaute. "Wir müssen los."
Harry schüttelte nur seinen Kopf, doch bevor er ein Wort sagen konnte um Ron vielleicht doch aus der Reserve zu locken kamen Hermione und Ginny in das Zimmer. Keine war besonders schick angezogen, aber sie hatten beide geduscht und waren sauber vom Staub der Bibliothek. Hermione hatte ihr Haar gezähmt und in einen Zopf verwandelt. Ginny's Haar war lose und fiel in langen Strähnen herunter. Sie hatten Roben an, Ginny eine Smaragdgrüne und Hermione eine in dunklem Blau. Ron und Harry's Roben waren schlicht schwarz.
Die Jungen führten sie aus ihren Räumen. Als sie die Unten waren wies Tom, der Besitzer des Leaky Cauldron, ihnen einen separaten Speiseraum zu. Nachdem er die Menus verteilt hatte, ging er wieder.
"Also, Gin, hast du was interessantes in dem Zauberbuch gefunden?" fragte Harry.
"Nicht wirklich. Es hat nur viele Vorschläge gemacht worüber die meisten normalen Prüfungen sein könnten. Wie ich schon gesagt habe, dieser Test wird sehr wahrscheinlich nur den Stoff rannehmen den wir die ersten drei Jahre gelernt haben. Was denkst du, Herm?"
"Ich bin mir nicht sicher. Ich sorge mich aber auch nicht allzu sehr darum. Alles was wir heute durchgelesen haben sollte reichen."
"Was ist mit Divination?" fragte Ginny.
Hermione's Verärgerung war klar in ihrem Gesicht zu sehen. Trotz des Hasses, dem sie diesem ungenauen Fach zurechnete, hatte sie eine ganze Weile damit zugebracht Bücher über Divination zu wälzen, nur um sicher zu sein, falls es doch dabei ist. Da sie nur eine der wenigen Schüler war, die Divination nicht gewählt hatten, war ihre Annahme wahrscheinlich richtig und der Test würde sie auch in Divination befragen. Hermione und Ginny führten ihre Konversation über schulische Themen fort und Harry befragte Ron über die Chudley Cannons, sein Lieblings-Quidditch-Team.
Tom kam nach ein paar Minuten wieder um ihre Getränkebestellungen entgegen zu nehmen.
"Ich will nur Kürbissaft, danke."
"Das gleiche." Fügte Hermione hinzu.
"Was? Kein Gillywater?" fragte Harry Hermione.
Hermione warf ihm einen falschen Kürbis aus dem Korb auf dem Tisch zu während Ginny zusammen mit Harry lachte. Ihre Getränke kamen und sie gaben ihre Bestellungen auf, da die vier Schüler doch ziemlich hungrig geworden waren.
Das Essen war köstlich. Ihre Getränke füllten sich von selbst wieder auf und die Mahlzeit war reichlich. Die Wärme des Raumes und des Gespräches behagten Harry. Er liebte es, zusammen mit seinen Freunden zu sein. Er musste innerlich grinsen, wenn er daran dachte, wie viel Spaß der Sommer dieses Jahr gemacht hatte. Während des Essens schaute er gelegentlich zu Ginny rüber, die manchmal seinen Blick auffing und lächelte, was sie erröten ließ.
Nachdem sie mit dem Nachtisch fertig waren erhob sich Ron.
Ich denke dass ich einen Spaziergang machen will. Will vielleicht jemand mitkommen?"
"Ich komme mit dir." Antwortete Hermione, fast flüsternd.
Sie stand auch auf und nahm seinen Arm während sie aus dem Speisezimmer heraustraten. Ginny grinste Harry an.
"Nun, das war ja viel einfacher als ich es mir vorgestellt habe."
"Das will ich doch hoffen!" Harry lachte. Dann fügte er in einem ernsten Ton hinzu, "Ginny, wegen vorhin in der Bücherei, es-"
"Nein! Entschuldige dich nicht." Sagte sie leise, ihn anschauend.
"Es ist nur so dass es heute wirklich nett war, Ginny. Und ich will nicht, dass der Tag durch dem was beinahe passiert wäre ruiniert ist."
