Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Da wir jetzt ungefähr bei der Hälfte sind dachte ich, es wird es Zeit für eine neue Inhaltsangabe: Rätselhafte Ereignisse und dunkle Visionen belasten Harry. Wer ist der unheimliche Mann, mit dem Voldemort spricht? Gibt es wirklich ein Vampirblut in Hogwarts? Und welche Rollen spielen Kathryn und Nathalie? Die Sache wird immer gefährlicher und beginnt, außer Kontrolle zu geraten.
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG 13 (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!

Kapitel 15: Sirius

Ich bin! Jedoch, was ich bin, weiß und kümmert niemand.

Meine Freunde haben mich verlassen wie eine vergessene Erinnerung,

Ich verzehre mich selbst an meinem Gram.

John Clare, Ich bin

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Als Harry im Morgengrauen aufwachte, wusste er zuerst nicht, woher dieses ungute Gefühl kam. Dann fielen ihm die Ereignisse der letzten Nacht ein. Er fragte sich, wie es Draco wohl ging.

Nachdem es langsam heller wurde, ging er mit Ron in die Halle um etwas zu essen. Dort trafen sie Hermine, die neben Nathalie saß und leise mit ihr redete.

Harry ahnte, worüber die beiden sprachen aber war es nicht vielleicht besser, Nathalie erst mal nichts zu sagen? Vielleicht würde Malfoy seine Drohungen ja doch nicht wahr machen und allen verraten was sie war.

„Morgen", sagte sein Freund unsicher und blickte von Hermine zu Nathalie und wieder zurück. Er schien sich also auch zu fragen, ob Hermine schon alles erzählt hatte.

Das kluge Mädchen bemerkte ihre fragenden Gesichter und verstand. „Sie weiß Bescheid. Ich hielt es für besser, sie darauf vorzubereiten, damit sie wenigstens weiß, was überhaupt geschehen ist."

Ron setzte sich neben Nathalie. „Glaubst du, die Sache wird dich in ernste Schwierigkeiten bringen?"

Sie schüttelte den Kopf. „Solange Dumbledore der Direktor dieser Schule ist, wird man mich nicht so ohne weiteres rauswerfen. Das Ministerium wird vermutlich hier auftauchen und mir ein paar Fragen stellen, Venator kann mich noch weniger leiden und wenn Malfoy seine Drohung wahr macht, wird bald jeder wissen, was ich bin und mich meiden, wie einen Dementor. Aber damit kann ich leben, wird wohl nicht viel anders sein, als jetzt. Ich hab ja geahnt, dass es früher oder später alles rauskommt, solche Geheimnisse bleiben nie lange privat."

Harry schaute sich in der Halle um. „Glaubst du, es weiß schon jemand?"

Wie, um seine Frage zu beantworten, kamen ein paar Hufflepuffs an ihnen vorbei und wichen ängstlich, soweit von ihr weg, wie möglich. Kurz darauf gingen auch ein paar Slytherins vorbei. „Wir werden den Mord an Pansy rächen! Du widerliches Monster!", kreischte eines der Mädchen hysterisch.

Ein Junge zog sie weiter. „Beruhige dich. Dieser Vampirabschaum wird schon bekommen, was er verdient."

Nathalie wandte sich wieder an Harry. „Beantwortet das deine Frage?"

Den ganzen Tag über ging das schon so. Entweder man beschimpfte und bedrohte sie, oder die Leute machten einen riesigen Bogen, als würden sie befürchten, dass Nathalie ihnen jede Sekunde das Blut aus den Adern saugt. Harry wusste nur zu gut, wie sich so was anfühlt. Doch sie machte eigentlich einen recht gelassenen Eindruck. Manchmal schüttelte sie betrübt den Kopf aber die meisten Dinge schienen keinen Eindruck auf sie zu machen.

Harry, Ron und Hermine erklärten jedem, dass Nathalie unschuldig sei und manche glaubten ihnen auch. Doch da Nathalie nicht abstritt, dass sie ein Vampirblut war, sondern nur die Morde leugnete, hielten die meisten sie für schuldig.

