Ähem... Nun ja....
Oh je. Ich habe schon drei Geschichten am laufen und mit der hier... Nun ja,
ich werde diese Geschichte SEHR unregelmäßig updaten, da ich ja noch drei
andere habe... Nur so als Warnung, es wird wahrscheinlich länger dauern, bis das
zweite Kapitel kommt. Außerdem werden es wahrscheinlich sehr lange Kapitel.
Wie auch immer, eigentlich habe ich eine Challenge aufgestellt, deren Hauptteil
daraus bestand, dass Severus Snape und James Potter Harrys Eltern sind. Diese
Idee kam mir, nachdem ich ein paar englische Geschichten gelesen hatte, wo
Lilly und Severus Harrys Eltern waren. Ich weiß nicht, ob jemand dieser
Challenge antwortet, aber irgendwie ging mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf
und da habe ich sie zu einer Geschichte ausgebaut.
Hier das Summary:
Dumbledore stolpert über eine Möglichkeit, besondere Punkte in der
Vergangenheit, ähnlich wie bei einem Fernseher, abspielen zu können. Als er,
zusammen mit verschiedenen anderen Leuten, den Todestag von Harrys
(vermeintlichen) Eltern abspielen lässt, werden ungeahnte Dinge offenbart.
Und jetzt die Story, REVIEWS SIND MEHR ALS ERWÜNSCHT!!!
[.....] bezeichnet Übersetzungen
Hogwarts. Harrys Lieblingsort überhaupt. Vor einer Woche
hatte sein fünftes Jahr angefangen und er hatte endlich seine Freunde wieder
gesehen.
Seit einer Woche hieß es wieder, sich mit Hausaufgaben, lästigen Slytherins und
verschiedenen Lehrern herum zu schlagen.
Die erste erfreuliche Nachricht war die, das Remus Lupin wieder DADA unterrichtete. Der Werwolf war auf Bitten von Dumbledore zurück gekommen und auch die Schüler freuten sich, ihn wieder zu haben. Nun ja, die Slytherins ausgenommen.
Die zweite erfreuliche Nachricht war, das Charlie Weasley in Hagrids Abwesenheit – Hagrid war noch wegen den Riesen unterwegs – Pflege von magischen Geschöpfen übernahm. Natürlich freute sich auch Ron riesig darüber – und Draco Malfoy kochte förmlich vor Wut.
Als dritte gute Nachricht kam, dass Professor Trelawney nur
noch die Hälfte der Schüler in Divination unterrichten würde. Die andere
Hälfte, Harrys Klasse mit eingenommen, würde ab morgen, Montag, bei dem neuen
Lehrer haben. Er hieß Bhaal und sollte ein richtiger Seher sein, zumindest den
Gerüchten nach. Allerdings hatte er eine weite Anreise und noch ‚etwas zu
erledigen' deswegen würde er erst ab dem zweiten Montag unterrichten können.
Harry war das egal, solange jemand da war, der nicht alle zwei Minuten seinen
Tod voraussagte.
Die vierte gute Nachricht war, dass auch für Zaubertränke ein neuer Lehrer kam. Er würde mit Snape zusammen unterrichten und hieß Duriel Bourguise und kam aus Frankreich. Über ihn wusste niemand etwas, deswegen gingen noch mehr Gerüchte um. Auch er würde erst ab morgen da sein.
Da Voldemort jetzt wieder aktiv war – auch wenn Fudge
beharrlich das Gegenteil behauptete – so wurden trotzdem Verteidigungsmaßnahmen
getroffen.
Nicht nur ein paar Auroren, auch ein paar spezielle Freunde von Dumbledore
waren eingetroffen.
Zu ihnen gehörte ein rothaariger, großer Mann. Er sah noch recht jung aus,
hatte auch rote Augen und war kein Weasley, wie Draco zuerst angenommen hatte.
Als er nämlich Ron mal wieder aufzog und etwas über diesen Melkor, wie er hieß,
sagte, wurde er von eben diesem in ein rosafarbenes Häschen verwandelt.
Ron, Hermine, Harry und die restlichen Gryffindors hatten wunderbar gelacht.
Alles in allem war es eine wunderbare erste Woche für Harry
gewesen.
Er hoffte nur noch, das die neuen Lehrer genauso gut waren wie Melkor.
Severus Snape stand über seinen Kessel gebeugt und probierte
eine Verbesserung des Stummtranks aus – vielleicht würde Neville nicht mehr so
nervend sein, wenn er stumm war.
Leider wurden seine Experimente durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
~Verdammt noch mal! Wer ist das? Oh nein, wahrscheinlich dieser Franzose, den
Dumbledore für MEIN Fach mit engagiert hat. Hoffentlich weiß er wenigstens, was
ein Kessel ist.~
Murrend begab Severus sich zur Tür und öffnete sie.
Eigentlich wollte er den Störenfried barsch anblaffen, aber
als er sah, wer dort stand, wurden seine Augen groß und ihm klappte sogar der
Mund auf.
Vor ihm stand ein junger Mann, vielleicht 30. Er war in eine weite, schwarze
Robe gekleidet, die mit Silber verziert war. Auch wenn die Robe seinen Körper
größtenteils versteckte, konnte man immer noch erkennen, das er darunter kräftig
und flexibel war.
Seine Haare waren wirr, sahen ein kleines bisschen schmutzig aus und die
kräftige, schwarze Farbe verschmolz praktisch mit dem Hintergrund. Seine
tiefschwarzen Augen passten perfekt in sein blässliches, wohl geformtes Geicht.
Ein Kichern war zu hören. „Darf ich jetzt rein oder nicht?" Die Stimme war spöttisch und gleichzeitig wohlklingend, und hörte sich stark wie Severus selbst an.
Er fing sich wieder, zog seinen Besucher herein und schloss die Tür.
Kaum war die Tür zu lachte sein Besucher lauthals los.
Severus knurrte nur ‚Du...!!!' und musste dann selbst anfangen zu grinsen.