"Magst du, mich?" fragte sie zögerlich, als ob sie Angst vor der Antwort hätte.
Ihre Frage zog ihm durch den Kopf und er dachte ausführlich über seine Antwort nach. Er wollte Ja sagen, mehr als alles andere, aber die Angst dass alles zu schnell gehen würde kam über ihn. Er nahm einen tiefen Atemzug bevor er zu ihr schaute und lächelte. "Ich glaube schon, Gin."
Sie schaute ihn ebenfalls an und lächelte ihn schüchtern an. Er schaute nur zurück. Ohne ein Wort standen beide auf, Harry bezahlte die Rechnung und sie gingen hinaus um auf die Ankunft ihrer Freunde zu warten.
***
Später am Abend lag Harry auf seinem Bett in dem Zimmer, das er mit Ron teilte.
Hermione und Ron waren immer noch nicht zurück. Nachdem sie aus dem Speisezimmer
zurückgekehrt waren hatten sie eine lange Zeit vor dem Kaminfeuer in der Stube
verbracht, nahe beieinander sitzend. Sie hatten lange geredet, über sich und
über Ron und Hermione. Nachdem das Feuer heruntergebrannt war und Ginny gähnte,
entschieden sie dass es ein schöner Abend gewesen war. Ginny stand auf und
schaute herunter auf Harry.
"Gute Nacht, Harry."
Er stand auf und lächelte. "Nacht, Ginny."
Sie lächelte ihm zu und neigte ihren Kopf ein wenig während er ihr immer näher kam. Er legte eine Hand unter ihr Kinn, nahm es behutsam und küsste sie sanft. Sie küsste zurück, der Druck fast nicht spürbar.
Sie hatte ihn dann allein gelassen und kurz danach lag Harry schon auf seinem Bett und wunderte sich wo Ron war. Als er dort lag, fühlte er sich wieder frisch. Ginny hatte es geschafft, dass er all die Dinge am Ende seines vierten Jahres vergaß. Die Spannung zwischen Ron und Hermione hatte die Freundschaft des Trios ins Leid gezogen, doch mit diesem Mädchen fühlte er sich wieder ganz. Sie war ein Freund. Da war keine Spannung oder irgendwelchen ungewohnten Situationen. Sie waren einfach glücklich miteinander.
Kurz nachdem Harry sich hingelegt hatte platzte Ron in den Raum.
"Harry, Kumpel, wie geht's?"
"Lief wohl ganz gut mit Hermione, nehme ich an?"
"Sie ist wunderbar!"
Harry schaute zu Ron und musste wieder seinen Kopf schütteln. Es war kaum zu glauben dass dieser Junge, stehend in der Mitte des Raumes mit Pyjamas an, die kleine bellende Hunde abgebildet hatten, sein bester Freund war. Er sah in Wirklichkeit ziemlich dümmlich aus.
Ron ging schließlich doch ins Bett, und brasselte noch lange über die Nacht. Er war mit Hermione durch Diagon Alley gegangen und hatten sich dann in einem Park vor der Bücherei hingesetzt. Er hatte es endlich hinbekommen sie zu küssen und sie hatte ihn sogar zurückgeküsst. Rons Worte wurden immer unklarer als Harry langsam in Schlaf rutschte...
Entrerò nei vostri sogni e controllerò il vostro sonno.
Harrys Oberkörper schoss sofort hoch und er saß aufgerichtet in seinem Bett. Bevor er "Ron, hast du was gesagt?" sagen konnte, erwischte ihn ein blendend weißer Schmerz in seiner Narbe. Er schrie und rollte von seinem Bett, komplett außer Kontrolle durch den Schmerz. Er bemerkte gerade so noch das Füße vor ihm waren, bevor die Dunkelheit in umfing.
Harry öffnete seine Augen nur um sie gleich wieder zu schließen. Der Krankenhausflügel von Hogwarts war heller als sonst. Er öffnete seine Augen langsam wieder, damit sie sich an das grelle Licht gewöhnen konnten. Er bemerkte Professor Dumbledore, der an seinem Bett stand und ihn beobachtete.