„Hättest du nicht einfach sagen können, du wärst kein Vampirblut?", fragte Ron entnervt, nachdem schon wieder eine Gruppe Schüler zischend und tuschelnd an den vieren vorbei gegangen war.

Das blonde Mädchen zuckte nur die Schultern. „Wozu? Sie hätten es eh irgendwann raus gefunden. Abgesehen davon, hab ich euch nie gebeten, mich zu verteidigen oder überhaupt in meiner Nähe zu sein."

Ron blieb stehen und sah wirklich wütend aus. „Na prima! Du brauchst uns also nicht. Klar, warum auch? Die große und mächtige Nathalie, in deren Adern das Blut echter Vampire fließt, braucht natürlich keine Freunde! Dann sieh zu, wie du allein zu recht kommst!". Er drehte sich um und stampfte zornig davon.

Nathalie sah ihm bestürzt nach. „Aber ich wollte doch nicht…Ich meinte, ich…"

Auch Harry und Hermine waren stehen geblieben. „Das war nicht besonders nett von dir. Warum hast du das gesagt? Ist es dir wirklich egal, ob du allein bist oder nicht?", fragte Hermine.

Nathalie senkte den Kopf. „Ich weiß nicht, warum ich das gesagt hab. Ich hab euch alle drei wirklich gern, auch wenn ich das nie zugeben würde", sie grinste etwas schief. „Deshalb tut es mir Leid, dass ihr wegen mir jetzt auch Ärger mit den anderen habt. Genau aus diesem Grund wollte ich von Anfang an lieber allein bleiben. Um weder mir, noch anderen weh zu tun."

„Was meinst du damit?", hakte Hermine nach.

„Nun, ich hatte Angst, dass es wieder so werden könnte, wie auf meiner alten Schule. Ich hätte zwar keinen Beliebtheitswettbewerb gewonnen aber ein paar Freunde hatte ich schon. Doch, als dann die Sache mit meiner Abstammung raus kam, wollte niemand etwas mit mir zu tun haben. Die Einzige, die zu mir gehalten hat, wurde von den Anderen zum Schluss ebenso gemieden, wie ich selbst. Seit ich von der Schule suspendiert worden bin, hab ich nichts mehr von ihr gehört."

„Das erklärt so einiges, aber dir scheinen die Kommentare der Schüler hier in Hogwarts herzlich wenig auszumachen und auch wenn sie dich ängstlich meiden, scheint dich das nicht zu stören. Glaub mir, ich weiß wie das ist. Für mich war es schrecklich und mein zweites Schuljahr hab ich nur dank Ron und Hermine überstanden." Harry lächelte seine beste Freundin dankbar an.

„In deinem zweiten Schuljahr wurdest du für den Erben von Slytherin gehalten, nicht wahr?", fragte Nathalie. Der Junge nickte nur.

„Mir macht es schon etwas aus, von den anderen gehasst zu werden und dass sie mir einen Mord zutrauen, tut ein bisschen weh, aber ich zeige ihnen meine Gefühle nicht. Diese Genugtuung sollen sie nicht haben! Wenn ich vor ihnen heulen würde, dann würden sie nur ihre Angst vor mir verlieren und mich erst recht wie ein Stück Dreck behandeln."

„Aber wenn sie keine Angst vor dir hätten, dann würden sie dich auch nicht für einen Mörder halten", wandte Hermine ein.

„Sie brauchen jemanden, dem sie die Schuld zuschieben können. Sie wollen nicht glauben, dass Du-weißt-schon-wer möglicherweise etwas mit dem Mord zu tun haben könnte. Ich habe Übung darin, meine Gefühle zu verbergen. Ich werde es also noch länger schaffen und ich könnte meinen Anblick im Spiegel nicht mehr ertragen, wenn ich vor ihnen je Schwäche zeigen würde!", setzte sie hitzig hinzu.

