Harry Potter und der Orden des Phönix

Chapter 3: Madame Maxime

Sie erreichten schon nach kurzer Zeit das schneeweiße, über alle Häuser überragende Gebäude. Neben dem blank polierten Bronzetor, in einer scharlachroten und goldbestickten Uniform stand ein Kobold. Er war ein Kopf kleiner als Harry. Sehr viel kleiner.

Er hatte ein dunkelhäutiges, kluges Gesicht, einen Spitzbart und sehr lange Finger und große Füße.

Mit einer Verbeugung wies er sie hinein. Wieder standen sie vor einer Doppeltür, einer silbernen diesmal, in die folgende Worte eingraviert waren:

Fremder, komm du nur herein,

Hab Acht jedoch und bläu's dir ein,

Wer der Sünde Gier will dienen,

Und will nehmen, nicht verdienen,

Der wird voller Pein verlieren.

Wenn du suchst in diesen Hallen

Einen Schatz, dem du verfallen,

Dieb, sei gewarnt und sage dir,

Mehr als Gold harrt deiner hier.

Ein Paar Kobolde verbeugten sich, als sie durch die silberne Tür in eine riesige Marmorhalle schritten. Um die hunderte Kobolde saßen auf hohen Schemeln hinter einem langen Schalter, kritzelten Zahlen in große Folianten, wogen auf Messingwaagen Münzen ab und prüften Edelsteine mit unter die Brauen geklemmten Uhrmacherlupen.

Unzählige Türen führten in anschließende Räume, und andere Kobolde geleiteten Leute herein und heraus. Vom Tumult hier drinnen und draussen war kaum einen Unterschied.

Mr Weasley trat an einem der Schalter und sprach mit dem Kobold, der dahinter saß. Dieser nickte ab und zu.

"Gridy!" rief plötzlich der Kobold am Schalter.

Eilends kam ein etwas kleiner Kobold hinzu. Er sah genauso aus wie der, der am Schalter saß, nur dass seine Ohren unaufhörlich wild zuckten.

Er führte sie zu den Verliesen. Dort hinunter fuhren sie auf kleinen, von Kobolden gefahrenen Karren, die auf schmalen Schienensträngen durch die unterirdischen Gänge der Bank sausten.

Harry genoss die halsbrecherische Spritztour zu seinem Verlies während die anderen das Gesicht vor Überkeit und Missmut grun angelaufen war.

Harry packte sich schnell eine Hand voll Gallonen, die er in sein Samtsack, den er mitgebracht hatte, hineinstopfte.

Als sie endlich wieder an der frischen Luft waren meldeten sich Fred und Georg:

"Wir würden unsere Sachen gerne selbst einkaufen!" und verschwanden mit diesen Worten.

"OK!" rief ihnen Mr Weasley ihnen nach, "wir treffen uns dann um drei Uhr beim ‚Tropfenden Kessel'!"

Auch Harry und Ron trennten sich von den restlichen Familenmitglieder.

"Wohin gehen wir zuerst?" fragte Harry Ron.

"Ich habe ein Vorschlag. Wir kaufen uns erstmal die Bücher, die wir brauchen bei ‚Flourish & Blotts'. Dann können wir in die Apotheke gehen und unsere Zaubertrankzutaten erneuern. Nachher zu ‚Madam Malkins Anzüge für alle Gelengenheiten' vorbei schauen; dann zu ‚Qualität für Quidditch' und schließlich zu den ‚Tropfenden Kessel'."

"Oh...wow! Das scheint ja ein gerade zu hervorragender Plan zu sein..." pflichtete Harry Ron zu.

"....von einem hervorragenden Freund, was?"

Beide Freunde lachten lauthals.

Sie betraten das Geschäft. Der Verkäufer, ein hochgewachsener, mit breiten Schultern und kaum muskulöser Statur kam ihnen entgegen.

"Hogwarts?" fragte dieser kurz angebunden ohne die Besucher zu begrüßen wie man es eigentlich von englischen Zauberern und Hexen erwarten konnte.