"Dumbledore hat dir nicht gesagt wer kommt, oder?" brachte sein Gast endlich
heraus, als er sich beruhigt hatte.
"Nein, und ich wette das war deine Idee." Severus schüttelte nur grinsend den
Kopf.
"Bist du etwa nicht froh, deinen lieben Cousin wieder zu sehen?" Die Stimme war
perfekt unschuldig und traurig, aber Severus kannte ihn zu gut.
"Duriel Bourguise! Tu est un menteur, idiot et horrible! J'éspère que tu sais
ca!" Severus schüttelte seinen Kopf melodramatisch.
[Duriel Bourguise! Du bist ein Schwindler, Idiot und unmöglich! Ich hoffe du
weißt das!]
"Ah.. je suis comme les autre dans ma famille." [Ah... ich bin wie die anderen
in meiner Familie.] Duriel lachte wieder. „Aber ehrlich, du hättest dein
Gesicht sehen sollen. Dir stand sogar der Mund auf!"
Severus seufzte. „Na, wenigstens habe ich einen Kollegen der weiß was ein
Kessel ist und wie man Tränke braut."
"Typisch mein Cousin! Denkt nur an seine komischen Giftmischerein!"
"Also, wenn ich mich richtig erinnere warst du immer derjenige, der das Gift
gemacht hat!"
"Touché cousin. Alors, que-est que tu fait avec cette chaudière là?"
[Wohl war Cousin. Also, was machst du mit dem Kessel da?]
Remus saß gerade in Dumbledores Büro und sprach mit dem
Schulleiter über den Zauberspruch, der es ihnen ermöglichen würde, die
Ereignisse am Todestag von Harrys Eltern noch einmal zu sehen, als die Tür
aufging.
Herein kam ein ca. 35 Jahre alter Mann. Er war recht groß, bestimmt zwei Meter,
und hatte blonde Haare mit grünen Strähnen. Seine Augen waren ein Gemisch aus
Gold und Grün. Er trug eine recht schlichte, abgetragene grün-gelbe Robe.
Dumbeldores Augen leuchteten auf als er eintrat. „Ah! Remus, darf ich
vorstellen: Bhaal, mein ältester Sohn. Er wird unser zweiter Lehrer für
Divination. Bhaal, das hier ist Remus Lupin, unser DADA Lehrer."
Als Dumbledore erwähnte, dies sei sein Sohn, zog Remus eine Augenbraue hoch.
„Erfreut sie kennen zu lernen." Bhaal lächelte. „Das Sie bitte nicht. Ich finde
diese förmlichen Anreden ätzend."
Remus lächelte zurück und nickte. „Gut. Ich bin Remus."
Bhaal setzte sich neben Remus. „Hallo dad. Tut mir leid dass ich so spät erst
komme. Aber ich musste verhindern das die anderen beiden sich umbringen."
Dumbledore lachte kurz auf. „Ja, ich weiß wie sie sein können. Aber
wahrscheinlich werden sie während des Jahres auch nach Hogwarts kommen." Als er
Remus verwirrtes Gesicht sah, fügte er hinzu: „Ich habe noch zwei weitere
Söhne, Diablo und der jüngste, Mephisto. Die beiden streiten sich ständig."
Remus schüttelte seinen Kopf. „Wie alt sind sie denn?"
Bhaal schnaufte. „29 und 33. Aber das bemerkt man nicht, glaub mir."
Dumbledore lachte und Remus konnte nicht anders als mit zu lachen.
Schließlich sprach Dumbledore wieder. „De Zauber, den ich meine, ist sehr kompliziert. Es ist ein seherischer Zauber, mit dem man bestimmte Ereignisse aus der Vergangenheit auf eine Wand hin abbilden kann. Damit wurden mysteriöse Mordfälle früher aufgeklärt. Ich würde den Zauber gerne auf den Todestag von James und Lily anwenden, um zu sehen was genau passiert ist. Das könnte unter anderem auch Sirius frei sprechen, wenn Fudge mit anwesend ist."
Remus war sofort von der Idee begeistert. „Das ist wunderbar! Ich glaube zwar, wie sie gestorben sind ist klar...;" hier wurde seine Stimme traurig, „aber wenn Sirius frei käme..."
Dumbledore seufzte leise. „Remus, ich werde dir etwas erklären. Der Zauber ist sehr kompliziert und man braucht einen seherisch Begabten um ihn auszuführen. Deswegen habe ich auch Bhaal hergebeten. Er wird den Zauber ausführen. Die zweite Sache ist, dass ich mir nicht ganz sicher bin, was damals passiert ist."
Remus war zwar verwirrt, fragte aber nichts, da er sowieso
nur ein weiteres Rätsel zur Antwort kriegen würde.
"Nun," meinte Bhaal, „ich habe morgen meine ersten Stunden und gehe lieber um
ein paar letzte Vorbereitungen zu treffen. Außerdem finde ich, dass der
Unterricht im Turm schlecht ist. Kann ich auch woanders unterrichten?"
"Natürlich mein Junge! Hier ist genug Platz im Schloss!"
Remus und Bhaal gingen, während Dumbledore eine Eule zu Fudge schickte.
„Hey Ron! Raus aus den Federn!" schrie Harry. Er war schon
fertig angezogen und wartete nur noch auf seinen besten Freund.
"Komme ja!" murmelte dieser nur verschlafen.
Fünf Minuten später saßen Ron, Hermine und Harry beim
Frühstück in der großen Halle.
"Hey, seht mal Wir haben gleich Divination, beidem neuen Lehrer und zwar... im
Kerker?" Ron starrte auf die Stundenpläne.
"Nun ja, dann brauchen wir uns nach der Doppelstunde nicht so sehr zur Doppelstunde
Zaubertränke beeilen." meinte Hermine sachlich.
„Ich sag's euch – wenn der Lehrer dort unten unterrichtet
verheißt das nichts gutes." Ron schüttelte leicht seinen Kopf.
