Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Harry war schon skeptisch, als er das Tier zum ersten Mal sah, doch diese Ereignisse hatte er nicht erwartet. Plötzliche Angriffe aus dem Nichts und Menschen mit dunklen Absichten leiten das neue Jahr ein und prophezeien nichts Gutes. Siegt die Dunkelheit über das Licht?
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!

Kapitel 5: Racheengel

Wer A sagt muss nicht B sagen,
er kann auch erkennen dass A falsch war!

Berthold Brecht

„Das stimmt nicht!", rief Harry empört.

Doch die Slytherins hörten ihm gar nicht zu, sondern schrieen und beschimpften ihn jetzt alle. In dem Chaos sah Harry wie sich eine Gestalt näherte.

'Oh bitte, lass es Dumbledore oder McGonagall sein nur nicht…'

„Kann mir jemand erklären was dieses Geschrei soll?", ertönte Snapes ölige Stimme.

„Professor, Potter hat unseren Jäger verletzt!"

„So Potter. Willst wohl unbedingt gewinnen, kannst es nicht ertragen, dass Slytherin die bessere Mannschaft hat, was?", er sprach ganz ruhig und seine Stimme hatte einen gehässigen Unterton.

Harry wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte.

„Professor, ich…"

„Was hattest du hier überhaupt zu suchen? Draußen bei der Kälte? Warum bist du nicht in deinem Gemeinschaftsraum, wo du hingehörst?"

„Professor, Harry war die ganze Zeit bei uns. Wir haben Hagrid besucht und…"

„Halten sie den Mund Mr. Weasley! Potter, sie seh ich morgen zum Nachsitzen! 30 Punkte Abzug und jetzt will ich kein Wort mehr hören!" Damit verschwand er und die Slytherins verzogen sich auch.

„Das ist so unfair! Snape dieses miese Drecksstück! Dabei haben wir doch gar nichts gemacht. Jetzt musst du auch noch Nachsitzen." Ron sah seinen Freund mitleidig an.

„Lässt sich eh nicht ändern. Ich wüsste nur gern, wer das gemacht hat und warum Kathryn behauptet, ich sei es gewesen", sagte Harry.

„Hast du sie nicht gesehn?", fragte Hermine Harry.

„Wen denn? Ich war leider zu sehr damit beschäftigt, von einem Haufen Slytherins und ihrem Lehrer zur Schnecke gemacht zu werden."

„Nathalie war da. Sie ist kurz nach uns gekommen und hat alles beobachtet", sagte das Mädchen ernst.

„Willst du sagen, sie hat den Slytherin angegriffen?" Ron sah sich um. „Wo ist sie jetzt überhaupt?"

„Sie ist mit den Slytherins reingeschlichen. Glaub nicht, dass sie außer mir jemand bemerkt hat. Ob sie es war? Ich habe keine Ahnung."

 

Den nächsten Morgen musste Harry die misstrauischen Blicke ertragen. Nicht nur von den Slytherins. Auch die Ravenclaws und Hufflepuffs zeigten sich sehr kühl. Selbst einige Gryffindors warfen ihm abschätzende und nicht allzu freundliche Blicke zu. Harry fühlte sich einfach elend.

In der ersten Unterrichtsstunde nach dem Frühstück hatten sie Kräuterkunde mit den Hufflepuffs.  

„Ich hätte nie geglaubt, dass du so was Gemeines tun würdest! Ich hab dich immer verteidigt wenn es um den Mord an Cedric ging. Aber jetzt frag ich mich, ob jemand der, nur um ein Quidditch-Spiel zu gewinnen, so fies jemanden von hinten angreift wie du es mit Jerry gemacht hast, nicht auch zu anderen Dingen fähig wäre", rief Hannah Abbott.

„Aber ich hab doch gar nicht…", fing Harry an, nur um sofort von Parvati unterbrochen zu werden. „Ist dir ein Sieg wirklich so wichtig, dass du dafür jemanden so heimtückisch angreifst?"

„Lasst ihn in Ruhe!" Ron stellte sich vor Harry. „Er war die ganze Zeit mit Hermine und mir bei Hagrid! Er ist unschuldig!"

