Während Harry verwirrt und nachdenklich von der Bibliothek in den Kerker ging, in Gedanken versunken mit dem Amulett spielte und nicht weiter auf die glühenden Edelsteine achtete, geschahen Kilometer weiter weg, in Irland, andere Dinge...
Die
Landschaft hätte nicht schöner sein können:
Grüne Wiesen, kleine Hügel, eine kleine Landstraße und vereinzelt grasende
Schafe.
Es würde an sich eine idyllische Landschaft darstellen, wenn nicht dieses
Gefühl in der Luft wäre.
Es
war nicht greifbar und auch nicht aufzwingend, eher langsam und beschlich dich
im Hinterkopf.
Es war alarmierend, ein Gefühl kriechender Unruhe und Gefahr.
Und es lag schwer in der Luft.
Es
schien aus der Luft zu kommen, und von einem älteren Holzgebäude nur verstärkt
zu werden.
Von außen sah das Haus verfallen und aufgegeben aus… – oder?
Ein wissender Zauberer hätte etwas anderes gesehen.
Ein, selbst für Zauberer altes, Herrenhaus stand dort, zwischen zwei grünen Grashügeln. Alt, aber nicht verfallen.
Ein leises Geräusch aus der Luft war jetzt zu hören. Eine Art Rauschen… nein, mehr eine Art von Flügelschlägen…
Jemand, der sich von dem warnenden Gefühl nicht hätte verscheuchen lassen, hätte eine große, schwarze Gestalt aus dem weißen Wolkenhimmel auftauchen sehen.
Ein komisches Wesen sank in den Vorgarten des Herrenhauses. Es war klein, 1,50 m höchstens. Es besaß große, lederartige Fledermausflügel. Der Körper an sich sah menschlich aus. Einen Lendenschurz trug das Wesen um die Hüfte, der Oberkörper war unbedeckt. Das Gesicht war… grausig. Narbenartige Furchen durchzogen es. Die Augen besaßen keine Lieder oder Pupillen. Es schienen nur zwei große, runde, gelbe Kugeln aus zwei Löchern heraus zu starren. Und der gesamte Körper war schwarz.
Eine Gestalt in schwarzen, weiten Roben trat aus dem Eingang des Herrenhauses und ging auf die… Figur zu.
„Der Anatatsu-Klan grüßt euch, Scheusal. Was führt einen Diener des Chaos an unsere Tür?"
Das
schwarze Scheusal verzog seinen dämonischen Mund in ein hämisches Grinsen und
legte den Kopf schief.
"Karr-irrr. Duu bisst derr parrterr familaee dess Anattattsuu-Klaans, oderr?"
Die Sprache kam hart und gepresst hervor, als wenn das Sprechen dem Wesen
Probleme bereiten würde.
Karir
nickte vorsichtig. „Ja, Scheusal. Aber was wollt ihr hier?"
Das Scheusal grinste immer noch. „Sssie hatt dooch überrlebtt undd ihrrr
werrdet fürr eurren Verrat bezahhlen…"
Dieser Tag war das Ende des Anatatsu-Klans der Quarra.
Im schottischem Hochland jedoch spielten sich andere Dinge ab.
„Anssassa!"
rief Voldemort in Parsel. Eine kleine, grüne Schlange kam auf ihn zugekrochen.
"Ja, Meister?"
"Anssassa, ist der Zauber intakt geblieben?"
"Ja Meister. Er weiß, dass er gealtert ist und viel Zeit vergangen ist. Aber er
weiß nicht, wie viel."
Voldemort lächelte zufrieden. „Sehr gut. Legt die Steine bereit, ich werde den
Zauber schwächen und mich mit meinem Sohn unterhalten…"
"Ja, Meister."
Die Schlange senkte den Kopf in Ehrerbietung und schlängelte davon.
„Nun denn,… Mein werter Enkel hat das Amulett gefunden, angelegt und lebt noch. Ich glaube ich sollte mit meinem Sohn mal über die wahre Mutter des Jungen reden…"
Doch all dies war nicht das einzigste was passierte…
In Frankreich erhielten zwei Personen jeweils einen Brief:
Einmal
ein Mann mit schwarzen Haaren und Augen in Versailles und einmal eine Frau mit
schwarzen Haaren und Augen unweit entfernt von Paris, auf der Burg ihrer
Familie.
