Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Da wir jetzt ungefähr bei der Hälfte sind dachte ich, es wird es Zeit für eine neue Inhaltsangabe: Rätselhafte Ereignisse und dunkle Visionen belasten Harry. Wer ist der unheimliche Mann, mit dem Voldemort spricht? Gibt es wirklich ein Vampirblut in Hogwarts? Und welche Rollen spielen Kathryn und Nathalie? Die Sache wird immer gefährlicher und beginnt, außer Kontrolle zu geraten.
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG 13 (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!

Kapitel 11: Ahnungslos

Memento mori!

Bedenke, dass du sterblich bist!

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Als er durch das Porträtloch kletterte, entdeckte er Hermine und Ron an einem der hinteren Tische. Er steuerte langsam auf sie zu. Die beiden sahen ihn erwartungsvoll an.

„Ich muss euch was erzählen", begann er.

„Das hatten wir gehofft."

„Ron unterbrich ihn nicht! Sag uns endlich alles, Harry", sie lächelte ihn ermutigend an.

Er blickte sich kurz um, doch es war niemand in der Nähe, der sie hören konnte wenn er nur leise sprach.

„Ihr hattet Recht, ich hatte wirklich einen Albtraum von Voldemort."

Sein bester Freund wurde blass und Hermine strich sich hektisch eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich hab euch davon nichts erzählt, weil ich nicht wollte, dass ihr euch Sorgen macht. Die Verbindung zu Voldemort habe ich und ich muss damit klarkommen. Nicht ihr sollt darunter leiden."

„Aber Harry, dir hätte doch klar sein müssen, dass wir es merken wenn etwas nicht mit dir stimmt. Außerdem bist du unser Freund und du kannst nichts für diese Verbindung mit Du-weißt-schon-wem. Es ist ungerecht, dass immer du die alleinige Verantwortung tragen sollst!", ereiferte sich das Mädchen.

„Es ist nun mal nicht zu ändern Hermine. Es scheint mein Schicksal zu sein. Aber was das andere betrifft, ich hatte nicht erwartet, dass der Traum mich so beschäftigen würde. Ich hatte gehofft, wenn ich ihn nur für mich behalte, hätte ich ihn schnell wieder vergessen. Aber es war nicht so. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr erscheint er mir als Warnung."

„Dann müssen wir zu Dumbledore!"

„Nein Hermine, dass geht nicht. Ich weiß doch gar nicht, worum es überhaupt geht. Wenn etwas passiert, gehe ich sofort zu Dumbledore aber wenn nichts Besonderes geschieht, dann lasst uns wenigstens bis Freitagabend warten, bevor wir ihn aufsuchen", lehnte Harry ihren Vorschlag ab.

„Was ist denn am Freitag?", erkundigte sich Ron.

„Ach das hab ich vergessen. Ich hab euch nichts von Nathalie gesagt, oder?"

Als beide den Kopf schüttelten fing er an, von dem Angebot zu berichten.

„Und du glaubst, sie hält ihr Versprechen?" Ron sah sehr skeptisch aus. „Ich mag sie eigentlich aber sie scheint mehr an ihren eigenen Dingen interessiert zu sein, also ich glaube, sie hätte so ziemlich alles versprochen um deine Informationen zu kriegen."

„Selbst wenn sie sich an ihr Versprechen hält, glaubst du, dass sie dir die ganze Wahrheit sagt?", meinte auch Hermine vorsichtig, „Sie spricht eigentlich nie über sich selbst und vertraut keinem so wirklich. Was will sie dir denn überhaupt sagen?"

„Sie meinte, etwas Gefährliches gehe hier vor, etwas über das sie was weiß aber auch nicht versteht, dafür brauchte sie meine Vision. Keine Ahnung ob ihr die geholfen hat, danach ist sie jedenfalls ziemlich schnell verschwunden. Sie hat mir ihr Wort gegeben und ich glaube ihr."

„Klingt alles ziemlich dramatisch und verschwommen", sagte Ron abfällig. „Wenn sie es selbst nicht versteht, was will sie dir dann sagen?"

„Ich weiß es doch nicht, aber in zwei Tagen werden wir es ja sehen."

Die Sonne ging schon unter und ein großer, silbriger Vollmond tauchte am sternenklaren Nachthimmel auf, als die Spieler des Quidditch-Teams von Gryffindor noch einmal über das Training sprachen.

„Also ihr wart heute alle sehr gut", begann Alicia, „Ginny und Ron, ihr habt beide mehr Routine beim Spielen und ihr anderen habt durch die zusätzlichen Trainingseinheiten eure Wendigkeit enorm verbessert. Ich denke, dass wir nächste Woche gegen Ravenclaw eine echte Chance haben. Harry, pass nur ja gut auf Cho Chang auf! Sie ist eine verdammt gute Fliegerin und in ihren Methoden nicht zimperlich."

