Harry Potter und der Orden des Phönix
Chapter 7: Das Quidditch-Spiel
Harry stand nur ein paar Schritte vor dem Rasen des Quidditchfeldes. Auf Gerüsten des Stadions um das Feld herum waren hunderte von Sitzen befestigt, so dass die Zuschauer hoch genug saßen, um das Geschehen verfolgen zu können. An beiden Enden des Feldes standen je drei goldene Pfeiler mit Ringe an der Spitze.
Sie erinnerten Harry an die Ringe aus Plastik, mit denen die Muggelkinder Seifenblasen machten, nur waren sie in einer Höhe von fast zwanzig Metern angebracht.
Seine Kameraden standen hinter ihm. Es waren: Katie Bell, Angelina Johnson, Alicia Spinnet, Fred und George Weasley und Seamus Finnigan.
Seamus hatte es tatsächlich geschafft Hüter zu werden. Der Hüter muss immer um die Ringe herumfliegen und schauen, dass die gegnerische Mannschaft keine Tore erziehlen kann.
Die drei Jäger, Katie Bell, Angelina Johnson und Alicia Spinnet, haben die Aufgabe sich gegenseitig den Quaffel, einen hellroten Ball dessen Größe eines Fußballes entspricht, zu zu werfen. Sie versuchen ihn durch einen der Ringe zu werfen und damit ein Tor zu erzielen. Für jedes Mal zehn Punkte.
Die Treiber, die Weasley-Zwillinge, versuchen ihre eigene Mannschaft von Klatschern zu bewahren und versuchen ebenfalls diese auf die gegnerische Mannschaft zu jagen. Die Klatscher, tiefschwarz und etwas kleiner als den Quaffel, versuchen die Personen auf den Besen zu stoßen.
...und der Sucher, du Harry Potter, musst den Schnatz, einen kleinen, goldenen geflügelten Ball, fangen. Sobald dieses Ding gefangen wurde bekommt die Mannschaft 150 Punkte und gewinnt somit meistens das Spiel.
So hatte es Harry von Oliver Wood, den vorigen Quidditch-Kaptain, gelernt. Nun war er der Quidditch-Kaptain.
Harry brach sich immernoch den Kopf, warum gerade er diese Aufgabe bekommen hatte...
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Der, wenn auch nicht weiche Stuhl, auf dem Harry saß, war nicht gerade der Beste aller besten. Vor ihm saß seine Hauslehrerin Professor McGonagall.
Ihr Büropult war über und über mit Pergamentblätter übersät. Bücher und Hausaufgaben langen ungeordnet aufeinander.
"Mr Potter, wissen Sie warum ich sie hergebeten habe?" fragte sie gerade. Ihre Stimme klang, wie immer, streng.
Harry verneinte. Woher sollte er es wissen? Hermine war vor zehn Minunten zu ihm gekommen und hatte ihm, etwas außer Puste, gesagt, er solle schleunigst zu McGonagall gehen. Warum, hatte sie ihm nicht gesagt.
"Ich nehme an...nein" sprach sie weiter und saß ihn durchdringend an. "Aber ich hoffe, Sie erinnern sich an Wood, oder?!"
Sie setzte sich auf den Stuhl, faltete die Hände auf den Tisch zusammen und ließ den Blick nicht von den Gryffindor los.
Wie eine Katze, durchzuckte es Harry, sprach es jedoch nicht laut aus. Er würde die Professorin nur verärgern.
"Jaaah" antwortete Harry lahm. Während er die Worte aussprach, kam ihm ein Licht. Ging es um dieses Gespräch etwa um Quidditch? "Aber warum fragen Sie mich das?"
"Es ist so" sagte die Professorin und lehnte sich zurück. "Da Sie eigentlich wissen müssten, dass Wood uns letztes Jahr verlassen hat, haben wir keinen Quidditch-Kaptain mehr in unserer Mannschaft."
Sie sprach nicht weiter. Das musste sie auch nicht. Harry fragte sich nur, warum gerade er?
"Sie wundern sich jetzt bestimmt, warum gerade Sie dafür gewählt wurden. Als Erstes möchte ich erläutern, dass Sie ein legendärer Sucher sind. Als Zweites, dass weder die Weasley-Zwillinge noch die drei Jägerinnen im Stande wären, diese -...hm... sagen wir mal ‚Aufgabe' ...- gewachsen sind.