Beide Briefe hatten den gleichen Inhalt.
Hinsetzen, bevor du weiterliest!
Ich weiß, sehr originell ist diese Begrüßung nicht, aber es passiert nicht
jeden Tag, dass Severus ein Kind bekommt! Ja, richtig gehört! Nachwuchs in der
Familie! Von unserem lieben Griesgram!
Also, schwing dich auf die Hufe und komm nach England, Hogwarts! Der
Schulleiter meint, ihr könnt bleiben.
Erwarte euch hier,
Duriel Azrael Bourguise-Snape
Alles in allem war es ein ereignisreicher Tag, nur bekam bis jetzt in Hogwarts nicht viel davon mit. Die Schüler strömten wie gewohnt in die große Halle zum Mittagessen. Die Haustische waren voll mit hungrigen Mäulern, die gefüttert werden wollten.
Dumbledore stand vom Lehrertisch auf. Sofort wurde die Halle ruhig.
„Wie ja bekannt ist, lag ein Schüler – Harry Potter – auf der im Krankenflügel. Er ist wieder aufgewacht und wird dem Nachmittagsunterricht beiwohnen." Fröhliche Gesichter am Tisch der Gryffindors. „Allerdings hat ein magisches Amulett sein Aussehen verändert und da es auch seinen Sehfehler korrigiert, wird er es anbehalten. Das war's."
Sofort brach die große Halle in Gemurmel aus. Die Schüler redeten so stark miteinander, dass keiner Harry sah, der sich zwischen Ron und Hermine setzte. Erst nach einer Minute fiel er den Zwillingen auf.
„Hey Harry!" grüßten sie gemeinsam.
Seamus und Dean sahen ihren Mitschüler an und ließen ein lautes ‚Wow!' verlauten. Nach kurzer Zeit bestaunte das gesamte Haus Gryffindor das neue Aussehen ihres Teamkapitäns und Sucher.
Nach
einiger Zeit warfen auch Leute von anderen Tischen einen Blick hinüber.
So auch Draco Malfoy. Dieser blickte mit… auffälliger Begeisterung auf Harrys
zweifarbige Augen, aber er schien auch über etwas nachzudenken…
Die erste Stunde nach dem Mittagessen war Zaubertränke, was für die Fünftklässler der Gryffindors und Slytherins Duriel und Severus zusammen bedeutete.
„Harry,
heute haben wir zum ersten Mal Unterricht bei beiden! Bin gespannt wie's wird."
Seamus klärte Harry gerade über die kommende Stunde auf.
Harry lächelte etwas und antwortete ein ‚Ja, ich auch.', obwohl es sich für ihn
schwach anhörte. Seamus und die anderen schien es zu überzeugen, da niemand ihn
komisch ansah – nun ja, nicht komischer als wegen seines neuen Aussehens.
Harry
ging wie gewohnt zu seinem Platz, aber anstelle von Hermine setzte Malfoy sich
neben ihn.
"Malfoy! Das ist Hermines Platz!" herrschte Ron ihn an. Malfoy zog nur arrogant
eine Augenbraue hoch.
"Ach wirklich, Weasel? Ich wüsste nicht was an diesem Platz so besonders ist…"
"Na warte, du wirst da schon noch platzmachen!" Ron stapfte wütend noch einen
Schritt auf Malfoy zu, aber Harry und Hermine hielten ihn zurück.
"Ron! Lass das." versuchte Harry ihn zu beruhigen.
"Ron! Der Platz ist eh nicht so wichtig! Ich setzte mich nach hinten zu
Neville."
"Wie bitte? Aber Herm, der Schnösel hier setzt sich einfach-"
"Ron, lass gut sein."
Also
setzte sich Hermine nach hinten und Harry wohl oder über zwischen Ron und
Malfoy.
Die beiden warfen sich über Harry hinweg hasserfüllte Blicke zu, Harry wurde
jedoch von beiden ignoriert.
Er seufzte innerlich einmal und begann, seine Zaubertranksachen auszupacken.