„Seit wann heult ihr eigentlich so um einen Slytherin? Ist doch nicht das erste Mal, dass sich jemand vor einem Quidditch - Spiel mit jemandem gestritten hat!", verteidigte ihn jetzt auch Hermine.

„Das war kein normaler Streit. Er wurde hinterrücks angegriffen! Und das beweist meiner Meinung nach Potters Kaltblütigkeit. Er könnte also auch was mit Cedrics Tod zu tun haben!"

„Seine Kaltblütigkeit? Erstens ist Jerry nicht Tod sondern nur leicht verletzt und Zweitens war er es nicht!", schrie Hermine.

„Das sagst du. Aber ihr seid seine Freunde! Klar, dass ihr ihn nicht verratet. Wer weiß? Vielleicht habt ihr ja auch was mit der leichten Verletzung von Jerry zu tun", sagte Ernie.

Ron sah ihn fassungslos an. „Ihr wollt einfach nicht zuhören. Es ist wie in unserem zweiten Schuljahr. Erst ist Harry der Held und dann das gejagte Monster. Ihr seid so was von dämliche, engstirnige…!"

„Ron, lass gut sein. Es bringt ja doch nichts", sagte der schwarzhaarige Junge leise.

Auch in den anderen Fächern ging es ihm heute nicht besser. 'Schlimmer kann der Tag echt nicht mehr werden' dachte er, als er sich an den Mittagstisch setzte. Er hatte sich gerade ein paar Kartoffeln aufgefüllt als Professor McGonagall kam.

„Mr. Weasley könnten sie kurz mit kommen? In mein Büro. Ihre Brüder sind auch schon da."

Ron wurde blass. „Ist irgendwas passiert? Mit meinen Eltern oder…"

„Kommen sie mit mir, ich erkläre es ihnen in Ruhe."

Ron folgte ihr. Harry und Hermine sahen sich besorgt an.

„Glaubst du, es hat was mit Du-weißt-schon-wem zu tun? Weil Rons Vater sich doch so für Muggel einsetzt?"

„Ach was. Wahrscheinlich haben Fred und George nur wieder irgendwas angestellt", versuchte Harry sie zu beruhigen.

„Und was hätte Ron damit zu tun?", fragte sie zweifelnd. Darauf wusste er auch nichts zu sagen.

Sie gingen nach dem Essen sofort zu McGonagalls Büro und warteten draußen.

Sie standen gar nicht lange da, als die Tür auf ging und Ron mit den Zwillingen raus kam. Sie sahen alle drei sehr ernst, sehr besorgt und sehr wütend aus.

„Was…", fing Hermine an.

„Ginny wurde angegriffen und liegt auf der Krankenstation!", unterbrach Ron sie.

„Ist sie schwer verletzt?"

„Nein. Madam Pomfrey meint, sie wäre beim Spiel wieder fit. Wenn ich nur wüsste wer das war!", knurrte George.

„Ein Slytherin wer sonst? Als Rache vermutlich weil ihr Jäger angegriffen wurde. Das meinte zumindest die McGonagall. Das werden sie bereuen!", sagte Fred grimmig.

Am Nachmittag wachte Jerry Scout wieder auf aber alles woran er sich erinnern konnte war, dass er plötzlich hinter sich eine Stimme gehört hatte - eine Mädchenstimme.

„Es tut mir Leid, was ich zu dir gesagt habe Harry", entschuldigte sich Parvati nach Geschichte der Zauberei.

„Ist schon okay."

„Dieses Wochenende, an Halloween, dürfen wir doch mal wieder nach Hogsmeade. Hast du nicht Lust mit mir zu gehen? Ich lade dich auf ein Butterbier ein. Sozusagen als Entschädigung."

„Ach, auf einmal willst du also wieder was mit ihm zu tun haben, ja? Heute Morgen war er noch kaltblütig und jetzt verabredest du dich mit ihm?! Du änderst deine Meinung ja wirklich schnell!", giftete Hermine.

