A/N: Fragt nicht, warum ich so lange gebraucht habe, um dieses Kapitel zu
schreiben. Vielleicht lag es auch an eurer nicht vorhandenen Motivation.
Danke an diejenigen, die mir reviewt haben!!!!! ^___^
Für alle zur Erklärung ... wenn 'text' da steht und es sind Sätze drinnen, dann wird es gedacht. Steht aber nur ein Wort zwischen den '' dann liegt auf den Worten eine spezielle Betonung.
4. Halloween
Die Tage hatten waren so langsam, wie nur möglich vergangen, doch nun war es so weit. Halloween ... Rachel's Lieblings Tag. Sie stand extra früh auf und verschwand im Bad, um sich zu duschen und die langen Haare zu trocknen und zu kämmen, was bei ihr immer fast ewig dauerte. Frisch gewaschen und fertig angezogen machte sie sich auf Cat zu wecken.
Ray wusste, warum ihre Freundin es hasste, wenn sie von ihr 'wachgerüttelt' wurde. Mit einem breiten fiesen Lächeln stand sie vor Catherines Bett und schlich um es herum. Dann riss sie die Decke weg und schrie, "Wach auf Catherine Viola Mc' Hewsec!!!" Cat drehte sich von Rachel weg und murmelte, "Wie konnten mich meine Eltern nur mit dem Namen 'Viola' strafen ..."
Ray setzte eine fieses Grinsen auf und sprang neben der noch Halbschlafenden ins Bett. Kniend hüpfte sie auf und ab, darauf bedacht Cat nicht zu verletzten und rief "Aufwachen! Aufwachen! Aufwachen! ..." Damit weckte sie nur ihr 'Opfer' auf, sondern auch noch das dritte Mädchen, das im Zimmer/Schlafraum schlief, Annette. Wie jeden Morgen, an dem Rachel so herum nervte, schnappten Ann und Catherine ihre Polster und feuerten diese auf die Nervensäge ab.
Ray fiel lachend aus Cats Bett und landete teils auf einen von Annettes Polstern (Sie hatten schließlich pro Schlafplatz zwei). Schlussendlich begaben sich die zwei 'Scharfschützen' ins Bad und machten sich für den Tag fertig. Rachel wartete draußen und saß auf ihrem Bett. Zeitweise tat die so, als hätte eine Uhr und würde nachschauen, wie viele Stunden vergangen waren. Cirka nach einem halben Jahrhundert, wie Ray es immer sagte, traten die zwei Ravenclaws aus dem Badezimmer.
"Was denn? Ihr wollt euch nicht noch ein Jahrhundert Zeitlassen?"
Cat, die auch schon umgezogen war, stellte sich neben Rachel und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter, wobei sie meinte, "Nein, Ray. Wir sind nicht so lahm, wie du." Breit grinsend setzte sie sich dann zu ihrem Tischchen mit dem Kosmetikspiegel und begann sich zu schminken, was Rachel dazu veranlasste, eine freche Bemerkung zu machen.
"Musst du dir wieder hundert Kilo Schminke draufhauen? Pass aber ja auf, wenn es regnet ... Sonst könntest du dein Gesicht verlieren, oder noch besser. Wenn die Wimperntusche deine Wangen hinunterläuft siehst du wie Pansy aus ..." DAS war eine grobe Beleidigung und das wusste die freche Ravenclaw. Cat drehte sich bedrohlich langsam zu Rachel um und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
"Sag. das. noch 'mal. ..." Bei jedem Wort ging die Angesprochene um einen Schritt zurück und hielt die Hände schützend vor sich. Schwach und leise gab sie zur Antwort, "Nichts ..." und verschwand gleich durch die Türe. Catherine drehte sich wieder um und bepinselte sich zu Ende. Annette hingegen schüttelte nur den Kopf und ging in den Gemeinschaftraum der Ravenclaws.
Als sie unten ankam, saßen Rachel und Alexander auf der Sitzbank und unterhielten sich. Ann verstand nicht, was Alex sagte, aber sie sah Sehrwohl, dass Ray ihn danach eine hinten drüber zog und sich empört mit verschränkten Armen so hinsetzte, dass sie ihm den Rücken kehrte. Annette nahm Platz und musterte Beide, welche ihr fragende Blicke zu warfen und zu einer Frage ansetzten.
"Was ...?"
"Ihr Zwei könnt euch manchmal so lächerlich verhalten ...", antwortete Ann und fiel ihnen somit ins Wort. Sie wollte ihr etwas entgegnen, aber da kam auch schon Cat. Zu Viert bewegten sie sich dann in Richtung große Halle, wobei Ray sich etwas zurückhielt, was Cat betraf. Dort nahmen sie ganz gemütlich ihr Frühstück ein und warteten nur so darauf, dass Dumbledore aufstand und seine Worte an die Schüler richtete.
Nach einer halben Stunde erhob sich der Schulleiter und sprach, "Ich wünsche euch einen guten Morgen. Wie ihr wisst ist heute ein Feiertag ... Halloween. Die Professoren und ich haben uns zusammengesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir heute am Nachmittag eine Exkursion machen werden. Mit Zug werden wir alle nach Schloss Blackhall fahren, welches von Hexen bewohnt wird, und ihr werdet dort etwas herumgeführt. Abends gibt eine Feier mit Musik. Wir kehren dann spät in der Nacht nach Hogwarts zurück. Und nun ... wünsche ich euch einen angenehmen Vormittag."
Das Geschirrklappern und die Gespräche setzten wieder ein. Ray beugte sich zu den anderen hinüber und meinte leise, "Den werden wir haben ... bei keiner Stunde mit den Slytherins ..." Die anderen waren ihrer Meinung. Der Vormittag verging, wie im Fluge und nach dem Essen packten alle ihre Sachen, die sie mitnehmen wollten. Beim Hogwartsexpress standen schon einige Schüler und suchten nach freien Abteilen. Die Ravenclaw - Clique hatte doch Glück und fand eines, welches sie sogleich besetzten.
Sie fuhren cirka eine Stunde, bis der Zug anhielt und sie sich auf den Weg machten. Blackhall war ein sehr berühmtes Schloss, besonders in der Welt der Hexen und Zauberer. Auch der Wald hatte einige spezielle Plätze, wie zum Beispiel, das Grab der Moira. Eine junge, unerfahrene Hexe, welche dunkle Mächte heraufbeschwor, doch diese nicht kontrollieren konnte. Was rauskam, war dass sie ihrer Seele beraubt wurde und nur ihre Kleidung zurückblieb. Ihr Körper verschwand spurlos.
Eine Führung (speziell für jene, die befähigt waren zu zaubern) leitete einen Teil der Schüler, darunter auch Ray, Cat, Ann und Alex, durch den Wald und erzählte Gesichten zu den Gräbern und verbleibenden Malen, derer die einst dort etwas historisches vollbrachten. Die restlichen Schülern unterteile man ebenfalls in Gruppen und jede bekam ihrer eigene Führung.
