Harry Potter und der Orden des Phönix

Chapter 6: Ein etwas anderer Unterricht

Harry erwachte in einem nassen Bett.

"Was....?"

Schon hörte er Ron neben sich kichern.

"Du wolltest ja nicht aufwachen!" sagte dieser glucksend.

"Wie spät ist es?" fragte Harry und wollte sich die Brille vom Nachtkästchen holen. Aber da war keine! Er tastete sich sein Gesicht ab und fand erleichtert seine Brille auf der Nase.

"Komm du Schlafnase! Aufstehen! Wir haben in einer halben Stunde Unterricht! Du musst noch essen!"

"Jaja" sagte Harry, stand auf und zog sich um.

Sie gingen in den Gemeinschaftsraum und frühstückten dort.

Während er da so saß und aß, fragt er: "Und was haben wir als erstes?"

"Verteidigung gegen die dunklen Künste mit den Ravenclaws! Weisst du eigentlich wen wir als Lehrer haben?"

Harry verneinte. Er wusste es nicht. Woher auch?

Professor Moody, den Lehrer vom letzten Jahr, hatten sie ja nicht mehr und Dumbledore sagte auch nichts von einem neuen Lehrer, oder?

Harry war sich dessen gar nicht mal so richtig bewusst.

Nach den Frühstück, es war 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn, gingen sie gemäch zu den Klassenraum, in dem sie Verteidigung gegen dunkle Künste hatten. Hermine wartete schon am Türrahmen. Sie winkte ihnen zu, als sie sah, dass ihre Freunde kamen. Alle drei betraten den Raum und setzten sich sofort in die hintersten Reihe.

Schon nach einiger Zeit füllte sich der Raum mit den Schülern und bald war es Punkt 8 Uhr, aber vom Lehrer war keine Spur zu sehen. Im Raum wurde es langsam unruhig. Tuscheln ging durch den Raum. Jeder hier fragte sich ungefähr diese Fragen:

Wer ist neue der Lehrer?

Hoffentlich ist er nicht wie Lockhart ( der überhebliche Professor, Band 2)!

Professor Lupin wäre ja ganz nett. Zwar war dieser ein Werwolf, aber sein Unterricht war einfach fantastisch.

Oder wieder so ein abgefreakter Auror? Alastor "Mad Eye" Moody, dessen verrücktes magische Auge so manch einer einen Schauder über den Rücken liefen ließ und dessen Holzbein ständig ein nervendes "Klonk, klong" gemacht hat, hatte sie letztes Jahr unterricht. Weit aus schrecklicher war aber sein Unterricht gewesen. Die erste Stunde mit diesen Narren hatten sie mit den drei verbotenen Flüchen verbracht aus denen der "Imperius" - Fluch, ein Fluch, der sein Opfer dazu brachte Dinge zu tun, die sein Gegenüber von ihm verlangte, den "Cruciatus" - Fluch, der sein Opfer unendliche Qualen erleiden ließ und natürlich der Todesfluch "Avada Kedavra".

Und: Warum kommt er zu spät?

[Er hat vielleicht nicht das Klassenzimmer gefunden? Oder die Uhr war auf Winterzeit umgestelt? lach]

Kurz nach 10 nach 8 kam eine Person herein.

Sie hatte ihre braunen Haare zu einen Knoten hochgesteckt, hatte ein bildschönes Gesicht und eine zierliche Figur. Sie ging zum Pult, holte sich das VgddK (Abkürzung: ‚V'erteidigung ‚g'egen ‚d'ie ‚d'unklen ‚K'ünste) – Buch und ging wieder hinaus.

Was sollte das?, fragte sich Harry.

Plötzlich tauchte ein Kopf (von der Person, die gerade herein gekommen war) auf und deutete mit der Hand ihr zu folgen. Die Schüler standen auf und folgen der Person.

Sie führte sie in den verschiedensten Korridore, Stockwerke und Treppen, aber schließlich hielt sie vor einem Klassenzimmer an. Sie machte eine Geste, die besagen sollte, dass die Schüler den Raum betreten sollten. Harry, Ron und Hermine waren einer der Letzten, die das Zimmer betraten.

Es sah aus als wäre es seit Jahren nicht mehr benützt worden und dennoch hatte man den Versuch gestartet es wieder einigermaßen neu herzurichten. Die Wände waren mit einer gräulichen Farbe bestrichen worden, trotzdem konnte man Risse und Lücken an manchen Stellen erkennen. Es gab hier nur ein Quadrat aus einem Tisch, dass in der Mitte stand.

Die Schülerschar hatte sich im Halbkreis darum gestellt. Die Professorin gesellte sich nun dazu.

"Mein Name" erschol ihre raue, aber ernste Stimme und sie wartete, dass es langsam ruhiger würde werden bevor sie weiter sprach, "ist Professor Filding und ich unterrichte euch dieses Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste!"

