Kapitel 2 - Baku und Fanea

-- 742 --

Baku rannte und rannte, er versuchte das Brennen in seinen Augen zu ignorieren, den Kloß in seinem Hals runter zu würgen doch vergeblich. Schließlich blieb er schwer atmend stehen, nicht weil der Lauf ihm den Atem geraubt hätte, sondern weil er mit aller Gewalt versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er würde nicht weinen! Er war ein Mann von 23 Jahren, er war Caulys Sohn, er würde nicht weinen wie ein kleines Kind, das noch an den Rockschößen der Mutter hing! Er begann zu zittern und langsam wich sein Schmerz einer ohnmächtigen Wut. Wut auf diesen verzogenen Bengel von einem Prinzen, wegen dem sein Vater hinausgezogen war ins All, wegen dem sein Vater nun tot war. Seine Augen blickten wild um sich auf der Suche nach einem geeigneten Objekt, an dem er seinen Zorn auslassen konnte, doch der verfluchte Nebel ließ ihn vielleicht eine Armeslänge weit sehen. Baku wußte nicht, ob er in eine Nebelwand gerannt war, ohne es in seinem Schmerz zu bemerken, oder ob der Nebel so schnell aufgezogen war, es war ihm auch gleichgültig.

Sein Vater hatte diesen Nebel geliebt, er verstand bis heute nicht warum. Er würde lieber in den Ebenen unterhalb des Gebirges leben, dort wo meist schönes Wetter war und die meisten Saiyajin lebten. Doch da er als Caulys Sohn jetzt der Aran, der Stellvertreter des Königs, war - der feine Prinz hatte ja besseres zu tun gehabt - musste er im Palast wohnen, um jeden Tag mit der Hohen Herrin endlose Gespräche über die Belange seines Volkes zu führen. Er wußte, daß Leilia über beide Völker hätte herrschen können, ihm wäre das nur lieb gewesen, doch sie hatte es abgelehnt. Sie war der Ansicht, daß nur ein Saiyajin die Angelegenheiten des Starken Volkes regeln konnte, ohne daß es ständig zu Mißverständnissen kam. Und da konnte er ihr nicht einmal widersprechen, die Gesellschaftsstruktur der Xanaidurin war sehr einfach im Gegensatz zu der bei den Saiyajin. Ein Elitekrieger fühlte sich nur allzu leicht beleidigt, wenn er gleich behandelt wurde wie ein Unterklassekrieger. Baku wußte wie unsinnig das war, zwar zählte auch er zu den Elitekriegern, aber er hatte sich fest vorgenommen diese veralteten Vorstellungen umzukrempeln. Er durfte dabei nur nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Plötzlich riß ihn etwas aus seinen Gedanken, ein heller klarer Ton. Jemand sang, ganz in der Nähe wie Baku vermutete. Er ging in die Richtung aus der die schöne Melodie zu hören war, doch schon bald musste er feststellen, daß er sich in Bezug auf die Entfernung getäuscht hatte. Der Nebel schien immer dichter zu werden und Baku nervte das zunehmend. Sicher, er könnte sein Ki einsetzen und fliegen, der Nebel blieb immer in den Niederungen, es wäre also kein Problem zurück zum Palast zu finden. Aber er wollte unbedingt dorthin, von wo er immer noch den Gesang hörte. Obwohl etwas in ihm schrie, er sollte der Stimme nicht folgen, setzten sich seine Beine wie von selbst in Bewegung. Plötzlich stolperte er über einen am Boden liegenden Ast und knallte mit dem Gesicht gegen einen Felsen, der Schmerz riß ihn aus seiner Trance und während ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief - der Gesang hörte sich auf einmal gar nicht mehr so schön an, eher das Gegenteil war der Fall - setzte er sein Ki frei und durchschlug die Nebeldecke. So schnell er konnte flog er zurück zum Schloß und landete auf dem Balkon vor seinem Schlafgemach. Zitternd betrat er das Zimmer und schloß die Türe hinter sich.

"Junger Herr? Ist alles in Ordnung?" Thenid sah ihn besorgt an. Baku fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, Blut blieb daran kleben.