Rachel hörte unterdessen zu und sah sich alles genau an. Sie blieb bei einem sehr großen Stein, der größer als sie war, hängen. Bevor sie beschloss, wie hypnotisiert auf das Loch zu starren, wo man angeblich dem Teufel die Hand schütteln kann, meinte Ray noch, sie würde ihren Freunden gleich folgen.
Von wegen! Diese kleine Hexe bevorzugte es, vollkommen geistesabwesend und zu gleich interessiert da hinein zu starren und mit sich selber zu kämpfen, ob sie nun ihre Hand da hinein streckt, oder nicht. Einmal hieß es "Ja, das tue ich!" und im nächsten Moment "Nein, ich traue mich nicht! Was wenn da wirklich ... und dann zieht er mich noch hinein ...". Man müsste die Meinung haben, dass sie schlauer wäre.
Ray ist ja nicht um sonst eine Ravenclaw! Irgendwann begann sie zu denken, gab kurz ihre Hand in das Loch, wobei sie nur auf Moos traf und bemerkte letzten Endes, dass sie den Anschluss zu ihrer Gruppe verloren hatte. Das hatte sie davon! Zu erst sich blöd stellen und dann auch noch die Anderen verlieren. Wieder einmal typisch Rachel. Würde man ihr Leben bildlich festhalten, käme man drauf, dass sie ziemlich oft solche Blödheiten machte. Manchmal zweifelten sogar ihre Freunde an ihrem IQ.
Was machte sie nun ... Ray blickte sich um, doch entdeckte niemanden. Es war nur all zu seltsam, dass nicht einmal die anderen Gruppen ... Plötzlich blitzte es bei diesem kleinen Wesen. IHRE GRUPPE WAR DIE LETZTE! Jetzt wunderte sie gar nichts mehr. Um einmal wieder runterzukommen, setzte sie sich auf einen mittelgroßen Stein und dachte nach.
Nebenbei murmelte sie Worte wie, "Was mache ich nur ... Ich muss ihnen folgen, aber in welche Richtung ... gingen sie nun nach rechts ... oder nach links ... oder vor ... oder zurück??????" Für einpaar Sekunden legte sie zwei Finger auf ihre Schläfen, schloss die Augen und atmete tief ein, dann stand sie auf und bewegte sich in die Richtung, von der sie dachte, dass diese die Richtige wäre.
Sie hatte zwar Zweifel, dass dieser Weg stimmte, aber sie musste schließlich weitergehen. Nach einiger Zeit kam sie zu einem kleinen See. Wenn sie recht nachdachte, dann fiel ihr ein, dass dieses Gewässer verflucht war. Rachel kannte die Geschichte zu ihm nicht genau, aber sie hatte eine wage Ahnung, was so ungefähr passiert war, das der See seinen Ruf bekam.
Als Ray weiter wollte, schoss etwas aus dem verfluchten Gewässer. Erschrocken drehte sich die kleine Hexe nach dem Etwas um und erblickte eine riesige Seeschlange. Die großen, dunkelgrünen Augen des Ungetüms fixierten die Ravenclaw. Rachel fühlte sich alles Andere, als wohl, und was hatte ihr diesen Ärger eingebrockt? Ihre eigene Dummheit!
Im Ernst, sie war im Grunde nicht blöd, sondern sehr intelligent, aber wenn sie ihr Hirn nicht einschaltete und das Nichtdenken bevorzugte, konnte nur so etwas dabei herauskommen. Es war wirklich zum Verzweifeln. Die Ravenclaw war nicht befähigt, zu entscheiden, ob sie nun am liebsten weinen oder schreien würde. Da stand sie nun ... mit weit aufgerissenen Augen einer Seeschlange gegenüber und wusste nicht, was sie tun sollte.
Die Zeit verging in etwa so schnell, als würde man einen Film laufen lassen und ihn auf Zeitlupe eingestellt haben. Rachel zog ihren Zauberstab und griff die Kreatur an, doch anstatt, dass es zu Eis erstarrte, wich es aus und schnellte mit seinem großen Maul auf die kleine Hexe zu. Sie tat es der Seeschlange gleich und wich ebenfalls aus. Sie fand sich am Boden halbliegend, mit den Armen abstützend wieder, während dieses Monster erneut angriff.
Ray wusste nicht was mit ihr war, denn sie konnte sich nicht mehr bewegen. Hatte sie die Angst so sehr im Bann, dass sie nicht einmal aufstehen und weglaufen konnte? Die Ravenclaw schrie, ehe sie das Bewusstsein verlor und mit dem Kopf hart auf einem Stein aufkam.
***
Der Tag verging und die Nacht brach herein. Der Himmel hatte Farben von violett bis dunkelrot. Rachel kam wieder zu sich. Nach und nach erinnerte sie sich daran, was passierte, bevor sie bewusstlos wurde. Eine Seeschlange attackierte sie und sie ... müsste eigentlich tot sein, oder war sie das schon? Sobald sich die Ravenclaw aufsetzte entdeckte sie etwas, das sie aufschreien ließ.
Die Seeschlange lang tot vor ihr. Die leeren Augen starrten sie an. Das Maul mit den scharfen blutverschmierten Zähnen, war geöffnet. Es sah so aus, als hätte es einen letzten Schrei von sich gegeben, bevor es starb. Ray stand auf und schritt um das Monster herum, jedoch fand sie keine einzige Wunde. Das hieß, dass es durch Magie getötet wurde, nur wessen Werk war das? Die anderen Schüler und Professoren sollte längst im Schloss sein, oder suchten sie bereits nach ihr? Rachel war das Ganze zu unheimlich, deshalb machte sie sich eiligst auf und bewegte sich in Richtung Blackhall.
***
Annette sah sich in ihrer Gruppe um. Ray war noch immer nicht aufgetaucht und die Anderen traten bereits in das Schloss ein. Wo war sie nur? Vielleicht wussten die zwei Streitenden etwas. Ann zupfte an Alexanders Ärmel herum, "Du Alex ...?"
"Ja? -" Er und Cat machte eine kurze Streitpause und widmeten sich völlig und ganz Ann. "- Was gibt's?"
"Weiß einer von euch Beiden wo Rachel ist?"
Erst jetzt fiel ihnen auf, dass ihre Freundin ihnen noch immer nicht gefolgt war. Alex konnte nur antworten, "Äääääääääääääääääähhhhhhm ... ja ... nun ... ich habe keine Ahnung. Sollte sie nicht schon hier sein?"
"Blitzmerker, du!" Cat klopfte ihm, zur Bestärkung ihrer zwei Worte, auf die Schulter. Insgeheim dachte sie sich, 'Shit! Wo ist diese Gurken nur?! Ich wollte bei ihr bleiben, aber nein sie muss ja alleine bei diesem Stein herumblödeln, von wegen "Ich traue mich nicht! ... oder doch? Vielleicht schon, aber wenn da dann doch der Teufel drinnen ist ...." . Also manchmal kann man nur an ihrem IQ zweifeln! ... und dabei ist sie eine Ravenclaw ... wie peinlich. Aber jetzt im Ernst, WO IST SIE ???'