„Ich hab einen Fehler gemacht und es tut mir Leid. Was geht dich das überhaupt an?", fauchte Parvati zurück.

„Eine Menge! Schließlich bin ich mit ihm befreundet!"

„Hermine, ich hab ihre Entschuldigung angenommen und wir können doch alle zusammen gehen, oder? Wir müssen außerdem noch in die Bibliothek und den Aufsatz für McGonagall schreiben." Mit diesen Worten zog Harry Hermine von Parvati weg und machte sich mit ihr und Ron auf den Weg zur Bibliothek.

„Ich wüsste wirklich gern, wer Scout angegriffen und damit diesen Krieg begonnen hat", meinte Harry abends im Gemeinschaftsraum zu Ron und Hermine.

Das Verhältnis zwischen Gryffindor und Slytherin, ohnehin schon nie gut, hatte sich mit diesen Angriffen extrem verschlechtert. Überall war es im Laufe des Tags zu Zusammenstößen zwischen den beiden Häusern gekommen.

„Mich interessiert vielmehr, wer es gewagt hat meine Schwester anzugreifen!", grollte Ron böse.

„Ginny geht es bald wieder gut und Jerry auch", versuchte Hermine ihn aufzumuntern. „Es war auf jeden Fall ein Mädchen, das Jerry angegriffen hat. Und es ist leider sehr wahrscheinlich, dass es aus Gryffindor kommt. Wer hätte sonst Interesse daran, einen Jäger der Slytherins auszuschalten?"

„Ich weiß nicht. Es kommt doch vor Quidditch – Spielen öfter vor, dass sich zwei Schüler mit Zauberstäben duellieren oder sich prügeln. Vielleicht hat dieser Jerry sich nur mit jemandem gestritten und die Sache ist eskaliert", überlegte Harry.

„Er sagte aber doch, er wäre von hinten und überraschend angegriffen worden. Das ist es ja worüber sich alle aufregen", widersprach Hermine.

„Ginny ist übrigens auch von hinten angegriffen worden. Mit dem Dolorcapus – Fluch. Hat ziemlich üble Kopfschmerzen. Ich hab sie vorhin kurz besuchen dürfen", erzählte Ron.

Hermine wurde ganz aufgeregt. „Das ist derselbe Fluch, mit dem man auch Jerry lahm gelegt hat. Vielleicht waren es ja gar keine zwei Täter, sondern einer!"

„Wer sollte denn Interesse daran haben einen Slytherin und eine Gryffindor zu verletzen?", fragte Harry.

„Vielleicht jemand, dem es nicht um Quidditch geht, sondern darum so einen Streit zu entfesseln? Aber wer hätte Spass an einem Krieg zwischen den Häusern? Hermine, du sagtest Jerry Scout wäre von einem Mädchen angegriffen worden? Ginny hat nämlich auch eine Mädchenstimme gehört und du sagtest, Nathalie wäre kurz nach uns bei Jerry angekommen?", Ron sah seine kluge Freundin nachdenklich an.

„Worauf willst du hinaus? Dass es Nathalie war? Kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte sie so was tun?", widersprach Harry.

„Wir kennen sie kaum und sie ist die einzige Spur, die wir haben. Vielleicht sollten wir sie einfach mal ein bisschen beobachten", erwiderte Ron.

„Ich denke, wir sollten jetzt erst mal ins Bett gehen, es ist schon spät", beendete Hermine das Gespräch.

Am nächsten Tag versuchten sie Nathalie möglichst unauffällig zu beobachten, was aber gar nicht so leicht war. Sie war so unauffällig, redete mit niemandem und saß lange in der Bibliothek, wo sie irgendein Buch las. Im Unterricht beteiligte sie sich ab und zu, die Lehrer behandelten sie wie jeden anderen Schüler auch, nur Professor Venator schien sie nicht zu mögen. Alles in allem, war sie eine durchschnittliche Schülerin.

„Sie ist so normal, dass es schon wieder ungewöhnlich ist", meinte Ron zu Harry.

