Harry Potter und die Verführung des Blutes

Autor: Black Luna

Inhalt: Harry war schon skeptisch, als er das Tier zum ersten Mal sah, doch diese Ereignisse hatte er nicht erwartet. Angriffe aus dem Nichts und Menschen mit dunklen Absichten leiten das Jahr ein und prophezeien nichts Gutes. Siegt die Dunkelheit über das Licht?*FERTIG*
Feedback: Black.Luna@web.de Bitte, bitte schreibt ganz viel. Lese alles von Lob über Verbesserungsvorschläge bis zur gnadenlosen Kritik

Altersbeschränkung: PG 13 (schätze ich)

Disclaimer: Alle bekannten Figuren gehören Mrs. Joanne K. Rowling und die FF ist nur zur Unterhaltung gedacht und nicht als Einkommensquelle.

Ach ja und den Namen Delany hab ich mir bei Wolfgang Hohlbein ausgeliehen.

Betaleser: Ganz großes Lob an Mystral! Du hast deine Sache fantastisch gemacht!

Kapitel 19

„Wird's besser?

Wird's schlimmer?"

Fragt man alljährlich.

Seien wir ehrlich:

Leben ist immer Lebensgefährlich.

Erich Kästner

Die Schule lag still und friedlich vor ihnen. Alles schien zu schlafen und niemand ahnte, wie knapp sie alle einem Angriff von Voldemort entgangen waren. Leise gingen sie in die Eulerei, wo Harrys weiße Eule Hedwig saß. Hermine schrieb schnell eine kurze Botschaft an Dumbledore und Hedwig hielt dem Jungen bereitwillig ihr Bein hin. Nachdem er die Nachricht befestigt hatte, strich er ihr sanft übers Gefieder. „Du findest ihn, nicht wahr?". Er brachte sie zu einem der hohen Fenster und sah zu, wie sie in der Nacht verschwand.

Eine Weile standen die drei unschlüssig herum und jeder hing stumm seinen Gedanken nach. „Sollen wir Professor McGonagall heute noch alles erzählen, oder sollen wir uns lieber ins Bett schleichen bevor Fudge merkt, dass wir nicht in unserem Gemeinschaftsraum sind?", brach Hermine das Schweigen.

„Lasst uns ins Bett gehen. Ich bin todmüde", gähnte Harry.

Ron grinste schwach. „Sei froh, dass du nur todmüde und nicht wirklich tot bist."

Darüber wollte Harry lieber nicht genau nachdenken und fiel wenig später vollständig bekleidet ins Bett.

Als er aufwachte schien es ihm, als hätte er sich gerade erst hingelegt. Aber er stellte seufzend fest, dass die Sonne bereits aufgegangen war und es höchste Zeit für den Unterricht wurde. Erst jetzt bemerkte er, warum er überhaupt wach geworden war. Seamus hatte ihn aus seinen Träumen gerissen und wartete ungeduldig auf ihn. „Harry beeil dich! Die alte McGonagall steht im Gemeinschaftsraum und will dich sprechen. Hermine ist schon bei ihr und Ron zieht sich auch gerade an! Habt ihr wieder was angestellt?", fragte er neugierig.

Harry zog es vor so zu tun, als hätte er seine letzte Frage nicht gehört. Was wollte McGonagall von ihnen? Konnte es sein, dass Dumbledore wieder zurück war? Oder hatte die kluge Professorin es irgendwie mitgekriegt, dass drei Gryffindors nicht die ganze Nacht in ihren Schlafsälen verbracht hatten? Gleich würde er es wissen. Ächzend zog er seine Hose an und ging runter. Als er die Lehrerin dort stehen sah, mit strenger Miene und verschränkten Armen, wusste er, dass es um etwas Ernstes ging. Er schluckte nervös.