***
Die Zeit verging und verging. Mittlerweilen war die Nacht hereingebrochen und überdeckte alles mit ihrer Dunkelheit. Rachel zog ihren Zauberstab und murmelte, "Lumos". Gleich darauf leuchtete die Zauberstabspitze auf und erhellte ihr den Weg. Jaja, in dieser Finsternis erschien einem die Gegend bedrohlicher, als sie eh schon war. Es ging bergauf, das hieß, dass sie sich Blackhall näherte.
Ray tat ihre letzten Schritte aus dem Wald und sah erleichtert das alte Schloss. Es schien verlassen zu sein. Was wenn die Anderen nicht einmal bemerkt hatten, dass sie fehlte. Und wenn sie bereits zu Hogwarts zurück gekehrt waren? DAS WÄRE SCHRECKLICH! Sie wollte unter keinen Umständen bei diesem veralteten Schloss und dem gefährlichen Wald bleiben.
Schon etwas erschöpft tappte sie auf das Gemäuer zu. Rachel durchschritt das große Tor und passierte den Innenhof. Ihr Weg führte sie durch eine große Türe, worauf sie gleich zur Eingangshalle gelangte. Alles war still. Für Ray war diese Stille unberuhigend und erdrückend. Sie wollte nur so schnell, wie möglich auf andere Menschen treffen. Sie schlich die Steintreppe hinauf. Dafür, dass diese einige Jahre hinter sich hatten, sahen sie noch verdächtig neu aus, aber die Ravenclaw wunderte es nicht. Dieses Schloss war schließlich von Zauberern bewohnt.
Die Hexe bewegte sich zaghaft nach vorne, wobei sie sich umsah und hinauf zu den vielen Bildern starrte. Hogwarts selber hatte zwar auch sehr viele Bilder, doch diese ... hatten etwas an sich, aber vielleicht lag das nur daran, dass es lauter Gemälde sind, in denen gezeigt wird, wie jemand stirbt, z.B.: Der Mann, mit dem gewissen Glitzern in den Augen, dass ihn wahnsinnig aussehen lässt, der gerade gehängt wird.
Rachel erschauderte bei manchen Malerein, besonders bei der mit dem Mädchen, welches von vielen Händen in einen Sumpf hineingezogen wird. Sie wehrt sich nicht einmal, sondern blickt traurig zum Betrachter. Einen unterschied hatten alle diese Gemälde, zu denen in Hogwarts. Sie bewegten sich nicht, doch wenn sich Rachel recht entsinnte, gab es die Erzählung, dass die Dargestellten bei nacht die Bilder verlassen und sich Opfer suchen.
Ray hoffte sehr, dass dies nur ein Gerücht war und nicht echt, weil dann hätte sie ziemlich große Probleme. Das Mädchen schlich ein dunklen Gang entlang und ihr liefen kalte Schauer über den Rücken. Plötzlich erschallte hinter ihr ein Geräusch, dass sie mit einem kurzen Schrei herumwirbeln lässt. Nichts. Da war Nichts. Rachel war die ganze Sache nicht sehr geheuer und deshalb begann sie zu laufen. Sie rannte so schnell sie konnte, doch wieder ... ein Geräusch. Es klang so, als würde jemand auf sie zukommen. Die Hexe drehte sich um und was sie sah, lies ihr weitere kalte Schauer über den Rücken laufen. Da war wieder Nichts.
"Wer ist da?! Was wollen sie?!"
Die einzige Antwort die kam war ein böses Lachen, was wahrscheinlich von einem Mann ausging.
"Lassen sie mich in Ruhe!!"
Plötzlich stimmten mehrere mit dem Fremden ein und lachten auch. Auf einmal verschwamm dieses Gelächter und in der Dunkelheit vor Ray tauchten düstere Gestalten auf. Der eine Mann verstummte und trat ins in das schwache Licht einer Fackel. Rachel wollte wieder aufschreien, nur brachte sie keinen einzelnen Ton heraus. Dies war der Mann aus dem Bild. Der, der gehängt wurde und dieses verrückte Glitzern in den Augen hatte. Es war wahr! Die Figuren in den Gemälden verließen diese bei Nacht!
Die Ravenclaw zog nicht einmal ihren Zauberstab, da sie wusste, dass ihr der im Moment auch nicht weiter helfen würde. Sie musste so schnell, wie möglich von hier weg und deshalb drehte sie ich um und eilte davon. Sie lief um ihr Leben, um ihre Existenz als Mensch, als Hexe. Die Kleine hatte nicht die geringste Lust auf ewig in einen der Malerein zu versauern. Sie genoss ihrer Freiheit und so sollte es auch bleiben.
Das Lachen, Quieken und Kreischen verreit ihr, dass die Gestalten ihr folgten. Rachel wusste nicht wie, aber sie schaffte es ihrer Verfolger abzuhängen. Nun lehnte sie in einem Gang ohne Gemälden. Völlig alleine. In der Dunkelheit. Sie hielt sogar die Luft an, als die Schreckgespenster an dem Gang vorbeizogen. Das war wieder einmal typisch für sie. Rachel Lenton schaffte es nicht einmal, bei einem harmlosen kleinen Ausflug sich nicht in Gefahr zu begeben und keine Probleme zu bekommen.
Das Mädchen konnte regelrecht verzweifeln. Zu erst dieses Wasserschlange, die sie töten wollte und bei der sie aus-welchem-Grund-auch-immer überlebte. Dann diese Figuren, die zu unfähig waren, in ihren Bildern zu verweilen. Rachel hatte wirklich das Recht laut aufzuschreien und dann irgend etwas, vor Wut und Verzweiflung, gegen die nächst beste Wand zu schleudern, damit es (z.B.: eine Vase) zerschellte.
So saß sie nun da und lehnte mit dem Oberkörper an der Wand. Die kleine Hexe schnappte nach Luft und starrte in die leere Dunkelheit. Völlig unerwartet erschien ein Junge neben ihr. Zu erst wollte sie schreien, was sie dann doch schnell ließ. Er musste in ihrem Alter sein. Sein Gesicht wurde von einer Maske verdeckt, die überm Mund endete. Im Gegensatz zu den Anderen, sah er lebendig aus und nicht gemalt.
Er trug einen schwarzen Umhang und darunter ein Kragenhemd und eine schwarze Hose. Seine dunklen, langen Haare hatte er zu einem Zopf zusammen gebunden. Irgend wie erinnerte sie ein einpaar Mitschülern auf Hogwarts. Dort gab es aber nur wenige mit langen, dunkelbraunen Haaren. Ungefähr zwei waren in Slytherin, einer in Huffelpuff und einer in Ravenclaw, Dean Adley, aber der hatte doch hellbraune Haare.
Der Fremde legte den rechten Zeigefinder auf seine Lippen und deutete ihr somit an, keinen Laut von sich zu geben. Irgend wie faszinierten sie seine dunkelbraunen Augen. Würde sie all' zu lange in sie blicken, würde sie sich in ihnen verlieren. So dunklen waren sie. Ohne auf ihr Starren eine Reaktion zu zeigen, zog der Bub sie auf die Beine, nahm sie am Handgelenk und führte sie den Gang entlang.
