Harry Potter und die Verführung des Blutes
Autor: Black Luna
Inhalt: Harry war schon skeptisch, als er das Tier zum ersten Mal sah,
doch diese Ereignisse hatte er nicht erwartet. Plötzliche Angriffe aus dem
Nichts und Menschen mit dunklen Absichten leiten das neue Jahr ein und
prophezeien nichts Gutes. Siegt die Dunkelheit über das Licht?
Feedback: Black.Luna@web.de
Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über
Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik
Altersbeschränkung: PG (schätze ich)
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.
Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.
Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!
Anmerkung: Ich hoffe es macht euch so viel Spass sie zu lesen, wie mir das Schreiben Spass gemacht hat.
Kapitel 3: Quidditch
Die stärkste Kraft eines Menschen ist sein Wille!
Ron war beim Frühstück wirklich sehr nervös. Er rutschte die ganze Zeit auf seinem Stuhl hin und her, bekam rote Ohren, wie immer wenn ihn etwas bedrückte und aß nichts. Was auch Nathalie auffiel. „Was ist denn mit dir los? Wurden die Abschlussprüfungen auf heute vorverlegt?"
„Nein, heute findet die Auswahl für die Gryffindor – Quidditchmannschaft statt und ich will mich als Hüter bewerben. Hast du nicht Lust zu zusehen wie ich mich blamiere?", fragte Ron und sah sie erwartungsvoll an.
„Das möchte ich doch auf keinen Fall verpassen", und obwohl sie immer noch spöttisch klang, war es doch das erste Mal, das Harry sie wirklich lächeln sah.
Es waren insgesamt sechs Leute, von denen vier sich als Hüter und zwei als Jäger bewerben wollten. Auf den Tribünen saßen etwa zwanzig Zuschauer. Darunter auch Nathalie, Hermine und das jetzige Quidditch-Team, bestehend aus den Treibern Fred und George Weasley, den Jägerinnen Alicia Spinnet und Katie Bell und natürlich dem Sucher Harry.
Zuerst war die Auswahl des neuen Jägers dran. Sie hatten es geschafft, Ginny zu überreden mitzumachen. Sie war zuerst dran und flog konzentriert und gut. Alicia und Katie übten mit ihr ein paar Flugmanöver und Ginny musste ein paar Tore schießen. Katie und Alicia sahen zufrieden aus. Der nächste Bewerber war ein großer Sechstklässler, der seine Sache auch gut machte aber Ginny doch unterlegen war. Die vier Spieler zogen sich zur Beratung zurück, die aber nicht lange dauerte. Sie waren alle der Meinung, dass Ginny die Richtige für die Aufgabe war.
Dann war die Auswahl zum Hüter dran. Über den Ersten, ein Zweitklässler, brauchten sie gar nicht zu diskutieren. Er hatte keine Chance. Darren, ein Viertklässler, flog als nächster und war ziemlich gut. Er hielt fast jeden Ball.
„Den schlag ich nie!", stöhnte Ron.
„Ach was. Ich hab im Fuchsbau gesehen wie du fliegst. Du hast noch 'ne Chance. Lass dich nur nicht verunsichern", sprach Harry seinem Freund Mut zu.
Ron war sah immer noch ziemlich käsig aus.
Jetzt flog Seamus. Er war recht gut, konnte es aber mit dem Viertklässler nicht aufnehmen. Die Entscheidung würde zwischen Ron und Darren fallen.
Ron flog sich warm und Alicia ließ ihn ein paar Wendungen und Loopings machen. Dann sollte Katie aufs Tor schießen. Es war ein ziemlich einfacher Ball, doch Ron schaffte es nicht, ihn zu halten.
„So wird das nichts", hörte Harry eine Stimme leise hinter sich murmeln. „Er hat kein Selbstvertrauen."
„Du kennst ihn doch überhaupt nicht! Du weißt nichts über ihn!" Harry wusste, dass sie Recht hatte, aber irgendwie ärgerte es ihn, dass sie so einfach über Ron urteilte.
„Ich kenn euch nicht, dass stimmt. Aber ich bin nicht blind. Dein rothaariger Freund ist nervös und hat kein Vertrauen in seine Fähigkeiten. Er leidet unter Minderwertigkeitskomplexen und Hermine leidet darunter, dass sie zwar Freunde aber nicht eine Freundin hat. Oder was glaubst du, warum sie sich für mich interessiert?", sie grinste wieder spöttisch.