Sie machte ein theatrische Pause, musterte jedoch jeden Jungen und Mädchen genau und ihr Blick war die des Schuldirektors, durchdringend, freundlich und allwissend.

"Wie ich von euren Professor Dumbledore erfahren habe, habt ihr euch letztes Jahr reichlich mit den drei unverzeihlichen Flüchen gelernt. Ich werde euch mehr Wissen über die Kreaturen der schwarzen Magie beibringen."

"Und nun – macht eure Bücher auf. Seite 12!"

Harry schlug die Seite auf und fand dort ein Porträt von einem – ...

"Ein Wendigo!" sagte Ron und tat so als würde ihm das überraschen.

Pelzig, bis zu drei Meter großes Ungetüm mit riesigen Fängen und tödlichen Klauen prangte das Bild des Wendigos rechts vom Text.

Im Text stand:

››Der Wendigo (Windigo, Witiko) ist ein den Mythen und Legenden der Indiander Nordamerikas entstammender bösartiger und äußerst brutaler Naturdämon.

Vorzugsweise triebt er sich in den endlosen Wäldern Kanadas herum, wo er Jagd auf Menschen macht, welche auf seinem Speiseplan ganz oben stehen.

Ähnlich wie beispielsweise der Werwolf zählt er zur Familie der Gestaltenwandler:

Tagsüber als Mann oder Frau erscheinend, mutiert er des Nachts entweder zu einem bis zu drei Meter großen, gespensterartigen Knochengerippe aus hartem Eis oder zu einem haarigen Ungetüm mit riesigen Fängen und tödlichen Klauen.

Die Augen des Wendigos erinnern an ein Paar rot glühender Kohlen, und der Dynamikumfang seiner Geisterstimme reicht angeblich von leisem Flüstern bis hin zu Lautstärke eines startenden Düsenjets.‹‹ (Aus: Das Buch der Dämonen)

"Lest euch den Text durch und unterhaltet euch mit den Nachbarn über dieses Thema. Vielleicht weiss einer von euch mehr als es in diesem Buch hier steht" ertönte Professors Fildings Stimme.

Harry und Ron, die den Text in kürzester Zeit durchgelesen hatten, hatten sich vom Unterricht abgeschaltet ("Was sollen wir da mehr wissen? Das Thema ist soo langweilig" - "Aber Ron, ihr könntet ja was Interessantes lernen!" erwiderte Hermine empört.) und redeten über Quidditch.

Am Ende der Stunde sagte ihre Professorin: "Nun, da unsere erste Arbeitslektion gleich zu Ende sein wird, werde ich euch keine Huasaufgaben geben. Ich möchte euch nur nahe liegen, dass es vielleicht wichtig ist bis zur nächsten Stunde die Lektüre einwenig rumzublättern und das Ein oder Andere auswendig zu lernen. Vielen Dank noch, ihr könnt gehen!"

Harry sah zu Ron, dessen Gesicht so aussah als würde er am Liebsten die Sonne oder sonst irgendein großes Ding umarmen.

"Juhu!" flüsterte sein Freund ihm ins Ohr.

"Aber", Hermine sah traurig aus, "keine Hausaufgaben?"

"Nein" lächelte die Professorin sie an, "außer Sie möchten mir einen Aufsatz darüber schreiben?"

"Natürlich", nickte Hermine und verließ mit den beiden Jungen das Klassenzimmer.

Die restlichen Mitschüler hatten sich ebenfalls auf den Weg zu den nächsten Unterrichtszimmer gemacht.

"Also, man sieht sich!", winkte Hermine Ron und Harry zu und verschwand Richtung Arthematikraum, "und viel Spaß!"

"Ja, danke, dir auch!" brummte Harry missgelaunt und eilte mit Ron in den Nordturm.

Nicht, dass sie sich sonderlich darüber freuen würden jetzt Wahrsagen zu haben, nur sie waren schon wieder einmal spät dran und ihr Ziel war doch ziemlich weit weg, wenn man die vielen Stiegen zählen würde.

Sie kletterten hintereinander die silberne Leiter hoch und verschwanden in das seltsamste Klassenzimmer, dass man je in Hogwarts gesehen hatte.

Eigentlich sah es gar nicht aus wie ein Klassenzimmer, eher wie eine Mischung aus einer Dachkammer und einem altmodischen Teeladen. Es war voll gepfropft mit gut zwanzig kleinen runden Tischen, umgeben von Chintz-Sesseln und üppigen Sitzpolstern. Alles war in scharlachrotes Dämmerlicht getaucht; die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen und über die vielen Lampen waren dunkelrote Seidentücher geworfen. Es war stickig warm; das Feuer unter dem voll gestellten Kaminsims erhitzte einen großen Kupferkesseln, vom dem sich ein schwerer, leicht übelkeitserregender Parfümduft ausbreitete.

