Dank an alle, die Reviews geschrieben haben! *freu* Ich weiss nicht, ob ich das Tempo einhalten kann, aber ich geb mir alle Mühe... also, weiter geht's!
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IV
Gütlich einigen? Will Turner zog zweifelnd die Augenbrauen zusammen. Jack's Grinsen machte ihn irgendwie nervös. Die ganze Situation machte ihn nervös. Der Pirat, so dicht vor seinem Gesicht, der überzeugte Ausdruck in seinen Augen, und dieses Anliegen... Er hatte keine Ahnung, worauf Jack Sparrow hinauswollte. Und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
"Was willst du, Jack?" fragte er ruhig, während er langsam einen Schritt zurückging, um der beklemmenden Nähe des dunkelhaarigen Mannes zu entfliehen. Zwar war er ihm schon öfter so nahe gewesen, doch irgendetwas in dem Gesicht des Piraten sagte ihm, daß es diesmal anders war.
Sofort ging auch Jack einen Schritt zurück und hob entschuldigend die Hände. "Du bist doch ein Schmied, William." erklärte er schnell. "Und dazu noch ein sehr guter, wie man sagt. Und das, was ich für dich habe, ist eine Herausforderung an dein Können. Denn es zu schmieden, kann nur jemand, der wirklich außergewöhnlich... gut ist."
Der Blick des Piraten ruhte auf ihm, ja durchbohrte ihn regelrecht, und allmählich beschlich Will ein seltsames Gefühl. Er kannte es bereits von der Zeit, als er gemeinsam mit Jack auf der Interceptor gesegelt und der Black Pearl nachgejagt war, und es war in der Tat ein für ihn ungewohntes Gefühl. Es war verwirrend, aber nicht unangenehm. Doch genau wie damals verdrängte er es auch jetzt.
"Und was ist es nun?" fragte er stirnrunzelnd, während er sich abwandte und begann, die angefangenen Schwerter auf dem Arbeitstisch zu sortieren. "Etwas besonderes." "Ja, das sagtest du schon. Aber was?" Er hörte die Schritte hinter sich und hielt inne. Jack stand direkt hinter ihm. Er wußte es, er fühlte es. Er spürte seinen Atem in seinem Nacken. "Etwas sehr besonderes." Die rauhe Stimme des Piraten ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. "Etwas, dessen Gebrauch auch du zu schätzen lernen könntest."
Diese Stimme... Unwillkürlich hielt Will den Atem an. Er spürte die Spannung, die in der Luft lag, und ein plötzlicher Instinkt riet ihm davon ab, sich umzudrehen. Er wußte, was ihn dort erwarten würde, und er war nicht bereit, sich dem zu stellen. Denn noch immer weigerte er sich, sich selbst gegenüber einzugestehen, daß ihm die Nähe von Jack Sparrow behagte. Daß er sie vermisst hatte, und daß er jetzt, wo nur wenige Zentimeter sie voneinander trennten, etwas fühlte, das ihn innerlich aufwühlte. Nein, es erregte ihn. Und das beunruhigte ihn zutiefst.
Er atmete tief durch und stützte die Hände auf den Tisch. "Was ist es, Jack?" Er hoffte inständig, daß die Überleitung zu seiner Arbeit den Piraten auf andere Gedanken bringen und ihn aus dieser Lage befreien würde, denn je länger er hier verweilte, desto stärker fühlte er sich in seinen Bann gezogen. "Du solltest es mir sagen, denn sonst kann ich es nicht schmieden."
"Oh ja, ich werde es dir sagen." Die Stimme war nun direkt neben seinem Ohr. "Viel besser noch... ich werde es dir zeigen...!" Er schluckte. Warum nur war er sicher, daß ihn das, was Jack vorhatte, nur noch weiter in Bedrängnis bringen würde? Er schloß kurz die Augen und versuchte, das Hämmern seines Herzens zu ignorieren, doch auch das mißlang. "Zeigen?" wiederholte er schwach. Was um alles in der Welt meinte er? Er war nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte, doch sich einfach abwenden und weggehen wollte er auch nicht. Er konnte es nicht. Zu sehr fühlte er sich von der Situation gefangen, von der Neugierde und der Ungewißheit gefesselt. Und mit jedem von Jack's Atemzügen, der über seine Haut streifte, stieg seine Erregung.
Er versuchte, Halt an der Tischkante zu finden, an irgendetwas, das ihn davon abhalte konnte, seinen Empfindungen nachzugeben, denn noch immer sträubte er sich gegen das plötzliche Verlangen, das allmählich Besitz von ihm ergriff. Er wollte es nicht wahrhaben. Es konnte, nein, durfte nicht wahr sein.
"Ja, William, zeigen." hauchte die Stimme in sein Ohr, und wieder durchfuhr ihn ein Schauer, der sein Innerstes nach außen zu kehren drohte. Er fühlte, wie sich seine Fingernägel in die Tischkante gruben, und zuckte zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, die sich langsam seinen Hals hinauftastete.
"Und ich kann dir versprechen, du wirst es mögen..."
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