Hab ich schon erwähnt, dass Alex und Anette auch von mir kommen? Jetzt
wisst ihr es ...
2. Machtkämpfe
"Schau einmal wen wir da haben ..." Hämisch grinsend blieb Draco vor Rachel und Cat stehen. An seiner Seite hielt Pansy, die ein genauso blödes Grinsen aufgesetzt hatte, wie er selbst. Ray umklammerte unter ihrem Umhang ihren Zauberstab, für den Fall, dass sie ihn benutzen müsste.
"Was wollt ihr hier? Das ist unser Platz." Zwar stand Cat vor Rachel, doch sie wusste, dass ihre Freundin Draco während dieser zwei Sätze böse angefunkelt hatte. Drehte sie sich zu ihr um, würde sie bemerken, dass sie es noch immer machte. Er hingegen sah Ray abwertend und herablassend an und sein Gesichtsausdruck sagte soviel aus, wie "Seht her, ich bin der beste".
"Tja, Lenton. Mich wundert es nicht, dass du dich in den dunkelsten Ecken Hogwarts verkriechst. Sieh dich doch an ..." Bei diesen Worten blickte sie kurz an sich herab und warf ihn einen nicht zu deutenden Blick zu. "... Was du trägst, ist nicht gerade neu in der Mode."
"Oh, entschuldige Mr. Ich - bin - der - Eingebildetste - hier. Mir gefällt das, was ich trage und ich muss ja nicht unbedingt, wie ein Flittchen herumlaufen. Ja gut, Pansy steht das, aber mir nicht."
Die Angesprochene ging um einen Schritt nach vorne und hob drohend ihre Faust, wobei sie ein "Sag das noch 'mal" herauspresste. Während sie die junge Ravenclaw anfunkelte, blickte Draco Rachel wieder abwertend und herablassend an. Er sagte nichts, um Pansy zu verteidigen. Er sah das Mädchen, welches ihm gegenüberstand schweigend an.
"Was ist Malfoy? Passt dir wieder etwas an meiner Mode nicht?" Ray war wirklich entnervt und sie wollte nur noch ihre Ruhe haben. Dieser Slytherin nahm es locker auf, grinste wieder breit, drehte sich um und ging. Leicht irritiert folgte ihm Pansy und wieder erkannte die junge Ravenclaw ihre Niederlage.
Dafür hasste sie ihn. Cat kannte ihr Freundin gut genug, um in diesem Moment sie am Arm zu nehmen und mit sich zu ziehen. Gemeinsam betraten sie den Gemeinschaftsraum im Ravenclaw - Turm. Cat war froh, dass Rachel sich wieder beruhigt hatte und beide stießen zu Anette und Alex hinzu, welche auch schon dort waren.
"Hallo ihr Zwei. Seit ihr schon lange hier?"
Alex und Ann blickten vom Buch auf und erblickten Cat und eine schweigende, anscheinend saure Ray. Ann wusste schon, was vorgefallen war, schnappte das schweigende Nervenbündel am Handgelenk und ging mit ihr nach draußen. Rachel hingegen ließ sich einfach mitziehen, ohne zu fragen, wohin sie denn will. Erneut stand sie draußen und zu ihrer Überraschung sah sie Draco und Pansy, etwas weiter entfernt vor sich, die stritten.
Dann lief sie in die eine Richtung und er in die andere. Das ganze beobachtete sie im gehen, das Anette sie weiter zog, das hieß, was die zwei Slytherins machten, war dem Blondschopf vollkommen egal. Ray glaubte zu wissen, warum die Zwei dieses Streitgespräch geführt hatten, aber sie dachte nicht länger darüber nach, da ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wurde.
Beim Quidditchfeld machten sie halt und Ray bekam schon Hoffnung, dass sie vielleicht endlich einmal spielen könnte. Ann ging zu einpaar Besen, die an einen der hohen Türme lehnten, während Rachel ihr mit einem fragenden Blick folgte. "So ..." Die blonde Hexe nahm sich einen Besen und deutete ihrer Freundin an, es ihr gleich zu tun.
"Ann, was machen wir?"
"Fliegen?"
"Ist das überhaupt erlaubt?"
Anette stieg auf ihren Besen, stieß sich ab und zischte in die Luft. Ray blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, um dann die Antwort auf ihre Frage zu bekommen. Nachdem sie ca. 20 Meter in der Luft halt machten, drehte Ann sich zu ihrer Freundin um und gab ihr Antwort.
"Weißt du Ray, es ist mir egal, ob es erlaubt ist."
Diese Antwort brachte sie dazu, dass sie ihren Kopf schief legte und ihre Freundin nur verwirrt und verwundert anblickte. "Seit wann sind dir Regeln und alles was noch dazu gehört egal?" Anette grinste zu erst und brach dann in schallendes Gelächter aus. Hingegen Rachel schaute noch blöder aus der Wäsche.
"Du bist einfach zu lustig ..." Das waren die einzigen Worte, die das verwirrte Hexenwesen entgegnet bekam. Bevor noch irgendeine von ihnen reagieren konnte, tauchte eine verhasste Person, in der Slytherintracht, neben ihnen auf.
"Was ist den so lustig? Etwa dass zwei Flaschen wie ihr, euch noch auf Besen halten könnt?"
"Du bist ja sooo witzig, Malfoy. Tu' mir bitte den Gefallen und schmeiß dich selber vom Besen." Ray klang nicht wütend, sondern eher gelangweilt, was ihn natürlich störte. "Ich wette ihr habt nicht einmal eine Erlaubnis, hier herumzufliegen." Anette antworte ihm, indem sie ihm eine Erlaubnis vor die Nase hielt.
"Reicht das, oder will Mr. Ich - bin - der - Beste noch etwas bestätigt haben?"
Zu Rachel's Erstaunen konnte Draco ihrer Freundin nichts entgegnen. Stattdessen fiel sein Blick auf sie. Seine grauen, kalten Augen blickten tief in ihre und sie überkam ein seltsames Gefühl. Sie konnte nicht gerade behaupten, dass es ihr gefiel. Es schien alles in ihr zu gefrieren, was mit kalten Schauern, die über ihre Haut liefen unterstützt wurde.
Ihr Herz schlug so wild, dass sie meinen könnte, es würde gleich zerspringen und dennoch zwang sie sich dazu nicht ihren Blick zu senken. Bei jedem noch so kleinen Kampf gewann immer er und dies wollte sie um keinen Preis wieder zulassen. Ann musste sich fragen, was mit den Zweien los war, weil sie nur schwiegen und sich in die Augen sahen. Das hätte man schließlich auch anders deuten können, aber es war für Rachel und Draco das Selbe. Ein einfacher Machtkampf.
Ray hielt die kalten Schauer und das kräftige Schlagen ihres Herzens nicht mehr aus und so gab sie auf. Sie senkte ihren Blick und flog in Richtung Boden. Draco hatte inzwischen ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt und verließ auch den Quidditchplatz. Anette verstand auf einmal sehr schnell und folg ihrer Freundin nach.