Auch ist es mir eine Ehre Sie als unseren Kaptain zu ernennen!"
Harry stand auf, er wusste, dass McGonagall nun alles gesagt hatte. Das sah er an ihren Blick, denn sie jetzt aufgesetzt hatte. Nicht mehr allzustreng und ein kleines Lächeln an den Mundwinkeln.
Er verabschiedete sich und wollte gerade hinausgehen, als die Hauslehrerin ihn nun leise hinzuflüster: "Enttäuschen Sie mich nicht! Das Quidditch-Spiel gegen Slytherin steht an. Sie wissen, dass ich Snape nicht gerne gewinnen lasse! Und noch was - "
Sie machte eine Pause, dann fuhr sie mit ernster Stimme weiter: "-sonstige Unternehmen mitten in der Nacht, wie zum Beispiel durch das Schloss herum spazieren, ist Ihnen abgesagt!"
Harry nickte, aber war sich nicht gerade sicher, ob er auch diesen Gefallen wirklich aufrecht erhalten könnte. Tief in seinem Inneren bezweifelte er es stark. Irgendwas würde schon dazwischen kommen.
Sie lächelte jetzt breiter und wünschte den Schüler noch einen schönen Tag.
Harry nickte, ging aus McGonagall's Büro und eilte in den Gemeinschaftsraum von Gryffindor um Ron und Hermine Bericht zu erstatten.
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"Gebt euch die Hände!" ertönte plötzlich Madame Hooch Stimme und ließ Harry's Gedankengänge zusammenbrechen.
Harry tratt vor und reichte Phil Adams, einen müskulösen und nicht gerade vertrauenserweckenden Siebtklässler, die Hand und schüttelte sie kurz.
"Auf mein Pfiff!" sagte Madame Hooch weiter, "eins,..."
Harry bestieg seinen Besen und beobachtete, wie es seine Mitstreiter das Selbe machten.
"...zwei,..."
Harry ging einwenig in die Hocke, um so schneller und besser sich empor steigen zu können.
"...drei!"
Ein gellender Pfiff ertönten, Harry und die anderen Quidditchspieler stießen sich vom Boden ab.
Harry spührte wie sich beruhigend den Wind in sein Gesicht peitschen. Er stieg noch höher bis er das ganze Feld überblicken konnte. Er ließ seinen Blick über das Stadion schweifen und suchte nach den goldenen Schnatz, während er teilwese Lee Jordan's Bericht über das Spiel hörte.
Lee Jorden, der Freund von Fred und George Weasley, machte schon seit dem ersten Schuljahr hier der Stadionsprecher, unter den strengen Ohren von Professor McGonagall.
"Und David Winston von Slytherin übernimmt sofort den Quaffel - Katie Bell holt mich mit einem geschickten Trick den Ball für die Gryffindors - ein Pass zu Angelina Johnson - nein, Slytherin wieder am Ball - Adrian Pucey übernimmt ihn und fliegt gefährlich zu den Tor zu - und ja! Seamus Finnigen, der neue Hüter von Gryffindor, schafft es den Quaffel abzufangen - jetzt wieder Katie Bell am Ball - Pass zu Alicia Spinnet - was für eine fantastische Jägerin und ein tolles Mädchen...ich würde ja total gerne mit dir augehen!"
"JORDAN!"
"Jaja, Professor.... AU, das hat jetzt weh getan - Alicia Spinnet bekommt den Klatscher von Hugh Jefferson aus Slytherin ab - doch, seht sie euch an, Alicia lässt sich davon nicht beeindrucken - gleich hat sie es - uuuuuuund - TOOOOOR FÜR GRYFFINDOR!"
Jubelschrei von den Gryffindorecke und Buh-Rufe von den Slytherins.
"Na, Potter, schon eingerostet?" hörte Harry Malfoy's schnarrende Stimme.
Harry lächelte in sich hinein, machte einen Looping und schoss senkrecht nach untern. Malfoy, der glaubte, dass Harry den Schnatz gesehen hatte, folge ihm ganz dicht.
Wronski-Bluff, dachte Harry spöttisch, während er immer näher der Erde zuraste.