"Guten Morgen, Harry."
"Was ist passiert?"
"Nun, Mr Weasley und Ms Granger haben gesagt dass du mitten in der Nacht aufgewacht bist und mit einem Schmerzensschrei zu Boden gefallen bist. Hermione ist in das Zimmer gerannt und hat den Portschlüssel aktiviert, den ich dir gab. Sie hat dich hergebracht. Harry, was ist passiert?"
"Ich, ... die Narbe... diese Worte... ich habe Worte gehört. Es war irgendein Zauber. Ich bin von der Stimme aufgewacht und plötzlich tat meine Narbe weh. Was danach war weiß ich nicht."
"Weißt du was das für Worte waren?"
"Harry! Danke Merlin, du bist in Ordnung!" rief Hermione, die eben in den Krankenhausflügel platzte. Sie war an Harrys Bett in wenigen Sekunden und beugte sich herunter um ihn zu umarmen.
"Wo sind Ginny und Ron?"
"Sie sind zurück zum Leaky Cauldron."
"Nun, Harry und Hermione, ich denke wir haben alles getan, was in unserer Kraft stand. Dennoch solltest du mir eine Eule schicken, Harry, sobald etwas Ungewöhnliches passiert, irgendwelche komischen Träume, Gedanken oder Schmerzen. Weiterhin will ich das Hermione dich zurück nach Privet Drive begleitet und dort für die nächsten 3 oder 4 Wochen bleibt, bis wir herausgefunden haben, was passiert ist."
"Ich glaube nicht dass Hermione zu mir kommen kann. Tante Petunia-"
Dumbledore hob eine Hand. "Ich habe deine Tante kontaktiert. Es wurde etwas arrangiert. Harry, warum ziehst du dir nicht etwas an und dann werde ich euch zurück zum Leaky Cauldron schicken."
Harry und Hermione nickten und Dumbledore ging zusammen mit Hermione heraus, Harry allein mit seinen Gedanken.
Er fühlte wie er sich schüttelte. Er konnte bereits fühlen das etwas in seinem Kopf nicht ganz normal war. Er war aber erleichtert dass er nicht allein sein würde. Er zog sich schnell an und traf Hermione im Durchgang. Sie hielt den Portschlüssel und hatte auf Harry gewartet.
***
Sie kamen in einer kleinen Gasse hinter dem Leaky Cauldron an. Harry wurde
beinahe ohnmächtig, denn eine Welle der Erschöpfung hatte ihn erfasst. Hermione
legte ihren Arm um seine Hüfte und trug ihn halb zu ihren Räumen.
Ron und Ginny saßen, gespannt wartend, in der Stube. Als die Tür geöffnet wurde sprangen sie auf und Ginny rannte sofort zu Harry. Innerhalb von einer Sekunde hatte sie ihre Arme um ihn geworfen und weinte in seine Schulter.
"Oh Harry! Was ist passiert? Ich war voller Sorge. Bist du in Ordnung?" Ginny schaute ihn mit ihren großen braunen Augen an, ihre Besorgnis und Furcht klar zu erkennen. Er hatte einen Arm locker um ihre Hüfte versuchte seine Schockierung aufgrund ihres Gefühlsausbruches in zu verstecken. Sein anderer Arm hielt immer noch Hermione, die Ginny verwirrt anschaute.
Leise ließ Ginny von Harry ab und gab Hermione einen komischen Blick, bevor sie noch weiter nach hinten schritt.
"Ich denke es ist das beste wenn Harry sich für eine Weile hinlegt. Wir werden wohl in einer Stunde von hier nach Privet Drive verschwinden. Wann geht ihr zurück zum Fuchsbau?"
"Eigentlich haben wir nur auf euch gewartet bevor wir loswollten. Ein Auto wartet unten auf uns." Antwortete Ron und lächelte zu Hermione. Sie nickte nur. Sie führte Harry in das Jungenzimmer und ging dann zurück in die Stube.
