Danke für die Reviews an Leaky Cauldron anno1985, beckymalfoy, Anyanka3, Schwester Aurelia, Eva Luna und curlylein! Macht weiter so, ihr versüßt mir den Tag!

Das Kapitel hat etwas länger gedauert, da ich den Schluß der Story noch einmal umgeschrieben habe. Viel Spaß!

*

I don't know how you do what you do
I'm so in love with you
It just keeps getting better
I wanna spend the rest of my life
With you by my side
Forever and ever
Every little thing that you do
Baby I'm amazed by you

(Unknown title and singer)

Kurze Zeit später bemerkten Hermine und Ginny zum ersten mal die Gerüchte, die sich im Schloß erzählt wurden. Malfoy hatte anscheinend beschlossen, seine Vermutungen an die Öffentlichkeit zu tragen und bald wurden Ginny und Hermine scharf beobachtet, sobald man sie zusammen sah, aber niemand sprach sie wegen ihrer mehr oder weniger angeblichen Beziehung an.

Statt dessen wurden Harry und Ron gefragt, die es ja schließlich wissen mussten. Ron, der jedesmal rote Ohren bekam, stritt es vehement ab. Harry beschloss gar nichts dazu zu sagen und wimmelte die Neugierigen jedes Mal erstaunlich schnell ab.

Hermine und Ginny ignorierten das Geflüster und die Blicke und gaben sich statt dessen dem jeweils anderen hin. Genug Zeit fand sich, um sich in den Pausen und zwischen den Hausaufgaben zu sehen und alles andere war für den Moment unwichtig. Sie hatten ihre Einstellung geändert und auch wenn sie ihre Beziehung immer noch nicht offiziell machten, lebten sie ihre Liebe intensiver und stellten es vor alles andere. Viel zu oft hatte es in den letzten Monaten Stress und Streit gegeben und sie beide waren stillschweigend übereingekommen, dass schon zu viele Tränen geflossen waren.

Vor 4 Tagen hatten die Endjahresprüfungen begonnen und Hermine und Ginny stimmte es irgendwie traurig, denn das hieß, dass das Ende des Jahres bevorstand.

Sie lagen gemeinsam in Hermines Bett und hatten die letzte Stunde gemeinsam genossen.

"Schatz?", fragte Ginny nach einer Weile, in der sie nur stillschweigend im Arm des anderen gelegen hatten.

"Mmh?"

"Was passiert nächstes Jahr?"

Hermine hob leicht den Kopf und sah ihre Freundin an. "Du meinst, wenn ich nicht mehr in der Schule bin?"

"Genau."

Hermine überlegte kurz. "Briefe, Treffen in den Ferien und wenn du deinen Abschluß hast, ziehen wir zusammen."

"Das reicht mir aber nicht! Ich möchte nicht ein halbes Jahr warten, bevor wir uns wiedersehen."

"Ich kann ja Filchs Assistentin werden!"

"Bitte?", fragte Ginny und starrte sie an.

"Dann kann ich immer in deiner Nähe sein!" Hermine grinste.

"Aber Filch? Was der wohl mit seinen Assistenten anstellt?"

Beide gaben sich kurz dem Gedanken hin und begannen gleichzeitig zu lachen.

"Ich will es gar nicht wissen!", sagte Hermine und kicherte immer noch leise, aber Ginny war schon wieder ernst geworden.

"Ich werde dich sehr vermissen. Ich werde es bestimmt kaum aushalten ohne dich."

Hermine stützte sich auf ihren Arm und sah sanft auf den zarten Rotschopf hinunter. "Es ist doch nur ein Jahr und dann kann uns nichts mehr trennen!" Hermine beugte sich zu Ginny hinunter und küsste sie sanft. Kurze Zeit später wurde der Kuss leidenschaftlicher und Hermines Hand glitt unter Ginnys großes T-Shirt, dass sie sich kurz zuvor übergeworfen hatte.

Beide waren schon in Gedanken dabei, die letzte Stunde noch einmal aufleben zu lassen, als sie ein entsetzter Schrei auseinander fahren ließ.

"Ron!", rief Ginny und sprang aus dem Bett.

Ron stand leichenblass in der Tür und schien nicht ganz zu realisieren, was er sah. Einen zähflüssigen Moment lang starrten sich alle an, dann schmiss Ron mit einem erneuten Aufschrei die Tür ins Schloss, machte sie aber sofort wieder auf, um sie noch einmal zuzuschlagen, mit dem Unterschied, dass er jetzt im Zimmer stand.