Rachel ließ den Besen unachtsam auf den Boden fallen und stapfte davon. Ann durfte ihr nachlaufen. "Ray! Ray! Bleib stehen! Rachel Lenton, bleib sofort stehen!" Seltsamer Weise reagierte die junge Hexe darauf und kam augenblicklich zum stehen. Somit hatte ihrer Freundin genug Zeit sie ein zu holen und sich vor sie zu stellen.
"Ray, was sollte das? Warum macht ihr immer diese Machtkämpfe? Und warum verlierst du immer? Ich kenne dich, du bist nicht schwach, oder leicht zu unterdrücken, wenn überhaupt. Warum verlierst du andauernd gegen ihn? Das bestärkt ihn nur in seinem Handeln und er wird nie aufhören, wenn du ihm immer zeigst, dass er der Stärkere ist."
"Ann, du verstehst nicht ..."
"Dann sag es mir, damit ich verstehe."
"Nein." Sie schritt an Anette vorbei und machte dieses Mal nicht halt, wenn ihre Freundin nach ihr rief. Das Mädchen wusste ganz genau, warum er immer gewann, und warum sie diese Machtkämpfe überhaupt machten, war ihr ebenfalls klar. Sie machten das aus Gewohnheit. Früher machten sie das, weil sie sich hassten, was auch eine kleine Vorgeschichte hat.
Sie kann sich noch so gut daran erinnern, als wäre es erst gestern passiert, dabei hatte sie schon längst das erste Schuljahr hinter sich. Sie hatte sich damals so sehr aufgeregt, dass dieser Slytherin sich immer über die 'Schwächeren' lustig machte. Eines Tages war er wieder dabei, sich einen Spaß daraus zu machen, arme Erstklässer von Hause Ravencalw zu quälen, als Rachel einschritt und einen Zauber bei ihm anwendete, den sie erst in der 5. Klasse lernen würden.
Dieser Zauber bewirkt, dass das Opfer Alpträume bekommt, die auch Tags zustande kommen können. Danach lag er Nächte lang wach. Das bezeugten stets die folgenden Schultage, bei denen er fast immer einschlief was der junge Slytherin zu vermeiden versuchte. Das war so um Weihnachten herum. Ray wusste damals noch nicht, wie gefährlich dieser Zauber eigentlich ist. Anscheinend wusste sie nicht einmal, dass es ein schwarzer Zauber war, doch nun hatte sie dieses Wissen. Das ist auch der Grund warum sie es bereute.
Zurück zum wesentlichen. Diese junge Hexe verlor jedes Mal erneut gegen Draco. Sie wusste was der Grund war und wollte es dennoch nicht wahr haben. Sie konnte es nicht ihren Freundinnen erzählen, da sie befürchtete, dass es sich sehr schnell in der Schule verbreiten würde, wie alle Neuigkeiten. Wenn es alle in Hogwards wissen würden, hieß dies auch, dass er davon wüsste und ihre jetzige Lage war ihr schon peinlich genug.
Nachdem Rachel lange genug über alles nachgedacht hatte, kam sie zu dem Entschluss, wieder in den Ravenclaw- Turm zurückzukehren. Sie suchte nicht nach dem Rest der Clique, weil sie die Vermutung hatte, dass alle schon beim Abendessen sind. Die junge Hexe hatte nun die Wahl, ob sie zu ihren Freunden hinunter gehen würde, oder ob sie hier blieb. Sie entschied sich für Letzteres und ließ sich auf ihr Bett fallen. Noch bevor die anderen zurückkehrten, fiel die junge Hexe in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
***
Der Morgen kam und ehe die Sonne Hogwards mit ihren Strahlen erhellte, wachte Rachel auf. Sie zog sich an, ging ins Bad, machte sich dort für den Tag bereit und beließ dann den Turm. Sie war im Wissen, dass so früh noch niemand in der großen Halle sein würde und deshalb ging sie an die frische Luft. Sie liebte den Anblick, wenn die Sonne knapp über den Horizont reichte.
Sie war froh für diese Minuten alleinezusein. Niemand war da, nicht einmal dieser nervige Slytherin. Wobei ... Ray stellte sich immer aufs Neue die frage, wie er es nur schafft sie zu nerven, andere Schüler zu quälen, Harry, Ron und Hermine, zu nerven und sich dennoch bei seinen 'Fans' noch mehr beliebt zu machen. Ach ja, so nebenbei versucht er auch noch einen Professor aus der Schule zu befördern und da ist weiteres diese Beziehung mit Pansy und nicht zu vergessen, seine Schulnoten (wobei die eh schon mies sind - Insiderinformationen).
Zumindest von ihrer Seite aus. Rachel wagte es zu bezweifeln, dass er auch nur irgendetwas für diese Slytherin empfindet. So gleichgültig, wie er ihr gegenüber war, als Ray sie zum Beispiel beleidigte. Eines stand auf jeden Fall fest, der Junge war schwerstens beschäftigt. Stellte sich nur die Frage, ob es ihm ein Vergnügen war, oder nicht, denn so etwas ist sehr wohl harte Arbeit. Bei dem ganzen Nachdenken vergaß sie wieder einmal die Zeit und musste deshalb etwas schneller in die Halle gehen, um endlich das Frühstück einzunehmen. Sehr schnell erblickte sie den Rest der Clique und wurde auch schon freundlich begrüßt.
"Morgen Ray!"
"Morgen Cat, gut geschlafen?" Sie setzte sich zu den anderen hinzu und sah freundlich in die Runde.
"Ja, und du?"
"Immer doch. Außer ich hätte einen Alptraum."
Beim Wort Alptraum warf sie einen Blick zum Slytherin - Tisch. Cat bekam das dumpfe Gefühl, dass Ray mehr an diesen Jungen lag, als dass sie vorgab. Denn wenn jemand einen mit solch einer Hingabe verabscheute, hieß das entweder, dass man diese Person wirklich so sehr hasste, oder ... - BLÖDSINN!! Das war Rachel Lenton! Sie würde niemals ... ! Nein, nein, sie hasste ihn von ganzen Herzen. Genau! So musste es sein!
"Du Ann, was haben wir jetzt?"
"Ähm ..." Schnell nahm sie ihren Schulplaner zur Hand und suchte nach dem Wochentag. "Kräuterkunde ... und danach ... wieder Wahrsagen ..." Anette schaute zu den Anderen mit einem leidensverzerrten Gesicht auf. "Die wollen uns dieses Jahr wohl quälen."
Alex schien noch im Halbtiefschlaf zu sein, da er nicht einmal etwas zu sich nahm. Er saß nur neben einer gewissen blondhaarigen Hexe, die auch in der Clique war, und starrte vor sich hin. Rachel fragte sich schon, ob er etwas Interessantes in den Brötchen vor seinem Teller entdeckt hat. Der Ravenclaw reagierte erst, als sie ihm mit der Hand vor den Augen herum gefuchtelt hatte.