"Hoffentlich hast du damit nicht recht." Harry wollte sich seine Hoffnungen
nicht vermiesen lassen.
Die fünfte Klasse der Slytherins und Gryffindors hatte sich in ihrem neuen Divination Klassenraum eingefunden. Der Raum war nur leicht beleuchtet durch ein paar an den Wänden angebrachte Kerzen und Fackeln. Die Tische waren in einer Art Halbkreis angeordnet, mit Mittelgang. Die Slytherins saßen rechts, die Gryffindors links. Harry und seine Freunde saßen unbedingt in der ersten Reihe, auf Drängen von Hermine her.
Schließlich ging die Tür auf und herein kam ein, noch recht
jung aussehender, Mann in einer grün-gelben Robe. Er hatte blond-grünes Harr
und gold-grüne Augen.
"Tut mir leid das ich etwas zu spät bin, aber ich wurde aufgehalten." Sprach er
und stellte sich vor das Pult und schaute die Klasse an.
„Mein Name ist Bhaal Dumbledore," hier gab es einige aufgerissene Augen und kleine Lufthohler, „und ich werde Divination unterrichten. Ich mag es nicht, förmlich angeredet zu werden, deswegen könnt ihr das ‚Herr', ‚Professor' und ‚Mr. Dumbledore' weglassen und mich einfach mit Bhaal und ‚du' anreden." Erneut ein paar Keucher und noch weiter aufgerissene Augen, vor allem von Hermine, die solche Lehrer nicht gewöhnt war.
„Nun, ich weiß nicht was ihr vorher im Unterricht gemacht
habt, deswegen will ich es wissen. Zeigt einfach auf und erzählt mir alles,
woran ihr euch vom Unterricht erinnert. Dann weiß ich, was ich machen muss."
Wieder sahen die Schüler ihn komisch an. Die anderen Lehrer hatten nie so etwas
gemacht. Schließlich fuhr Nevilles Finger in die Höhe.
"Ja, eh... Neville, richtig?" Neville nickte und antwortete. „Wir hatten
Horoskope und Sternenkonstellationen und Weissagungen durch Kugeln und...eh..."
„War das alles?" Neville nickte.
Bhaal seufzte. „Bei welchem Lehrer hattet ihr unterricht, dass ihr nicht einmal
die Grundeinteilung durchgenommen habt?"
"Als wenn Trelawney eine Lehrerin wäre..:" murmelte Ron, allerdings hörte ihn
Bhaal.
"Wie bitte? Trelawney? Sybill Trelawney? Wenn ihr bei der Unterricht hattet,
ist es kein Wunder dass ihr nichts wisst."
Einige der Schüler kicherten bei dieser Bemerkung und
Hermine sah noch etwas geschockter aus, hatte ein Lehrer etwa so etwas gesagt?
Bhaal seufzte noch einmal. „Nun, dann werde ich wohl ganz von vorne anfangen
müssen. Ich werde euch erst mal die Grundeinteilung der seherisch begabten
Leute beibringen. Ich will, dass ihr mitschreibt. Die Einteilung ist sehr
wichtig und gehört zum Grundwissen. Ich will, dass ihr sie Auswendig lernt und
könnt wenn ich euch danach frage."
Die Klasse stöhnte und Hermine atmete leicht auf, etwas auswendig zu lernen war mehr der Unterricht, den sie kannte.
Bhaal grinste. „Aber, aber. So schwer ist dass nicht. Alle Leute, die seherische Fähigkeiten haben, sind in drei große Übergruppen eingeteilt. Ich werde euch diese drei erklären, wie sie heißen und was ihre Besonderheiten sind und das war es schon. Ist doch nicht zu viel, oder?"
Einige der Schüler seufzten erleichtert, die anderen warteten darauf, das Bhaal fortfuhr. Der Unterricht bei ihm schien interessanter als bei Trelawney zu werden.
„Gut, dann fang ich mal an. Es gibt verschiedene seherische Fähigkeiten, unterschiedlich stark und von unterschiedlicher Natur. Es gibt einmal die Gruppe der Visionäre, dass sind die schwächsten. Sie haben zu unbestimmten Zeitpunkten Visionen von den verschiedensten Dingen. Diese Dinge stehen so gut wie nie in einem Zusammenhang zu einander und können sehr trivial sein. Ein Visionär verkündet seine Visionen immer laut und vergisst sie in den meisten Fällen danach wieder. Normalerweise schreibt ein Visionär seine Visionen auch auf, um sich daran erinnern zu können. Zu dieser Gruppe gehören auch die ‚Eintagsfliegen', die nur ein oder zweimal in ihrem ganzen Leben eine Vision haben und danach nie wieder. Wenn ihr eine Eintagsfliege sehen wollt, schaut euch Prof. Trelawney an:"
Hier gab es einige kleine Kicherlaute von der Klasse.
„Die zweite Gruppe sind die Propheten. Ein Prophet sieht nur sehr wichtige Dinge, die weit in der Zukunft liegen. Zum Beispiel den Beginn eines weit in der Ferne liegenden Krieges. Propheten erinnern sich an ihre Prophezeiungen und schreiben sie meistens auch auf. Propheten sind sehr selten und sie sehen wirklich ausschließlich wichtige Dinge in ferner Zukunft. Deswegen glaubt man ihnen auch meist nicht sofort."
Das eifrige Gekritzel von Federn war zu hören.
„Die letzte Gruppe sind die Seher oder die wahren Seher. Ein Seher ist in der Lage, Visionen von Dingen in der Zukunft oder in der Vergangenheit zu erhalten, um Informationen zu bekommen. Ein Seher erinnert sich an seine Visionen und bekommt sie meistens im Schlaf. Mit etwas Training kann ein Seher aber auch im wachen Zustand gezielt nach Informationen in der Vergangenheit oder Zukunft suchen, das heißt aber nicht dass er sie auch kriegt. Es ist purer Zufall, ob der Seher wirklich das sieht, was er will, oder etwas anderes, oder vielleicht gar nichts. Und große Glaskugeln haben überhaupt nichts damit zu tun."
