Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Harry war schon skeptisch, als er das Tier zum ersten Mal sah, doch diese Ereignisse hatte er nicht erwartet. Plötzliche Angriffe aus dem Nichts und Menschen mit dunklen Absichten leiten das neue Jahr ein und prophezeien nichts Gutes. Siegt die Dunkelheit über das Licht?
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!

Kapitel 4: Misstrauen

Errare humanum est!

Irren ist menschlich!

Harry fühlte sich, als hätte er ein Kilo Eis im Magen.

„Das ist doch nicht dein Ernst? Nein, das ist einfach lächerlich!", schnaubte Ron.

„Denke ich auch, aber das ist es, was ich gehört habe. Dachte, du solltest es vielleicht wissen."

„Oh, wie fürsorglich von dir!"

„Hör zu Weasley, mich interessieren eure ganzen Probleme nicht! Ich wollte mich eigentlich aus allem raushalten und mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern, aber bei soviel Dummheit musste ich einfach was sagen. Besser er erfährt es von mir, als dass diese Idioten auf die Idee kommen, ihn zu steinigen oder so was."

Harry seufzte. „Hatten wir das nicht alles im zweiten Schuljahr schon mal? Warte!"

Nathalie, die sich schon zum gehen gewand hatte, blieb stehen und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Wie kommst du darauf, dass ich ihn nicht umgebracht habe? Was weißt du überhaupt von der ganzen Geschichte?"

„Nicht viel. In Russland gibt es auch so was wie den Tagespropheten in dem stand nur, dass irgendwer bei dem Trimagischen Turnier umgekommen wäre. Und aus den Dingen, die ich hier gehört habe, musst du dabei gewesen sein. Was das andere betrifft, nun, du scheinst mir einfach nicht der richtige Typ für einen Mord zu sein. Da vertrau ich meiner Menschenkenntnis und Dumbledore, der vermutlich etwas unternommen hätte, wenn du diesen Cedric getötet hättest."

„Weißt du eigentlich was über Voldemort?"

Ron zuckte zusammen als Harry den Namen aussprach.

Das russische Mädchen zuckte nicht zusammen, machte aber ein ernstes Gesicht.

„Professor Dumbledore hat meiner Mutter von seiner Wiederauferstehung erzählt. Er wollte, dass ich genau über die Situation und die Risiken in England Bescheid weiß."

„Dann weißt du also, wie Cedric gestorben ist?"

„Ich weiß es nicht genau, aber du warst dabei als er starb und ein Typ namens Pettigrew hat ihn im Auftrag von Du-weißt-schon-wem aus dem Weg geräumt."

„Ja, ich war dabei." Die Erinnerung an die schreckliche Nacht holte ihn ein. Cedric, wie er den Pokal ergriff, Cedric, getötet von Wurmschwanz, weil Voldemort ihn für überflüssig hielt.

„Tut mir Leid. Ich weiß, wie es ist wenn jemanden stirbt."

„Du hast jemanden sterben gesehen?", fragte Hermine entsetzt und zugleich mitleidig.

„Das nicht, ich hab nur gesagt, dass ich weiß wie es ist, wenn jemand stirbt. Aber das geht euch nichts an. Ich muss sowieso noch in die Bibliothek", damit verschwand sie.

Im Gemeinschaftsraum suchten sich die drei eine Ecke und unterhielten sich.

„Ich werd aus Nathalie nicht schlau", fing Ron an. „Heute war sie fast nett und dann wieder so abweisend."

„Ich frage mich, wer bei ihr gestorben ist. Es scheint sie zu belasten. Ob wir noch mal mit ihr reden sollen?"

„Hermine, sie würde es uns eh nicht sagen. Könnt ihr mir mal erklären, wie ich mich gegenüber den anderen verhalten soll? Die halten mich für einen Mörder! Als wenn die Albträume nicht schon schlimm genug wären."

„Harry? Was für Albträume?", fragte sein Freund und sah ihn nervös an. „Träumst du etwa wieder von Du-weißt-schon-wem?"

„Oder machst du dir etwa immer noch Vorwürfe wegen Cedric?", hakte Hermine besorgt nach. „Du kannst nämlich überhaupt nichts dafür, das weißt du doch, oder Harry?"

Der Junge seufzte im Stillen. Genau aus diesem Grund hatte er seinen Freunden nichts von den Träumen erzählt. Es war ihm nur so rausgerutscht.

„Macht euch keine Sorgen um mich. Ja, ich hab manchmal Albträume, aber das ist nach so einem Erlebnis doch normal. Ich mach mir auch keine Vorwürfe. Ich weiß, ich hätte es nicht verhindern können. Ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht!" Während er nach oben ging überlegte er, was passiert wäre, wenn er Cedric nicht überredet hätte, den Pokal zu nehmen oder wenn er, Harry, nie nach Hogwarts gekommen wäre… Cedric könnte noch leben.