Rachel hatte das Gefühl, als könnte sie ihm vertrauen, was sie schließlich auch tat. Plötzlich fiel ihr der zerrissene Ärmel auf und auf die darrunterliegende Wunde. Sie schien tief zu sein und zog sich über den gesamten Unterarm. Ray drehte ihre Hand und somit auch die vom dem Fremden, da er sie mit dieser festhielt, und erkannte, wie weit die Verletzung ging. Bis zum Handballen.
Entweder die Kleine bildete sich etwas ein, oder das war tatsächlich ihr Retter vor der Seeschlange. Langsam aber sicher drängten sich ihre Fragen auf. Wer war er? Woher kennt er mich? Und am wichtigsten ... Warum hat er mir das Leben gerettet? Nebenbei gab es noch Unklarheiten wie ... Wohin führt er mich? Woher wusste er, wo ich war? All dies waren Fragen, auf die sie höchst wahrscheinlich keine Antworten bekommen würde.
Der Gang schien kein Ende nehmen zu wollen, doch plötzlich ... Rachel hörte ganz leise Musik. Waren dort die Anderen? Der Junge drehte sich zu ihr um und ließ sie los. Nachdem er ihr kurz - was ihr aber wie eine Ewigkeit vor kam - in die Augen sah, schritt er an ihr vor bei und verschwand in der Finsternis des Ganges. Sie wollte ihn noch aufhalten, jedoch war er bereits weg.
Ray bewegte sich auf die Musik zu, welche immer lauter wurde, je näher sie ihr kam. Schlussendlich erreichte sie eine Türe und als sie diese öffnete wurde sie von der Helligkeit des Lichtes geradezu geblendet. Erst nach einpaar Sekunden konnte sie sich umsehen. Ja ... eindeutig .. hier war sie richtig. Wenn sie ihren Blick auf die Tanzfläche richtete, konnte sie ihre Freunde sehen, welche die entdeckte und ihr freudig zuwinkten.
Rachel eilte zu ihnen hin, wobei die Drei ihr gleich eine Frage an den Kopf knallten.
"Wo warst du??"
"Ähm ... ich sagte, ich wollte mir den Stein noch etwas anschauen ..."
Dann fielen ihre alle erleichtert um den Hals. Ray musste aufpassen, dass sie nicht erdrückt wurde, oder rückwärtig zu Boden stürzte. Als ihre Knuddelattacke beendet hatten suchten sie sich Sitzplätze und begannen den Tollpatsch der Clique auszufragen.
"Was ist passiert, dass du so lange gebraucht hast?"
"Ähm .. zu erst ... habe ich geschaut, was es mit dem Stein auf sich hat ..."
Alex fiel ihr ins Wort, "Und da bist du stundenlang herum gestanden und hast mit dir selber diskutiert, ob du nun ins Loch greifst oder nicht."
Ray war ihn einen fragenden Blick zu. "Bin ich so berechenbar?"
Er klopfte ihr nur auf die Schulter und meinte, "Sagen wir es so .. wir kennen dich wirklich gut, also wissen wir auch, was für einen Blödsinn du anstellst."
Annette warf ein, "Wer war eigentlich dieser Junge, der dir das Leben gerettet hatte?"
"Ann, das wüsste ich auch gerne, aber ich habe keine Ahnung. Er sprach kein Wort zu mir und trug diese Maske, aber mehr weiß ich auch nicht ..."
Cat begann zu grinsen, worauf Rachel fragte, "Was denn?"
"Och nichts ... nur so wie du seine Augen beschrieben hast ... könnte man meinen, du hättest dich in ihn verliebt."
"Verliebt ...?" In Ray beginnen die Alarmglocken zu schrillen. Jedes Bisschen in ihrem Körper schrie NEIN. Vielleicht faszinierten sie seine Augen, aber lieben ... ne, niemals! Tja, hätten ihre Freunde ihr Wissen, wüssten sie das, nur hatten sie es nicht, also sollten sie im Glauben bleiben, dass sie einen Fremden liebt. Irgend wie war ihr dieses Missverständnis auch sehr willkommen. Als sie in die Gesichter ihrer Gegenüber blickte, konnte sie erkennen, dass alle Drei breit grinsten. Rachel musste irgend etwas sagen und da fiel ihr etwas ein, was sie grinsen ließ. Die Anderen warfen ihr fragende Blicke zu.
"Ach ... da wir schon beim Thema "Liebe" sind ... Annette, Alex ... was ist mit euch? Wie ich bemerkt habe, seit ihr euch sehr ... 'nahe' gekommen."
Die zwei Angesprochenen wurden etwas rötlich im Gesicht und wagten es nicht sich anzusehen. Ray und Cat warfen sich vielsagende Blicke zu und ihr Lächeln ging vom einem Ohr zum Anderen. Ihnen war klar, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen den Zweien war, nur bisher sprach es noch keiner aus.
"Also? Sagst schon, was ist mit euch?"
Alex, der nun vollkommen rot im Gesicht war, erwiderte, " Hey! Lenk nicht von eigentlichen Thema ab. Du bist doch in einen Fremden verknallt!"
"Und du in Annette." Zur Untermalung ihres kleinen Triumphes, streckte sie ihm die Zunge entgegen. Er blickte nur noch beschämt auf den Tisch und schwieg. Genauso wie er, nahm Ann's Gesicht ein schönes Rot an und auch ihren Blick hielt sie gesenkt. Rachel zupfte an Catherines Ärmel und deutete ihr an, zu gehen, was beide auch taten.
So ließen sie Alex und Ann zurück. Von weiter entfernt beobachteten sie, wie die zwei Blondschopfe ihre Köpfe hoben und sich in die Augen schauten. Dann warteten die zwei Hexen nur so darauf, dass sich die zwei Verliebten endlich küssten, was schlussendlich auch geschah. Rachel fand es süß, wie er, fast unbeholfen und zaghaft, mit seiner Hand über ihre Wange strich und sich zu ihr vorbeugte. Sein Kuss war ebenso zaghaft, wie seine Tat davor.
Ray glaubte zu schmelzen, beim Anblick der Zwei und ihr entwich auch ein Seufzer. Cat knuffte sie in die Seite, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich zu ziehen. "Gut gemacht. Ich habe mich eh schon gefragt, wie lange es noch dauern würde, bis sie endlich einmal drauf kommen." Die Hexe bevorzugte ein einfaches Nicken, ehe ihr Blick wieder auf die Zwei fiel.
***
Es dauerte noch mehrere Stunden, bis sie zurückfuhren. Allen Vier besetzten ein Abteil. Während Rachel zum Fenster raussah und Cat neben ihr schlief, saßen Annette und Alex ihnen Gegen über. Sie lag in seinen Armen und tat es Catherine gleich. Er schaute nur glücklich auf sie herab. Ray dachte sich nur eines, 'Auch wenn der Tag teils mies war, das Ende war super!'
***
A/N: Ich sage es noch einmal, wenn ihr mir nicht wenigstens etwas dazu sag, werde ich mit dem Schreiben sicher nicht schneller. Und wenn man mir keine Ideen liefert, kann ich aus nix einbauen.