„Du bist sehr hart zu dir und auch zu anderen. Sie sind nicht alle schlecht, sie wissen es nur nicht besser und der Verdacht liegt ja nun wirklich nahe, dass ein Vampirblut etwas mit Vampiren zu tun hat und wenn die dann einen Mord begehen, der nur mit der Hilfe eines Wesens mit Zauberkräften möglich war… Es muss doch unheimlich anstrengend sein, sich immer zu verstellen", fügte Hermine sanft hinzu.

„So bin ich nun mal. Ich musste lernen, Geheimnisse zu verbergen. Was blieb mir anderes übrig? Kann sein, dass ich hart geworden bin. Aber könnten wir nun das Thema wechseln? Wenn ich euch noch länger zuhöre, krieg ich womöglich noch Depressionen!". Als weder Harry noch Hermine etwas sagten, verdrehte sie die Augen. „Jetzt hört endlich auf, mich zu bemitleiden! Ich hab es nicht einfach gehabt aber vielen anderen geht es schlechter. Ich hatte immer genug zu essen, ein Dach über dem Kopf und eine Mutter, die ich liebe. Das ist mehr, als manch andere haben. Das Leben als Vampirblut ist auch gar nicht so übel. Mein Vater hat mir ein paar wirklich coole Tricks gezeigt, ich kann manchmal Gefahr schon vorher spüren und, das Beste, ich kann mich in einen Wolf verwandeln. Das Leben ist nie einfach aber ich lebe gern! Darum vergesst bloß diese ganzen Vampirromane, wie Dracula, von wegen der Tod war eine Erlösung, seine Seele wurde endlich befreit und den ganzen Quatsch!", sagte sie grinsend.

Harry konnte nicht anders, ihr Grinsen war ansteckend. Sie hatte Recht, das Leben war manchmal wirklich nicht einfach, manchmal war es sogar ziemlich gemein, aber es lohnte sich trotzdem. Selbst, als er noch bei den Dursleys lebte, hatte er die Hoffnung nie aufgegeben, dass er doch irgendwann mal dort weg käme.

„Ich will deine Hochstimmung ja nicht verderben, Nathalie, aber ich glaube, du solltest dich bei Ron entschuldigen. Mach es besser sofort. Er kann sehr stur sein, wenn man Fehler nicht bald eingesteht", riet ihr Hermine.

Nathalie war von der Idee sich bei Ron zu entschuldigen nicht sehr angetan, obwohl sie wusste, dass er mit Recht auf sie böse war.

Harry spürte ihr Zögern. „Tu lieber was Hermine sagt. Sie hat einige Erfahrung, was das Streiten mit Ron angeht!" Harry musste einen Schlag auf den Kopf von Hermine einstecken.

Nach einer Stunde kehrten Ron und Nathalie gemeinsam in den Gryffindorturm zurück und an der Art, wie sie friedlich nebeneinander gingen, erkannte der schwarzhaarige Junge, dass sie sich wieder vertragen hatten.

Ron kam geradewegs auf ihn zu. „Harry, du sollst in Dumbledores Büro kommen. Hat McGonagall gesagt." Er vergewisserte sich schnell, dass keiner lauschte und flüsterte leise zu Harry. „Es geht um Schnuffel. Er ist auch bei Dumbledore und will dich sehen.". Er grinste ihn kurz an und setzte sich dann zu Hermine.

Harry musste sich mächtig anstrengen, um seine Freude zu verbergen. Er hatte Sirius schon so lange nicht mehr gesehen und vermisste ihn. Mit möglichst unbeteiligtem Gesichtsausdruck schlenderte er zum Eingangsloch und verließ den Raum. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Besser, es stellte niemand neugierige Fragen. Bei dem Gedanken, das Ministerium könnte wegen ihm seinen Paten schnappen, fühlte sich Harry, als hätte ihm jemand die Luftzufuhr abgeschnitten. Er machte sich schreckliche Sorgen um Sirius.

Als er vor dem Wasserspeier stand, der den Eingang zum Büro des Direktors bewachte, sah er Lupin. Harry blieb verblüfft stehen.

„Hallo Harry, wie geht es dir? Du siehst ja sehr erstaunt aus, mich hier zu sehen." Lupin lächelte vergnügt.