Harry hatte es die Sprache verschlagen und auch Hermine, die zugehört hatte, schwieg einen Moment.
Sie fand als erster ihre Stimme wieder. „Wie kommst du auf so was? Harry und Ron sind die besten Freunde, die man haben kann und außerdem hast du doch selbst keine Freundin!"
Das war jetzt wirklich gemein von Hermine, sie sah auch so aus, als wollte sie am liebsten den letzten Teil des Satzes löschen. Harry fragte sich, wie Nathalie darauf wohl reagieren würde.
Doch zu seinem Erstaunen verlor sie ihr herablassendes Grinsen und ihre Ruhe nicht.
„Im Gegensatz zu euch, suche ich keine Freundschaft. Ich habe mir geschworen, mich auf Dauer nur mit Leuten zu unterhalten, die meiner Intelligenz gewachsen sind. Also bleiben mir wohl bloß die Selbstgespräche."
Auf soviel Überheblichkeit wussten weder Harry noch Hermine etwas zu erwidern. In dem Moment hörte der Junge auch Katie nach ihm rufen. Verdammt, er hatte gar nicht mitgekriegt, ob Ron die anderen Bälle gehalten hatte.
„Ron hat nach ein paar Fehlern gezeigt, dass er eigentlich ganz gut ist. Wir sind uns nicht sicher, ob wir Darren oder Ron nehmen sollen, darum machen wir noch einen letzten Test mit beiden Jungs. Alicia und ich schießen jeweils dreimal bei jedem aufs Tor und wer die meisten Bälle gefangen hat, kommt ins Team. Alle einverstanden?"
Alle waren einverstanden und so fing Ron als Erster an.
„Ich drück dir die Daumen!", wisperte Harry ihm noch zu.
Alicia warf den Quaffel aufs Tor. Ein ziemlich schneller kraftvoller Wurf.
Ron hielt! Er schwebte mit zusammengebissenen Zähnen vor den Torstangen und ließ den Ball nicht aus den Augen.
Auch die nächsten beiden Bälle von Alicia fing er. Hermine und Ginny, die sich inzwischen zu ihnen gesetzt hatte, klatschten begeistert.
Jetzt war Katie dran. Sie warf den Quaffel geschickt und sicher und Ron schaffte es nur mit Mühe ihn zu halten. Auch den nächsten fing er noch aber der dritte Ball…
„Scheiße!", fluchte Harry. Der Quaffel war wirklich schwer zu halten gewesen. Katie hatte aus einem blöden Winkel geworfen. Er hoffte, dass Darren auch mindestens einen rein bekam.
Wieder fing Alicia an. Sie war wirklich eine gute Jägerin und tatsächlich! Der zweite Ball traf!
Harry widerstand dem Drang zu klatschen, es wäre Darren gegenüber doch sehr unhöflich gewesen.
Darren ärgerte sich. Das konnte man ihm deutlich ansehen. Er hielt Alicias dritten Wurf. Katie war wieder dran und sie warf den Quaffel ebenso gut, wie bei Ron. Doch den ersten Ball fing Darren ohne Probleme. Den zweiten fing er zwar nicht, schaffte es aber, ihn mit der Faust weg zu schlagen. Der dritte Wurf würde alles entscheiden.
Katie flog auf das Tor zu, machte ein Täuschungsmanöver nach rechts und zielte dann genau in die linke Ecke. Darren machte sich lang, er streckte sich und…
Der Quaffel war drin. Er hatte es nicht geschafft ihn zu halten. Ron hatte gewonnen! Er strahlte und Harry gratulierte ihm stürmisch. Das war super! Jetzt würden er und sein bester Freund zusammen Quidditch spielen!
„So, nachdem das nun entschieden wäre, müssen wir bestimmen wer neuer Kapitän wird. Die Entscheidung geht aber nur uns was an. Lasst uns zu den Umkleidekabinen gehen!" Alicia wartete nicht erst auf ihre Antwort, sondern marschierte gleich zu den Kabinen.