Wieder etwas Gekicher in der Klasse.
„Ich bin ein solcher Seher, wie ich stolz behaupten darf. So, da wir das jetzt haben, werde ich einen kleinen Test machen. Entweder jemand hat Begabung, oder jemand hat keine. Ich kann euch alles erklären, aber wenn ihr kein Talent habt, dann werdet ihr nichts sehen können, und wenn ihr es tausendmal versucht. Ich werde eine Art Schauwand hier herein zaubern. Ihr werdet sie euch ansehen und auf ein extra Stück Papier schreiben, was ihr seht. Wenn ihr nichts seht, schreibt ihr das ihr nichts seht. Wenn ihr etwas seht, dann schreibt auf was. Es gibt kein richtig oder falsch. Ich will nur wissen wer theoretisch etwas machen könnte und wer nicht und die Note wird auch nicht davon beeinflusst:"
Er wartete, bis alle Schüler etwas zum Schreiben hatten und nahm dann seinen Zauberstab. Er zeigte auf die Wand hinter sich und murmelte etwas. Die Wand wurde grau-weiß und flimmerte, was Harry an einen Fernseher ohne Empfang erinnerte. Dann trat Bhaal zur Seite und erlaubte den Schülern, auf die Wand zu sehen.
Nach einiger Zeit konnte Harry etwas erkennen. Er sah, wie sich ein großer Wolf auf der Leinwand bewegte. Der Wolf schien an seine Beute heran zu schleichen und sprang schließlich. Als er wieder auf dem ‚Boden' aufkam, verwandelten sich seine Konturen in die einer großen Schlange, die bedrohlich zischelte. Aus der Schlange wurde wiederum ein Wolf und danach eine Version von Harry selbst, mit einem Phönix auf der Schulter.
Verwirrt schrieb Harry alles auf, was er sah und schielte
danach auf Rons und Hermines Zettel.
Ron hatte etwas von einem Adler erzählt, der sich in einen Raben verwandelte
und danach in Ron selber und Harry bemerkte wie ähnlich das zu seiner Version
war.
Hermine hatte erstaunlicherweise nicht ‚nichts' auf ihr Blatt geschrieben,
sonder dass sie einen Tiger sah, der zu einer Katze und danach zu ihr selbst
wurde. Auch das war ziemlich das Gleiche wie das, was Harry geschrieben hatte.
Schließlich zauberte Bhaal die Wand wieder normal und
sammelte die Zettel ein.
"Das war's erst mal, es gibt keine Hausaufgaben."
Mit diesem letzten Satz hatte er sich endgültig einen Platz auf der Beliebtheitsskala der Gryffindors errungen.
„Das war super!" Ron grinste. „Der ist wirklich gut, dieser
Bhaal. Das war mal etwas besseres als Trelawney."
Hermine sah leicht verwirrt aus. „Ja, Divination ist jetzt interessanter, aber
das er nicht mit Professor angeredet werden will."
Harry zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal. Er ist mit Dumbledore verwandt
und scheint ganz in Ordnung zu sein. Und er ist definitiv besser als
Trelawney."
Zwei Minuten später saßen sie im Zaubertränkeraum und erwarteten die Ankunft ihrer Lehrer. Nachdem Bhaal sich als so gut erwiesen hatte, hofften die Gryffindors darauf, das Duriel Bourguise auch nicht so schlecht war. Die Slytherins hofften in der Zwischenzeit das gleiche – nur das ‚gut' bei ihnen etwas anderes war.
Nach ein paar Minuten betrat schließlich ihr neuer Lehrer den Raum. Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen und trug eine etwas weitere, schwarze Robe.
Er ging zum Pult – sein Gang war gebieterisch und unscheinbar zu gleich – und drehte sich um.
„Als erstes muss ich Professor Snape entschuldigen – er wurde vorhin zu Professor Dumbledore gerufen und kann heute nicht den Unterricht leiten." Seine Stimme war irgendwie einfach und nicht zu bemerken, trotzdem strahlte sie eine gewisse Macht aus. Zumindest fand Harry das. Außerdem wirkte dieser Lehrer... sympathisch auf ihn. Er wusste auch nicht, wieso.
„Mein Name ist Duriel Bourguise-Snape," an dieser Stelle stöhnten die Gryffindors und die Slytherins grinsten, „aber ich würde es vorziehen wenn ihr mich nur Bourguise nennt. Meine Familie hieß eigentlich Bourguise und wurde im Rahmen der Namensumbenennung in England auf Snape umgetauft. Ich komme aus Frankreich, mein Akzent kommt also teilweise durch. Aber jetzt zum Unterricht..."
Sowohl die Gryffindors als auch die Slytherins waren überrascht gewesen, zu hören das Snape eigentlich aus Frankreich kam. Viele verwirrte Gesichter pflasterten die Klasse.
„Ich weiß noch nicht genau was mein Cousin unterrichten wollte, aber ich kenne das Buch für eure jetzige Klasse und weiß was drin vorkommt. Unter anderem werdet ihr in diesem Schuljahr etwas über Gifttränke und Probleme mit giftigen Zutaten für Tränke lernen. Ich denke mal, das ist ein guter Anfang, bevor die ersten etwas falsch machen und im Krankenflügel landen."
„Zum Beispiel Longbottom." meinte Draco und ein paar der Slytherins kicherten gehässig.
Duriel warf ihm einen kurzen Blick zu. Harry sah kurz ein kleines Aufblitzen seiner Augen und wusste irgendwie, dass er etwas vor hatte.