„Professor, ich wusste nicht, dass sie auch hier sein würden. Aber ich hätte es mir ja denken können, dass sie auch zu den Kämpfern gehören, von denen mir Professor Dumbledore erzählt hat. Ich freue mich, Sie zu sehen!". Der Junge freute sich wirklich, seinen alten Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, wieder zu sehen. Er hatte seinen Unterricht immer gemocht und außerdem war er ein Schulfreund seiner Eltern und Sirius. Lupin sah allerdings nicht gut aus. Harry erinnerte sich, wie er ihn zum ersten Mal gesehen hatte, im Hogwarts Express. Er sah genauso müde und erschöpft aus, wie damals. Harry fragte sich, ob das mit der Tatsache zusammen hing, dass Lupin ein Werwolf war oder mit den Aufträgen von Dumbledore, die sicherlich nicht ungefährlich waren. Ob sie im Kampf gegen Voldemort wohl schon irgendwelche Erfolge erzielt hatten?

Lupin begann wieder zu reden und unterbrach damit Harrys Gedanken. „Ja, ich gehöre zu diesen Kämpfern aber hier werden eher meine Fähigkeiten als Werwolf, anstatt meiner Magie gebraucht."

Nachdem er Harrys verständnislosen Blick registrierte, erklärte er weiter. „Es gibt viele Legenden und Mythen, wonach ein Werwolf, wenn er in seiner tierischen Gestalt getötet wird, als Vampir wiederkehrt. Oder auch, dass Werwölfe und Vampire beide dieselbe Herkunft haben.

Ich weiß nicht, was davon stimmt, oder ob überhaupt etwas stimmt, aber Tatsache ist, ich kann Vampire aufspüren. Ich fühle es, wenn einer in meiner Nähe ist. Ich hab eine Zeitlang Vampire gejagt, es ist schwer für einen Werwolf, Arbeit zu finden. Es gibt unterschiedliche Arten von Vampiren. Nicht alle sind böse, ich hab sogar eine ganze Weile mit einem sehr freundlichen zusammengearbeitet. Wir haben beide ein besonders blutgieriges Pärchen verfolgt, die schon einige Dutzend Menschen getötet haben."

Bei Harry klingelte was.

Mein Vater hat auf seinen Reisen mal mit einem Werwolf zusammen gearbeitet und meine Mutter ist mit diesem Werwolf, der übrigens aus England kommt, immer noch befreundet. Er hat ihr erzählt, dass er in Hogwarts unterrichtet hat.

Das waren doch Nathalies Worte gewesen.

„Sie kennen Nathalie und der Vampir, mit dem sie gearbeitet haben, war ihr Vater, hab ich Recht?"

„Ja, das ist richtig Harry. Ihr Vater war ein guter Mensch, so was Ähnliches jedenfalls. Ein Grund mehr, raus zu finden, was es mit diesen Angriffen auf sich hat und so Nathalies Unschuld zu beweisen. Jetzt hab ich wirklich genug geredet. Ich wette, du wolltest jemand ganz anderen sprechen.

Das Passwort lautet Schokofrosch." Er zwinkerte dem Jungen zu und ließ ihn allein vor dem Wasserspeier stehen.

Harry nannte dem steinernen Wächter das Passwort und lief eilig die Treppe hoch zum Büro.

„Sirius!" Er rannte auf seinen Paten zu, der ihn fest umarmte.

Sirius lächelte ihm zu. „Schön dich mal wieder zu sehen."

Harry strahlte. „Wie lange bleibst du? Können wir wohl auch mal in Ruhe etwas zusammen machen, oder wirst du hier die ganze Zeit beschäftigt sein?", sprudelten die Fragen aus ihm hervor.

„Nun, ich denke Sirius wird wirklich sehr beschäftigt sein aber ein paar Stunden für seinen Patensohn, wird er opfern können!". Dumbledore, den Harry gar nicht bemerkt hatte, sah ihn amüsiert an.

„Entschuldigung Professor, ich hab sie nicht gesehen."