"Alex, wann bist du gestern schlafen gegangen?"
"Cat, bist du meine Mutter? - Wenn du es unbedingt wissen willst, um 3."
"Na, wenn's dir Spaß macht, solange wach zu bleiben ..."
Plötzlich schien er hellwach zu sein. "Sag, Cat, wann bist du schlafen gegangen? Um 10?"
"Nein, um 11:30. Es muss ja nicht jeder um 8 einschlafen, oder Ray?"
Die angesprochene dachte sich nur eines: 'Super! Jetzt gehen die wieder auf mich los. Was wollen die? Dafür bin ich eine Frühaufsteherin und am nächsten Tag kein bisschen müde. Nun ja ... reagieren wir einmal nicht und verschwinden im Gemeinschaftsraum.'
Mit diesem Gedanken stand sie auf und machte sich auf und davon. Sie ging durch die Gänge, in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws und dann auch gleich in den Schlafraum der Mädchen. Nachdem sie ihre Sachen für die nächsten vier Stunden zusammen gepackt hat, machte sie sich wieder auf den Weg nach unten. Sie schritt direkt in das Gewächshaus, in dem der Unterricht statt fand und schmiss ihre Sachen unachtsam auf ihrem Platz. Die Zeit verging, ihre Freunde und der Rest, der Klasse kamen und die Stunde begann.
Zu meist ist Kräuterkunde für Rachel ziemlich interessant, doch an diesem Tag zog es sich wie ein Kaugummi. Die nicht-zu-enden-scheinende Stunde fand doch ihren Schluss. Ray war ziemlich schweigsam und so wortlos, wie sie an diesem Tag war, machte sie sich, in Begleitung ihrer Freunde, auf den Weg nach oben. Es schien so, als wäre ihre Schweigsamkeit ansteckend, da niemand von der Clique sprach. Sie selber hatte dann die Ehre noch unterwegs diese Stille zu brechen.
"Was ist mit euch los?"
Cat gab ihr die Antwort, "Gar nichts. Was ist mit dir los? Zu erst läufst du davon und dann bist du die ganze Zeit über still."
"Ich denke zu viel."
Alex wurde gleich hämisch, legte einen Arm um ihre Schultern und fragte mit einem breiten Grinsen. "An wen hast du gedacht? Doch nicht an einen gewissen, blonden Slytherin." Auf diese Bemerkung kassierte er einen ordentlichen Knuff in die Seite, wobei ihm das Grinsen verging. Sie schien nun voll da zu sein.
"Bilde dir bloß nicht ein, dass ich meine Zeit damit verschwende, an einen solchen Deppen zu denken. Was stichelst du überhaupt so herum? Mir liegt rein gar Nichts an diesem eingebildeten, hochnäsigen ..."
"Sprich weiter - Was bin ich noch?"
Bei dem Klang dieser Stimme erstarrte die vorlaute Hexe zu Eis. Die anderen machten es ihr gleich und zogen das Schweigen vor. Der Slytherin ging um die vier herum und blieb direkt vor Rachel stehen. Da er etwas größer war, musste sie leicht ihren Kopf heben, um ihm in die Augen zusehen. Sie versank in diesen kalten Augen und wieder liefen Schauer über ihren ganzen Körper. Das Herz begann erneut heftigst zu schlagen, dass es sie schon beinahe schmerzte.
Auf einmal war es so seltsam ruhig um die beiden herum. Nur weinige sprachen und gingen an ihnen vorbei, doch die meisten, welche schaulustig waren, geierten nur so darauf, dass Draco und Rachel eine Szene machten. Sie kannten die Streite und Machtkämpfe der Zwei und amüsierten sich jedes Mal dabei, wenn sich eine Person der beiden zum Deppen machte. Ray mochte solche Situationen überhaupt nicht. Erstens, sie stand ihm direkt gegenüber, zweitens, gab es zu viele Zuschauer.
"Sagst du noch heute etwas, oder soll ich alt und grau werden."
Sie zwang sich ihm fest in die Augen zu schauen. Wieder einmal ... ein kleiner Machtkampf. Dass ihr das nicht schon langsam auf die Nerven ging, wunderte ihre Freunde sehr. Zur Verwunderung aller, setzte sie ein breites Grinsen auf, wie es nur Alex konnte und entgegnete ihm, " Wieso? Sehe ich da nicht schon graue Haare? Du solltest sie wieder nachfärben."
"Pass auf was du sagst, Lenton."
Und da war er wieder. Dieser überhebliche Ton in seiner Stimme, den Rachel so sehr hasste. Noch mehr als die Tatsache, dass er wieder auf sie herab sah, im geistigen, so auch im körperlichen Sinne. Sie hatte so das Gefühl, dass sie dieses Mal gewinnen würde. Dieses Mädchen ließ nicht locker, senkte nicht ihren Blick und machte auch nicht Anstand etwas der Gleichen zu tun.
"Oh verzeiht, eure Eingebildetheit, ich wusste nicht, dass man die Zunge, in Gegenwart von Idioten zügeln muss. - Weißt du was, wenn du von deinem hohen Ross heruntergekommen bist, gib mir bescheit."
Ohne auf einen Spruch von ihm zu warten, schritt sie an ihm vorbei. Es war geschehen. Es war tatsächlich passiert! Sie hatte diesen unbedeutend scheinenden Machtkampf gewonnen! Wie lange war es her, dass sie dies erlebte. Rachel hätte nur all' zu gerne seinen Gesichtsausdruck gesehen, als sie ihm den Rücken zukehrte und die Treppen zum Turm hinauf ging.
Zum Glück hatte sie noch ihre Freunde, welche ihr sicher erzählen, wie dämlich er drein sah. Sekunden später hatten sie ihre Freundin eingeholt, alle mit einem breiten Lächeln. Ihre Gesichtsausdrücke sprachen Bände, was Ray sehr gut gefiel. Nur ein Wort und schon würden alle mit der Sprache herausrücken.
"Also?"
Sie sprachen im Chor, "Er hat sooo blöd ausgesehen."
Genau das wollte sie hören. Jetzt war sie auf Wolke X. Zu erst gewann sie und dann bekam sie noch bestätigt, dass er überrascht war (und dazu noch sprachlos ...). Das einzige was sie jetzt noch sagen konnte war ein lang gezogenes "Guuuuuuuuuuut ...". Zufrieden und glücklich marschierten alle vier nach oben, verbrachten die langweilige Stunde dort und erlebten so weiter den restlichen Unterricht.
Nach dm Mittagessen brachten sie, wie immer, ihre Aufgaben hinter sich und hatten einen freien Nachmittag. Sie beschlossen nach Hogsmeade zugehen. Dort angekommen gingen sie gleich in die drei Besen und bestellten für jeden ein Butterbier. Sie zogen sich in ihre Ecke zurück und beobachtete von dort, das Kommen und Gehen. Ihr Vorteil war, dass man sie nicht sehen konnte, wegen der Pflanzen, sie aber die anderen gut zu erkennen vermochten. Rachel leerte ihr Glas und bestellte noch eines. Anette warf ihr nur einen halb fragenden, halb besorgten Blick zu.