„Mr. Potter, der Direktor ist heute am frühen Morgen zurückgekehrt und möchte sie, Mr. Weasley und Miss Granger dringend sprechen. Folgen sie mir also bitte!". Ihre Stimme ließ keinen Widerspruch zu und so beeilten sich die drei Schüler, hinter ihr her zu kommen. Sie führte sie bis zu Dumbledores Tür und trat ein. Der Direktor saß hinter seinem Schreibtisch und lächelte ihnen zu. „Danke Minerva, lassen sie mich einen Moment mit den jungen Herrschaften allein?"

„Albus, der Unterricht beginnt gleich. Werden die Schüler pünktlich zurück sein oder soll ich Professor Aspera Bescheid sagen, dass sie nicht mehr erscheinen werden?"

„Nun ich denke, das Gespräch wird etwas länger dauern. Richten sie ihr bitte aus, dass sie heute ausnahmsweise vom Zaubertrankunterricht befreit sind. Sie werden den Stoff gewiss fleißig nacharbeiten." Er sah Harry und Ron belustigt an. Professor McGonagall warf den beiden einen missbilligenden Blick zu und schaute dann zufrieden auf Hermine, die selbstverständlich den Stoff wiederholen würde.

Die Professorin verließ das Büro und Dumbledore wurde ernst. „Dann erzählt mir mal genau, was sich im Wald zugetragen hat."

Harry übernahm den größten Teil des Berichtens, nur hin und wieder warfen Hermine und Ron einen Kommentar ein. Dumbledore hatte den Kopf auf die Hände gestützt und unterbrach ihn nicht.

„Ihr wart sehr mutig. Alle drei!", sagte er, als Harry geendet hatte. „Ihr wart so tapfer, dass Godric Gryffindor stolz auf euch gewesen wäre. Ich werde mich heute Abend sofort mit den Vampiren in Verbindung setzten und hinterher nach London reisen. Ich möchte, dass ihr das Schloss in der Zeit nicht verlasst. Voldemort scheint zwar fürs Erste besiegt zu sein aber man kann nie wissen. Es müssen auch noch einige Dinge mit Minister Fudge geklärt werden", sprach er mehr zu sich selbst. „Ich will auch noch sagen, dass niemand!", er blickte besonders Harry scharf an, „Absolut niemand, Schuld an diesen Vorfällen hat, außer Voldemort selbst!"

Der schwarzhaarige Junge schaute betreten auf den Fußboden. Im Grunde wusste er, dass der alte Zauberer Recht hatte aber wenn zum Beispiel Hermine sich nie mit ihm angefreundet hätte…

„Du-weißt-schon-wer hätte mich vielleicht auch angegriffen, wenn ich nichts mit dir zu tun gehabt hätte. Einfach, weil ich muggelstämmig bin." Das Mädchen schien seine Gedanken erraten zu haben.

„Wer weiß, ob Hermine und ich überhaupt noch leben würden, wenn du nicht schon so oft gegen Du-weißt-schon-wen gekämpft hättest!", fügte Ron bestimmt hinzu.

Dumbledore beobachtete die Freunde nachdenklich. Es war gut, dass James Potters Sohn solche Freunde hatte. Er würde sie wahrscheinlich auch in Zukunft brauchen. „Zaubertränke dürfte bald zu Ende sein. Ich schlage vor, ihr macht euch jetzt auf den Weg zu eurer nächsten Stunde. Die ZAG Prüfungen fangen bald an."

Hermine wurde blass. „Die Prüfungen! Daran hab ich ja gar nicht mehr gedacht! Sie beginnen ja schon in anderthalb Monaten!"

Ron schien das nicht weiter zu stören. „Wenn sie mit den Vampiren gesprochen haben", wandte sich der rothaarige Junge schüchtern an den Direktor, „dann wird Nathalie doch auch bald wiederkommen, oder?"

Ein Schatten fiel auf das Gesicht des alten Zauberers. „Ich hoffe es. Habt ihr die Texte über den Silberstein noch?"

Hermine nickte.