„Klar, weiß ich doch. Ich bin vorsichtig", versicherte er ihr nun bestimmt schon zum fünften Mal.

„Hör mal Alicia, Harry ist schon Mal gegen Chang angetreten und überhaupt bist du schlimmer als Wood und das will was heißen!", meinte auch Fred.

„Ja, Wood hat uns schon immer ewig trainieren lassen und hat vor jedem Spiel einen halben Herzinfarkt gekriegt aber du scheuchst uns bei Wind und Wetter raus und hältst uns dann noch hier in der Kälte Vorträge!", unterstützte George seinen Bruder.

Alicia stemmte die Hände in die Hüfte und baute sich vor den Zwillingen auf. „Im Gegensatz zu euch, nehme ich das Training ernst und als Kapitän ist es meine Pflicht-"

„Alicia pass auf!", schrie Fred plötzlich.

Alle wirbelten herum und sahen im silbernen Mondlicht, wie aus Richtung des Verbotenen Waldes drei Gestalten in unmenschlicher Geschwindigkeit auf sie zu jagten. Sie waren groß und liefen leicht gebeugt, wie Raubtiere. Sie fixierten die Jugendlichen mit ihren gefährlich glühenden Augen an. Ihr bösartiges Knurren ließ Harry entsetzt erschauern. Es ging alles so schnell, eine der Gestalten machte einen riesigen Satz, entblößte weiß schimmernde Zähne und stürzte sich auf Ron, der ein wenig von den anderen entfernt gestanden hatte.

Harry riss seinen Feuerblitz hoch und schlug ihn dem Wesen ins Gesicht.

„Das sind Vampire!", kreischte Katie schrill.

Der Vampir taumelte kurz und Ron duckte sich weg. Einer der anderen Vampire hatte dafür Harry ins Visier genommen, der dadurch, dass er seinem Freund geholfen hatte, nicht auf seine Deckung achten konnte und starrte ihn aus raubtierhaften, gelben Augen an. Die anderen Gryffindors waren zu sehr mit den beiden übrigen Kreaturen beschäftigt, als das ihm jemand hätte helfen können.

Harry bemühte sich verzweifelt an seinen Zauberstab zu kommen, doch er war ihm tief in die Tasche seines Quidditch-Umhangs gerutscht. Bis er ihn erreichte, würde es zu spät sein.

Eine eiskalte Hand schloss sich schon um seinen Hals und lange Fangzähne näherten sich seiner ungeschützten Kehle. Harry schlug und trat um sich, bereit so lange, wie möglich zu kämpfen. Aber das Monster reagierte überhaupt nicht auf seine verzweifelten Anstrengungen.

Doch unerwartet schnellte der Vampir zurück. Er verzog sein Gesicht vor Schmerz und richtete sich hastig auf.

Harry hörte ein bedrohliches Knurren und sah, wie etwas den Vampir ansprang. Als er genauer hinsah, erkannte er einen riesigen silbernen Hund.

Der Hund biss auf sein Opfer ein und der Vampir kratzte und biss zurück, beide wälzten sich auf der Erde und jeder versuchte, die Kehle des anderen zu erwischen. Es sah nach einem Kampf auf Leben und Tod aus. Der Junge war unfähig sich zu bewegen und alles lief so rasend schnell ab, weshalb er erst gar nicht merkte, dass der Hund gewonnen hatte. Der Vampir hustete und spuckte Blut, dann lag er still, seine Kehle ein blutiges Loch.

Harry sah sich nach dem Hund um und erkannte, dass es kein normaler Hund, sondern ein Wolf war. Auf seiner Schnauze und seiner Brust zeichneten sich deutlich leuchtend rote Flecke ab und er hatte an einigen Stellen tiefe Risse und Bisswunden. Dann blickte ihm das Tier direkt in die Augen. Dunkelblaue Augen. Der silberne Wolf drehte sich um und lief davon. Er sah ihm einen Moment lang verwirrt nach, bis ihm die anderen einfielen. Er kam hastig wieder auf die Beine und eilte zu ihnen, doch der Kampf war vorüber. Zwei tote Vampire lagen im Gras und ansonsten schien niemand ernsthaft verletzt zu sein. Harry fragte trotzdem. „Ist bei euch alles in Ordnung?"

„Es geht. Wir haben ein paar Kratzer abbekommen, sonst alles okay", antwortete ihm Alicia, die noch etwas außer Atem war.

„Wo warst du denn?", fragte George, „Wir haben gesehen, dass du einem eine mit dem Besen übergezogen hast aber dann warst du auf einmal verschwunden, es ging alles so schnell."

„Es hat mich einer angegriffen und dann ist da ein großer Wolf aufgetaucht und hat mich gerettet", erklärte er.

„Ein Wolf?", Katie sah ihn ungläubig an, „Professor Venator hat uns erklärt, dass Vampire ein gutes Verhältnis zu Fledermäusen und Wölfen haben. Darauf beruhen ja auch die alten Legenden, dass sich Vampire in solche Tiere verwandeln können."