"Du Ray ..."
"Ja?"
"Bist du dir sicher ... dass du soviel verträgst?"
"Ann, Ann, Ann ..." Sie konnte nur ihren Kopf schütteln. "Das ist doch erst der Anfang. Ich vertrage um einiges mehr, glaub mir."
"Ok." Darauf nahm der Blondschopf einen kräftigen Schluck. Sie wusste, dass sie nicht so viel verträgt, aber bei Rachel ... Sie wollte ihren Worten einmal Glauben schenken und es dabei belassen. Alex starrte sie so an, dass sie nicht anders konnte, als "Was ist?" zu fragen. Drauf versanken beide in ein Gespräch und Ray wunderte gar nichts mehr.
Sie widmete ihren Blick der Türe, trank ihr Butterbier, sah dass jemand hinein kam und verschluckte sich. Während sie hustete, lief sie schon rot an. Sobald sie sich wieder beruhigt hatte, suchte sie diese Person. Natürlich, er war in Beleitung von Pansy, dieser eingeblideten Kuh. Na wenigstens passen sie dann auch zusammen. Und Einbildung ist schließlich auch eine Bildung.
Ray beobachtete die zwei, wie sie sich in ein Eck setzten, ebenfalls Butterbier tranken und sich unterhielten. Er sah mit Pansy glücklich aus, zumindest zeugte ein Lächeln und wie er seinen Arm um sie gelegt hatte davon. 'Alles nur Schein! Der Kerl weiß doch gar nicht was liebe ist! Und dann zieht er noch so eine Show mit dieser blöden Putte ab ... Idiot!'
Leicht verärgert nahm sie einen kräftigen Schluck von ihrem Getränk. Als sie zu ihren Freunden aufsah, bemerkte sie, dass alle drei sie verwundert anblickten. Rachel änderte ihre Miene von sauer auf unschuldig und fragte dann mit dem entsprechenden Blick "Was denn?" Cat gab ihr Antwort.
"Ray, hast du irgendetwas gerochen, was sonst nur Kampfhunde aggressiv macht? Du siehst nämlich so aus, als würdest du gleich jemanden umbringen."
"Tu ich das? Ich habe nur Mr. Perfekt und ein Flittchen gesehen ..."
"Wo?" Die drei schauten sich nach dem zwei Slytherin um und erspähten beide. Auch ihre Miene verfinsterten sie für kurze Zeit, ehe sie sich wieder abwanden und Rachel ihre Aufmerksamkeit schenkten. Sie nippte nur an ihrem Butterbier und starrte auf den Tisch.
"Ray ...?" Anette knuffte die Hexe in die Seite, doch irgendwie schien ihre Freundin vom Tisch hypnotisiert zu sein. Erst Sekunden später reagierte sie mit einem "Hm?". Alle drei warfen ihr besorgte Blicke zu und Cat verspürte das dringende Gefühl mit ihr zu reden. Ohne zu fragen, oder darauf zu achten, ob sie nun von den zwei Slytherin gesehen wurde, oder nicht, schnappte sie Rachel am Ärmel und zog sie mit sich, nach draußen. Natürlich bemerkten Draco und Pansy das, aber sie fragten nicht weiter, blieben wo sie waren und flirteten weiter.
***
Alex konnte seinen Blick nicht seiner Gegenüber, Anette, nicht lassen. Sie sah ihn nur fragend an und legte dabei ihren Kopf etwas schief. Aus irgendeinem Grund fand er es anscheinend belustigend und begann zum Lächeln. "Ist .. was ...?" Was die junge Hexe noch mehr verwirrte, war dass er nun schon grinste.
"Alex ...? Ich glaube du hattest zu viel Butterbier."
"Wohl kaum. Du weißt ganz genau, dass ich viel mehr als du vertrage."
"Tzs ... Verklag mich doch. - Dei wievieltes ist das?"
"Hm ..." Es schien so, als würde er tatsächlich seine Grauenzellen benutzen. Erstaunlich ... "Mein ... viertes. Und bei dir?"
"Och das ist ..." Sie senkte ihren Kopf und murmelte einpaar unverständliche Worte vor sich hin. Alex beugte sich nach vorne, um ihr Geschwafel besser zu verstehen, doch sie blickte nur zu ihm auf und schaute ihn unschuldig an. Er lehnte sich zurück, nahm einen Schluck seines Getränks und sah die dann mit gehobener Augenbraue an. Dann stellte er sein Glas wieder auf den Tisch und sein sarkastischer Unterton tauchte wieder auf.
"Aha ... interessant ... ich habe wirklich alles verstanden ... da war kein Wort unmissverständlich ... jetzt kenne ich mich aus."
"Gekomm, du musst nicht alles wissen."
"Tu' ich doch eh nicht. Was weiß ich, was ihr von wegen 'Frauensachen' besprecht. Interessiert mich auch nicht. Da zieht ihr doch eh nur über uns Männer her."
Jetzt lehnte Ann sich vor. "Ja sicher ... weil du das so gut weißt. Ich kann dir versichern, dass es zum Großteil um andere Sachen geht. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir immer über euch Männer reden. Außerdem kommt es darauf an, was gerade neu ist."
"Und was ist neu?"
Anette setzte ein breites und zufriedenes Lächeln auf, lehnte sich locker zurück und gab ihm zur Antwort, "Das wüsstest du wohl gerne." Er tat es ihr gleich und entgegnete ihr ein lautes und deutliches "Jep".
"Alex, weißt du was ...?"
Sie lehnte sich wieder nach vorne und er machte es ihr so nach. Ann stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab, während er auf ihre Antwort wartete. " ... Vergiss es ..." Bei seinem bescheuerten Gesichtsausdruck begann sie leise zum Lachen. Mit einem Seufzen wendete er sich der Türe zu.
"Ann ..."
"Ja, du Scherzkeks?"
"Wo bleiben Cat und Ray so lange?"
***
Wie ihr bemerkt habe, brauche ich zuu lange, um ein Kapitel zu schreiben. Ich muss vorher noch etwas anderes beenden, dann kann ich regelmäßig und in kürzeren Abständen meine Kapiteln ins Internet geben. Ich werde dafür max. bis Ende März brauchen. Bis dahin muss ich euch enttäuschen und sagen, dass ich so lange nicht weiter schreibe.
Ich hoffe dennoch, dass ihr mir reviewt und solltet ihr einmal Einfälle, oder Vorschläge zu meiner FF haben, dann könnt ihr es mir auch schreiben/ reviewn. Vielleicht baue ich auch das ein, oder das Andere ein.
Danke für die Reviews! Kritik ist immer gut, egal ob gute oder schlechte ...