„Ja, mal abgesehen davon, dass sie mit keinem wirklich spricht und wenn doch, ist sie unfreundlich", stimmte Harry zu. „Ich glaube jedenfalls nicht, dass sie was mit den Angriffen zu tun hat."

„Warum sondert sie sich eigentlich von allen so ab? Ich glaube nicht, dass sie einfach nur unfreundlich ist. Wusstet ihr, dass sie vorgestern Neville bei dem Aufsatz, über die Art wie Vampire jagen, geholfen hat? Ich hab mir den Aufsatz durchgelesen, er war wirklich gut", sagte Hermine anerkennend.

„Ich muss jetzt los, hab doch noch Nachsitzen bei Snape. Der lässt mich wahrscheinlich bis Mitternacht in seinem Kerker sitzen!", stöhnte Harry.

Obwohl seine Unschuld mit Jerry Scouts Aussage bewiesen wurde, bestand Snape auf Nachsitzen wegen Unruhestiftung. Hermine und Ron sahen ihn mitfühlend an.

Als der Junge den Kerker, in dem sie sonst Zaubertränke hatten, betrat, bereitete er sich innerlich auf ein paar sehr lange Stunden mit Snape vor. Er sah sich um. Von Snape war noch nichts zu sehn, also setzte er sich erst mal auf seinen Platz und wartete. Mit einem leisen Knarren ging die schwere Tür auf und herein trat Snape in Begleitung von…

„Malfoy!"

„Gut erkannt Potter", bemerkte Snape spöttisch. „Mr. Malfoy wird, da er sich in Verwandlung bei Professor McGonagall nicht zusammenreißen konnte, mit ihnen nachsitzen."

„Aber Professor, ich habe ihnen doch schon gesagt, dass ich nichts dafür konnte. Wenn dieser Hufflepuff zu blöd ist um…"

„Genug Mr. Malfoy. Sie werden jetzt beide diese Kugelfische ausnehmen und ihre Innereien zusammen mit den Fliegenpilzstückchen in dem Kessel da zerkochen."

Nach zwei Stunden waren sie endlich mit dieser ekligen Arbeit fertig. Es war jetzt viertel vor elf. Harry unterdrückte ein Gähnen und machte sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Malfoy ging hinter ihm her, ebenfalls zu müde zum Streiten. Plötzlich blieb Harry stehen. Hatte da sich nicht gerade etwas bewegt?

„Was ist denn Potter? Ich will endlich ins Bett und deine Gesellschaft loswerden!"

„Sei mal still!" Harry lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Er trat näher an die Tür des Zimmers für den Zauberkunstunterricht. Er sah einen Schatten und als er genauer hinsah, erkannte er noch zwei weitere Personen.

„Teil eins unseres Plans hat ja prima geklappt. Schade nur, dass mein Fluch nicht stark genug war um diese Weasley und Scout bis zum Spiel auszuschalten. Aber ich hab es Potter und seinen Freunden ja versprochen, mit mir legt man sich besser nicht an! Delany wird das auch noch merken! Für die denk ich mir was ganz besonderes aus."

„Ich weiß nicht Kathryn. Vielleicht solltest du Nathalie Delany besser in Ruhe lassen. Ich hab irgendwie ein ungutes Gefühl bei ihr."

„Unsinn Patricia. Für Malfoy muss ich mir jetzt auch noch was Neues ausdenken, schließlich kann sein bester Jäger ja doch mitspielen. Er soll es auch noch bereuen, dass er mich nicht ernst nimmt! Rache ist süß sagt man doch. Vielleicht mach ich irgendwas mit Pansy."

„Aber sie ist doch deine Cousine, oder?"

„Ich weiß Heather! Aber sie ist mit Malfoy befreundet und abgesehen davon, mag ich sie sowieso nicht sonderlich."

Ehe Harry reagieren konnte stürmte Malfoy an ihm vorbei und packte Kathryn Waynes am Umhang.

„Was fällt dir ein?! Hältst dich wohl für einen kleinen Racheengel, was?! Wenn du es wagen solltest, noch einmal irgendwas zu tun, was den Slytherins schadet, lernst du mich wirklich kennen!"