„Nun, wer möchte denn überhaupt Kapitän werden?", sie sah sie der Reihe nach an. „Wie wer es mit dir George? Oder Fred?", sie musterte die Zwillinge aufmerksam.
George stand auf und machte eine kleine Verbeugung in ihre Richtung. „Dein Vertrauen, liebste Alicia, ehrt uns aber Zwillinge machen alles zusammen und Kapitän kann nur einer werden. Außerdem wollen wir das den Gryffindors nicht antun. Warum machst du nicht den Kapitän? Du kommandierst uns doch eh gerne rum und Käpt'n Alicia hört sich doch toll an", setzte George mit einem unschuldigen Lächeln hinzu.
„Lass die blöden Witze!", schnaubte Alicia.
„Eigentlich hat er Recht", meinte Katie. „Natürlich nicht mit dem rumkommandieren", beeilte sie sich zu sagen.
„Ich finde, du würdest einen guten Kapitän abgeben", meldete sich Harry.
„Ich weiß nicht. Also stimmen wir ab. Wer ist dafür, dass ich Kapitän werde?"
Alle hoben die Hand.
„Dann wär das ja auch geklärt", meinte Fred zufrieden.
Draußen wartete Hermine auf sie. „Und? Wer ist es geworden?"
Um sie ein bisschen zu ärgern sagte Ron geheimnisvoll: „Das ist noch geheim. Wir dürfen es niemandem sagen."
„Es ist Alicia Spinnet", sagte Hermine.
„Woher weißt du das?", fragte Ron verblüfft.
„Tja, ich weiß so einiges." Sie schien sich mächtig über sein Gesicht zu freuen. „Es war nur geraten aber die Rolle passt einfach zu Alicia."
„War wohl weibliche Intuition", murmelte Ron.
„Dazu fällt mir noch jemand ein. Nämlich Nathalie." Harry erzählte Ron von dem Gespräch auf der Tribüne.
„Das stimmt doch überhaupt nicht!", knurrte der rothaarige Junge wütend. „Ich hab keine Minderwertigkeitskomplexe!"
Harry und Hermine sahen sich an und grinsten.
Am Montagmorgen hatten Ron und Harry Wahrsagen. Sie gingen mit Hermine in Richtung Nordturm, das Mädchen bog aber vorher zu dem Klassenraum für Arithmantik ab.
„Bin gespannt womit wir dieses Jahr anfangen. Aber ist ja im Grunde egal, ob sie in Teeblättern, im Feuer oder in den Eingeweiden von Tieren meinen Tod sieht."
Ron sprach mit dramatischer Stimme, die Trelawney bei ihren Todesvorhersagen auch immer hatte. „Ah Harry! Ich lese in der Konstellation der Wolken, dass du noch heute von einem grauenhaften Monster in Stücke gerissen wirst."
„Mach darüber keine Witze! Wir haben nachher noch Pflege magischer Geschöpfe und Zaubertränke. Entweder wird ein Monster von Hagrid mich zerreißen oder Snape, was aufs Gleiche rauskommt!"
In der muffigen Dachkammer angekommen, setzten sie sich weit hinten an einen der Tische. In der Nähe saß Nathalie. Ron war immer noch sauer wegen der Sache mit dem Minderwertigkeitskomplex und zischte deshalb: „Warum bist du überhaupt hier? Du weißt doch eh alles, oder nicht?"
„Erstens habe ich nie behauptet, dass ich alles weiß und zweitens, vielleicht hab ich mein Wissen ja aus einer Kristallkugel?!", antwortete sie gelassen.
„Ja, du siehst wirklich aus, wie einer von den Spinnern die diesen Quatsch hier glauben!" Parvati und Lavender warfen ihm böse Blicke zu.
„So machst du dich bei den Mädchen nicht gerade beliebt", sagte sie mit unschuldigem Augenaufschlag zu ihm.
Ron machte das rasend. „Als wenn mit dir überhaupt einer reden würde!"
„Du redest doch gerade mit mir."
Bevor er etwas erwidern konnte, tauchte Professor Trelawney auf. „Willkommen zu einem weiteren Jahr Wahrsagen. Ich freue mich, ein neues Gesicht zu sehn. Miss Delany, ich sehe bei ihnen großes Talent, um das Wissen der Zukunft zu enthüllen. Nutzen sie es!", flüsterte sie in ihrer rauchigsten Stimme.