„Da du gerade von Venator sprichst, ich bin echt froh, dass wir bei dem Unterricht haben, sonst wär mir so schnell nicht der richtige Spruch eingefallen um einen zu erledigen." Alicia beobachtete grimmig die Leichen.

„Lasst uns jetzt ins Schloss gehen, wer weiß, ob da nicht noch mehr kommen. Außerdem geht es Ginny nicht gut", fügte Ron leise hinzu, der die ganze Zeit schon Ginny beruhigend eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.

„Er hat Recht", stimmte Fred zu und warf einen besorgten Blick auf seine kleine Schwester. „Wir müssen es auch noch einem Lehrer melden."

Sie gingen schweigend zurück zum Schloss und warfen immer wieder nervöse Blicke nach hinten.

Sie hatten Glück und trafen ziemlich schnell auf Professor McGonagall.

„Was ist denn mit ihnen los? Was machen sie für Gesichter? Sie bluten ja!", rief sie entsetzt, als sie die Kratzer an Harrys Hals und den Schnitt an der Wange von Ginny sah. „Ich verlange eine Erklärung!"

Und so erzählten sie die ganze Geschichte. Professor McGonagall war sprachlos. Als sie sich wieder gefasst hatte, schickte sie die Schüler unverzüglich in ihren Gemeinschaftsraum, nur Ginny und Harry sollten noch bei Madam Pomfrey vorbei.

„Ist doch nur ne Schramme!", wehrte sie sich und auch Harry wollte nicht zur Krankenstation. Es gab noch einige Dinge, über die er nachdenken musste. Darum gingen die beiden auch direkt zum Gemeinschaftsraum.

Kaum dort angekommen bestürmte Hermine sie sofort mit Fragen aber er überließ es Ron alles zu erklären.

Eine halbe Stunde später kam McGonagall durch das Porträtloch geklettert.

„Wie ihr nun mit Sicherheit alle wisst, wurden Schüler von Hogwarts angegriffen. Professor Dumbledore und Professor Venator sind zurzeit draußen und versuchen herauszufinden, wie das geschehen konnte. Sie wollen nachher noch mal mit allen Beteiligten sprechen. Für die Übrigen gilt: Es verlässt vorerst niemand mehr nach Einbruch der Dunkelheit das Schloss und Quidditch ist gestrichen."

Fred und George sahen aus, als wollten sie widersprechen, doch bei McGonagalls strengem Blick ließen sie es lieber sein.

„Wie konnte das passieren?", dachte Hermine laut nach, als sich die drei wenig später in eine ruhige Ecke verzogen hatten. „Es leben im dunkelsten Teil des Waldes ein paar Vampire aber es ist noch nie vorgekommen, dass einer von ihnen einen Zauberer angegriffen hat. Und was sagtest du hat dich gerettet, Harry?"

„Ein Wolf."

„Aber das ist unmöglich! Vampire haben eine besondere Verbindung zu Wölfen. Bist du sicher, dass es ein Wolf war? Hat ihn denn noch jemand anders bemerkt?", forschte seine wissensdurstige Freundin weiter.

„Es war ein Wolf. Da bin ich mir ganz sicher. Und von den anderen hat keiner etwas mitbekommen", antwortete er ihr und rückte seine Brille etwas zurecht.

„Nachdem Harry mich gerettet hat, nebenbei Danke noch mal dafür, ist er mit einem anderen Vampir an einander geraten und hat sich von uns entfernt. Wir haben nicht mehr auf ihn achten können", meldete sich jetzt auch Ron.

„Harry!", dem Mädchen schien plötzlich etwas eingefallen zu sein. „Dein Traum! Die Gestalt darin war vermutlich ein Vampir! Du musst mit Dumbledore reden! Sofort!"

„Hermine, es gibt da noch ein paar Fragen, die ich vorher beantwortet haben muss. Lass uns bitte erst morgen Abend mit Nathalie sprechen!", widersprach er ihr.

„Wir wissen doch schon genug. Du hast gesagt, du würdest sofort mit ihm sprechen, wenn sich was Besonderes ereignet. Was hast du denn noch für wichtige Fragen? Außerdem dürfen wir im Dunkeln nicht mehr raus!", entgegnete Hermine widerspenstig.

„Dann nehmen wir den Tarnumhang. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir nachts durchs Schloss schleichen und ich hab das Gefühl, dass Nathalie das Verbot auch nicht wirklich stört. Und ich hab noch einiges an Fragen. Der Wolf zum Beispiel. Ich hab ihn schon mal gesehn aber im Moment bin ich völlig Ahnungslos was die ganze Sache bedeutet."

Anmerkung: Vergesst die Reviews nicht! Für einen Autor ist Feedback unheimlich wichtig. Auch negative Kritik.