Tschü! Nibin
2. Machtkämpfe
"Schau einmal wen wir da haben ..." Hämisch grinsend blieb Draco vor Rachel und Cat stehen. An seiner Seite hielt Pansy, die ein genauso blödes Grinsen aufgesetzt hatte, wie er selbst. Ray umklammerte unter ihrem Umhang ihren Zauberstab, für den Fall, dass sie ihn benutzen müsste.
"Was wollt ihr hier? Das ist unser Platz." Zwar stand Cat vor Rachel, doch sie wusste, dass ihre Freundin Draco während dieser zwei Sätze böse angefunkelt hatte. Drehte sie sich zu ihr um, würde sie bemerken, dass sie es noch immer machte. Er hingegen sah Ray abwertend und herablassend an und sein Gesichtsausdruck sagte soviel aus, wie "Seht her, ich bin der beste".
"Tja, Lenton. Mich wundert es nicht, dass du dich in den dunkelsten Ecken Hogwarts verkriechst. Sieh dich doch an ..." Bei diesen Worten blickte sie kurz an sich herab und warf ihn einen nicht zu deutenden Blick zu. "... Was du trägst, ist nicht gerade neu in der Mode."
"Oh, entschuldige Mr. Ich - bin - der - Eingebildetste - hier. Mir gefällt das, was ich trage und ich muss ja nicht unbedingt, wie ein Flittchen herumlaufen. Ja gut, Pansy steht das, aber mir nicht."
Die Angesprochene ging um einen Schritt nach vorne und hob drohend ihre Faust, wobei sie ein "Sag das noch 'mal" herauspresste. Während sie die junge Ravenclaw anfunkelte, blickte Draco Rachel wieder abwertend und herablassend an. Er sagte nichts, um Pansy zu verteidigen. Er sah das Mädchen, welches ihm gegenüberstand schweigend an.
"Was ist Malfoy? Passt dir wieder etwas an meiner Mode nicht?" Ray war wirklich entnervt und sie wollte nur noch ihre Ruhe haben. Dieser Slytherin nahm es locker auf, grinste wieder breit, drehte sich um und ging. Leicht irritiert folgte ihm Pansy und wieder erkannte die junge Ravenclaw ihre Niederlage.
Dafür hasste sie ihn. Cat kannte ihr Freundin gut genug, um in diesem Moment sie am Arm zu nehmen und mit sich zu ziehen. Gemeinsam betraten sie den Gemeinschaftsraum im Ravenclaw - Turm. Cat war froh, dass Rachel sich wieder beruhigt hatte und beide stießen zu Anette und Alex hinzu, welche auch schon dort waren.
"Hallo ihr Zwei. Seit ihr schon lange hier?"
Alex und Ann blickten vom Buch auf und erblickten Cat und eine schweigende, anscheinend saure Ray. Ann wusste schon, was vorgefallen war, schnappte das schweigende Nervenbündel am Handgelenk und ging mit ihr nach draußen. Rachel hingegen ließ sich einfach mitziehen, ohne zu fragen, wohin sie denn will. Erneut stand sie draußen und zu ihrer Überraschung sah sie Draco und Pansy, etwas weiter entfernt vor sich, die stritten.
Dann lief sie in die eine Richtung und er in die andere. Das ganze beobachtete sie im gehen, das Anette sie weiter zog, das hieß, was die zwei Slytherins machten, war dem Blondschopf vollkommen egal. Ray glaubte zu wissen, warum die Zwei dieses Streitgespräch geführt hatten, aber sie dachte nicht länger darüber nach, da ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wurde.
Beim Quidditchfeld machten sie halt und Ray bekam schon Hoffnung, dass sie vielleicht endlich einmal spielen könnte. Ann ging zu einpaar Besen, die an einen der hohen Türme lehnten, während Rachel ihr mit einem fragenden Blick folgte. "So ..." Die blonde Hexe nahm sich einen Besen und deutete ihrer Freundin an, es ihr gleich zu tun.
"Ann, was machen wir?"
"Fliegen?"
"Ist das überhaupt erlaubt?"
Anette stieg auf ihren Besen, stieß sich ab und zischte in die Luft. Ray blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, um dann die Antwort auf ihre Frage zu bekommen. Nachdem sie ca. 20 Meter in der Luft halt machten, drehte Ann sich zu ihrer Freundin um und gab ihr Antwort.
"Weißt du Ray, es ist mir egal, ob es erlaubt ist."
Diese Antwort brachte sie dazu, dass sie ihren Kopf schief legte und ihre Freundin nur verwirrt und verwundert anblickte. "Seit wann sind dir Regeln und alles was noch dazu gehört egal?" Anette grinste zu erst und brach dann in schallendes Gelächter aus. Hingegen Rachel schaute noch blöder aus der Wäsche.
"Du bist einfach zu lustig ..." Das waren die einzigen Worte, die das verwirrte Hexenwesen entgegnet bekam. Bevor noch irgendeine von ihnen reagieren konnte, tauchte eine verhasste Person, in der Slytherintracht, neben ihnen auf.
"Was ist den so lustig? Etwa dass zwei Flaschen wie ihr, euch noch auf Besen halten könnt?"
"Du bist ja sooo witzig, Malfoy. Tu' mir bitte den Gefallen und schmeiß dich selber vom Besen." Ray klang nicht wütend, sondern eher gelangweilt, was ihn natürlich störte. "Ich wette ihr habt nicht einmal eine Erlaubnis, hier herumzufliegen." Anette antworte ihm, indem sie ihm eine Erlaubnis vor die Nase hielt.
"Reicht das, oder will Mr. Ich - bin - der - Beste noch etwas bestätigt haben?"
Zu Rachel's Erstaunen konnte Draco ihrer Freundin nichts entgegnen. Stattdessen fiel sein Blick auf sie. Seine grauen, kalten Augen blickten tief in ihre und sie überkam ein seltsames Gefühl. Sie konnte nicht gerade behaupten, dass es ihr gefiel. Es schien alles in ihr zu gefrieren, was mit kalten Schauern, die über ihre Haut liefen unterstützt wurde.
Ihr Herz schlug so wild, dass sie meinen könnte, es würde gleich zerspringen und dennoch zwang sie sich dazu nicht ihren Blick zu senken. Bei jedem noch so kleinen Kampf gewann immer er und dies wollte sie um keinen Preis wieder zulassen. Ann musste sich fragen, was mit den Zweien los war, weil sie nur schwiegen und sich in die Augen sahen. Das hätte man schließlich auch anders deuten können, aber es war für Rachel und Draco das Selbe. Ein einfacher Machtkampf.
Ray hielt die kalten Schauer und das kräftige Schlagen ihres Herzens nicht mehr aus und so gab sie auf. Sie senkte ihren Blick und flog in Richtung Boden. Draco hatte inzwischen ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt und verließ auch den Quidditchplatz. Anette verstand auf einmal sehr schnell und folg ihrer Freundin nach.