„Ist schon gut Harry", lächelte der alte Zauberer begütigend. Dann wandte er sich an Harrys Paten. „Sirius, ich denke ihr könnt gleich heute damit beginnen, den Wald nach dem Versteck der Todesser zu durchsuchen. Die letzten Zauberer werden in etwa einer Stunde eintreffen. Das Kommando über die Truppe hat Remus. Er hat die meiste Erfahrung damit."

Sirius nickte. „Wen erwarten wir denn noch? Remus ist schon da und Arabella hab ich auch schon gesehen. Was ist mit Mundungus Fletcher, Angus Fleet und den Weasleys?"

„Mundungus kann leider unmöglich kommen. Ich fürchte Angus ebenso wenig. Aber Molly und Arthur werden nachher hier eintreffen."

Harry stutzte. „Mr. und Mrs. Weasley werden auch kommen?" Er konnte sich die freundliche, runde Mrs. Weasley nur schwer als Vampirjäger vorstellen.

Dumbledore schien seine Gedanken zu erahnen. „Unterschätze Molly Weasley nicht. Sie ist eine fähige Hexe und ich würd lieber einen von Hagrids Callidoren als Haustier halten, anstatt sie zu ärgern."

Harry erinnerte sich plötzlich lebhaft wie Mrs. Weasley ihre Söhne, die zu dem Zeitpunkt schon ein ganzes Stück größer waren als sie selbst, zur Schnecke gemacht hatte, weil sie den verzauberten Wagen geflogen waren. Und wie sie wenig später Ron einen Heuler geschickt hat… Harry musste Dumbledore Recht geben. Es war wirklich nicht sehr klug, sie zu verärgern.

„Es gibt noch einen anderen Grund, warum wir Molly und Arthur brauchen", fuhr Dumbledore fort. „Wir können nicht irgendwelche Zauberer fragen, ob sie uns helfen. Das Ministerium streitet immer noch ab, dass Voldemort wiederauferstanden ist. Wer das Gegenteil behauptet hat mit Strafen zu rechnen. Wir müssen also unter höchster Geheimhaltung arbeiten und brauchen Zauberer, auf die wir uns verlassen können. Darum Harry darfst du auch niemandem, außer Ron und Hermine, das lässt sich wohl nicht vermeiden, etwas erzählen. Ich schätze Professor Venator aber er steht dem Ministerium zu nahe. Wir müssen verschwiegen sein, auch zum Schutz von Sirius."

„Ich werde mit niemandem darüber reden", versprach Harry.

„Gut. Ich will euch dann auch nicht länger stören. Ich hab noch etwas zu tun und werde vor Einbruch der Dämmerung wieder hier sein, um Harry zurück in seinen Gemeinschaftsraum zu bringen. Mein Büro ist der sicherste Platz für euch, also nutzt die Zeit" Er zwinkerte beiden zu und ließ sie allein.

Sirius berichtete Harry, an welchen Orten er gewesen war und wie er mit ein paar anderen gegen Voldemort arbeitete. Sein Patensohn erzählte von all den Dingen, die er seit Sirius letztem Besuch erlebt hatte. Als die Sprache auf Nathalie kam, wurde Sirius ernst. „Remus kennt dieses Mädchen und seine Familie auch. Er sagt, sie wären in Ordnung aber ich bitte dich trotzdem vorsichtig zu sein."

„Ich werde vorsichtig sein. Bin ich doch immer", antwortete Harry und fühlte sich, wie ein kleines Kind behandelt.

Sirius zog eine Augenbraue hoch. „Wenn das nur stimmen würde. Ich hab selten einen Menschen getroffen, der genauso leichtsinnig ist wie du. Na ja deinen Vater vielleicht, er hat uns auch ständig in Schwierigkeiten gebracht."

Harry grinste. „Als ob du besser gewesen wärst! Du hast doch damals fast Snape an einen Werwolf verfüttert!"

Harry genoss die Zeit mit seinem Paten sehr. Sirius sprach noch über andere Streiche, die er und James Snape gespielt hatten und der Junge meinte fast, sein Vater wäre jetzt auch da.