Die Regale entlang der runden Wände waren überladen mit staubigen Federn, Kerzenstümpfen, Stapeln zerknitterter Spielkarten, zahllosen silbern glitzernden Kristallkugeln und einer enormen Vielfalt von Teetassen.

"Willkommen" erklang eine rauchige, sanfte Stimme aus der Ecke, aus der wohl der Schreibtisch - eher gesagt ein kleiner runder Tisch, auf den ein Haufen Kram lag - kam.

Die meisten Schüler dachten, wenn sie Professor Sybill Trelawney sahen, an ein riesengroßes Insekt. Einer Fliege, vielleicht.

Die Frau war mager; die riesigen Brillengläser vergrößerten ihre Augen um ein Vielfaches; um den Körper hatte sie einen schleierartigen, glitzernden Schal geschlungen. Unzählige Kettchen und Perlenschnüre hingen um ihre spindeldürren Hals, und ihre Srme und Hände waren mit einer Vielzahl von Spangen und Ringen verziert.

Als alle durch die Falltür das Zimmer betraten hatten, sagte die Lehrerin für Wahrsagen auch schon "Setzt euch, meine Kinder!" und wie auf Befehl setzten sich die jeweiligen Schüler an einen der Runden Tischen.

Ron und Harry saßen, wie üblich, zusammen.

"In diesem Jahr lernen wir schon einen höheren und weit aus wichtigeren Teil des Wahrsagens kennen. Darum bitte ich euch gut aufzupassen und keinen Unfug anzustellen", dabei schielte sie gefährlich zu Neville, der ganz blass wurde und zu zittern anfing, "Im ersten Quartal lernen wir durch Kerzen verschiedensten Dinge hervor zu rufen, wie zum Beispiel verstorbene Geister. Weiteres werden auch die Naturphänomene unser Thema sein. Im Sommerquartal werden wir uns 'physischen' Dingen zuwenden.

"Ach, und mein Lieber", sie lächelte plötzlich Ron an, "du wirst bald eine freudige Überraschung erleben. Halte also deine Augen offen!"

"Was für ein Ereignis soll das bitte sein?" flüstere Ron Harry leise ins Ohr.

"Ich habe keine Ahnung, was die alte Schachtel meint" antworte Harry und verdrehte die Augen.

Ron musste aufpassen nicht laut los zu prusten: "Der Name passt!"

"Eindeutig", grinste ihn sein Kamerad an.

"Die Kerze..." begann Professor Trelawney und erzählte den Schülern der fünften Klasse die Bedeutungen der Kerzenfarben und sonstige Grundsätze, die man bei Zaubern mit Kerzen wissen sollte.

Die Bedeutung der Kerzenfarben:

Weiß: Reinigung, Transformation, Frieden
Schwarz: Veränderung, Abweisend von negativen Kräften
Rot: Kraft, Feuer, Lebenskraft, Sexualität, Energie, Aggression, Sonnensymbol
Silber: Frieden, mentale Energie, Weiblichkeit, Klarsicht Mondsymbol
Gold: Stärke, Reichtum, Männlichkeit
Pink: Liebe, Familie, Freundschaft
Grün: Heilung, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Glück, Harmonie
Lila: Urteilskraft, Weisheit, Geheimnis, die Fähigkeit zu lernen
Braun: Natur, Harmonie, Heimat
Natur: Gleichgewicht, Neutralität, Harmonie

(Aus: Hexen Akademie)

Den Rest der Stunde verbrachten sie damit das Grundsätzliche über Kerzen und der Gleichen auf Pergament zu bringen.

Nach der Stunde bekamen sie die Hausaufgabe das Schriftliche auswendig zu lernen.

Die nächten beiden Stunden waren Zaubertränke.

Die Schüler mussten einen Trank mit Namen "Flugsalbe" herstellen.

Eigentlich, ein leichter Trank, so laut Hermine. Neville hatte es einmal im Leben geschafft einen Trank richtig zu brauen ohne, dass dabei ein Kessel explodiert war.

Erbost darüber, hatte Professor Snape Gryffindor gleich zehn Punkte abgezogen.

Es läutete, aber Professor Snape sagte noch zu den Schülern, ehe sie den Raum verließen: "Dieses Schuljahr wir es besonderes Schuljahr werden! Freut euch!"

"Na toll! Ich freu mich schon auf die nächsten Stunden bei Snape!", meinte Ron ironisch. Wie recht er doch hatte!

Harry, Ron und Hermine verließen so schnell sie konnten das Klassenzimmer und hinauf zur Großen Halle.

"Hunger!" schoss es aus Ron erfreut raus und betratt somit als erster der Drei die Gorße Halle.