Wie ihr seht habe ich dieses Kapitel etwas brutaler gemacht. Irgendwo muss ich ja meinen Frust ablassen ...
Für alle zur Erklärung ... wenn 'text' da steht und es sind Sätze drinnen, dann wird es gedacht. Steht aber nur ein Wort zwischen den '' dann liegt auf den Worten eine spezielle Betonung.
4. Halloween
Die Tage hatten waren so langsam, wie nur möglich vergangen, doch nun war es so weit. Halloween ... Rachel's Lieblings Tag. Sie stand extra früh auf und verschwand im Bad, um sich zu duschen und die langen Haare zu trocknen und zu kämmen, was bei ihr immer fast ewig dauerte. Frisch gewaschen und fertig angezogen machte sie sich auf Cat zu wecken.
Ray wusste, warum ihre Freundin es hasste, wenn sie von ihr 'wachgerüttelt' wurde. Mit einem breiten fiesen Lächeln stand sie vor Catherines Bett und schlich um es herum. Dann riss sie die Decke weg und schrie, "Wach auf Catherine Viola Mc' Hewsec!!!" Cat drehte sich von Rachel weg und murmelte, "Wie konnten mich meine Eltern nur mit dem Namen 'Viola' strafen ..."
Ray setzte eine fieses Grinsen auf und sprang neben der noch Halbschlafenden ins Bett. Kniend hüpfte sie auf und ab, darauf bedacht Cat nicht zu verletzten und rief "Aufwachen! Aufwachen! Aufwachen! ..." Damit weckte sie nur ihr 'Opfer' auf, sondern auch noch das dritte Mädchen, das im Zimmer/Schlafraum schlief, Annette. Wie jeden Morgen, an dem Rachel so herum nervte, schnappten Ann und Catherine ihre Polster und feuerten diese auf die Nervensäge ab.
Ray fiel lachend aus Cats Bett und landete teils auf einen von Annettes Polstern (Sie hatten schließlich pro Schlafplatz zwei). Schlussendlich begaben sich die zwei 'Scharfschützen' ins Bad und machten sich für den Tag fertig. Rachel wartete draußen und saß auf ihrem Bett. Zeitweise tat die so, als hätte eine Uhr und würde nachschauen, wie viele Stunden vergangen waren. Cirka nach einem halben Jahrhundert, wie Ray es immer sagte, traten die zwei Ravenclaws aus dem Badezimmer.
"Was denn? Ihr wollt euch nicht noch ein Jahrhundert Zeitlassen?"
Cat, die auch schon umgezogen war, stellte sich neben Rachel und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter, wobei sie meinte, "Nein, Ray. Wir sind nicht so lahm, wie du." Breit grinsend setzte sie sich dann zu ihrem Tischchen mit dem Kosmetikspiegel und begann sich zu schminken, was Rachel dazu veranlasste, eine freche Bemerkung zu machen.
"Musst du dir wieder hundert Kilo Schminke draufhauen? Pass aber ja auf, wenn es regnet ... Sonst könntest du dein Gesicht verlieren, oder noch besser. Wenn die Wimperntusche deine Wangen hinunterläuft siehst du wie Pansy aus ..." DAS war eine grobe Beleidigung und das wusste die freche Ravenclaw. Cat drehte sich bedrohlich langsam zu Rachel um und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
"Sag. das. noch 'mal. ..." Bei jedem Wort ging die Angesprochene um einen Schritt zurück und hielt die Hände schützend vor sich. Schwach und leise gab sie zur Antwort, "Nichts ..." und verschwand gleich durch die Türe. Catherine drehte sich wieder um und bepinselte sich zu Ende. Annette hingegen schüttelte nur den Kopf und ging in den Gemeinschaftraum der Ravenclaws.
Als sie unten ankam, saßen Rachel und Alexander auf der Sitzbank und unterhielten sich. Ann verstand nicht, was Alex sagte, aber sie sah Sehrwohl, dass Ray ihn danach eine hinten drüber zog und sich empört mit verschränkten Armen so hinsetzte, dass sie ihm den Rücken kehrte. Annette nahm Platz und musterte Beide, welche ihr fragende Blicke zu warfen und zu einer Frage ansetzten.
"Was ...?"
"Ihr Zwei könnt euch manchmal so lächerlich verhalten ...", antwortete Ann und fiel ihnen somit ins Wort. Sie wollte ihr etwas entgegnen, aber da kam auch schon Cat. Zu Viert bewegten sie sich dann in Richtung große Halle, wobei Ray sich etwas zurückhielt, was Cat betraf. Dort nahmen sie ganz gemütlich ihr Frühstück ein und warteten nur so darauf, dass Dumbledore aufstand und seine Worte an die Schüler richtete.
Nach einer halben Stunde erhob sich der Schulleiter und sprach, "Ich wünsche euch einen guten Morgen. Wie ihr wisst ist heute ein Feiertag ... Halloween. Die Professoren und ich haben uns zusammengesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir heute am Nachmittag eine Exkursion machen werden. Mit Zug werden wir alle nach Schloss Blackhall fahren, welches von Hexen bewohnt wird, und ihr werdet dort etwas herumgeführt. Abends gibt eine Feier mit Musik. Wir kehren dann spät in der Nacht nach Hogwarts zurück. Und nun ... wünsche ich euch einen angenehmen Vormittag."
Das Geschirrklappern und die Gespräche setzten wieder ein. Ray beugte sich zu den anderen hinüber und meinte leise, "Den werden wir haben ... bei keiner Stunde mit den Slytherins ..." Die anderen waren ihrer Meinung. Der Vormittag verging, wie im Fluge und nach dem Essen packten alle ihre Sachen, die sie mitnehmen wollten. Beim Hogwartsexpress standen schon einige Schüler und suchten nach freien Abteilen. Die Ravenclaw - Clique hatte doch Glück und fand eines, welches sie sogleich besetzten.
Sie fuhren cirka eine Stunde, bis der Zug anhielt und sie sich auf den Weg machten. Blackhall war ein sehr berühmtes Schloss, besonders in der Welt der Hexen und Zauberer. Auch der Wald hatte einige spezielle Plätze, wie zum Beispiel, das Grab der Moira. Eine junge, unerfahrene Hexe, welche dunkle Mächte heraufbeschwor, doch diese nicht kontrollieren konnte. Was rauskam, war dass sie ihrer Seele beraubt wurde und nur ihre Kleidung zurückblieb. Ihr Körper verschwand spurlos.
Eine Führung (speziell für jene, die befähigt waren zu zaubern) leitete einen Teil der Schüler, darunter auch Ray, Cat, Ann und Alex, durch den Wald und erzählte Gesichten zu den Gräbern und verbleibenden Malen, derer die einst dort etwas historisches vollbrachten. Die restlichen Schülern unterteile man ebenfalls in Gruppen und jede bekam ihrer eigene Führung.
Rachel hörte unterdessen zu und sah sich alles genau an. Sie blieb bei einem sehr großen Stein, der größer als sie war, hängen. Bevor sie beschloss, wie hypnotisiert auf das Loch zu starren, wo man angeblich dem Teufel die Hand schütteln kann, meinte Ray noch, sie würde ihren Freunden gleich folgen.