"Ja", etwiderten die Beiden und nickten, "wir brauchen -"

"Ich weiss."

Der Mann trat hinter das Verkäuferpult und ging in den hinter Teil des Geschäftes.

Harry sah Ron fragend an. Der erwiderte diesen fragenden Blick. Sie hörten hinter dem Pult Geräusche, die ihnen versichterten, dass der Verkäufer zurückgekehrt war.

Der Mann hielt ein paar dicke Bücher unter seinem Arm. Harry las den Titeln: ‚Dämonologie von Ernie McLonelley', 'Das Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 5 von Lear Jonathan', 'Verwandlung: Von groß zu klein im Allgemein von Alice Vide' und 'Zaubertränke: Ein Fach für sich von Arsenius Bunsen'.

Über den Titel des Zaubertränkebuches musste Haary schmunzeln.

Ohja, Zaubertränke war wirklich ein Fach für sich. Da konnte man nichts anderes als beipflichten.

"4 Gallonen und 11 Sickel" sagte der Verkäufer rau.

Ron nahm die Bücher an sich, während Harry für beide bezahlte.

Nach etwa einer halben Stunde hatten sie endlich ihre Einkäufe erledigt.

Nun gingen sie gemach den Ausgang der Winkelgasse zu, der sie zum Tropfenden Kessel brachte. Als sie aber das Restaurant betreten wollten, stießen sie an einer großen Dame. Sie war ein Riese von Frau. Die Dame trug einen hellblauen Zaubererumhang und hatte sich an einen gleichgroßem Mann eingehängt.

"Entschuldigt misch" sagte die Frau mit französischem Akzent.

Ron blieb abrupt stehen. Auch er schien sie erkannt zu haben, dachte Harry.

"Hagrid!" riefen beiden gleichzeitig.

Hagrid, der Mann neben der Dame, drehte sich mit einem Lächeln um, während er Madame Maxime mitnahm.

Harry und Ron kannten ihn, da er ja ihr ein Freund und der Lehrer für magische Geschöpfe war. Auch war er der Wildhüter.

Madame Maxime war bei ihrem letzten Jahr eine der Schiedsrichterin bei dem Trimagischen Turnier gewesen und weiteres war sie die Rektorin von Beauxbatons, einer französischem Internat. Weitere Schiedsrichter waren Albus Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts, Igor Karkaroff, ein ehemaliger Todesser und der Direktor von Durmstrang, der bulgarischen Zauberschule, Cornelius Fudge, Zauberminister, Bartemius Crouch Senior, der inm Zauberministerium in der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit arbeitete und von seinem Sohn getötet wurde und natürlich Ludo Bagman, arbeitet ebenfalls im Ministerium in der Abteilung magischer Zusammenarbeit.

"Hey...freut mich euch zu seh'n...hab' leider keine Zeit mit euch zu plaudern ... hab' mit Olympe noch etwas zu erledigen" sagte Hagrid rasch und sah sich um, "Seh'n uns dann in Hogwarts wieder, Harry."

Er stolzierte mit diesen Worten davon.

Ron sah Harry fragend an.

"Was haben die bloß vor?"

"Keine Ahnung" antworte Harry.

Sie traten in den Tropfenden Kessel ein und sahen sich nach den Weasleys um.

"Hier! Kommt her!" rief Mr Weasley.

Er stand neben Tom, dem Wirt. Die restlichen Weasleykinder standen neben ihm. Harry und Ron gingen zu Mr Weasley. Nach wenigen Minuten waren alle, die in der Winkelgasse waren, wieder im Fuchsbau.

Fred, Georg, Harry und Ron stiegen schweigend die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Schnell zogen sie sich an und schlüpften in ihre warmen Betten.

"Gute Nacht, Ron!" murmelte Harry Ron zu.

"Jaah...schlaf gut, Harry" erwiderte der Angesprochene.

"Mach ich" nuschelte Harry und verfiel in einen seiner Albträume.