Rachel ließ den Besen unachtsam auf den Boden fallen und stapfte davon. Ann durfte ihr nachlaufen. "Ray! Ray! Bleib stehen! Rachel Lenton, bleib sofort stehen!" Seltsamer Weise reagierte die junge Hexe darauf und kam augenblicklich zum stehen. Somit hatte ihrer Freundin genug Zeit sie ein zu holen und sich vor sie zu stellen.
"Ray, was sollte das? Warum macht ihr immer diese Machtkämpfe? Und warum verlierst du immer? Ich kenne dich, du bist nicht schwach, oder leicht zu unterdrücken, wenn überhaupt. Warum verlierst du andauernd gegen ihn? Das bestärkt ihn nur in seinem Handeln und er wird nie aufhören, wenn du ihm immer zeigst, dass er der Stärkere ist."
"Ann, du verstehst nicht ..."
"Dann sag es mir, damit ich verstehe."
"Nein." Sie schritt an Anette vorbei und machte dieses Mal nicht halt, wenn ihre Freundin nach ihr rief. Das Mädchen wusste ganz genau, warum er immer gewann, und warum sie diese Machtkämpfe überhaupt machten, war ihr ebenfalls klar. Sie machten das aus Gewohnheit. Früher machten sie das, weil sie sich hassten, was auch eine kleine Vorgeschichte hat.
Sie kann sich noch so gut daran erinnern, als wäre es erst gestern passiert, dabei hatte sie schon längst das erste Schuljahr hinter sich. Sie hatte sich damals so sehr aufgeregt, dass dieser Slytherin sich immer über die 'Schwächeren' lustig machte. Eines Tages war er wieder dabei, sich einen Spaß daraus zu machen, arme Erstklässer von Hause Ravencalw zu quälen, als Rachel einschritt und einen Zauber bei ihm anwendete, den sie erst in der 5. Klasse lernen würden.
Dieser Zauber bewirkt, dass das Opfer Alpträume bekommt, die auch Tags zustande kommen können. Danach lag er Nächte lang wach. Das bezeugten stets die folgenden Schultage, bei denen er fast immer einschlief was der junge Slytherin zu vermeiden versuchte. Das war so um Weihnachten herum. Ray wusste damals noch nicht, wie gefährlich dieser Zauber eigentlich ist. Anscheinend wusste sie nicht einmal, dass es ein schwarzer Zauber war, doch nun hatte sie dieses Wissen. Das ist auch der Grund warum sie es bereute.
Zurück zum wesentlichen. Diese junge Hexe verlor jedes Mal erneut gegen Draco. Sie wusste was der Grund war und wollte es dennoch nicht wahr haben. Sie konnte es nicht ihren Freundinnen erzählen, da sie befürchtete, dass es sich sehr schnell in der Schule verbreiten würde, wie alle Neuigkeiten. Wenn es alle in Hogwards wissen würden, hieß dies auch, dass er davon wüsste und ihre jetzige Lage war ihr schon peinlich genug.
Nachdem Rachel lange genug über alles nachgedacht hatte, kam sie zu dem Entschluss, wieder in den Ravenclaw- Turm zurückzukehren. Sie suchte nicht nach dem Rest der Clique, weil sie die Vermutung hatte, dass alle schon beim Abendessen sind. Die junge Hexe hatte nun die Wahl, ob sie zu ihren Freunden hinunter gehen würde, oder ob sie hier blieb. Sie entschied sich für Letzteres und ließ sich auf ihr Bett fallen. Noch bevor die anderen zurückkehrten, fiel die junge Hexe in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
***
Der Morgen kam und ehe die Sonne Hogwards mit ihren Strahlen erhellte, wachte Rachel auf. Sie zog sich an, ging ins Bad, machte sich dort für den Tag bereit und beließ dann den Turm. Sie war im Wissen, dass so früh noch niemand in der großen Halle sein würde und deshalb ging sie an die frische Luft. Sie liebte den Anblick, wenn die Sonne knapp über den Horizont reichte.
Sie war froh für diese Minuten alleinezusein. Niemand war da, nicht einmal dieser nervige Slytherin. Wobei ... Ray stellte sich immer aufs Neue die frage, wie er es nur schafft sie zu nerven, andere Schüler zu quälen, Harry, Ron und Hermine, zu nerven und sich dennoch bei seinen 'Fans' noch mehr beliebt zu machen. Ach ja, so nebenbei versucht er auch noch einen Professor aus der Schule zu befördern und da ist weiteres diese Beziehung mit Pansy und nicht zu vergessen, seine Schulnoten (wobei die eh schon mies sind - Insiderinformationen).
Zumindest von ihrer Seite aus. Rachel wagte es zu bezweifeln, dass er auch nur irgendetwas für diese Slytherin empfindet. So gleichgültig, wie er ihr gegenüber war, als Ray sie zum Beispiel beleidigte. Eines stand auf jeden Fall fest, der Junge war schwerstens beschäftigt. Stellte sich nur die Frage, ob es ihm ein Vergnügen war, oder nicht, denn so etwas ist sehr wohl harte Arbeit. Bei dem ganzen Nachdenken vergaß sie wieder einmal die Zeit und musste deshalb etwas schneller in die Halle gehen, um endlich das Frühstück einzunehmen. Sehr schnell erblickte sie den Rest der Clique und wurde auch schon freundlich begrüßt.
"Morgen Ray!"
"Morgen Cat, gut geschlafen?" Sie setzte sich zu den anderen hinzu und sah freundlich in die Runde.
"Ja, und du?"
"Immer doch. Außer ich hätte einen Alptraum."
Beim Wort Alptraum warf sie einen Blick zum Slytherin - Tisch. Cat bekam das dumpfe Gefühl, dass Ray mehr an diesen Jungen lag, als dass sie vorgab. Denn wenn jemand einen mit solch einer Hingabe verabscheute, hieß das entweder, dass man diese Person wirklich so sehr hasste, oder ... - BLÖDSINN!! Das war Rachel Lenton! Sie würde niemals ... ! Nein, nein, sie hasste ihn von ganzen Herzen. Genau! So musste es sein!
"Du Ann, was haben wir jetzt?"
"Ähm ..." Schnell nahm sie ihren Schulplaner zur Hand und suchte nach dem Wochentag. "Kräuterkunde ... und danach ... wieder Wahrsagen ..." Anette schaute zu den Anderen mit einem leidensverzerrten Gesicht auf. "Die wollen uns dieses Jahr wohl quälen."
Alex schien noch im Halbtiefschlaf zu sein, da er nicht einmal etwas zu sich nahm. Er saß nur neben einer gewissen blondhaarigen Hexe, die auch in der Clique war, und starrte vor sich hin. Rachel fragte sich schon, ob er etwas Interessantes in den Brötchen vor seinem Teller entdeckt hat. Der Ravenclaw reagierte erst, als sie ihm mit der Hand vor den Augen herum gefuchtelt hatte.
