Harry Potter und die Verführung des Blutes
Autor: Black Luna
Inhalt: Da wir jetzt ungefähr bei der Hälfte sind dachte ich, es wird
es Zeit für eine neue Inhaltsangabe: Rätselhafte Ereignisse und dunkle Visionen
belasten Harry. Wer ist der unheimliche Mann, mit dem Voldemort spricht? Gibt
es wirklich ein Vampirblut in Hogwarts? Und welche Rollen spielen Kathryn und
Nathalie? Die Sache wird immer gefährlicher und beginnt, außer Kontrolle zu
geraten.
Feedback: Black.Luna@web.de
Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über
Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik. An dieser Stelle möchte ich
allen danken, die mir bis jetzt eine Review geschrieben haben. Weiter so!
Altersbeschränkung: PG 13 (schätze ich)
Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.
Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.
Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!
Kapitel 13: Der Silberstein
Man hört nur, was man hören will
Drum bleibt noch etwas Zeit
Von Schönheit und von Scheiße
Von Traum und Wirklichkeit
(Lucheni aus dem Musical Elisabeth)
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„Wir sollten jetzt gehen", sagte Hermine mit etwas zittriger Stimme. „Und denkt dran, wir sind draußen nicht mehr geschützt, also sollten wir uns beeilen."
Ron holte den Tarnumhang und warf ihn über seine beiden Freunde. Gemeinsam rannten sie so schnell sie konnten, über den dunklen Rasen zum Schloss und glaubten überall Bewegungen im Schatten zu sehen. Völlig außer Atem erreichten sie das Tor.
„Wo ist eigentlich Nathalie?" Hermine sah sich suchend um. In der Eile hatten sie vergessen, auf sie zu warten.
„Bin hier drüben. Cooler Umhang Potter, aber besonders geholfen hätte der euch auch nicht. Sogar ich hab euch die ganze Zeit gehört und man konnte deutlich die Stellen sehen, wo das Gras platt getrampelt wurde." Sie grinste spöttisch.
„Wir müssen zurück zum Gemeinschaftsraum", drängte Hermine. „Wie willst du dahin kommen? Es passt leider keiner mehr unter den Tarnumhang."
„Kein Problem, ich hab meine eigenen Methoden", behauptete sie.
„Und was sind das für Methoden?", forschte Harry argwöhnisch.
„Als Wolf höre und rieche ich sehr gut, dass heißt ich kann mich verstecken, wenn jemand kommt. So kann ich in der Nacht durch das Schloss wandern", feixte sie.
So gingen sie zu ihrem Gemeinschaftsraum zurück. Harry, Hermine und Ron unter dem Tarnumhang und Nathalie trabte, als silberner Schatten, vor ihnen her.
Der Gemeinschaftsraum war leer und das Feuer im Kamin schon runter gebrannt. Es war ziemlich kühl.
„War eine lange Nacht, jedenfalls für mich. Macht's gut, ich geh ins Bett." Nathalie lief die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch.
Hermine setzte sich in einen der Sessel und schaute ihren Freund an. „Hast du jetzt die Antworten auf deine Fragen?"
Harry strich sich müde eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich denke schon. Was sie gesagt hat macht Sinn, aber ob ihr jemand glaubt, dass sie nichts mit den Vampiren zu schaffen hat?"
„Glauben wir ihr denn? Was wenn das alles nur Gerede war und die Vampire gar nicht hypnotisiert wurden, sondern alles freiwillig gemacht haben?", murmelte Hermine vor sich hin.
„Denk doch an Harrys Traum! Da kam Du-weißt-schon-wer drin vor und Harry hat da schon gesagt, dass er den Eindruck hatte, dass mit diesem silbernen Stein der andere Mann kontrolliert wurde. Also ich glaube ihr", sagte Ron entschlossen.
„Ich glaube auch nicht, dass sie gelogen hat", stimmte Harry ihm zu. „Ich muss morgen zu Dumbledore und ihm alles erzählen. Vielleicht weiß er ja mehr."
„Versteht mich nicht falsch, ich glaube ihr an sich schon, besonders wenn man überlegt, was mit ihrem Vater geschehen ist. Ich denke nur, wir sollten sehr vorsichtig sein."
Hermine hat Recht, dachte der Junge mit den schwarzen Haaren. Wir wissen nicht, was hier gespielt wird und wie die Rollen verteilt sind.