Kathryn sah Malfoy trotzig an aber Harry erkannte auch, dass sie Angst vor seiner Wut hatte.

„Du hast also Ginny und einen Slytherin angegriffen um mich zu ärgern?", fragte Harry sie zornig.

„Verschwinde Potter! Das ist ne Sache zwischen Slytherins!", brüllte Malfoy ihn an.

„Mich geht die Sache auch was an! Schließlich musste ich wegen ihr nachsitzen und die Schwester meines Freundes wurde verletzt!", schrie Harry zurück.

„Das ist ja alles höchst faszinierend aber ich an eurer Stelle würde verschwinden. Ihr macht soviel Lärm, dass es mich wundert, warum Filch noch nicht hier ist."

Nathalie lehnte ruhig im Rahmen der Tür, die er und Malfoy offen gelassen hatten.

„Wo kommst du her?", fragte Malfoy misstrauisch.

„Ich war noch ein wenig spazieren und hab euch gehört, was übrigens wirklich nicht schwer war."

Malfoy wollte gerade etwas sagen, als Mrs. Norris, Filchs dürre Katze, das Klassenzimmer betrat und sie anklagend anschaute.

Ohne ein weiteres Wort, verschwanden die vier Slytherins und auch Harry und Nathalie machten sich auf den Weg, denn wo seine Katze war, da war Filch meist auch nicht weit. Sie hasteten durch dunkle Flure, als Nathalie Harry plötzlich zu Boden riss und hinter eine Ritterrüstung zog.

„Was…?"

„Schhh! Sei leise!", zischte sie ihm zu.

Da hörte Harry es auch.

„Wo sind sie, meine Süße? Wo haben sich diese kleinen Schmarotzer versteckt?"

Wenn Filch den Gang betrat würde Mrs. Norris sie unweigerlich riechen. Er stand jetzt genau vor dem Gang und einige Herzschläge lang befürchtete Harry, er würde den Gang betreten, doch sie hatten noch mal Glück.

„Da ist nichts. Komm weiter Süße." Sie hörten Mrs. Norris unwillig Fauchen aber dann musste sie wohl ihrem Herrn gefolgt sein.

„Puh, das war knapp. Danke!"

„Keine Ursache, aber wir sollten uns jetzt wirklich beeilen. Hast du dir wehgetan? Ich hätte dich ja etwa sanfter hinter die Rüstung gezogen aber leider ging alles etwas schnell", sie grinste ihn an.

Harry grinste zurück. „Bei mir ist alles in Ordnung. Ein blauer Fleck ist besser, als schon wieder nachsitzen."

Als sie wieder im Gemeinschaftsraum angekommen waren, sahen sie eine große Gestalt mit feuerroten Haaren, die halb im Sessel, halb auf der Erde lag und eine weitere Person, die sich auf der Couch zusammen gerollt hatte.

„Wie niedlich sie aussehen. Obwohl bei Ron sieht mir das nicht gerade bequem aus."

„Ich hab bei ihm schon Schlimmeres gesehn", antwortete Harry.

Er stellte sich näher zu den beiden hin. „Mensch steht auf! In fünf Minuten fängt Verwandlung an!"

Hermine sprang mit einem Satz auf und sah richtig panisch aus, Ron drehte sich nur etwas, wobei er jetzt ganz auf die Erde rutschte, und murmelte was von

„Ismirdochegal."

Nathalie schüttelte sich vor Lachen.

Nun wurde auch Ron wach. „Spinnst du Harry! Was soll das?"

Doch Harry kicherte nur. „Ihr müsstet euch mal sehn!"

Hermine schmiss ein Buch nach ihm. „Wir warten extra so lange auf dich und du lachst über uns!" Sie versuchte streng auszusehen, konnte sich das Lächeln aber nicht ganz verkneifen.

„Wie war's denn mit Snape?", fragte Ron.

„Toll. Ich musste nicht nur Snape ertragen, sondern auch noch Malfoy."

„Malfoy musste bei Snape nachsitzen? Der heilige Malfoy? Snapes Lieblingsschüler?"