"Alex, wann bist du gestern schlafen gegangen?"
"Cat, bist du meine Mutter? - Wenn du es unbedingt wissen willst, um 3."
"Na, wenn's dir Spaß macht, solange wach zu bleiben ..."
Plötzlich schien er hellwach zu sein. "Sag, Cat, wann bist du schlafen gegangen? Um 10?"
"Nein, um 11:30. Es muss ja nicht jeder um 8 einschlafen, oder Ray?"
Die angesprochene dachte sich nur eines: 'Super! Jetzt gehen die wieder auf mich los. Was wollen die? Dafür bin ich eine Frühaufsteherin und am nächsten Tag kein bisschen müde. Nun ja ... reagieren wir einmal nicht und verschwinden im Gemeinschaftsraum.'
Mit diesem Gedanken stand sie auf und machte sich auf und davon. Sie ging durch die Gänge, in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws und dann auch gleich in den Schlafraum der Mädchen. Nachdem sie ihre Sachen für die nächsten vier Stunden zusammen gepackt hat, machte sie sich wieder auf den Weg nach unten. Sie schritt direkt in das Gewächshaus, in dem der Unterricht statt fand und schmiss ihre Sachen unachtsam auf ihrem Platz. Die Zeit verging, ihre Freunde und der Rest, der Klasse kamen und die Stunde begann.
Zu meist ist Kräuterkunde für Rachel ziemlich interessant, doch an diesem Tag zog es sich wie ein Kaugummi. Die nicht-zu-enden-scheinende Stunde fand doch ihren Schluss. Ray war ziemlich schweigsam und so wortlos, wie sie an diesem Tag war, machte sie sich, in Begleitung ihrer Freunde, auf den Weg nach oben. Es schien so, als wäre ihre Schweigsamkeit ansteckend, da niemand von der Clique sprach. Sie selber hatte dann die Ehre noch unterwegs diese Stille zu brechen.
"Was ist mit euch los?"
Cat gab ihr die Antwort, "Gar nichts. Was ist mit dir los? Zu erst läufst du davon und dann bist du die ganze Zeit über still."
"Ich denke zu viel."
Alex wurde gleich hämisch, legte einen Arm um ihre Schultern und fragte mit einem breiten Grinsen. "An wen hast du gedacht? Doch nicht an einen gewissen, blonden Slytherin." Auf diese Bemerkung kassierte er einen ordentlichen Knuff in die Seite, wobei ihm das Grinsen verging. Sie schien nun voll da zu sein.
"Bilde dir bloß nicht ein, dass ich meine Zeit damit verschwende, an einen solchen Deppen zu denken. Was stichelst du überhaupt so herum? Mir liegt rein gar Nichts an diesem eingebildeten, hochnäsigen ..."
"Sprich weiter - Was bin ich noch?"
Bei dem Klang dieser Stimme erstarrte die vorlaute Hexe zu Eis. Die anderen machten es ihr gleich und zogen das Schweigen vor. Der Slytherin ging um die vier herum und blieb direkt vor Rachel stehen. Da er etwas größer war, musste sie leicht ihren Kopf heben, um ihm in die Augen zusehen. Sie versank in diesen kalten Augen und wieder liefen Schauer über ihren ganzen Körper. Das Herz begann erneut heftigst zu schlagen, dass es sie schon beinahe schmerzte.
Auf einmal war es so seltsam ruhig um die beiden herum. Nur weinige sprachen und gingen an ihnen vorbei, doch die meisten, welche schaulustig waren, geierten nur so darauf, dass Draco und Rachel eine Szene machten. Sie kannten die Streite und Machtkämpfe der Zwei und amüsierten sich jedes Mal dabei, wenn sich eine Person der beiden zum Deppen machte. Ray mochte solche Situationen überhaupt nicht. Erstens, sie stand ihm direkt gegenüber, zweitens, gab es zu viele Zuschauer.
"Sagst du noch heute etwas, oder soll ich alt und grau werden."
Sie zwang sich ihm fest in die Augen zu schauen. Wieder einmal ... ein kleiner Machtkampf. Dass ihr das nicht schon langsam auf die Nerven ging, wunderte ihre Freunde sehr. Zur Verwunderung aller, setzte sie ein breites Grinsen auf, wie es nur Alex konnte und entgegnete ihm, " Wieso? Sehe ich da nicht schon graue Haare? Du solltest sie wieder nachfärben."
"Pass auf was du sagst, Lenton."
Und da war er wieder. Dieser überhebliche Ton in seiner Stimme, den Rachel so sehr hasste. Noch mehr als die Tatsache, dass er wieder auf sie herab sah, im geistigen, so auch im körperlichen Sinne. Sie hatte so das Gefühl, dass sie dieses Mal gewinnen würde. Dieses Mädchen ließ nicht locker, senkte nicht ihren Blick und machte auch nicht Anstand etwas der Gleichen zu tun.
"Oh verzeiht, eure Eingebildetheit, ich wusste nicht, dass man die Zunge, in Gegenwart von Idioten zügeln muss. - Weißt du was, wenn du von deinem hohen Ross heruntergekommen bist, gib mir bescheit."
Ohne auf einen Spruch von ihm zu warten, schritt sie an ihm vorbei. Es war geschehen. Es war tatsächlich passiert! Sie hatte diesen unbedeutend scheinenden Machtkampf gewonnen! Wie lange war es her, dass sie dies erlebte. Rachel hätte nur all' zu gerne seinen Gesichtsausdruck gesehen, als sie ihm den Rücken zukehrte und die Treppen zum Turm hinauf ging.
Zum Glück hatte sie noch ihre Freunde, welche ihr sicher erzählen, wie dämlich er drein sah. Sekunden später hatten sie ihre Freundin eingeholt, alle mit einem breiten Lächeln. Ihre Gesichtsausdrücke sprachen Bände, was Ray sehr gut gefiel. Nur ein Wort und schon würden alle mit der Sprache herausrücken.
"Also?"
Sie sprachen im Chor, "Er hat sooo blöd ausgesehen."
Genau das wollte sie hören. Jetzt war sie auf Wolke X. Zu erst gewann sie und dann bekam sie noch bestätigt, dass er überrascht war (und dazu noch sprachlos ...). Das einzige was sie jetzt noch sagen konnte war ein lang gezogenes "Guuuuuuuuuuut ...". Zufrieden und glücklich marschierten alle vier nach oben, verbrachten die langweilige Stunde dort und erlebten so weiter den restlichen Unterricht.
Nach dm Mittagessen brachten sie, wie immer, ihre Aufgaben hinter sich und hatten einen freien Nachmittag. Sie beschlossen nach Hogsmeade zugehen. Dort angekommen gingen sie gleich in die drei Besen und bestellten für jeden ein Butterbier. Sie zogen sich in ihre Ecke zurück und beobachtete von dort, das Kommen und Gehen. Ihr Vorteil war, dass man sie nicht sehen konnte, wegen der Pflanzen, sie aber die anderen gut zu erkennen vermochten. Rachel leerte ihr Glas und bestellte noch eines. Anette warf ihr nur einen halb fragenden, halb besorgten Blick zu.