„Gut. Dann sollten es eigentlich genügend Beweise sein. Ich werde mich natürlich dafür einsetzen, dass Nathalie, Hagrid und Professor Snape wiederkommen aber ich kann das Ministerium nicht dazu zwingen die Wahrheit zu erkennen. Selbst wenn man eurer Geschichte glauben schenkt, ist es nicht sicher, dass sie zurückkehren können. Oder ob ich die Schule wieder leiten darf."

„Wenn Fudge als Rektor bleibt, zerbreche ich freiwillig meinen Zauberstab und lebe als Muggel!"

Dumbledore sah den aufbrausenden zweitjüngsten Weasley begütigend an. „Geht jetzt zurück zu eurem Unterricht. Ich werde gleich heute Abend mit den Vampiren über die Todesser sprechen .Was die Zukunft bringen wird, kann ich euch nicht sagen, das überlass ich lieber den Fachleuten wie Professor Trelawney."

Harry hatte den Eindruck, dass der alte Zauberer nur mühsam ein Kichern unterdrückte. 

Die nächsten Tage verbrachte jeder in Hogwarts mit nervösem Warten, auf Antwort von Dumbledore. McGonagall hatte allen Schülern kurz berichtet, was sich zugetragen hatte. Aber wie es weiter gehen würde, konnte auch sie nicht sagen. Sie meinte nur, der Direktor wäre im Zaubereiministerium und würde sich um die Angelegenheit kümmern. Voller Sorge konnte sich fast niemand aufs Lernen konzentrieren, ausgenommen natürlich Hermine.

Ein paar Tage später wurden sie erlöst. Sie saßen gerade beim Abendessen, als die Tür aufging und Dumbledore eintrat. Das Kerzenlicht ließ seinen eigentlich silber-weißen Bart golden schimmern.

Er stellte sich vor die versammelten Schüler, so dass ihn jeder sehen und hören konnte. Alles wurde still.

„Ich nehme an, ihr wartet sehnsüchtig auf Neuigkeiten?", gluckste er vergnügt.

„Dann will ich euch nicht enttäuschen. Ihr alle habt von Professor McGonagall gehört, was sich im Verbotenen Wald zugetragen hat. Die zwei gefangenen Todesser wurden im Ministerium verhört und es kamen erstaunliche Dinge zutage. Sie haben die Geschichte mit dem Silberstein bestätigt, was, zusammen mit den Schriften die gefunden wurden, genügend Beweismaterial für die Unschuld der Vampire und Miss Delany ergibt."

Harry, Ron und Hermine jubelten.

„Ich sehe, ihr habt sie vermisst", lächelte Dumbledore. „Sie wird in etwa einer Stunde hier eintreffen. Professor Snape und Hagrid ebenfalls. Das Ministerium streitet die Rückkehr Voldemorts nun nicht mehr ab. Ich versichere euch, dass alles in die Wege geleitet wird, um eine erneute Machtübernahme zu verhindern. Es werden keine einfachen Tage auf uns zukommen und vielleicht gibt es schönere Zeiten - aber diese Zeit ist die unsere und nichtsdestotrotz wird eure Ausbildung zum Zauberer normal weiter laufen. Um es klar zu sagen: Die Abschlussprüfungen beginnen bald und die Schüler der fünften Klasse sollten sich auf ihre ZAG's vorbereiten!"

Die Schüler stöhnten, doch es half nichts.

Von nun an, herrschte im gesamten Schloss eine angespannte Stille. Die meisten waren gereizt und überarbeitet, während der Tag der Prüfungen immer näher rückte. Auch Nathalie, die etwas müde aber gesund und munter von ihrem Aufenthalt im Ministerium zurückgekehrt war, machte sich ans Arbeiten. Doch erst nach einer stürmischen Begrüßung und kleinen Willkommensfeier.

„Also, Pflege magischer Geschöpfe dürfte kein Problem sein. Kräuterkunde ist ok und Zauberkunst krieg ich auch irgendwie hin. Bei Trelawney und Binns saug ich mir was aus den Fingern aber Verwandlung wird natürlich schwer. Zaubertränke mit Sicherheit auch und was Venator mit mir macht, möchte ich lieber gar nicht erst wissen."