„An dieser Stelle darf ich übrigens sagen, dass ich zwar kein Meister der Zaubertränke wie mein Cousin bin, aber dafür bekannt, die besten Gifte und Gegengifte diesseits des Äquators zu machen. Falls also jemand mal einen kleinen Unfall hat, werde ich das Gegengift wahrscheinlich da haben. Es kann immer wieder etwas schief gehen und ich selbst habe schon öfter als mir lieb war einen Trank vermurkst und Gift geschluckt. Das ist kein Grund ängstlich zu werden und noch weniger, seine Angst dadurch zu verschleiern, dass man Witze über andere macht." Dabei warf er Draco einen kurzen Blick zu, der trotzdem von den meisten in der Klasse bemerkt wurde. Draco sank sauer etwas in seinem Stuhl zurück und Nevilles nervöser Blick verschwand etwas. Harry musste grinsen.
„Im Buch gibt es auf den Seiten 200 – 250 eine Liste mit den
wichtigsten, giftigen Zutaten und wie sie zueinander reagieren. Falls ihr auf
die Idee kommt, sie auswendig zu lernen, lasst es ein. Die Liste stimmte eh nur
zur Hälfte und die andere Hälfte hat auch noch Fehler. Also, ich will das ihr
die erste Seite lest. Auf dieser Seite sind fünf Kräuter aufgeführt und wie sie
angeblich giftig wirken. Lest es euch durch und überlegt, welches dieser
Kräuter giftig ist und welches nicht. Wenn ich wieder komme, will ich eine
Erklärung hören, warum giftig und warum nicht giftig."
Mit diesen Worten verschwand Duriel um ein paar Zutaten zu holen.
Ron, Hermine und Harry beugten sich über Harrys Buch, da er in der Mitte saß.
Wolfskraut – Giftig, weil...
„Das können wir streichen, wenn es giftig wäre, wäre Professor Lupin schon tot." meinte Harry und die anderen nickten.
Die Feenträne – Giftig, da...
Harry schüttelte den Kopf. „Auch nicht giftig. Als ich letztes Jahr im Krankenflügel lag, hat Madam Pomfrey etwas über einen Heiltrank mit Feenträne gesagt."
Mondkraut – Besonders giftig, vor allem...
„Das stimmt nicht." Meinte Hermine. „Mondkraut wird auch zur Herstellung von Unsichtbarkeitstränken benutzt. Kann also nicht giftig sein."
Archonida – Wächst auf durch Spinnengift getränktem Boden...
Ron grinste. „Da hat Charlie doch letzte Woche drüber gesprochen. Das stimmt nicht."
Blutfarn – Seltenes Farngewächs. Giftig wegen der roten, durch den Farn pumpenden Flüssigkeit. Verursacht Atemnot und Lähmung der Arme und Beine, der Tod tritt drei Stunden nach Einnahme ein. Einzige Verwendung: der Salutet Mortus Trank."Kenn ich nicht:" meinte Ron. Hermine zuckte auch nur mit den Achseln. „Na ja, dann werden wir eben sagen müssen, es ist giftig. Wenn wir es nicht anders wissen." Hermine und Ron stimmten zu.
Kaum ein paar Sekunden später kam Duriel wieder in den Raum.
Er trug einen Kasten mit verschiedenen Kräutern. Auf dem Pult holte er fünf
Kräuter heraus:
Einmal ein silbriges, grasähnliches Kraut, einmal das Wolfskraut, ein
längliches, in allen Farben schimmerndes Kraut, ein kurzes, weißes Kraut und
einmal ein rötliches Farn.
„So. Ich werde jetzt jemanden drannehmen. Dieser jemand kommt nach vorne, zeigt einmal auf jedes Kraut, sagt wie es heißt und ob es giftig ist oder nicht."
Die Schüler sahen auf ihn, als er seinen Blick durch den
Raum schweifen ließ. Schließlich landete er auf Harry. Er nickte ihm einmal zu,
als Bedeutung nach vorne zu kommen.
Als Harry bei Draco vorbei ging, zog dieser ein Grinsen und meinte: „Viel Spaß.
Vielleicht darfst du ja kosten um heraus zu finden, welches giftig ist."
Unglückseliger weise hatte Duriel das gehört. „Draco, komm auch mal nach vorne."
Dracos Mund klappte kurz auf, aber er fügte sich und kam nach vorne.
Duriel grinste innerlich. Das war eine wunderbare Wendung der
Dinge. Er konnte schon den Vater des Jungen nicht leiden und der Kleine schien
genauso verwöhnt zu sein.
"Da der werte Draco hier ja angeboten hat, Kostproben durch zu führen, bin ich
dafür das er auch diese Ehre bekommt."
Einig der Gryffindors kicherten und Draco sah den Lehrer geschockt an. „Was? Aber das geht doch nicht!"
„Da du deinen Mund ja zum Sprechen öffnen kannst, wirst du ihn auch zum Essen aufbekommen. So, ich werde jetzt mal erklären wie das funktioniert."
Duriel stellte sich hinter das Pult und deutete Harry und
Draco an, sich so hin zu stellen, dass der Rest der Klasse hersehen konnte.
"Harry wird auf eines der Kräuter zeigen und seinen Namen sagen und dann
erklären ob es giftig ist oder nicht und warum. Wenn es unklar ist, ob giftig
oder nicht, darf Draco probieren. Verstanden?"
Die Klasse hatte verstanden, und den Gryffindors gefiel die Idee gut.
„Dann los. Harry, such dir eins aus."
Harry hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass die neuen Lehrer alle die
Vornamen benutzten und deutete auf das Wolfskraut.
"Das ist Wolfskraut. Es kann nicht giftig sein, weil es zur Herstellung eines
Trankes für Werwölfe benutzt wird und die Werwölfe nicht daran sterben."
Duriel zog eine Augenbraue hoch. „Das stimmt und macht zwanzig Punkte für
Gryffindor." Die Slytherins keuchten Hatte gerade Severus Snapes Cousin
Gryffindor Punkte gegeben?
Duriel lächelte. „Dieser Trank ist von meinem Cousin entwickelt worden und
vorher glaubte man, das Wolfskraut sei giftig. Ich hätte nicht gedacht, dass
das jemand weiß. Gut, da das klar ist, braucht Draco nicht zu probieren.