"Was war das für ein Gesang? Da draußen, im Nebel...", er brach ab, als er merkte wie seine Stimme bebte.

"Oh, Ihr wart draußen? Zu dieser Jahreszeit solltet Ihr die Wälder meiden, Junger Herr. Die bösen Geister kommen dann und suchen unvorsichtige Wanderer zu sich hinunter zu ziehen. Kommt, Ihr solltet Euer Gesicht vom Blut reinigen. Die Hohe Herrin hat bereits nach Euch gefragt."

Baku stutzte. "Ich war heute bereits bei der Hohen Herrin. Was wollte sie denn?"

"Das entzieht sich meiner Kenntnis, Junger Herr."

Nachdem er sein Gesicht vom Blut befreit hatte machte er sich auf den Weg zu Leilias Arbeitszimmer.

-----

"Baku, da bist Du ja endlich." Leilia kam ihm entgegen und umarmte ihn mit einem warmherzigen Lächeln. Er ließ es gerne geschehen, da sie für ihn schon lange zu einer Art mütterlicher Freundin geworden war. Wenn sie alleine waren bestand sie sogar darauf, daß sie sich duzten.

"Warum hast Du mich rufen lassen? Ist etwas passiert?"

"Ich dachte wir wären Freunde, Baku", sagte sie mit ernster Stimme.

Der junge Saiyajin senkte betroffen den Kopf. Er suchte nach den richtigen Worten, aber sie wollten nicht kommen.

"Dein Vater war mir ein guter Freund, auch wenn ich ihn nicht gut kannte. Sein Tod hat auch mich betroffen gemacht. Baku, Du darfst den Kummer nicht in Dir begraben. Laß ihn raus, schrei ihn über das ganze Land, wenn Dir danach ist, aber laß nicht zu, daß er Dich auffrißt. Du kannst immer zu mir kommen, das weißt Du doch."

Sie legte eine Hand auf seinen Arm und der Damm brach. Baku schluchzte laut auf, er vergrub sein Gesicht in seiner Armbeuge und weinte um seinen Vater. Leilia, in deren Augen auch Tränen glitzerten, nahm ihn, der einen guten Kopf größer war als sie, in den Arm und wiegte ihn wie ein kleines Kind. Als Baku diese absurde Situation bewußt wurde, mußte er plötzlich lachen, schniefend wischte er die Tränen fort und ging wieder etwas auf Abstand. Es machte ihn verlegen, daß er sich so hatte gehen lassen, schließlich war er ein Krieger.

Leilia wechselte das Thema, damit er sich wieder fassen konnte. Erleichtert ging er darauf ein und bald waren sie in ein angeregtes Gespräch über die ersten 'echten' Xana-Saiyajin vertieft, also die ersten Saiyajin-Kinder, die in der Neuen Heimat geboren worden waren. Es waren mittlerweile immerhin knapp zweihundert, und sie waren allesamt gesund und munter und versprachen starke Krieger zu werden.

"Was ist mit Dir, wann möchtest Du eine Familie gründen?", fragte Leilia unvermittelt.

"Darüber habe ich noch nicht nachgedacht", meinte er etwas verlegen. "Aber das hat ja noch Zeit, im Moment habe ich jedenfalls genug um die Ohren."

Die Königin lächelte nachsichtig ob dieser leisen Beschwerde ihres jungen Gegenübers.

"Dann nimm Dir doch einmal Urlaub. Ich denke nach fünf Jahren ist alles soweit routiniert, daß es eine Weile ohne Dich geht. Du mußt nur einen geeigneten Stellvertreter finden, den Du einweist bevor Du gehst. Pumpkin wäre nicht schlecht, er ist zwar 'nur' ein Unterklassekrieger, aber er hat Verstand und soweit ich weiß hielt Dein Vater große Stücke auf ihn. Oder Lettis, er würde auch bei Deinen Elitekriegern durchgehen und ist nicht so hitzköpfig wie die meisten in seinem Alter."