Harry war gerade, in Begleitung von Hermine, Ron und Nathalie auf dem Weg zu Dumbledores Büro, als plötzlich Kathryn Waynes vor ihnen stand.
„Na Potter? Haben die bösen Vampire dich beim Quidditch - Training erschreckt? Hattest wohl mächtig Schiss, was? Aber nein, wie konnte ich das bloß vergessen?! Du bist ja Harry Potter, der Junge der lebt! Oder sollte ich besser sagen der Junge, der vergaß zu sterben?". Sie streckte die Nase noch ein bisschen höher in die Luft.
Ihre Freundinnen Patricia und Heather lachten. Ron lief vor Zorn rot an und machte sich schon bereit, einen Fluch auf Kathryn zu jagen, doch Hermine hielt ihn am Ärmel fest. „Lass gut sein, Ron. Es bringt eh nichts. Je hohler der Kopf, desto leichter lässt er sich oben tragen"
Kathryn verzog ihr Gesicht zu einem Grinsen. „Na Weasley, musst du dich wieder hinter dem Schlammblut verstecken? Woher hast du eigentlich dein hitziges Temperament? Kommt das, wenn man so ein schlechtes Elternhaus wie du hat?"
„Populanten von transparenten Domizilen sollten mit fester Materie keine schleudernden Bewegungen durchführen!" Nathalie sah Kathryn überheblich an.
Diese schaute nur verwirrt zurück. „Was hast du gesagt?"
„Ich habe gesagt-", erläuterte sie langsam „dass man, wenn man im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen werfen sollte. Um es für dich noch mal ganz klar zu machen: Wenn ich du wäre und deine Eltern hätte, würde ich es nicht wagen auch nur ein schlechtes Wort über die Familien anderer Leute zu äußern."
Kathryn bekam rosa Flecken in ihrem sonst blassen Gesicht. „Was geht dich meine Familie an?", schrie sie. „Red nicht über Dinge, die dich nichts angehen!", damit stürmte sie davon.
Ron schaute ihr nach. „Scheint ja nicht gut auf ihre Familie zu sprechen zu sein."
„Ich hab sie mal beim Lesen eines Briefes von ihrer Mutter überrascht. Sie war ziemlich am Heulen. Ihre Mami und ihr Daddy lassen sich scheiden, weil ihre Mami laut Gerüchten was mit dem jungen Apothekergehilfen hatte und Ausnahmsweise bekommt die kleine Prinzessin nicht ihren Willen, dass ist eine schmerzhafte Erfahrung für sie!" Nathalie sah nicht so aus als hätte sie auch nur das Mindeste an Mitleid für Kathryn.
„Mir tut sie leid. Vielleicht ist das der Grund, warum sie so gemein zu anderen ist?", vermutete das mitfühlende braunhaarige Mädchen.
Nathalie verzog verächtlich das Gesicht. „Oh, das arme Ding. Ich wein mir gleich die Augen aus. Sie hatte ja eine so schwere Kindheit, dass entschuldigt natürlich jede Gemeinheit, die sie anderen an den Kopf wirft. Was soll ich denn sagen? Mein Vater ist schließlich tot!"
„Meine Eltern sind beide tot, also wenn jemand Grund zum jammern hat, dann bin ich das!", unterbrach Harry. „Wir haben nicht mehr soviel Zeit bis wir wieder in unseren Gemeinschaftsräumen sein müssen, beeilen wir uns." Der dünne Junge beschleunigte seine Schritte.
„Wo wollt ihr hin?" Professor McGonagall, die gerade um die Ecke gebogen war, sah die vier argwöhnisch an.
„Professor, ich muss Dumbledore sprechen. Es geht um die Angriffe auf das Quidditch-Team. Können sie mir wohl bitte das Passwort für sein Büro sagen?"
„In Ordnung, Potter. Aber ihr anderen geht zurück in den Gryffindorturm und bleibt da. Es reicht, wenn einer mit dem Direktor spricht."
Die anderen sahen zwar nicht begeistert aus, fügten sich aber und gingen.
„Das Passwort lautet Schokofrosch. Ich muss jetzt weiter und ich darf sie daran erinnern, dass sie sich ebenfalls nach dem Gespräch, unverzüglich in den Gemeinschaftsraum begeben werden!"