Nächstes."
Harry deutete auf das bunt schimmernde. „Das ist die Feenträne. Sie ist nicht
giftig sondern wird in Heiltränken verwendet."
"Wieder zehn Punkte. Das man die Feenträne dazu verwendet ist nicht sonderlich
bekannt. Draco brauch nicht zu probieren, das ist klar. Weiter."
Harry deutete auf das Grasähnliche. „Das ist Mondkraut. Es
ist ebenfalls nicht giftig und wird in Unsichtbarkeitstränken verwendet."
Duriel zog eine Augenbraue hoch. „Das stimmt auch und gibt wieder zwanzig
Punkte für Gryffindor. Dieser spezieller Zaubertrank ist sehr schwer zu machen
und sehr unbekannt. Draco braucht nicht zu probieren. Noch zwei übrig."
Irgendwie sah Draco ganz dankbar für Harrys Wissen aus. Schließlich stand im
Buch, dass das alles giftige Kräuter seien...
Harry deutete auf das weiße Kraut. „Archonida. Es ist nicht giftig, sondern
betäubt lediglich für eine gewisse Zeitspanne. Die Leute sterben, weil sie
nichts mehr essen oder trinken können wenn sie bewusstlos sind."
"Gut, fünf Punkte, das war ja einfach. Draco kann das probieren sein lassen."
„Das da ist Blutfarn und..." Duriel zog fragend eine
Augenbraue hoch – etwas, das doch sehr an Severus Snape erinnerte. „Äh... Ich
weiß nicht. Ich kenne das Kraut nicht. Giftig?" fragte Harry unsicher.
"Tja, giftig oder nicht? Fragen wir doch Draco. Draco, ist Blutfarn giftig oder
nicht?"
Draco sah ihn hilflos an.
Duriel seufzte. „Ich würde dich jetzt ja gerne probieren lassen, aber dieses
Kraut ist giftig, sehr giftig sogar und das Gegengift ist noch seltener als das
Kraut an sich. Und da ich ja keine Schüler töten darf, darfst du dich wieder
setzen. Du auch, Harry."
Ein leicht blasser Draco setzte sich wieder hin. Harry fühlte sich besser als bei Snape im Unterricht, soviel war klar.
Duriel sah die Klasse an. „Wie ihr gerade gehört habt ist diese Liste absolut bête [dumm]. Das heißt, wir können auf sie verzichten. Das erste Thema im Unterricht ist das Blutfarn hier. Ich will, dass ihr alle Informationen über Blutfarn sammelt, die ihr kriegen könnt. Schreibt sie in Stichpunkten oder ganzen Sätzen oder wie auch immer auf. Hauptsache ihr könnt mir in der nächsten Stunde etwas sagen. Und bis die Stunde zu Ende ist, werdet ihr alle euch bekannten, giftigen Kräuter aufschreiben. Die Zettel gebt ihr bei mir ab."
„Der Unterricht war absolut super!" Ron tschirpte diesen
Satz förmlich.
"Dieser neue Lehrer ist irgendwie gut, auch wenn er mit Snape verwandt ist."
Hermine musste beipflichten und Harry war in seinen eigenen Gedanken versunken.
Professor Bourguise war anders ja, aber warum war er jetzt hier? Hatte
Dumbledore in aus einem bestimmten Grund geholt? Sie hatten schon einen
Zaubertränke Professor, und wahrscheinlich hatte Snape seinen Cousin nicht
selber herbestellt – die beiden waren zu unterschiedlich, als das Harry das
glauben konnte.
Unterdessen traf Minister Fudge auf Hogwarts ein und machte sich auf zu Dumbledores Büro.
„Ah! Guten tag Minister Fudge! Wir erwarten sie schon."
Fudge sah sich um. Hinter Dumbledore stand ein komischer Mann mit gold-grünen
Augen und blond-grünen Haaren. Vor dem Tisch saß dieser zwielichtige Werwolf
vom letzten Jahr und vor seinen Füßen lag ein großer, schwarzer Hund.
"Guten Tag Schulleiter. Leider habe ich mich etwas verspätet. Warum wollten sie
mich sprechen?"
„Nun, vor kurzem habe ich einen alten Zauber entdeckt, mit
dem man bestimmte Ereignisse aus der Vergangenheit auf einer seherischen Wand
abspielen kann. Ich wollte diesen Zauber benutzen, um die Todesnacht von James
und Lily Potter zu rekonstruieren"
"Warum denn? Wir wissen was damals passiert ist und..."
"Darum geht es, Minister. Ich bin mir nicht sicher, was damals passiert ist.
Mein ältester Sohn Bhaal," Dumbledore deutete auf den Mann der hinter ihm
stand, „Ist ein Seher und hatte vor kurzem eine Vision. Er sah James Potter,
allerdings rief er um Hilfe und war gefangen. Da James meines Wissens nie
gefangen war, will ich wissen, was damals passiert ist."
Fudge guckte verwirrt. „Äh... nun... Warum muss ich hier sein? Sie könnten ihre
Entdeckung auch einfach nachher bekannt geben..."
Dumbledore lächelte. „Mir war es lieber, wenn sie persönlich dabei sind. Es ist
immer besser, alles aus erster Hand zu erfahren."
"Äh.. Nun gut. Wann wird der Zauber gesprochen?"
Bhaal sprach, zum ersten Mal in Fudges Anwesenheit. „Jetzt sofort. Nehmen sie
sich einen Stuhl und setze sie sich."
Bhaal wartete, bis alle so saßen, dass sie auf die freie
rechte Wand gucken konnten. Dann breitete er seine Handflächen aus und begann
zu murmeln. Schließlich leuchteten seine Augen und Hände und aus seinen Händen
schoss ein Strahl auf die Wand.
Die Wand wurde weiß und langsam begann sich ein Film auf zu bauen, wie an einem
Muggelfernseher....
