Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Da wir jetzt ungefähr bei der Hälfte sind dachte ich, es wird es Zeit für eine neue Inhaltsangabe: Rätselhafte Ereignisse und dunkle Visionen belasten Harry. Wer ist der unheimliche Mann, mit dem Voldemort spricht? Gibt es wirklich ein Vampirblut in Hogwarts? Und welche Rollen spielen Kathryn und Nathalie? Die Sache wird immer gefährlicher und beginnt, außer Kontrolle zu geraten.
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG  (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!


 

Kapitel 16: Die geheimen Aufzeichnungen

Nun gibt's keine Wahl,

Angst darf nicht mehr sein,

ich muss ins Wagnis rein,

nicht mehr zögernd sein!

Henry Jekyll aus dem Musical Jekyll und Hyde

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Harry hatte früh im Morgengrauen mit Sirius gesprochen, direkt nachdem dieser aus dem Verbotenen Wald zurückgekehrt war. Keinem war etwas passiert aber sie hatten auch nicht wirklich etwas herausgefunden. Sie sind von zwei Vampiren angegriffen worden und man hatte versucht, sie gefangen zu nehmen und mit ihnen zu reden. Doch es hatte alles nichts genützt. Sie leisteten so massive Gegenwehr, dass sie getötet werden mussten. Am Abend wollte Sirius noch mal den Wald durchsuchen und Harry machte sich wieder den ganzen Tag über Sorgen um ihn und die übrigen Zauberer.

Er konnte sich auf nichts anderes mehr wirklich konzentrieren.

Der Unterricht in Geschichte der Magie, war besonders langweilig. Der Junge hatte einfach keine Lust, sich die ersten Gesetze zur Begrenzung der Zauberei Minderjähriger von 1489 anzuhören. Professor Binns redete in seiner monotonen Stimme immer weiter und schien, wie üblich, gar nicht zu bemerken, dass ihm niemand zuhörte, oder es war ihm schlicht egal.

Harry sah sich in der Klasse um. Lavender und Parvati lasen eine Zeitschrift und bemühten sich noch nicht mal, es heimlich unter dem Tisch zu tun. Dean hatte seinen Kopf auf den Tisch gelegt und dämmerte vor sich hin. Neville und Seamus sahen auch nicht wacher aus. Hermine las in ihrem Geschichtsbuch. Harry vermutete, dass das Unterrichtsthema dort besser erklärt wurde, Ron machte seine Zauberkunsthausaufgaben fertig und Nathalie schaute aus dem Fenster. Sie drehte sich um und fing seinen Blick auf.

„Ist heute wieder sehr spannend was?", flüsterte er ihr zu.

„Ja, ja. Wenn alles schläft und einer spricht, das nennt man Unterricht", murmelte sie.

Harry unterdrückte ein Lachen und starrte wieder an die Tafel, wo Binns begonnen hatte, irgendwelche Jahreszahlen anzuschreiben.

Plötzlich ging die Tür auf. Ein Mann in einem dunkelblauen Anzug und passendem Umhang betrat die Klasse. Er sah sehr offiziell aus.

„Verzeihung, wenn ich störe aber ich komme vom Zaubereiministerium, Abteilung für magische Strafverfolgung, und muss Miss Delany bitten, mit mir zu kommen", sagte er mit gewichtiger Miene.

Professor Binns sah ihn nur verwirrt an, während Nathalie sich erhob und schon fast provozierend langsam ihre Sachen einpackte. Nachdem sie mit dem Ministeriumszauberer verschwunden war, herrschte erst mal Schweigen. Dann fuhr Binns mit seinem Unterricht fort, als sei nichts gewesen. Doch jetzt hörte ihm wirklich überhaupt keiner mehr zu. Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach, die darum kreisten, was das Zaubereiministerium von Nathalie wollte.

Nachdem der Unterricht endlich zu Ende war, stürmten Harry, Ron und Hermine in die Eingangshalle, wo es gleich Mittagessen gab, in der Hoffnung Nathalie dort zu finden. Aber sie war nicht da.

„Es ist möglich, dass sie sich immer noch mit diesem Ministeriumsarbeiter unterhält!", vermutete Hermine.

„Kann nicht sein", widersprach Harry, „Der sitzt da vorne und redet mit McGonagall."

„Sie wollte wahrscheinlich allein sein, um keine Fragen von den Schülern beantworten zu müssen. Vielleicht sollten wir sie lieber in Ruhe lassen", meinte Ron unsicher.