Ron sah Nathalie triumphierend an. „Wusste ich doch, dass du einer von denen bist und an diesen Blödsinn glaubst!"
Sie schnaubte verächtlich.
„Dieses Jahr werden wir uns mit den Sternzeichen beschäftigen. Jeder wird Erstaunliches über sein Zeichen erfahren und manche von euch werden am Ende des Schuljahres sogar gelernt haben, ihr Horoskop mit den Planeten und Sternen zu erstellen. Andere werden aber vielleicht gar nicht das Ende des Schuljahres erleben!" Sie schaute Harry an. Der schaute, ohne die Miene zu verziehen zurück. So ging das schon seit zwei Jahren und er war noch immer nicht tot.
„Fangen wir an, mit dem, was ihr über Sternzeichen wissen solltet. Es gibt zwölf verschiedene Zeichen. Jedes hat eine andere Bedeutung. Es ist sehr wichtig, alle Eigenschaften zu kennen. Jedes Sternzeichen wird auch einem bestimmten Planeten zu geordnet. Die Welt der Planeten ist so vielfältig und faszinierend…"
Harry hörte nicht mehr zu. Trelawneys Vortrag war wirklich nicht allzu fesselnd.
Als Wahrsagen endlich überstanden war, machten sie sich auf zu Pflege magischer Geschöpfe.
Hagrid erwartete sie schon. „Nun mit den Malimus sind wir fertig. Es sind im Grunde recht einfache Geschöpfe. Heut zeig ich euch ein paar interessantere Wesen."
Harry und Ron sahen sich an. Interessant war bei Hagrid gleichzusetzen mit gemeingefährlich!
Er führte sie zu der Wiese, wo sie im dritten Schuljahr Bekanntschaft mit den Hippogreifen gemacht hatten. Dort stand nun ein riesiger Vogelkäfig mit fußballgroßen blau-weiß gefiederten Vögeln.
„Ooh, sind die niedlich!", hörte Harry Lavender Brown. Die Vögel sahen mit ihren großen babyblauen Augen und den flauschigen Federn wirklich nett aus. Das schienen alle zu denken, bis auf…
„Wie kitschig!" Nathalie verzog angewidert das Gesicht.
„Magst du keine Vögel?", fragte Ron mit falschem Bedauern.
„Wenn du's unbedingt wissen musst, nein ich kann Vögel nicht ausstehen!"
„Aber sie sind doch soo niedlich", reizte Ron sie weiter.
„Nein sind sie nicht! Sieh dir mal diese Hakenschnäbel an. Die fressen wahrscheinlich ganze Kaninchen!"
„Hast du etwa Angst vor Vögeln?", spottete Ron. „Und ich dachte alle Mädchen würden auf so niedliche hellblaue Tierchen stehn."
„Jeder hat vor etwas Angst und außerdem bin ich nicht wie alle Mädchen!", zischte sie.
„Hey, hört ihr dahinten überhaupt zu?"
Beide sahen schnell nach vorne. Sie hatten nichts von dem, was Hagrid gesagt hatte, mitbekommen.
„Hört lieber auf miteinander zu reden, sonst verpasst ihr noch was Wichtiges. Wie ich eben sagte, heißen diese Vögel Callidoren. Sie sind sehr intelligent. Immer zwei von euch nehmen sich einen Callidoris und füttern ihn. Sie mögen am liebsten rohen Fisch. Ach ja, seid vorsichtig. Sie haben eine scharfe Kralle."
Harry, der mit Ron an einem Vogel saß, merkte bald, was Hagrid meinte. Jeder der Vögel hatte eine riesige Mittelkralle. Der Junge erinnerte das an die Raptoren aus diesem Dinosaurier-Film. Es stellte sich heraus, dass die Callidoren ziemlich aggressive Geschöpfe waren. Am Ende der Stunde hatten fast alle Schüler Risse in der Kleidung und die meisten bluteten aus mehreren Kratzern.
„Und dabei sahen sie so niedlich aus", hörte Harry Lavender sagen.