Von wegen! Diese kleine Hexe bevorzugte es, vollkommen geistesabwesend und zu gleich interessiert da hinein zu starren und mit sich selber zu kämpfen, ob sie nun ihre Hand da hinein streckt, oder nicht. Einmal hieß es "Ja, das tue ich!" und im nächsten Moment "Nein, ich traue mich nicht! Was wenn da wirklich ... und dann zieht er mich noch hinein ...". Man müsste die Meinung haben, dass sie schlauer wäre.
Ray ist ja nicht um sonst eine Ravenclaw! Irgendwann begann sie zu denken, gab kurz ihre Hand in das Loch, wobei sie nur auf Moos traf und bemerkte letzten Endes, dass sie den Anschluss zu ihrer Gruppe verloren hatte. Das hatte sie davon! Zu erst sich blöd stellen und dann auch noch die Anderen verlieren. Wieder einmal typisch Rachel. Würde man ihr Leben bildlich festhalten, käme man drauf, dass sie ziemlich oft solche Blödheiten machte. Manchmal zweifelten sogar ihre Freunde an ihrem IQ.
Was machte sie nun ... Ray blickte sich um, doch entdeckte niemanden. Es war nur all zu seltsam, dass nicht einmal die anderen Gruppen ... Plötzlich blitzte es bei diesem kleinen Wesen. IHRE GRUPPE WAR DIE LETZTE! Jetzt wunderte sie gar nichts mehr. Um einmal wieder runterzukommen, setzte sie sich auf einen mittelgroßen Stein und dachte nach.
Nebenbei murmelte sie Worte wie, "Was mache ich nur ... Ich muss ihnen folgen, aber in welche Richtung ... gingen sie nun nach rechts ... oder nach links ... oder vor ... oder zurück??????" Für einpaar Sekunden legte sie zwei Finger auf ihre Schläfen, schloss die Augen und atmete tief ein, dann stand sie auf und bewegte sich in die Richtung, von der sie dachte, dass diese die Richtige wäre.
Sie hatte zwar Zweifel, dass dieser Weg stimmte, aber sie musste schließlich weitergehen. Nach einiger Zeit kam sie zu einem kleinen See. Wenn sie recht nachdachte, dann fiel ihr ein, dass dieses Gewässer verflucht war. Rachel kannte die Geschichte zu ihm nicht genau, aber sie hatte eine wage Ahnung, was so ungefähr passiert war, das der See seinen Ruf bekam.
Als Ray weiter wollte, schoss etwas aus dem verfluchten Gewässer. Erschrocken drehte sich die kleine Hexe nach dem Etwas um und erblickte eine riesige Seeschlange. Die großen, dunkelgrünen Augen des Ungetüms fixierten die Ravenclaw. Rachel fühlte sich alles Andere, als wohl, und was hatte ihr diesen Ärger eingebrockt? Ihre eigene Dummheit!
Im Ernst, sie war im Grunde nicht blöd, sondern sehr intelligent, aber wenn sie ihr Hirn nicht einschaltete und das Nichtdenken bevorzugte, konnte nur so etwas dabei herauskommen. Es war wirklich zum Verzweifeln. Die Ravenclaw war nicht befähigt, zu entscheiden, ob sie nun am liebsten weinen oder schreien würde. Da stand sie nun ... mit weit aufgerissenen Augen einer Seeschlange gegenüber und wusste nicht, was sie tun sollte.
Die Zeit verging in etwa so schnell, als würde man einen Film laufen lassen und ihn auf Zeitlupe eingestellt haben. Rachel zog ihren Zauberstab und griff die Kreatur an, doch anstatt, dass es zu Eis erstarrte, wich es aus und schnellte mit seinem großen Maul auf die kleine Hexe zu. Sie tat es der Seeschlange gleich und wich ebenfalls aus. Sie fand sich am Boden halbliegend, mit den Armen abstützend wieder, während dieses Monster erneut angriff.
Ray wusste nicht was mit ihr war, denn sie konnte sich nicht mehr bewegen. Hatte sie die Angst so sehr im Bann, dass sie nicht einmal aufstehen und weglaufen konnte? Die Ravenclaw schrie, ehe sie das Bewusstsein verlor und mit dem Kopf hart auf einem Stein aufkam.
***
Der Tag verging und die Nacht brach herein. Der Himmel hatte Farben von violett bis dunkelrot. Rachel kam wieder zu sich. Nach und nach erinnerte sie sich daran, was passierte, bevor sie bewusstlos wurde. Eine Seeschlange attackierte sie und sie ... müsste eigentlich tot sein, oder war sie das schon? Sobald sich die Ravenclaw aufsetzte entdeckte sie etwas, das sie aufschreien ließ.
Die Seeschlange lang tot vor ihr. Die leeren Augen starrten sie an. Das Maul mit den scharfen blutverschmierten Zähnen, war geöffnet. Es sah so aus, als hätte es einen letzten Schrei von sich gegeben, bevor es starb. Ray stand auf und schritt um das Monster herum, jedoch fand sie keine einzige Wunde. Das hieß, dass es durch Magie getötet wurde, nur wessen Werk war das? Die anderen Schüler und Professoren sollte längst im Schloss sein, oder suchten sie bereits nach ihr? Rachel war das Ganze zu unheimlich, deshalb machte sie sich eiligst auf und bewegte sich in Richtung Blackhall.
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Annette sah sich in ihrer Gruppe um. Ray war noch immer nicht aufgetaucht und die Anderen traten bereits in das Schloss ein. Wo war sie nur? Vielleicht wussten die zwei Streitenden etwas. Ann zupfte an Alexanders Ärmel herum, "Du Alex ...?"
"Ja? -" Er und Cat machte eine kurze Streitpause und widmeten sich völlig und ganz Ann. "- Was gibt's?"
"Weiß einer von euch Beiden wo Rachel ist?"
Erst jetzt fiel ihnen auf, dass ihre Freundin ihnen noch immer nicht gefolgt war. Alex konnte nur antworten, "Äääääääääääääääääähhhhhhm ... ja ... nun ... ich habe keine Ahnung. Sollte sie nicht schon hier sein?"
"Blitzmerker, du!" Cat klopfte ihm, zur Bestärkung ihrer zwei Worte, auf die Schulter. Insgeheim dachte sie sich, 'Shit! Wo ist diese Gurken nur?! Ich wollte bei ihr bleiben, aber nein sie muss ja alleine bei diesem Stein herumblödeln, von wegen "Ich traue mich nicht! ... oder doch? Vielleicht schon, aber wenn da dann doch der Teufel drinnen ist ...." . Also manchmal kann man nur an ihrem IQ zweifeln! ... und dabei ist sie eine Ravenclaw ... wie peinlich. Aber jetzt im Ernst, WO IST SIE ???'
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Die Zeit verging und verging. Mittlerweilen war die Nacht hereingebrochen und überdeckte alles mit ihrer Dunkelheit. Rachel zog ihren Zauberstab und murmelte, "Lumos". Gleich darauf leuchtete die Zauberstabspitze auf und erhellte ihr den Weg. Jaja, in dieser Finsternis erschien einem die Gegend bedrohlicher, als sie eh schon war. Es ging bergauf, das hieß, dass sie sich Blackhall näherte.