"Du Ray ..."
"Ja?"
"Bist du dir sicher ... dass du soviel verträgst?"
"Ann, Ann, Ann ..." Sie konnte nur ihren Kopf schütteln. "Das ist doch erst der Anfang. Ich vertrage um einiges mehr, glaub mir."
"Ok." Darauf nahm der Blondschopf einen kräftigen Schluck. Sie wusste, dass sie nicht so viel verträgt, aber bei Rachel ... Sie wollte ihren Worten einmal Glauben schenken und es dabei belassen. Alex starrte sie so an, dass sie nicht anders konnte, als "Was ist?" zu fragen. Drauf versanken beide in ein Gespräch und Ray wunderte gar nichts mehr.
Sie widmete ihren Blick der Türe, trank ihr Butterbier, sah dass jemand hinein kam und verschluckte sich. Während sie hustete, lief sie schon rot an. Sobald sie sich wieder beruhigt hatte, suchte sie diese Person. Natürlich, er war in Beleitung von Pansy, dieser eingeblideten Kuh. Na wenigstens passen sie dann auch zusammen. Und Einbildung ist schließlich auch eine Bildung.
Ray beobachtete die zwei, wie sie sich in ein Eck setzten, ebenfalls Butterbier tranken und sich unterhielten. Er sah mit Pansy glücklich aus, zumindest zeugte ein Lächeln und wie er seinen Arm um sie gelegt hatte davon. 'Alles nur Schein! Der Kerl weiß doch gar nicht was liebe ist! Und dann zieht er noch so eine Show mit dieser blöden Putte ab ... Idiot!'
Leicht verärgert nahm sie einen kräftigen Schluck von ihrem Getränk. Als sie zu ihren Freunden aufsah, bemerkte sie, dass alle drei sie verwundert anblickten. Rachel änderte ihre Miene von sauer auf unschuldig und fragte dann mit dem entsprechenden Blick "Was denn?" Cat gab ihr Antwort.
"Ray, hast du irgendetwas gerochen, was sonst nur Kampfhunde aggressiv macht? Du siehst nämlich so aus, als würdest du gleich jemanden umbringen."
"Tu ich das? Ich habe nur Mr. Perfekt und ein Flittchen gesehen ..."
"Wo?" Die drei schauten sich nach dem zwei Slytherin um und erspähten beide. Auch ihre Miene verfinsterten sie für kurze Zeit, ehe sie sich wieder abwanden und Rachel ihre Aufmerksamkeit schenkten. Sie nippte nur an ihrem Butterbier und starrte auf den Tisch.
"Ray ...?" Anette knuffte die Hexe in die Seite, doch irgendwie schien ihre Freundin vom Tisch hypnotisiert zu sein. Erst Sekunden später reagierte sie mit einem "Hm?". Alle drei warfen ihr besorgte Blicke zu und Cat verspürte das dringende Gefühl mit ihr zu reden. Ohne zu fragen, oder darauf zu achten, ob sie nun von den zwei Slytherin gesehen wurde, oder nicht, schnappte sie Rachel am Ärmel und zog sie mit sich, nach draußen. Natürlich bemerkten Draco und Pansy das, aber sie fragten nicht weiter, blieben wo sie waren und flirteten weiter.
***
Alex konnte seinen Blick nicht seiner Gegenüber, Anette, nicht lassen. Sie sah ihn nur fragend an und legte dabei ihren Kopf etwas schief. Aus irgendeinem Grund fand er es anscheinend belustigend und begann zum Lächeln. "Ist .. was ...?" Was die junge Hexe noch mehr verwirrte, war dass er nun schon grinste.
"Alex ...? Ich glaube du hattest zu viel Butterbier."
"Wohl kaum. Du weißt ganz genau, dass ich viel mehr als du vertrage."
"Tzs ... Verklag mich doch. - Dei wievieltes ist das?"
"Hm ..." Es schien so, als würde er tatsächlich seine Grauenzellen benutzen. Erstaunlich ... "Mein ... viertes. Und bei dir?"
"Och das ist ..." Sie senkte ihren Kopf und murmelte einpaar unverständliche Worte vor sich hin. Alex beugte sich nach vorne, um ihr Geschwafel besser zu verstehen, doch sie blickte nur zu ihm auf und schaute ihn unschuldig an. Er lehnte sich zurück, nahm einen Schluck seines Getränks und sah die dann mit gehobener Augenbraue an. Dann stellte er sein Glas wieder auf den Tisch und sein sarkastischer Unterton tauchte wieder auf.
"Aha ... interessant ... ich habe wirklich alles verstanden ... da war kein Wort unmissverständlich ... jetzt kenne ich mich aus."
"Gekomm, du musst nicht alles wissen."
"Tu' ich doch eh nicht. Was weiß ich, was ihr von wegen 'Frauensachen' besprecht. Interessiert mich auch nicht. Da zieht ihr doch eh nur über uns Männer her."
Jetzt lehnte Ann sich vor. "Ja sicher ... weil du das so gut weißt. Ich kann dir versichern, dass es zum Großteil um andere Sachen geht. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir immer über euch Männer reden. Außerdem kommt es darauf an, was gerade neu ist."
"Und was ist neu?"
Anette setzte ein breites und zufriedenes Lächeln auf, lehnte sich locker zurück und gab ihm zur Antwort, "Das wüsstest du wohl gerne." Er tat es ihr gleich und entgegnete ihr ein lautes und deutliches "Jep".
"Alex, weißt du was ...?"
Sie lehnte sich wieder nach vorne und er machte es ihr so nach. Ann stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab, während er auf ihre Antwort wartete. " ... Vergiss es ..." Bei seinem bescheuerten Gesichtsausdruck begann sie leise zum Lachen. Mit einem Seufzen wendete er sich der Türe zu.
"Ann ..."
"Ja, du Scherzkeks?"
"Wo bleiben Cat und Ray so lange?"
***
Wie ihr bemerkt habe, brauche ich zuu lange, um ein Kapitel zu schreiben. Ich muss vorher noch etwas anderes beenden, dann kann ich regelmäßig und in kürzeren Abständen meine Kapiteln ins Internet geben. Ich werde dafür max. bis Ende März brauchen. Bis dahin muss ich euch enttäuschen und sagen, dass ich so lange nicht weiter schreibe.
Ich hoffe dennoch, dass ihr mir reviewt und solltet ihr einmal Einfälle, oder Vorschläge zu meiner FF haben, dann könnt ihr es mir auch schreiben/ reviewn. Vielleicht baue ich auch das ein, oder das Andere ein.
Danke für die Reviews! Kritik ist immer gut, egal ob gute oder schlechte ...
Tschü! Nibin