„Ich glaube nicht, dass es gut ist sie jetzt allein zu lassen." Hermine biss sich auf die Unterlippe, wie immer, wenn sie angestrengt nachdachte. „Ich glaub, ich weiß wo sie sich aufhält. Kommt mit!" Ohne auf die Jungs zu warten, rannte sie los. Sie eilte zielstrebig nach draußen und auf Hagrids Hütte zu, lief aber nicht rein, sondern machte einen kleinen Bogen und erreichte die Wiese mit den Hippogreifen. Das Mädchen sah sich einen Moment lang suchend um und entdeckte dann Nathalie, die an Schneewolke gelehnt stand und dem Tier die Halsfedern kraulte.

Harry und Ron hatten die beiden Mädchen jetzt auch erreicht und hielten keuchend an.

„Was hat der Typ gesagt? Er glaubt doch nicht, dass du etwas mit dem Mord zu tun hast?" Hermine klang sehr besorgt.

„Doch, genau das glaubt er. Dank Dumbledore verzichtet er darauf, mich ins Ministerium mit zu nehmen. Er ist bereits auf dem Weg dorthin zurück und stellt einen Antrag, dass ich unter Einwirkung von Veritaserum verhört werden soll. Da der Gebrauch dieses Wahrheitselixiers aber strengen Richtlinien unterliegt, muss der Antrag erst gebilligt werden, was zwei, drei Wochen dauern kann, und der Zaubereiminister persönlich muss bei dem Verhör anwesend sein", erklärte sie.

„Aber das ist doch gut! Dann wird deine Unschuld doch bewiesen!" Ron versuchte fröhlich zu klingen.

„Du hast wahrscheinlich Recht. Ich sollte froh sein, dass ich nicht gleich in Askaban gelandet bin. Aber es ist so typisch für das Ministerium! Warum nach der Wahrheit suchen, wenn es doch eine viel einfachere Lösung gibt! Das Ministerium in England ist genauso, wie in Russland. Keiner traut jemandem mit auch nur einem Tropfen Vampirblut in den Adern!", sagte sie erbittert.

„Wir glauben dir." Hermine stellte sich dichter neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

Harry und Ron traten auch näher und sahen sie aufmunternd an.

„Danke", lächelte Nathalie. „Aber warum glaubt ihr mir eigentlich? Wer sagt euch, dass ich nicht doch schuldig bin?"

„Ich hab von Voldemort geträumt, wie er alles geplant hat und wenig später wurde unser Quidditch-Team angegriffen und du hast mich beschützt. Ich weiß also mit Sicherheit, dass du es nicht warst", sagte Harry entschieden.

„Und du bist nicht der Typ, der jemandem wie Voldemort dient, der überhaupt jemandem dient! Außerdem vertraue ich dir!" Ron wurde rot, wie seine Haare und sah verlegen zu Boden. Nathalie nahm seine Hand und drückte sie kurz. „Ich hoffe nur, dass nicht noch mehr passiert, andernfalls stecke ich vermutlich wirklich in Schwierigkeiten", seufzte sie.

„Wir sollten nicht darauf warten, dass noch etwas passiert. Ich denke es wird Zeit, in die Bibliothek zu gehen!" Hermine warf ihre Haare über die Schulter und schritt zielstrebig zu ihrem Lieblingsort.

„Oh nein!", stöhnte Ron. „Jetzt werden wir wieder tagelang nur in diesem Raum sitzen und muffige Bücher durchwälzen!"

Das russische Mädchen machte ein verständnisloses Gesicht und Harry erklärte es ihr. „Wenn unsere Freundin die Lösung für ein Problem sucht, dann geht sie in die Bibliothek. Wir haben da auch schon jede Menge hilfreiche Sachen gefunden aber bis man in diesen schwerverständlichen alten Büchern was gefunden hat, dass ist echt harte Arbeit."

So verbrachten die vier den Rest der Mittagspause in der Bibliothek und gingen nach dem Unterricht gleich wieder dort hin zurück.

„Ich geb's auf! Wir suchen nun schon seit Stunden und nicht mal die kleinste Randbemerkung über einen Gegenstand, wie diesen Silberstein! Hier ist höchstwahrscheinlich gar kein Buch, in dem so was drin steht, sonst hätten wir doch bereits was finden müssen!"

Harry besah sich den riesigen Stapel Bücher, den sie durchgearbeitet hatten und befürchtete, dass sein Freund Recht hatte.