„Das Äußere täuscht oft. Es gibt viele Wesen, die harmloser wirken als sie es sind und es gibt Wesen, die zur Abschreckung von andern gefährlich aussehen", Hermine klang wie üblich, als hätte sie ein Lexikon geschluckt.
„Ich hatte gehofft, wir würden uns jetzt endlich mal mit vernünftigen Tieren beschäftigen", maulte Parvati.
„Ja, Schönheit ist eben nicht alles", mischte sich auch Nathalie ein.
„Das würde ich bei deinem Aussehn auch sagen!", fauchte Parvati.
Das blonde Mädchen blieb unerschütterlich. „Du magst zwar hübsch aussehen aber Schönheit ist vergänglich. Wogegen ich meine Intelligenz so schnell nicht verliere."
„Du denkst also du wärst intelligent ja?", höhnte Lavender.
„Ja! Genau das denke ich!"
Darauf viel den beiden nichts mehr ein und Harry beobachtete wie Nathalie mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu den Kerkern ging, in denen sie jetzt Zaubertränke hatten.
„Wir werden dieses Jahr ein wenig genauer über Schlaftränke sprechen", fing Snape, wie immer fettig und schlecht gelaunt, an. „Sie zu brauen ist nicht einfach und wird wohl bei den meisten von ihnen, die Fähigkeiten übersteigen. Nicht wahr, Potter?"
Harry ignorierte ihn. Das war die beste Methode.
„Sie werden sehn Miss Delany, dass es hier nur wenige gute Schüler gibt, die in der Lage sind, einen einfachen Trank zu brauen. Die meisten sind hoffnungslose Versager." Er sah Neville an, der unter seinem Blick immer kleiner wurde.
„Ich hege natürlich nicht die Hoffnung, dass sie vielleicht der erste Gryffindor mit Talenten fürs Zaubertrankbrauen sind."
Nathalie sah ihn offen an. „Dann kann ich sie ja wenigstens nicht enttäuschen."
„Passen sie auf, was sie sagen, oder haben sie Lust heute Abend nachzusitzen?"
Nathalie erwiderte nichts.
Der Unterricht bei Snape war so schlimm wie immer. Er drangsalierte Neville, bevorzugte Malfoy und machte die anderen Gryffindors runter. Sie hatten alle gelernt, dass Schweigen die ungefährlichste Reaktion auf seine bissigen Kommentare war. Auch Nathalie schien dieser Meinung zu sein und bemühte sich, durch nichts aufzufallen. Harry war froh, als der Unterricht endlich vorbei war.
Beim Abendessen bemerkte Harry, dass ihn einige Mitschüler misstrauisch beobachteten. Besonders das Mädchen, was Ron bei der Verteilung der Erstklässler „Leiche" genannt hatte, starrte ständig zu ihm hin.
„Sag mal Ron, weißt du eigentlich wer das ist?", er deutete auf sie.
„Du meinst die Leiche? Keine Ahnung wie die heißt." Er lachte plötzlich. „Aber ich habe gehört, wie eine Erstklässlerin, die mit ihr Zaubertränke hat, anderen erzählte, dass Mädchen sei ein echter Vampir, weil sie so blass ist und sie wollte einen Zaubertrank nicht testen, weil darin Knoblauch war. Angeblich um nicht zu stinken. Wär das nicht cool? Ein echter Vampir in Hogwarts."
„Du hast Professor Venator nicht genau zugehört. Was soll ein Vampir in Hogwarts? Sie sind nichtmagische Teilmenschen, dass heißt, sie können nicht zaubern", erläuterte Hermine.
„Mich interessiert viel mehr, warum mich so viele so komisch anstarren."
„Weißt du es wirklich nicht?" Harry zuckte zusammen.
Ron funkelte Nathalie an, die direkt hinter den beiden stand. „Musst du ständig andere Leute erschrecken? Wie lange stehst du da schon und lauschst?"
„Ich hab nicht gelauscht. Wenn ihr euch so laut unterhaltet, dass es jeder mithören kann…", sie machte plötzlich ein ernstes Gesicht. „Weißt du wirklich nicht, warum sie dich so ansehen? Du solltest es vielleicht besser wissen. Sie haben Angst vor dir!"
„Vor mir? Wieso das denn?"
„Sie glauben, du hättest Cedric Diggory ermordet!"