Ray tat ihre letzten Schritte aus dem Wald und sah erleichtert das alte Schloss. Es schien verlassen zu sein. Was wenn die Anderen nicht einmal bemerkt hatten, dass sie fehlte. Und wenn sie bereits zu Hogwarts zurück gekehrt waren? DAS WÄRE SCHRECKLICH! Sie wollte unter keinen Umständen bei diesem veralteten Schloss und dem gefährlichen Wald bleiben.
Schon etwas erschöpft tappte sie auf das Gemäuer zu. Rachel durchschritt das große Tor und passierte den Innenhof. Ihr Weg führte sie durch eine große Türe, worauf sie gleich zur Eingangshalle gelangte. Alles war still. Für Ray war diese Stille unberuhigend und erdrückend. Sie wollte nur so schnell, wie möglich auf andere Menschen treffen. Sie schlich die Steintreppe hinauf. Dafür, dass diese einige Jahre hinter sich hatten, sahen sie noch verdächtig neu aus, aber die Ravenclaw wunderte es nicht. Dieses Schloss war schließlich von Zauberern bewohnt.
Die Hexe bewegte sich zaghaft nach vorne, wobei sie sich umsah und hinauf zu den vielen Bildern starrte. Hogwarts selber hatte zwar auch sehr viele Bilder, doch diese ... hatten etwas an sich, aber vielleicht lag das nur daran, dass es lauter Gemälde sind, in denen gezeigt wird, wie jemand stirbt, z.B.: Der Mann, mit dem gewissen Glitzern in den Augen, dass ihn wahnsinnig aussehen lässt, der gerade gehängt wird.
Rachel erschauderte bei manchen Malerein, besonders bei der mit dem Mädchen, welches von vielen Händen in einen Sumpf hineingezogen wird. Sie wehrt sich nicht einmal, sondern blickt traurig zum Betrachter. Einen unterschied hatten alle diese Gemälde, zu denen in Hogwarts. Sie bewegten sich nicht, doch wenn sich Rachel recht entsinnte, gab es die Erzählung, dass die Dargestellten bei nacht die Bilder verlassen und sich Opfer suchen.
Ray hoffte sehr, dass dies nur ein Gerücht war und nicht echt, weil dann hätte sie ziemlich große Probleme. Das Mädchen schlich ein dunklen Gang entlang und ihr liefen kalte Schauer über den Rücken. Plötzlich erschallte hinter ihr ein Geräusch, dass sie mit einem kurzen Schrei herumwirbeln lässt. Nichts. Da war Nichts. Rachel war die ganze Sache nicht sehr geheuer und deshalb begann sie zu laufen. Sie rannte so schnell sie konnte, doch wieder ... ein Geräusch. Es klang so, als würde jemand auf sie zukommen. Die Hexe drehte sich um und was sie sah, lies ihr weitere kalte Schauer über den Rücken laufen. Da war wieder Nichts.
"Wer ist da?! Was wollen sie?!"
Die einzige Antwort die kam war ein böses Lachen, was wahrscheinlich von einem Mann ausging.
"Lassen sie mich in Ruhe!!"
Plötzlich stimmten mehrere mit dem Fremden ein und lachten auch. Auf einmal verschwamm dieses Gelächter und in der Dunkelheit vor Ray tauchten düstere Gestalten auf. Der eine Mann verstummte und trat ins in das schwache Licht einer Fackel. Rachel wollte wieder aufschreien, nur brachte sie keinen einzelnen Ton heraus. Dies war der Mann aus dem Bild. Der, der gehängt wurde und dieses verrückte Glitzern in den Augen hatte. Es war wahr! Die Figuren in den Gemälden verließen diese bei Nacht!
Die Ravenclaw zog nicht einmal ihren Zauberstab, da sie wusste, dass ihr der im Moment auch nicht weiter helfen würde. Sie musste so schnell, wie möglich von hier weg und deshalb drehte sie ich um und eilte davon. Sie lief um ihr Leben, um ihre Existenz als Mensch, als Hexe. Die Kleine hatte nicht die geringste Lust auf ewig in einen der Malerein zu versauern. Sie genoss ihrer Freiheit und so sollte es auch bleiben.
Das Lachen, Quieken und Kreischen verreit ihr, dass die Gestalten ihr folgten. Rachel wusste nicht wie, aber sie schaffte es ihrer Verfolger abzuhängen. Nun lehnte sie in einem Gang ohne Gemälden. Völlig alleine. In der Dunkelheit. Sie hielt sogar die Luft an, als die Schreckgespenster an dem Gang vorbeizogen. Das war wieder einmal typisch für sie. Rachel Lenton schaffte es nicht einmal, bei einem harmlosen kleinen Ausflug sich nicht in Gefahr zu begeben und keine Probleme zu bekommen.
Das Mädchen konnte regelrecht verzweifeln. Zu erst dieses Wasserschlange, die sie töten wollte und bei der sie aus-welchem-Grund-auch-immer überlebte. Dann diese Figuren, die zu unfähig waren, in ihren Bildern zu verweilen. Rachel hatte wirklich das Recht laut aufzuschreien und dann irgend etwas, vor Wut und Verzweiflung, gegen die nächst beste Wand zu schleudern, damit es (z.B.: eine Vase) zerschellte.
So saß sie nun da und lehnte mit dem Oberkörper an der Wand. Die kleine Hexe schnappte nach Luft und starrte in die leere Dunkelheit. Völlig unerwartet erschien ein Junge neben ihr. Zu erst wollte sie schreien, was sie dann doch schnell ließ. Er musste in ihrem Alter sein. Sein Gesicht wurde von einer Maske verdeckt, die überm Mund endete. Im Gegensatz zu den Anderen, sah er lebendig aus und nicht gemalt.
Er trug einen schwarzen Umhang und darunter ein Kragenhemd und eine schwarze Hose. Seine dunklen, langen Haare hatte er zu einem Zopf zusammen gebunden. Irgend wie erinnerte sie ein einpaar Mitschülern auf Hogwarts. Dort gab es aber nur wenige mit langen, dunkelbraunen Haaren. Ungefähr zwei waren in Slytherin, einer in Huffelpuff und einer in Ravenclaw, Dean Adley, aber der hatte doch hellbraune Haare.
Der Fremde legte den rechten Zeigefinder auf seine Lippen und deutete ihr somit an, keinen Laut von sich zu geben. Irgend wie faszinierten sie seine dunkelbraunen Augen. Würde sie all' zu lange in sie blicken, würde sie sich in ihnen verlieren. So dunklen waren sie. Ohne auf ihr Starren eine Reaktion zu zeigen, zog der Bub sie auf die Beine, nahm sie am Handgelenk und führte sie den Gang entlang.