„Hier muss irgendwo was stehen!" Hermine hörte sich leicht verzweifelt an. Plötzlich hob sie den Kopf und starrte Ron an, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. „Kann sein, dass es stimmt. Vielleicht gibt es hier wirklich kein Buch über den Silberstein. Aber in der Verbotenen Abteilung!"

„Und wie sollen wir da ran kommen? Madame Pince erlaubt uns nie die Bücher dort zu lesen." Nathalie warf einen Blick auf die Bibliothekarin, die gerade streng ein paar jüngere Schüler zurecht wies.

„Ganz einfach! Zwei müssen sie ablenken und die anderen zwei sehen sich nach brauchbaren Büchern um!", verkündete Hermine enthusiastisch.

Harry schien das nicht ganz so einfach. Madame Pince abzulenken, war eine nahezu unmögliche Aufgabe.

Auch Ron schien skeptisch. „Die Bücher sind doch mit einem Zauber belegt, damit kein Unbefugter sie mitnehmen kann, oder?"

„Ich weiß, aber den Zauber kann ich, zu mindest für eine Weile, aufheben. Das dürfte kein Problem sein. Ron, Nathalie, geht los und beschäftigt Madame Pince. Harry und ich suchen nach einem Buch!" Hermine ließ keinen Protest gelten.

„Aber was sollen wir denn sagen?", fragte Ron, der die Hoffnung das Mädchen von dem Plan abzubringen bereits aufgegeben hatte.

„Ach komm. Uns wird schon was einfallen." Nathalie fasste ihn am Ärmel und zog ihn zu der Bibliothekarin.

Harry hörte noch, wie Nathalie fragte, wo denn die Bücher über Magiezoologie standen und Ron, der unbedingt alle Bücher über Quidditch von Kennilworthy Whisp sehen wollte, dann musste er sich auf die unzähligen Buchrücken konzentrieren und die Titel entziffern.

Dämonische Wesen und wie man sie herbei ruft. Glaubst du, da steht auch etwas darüber drin, wie man sie wieder loswird?"

„Versuchen können wir's ja. Zeig her!" Hermine nahm ihm das Buch aus der Hand, murmelte etwas und ein dunkelrotes Licht glühte aus der Spitze ihres Zauberstabes, schloss kurz das Buch ein und erlosch wieder.

„So, jetzt kannst du es in die Tasche stecken", sagte sie zufrieden. „Aber wir müssen es in spätestens einer Woche zurückbringen. Besser früher."

Sie suchten noch eine Weile weiter und hatten insgesamt fünf Bücher eingesteckt, als Madame Pince an ihren Platz zurückkehrte.

„Mr. Weasley, das waren wirklich alle Ausgaben dieser Bücher die wir haben und sie, Miss Delany, wissen jetzt wo die Bücher über Hippogreife stehen. Ich habe keine Zeit mehr!" Mit einer unwirschen Handbewegung verscheuchte sie die beiden Schüler.

„Entschuldigung, aber wir konnten sie nicht länger hinhalten. Habt ihr was gefunden?", erkundigte sich Ron.

„Wir haben einige Lektüren gefunden, in denen möglicherweise etwas über den Stein drin steht. Lasst uns in den Gemeinschaftsraum gehen, damit wir endlich mit der Suche weiter machen können!", drängte Hermine.

„Gemeinschaftsraum ist keine so gute Idee. Wir sollten lieber irgendwo hin gehen, wo wir ungestörter sind. Der Raum, in dem ich den Spiegel Nerhegeb gefunden habe, der müsste immer noch leer stehen. Wir könnten da weiter arbeiten", schlug Harry vor.

„Ich finde den Einfall gut. Zeig uns den Weg!", wies sie ihn an.

Harry war zwar schon lange nicht mehr in dem Raum gewesen aber er fand ihn trotzdem recht schnell. Wie er gehofft hatte, stand er immer noch unbenutzt. Es war staubig und dunkel, aber in der Ecke standen noch ein paar Tische und Stühle, auf denen sie ihre Sachen ausbreiteten. Hermine erhellte mit einem Zauberspruch das Zimmer und beseitigte den gröbsten Schmutz. Sie sah sich erfreut um. „Der Raum ist gar nicht so schlecht. Hier müsste man nur mal ordentlich aufräumen."

Nathalie besah sich den Inhalt von Harrys Tasche. „Woher wusstest du, wie man den Schutzbann, der auf diesen Büchern liegt, bricht?"