Eine Weile saßen Ron und Hermine schweigend im leerer werdenden Gemeinschaftsraum und starrten in das verlöschende Kaminfeuer.

„Ich wette, er macht sich Vorwürfe", murmelte Hermine.

„Vermutlich hast du Recht aber dabei können wir ihm nicht helfen. Harry ist mein bester Freund und trotzdem versteh ich ihn so oft nicht. Ich schätze du und ich können ihm nur helfen, indem wir da sind, wenn er reden will. Ich geh jetzt auch ins Bett. Nacht!"

Die Tage wurden allmählich kälter und als Harry in Verteidigung gegen die dunklen Künste saß, bemerkte er, dass sich die Blätter der Bäume draußen langsam braun färbten. Er beobachtete gerade wie ein Blatt von einem Windhauch runtergeweht wurde, als er plötzlich seinen Namen hörte.

„Mr. Potter, hätten sie die Güte meinem Unterricht zu folgen?", Professor Venator klang nicht sehr begeistert. Harry seufzte. Verteidigung gegen die dunklen Künste war ja eigentlich sehr interessant aber zum hundertsten Male zu hören, wie gefährlich Vampire doch sind, war nicht so spannend.

„Heute besprechen wir eine Sonderform der Vampire, nämlich das Vampirblut! Vampirblüter sind Mischwesen. Sie entstehen, wenn eine Hexe oder ein Zauberer sich mit einem Vampir einlässt und aus dieser unheilvollen Kombination ein Kind entsteht. Diese Kinder verfallen meist dem Wahnsinn oder werden seelenlos böse. Sie werden mit ihrer dunklen Seite nicht fertig. Das Fatale an ihnen ist jedoch, dass die meisten von ihnen über Zauberkräfte verfügen. Das macht sie zu äußerst gefährlichen Wesen. Ja, Miss Patil?"

„Werden diese Vampirblüter auch gejagt und getötet oder eingesperrt? Ich meine, sie sind ja auch zur Hälfte Zauberer."

„Nein Miss Patil. Sie werden nicht gleich getötet. Sie werden einem Wesenstest unterzogen und bisher sind nur wenige Fälle bekannt, die ihn bestanden haben. Die, die nicht bestehen, werden natürlich wie jeder Vampir hingerichtet."

„Siehst du, die Leiche könnte vielleicht ein Vampirblut sein. Dann läge ich mit meiner Vermutung gar nicht mal so falsch", flüsterte Ron Harry zu als sie nach dem Abendessen das blasse Mädchen auf sich zukommen sahen. Sie hielt direkt auf das Trio zu und blieb mit ihren beiden Freundinnen, die ihr wie ein Hofstaat überallhin folgten, vor ihnen stehen.

„Das also sind die berühmten Gryffindors. Ein Narbengesicht das gern den Held spielt, ein schlammblütiger Streber und ein rothaariges Nichts. Ihr seid genauso, wie meine Cousine Pansy euch beschrieben hat."

„Dass du eine Slytherin und eine Cousine von Pansy bist, sieht man ebenfalls", antwortete Hermine geringschätzig.

„Pass ja auf, was du sagst! Immerhin sind wir ein gutes Stück älter und größer als du Zwerg!", knurrte Ron.

„Ach lass doch. Ist doch nur 'ne dumme Erstklässlerin aus Slytherin. Wir haben keine Zeit für so was."

„So, der Herr Potter ist also ein vielbeschäftigter Zauberer ja? Kommst dir wohl unheimlich wichtig vor. Du gibst dich doch gerne mit Abschaum ab, wie man an den beiden da deutlich sieht. Hast du dich auch schon mit der da angefreundet? Die würde super zu euch passen", sie deutete auf Nathalie, die gerade auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum war.

„Wie wär's Delany? Willst du nicht auch in den Club der Versager aufgenommen werden?"

Nathalie sah sie ernst an. „Na klar will ich da rein. Wer wollte schon nicht in einen Club mit dir als Präsidentin? Wer bist du überhaupt?"

Das Mädchen machte ein finsteres Gesicht. „Mein Name ist Kathryn Waynes. Du solltest dir meinen Namen merken!", fügte sie drohend hinzu. Doch Nathalie ließ sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen.

„Und du solltest langsam ins Bett gehen. Sonst bist du morgen in der Schule nicht fit und ausgeruht. Meine Mama hat immer gesagt, Schlaf ist besonders bei kleinen Kindern sehr wichtig. Und jetzt steh mir hier nicht im Weg rum!"

„Das werdet ihr noch bereuen! So redet man nicht mit mir! Heather, Patricia kommt jetzt!" Die beiden Mädchen gehorchten aufs Wort.