Severus
betrat den Raum und schritt zu seinem Pult. Danach drehte er sich um und
blickte durch die Klasse.
Es waren alle anwesend, was ihm aber in der ersten Reihe auffiel, waren Ron
Weasley, sein Sohn und- war das wirklich Draco Malfoy neben ihm?
Er
konnte es kaum glauben. Die beiden – die drei standen sich normalerweise keine
zwei Minuten lang gegenüber und fingen an sich zu bekämpfen!
Stattdessen saßen die drei jetzt in einer Reihe alleine, mit Harry in der
Mitte. Während Harry anscheinend gelangweilt in der Mitte saß – mit einem
deutlichen ‚Können die nicht aufhören?' Ausdruck, sahen Ron und Draco sich mit
einem Blick an, der wohl dem Basilisk Konkurrenz machen sollte.
„Nun denn, ich nehme an von euch weiß keiner, wo mein Cousin sich rumtreibt?"
leere Blicke antworteten ihm. „Nun ja, wie kann man auch etwas anderes erwarten. Heute werdet ihr-"
Severus wurde jäh unterbrochen, als eben besagter Cousin durch die Tür taumelte.
„Oc-…Oc-…-i…" Er schien die Wörter mehr aus zuhusten als zu sprechen.
Severus
Augen weiteten sich. Er verschwand für fünf Sekunden in seinem angrenzenden
Lagerraum und erschien mit einem kleinen Fläschchen wieder im Klassenzimmer.
Duriel würgte den Inhalt so schnell wie möglich hinunter und lies sich dann in
der ersten Reihe neben Ron auf den freien Platz fallen.
„Das
nächste Mal, wenn du an deinen Giften rum experimentierst sag mir vorher
bescheid, damit ich weiß womit ich dein Leben retten soll."
"Ich hab dich auch lieb Sev."
Dieser Kommentar brachte die Klasse dazu, verhohlen zu kichern. Severus schickten seinen patentierten Todesblick einmal durch die Klasse, was die Laute verstummen lies.
„Wie
ich eigentlich gerade sagen wollte, heute werdet ihr euch Kapitel 5.5 bis 5.9
durchlesen." Ein leises Stöhnen durchfuhr die Klasse. Das waren mindestens 50
Seiten und das diesjährige Buch war groß! Severus achtete nicht weiter darauf
und fuhr fort zu erklären.
"Ihr werdet in Gruppen von zwei bis drei Schülern an einem Projekt arbeiten."
Das erweckte aufsehen. Snape war nicht dafür bekannt, Gruppenarbeit aufzugeben.
In der Zwischenzeit wartete Severus gemächlich darauf, dass er wieder die
Aufmerksamkeit der Klasse bekam. Auch etwas, was er normalerweise nie tun
würde.
„Also,
ich werde das jetzt nur einmal erklären!" rief er durch die Klasse.
"ich aber öfter, wenn ihr fragt!" rief Duriel von seiner Position neben Ron
her. Wieder Gekicher in der Klasse, ein böser Blick von Severus an seinen
Cousin und erleichterte Blicke von einigen Gryffindors.
„Ihr
seit jetzt Fünftklässler und dieses Jahr haben Dumbledore, Duriel und ich uns
entschlossen, etwas fortgeschritteneres im Zaubertrankunterricht durchzunehmen.
Ihr alle kennt das Prinzip eines normalen Zauberer Duells. Allerdings gibt es
noch eine andere Art sich zu duellieren – ohne Zauberstäbe, dafür aber mit
bestimmten Zaubertränken in bestimmten Phiolen, je nach bedarf."
An diesem Punkt hatte er die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse.
„Diese
Art des Duells ist in England oder Schottland nicht so bekannt, in Irland
hingegen schon eher. Auch in Deutschland, Frankreich oder Spanien wird so
duelliert. Die genauen Regeln des Duells werden Duriel und ich später erklären.
Grundlegend funktioniert es so, dass beide Zauberer sich gegenseitig mit
Zaubertränken bewerfen oder bespritzen. Es gibt spezielle Flaschen, Flakons
oder Phiolen, je nach Verwendungszweck. Diese Art des Duells werdet ihr dieses
Jahr lernen – größtenteils mit Giften."