„Ich hab Madame Pince beobachtet, wie sie über jedes Buch aus der Verbotenen Abteilung, das ausgeliehen wird, einen Zauber spricht und hab mir den gemerkt. Ich hatte so das Gefühl, dass wir ihn eines Tages brauchen könnten. Natürlich war ich mir nicht sicher, ob er auch wirklich funktioniert aber es hat ja alles prima geklappt", sagte das kluge Mädchen. „Dann schnappt sich jetzt jeder ein Buch und sobald er etwas gefunden hat, wird laut vorgelesen!", befahl sie.

„Ehrlich, Hermine, du hättest General oder so was werden sollen", murmelte Ron und sie warf ihm einen missbilligenden Blick zu, war aber schon zu sehr in den dicksten Wälzer des ganzen Stapels vertieft, um ihm zu antworten.

Harry blätterte durch ein fleckiges Buch mit dem Titel Vampirismus – Das alte Wissen um die Blutsauger. Er fragte sich, warum dieses harmlose Buch in der Verbotenen Abteilung aufbewahrt wurde. Es stand nur, genau wie in seinen Schulbüchern, etwas über die vermutliche Herkunft und Lebensweise von Vampiren drin aber, als er weiter las, verstand er. Über mehrere Seiten wurde eingehend erläutert, mit welchen Zaubersprüchen man Vampire anlockt und auf Muggel hetzt. „Hey, hört euch das an: Aus dem Nebel, der in den Tiefen der ältesten Berge zu finden ist, lässt sich eine Waffe schmieden die so mächtig ist, dass man den Geist dieser eigentlich unbeugsamen Wesen beherrschen kann", rezitierte Harry.

„Und weiter?", hakte Ron nach.

„Mehr steht hier nicht drin, nur, dass es Aufzeichnungen über die Herstellung dieser Waffe gab aber dass diese von Vampiren geraubt wurden und seitdem hat sie niemand mehr gesehen. Ah, und hier steht noch, dass die Schrift in englischer Sprache verfasst wurde aber in griechischen Buchstaben geschrieben, um sie zu verschlüsseln."

Nathalie schlug sich plötzlich die Hand vor die Stirn. „Wartet mal einen Moment hier! Ich glaub ich hab da eine Idee!" Sie stürmte aus dem Raum und kehrte keine zehn Minuten später mit einer kleinen Tasche wieder zurück. So wie sie atmete, musste sie den ganzen Weg gerannt sein. Sie legte zwei Pergamentrollen auf den Tisch. „Die hat mein Vater mir vor einer Ewigkeit gegeben. Er hat alte ägyptische, phönizische und griechische Schriftstücke gesammelt. Das ist sind doch griechische Schriftzeichen oder?"

Hermine überflog die bereits stark vergilbten Blätter. „Du hast Recht. Aber das ist kein griechischer Text! Seht ihr? Das hier vorn bedeutet „Stein" und dies hier „Opfer". Das sind die Texte! Ich kann das Alphabet der Griechen zwar nur ein bisschen aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses hier genau die Dokumente sind, nach denen wir suchen! Warum hast du uns nicht gleich gesagt, dass du sie hast?"

Das russische Mädchen hob abwehrend die Hände. „Wusste ich doch nicht. Ich weiß zwar auch, wie ein paar griechische Buchstaben aussehen aber aus dem Bisschen, konnte ich keine Wörter erkennen und schon gar keine englischen. Normalerweise hatten meines Vaters Texte immer eine andere Sprache und eine andere Schrift gehabt, darum hab ich nie versucht sie zu übersetzen. Mein Vater hat es in seiner Freizeit als Hobby getan und mir manchmal, wenn er fertig war, daraus vorgelesen. Während seiner Reisen hab ich diese Dinger immer verwahrt. Ich konnte doch nicht ahnen, dass da was über den Silberstein drin steht."

Ron sah sie düster an. „Da suchen wir den ganzen Tag und sie hat den Text schon längst!" Nathalie blickte verlegen zu Boden. „Was soll's. Wenigstens haben wir es jetzt. Hermine, glaubst du, du kannst es für uns übersetzen?"

„Ich muss nichts übersetzen, Ron. Es ist unsere Sprache, nur die Zeichen sind anders, wie bei einer Geheimschrift. Aber mit Hilfe meiner Bücher hab ich bis morgen die Bedeutung des Textes raus gefunden", sagte sie zuversichtlich.