Harry machte sich auf dem Bett breit. Er drehte sich ein paar mal und hörte dann ein Geräusch unter ihm. Er bewegte sich zur Seite und nahm einen Umschlag hoch, der auf seinem Kissen lag.
Mr Harry Potter
Das Bett am Fenster
The Leaky Cauldron
London
Mr Potter,
Bitte beachten sie, dass das Prüfungspaket für die Hogwarts Intensive Magical Study Schule in drei Tagen ankommt. Es wird in ihrem Interesse sein sich bestens darauf vorzubereiten. Die Prüfung wird am Morgen bei ihnen eintreffen und weitere Instruktionen werden beiliegen. Viel Glück.
Professor Minerva McGonagall
Stellvertretende Rektorin
Harry hob sich selbst vom Bett, ein schweres Bein nach dem anderen. Er stand langsam auf, der Schmerz der so gnadenlos durch seine Narbe kam hatte seinen Körper komplett lahmgelegt. Er hatte Schmerzen und war erschöpft. Er ging langsam in die Stube, wo er Ginny sah, wartend. Ron verabschiedete sich gerade von Hermione. Als sie ihn bemerkte schlenderte sie zu ihm herüber und er umarmte sie locker. Er sog von ihrer Stärke, hielt sie fester und lehnte sich hinunter und küsste sie leicht auf die Lippen.
"Danke dass du dir Sorgen um mich gemacht hast."
"Oh Harry, ich mache mir doch immer Sorgen um dich."
Er drückte sie wieder an sich bis Ron an seinem Ärmel zog.
"So ungern wie ich eure Intimität unterbrechen will, aber ich muss jetzt wirklich Ginnylein nach Hause zu Mum bringen." Gluckste Ron.
Ginny schaute Ron böse an, doch sie folgte ihm gehorsam, noch einmal zu Harry winkend. Hermione ging zu Harry und all die Stärke die er durch Ginny gewonnen hatte entfloh jetzt wieder. Er brach fast wieder zusammen, fühlte sich als hätte er gerade einen schrecklichen Kampf hinter sich. Hermione schaffte ihn zu einer kleinen Couch und holte dann ihre Sachen.
Als Hermione wieder da war lächelte er zu ihr hoch. "Herm, du bist der beste Freund den ein Junge haben könnte." Sagte er entschlossen und nahm ihre Hand.
"Hey, hey. Verschwende nicht zuviel Energie. Komm, steh auf." Sie lächelte ihn an.
Er gehorchte und sie ging mit ihm herunter zu den Autos des Ministeriums. Er fühlte sich leichter als zuvor. Er bemerkte geschockt dass Hermione ihn leicht zum schweben gebracht hatte. Auf die Frage bekam er nur eine Antwort die ihn noch mehr verwirrte.
"Das ist nur etwas was ich mal nebenher gelesen habe. Eine Menge Zauberer und Hexen können ein wenig zauberstablose Magie. Es ist technisch gesehen nicht aufspürbar, also bin ich nicht besorgt."
Harry nickte und wunderte sich ob er auch etwas zauberstablose Magie vollführen konnte.
Als hätte sie sein Gedächtnis gelesen, sagte Hermione: "Ja, du kannst das auch. Du hast es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Ich habe es herausgefunden als ich heute deinen Rucksack bewegen wollte. Er war so schwer wie ein voller Koffer!"
"Hmpf. Hab ich gar nicht gemerkt." Log Harry, und entschied Hermione nicht von dem Buch ein paar Nächte her zu erzählen.
"Das hab ich mir gedacht."
Sie setzten sich in das Auto und Hermione ermutigte Harry, ein kleines Nickerchen zu machen. Er fiel langsam in leichten Schlaf, er brauchte den Schlaf dringend.
***
Als sie in Privet Drive angekommen waren, schüttelte Hermione Harry sanft
wach.
Er öffnete seine Augen und plötzlich erinnerte er sich. "Hermione! Hast du deinen Brief gelesen?"
"Ja, mach dir keine Sorgen. Ich habe den Brief bekommen während du bewusstlos im Krankenhausflügel lagst."
"Oh. Was stand in deinem?"