„Musst du unbedingt laut denken? Du machst mich nervös", murrte Ron.

„Ich kann wenigstens denken und warum bist du nervös? Dein Ergebnis kann ich dir jetzt schon sagen", spottete das blonde Mädchen.

„Wieso? Seit wann bist du denn unter die Hellseher gegangen?"

„Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass dein Ergebnis in allen Fächern Null Punkte sein wird!"

„Ha, ha. Dafür bekommst du vielleicht Extrapunkte in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, wenn du dich als Versuchskaninchen bereit erklärst. Ich würde gern mal einen Fluch an einem echten Vampirblut ausprobieren!"

„Könntet ihr jetzt mal beide die Klappe halten?! Ich muss noch dieses Buch hier gründlich durchlesen und mir Notizen machen! Das geht bei dem Lärm nicht!", fuhr Hermine sie grantig an. „Ihr solltet mal lieber anfangen zu arbeiten und euch auch Aufzeichnungen machen!"

Ron sah zweifelnd auf den dicken Wälzer, den das Mädchen vor sich auf dem Tisch liegen hatte. „Du übertreibst es ein wenig mit dem Lernen, wenn du mich fragst."

„Lernen ist sehr wichtig. Ohne dieses Wissen, das in den Büchern steht, werdet ihr es nie zu etwas bringen!"

Nathalie streckte sich lässig in ihrem Stuhl. „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Sagte schon Albert Einstein. Und was schult die Phantasie mehr, als sich Antworten auf komplizierte Fragen auszudenken, bei denen man die richtige Lösung nicht weiß?"

„Macht doch was ihr wollt!", knurrte Hermine und wandte sich wieder ihren Anmerkungen zu.

Harry lächelte hinter seinem Buch. Es war schön, dass alles wieder beim Alten war.

Dann war der schreckliche Morgen da. Der Anfang vom Ende sozusagen. Zu allem Überfluss begannen seine Prüfungen auch noch mit Trelawney, der einzigen Prüfung, wo weder Dumbledore noch McGonagall anwesend waren. Die alte Spinnerin meinte, das würde die Aura der Schüler stören. Nach einer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit erschien, war er damit fertig.

Er hatte von einer Menge furchtbarer Ereignisse erzählt und Trelawney schien ganz zufrieden zu sein. Immerhin zehn Punkte. Lief bis jetzt gar nicht schlecht. Ron und Nathalie kamen auch bald und beide strahlten übers ganze Gesicht. „Zwölf Punkte!", riefen beide gleichzeitig.

„Habt ihr wirklich was gesehn?", fragte Harry verdutzt.

„Ach was", winkte sein rothaariger Freund ab. „Wir haben ihr nur auf äußerst dramatischer Weise von deinem Tod berichtet."

„Toll, danke. Ihr seid wahre Freunde", sagte der schmale Junge säuerlich.

„Sei nicht so empfindlich. Ich wette, du bist nur verärgert, weil dir die Idee nicht selbst gekommen ist!", lachte Nathalie übermütig.

Harry stieß ihr den Ellbogen in die Rippen. „Mir scheint, du bist ein bisschen zu wenig ausgelastet. Gut, dass wir noch genügend Prüfungen haben, in denen du dich austoben kannst."

Als nächstes kam Kräuterkunde. Es lief eigentlich recht gut, nur dass Harrys Düngezauber vielleicht eine Spur zu stark war. Nachts wurde er dann in Astronomie geprüft. Verwandlung am nächsten Tag war, wie erwartet, verdammt hart. McGonagall war mal wieder sehr anspruchsvoll, aber dank dem Üben mit Hermine, schaffte er es, einen Liter Wasser in neblige Luft zu verwandeln. Später kam dann noch Zauberkunst und Geschichte der Magie. Bis jetzt waren ihm keine gröberen Fehler unterlaufen. Aber Zaubertränke kam ja noch. Er war froh, dass Dumbledore bei dieser Prüfung persönlich dabei war. So konnte Snape nicht viel weiter machen, als ihn mit seinen grimmigen Blicken zu verunsichern. Nachdem dann auch noch Verteidigung gegen die Dunklen Künste überstanden war, mussten sie raus zu Hagrid.