Hermine sah ihnen kopfschüttelnd nach. „Findet noch jemand, dass sie eine prima Malfoy abgeben würde?" 

Das Quidditch-Trainig machte Harry jetzt noch mehr Spass, als in den Jahren zuvor. Mit Ginny hatten sie eine erstklassige Jägerin und Ron war ein super Hüter. Nicht zu vergessen, Alicia als Käpten. Sie verlangte von ihnen genauso viel, wie Wood damals und hielt sich auch mit Kritik nicht zurück.

„Ron, lass den Quaffel nicht aus den Augen! Fred, du musst mit dem Klatscher genauer zielen! Harry, träum nicht!"

Harry riss sich zusammen. Alicia hatte Recht, er musste sich stärker konzentrieren, wenn sie nächste Woche gegen Slytherin gewinnen wollten. Er konnte die Vorstellung, wie Malfoy, der auch noch zum Kapitän ernannt worden war, den Pokal in den Händen hielt, einfach nicht ertragen.

Dem Jungen fiel auf, das Nathalie schon wieder auf der Tribüne saß und zusah. Sie hatte eigentlich mit keinem Kontakt und war ein richtiger Einzelgänger, nur Quidditch schien sie zu mögen. Sie verschwand allerdings immer eine halbe Stunde vor Schluss, als wolle sie sicher gehen, dass sie auch ja keiner ansprach.

Am Ende des Trainings traf sich Harry mit Ron und Hermine. Sie wollten endlich mal wieder Hagrid besuchen.

„Wie lief euer Training?", fragte Hermine neugierig.

„Och, eigentlich ganz gut. Ginny macht ihre Sache prima und Harry sowieso. Ich hoffe bloß, dass ich mich beim Spiel gegen Slytherin nicht bis auf die Knochen blamiere."

„Ach was Ron! Du bist ein guter Hüter, das sagen alle. Du schaffst das", versicherte ihm Harry.

„Und wenn nicht?"

„Dann kannst du dich immer noch im See ertränken. Aber wart doch erst mal das Spiel ab."

„Danke Harry. Wenn ich dich nicht hätte", sagte Ron mit sarkastischem Unterton.

Mittlerweile waren sie vor Hagrids Tür angekommen und hörten Stimmen aus dem Inneren der Hütte.

„Nimm für Sturmgrau das grüne Halsband. Das Rote ist ihm zu klein geworden."

„Mach ich Hagrid. Ich seh mir auch noch mal Schneefeders rechten Hinterhuf an. Ich hatte den Eindruck, sie würde da ein bisschen lahmen."

Die Tür ging auf und Nathalie trat heraus. Sie schien etwas überrascht die drei Freunde zu sehn, nickte ihnen kurz zu und ging.

Harry, Ron und Hermine sahen ihr nach und begrüßten dann Hagrid.

„Schön euch mal wieder hier zu sehn. Habt euch ja lange nicht mehr blicken lassen."

„Wir hatten viel zu tun, mit Quidditch und Schule. Tut uns Leid", entschuldigte sich Harry.

„Macht nichts."

„Sag mal, was wollte eigentlich Nathalie hier?" Ron schaute Hagrid an.

„Sie mag Tiere unheimlich gern, außer Vögel und Fische, und hilft mir'n bisschen mit den Hippogreifen."

„Wir behandeln noch mal Hippogreife?", fragte Hermine angespannt. Sie alle konnten sich nur zu gut an den Ärger in ihrem dritten Schuljahr erinnern, als Malfoy von einem Hippogreif verletzt wurde.

„Ja, werden wir. Habt keine Angst, es wird schon klappen", antwortete er fröhlich.

Ron machte ein ungläubiges Gesicht und auch Hermine sah nicht überzeugt aus. Doch sie versuchten gar nicht erst, weiter mit Hagrid zu diskutieren.

Nach einer Stunde verabschiedeten sie sich wieder und gingen zurück zum Schloss. Schon von weitem bemerkten sie eine Menschenmenge, die sich aufgeregt unterhielt.

„Wie konnte das passieren?"

„Ausgerechnet Jerry, unser bester Jäger!"

„Dafür kommt nur ein Gryffindor in Frage!"

„Was ist denn los?", erkundigte Hermine sich besorgt bei der Gruppe, bei der es sich fast ausschließlich um Slytherins handelte.

Nun blickten alle zu ihnen hinüber und keiner von ihnen sah freundlich aus.

Malfoy trat vor und knurrte wütend. „Jemand hat unseren Jäger Jerry Scout angegriffen und das kann nur jemand sein der nicht will, dass wir am Samstag Gryffindor besiegen!"

„Du warst es Potter!", kreischte Kathryn, die direkt neben Malfoy stand. „Ich hab ihn als Erster gefunden und hab jemanden wegrennen sehn. Das warst du, Potter!"