"Das gleiche wie in deinem."
Harry wollte sie gerade nach den Lernplänen fragen, die Hermione angefertigt hatte, als er ein komischen Laut aus der Richtung des Küchenfensters hörte.
Hermione hatte das Geräusch auch gehört und schaute ihn seltsam an. Sie schauten beide zum Haus. Plötzlich war ein lautes Rufen auf der Straße zu hören.
"Oh Arabella! Dreh mal lauter, ich liebe diesen Song!"
Harry erkannte die Stimme von seiner Tante Petunia. Sein Schock wurde noch schlimmer als er erkannte was für ein Song durch die Nachbarschaft plärrte. "Simply Bewitched" (Einfach Bezaubert) von Celestina Warbeck. Harry sah dass der angrenzende Nachbar seine Rosen beschnitt und dem Song wohl keine Bedeutung gab. Er schaute kurz zu Hermione und dann liefen beide ins Haus.
Der Anblick ließ Harry fast ohnmächtig werden vor Schock. Seine Tante stand in der Mitte der Küche, einen Zauberstab in ihrer Hand. Sie machte eine schnelle Zauberstabbewegung Richtung Ofen und zwei Duzend Schokoladenkekse flogen aus dem Ofen und auf das Kühlgestell auf der Tischplatte. Eine junge Hexe mit blondem Haar stand am Waschbecken, ihr Zauberstab über einem Kuchen. Dickflüssiger Zuckerguss kam aus dem langen Zauberstab, auf den Kuchen aufgetragen. Sie zwinkerte zu Petunia und griff nach einem Drehrad an einer kleinen roten Box. Harry erkannte den Empfänger für das Wizard Wireless Network. Harry kniff sich selbst bis er Tränen in den Augen hatte, doch die Szene veränderte sich nicht.
"Petunia!" rief er.
Das Radio ging aus, ein Stoß Kekse fielen zu Boden und ein langer Streifen Zuckerguss zog sich an der Wand hinter dem Waschbecken lang.
"Harry! Was machst du hier? Ich habe dich nicht vor Abendessen erwartet."
"Warum hast du einen Zauberstab? Wer ist das? Was zur Hölle geht hier vor?" verlangte Harry, die Fragen schrie er fast aus.
"Harry, mein Lieber, ich glaube dass du dich besser hinsetzt." Antwortete seine Tante.
"Ich werde mich NICHT hinsetzen! Wer bist du? Was passiert hier?"
Jeder starrte Harry an, der aussah als würde er jeden Moment explodieren.
"WÜRDE MIR BITTE JEMAND ANTWORTEN?!" rief Harry laut aus.
Ruhig traf seine Tante seinen harten Blick.
"Die Wahrheit, Harry, ist, dass ich eine Hexe bin."
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Unübersetzte Wörter:
Gillywater - Sekt, Sprudelwasser
Little Whinging - Wahrscheinlich das gleiche
King's Cross - King's Cross (duh, hat echt lang gedauert bis ich das deutsche
Harry Potter Buch nach diesem Wort durchgesucht hatte)
Quidditch World Cup - Quidditch-Weltmeisterschaft
Triwizard Tournament - Trimagischer Wettkampf
Privet Drive - Lingusterweg
Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry - Hogwarts-Schule der Hexerei und
Zauberei
S.P.E.W. - B.ELFE.R - Bund der Elfenrechte
Leaky Cauldron - Der tropfende Kessel
Divination - Wahrsagen
Intensive Magical Study (IMS) - Intensives Magiestudium
Wizard Wireless Network - Schnurloses Zauberernetzwerk (Radio)
Entrerò nei vostri sogni e controllerò il vostro sonno.
Dieser Satz ist wahrscheinlich italienisch oder spanisch. Vier Jahre Latein haben mir genug gelehrt, diesen Satz einigermaßen zu deuten. Es könnte ein wenig die Spannung der Geschichte nehmen, deswegen ist die Übersetzung des Spruches in Weiß geschrieben, wer es also wissen will markiert einfach den unteren Teil.
Ich betrete deine Träume und kontrolliere deine Träume