„Ihr werdet einen Zettel mit Fragen zu Hippogreifen bekommen und müsst dann an einigen praktischen Übungen zeigen, dass ihr mit ihnen umgehen könnt. Diejenigen von euch, die ja nicht mit den Hippogreifen arbeiten wollen, werden sich stattdessen um die Malimi kümmern."

Harry registrierte zufrieden, wie die meisten Slytherins angeekelt das Gesicht verzogen.

Nachdem endlich alle Prüfungen vorbei waren, hatten sie eine Woche Ruhe. Sie gingen nach Hogsmeade oder lagen faul am großen See und ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen.

Am Abend vor der Abreise sollten die Ergebnisse verkündet werden und der Hauspokal wurde verliehen. Wer den bekam, stand allerdings schon fest. Gryffindor führte, dank Harry und seinen Freunden, mit 70 Punkten vor Ravenclaw, 80 Punkten vor Slytherin und 120 Punkten vor Hufflepuff.

Sie saßen beim Frühstück, als Hermine, die gerade den Tagespropheten las, plötzlich schadenfroh grinste.

„Hört euch den Artikel mal an: Minister Fudge wird vom Zaubereiministerium entlassen, da er ein unschuldiges, kleines Mädchen verhaften ließ und den allseits geschätzten Professor Dumbledore suspendiert hat, um selbst den Posten des Direktors an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu besetzen. Dieser Aufgabe war er offenbar nicht gewachsen und hat durch seine Verantwortungslosigkeit Harry Potter einer tödlichen Gefahr durch Sie-wissen-schon-wen ausgesetzt. Ferner hat er abgestritten, dass besagter Zauberer wieder auferstanden sei und hat keinerlei Maßnahmen eingeleitet, um ihn aufzuhalten. Wer der neue Zaubereiminister wird, ist bis jetzt noch unklar aber es wird hoffentlich ein kompetenterer Mensch sein!"

„Schön." Nathalie lächelte verklärt.

„Ja, besonders schön ist die Stelle, an der man dich als unschuldiges, kleines Mädchen bezeichnet", ärgerte Ron sie.

Plötzlich kam Neville an ihren Tisch gerannt. „Die Tabellen hängen im Gemeinschaftsraum! McGonagall hat uns eben Bescheid gesagt! Los, beeilt euch!", rief er keuchend und stürmte schon wieder davon.

„Was für Tabellen?", fragte Nathalie verständnislos, sie hatte schließlich noch kein Jahr in Hogwarts verbracht und kannte manche Traditionen noch nicht.

„Die Tabellen auf denen unsere Resultate bei den ZAG Prüfungen stehen." Hermine war bereits aufgesprungen.

„Ich dachte, wir bekommen die Ergebnisse erst heute Abend?" Das Mädchen hatte Mühe mit ihrer übereifrigen Freundin Schritt zu halten.

„Heute Abend kriegen wir die ZAG's offiziell von Dumbledore. Aber in den Tabellen, die in jedem Gemeinschaftsraum aufgehängt werden, stehen die genauen Ergebnisse der einzelnen Examen", erklärte Ron.