Baku wußte auf wen sie anspielte, schließlich war er nur ein Jahr jünger als Lettis. Er hätte ihr nicht zugetraut, daß sie sich für seine Maulerei von eben rächen würde und konnte sich ein verlegenes Grinsen nicht verkneifen. Aber die Aussicht auf ein paar freie Tage, vielleicht sogar Wochen, erhellte seine Stimmung doch beträchtlich. In Gedanken wog er die Vor- und Nachteile der beiden Genannten ab.

"Ich denke Pumpkin ist der bessere Kandidat, er hat mehr Erfahrung. Lettis lässt sich zu leicht übers Ohr hauen, er ist einfach zu gutgläubig. Vielleicht werde ich ihn mitnehmen in den Urlaub, dann habe ich schon einen guten Trainingspartner."

"Deinen Urlaub solltest Du zur Erholung nutzen." Sie seufzte, das war typisch für einen Saiyajin! "Aber ich bin zufrieden mit Deiner Wahl."

-----

Baku schüttelte verärgert den Kopf. Er hatte sich seinen Urlaub etwas anders vorgestellt, aber bitte, wenn Lettis nicht wollte. Leilia wäre sicher hocherfreut über die Tatsache, daß er sich nun wirklich ausruhte, nur tat er es gezwungenermaßen. Weil dieser Naivling Lettis sich von einer jungen Saiyajin hatte einwickeln lassen. Obwohl er sein Versprechen hielt, mit Baku ein wenig durch die Gegend zu ziehen und zu trainieren, konnte er nur von ihr sprechen. Mindestens jeder zweite Satz begann oder endete mit "Parsli". Nach zwei Tagen hatte Baku genug und jagte Lettis zum Teufel - oder besser gesagt zu Parsli.

Jetzt erkundete er alleine die flußreichen Ebenen am Fuße des Gebirges. Nun ja, fast alleine, Leilia hatte zu seinem Leidwesen darauf bestanden, ihm ein paar 'Babysitter', wie er es nannte, mitzugeben. Allerdings mußte er sich eingestehen, daß sie durchaus nützlich waren, denn auf Xana gab es manche Gefahren, denen man am Besten mit Magie entgegentrat. Und ein Saiyajin mochte viele Vorzüge haben, Magie gehörte nicht dazu!

Im Moment jedoch war Baku seinen Aufpassern entwischt und lehnte faul an einem schiefen Baumstamm, während er den Schwimmer seiner Angel beobachtete. Eigentlich hätte er seinen Fisch wesentlich schneller haben können, aber er verspürte nicht die geringste Lust, sich in das eisige Wasser zu stürzen, also begnügte er sich mit dieser Methode. Schläfrig genoß er die Ruhe dieses Ortes. Die einzigen Geräusche waren das Plätschern der Wellen, das Summen der Insekten, das Zwitschern der Vögel und der Wind, der sanft durch die Blätter strich und manchmal ein paar Geräusche vom Lager zu ihm trug. Langsam glitt er hinüber ins Reich der Träume...

Ein Schrei zerriß die Stille und ließ ihn jäh hochfahren. Baku sah sich um, wo war der Schrei hergekommen? Er musste nicht lange suchen, denn ein zweiter Schrei wies ihm den Weg und nun konnte er auch mehrere Auren ausmachen. Ohne zu überlegen schnellte er darauf zu. Was er dann sah ließ ihm den Atem stocken. Eine Xanaidurin war beim Baden von mehreren Waldgnomen überrascht worden und versuchte sich verzweifelt ihrem Zugriff zu entziehen. Baku zögerte nicht lange, mit ein paar gezielten Schlägen vertrieb er das zudringliche Volk. Dann wandte er sich dem Einhorn zu, um zu sehen ob sie unverletzt war. Überrascht sog er die Luft ein, zuvor hatte er nicht ihr Gesicht gesehen, jetzt stach ihm das schwarze Horn auf ihrer Stirn sofort ins Auge. Sie war ein Mitglied der Königsfamilie! Hier draußen, so weit weg vom Palast?

"Ich danke Dir für Deine Hilfe, Saiyajin", sagte sie leise mit gesenktem Blick.