„Er hat irgendwas bei McGonagall gemacht. Ron, du glaubst doch nicht im Ernst, dass Snape Malfoy nachsitzen ließe. Auf dem Rückweg hab ich übrigens ein höchst interessantes Gespräch belauscht. Kathryn Waynes und ihr Hofstaat haben sich über die Angriffe unterhalten und die Leiche war etwas enttäuscht, dass ihr Fluch nicht stark genug war und Ginny und der Slytherin mitspielen können."

„Moment mal. Ihr Fluch? Die war das? Dieses kleine Miststück! Wenn ich die in die Finger kriege mach ich aus ihr wirklich 'ne Leiche!"

„Nicht aufregen Weasley. Ist nicht gut für den Blutdruck. Außerdem nehme ich mal an, dass Malfoy sich schon um sie kümmern wird. Der sah nämlich genauso sauer aus, wie du gerade", sagte Nathalie, die sich bis dahin etwas im Hintergrund gehalten hatte.

„Das stimmt. Malfoy sah wirklich alles andere als begeistert aus. Er hat das Gespräch auch mitgekriegt."

„Wieso warst du eigentlich auch da?", wandte sich Ron an Nathalie.

„Ich geh manchmal nachts spazieren. Es ist draußen und im Schloss dann so ruhig. Dabei hörte ich laute Stimmen, hab nachgeschaut und Harry vor Filch gerettet."

„Vor Filch? Da habt ihr aber Glück gehabt. Filch würde euch bei lebendigem Leib die Haut abziehen wenn er euch erwischt hätte und Gryffindor hätte mindestens 50 Punkte verloren!", Hermine hörte sich nicht sehr erfreut an.

„Hat er aber nicht. Ich geh jetzt nach oben, bin müde. Kommst du mit Ron?"

„Ja. Der Sessel ist nicht wirklich bequem zum Schlafen."

„Ach ja, ehe ich es vergesse, danke noch mal für die Sache mit Filch und hast du Lust nach dem Quidditch mit nach Hogsmeade zu kommen?"

„Nein Harry. Ich hab lieber meine Ruhe. Und außerdem gehst du doch schon mit Parvati hin", lehnte Nathalie ab.

„Parvati hat mir ein Butterbier versprochen, dass heißt nicht, dass kein anderer mitkommen darf. Ron und Hermine gehen schließlich auch mit."

Hermine sah auf einmal sehr erleichtert aus. Harry sah sie stirnrunzelnd an. „Du dachtest doch nicht etwa, dass ich ohne euch gehe oder? Wir gehen doch immer zusammen."

„Ja natürlich. Ich ähm, ich muss jetzt hoch. Gute Nacht!", und damit verschwand sie.

„Ich bleibe bei meiner Meinung. Ich geh lieber allein." Nathalie drehte sich um und ging hinter Hermine die Treppe zu den Mädchenschlafräumen hoch.

Harry blickte beiden verständnislos nach.

Als die beiden Jungs in den Betten lagen fragte Ron seinen Freund: „Willst du wirklich nicht mit Parvati allein sein? Hermine und ich könnten ja mal für ne halbe Stunde verschwinden."

„Warum denn? Oder willst du viel eher mal mit Hermine allein sein?"

„Mit Hermine? Ich seh sie doch sowieso jeden Tag und du bist nicht immer dabei. Sie ist für mich so was wie eine Schwester oder eine sehr gute Freundin. Ich bin nicht verliebt, mach dir da keine Gedanken. Aber mit Parvati, nun ja sie ist hübsch und scheint ja an dir interessiert zu sein."

„Red keinen Blödsinn. Sie hat nur ein schlechtes Gewissen. Wir sollten uns jetzt lieber auf das Quidditch – Spiel am Samstag konzentrieren."

Anmerkung: Das war's fürs erste. In den nächsten Kapiteln sehen wir das Quidditch Spiel Gryffindor gegen Slytherin und besuchen Hogsmeade. Auch der Weihnachtsball ist nicht mehr fern. Lest also unbedingt auch die nächsten Kapitel und vergesst nicht, mir eure Meinung zu schreiben!

Bye,

eure Black Luna