Die vier waren kaum durch das Porträtloch geklettert, da sahen sie auch schon

eine riesige Tafel an der Wand. Da standen ihre Ergebnisse:

Fächer                                                                  Delany  Granger  Potter  Weasley

Astronomie:                                                                         6          12               8            7  

Geschichte der Magie:                                           7          12              8              9

Kräuterkunde:                                                       10          12            9            9

Pflege magischer Geschöpfe:                             12            12           12            12

Verteidigung gegen die Dunklen Künste:            9          12            11           10

Verwandlung:                                                            8           12             8             7

Arithmantik :                                                            ----        12            ----         ----

Wahrsagen:                                                               12         ----            10           12   

Zauberkunst:                                                             10          12            10              9   

Zaubertränke:                                                             8            11              7              7

Gesamt Punktzahl:                                                  82           107          83            82 

Zauberergrad:                                                   9. ZAG    12. ZAG    9. ZAG    9. ZAG

                       

„Ist nicht zu fassen! Wir haben tatsächlich den 9. ZAG geschafft! Wahnsinn!", strahlte Ron.

Auch Harry war mit seinen Noten mehr als zufrieden.

„Herzlichen Glückwunsch zu deinem 12. ZAG, Hermine!", gratulierte Nathalie dem braunhaarigen Mädchen.

"Ihr wart aber auch alle sehr gut und wenn ihr nur ein bisschen mehr lernen würdet-"

„Ja, ja, beim nächsten Mal. Aber Ron, wir zwei haben ein Problem. Wir haben exakt die gleiche Punktzahl. Wer lädt jetzt wen auf ein Butterbier ein? Wir haben nämlich abgemacht, dass der Verlierer den Besseren einladen muss", fügte sie, an Hermine und Harry gewandt, hinzu.

Ron brauchte nicht lange zu überlegen. „Ist doch ganz einfach! Wir gehen zweimal nach Hogsmeade. Einmal bezahlst du, einmal ich."

Sie grinste. „Abgemacht."

Am Abend wurde in der großen Halle feierlich der Hauspokal den Gryffindors überreicht und die Fünftklässler bekamen ihre ZAG's. Die Abschlussfeier war wie immer großartig. Besonders, weil Ron sie alle vier für die Sommerferien in den Fuchsbau einlud. Auch Nathalie.

„Einer mehr oder weniger, was macht das schon. Mum freut sich immer, wenn das Haus lebendig ist und sie jemanden zum füttern hat."

Am nächsten Morgen mussten alle zeitig aufstehen, obwohl sie noch müde vom feiern waren. Der Zug würde ausnahmsweise sehr früh in der Morgendämmerung abfahren. Der Grund dafür war angeblich, dass Dumbledore noch an diesem Tag in Hogwarts mit mehreren Leuten über die weitere Vorgehensweise gegen Voldemort und die übrigen Todesser diskutieren wollte und die Schüler da besser nicht anwesend sein sollten.

Harry, Ron, Nathalie und Hermine waren die Letzten. Sie schleiften ihre Koffer durch die, nun völlig leere, Eingangshalle.

„Warum musstest du deinen Koffer auch erst heute Morgen packen? Hättest du es gestern gemacht, dann wären wir bereits im Hogwarts Express! Jetzt müssen wir vermutlich auf dem Gang stehen, weil im Zug kein Abteil mehr frei sein wird!", schimpfte Hermine.

Nathalie zog den Kopf ein. „Entschuldigung."

„Seht mal, da ist Malfoy!" Harry folgte Rons Blick und erkannte eine blasse Gestalt, die allein an der Wand lehnte.

„Delany, ich muss mit dir reden." Er blickte keinem der vier Gryffindors ins Gesicht.

„Glaubst du mir jetzt, dass ich mit der Ermordung von Pansy nichts zu tun hatte?" Nathalie schaute ihn hoffnungsvoll an. Draco schwieg.

„Der Herr deines Vaters hat das angeordnet. Die Vampire und auch ich können nichts dafür."

Draco sah zu Boden. „Es tut mir Leid."

„Es tut dir Leid?!", fuhr Ron ihn wütend an. „Nathalie war in Haft, mehrere Vampire sind gestorben. Harry, Hermine und ich schwebten in Lebensgefahr und alles was dir einfällt ist: Es tut mir Leid?"