"Das war nicht der Rede wert, doch Ihr solltet Euch nicht alleine soweit vom Palast entfernen. Und dann auch noch zum Baden, das war sehr leichtsinnig von Euch." Nach kurzer Betrachtung ihres Hornes war er zu dem Schluß gekommen, daß sie jünger sein mußte als die Königin. Vielleicht war sie ihre Tochter?

"Seid Ihr Fanea, die Tochter der Hohen Herrin?"

Verwundert sah sie nun zu ihm auf. "Woher weißt Du das?"

"Eure Mutter hat mir manchmal von Euch erzählt", meinte er lächelnd. Dann errötete er leicht und drehte er ihr den Rücken zu. "Verzeiht, Ihr wollt sicher Euer Bad beenden."

Amüsiert lächelnd stieg Fanea aus dem kleinen Weiher und legte ihre Kleider an. Dann schritt sie hinüber zu dem jungen Saiyajin, der ihr noch immer den Rücken zukehrte. "Da Du meine Mutter kennst, gehe ich davon aus, daß Du Baku bist? Meine Mutter hält große Stücke auf Dich."

"Ist das so? Ich bekomme jeden Tag von ihr zu hören wieviel ich noch zu lernen habe..." Ihre Nähe und ihre Stimme machten ihn nervös.

Fanea lachte. "Das geht mir auch nicht anders, wir müssen eben beide lernen, ein Volk zu führen."

Baku schüttelte leicht den Kopf. "Es sollte nicht meine Bestimmung sein, die Saiyajin zu führen."

Sie sah ihn mit einem seltsam wissenden Blick an. "Wir sollten weg von hier, sonst kommen die Waldgnome wieder und bringen noch Verstärkung mit!"

Er nickte und gemeinsam gingen sie zurück zu Bakus Lager. Dort hatte man sich schon Sorgen um ihn gemacht und war nicht wenig überrascht, ihn in Begleitung der Prinzessin wieder auftauchen zu sehen. Nachdem Fanea erzählt hatte was passiert war, beschloß man das Lager abzubrechen und in einer nahegelegenen Saiyajin-Siedlung zu nächtigen.

-----

Als Lord Celeritz sah, welch hoher Besuch so unerwartet in seiner Stadt auftauchte, ließ er es sich nicht nehmen den Gästen ein Fest auszurichten. Bei den Saiyajin hieß das: Wettkämpfe und viel Essen. Endlich hatte Baku, wonach der er sich so lange gesehnt hatte! Es waren einige starke und erfahrene Kämpfer dabei, so daß er ein paar gute Kämpfe hatte bevor er von Lettis, der auch gekommen war, besiegt wurde.

"Mach Dir nichts draus", meinte der lachend, "Du kannst eben nicht so trainieren wie unsereins!"

Bakus Zorn über die Niederlage verrauchte schnell und lachend ging er gemeinsam mit Lettis, der eine Runde später auch rausgeflogen war, zur Festtafel, um ihren Hunger zu stillen.

Fanea beobachtete Baku fasziniert beim Essen. Wie von einem Saiyajin nicht anders zu erwarten verschlang er Unmengen, aber anders als die meisten seines Volkes brachte er es fertig dabei einigermaßen kultiviert zu wirken. Nun ja, schließlich lebte er im Palast, und ihre Mutter erwartete sicher gute Tischmanieren von ihm wenn er mit ihr speiste. Sie stellte überrascht fest, daß sie gar keine Angst vor ihm hatte, normalerweise waren all ihre Sinne auf Flucht eingestellt sobald sie jemandem aus dem Starken Volk begegnete. Das war auch der Grund, warum sie sich noch nie im Palast begegnet waren, sie hatte es bisher immer geschafft ihm aus dem Weg zu gehen, hauptsächlich dadurch, daß sie sich selten dort aufhielt.

"Warum seht Ihr mich so an?", fragte er abrupt.

"Hum, ich... ahm...", sie wurde rot. "Wo... wollen wir nicht tanzen?", versuchte sie abzulenken.

Baku sah sie verwundert an. "Nun ja", meinte er gedehnt, "dagegen hätte ich eigentlich nichts, nur... das ist ein saiyanisches Fest..."