„Ja Professor." Harry nannte dem Wasserspeier das Passwort und stieg die Wendeltreppe empor. Er wollte schon an die Tür klopfen, als er auf einmal Stimmen aus dem Inneren des Büros hörte.
„Es ist zu gefährlich sie auf der Schule zulassen!", sagte jemand.
Harry wollte wirklich nicht unhöflich sein aber da war es wieder, dieses Wort. Gefahr, gefährlich. Er musste einfach weiter hören,
„Aber Humphrey, es gibt nicht einen Beweis, dass sie irgendetwas mit dem Überfall zu tun haben könnte." Dumbledore sprach ruhig zu dem aufgeregt klingenden Professor Venator.
„Aber sie war zu der Zeit nicht in ihrem Gemeinschaftsraum! Niemand hat sie dort gesehen!"
„Nur weil sie niemand gesehen hat, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht da war. Im Zweifel für den Angeklagten, Humphrey."
„Das wird dem Ministerium gar nicht gefallen, Direktor und sie wissen, dass ich einen Bericht schreiben muss. Sie sollten sie wieder nach Russland zurück schicken. Das wäre mein Rat."
„Sie ist eine ordentliche Schülerin. Sie hat in meinem Unterricht keinerlei Aggressionen gezeigt.". Harry glaubte, sich verhört zu haben. Hatte da etwa Severus Snape eine Schülerin aus Gryffindor verteidigt? Wo war der Haken an der Sache?
Das Gespräch schien beendet zu sein und er hörte, wie sich Schritte der Tür näherten. Hastig klopfte er an, denn ein Versteck hätte er sowieso nicht gefunden und so dachten sie vielleicht, er wäre gerade erst gekommen.
Snape öffnete die Tür. „Was willst du hier, Potter? Hast du gelauscht?", fuhr er den Gryffindor ungehalten an.
„Nein. Ich wollte nur mit Professor Dumbledore sprechen", erwiderte er kühl.
Dumbledore nickte ihm zu. „Severus, Humphrey, lassen sie mich dann bitte mit Mr. Potter allein?"
Harry setzte sich auf den Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch. Er wusste nicht ganz, wie er anfangen sollte. „Sir, ich muss ihnen etwas erzählen. Ich hatte in der Nacht vor dem Angriff auf unser Quidditch-Team einen Traum."
Er berichtete von seinen Erlebnissen und was Nathalie ihm über Vampire berichtet hatte. Nur, dass sie sich in einen Wolf verwandeln konnte, ließ er weg. Er war sich nicht sicher, ob Dumbledore sie nicht sonst von der Schule werfen müsste, da sie nicht registriert war. Sie war zwar kein richtiger Animagus aber er wollte es lieber nicht riskieren.
„Ich muss zugeben, dass ich so etwas befürchtet hatte. Es ist sehr ungewöhnlich für diese Wesen, Zauberer anzugreifen. Beschreib mir bitte noch mal ganz genau den Stein, Harry."
„Also er war ungefähr etwas kleiner als ein Klatscher, silbern und funkelte."
„Was hat Voldemort genau mit dem Stein gemacht und wie hat der Vampir darauf reagiert?"
Harry dachte kurz nach. „Er hat den Stein nur in die Hand genommen und dann wurde der Vampir irgendwie steif und seine Augen blank. Das ist alles was ich erkennen konnte."
Dumbledore saß gedankenverloren hinter seinem Schreibtisch und streichelte abwesend Fawkes, der sich auf seinem Schoß niedergelassen hatte.
Harry wurde ungeduldig. „Professor, haben sie eine Idee, was das für ein Stein sein könnte?"
Dumbledore sah ihn an. „Nur eine Theorie, nicht mehr. Weißt du, laut einer Legende kann ein sehr mächtiger Zauberer aus einer nebligen Substanz, die man nur im tiefsten Inneren einiger Berge findet, einen Stein herstellen und mit Hilfe dieses umgeformten Gases kann man das Verhalten eines Vampirs beeinflussen."
„Dann hat Voldemort sich etwas von diesem Gas besorgt und kann nun die Vampire beherrschen?"