Rachel hatte das Gefühl, als könnte sie ihm vertrauen, was sie schließlich auch tat. Plötzlich fiel ihr der zerrissene Ärmel auf und auf die darrunterliegende Wunde. Sie schien tief zu sein und zog sich über den gesamten Unterarm. Ray drehte ihre Hand und somit auch die vom dem Fremden, da er sie mit dieser festhielt, und erkannte, wie weit die Verletzung ging. Bis zum Handballen.
Entweder die Kleine bildete sich etwas ein, oder das war tatsächlich ihr Retter vor der Seeschlange. Langsam aber sicher drängten sich ihre Fragen auf. Wer war er? Woher kennt er mich? Und am wichtigsten ... Warum hat er mir das Leben gerettet? Nebenbei gab es noch Unklarheiten wie ... Wohin führt er mich? Woher wusste er, wo ich war? All dies waren Fragen, auf die sie höchst wahrscheinlich keine Antworten bekommen würde.
Der Gang schien kein Ende nehmen zu wollen, doch plötzlich ... Rachel hörte ganz leise Musik. Waren dort die Anderen? Der Junge drehte sich zu ihr um und ließ sie los. Nachdem er ihr kurz - was ihr aber wie eine Ewigkeit vor kam - in die Augen sah, schritt er an ihr vor bei und verschwand in der Finsternis des Ganges. Sie wollte ihn noch aufhalten, jedoch war er bereits weg.
Ray bewegte sich auf die Musik zu, welche immer lauter wurde, je näher sie ihr kam. Schlussendlich erreichte sie eine Türe und als sie diese öffnete wurde sie von der Helligkeit des Lichtes geradezu geblendet. Erst nach einpaar Sekunden konnte sie sich umsehen. Ja ... eindeutig .. hier war sie richtig. Wenn sie ihren Blick auf die Tanzfläche richtete, konnte sie ihre Freunde sehen, welche die entdeckte und ihr freudig zuwinkten.
Rachel eilte zu ihnen hin, wobei die Drei ihr gleich eine Frage an den Kopf knallten.
"Wo warst du??"
"Ähm ... ich sagte, ich wollte mir den Stein noch etwas anschauen ..."
Dann fielen ihre alle erleichtert um den Hals. Ray musste aufpassen, dass sie nicht erdrückt wurde, oder rückwärtig zu Boden stürzte. Als ihre Knuddelattacke beendet hatten suchten sie sich Sitzplätze und begannen den Tollpatsch der Clique auszufragen.
"Was ist passiert, dass du so lange gebraucht hast?"
"Ähm .. zu erst ... habe ich geschaut, was es mit dem Stein auf sich hat ..."
Alex fiel ihr ins Wort, "Und da bist du stundenlang herum gestanden und hast mit dir selber diskutiert, ob du nun ins Loch greifst oder nicht."
Ray war ihn einen fragenden Blick zu. "Bin ich so berechenbar?"
Er klopfte ihr nur auf die Schulter und meinte, "Sagen wir es so .. wir kennen dich wirklich gut, also wissen wir auch, was für einen Blödsinn du anstellst."
Annette warf ein, "Wer war eigentlich dieser Junge, der dir das Leben gerettet hatte?"
"Ann, das wüsste ich auch gerne, aber ich habe keine Ahnung. Er sprach kein Wort zu mir und trug diese Maske, aber mehr weiß ich auch nicht ..."
Cat begann zu grinsen, worauf Rachel fragte, "Was denn?"
"Och nichts ... nur so wie du seine Augen beschrieben hast ... könnte man meinen, du hättest dich in ihn verliebt."
"Verliebt ...?" In Ray beginnen die Alarmglocken zu schrillen. Jedes Bisschen in ihrem Körper schrie NEIN. Vielleicht faszinierten sie seine Augen, aber lieben ... ne, niemals! Tja, hätten ihre Freunde ihr Wissen, wüssten sie das, nur hatten sie es nicht, also sollten sie im Glauben bleiben, dass sie einen Fremden liebt. Irgend wie war ihr dieses Missverständnis auch sehr willkommen. Als sie in die Gesichter ihrer Gegenüber blickte, konnte sie erkennen, dass alle Drei breit grinsten. Rachel musste irgend etwas sagen und da fiel ihr etwas ein, was sie grinsen ließ. Die Anderen warfen ihr fragende Blicke zu.
"Ach ... da wir schon beim Thema "Liebe" sind ... Annette, Alex ... was ist mit euch? Wie ich bemerkt habe, seit ihr euch sehr ... 'nahe' gekommen."
Die zwei Angesprochenen wurden etwas rötlich im Gesicht und wagten es nicht sich anzusehen. Ray und Cat warfen sich vielsagende Blicke zu und ihr Lächeln ging vom einem Ohr zum Anderen. Ihnen war klar, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen den Zweien war, nur bisher sprach es noch keiner aus.
"Also? Sagst schon, was ist mit euch?"
Alex, der nun vollkommen rot im Gesicht war, erwiderte, " Hey! Lenk nicht von eigentlichen Thema ab. Du bist doch in einen Fremden verknallt!"
"Und du in Annette." Zur Untermalung ihres kleinen Triumphes, streckte sie ihm die Zunge entgegen. Er blickte nur noch beschämt auf den Tisch und schwieg. Genauso wie er, nahm Ann's Gesicht ein schönes Rot an und auch ihren Blick hielt sie gesenkt. Rachel zupfte an Catherines Ärmel und deutete ihr an, zu gehen, was beide auch taten.
So ließen sie Alex und Ann zurück. Von weiter entfernt beobachteten sie, wie die zwei Blondschopfe ihre Köpfe hoben und sich in die Augen schauten. Dann warteten die zwei Hexen nur so darauf, dass sich die zwei Verliebten endlich küssten, was schlussendlich auch geschah. Rachel fand es süß, wie er, fast unbeholfen und zaghaft, mit seiner Hand über ihre Wange strich und sich zu ihr vorbeugte. Sein Kuss war ebenso zaghaft, wie seine Tat davor.
Ray glaubte zu schmelzen, beim Anblick der Zwei und ihr entwich auch ein Seufzer. Cat knuffte sie in die Seite, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich zu ziehen. "Gut gemacht. Ich habe mich eh schon gefragt, wie lange es noch dauern würde, bis sie endlich einmal drauf kommen." Die Hexe bevorzugte ein einfaches Nicken, ehe ihr Blick wieder auf die Zwei fiel.
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Es dauerte noch mehrere Stunden, bis sie zurückfuhren. Allen Vier besetzten ein Abteil. Während Rachel zum Fenster raussah und Cat neben ihr schlief, saßen Annette und Alex ihnen Gegen über. Sie lag in seinen Armen und tat es Catherine gleich. Er schaute nur glücklich auf sie herab. Ray dachte sich nur eines, 'Auch wenn der Tag teils mies war, das Ende war super!'
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A/N: Ich sage es noch einmal, wenn ihr mir nicht wenigstens etwas dazu sag, werde ich mit dem Schreiben sicher nicht schneller. Und wenn man mir keine Ideen liefert, kann ich aus nix einbauen.
Wie ihr seht habe ich dieses Kapitel etwas brutaler gemacht. Irgendwo muss ich ja meinen Frust ablassen ...