„Lily!" James stand am Herd und rief nach seiner Frau.
Keine zwei Minuten später kam diese runter. „James Potter! Der kleine Harry
schläft gerade und du fängst an hier rum zu schreien! Also wirklich!" Sie
stemmte eine Hand auf ihrer Hüfte und sah ihn streng an.
"Warum nur habe ich eine McGonagell Junior geheiratet?" fragte James übertrieben
und seufzte. Lily rollte mit den Augen.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Den Raum betraten
Voldemort und Peter Pettigrew. Lily schrie.
James sah wer durch die Tür gekommen war. „Lily, geh nach oben und verschwinde
mit Harry, hörst du!"
"Nein! Ich kann dich doch nicht alleine lassen!"
"Lily geh! Beeil dich!"
Voldemort grinste und deutet mit seinem Zauberstab auf Lily.
„Avada Kedavra!"
Lily fiel tot zur Erde.
"Nein!" James rauschte an ihre Seite.
Voldemort lächelte kalt. „Sie ist tot. So ein Glück wie du hat sie nicht."
"Wie konntest du so etwas machen? Peter! Ich hätte auf Lily hören sollen und
doch Sirius für den Zauberspruch nehmen sollen!"
Voldemort grinste. „Tja, der liebe Peter hier war schon seit längerem mein
Spion. Es ist euer Pech das ihr ihn und nicht diesen Black genommen habt!"
„Stopp!" schrie Fudge.
Sofort unterbrach Bhaal den Zauber. Das Bild stand still.
Fudge drehte sich zu Dumbledore. „Black war gar nicht schuldig!"
"Jetzt wo sie es auch wissen, kann er ja für unschuldig erklärt werden."
"Auch? Sie wussten es schon vorher?"
Dumbledore nickte. Fudge sank nur ins einem Stuhl zurück und starrte auf das
Bild vor ihm. „Na dann, weiter. Mal sehen was noch kommt." meinte er:"
„Wie konntest du das nur machen Peter?" James starrte seinen
langjährigen Freund an.
Peter zuckte mit den Achseln. „Ich weiß was du bist."
James keuchte. Er schwenkte seinen Blick langsam zu Voldemort. „Du weißt es
auch?" hauchte er.
Voldemort schnaubte. „Ja. Wer hätte das gedacht. Ausgerechnet Claudia Potter
muss ein Kind von mir kriegen. Ich habe es eben erst erfahren."
Im ‚Publikum' war erschrockenes Lufthohlen zu hören.
Voldemort wandte sich zu Pettigrew. „Geh nach oben zum Jungen und kümmere dich
um ihn."
Pettigrew lief die Treppe hoch:
"Was hast du vor, *Vater*?"
Voldemort schnaubte wieder. „Was wohl? Denkst du, ich werde ich töten? Nein.
Der Junge wird sterben, schließlich ist diese Halbmuggel seine Mutter. Du wirst
sicher in meinem Schloss bleiben. Du bist mein Sohn."
"Du wirst Harry nicht töten!"
James zog seinen Zauberstab und murmelte einen Spruch. Ein helles Licht flog
von seinem Stab aus die Treppen hoch. Voldemort nahm seinerseits seinen Stab
und deutete auf James. Mit ein paar Wörtern lag James starr am Boden. „Du wirst
gleich in meinem Schloss auftauchen. Ich werde nach kommen. Für die Welt wird
es so aussehen, als wenn du tot wärst." Mit diesen Worten verschwand Voldemort
nach oben.
James versuchte, den Zauber zu brechen, aber es gelang ihm nicht. „Du
Dummkopf...," flüsterte er. „Du blöder Idiot! Harry ist nicht Lilys Sohn! Lily
hat mich nur aus Freundschaft geheiratet, weil sie wusste was passiert war
als..." Bevor James seinen Satz beenden konnte, verschwand er. Kurz darauf
hörte man einen Schrei aus der oberen Etage kommen.
Das ‚Publikum' keuchte noch mehr nach James Bekenntnis.
Kurz danach rannte ein geschockter Pettigrew die Treppe herunter und verschwand
durch die Tür.
Etwas später sprintete Sirius durch die Tür und sah Lilys
Leiche und blickte danach an den Punkt, wo James bis vor ein paar Minuten noch
lag. „Nein!" schrie er und rannte die Treppe hoch. Bald darauf kam er mit einem
kleinen Bündel in seinen Armen wieder herunter.
"Hallo?" hörte man Hagrids gewaltige Stimme von draußen. Sirius sah noch einmal
auf Lilys toten Körper und den Punkt und verschwand dann, mit Harry in den
Armen, durch die Tür.
Bhaal brach den Zauber ab. Alle Augen sahen geschockt auf
die inzwischen wieder normale Wand.
Dumbledore hmmte. „Also, James lebt wahrscheinlich noch und Lily ist nicht
Harrys Mutter.."
Remus fletschte die Zähne. „Jamie lebt noch... und der Sohn des dunklen Lords
ist er auch. Warum hat er es uns nie gesagt? Wir hätten ihn verstanden."
Dumbledore warf dem Werwolf einen tröstenden Blick zu. „Nun Remus, es ist
nichts alltägliches, Voldemort zum Vater zu haben."
Fudge zischte. Vier Augenpaare sahen ihn fragend an. „Harry
Potter ist eine Bedrohung!"
"Wie bitte?" Dumbledore konnte nicht glauben was er da hörte.
"Dieser Junge ist Voldemorts Enkel. Er ist eine Bedrohung."
Aus dem schwarzen Hund wurde in sekundenschnelle Sirius Black, in
Muggelkleidung, mit schulterlangem Haar und Zauberstab. „Mein Neffe ist keine
Bedrohung!" Er packte Fudge beim Kragen. „Sirius Black!" quiekte dieser.
„Siri!" reif Remus und löste den Griff seines Freundes. „Immer mit der Ruhe!
Fudge mag zwar komische Ansichten haben, aber das ist auch alles!"