Viel zu schnell kam Dumbledore wieder. „Es sind jetzt alle angekommen. Sie warten bei Hagrids Hütte. Du und Remus, ihr könnt im Schloss übernachten. Arabella Figg und die Weasleys werden im Morgengrauen wieder nach Hause gehen. Ach übrigens, Hagrid, Professor Snape und Professor Flitwick werden euch auch helfen. Und denk dran, versucht die Vampire lebendig zu fangen. Sie können schließlich nichts dafür, dass sie unter einem Bann stehen. Tötet nur, wenn es sein muss."

Doch Sirius schien das gar nicht gehört zu haben. „Snape kommt auch mit? Ich werde bestimmt nicht mit ihm arbeiten! Auf keinen Fall!"

Dumbledore seufzte. „Es werden zwei Trupps gebildet und ihr müsst ja nicht in den gleichen. Komm Harry, wir müssen gehen. Es wird Zeit, dass du in deinen Gemeinschaftsraum zurückkommst. Ron und Hermine warten sicher schon."

Harry verabschiedete sich von Sirius und machte sich mit dem Direktor auf den Weg. Dumbledore weigerte sich, ihn auch nur das letzte Stück allein gehen zu lassen und so brachte er ihn bis vor das Porträt der Fetten Dame und verschwand erst, nachdem Harry durch das Loch geklettert war.

Hermine und Ron warteten schon ungeduldig auf ihn und zogen ihn sofort in eine ruhige Ecke, abseits von den anderen Gryffindors.

„Wie geht es Schnuffel?", fragte das Mädchen besorgt. Sie und Ron machten sich fast genauso viele Gedanken um seinen Paten, wie er selbst.

„Ihm geht es gut. Er und ein paar andere durchsuchen heute Nacht den Wald nach Vampiren und versuchen, das Versteck der Todesser zu finden. Deine Eltern sind auch dabei, Ron."

Er machte ein entsetztes Gesicht. „Meine Eltern? Aber die haben doch noch nie was mit Vampiren zu tun gehabt! Was, wenn ihnen was passiert?"

Harry versuchte ihn zu beruhigen. „Vampire können Zauberern nicht sehr gefährlich werden, dass hat mir Sirius gesagt. Außerdem ist Lupin dabei. Er war mal Vampirjäger, er weiß was er tut." Harry bemühte sich, zuversichtlicher zu klingen, als er eigentlich war. In Wahrheit hatte er furchtbare Angst um Sirius, Lupin und um Mr. und Mrs. Weasley, die ihn behandelten, als gehöre er zur Familie.

„So, die mutigen Zauberer machen sich auf den Weg, um die bösen Vampire abzuschlachten. Weißt du was, Weasley? Potter hat sogar Recht. Ein Vampir übertrifft einen Zauberer an Kraft und Schnelligkeit, und meist auch an Intelligenz, aber gegen Zauberer, die gezielt nach ihm suchen und die vorbereitet sind, hat er keine Chance!", Nathalie hatte es wieder geschafft sie zu belauschen. Aber wenn Harry ehrlich war, musste er zugeben, dass er nicht genau darauf geachtet hatte, ob ihnen jemand zuhört.

„Dumbledore will keinen Vampir töten. Er weiß, dass sie nichts dafür können.

Er hat gesagt, dass nur dann ein Vampir getötet werden soll, wenn es nicht mehr anders geht. Sie sollen lebendig gefangen werden und von Voldemorts Bann befreit werden, damit sie uns das Versteck von ihm nennen können und der Stein, mit dem er sie kontrolliert, zerstört werden kann.

Es ist ja nicht nur im Sinne der Zauberer, sondern auch im Sinne der Vampire wenn der Silberstein vernichtet wird", versuchte Harry sie zu überzeugen.

„Es werden trotzdem welche sterben", sagte sie leise.

„Hast du eine bessere Idee?"

Sie schaute zu Boden. „Leider nicht."

Anmerkung: Ich hoffe, euch hat das Erscheinen von Lupin und Sirius gefreut und ihr fandet dieses Kapitel nicht allzu trübselig oder langweilig.

Vergesst die Review nicht!