Harry erhob sich. „Gut. Es ist spät, wir sollten in unseren Gemeinschaftsraum zurückgehen. Wir treffen uns morgen noch mal hier und hören uns Hermines Ergebnisse an. Meinst du, wir können dir dabei noch irgendwie helfen?"

„Nein Harry, danke aber allein bin ich schneller damit fertig", lehnte sie ab.

„Ich hab folgendes raus gefunden!", sagte das Mädchen statt einer Begrüßung, als sie sich am nächsten Tag wieder im verlassenen Klassenzimmer trafen. „Die Dokumente, die wir hier haben, sind unvollständig. Es steht nur am Rande etwas zur Herstellung des Steins drin. Den Teil, wo das Ritual genau beschrieben ist, muss Ihr-wisst-schon-wer haben. Aber hier finden wir alles, was wir brauchen. Da steht nämlich etwas über die Zerstörung dieses Dings drin. Hört zu: Um den Stein herzustellen benötigt man unsterbliches Blut, sterbliches Blut und magisches Blut."

„Und was ist damit genau gemeint? Kannst du dich nicht deutlicher ausdrücken?", fragte Ron gereizt.

Hermine beachtete ihn einfach nicht. „Der Stein wurde aus diesem Gas, von dem wir schon gehört haben, hergestellt. Zudem bedurfte es aber noch dieser drei Opfer. Der, der den Stein benutzen will, muss diese Geschöpfe selbst jagen und töten und dazu einen Zauberspruch sprechen. Das ganze Ritual erfordert höchste schwarze Magie und kann sehr leicht schief gehen. Um den Stein zu zerstören braucht man im Grunde dasselbe."

„Du-weißt-schon-wer hat also drei Opfer dargebracht und um diesen Stein zu zerstören, müssen wir das Gleiche tun? Na dann, Freiwillige vor!"

„Ron, dein Sarkasmus bringt uns auch nicht weiter! Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus!", fuhr Hermine ihn an.

„Was glaubst du denn, warum ich schlechte Laune habe?! Mir gefällt diese Sache nicht. Du-weißt-schon-wer, seine Todesser und noch dazu ein Haufen Vampire sitzen in dem Wald gleich neben unserer Schule und warten nur auf eine günstige Gelegenheit, uns alle umzubringen! Lasst uns Dumbledore diese Schriften geben! Er wird sicher raus finden, wie man diesen Silberstein zerstört!"

„Ich denke, wir sollten erst zu Dumbledore gehen, wenn wir ihm wichtige Informationen über den Stein liefern können. Vorher sollten wir gar nichts sagen. Hermine, erzähl weiter, was du weißt!", forderte Harry sie auf.

„Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, die Opfer. Also man braucht nicht irgendwelche Opfer, sondern einen Vampir, einen Muggel und eine Hexe oder einen Zauberer. Der erste ist unsterblich, er hat demnach unsterbliches Blut. Der Muggel ist sterblich und altert schneller als ein Zauberer, er hat sterbliches Blut und das mit dem magischen Blut muss ich euch ja wohl nicht erklären. Um den Stein zu vernichten, braucht man aber nicht unbedingt ein Opfer, etwas Blut würde schon reichen."

„Wir haben aber keine Möglichkeit, an das Blut eines Muggels und noch viel weniger an das eines Vampirs zu kommen", wandte Harry ein.

Nathalie starrte gedankenverloren aus dem staubigen Fenster. „Vielleicht doch. Das Blut eines Vampirs könnt ihr von mir bekommen und in Hermines Adern fließt immer noch etwas Muggelblut, kann man das nicht irgendwie von dem magischem Blut trennen?"

Hermines Augen leuchteten auf. „Natürlich! Das haben wir bei Snape mal gemacht, zumindest in der Theorie", räumte sie ein. „Das ist ein ziemlich schwieriger Vorgang und es kann so einiges schief gehen aber wir müssen es riskieren, wir haben keine andere Wahl! Ich müsste das eigentlich hinkriegen. Endlich ist es mal von Vorteil, dass meine Eltern Muggel sind! Ich bereite alles vor und morgen fangen wir an, das Blut zu bearbeiten!"

Anmerkung: Bin aus dem Urlaub zurück! War drei Wochen weg, darum so lange kein Update. Ich hoffe, euch gefällt es. Gut, es ist nicht wirklich viel passiert, aber das Kapitel war trotzdem wichtig. Vielleicht könnt ihr euch ja zu einer kleinen Review hinreißen lassen?