"Was macht ihr hier?", fragte er laut und starrte wild zwischen Hermine und Ginny hin und her.

"Ron!", sagte Ginny eindringlich. "Rege dich jetzt bitte nicht auf!"

Hermine fand, dass dieser Versuch ihren Bruder zu beruhigen wohl zu spät kam, aber ihr fiel auch nichts gescheiteres ein.

"Ich habe gesagt, dass es nicht stimmt! Ich habe es tausendmal gesagt! Und ihr fallt mir in den Rücken!", brüllte Ron und ballte die Fäuste.

"Wir fallen dir nicht in den Rücken!", sagte Ginny und sah aus, als ob sie den Tränen nah wäre. "Wir wollten dich nur nicht aufregen!"

Ron schien sie gar nicht zu hören. "Sie hat gesagt, dass es nicht stimmt! Sie hat gesagt, dass ihr nichts miteinander habt!"

Hermine senkte beschämt den Kopf. Damit meinte er eindeutig sie.

Ginny trat auf Ron zu und legte ihre Hand auf seinen Arm. "Bitte hör dir doch erst einmal an, was wir dir zu sagen haben!", bat sie leise, aber Ron zog seinem Arm mit einer ruppigen Bewegung davon.

"Ich höre euch nicht zu! Ihr habt mein Vertrauen mißbraucht!" Seine Stimme wurde leiser. "Ich dachte immer, du würdest mir so etwas erzählen, aber da habe ich mich wohl getäuscht." Er drehte sich um und verließ den Raum. Seine Ohren waren so rot wie noch nie und Hermine wusste in dem Moment, dass nichts Gutes auf sie zu kam.

Ginny drehte sich zu ihr um, Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. "Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen." Sie schluchzte. "Was meinst du, wird er tun?"

Hermine stand auf und nahm Ginny in den Arm. "Ich weiß es nicht."

Kurze Zeit später trat Harry in den Raum und sah keineswegs erfreut aus.

"Du weißt es also", sagte Hermine düster und schlüpfte in einen ihrer Schuhe.

"Muss ich wohl, wenn Ron ins Zimmer kommt und zusammenhangslos brüllt." Er seufzte. "Er wurde noch wütender, als er erfahren hatte, dass ich es schon wusste."

Ginny erstarrte in ihrer Bewegung. "Du hättest warten müssen, bis er sich etwas beruhigt hat."

"Sehr schwierig, wenn man heftig geschüttelt wird."

Hermine band ihren Schuh zu und stand auf. "Wir sollten mit Ron reden." Sie sah von einem zum andern. "Alle zusammen."

Harry und Ginny nickten und gemeinsam machten sie sich auf in den Jungenschlafsaal der Siebtklässler. Die Schüler im Gemeinschaftsraum wurden totenstill als sie die drei sahen. Es war klar, dass ihnen Rons Geschrei und der wütende Abgang aufgefallen sein mussten.

Hermine war froh, als sie wieder im Treppenaufgang standen. Sie hatte jetzt nicht die Kraft, sich noch mit ihren Hausgenossen auseinander zu setzen.

Die Tür zum Schlafsaal stand offen und gerade, als sie ihn erreichten, kam Seamus kopfschüttelnd heraus. "Ron ist verrückt geworden!", sagte er und erwartete offensichtlich eine Antwort.

"Wissen wir", sagte Harry simpel und sie betraten den Raum.

Ron stand in der Mitte des Zimmer, knallrot im Gesicht, und war damit beschäftigt mit einem Kissen gegen sein Bett zu schlagen.

"Hey!", rief Harry und nahm seinem Freund blitzschnell das Kissen ab. "Was soll das?"

"Wollte mich abreagieren." Ron drehte ihnen den Rücken zu und starrte aus dem Fenster.

Ginny lief auf ihn zu und blieb hinter ihm stehen. "Es tut uns so Leid. Wir hätten es dir sagen sollen, aber wir hatten Angst, dass du so reagierst ..... wie jetzt." Sie legte ihrem Bruder die Hand auf die Schulter. "Komm, lass uns darüber reden."

Ron streifte mit einer unwirschen Bewegung ihre Hand weg. "Ich will nicht darüber reden. Lasst mich allein."

"Aber Ron -"

"Lasst mich einfach allein, ok?"

Ginny sah verzweifelt zu Hermine und Harry, aber die Beiden deuteten nur auf die Tür und gemeinsam verließen sie den Raum.

Bevor Hermine die Tür schloß, sah sie noch einmal zu Ron. Seine Schultern zuckten und er hatte das Gesicht in seinen Händen vergraben. Er weinte.