Sirius schnaubte Fudge noch einmal an und setzte sich danach
neben Remus auf den Boden.
"Sirius Black war die ganze Zeit hier?" keuchte Fudge.
Dumbledore beschwichtigte ihn. „Ja, aber er ist unschuldig, wie sie selber
wissen, und Harry ist sicherlich keine Bedrohung, sondern eher unsere einzige
Hoffnung. Claudia Potter war der Nachfahr von Merlin und Gryffindor und
Voldemort ist Slytherins Nachfahr. Allein dadurch ist Harry unnatürlich stark.
Da wir nicht wissen, wer seine Mutter ist, kann er sogar noch stärker sein."
Fudge wurde ruhig, sowie Sirius und Remus. „Stopp! Harry und
James sind die Nachfahren von Slytherin, Gryffindor und Merlin?" fragte Remus.
Dumbledore nickte nur knapp. „Und wer weiß, wessen Blut seine Mutter hat."
Von der Tür hörte man ein bitteres Lachen. „Dafür müsste er eine Mutter haben."
Die Anwesenden wirbelten herum. Am Türrahmen lehnte Duriel.
Dumbledore räusperte sich. „Darf ich vorstellen: Duriel Bourguise unser zweiter
Zaubertranklehrer. Und dann darf ich fragen, was mit der Bemerkung gerade
gemeint war?"
Duriel verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Dabei waren diesmal zwei kleine,
scharfe Zähne zu sehen. Fudge sog scharf Luft ein.
"Bevor du hier anfängst rum zu brüllen, las mich etwas erklären, oui [ja]?"
Fudge war davon überrascht und nickte.
Duriel holte Luft und begann zu erzählen.
"Meine Famille kommt aus Frankreich, aus der Umgegend von Paris. Mein Großvater
war ein bekannter französischer Vampir. Damals hatten wir noch einen anderen
Namen. Als die habitants [Einwohner] von Paris herausfanden, dass er ein Vampir
war, wurde er gejagt. Damals war unser Papa gerade auf der Welt. Großvater
stellte sich den habitants und wurde getötet, aber Großmutter konnte fliehen.
Sie nahm ihren Mädchennamen wieder an und bezog ihr Familienschloss auf dem
Lande vor Paris.
Papa wurde langsamer erwachsen, weil er ein Halbvampir war. Großmutter starb,
als er geistig und körperlich 18 war. Da war meine Tante, Großvaters und
Großmutters erstes Kind, schon 25. Meine Tante ging nach England, lernte hier
jemanden kennen und blieb. Im Laufe einer englischen Reform wurde ihr Name
Bourguise in Snape umgewandelt. Severus Snape ist mein Cousin."
Sirius und Remus sahen ihn mit großen Augen an, auch Dumbledore staunte nicht
schlecht.
"Ich selbst wurde später als Severus geboren. Sowohl Severus, als auch moi
[ich], sind in der Lage, andere Leute wie Vampire zu beißen und Blut zu saugen,
mais [aber] das ist nicht nötig. Severus schrieb mir beaucoup lettres [viele
Briefe] über die Jahre. Als er in Hogwarts sechstem Jahr war, erzählte er mir,
dass er einen festen Freund hatte. Das war der lettre in dem er mir erzählte
das er schwul war."
Sirius grinste. „War klar das Snape schwul ist."
Duriel blickte ihn kurz an. „Silence! [Ruhe]" Als er jetzt weiter sprach war
sein französischer Akzent stark heraus zu hören. „Als er den Namen erwähnte
dachte ich mir bis heute nichts dabei. Aber nachdem ich das – zufällig, wie ich
betonen darf – gehört habe, ist es mir klar. Severus war schon immer gut im Brauen
von Tränken, und nicht nur von Giften, wie es bei mir der Fall ist. Er erwähnte
zwar in einem seiner lettre das er Informationen über einen Fruchtbarkeitstrank
brauchte aber ich dachte mir nicht viel dabei. Er hat alles gebraut, was er
gelesen hat."
Dumbledore hmmte. „Worauf läuft das hinaus?"
"Der Name von Severus ami [Freund] war James Potter, ca je sais surement [da
bin ich mir sicher]. Après j'ai vu ca [Nachdem ich das gesehen habe], ist mir
klar wer die ‚maman' ist."
Die Münder der anderen Anwesenden standen offen – Dumbledore
mit einberechnet.
Sirius klappte seinen Mund mehrmals auf und zu. „Snape ist Harrys Vater und
soll James Geliebter gewesen sein?" brachte er schließlich heraus.
„Quand vous me ne croions pas [Wenn ihr mir nicht glaubt],
fragt ihn selbst und macht einen Vaterschaftstest. Comme ca, vous allons savoir
pour sure. [So werdet ihr es mit Sicherheit wissen]"
Sirius schüttelte den Kopf. Remus seufzte. „Je suis de ton avis, Duriel. [Ich
bin deiner Meinung, Duriel]"
„Nicht du auch noch auf Französisch!" heulte Sirius.
Remus sah ihn leicht verwirrt an. „Ich hatte gar nicht mitgekriegt das es
Französisch war."
Bhaal seufzte und schüttelte den Kopf. „Erst mal sollte man mit Severus reden, und dann mit Harry. Und wenn wir das Ergebnis des Tests haben sollten wir heraus bekommen was mit James los ist. Duriel kann uns sicherlich dabei helfen."
Der besagte lächelte, wieder mit seinen Fangzähnen. „Mais
bien sure! Je suis d'accord avec ca. Comme je sais, Harry est mon neveu! [Aber
sicherlich! Damit bin ich einverstanden. Soweit ich weiß, ist Harry Neffe]"
Dumbledore lächelte. „Also gut. Aber eine Bitte: entweder Remus übersetzt oder
es wird kein Französisch mehr gesprochen."
Da! Mit Übersetzung und hoffentlich ohne Fehler.
Au revoir, Général Puh-Schell