„So einfach ist das nicht. Dieses Gas ist sehr selten und nicht leicht zu beschaffen. Es wird bei dem Ritual zur Erschaffung des Steins Schwarze Magie verwendet. Das steht in alten Aufzeichnungen der Vampire drin aber diese Dokumente sind verschwunden, darum weiß heute kein Zauberer mehr, wie man diesen Stein erschafft und selbst, wenn sie es wüssten, wären nur die wenigsten Zauberer dazu auch in der Lage. Voldemort müssen diese Aufzeichnungen und Sagen in die Hände gefallen sein."
„Und wie kann man ihn aufhalten? Kann man den Stein zerstören?", fragte Harry.
„Man kann den Stein zerstören aber nur auf eine bestimmte Art und Weise. Es soll einen Text geben, in dem über seine Schöpfung und seine Vernichtung berichtet wird. Dieser Text wurde aber angeblich geteilt und beide Teile gelten als unauffindbar. Nun, wie es scheint hat Voldemort mindestens den Teil gefunden, in dem über sein Erschaffen berichtet wird."
Harry sah den alten Zauberer verzweifelt an. „Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn aufzuhalten! Was hat denn Professor Venator dazu gesagt? Er ist doch Vampirjäger, er muss sich mit so was doch auskennen!"
Dumbledore runzelte die Stirn. „Professor Venator hatte in der Tat einige Vorschläge, zum einen, will er den Wald durchsuchen lassen und jeden Vampir darin töten und zum anderen, ist er der Meinung, man solle sofort Miss Delany aus der Schule entfernen."
„Nathalie hat nichts damit zu tun! Glauben sie mir, ich bin mir ganz sicher! Und alle Vampire töten ist doch auch nicht richtig, ich meine sie handeln ja nicht freiwillig, oder?" Der Junge sah den Direktor unsicher an.
„Professor Venator und das Ministerium wissen nichts von deinem Traum und dem Stein. Ich werde ihnen davon erzählen aber sie werden trotzdem glauben, die Vampire würden aus freiem Willen handeln und sie halten Miss Delany für eine Verräterin, die den Vampiren hilft. Die Menschen glauben und sehen nur das, was sie auch glauben und sehen wollen, Harry. Ihnen ist jede haarsträubende Geschichte lieber als die Tatsache zu akzeptieren, dass Voldemort wiedergekehrt ist." Dumbledore sah müde aus.
„Also gibt es nichts, was wir tun könnten?", fragte Harry und sah den Schulleiter mit schwindender Hoffnung an.
„Man kann immer etwas tun, Harry. Ich werde ein paar Zauberer rufen, ein paar alte Kämpfer, die sich auch damals schon gegen Voldemort gewehrt haben. Sie sind im Moment alle mit Aufträgen beschäftigt, darum wird es vielleicht eine Woche dauern, bis alle hier sind. Sie müssen außerdem sehr vorsichtig sein. Das Ministerium begegnet einigen von ihnen mit äußerstem Misstrauen", erklärte er.
Harry ahnte etwas. „Sirius wird auch kommen, nicht wahr?"
Dumbledore nickte. „Er und noch ein paar andere. Ich werde ihnen gleich Eulen schicken."
Harry begriff, dass das Gespräch beendet war aber etwas beschäftigte ihn noch.
„Professor, warum will Professor Venator unbedingt Nathalie für alles verantwortlich machen? Warum hasst er Vampire so, wenn die meisten doch gar keine Menschen töten und Zauberer sowieso in Ruhe lassen?"
„Harry, was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben, einverstanden?" Harry nickte. „Humphrey war einst ein ganz normaler Zauberer. Er lebte mit seiner Frau in einem Vorort von London und hat bei Flourish & Blotts gearbeitet. Seine Frau war Muggel und arbeitete als Krankenschwester. Sie kam eines Morgens nicht von der Nachtschicht zurück und wurde ein paar Stunden später gefunden, vollkommen blutleer. Die Untersuchungen des Zaubereiministeriums ergaben, dass es eindeutig ein Vampirangriff war. Er hat sich dann bei dem Ausschuss für die Beseitigung gefährlicher Geschöpfe gemeldet und wurde als Vampirjäger ausgebildet." Dumbledore schwieg und widmete sich nun seinen Briefen, Harry verstand. Er verließ da Büro und machte sich, den Kopf voller wirrer Gedanken, auf zum Gryffindorturm. Vieles von Venators Verhalten war ihm nun verständlicher.
Anmerkung: Vergesst bitte, bitte, bitte die Reviews nicht!