Augenblicklich wurde Fanea ihr Fehler bewusst. Natürlich, Saiyajin tanzten nicht auf ihren Festen, sie kämpften! Auch wenn er das jetzt vielleicht falsch verstand, diese Frage drängte sich ihr so sehr auf, daß sie sie einfach stellen mußte.

"Kein Tanz? Und was machen bei Euch die verliebten Paare?"

Er bekam rote Ohren. "Äh... also, die... die verliebten Paare, wie? Na ja, sie... sie nehmen an den Kämpfen teil und hoffen aufeinander zu treffen."

"Was? Aber dann verletzen sie sich doch gegenseitig!" Sie war entsetzt.

"Das ist etwas kompliziert, wie erkläre ich es am Besten?" Er überlegte. "Es geht dabei natürlich nicht darum, sich gegenseitig zu verletzen, es ist vielmehr ein Kräftemessen, wie weit jeder gehen kann ohne dem anderen ernsthaften Schaden zuzufügen. Und der Kampf erfolgt in so einem Fall nach genau fest geschriebenen Regeln, dadurch zeigen sie auch allen Anwesenden, daß sie zueinander gehören. Lettis und Parsli wollten das heute wohl auch machen, aber Parsli hatte das Pech gleich im zweiten Kampf auf einen sehr starken Gegner zu treffen."

"Dann ist das eine Art Brautwerbung?", fragte Fanea fasziniert. Die Bräuche des Starken Volkes waren so anders als die der Xanaidurin.

"J... ja, ich glaube so könnte man es ausdrücken. Wenn sie miteinander gekämpft haben sind sie ein Paar."

"Also müssen Lettis und Parsli warten, bis sie das Glück haben, bei einem Fest gegeneinander kämpfen zu können?"

Baku lachte. "Nein nein, das wäre etwas hart, nicht wahr? Jedes Jahr findet ein großes Fest statt, der Große Stiju, der ausschließlich für solche äh, Werbungskämpfe ausgerichtet wird. Jedes Paar trägt sich in eine Liste ein und dann können sie gegeneinander kämpfen. Die normalen Kämpfe finden erst danach statt. Wenn sich ein Paar sicher ist, müssen sie aber nicht solange warten, sie können auch zu den Clan-Oberhäuptern gehen und ihr Anliegen vortragen, dann bekommen sie ihr eigenes Fest, vorausgesetzt sie sind beide mündig oder die Eltern sind einverstanden."

"Das hört sich an, als wären sie danach verheiratet?"

"Eine Heirat in dem Sinne gibt es bei uns nicht, aber die meisten Paare bleiben den Rest ihres Lebens zusammen, wenn sie offiziell miteinander gekämpft haben."

"Aha." Da Baku wie auf heißen Kohlen zu sitzen schien, beschloß sie das Thema nicht weiter zu verfolgen.

-----

Die Prinzessin stand auf dem Balkon ihres Schlafgemachs und sah nachdenklich in die aufgehende Sonne. Wieder hatte sie keinen Schlaf gefunden, wie in jeder Nacht, seit sie den Aran der Saiyajin kennengelernt hatte. Sie verstand es selbst nicht, so viele Männer ihres Volkes hatten schon um sie geworben, und jeden hatte sie freundlich aber bestimmt zurückgewiesen. Und nun hatte ihr dieser junge Saiyajin genommen, was sie bisher so gut verwahrt glaubte. Ohne ihr romantische Liebeslieder vorzutragen, ohne Blumen oder teure Geschenke, er hatte ihr nicht einmal ein eindeutiges Kompliment gemacht. Und genau das machte ihr Angst, denn wie konnte sie sicher sein, daß er ebenso fühlte?

Schwermütig seufzte Fanea auf und trat wieder zurück in ihr Zimmer. Sie ging in den angrenzenden Raum, in dem sie zu meditieren pflegte, und setzte sich auf ein Kissen. Dann schloß sie die Augen und begann ihren Geist zu leeren, wie sie es schon viele tausend Mal getan hatte.