„Ron, ist schon gut!", versuchte Nathalie ihn zu beruhigen. „Er kann nichts für die Dinge, die sein Vater und Voldemort getan haben."

„Ich wusste von der Verschwörung", begann Draco leise, „aber ich dachte, die Vampire hätten freiwillig mitgemacht und ich dachte, es ginge nur um Potter."

„Ach so! Es sollte also nur Harry sterben? Ja dann ist es natürlich nicht so schlimm", sagte Ron mit beißendem Spott. „Und du bist natürlich nicht auf die Idee gekommen, dass er noch andere töten würde?", fügte er zynisch hinzu.

„Ich hab nicht nachgedacht. Mein Vater…, er…, es war alles immer so klar! Ich wusste, wo ich hingehörte, wer ich war, was später aus mir werden würde…. Ich habe meinem Vater vertraut, ich wollte immer so sein wie er…"

„Aber jetzt bist du dir nicht mehr so sicher?", fragte Hermine mitfühlend.

„Ich weiß nichts mehr. Ich wollte nur kurz mit Delany sprechen und das hab ich getan. Ich muss jetzt gehen." Draco war bereits fast verschwunden als Harry, der bis dahin noch nicht gesprochen hatte, ihn zurückhielt. „Warte mal! Ich weiß wir hatten unsere Schwierigkeiten-"

„Ich habe dir den Tod gewünscht, um nur eine zu nennen", unterbrach ihn Draco trocken.

„Aber das tust du jetzt nicht mehr", stellte Harry fest.

„Wie kommst du darauf?", fragte sein Gegenüber verwundert.

„Du hast gerade in der Vergangenheit geredet: „Ich habe dir den Tod gewünscht" und nicht „Ich wünsche dir den Tod". Wir werden vielleicht nie Freunde aber was ich eigentlich sagen wollte ist, wenn du, also wenn du willst, können wir ja mal zusammen Quidditch spielen oder so." Harry sah ihn unsicher an. Er war zwar noch nicht bereit, Malfoy alles zu verzeihen aber wenn dieser gewillt war sich zu verändern, hatte er eine Chance verdient.

„Danke!", antwortete er lächelnd und verschwand.

Harry fiel auf, dass Malfoy ihm besser gefiel, wenn er nicht ständig dieses arrogante Grinsen hatte, sondern ein wirkliches Lächeln. Damit wirkte er beinahe nett.

„Toll! Freunden wir uns jetzt mit Malfoy an, oder was?" Ron hatte schlechte Laune. „Der wird sich nie im Leben ändern!"

Nathalie legte ihm sanft ihre Hand auf seinen Arm. „Aber das hat er doch schon. Er hat zwei Dinge getan, die er vorher nicht gemacht hätte. Er hat sich entschuldigt und sich bedankt. Und heißt es nicht, in Slytherin würde man wahre Freunde finden?"

„Ich glaube, der Tod von Pansy und die wahre Geschichte, wie es dazu kam, wird einige Slytherins zum Umdenken bewegen", bemerkte Hermine weise.

„Man wird sehen, was die Zukunft bringt", sagte Harry, blickte nach draußen und beobachtete, wie die Sonne leuchtend rot aufging. Es würde ein warmer und sonniger Tag werden.

Ende

Anmerkung:

Das ZAG System entspricht nicht dem von Rowling. Als dieses Kapitel entstand, gab es den 5. Band weder auf Deutsch noch auf Englisch.

Ich hoffe, meine Fanfic hat euch gefallen. Ich möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die mir reviewt haben (besonders bei Angel) und es noch tun werden. Wäre nett, wenn jeder, der bis hierhin gelesen hat mir einen kurzen (oder längeren) Kommentar schreiben würde. Was hat euch gefallen? Was nicht?

Schreibe bereits an einer neuen Story (haltet die Augen offen). Würde mich aber jeder Zeit und immer über eine Review zu dieser Story oder einer meiner anderen freuen.

Bye

Luna