Der Wronski-Bluff hatte Harry letztes Mal auf der Weltmeisterschaft gesehen als Irland gegen Bulgarien gespielt hatte, wobei Irland gewonnen hatte (Bulgarien: Einhundersechzig; Irlang: Einhundertsiebzig).
Bevor Harry auf die Erde krachte, zog Harry scharf seinen Besen nach oben. Zwanzig Meter über den Boden stellte den Besen gerade noch in die Senkrechte und sah sich nach Malfoy um. Dieser hatte nicht, wie Harry es erwartet hätte, aufgeschlagen, sondern schwebte zehn Meter über den Grund und sah wütend zu Harry hoch.
"Der Wronski-Bluff! Was für ein Sucher!" kam Jordans Kommentar.
Harry flog um das Stadion umher und vollführte die verschiedesten Kunststücke vor. Er verbrachte jetzt die ganze Zeit, sich zu bewegen, Malfoy zu ärgern und Klatscher auszuweichen.
Das war seine Strategie als Sucher. Denn je mehr er sich bewegte, je mehr wusste Malfoy nicht ob Harry den Schnatz gesehen hatte oder nicht- Außerdem konnte Harry sich dazwischen in Ruhe nach dem Schnatz suchen.
Eine Weile lang sahen weder der Sucher der Gryffindors noch der des Slytherins' Teams den Schnatz.
"Neunzig zu Zwanzig für die Gryffindors! Was für ein tolles Spiel!" schrie gerade der Stadionssprecher, als Harry den Schnatz sah.
Besser konnte es nicht sein, dachte Harry, während er Richtung Gryffindor-Tor flog. Der Schnatz schwebte nur einige Zentimeter über das dritte und höchste Tor.
Malfoy, der auch gemerkt hatte welchen Platz sich den goldenen Ball ausgesucht hatte, flog dem Tor von oben zu an.
Doch er hatte keine Chance, denn Harry hatte nicht nur schneller den Schnatz gesehen und reaktionsschnell gehandelt, sonder war mit seinem Feuerblitz dem Slytherin-Sucher weit überlegen.
Geschickt bugsierte Harry den Besen zum Tor, streckte die rechte Hand aus und umfasste das Ding mit den kleinen aber kräftigen Flügeln.
"Harry Potter hat den Schnatz! Gryffindor gewinnt mit zweihundertvierzig zu fünfzig Punken!!!"
Harry landete sanft auf den Boden. Die Tribüne leerte sich und Ron und Hermine begrüßten ihren besten Freund mit freundenstrahlenden Gesichter.
"Wow, du hast Slytherin ganz schon runter gemacht!" sagte Hermine anerkennend.
"...und sieh dir erstmal Malfoy's Gesicht an!" gluckste Ron.
Harry blickte zu Malfoy, der mit seiner Slytherinmannschaft abseits des Feldes standen und von Snape runter gemacht worden wurde. Der blonde Junge sah aus, als würde er gleich in den Boden sinken, genau wie der Rest.
Harry lachte, "Geschieht ihm Recht!"
Hinter ihm ertönte ein begeistertes Klatschen. Alle drei drehten sich um und sahen geradewegs in McGonagalls lächelndes Gesicht.
"Bravo, bravo! Und nun ein Fest im Gemeinschaftsraum, nicht wahr? Aber danke, Potter, dass Sie es den Slytherins gezeigt haben. Das war auch dringend nötig. Aber nun ab mit euch!"
Sie verschwand, genau wie die Masse, in Richtung Schlosseingang. Harry, Hermine und Ron warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu und folgten ihrer Hauslehrerin.
Als sie im Gemeinschaftsraum ankamen, hatten sie schon die Zwillinge Fred und George Essen und Trinken aus der Küche geklaut und begrüssten sie strahlend.
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert.
Schließlich kam McGonagall vorbei und machte dem freudigen Geschehen ein jähes Ende.
"Schluss jetzt! Habt ihr schon auf die Uhr geschaut? Es ist drei Uhr in der früh! Ab in die Betten!"
Harry und Ron verabschiedeten sich noch von Hermine und stiegen, sich jetzt erst müde fühlend, die Treppe hinauf zu ihren Schlafsaal.
Sie zogen sich um, wünschten sich noch gegenseitig Gute Nacht und hüpften in ihre warem Betten. Dann streiften sie die Vorhänge zu und schliefen erschöpft aber glücklich ein.
© T. M. Riddle, 2003