Ein Murmeln ging durch die Klasse, einige waren erstaunt im allgemeinen, andere fühlten sich nicht wohl da sie gesehen hatten, wie Duriel in den Raum getaumelt war.
„In euerer Gruppe werdet ihr an Taktiken, Giften oder anderen Zaubertränken, den richtigen Flaschen und dergleichen arbeiten. Allein den Fünftklässler ist es speziell zum Zutatensuchen dieses Jahr erlaubt, den verbotenen Wald tagsüber oder abends zu betreten, solange ihr bis Mitternacht wieder hier seit."
Das lies noch mehr Gemurmel ausbrechen.
Harry, Ron und Draco jedoch blieben stumm und warteten darauf, dass Severus fortfuhr. Es gab kein Streitgespräch und keine dummen Bemerkungen – was jetzt auch anfing, den anderen aufzufallen.
„Am Ende des Schuljahres werdet ihr eure Kunst im Trankduellieren zur Benotung zeigen müssen. Zwischendurch werden kleinere Duells zwischen euren Gruppen abgehalten werden. Das Heft, das Duriel gleich austeilt, beinhaltet die leichtere Variante des Regelwerks. Die vollen Regeln werdet ihr später lernen. Als Aufgabe für die nächsten drei Wochen ist es, in eurer Gruppe die ersten Taktiken auszuarbeiten und euch klar zumachen, wie ihr kämpfen wollt. Tränke könnt ihr während euerer regulären Zaubertrankstunde hier brauen. Und sonst nirgends, da es hochpotente Gifte sind. Wenn Duriel gleich die Hefte fertig ausgeteilt hatte, schreibe ich eure Gruppen auf. Auf den Buchseiten stehen Informationen über die wichtigsten Gifte. Das war's"
Zusammen mit diesen Worten brach das Chaos aus. Duriel verteilte die Hefte mit Magie, für jeden Schüler eins. Die Hefte landeten vor Harry, Ron und Draco auf dem Tisch.
„Nun,
Potter…"
"Ganz meine Meinung, Malfoy…"
"Auch wenn ich mich dafür hasse, ich muss zustimmen…"
Die drei Jungs nahmen ihre Hefte und standen gleichzeitig auf. Danach gingen die drei – von ihren Klassenkameraden kaum beachtet – zum Pult.
Severus blickte auf und sah… Harry Potter, Ron Weasley und Draco Malfoy?
„Was wollt ihr?"
Harry meldete sich zu Wort. „Uns als Gruppe eintragen lassen."
„Wie bitte?" Hermine glaubte ihren Ohren kaum. Nun, sie selbst wollte mimt Neville arbeiten, aber das?
Auch die Klasse war komplett ruhig geworden. Alle Augen ruhten auf den drei Jungs.
„Nun,
wenn sie uns aufgeschrieben haben können wir doch gehen, oder Professor?"
meinte Draco.
"Natürlich, Mr. Malfoy."
Ein geschocktes Klassenzimmer hinter sich lassend, verließen die drei den Raum.
„Ein
Wunder!" stotterte Neville den dreien hinterher.
"Oh ja." war Blaise Zaibinis Antwort darauf. „Oh ja."
Duriel warf seinem Cousin einen verwirrten Blick zu. Dieser konnte nur mit den Schultern zucken.
Was war in die drei gefahren?
Zaubertränke war die letzte Stunde gewesen. Und kaum waren die ersten Schüler aus dem Raum heraus, schwappte das Gerücht über die Teamarbeit von Potter-Malfoy-Weasley über die ganze Schule. Eine Stunde nach Stundenschluss wusste es jeder.
Die betreffenden drei Schüler hingegen hatten ihre benötigten Sachen geschnappt und waren auf den Astronomieturm gegangen. Von dort aus gab es einen Geheimgang zu einem Raum über dem eigentlichen Turm. Harry und Ron hatten ihn auf der Karte der Rumtreiber gesehen und sich entschlossen, ihn ihm zu zeigen.
„Gar nicht mal schlecht hier oben." War sein Kommentar zu dem Raum.
Es
gab ein Südfenster, im Norden die Wendeltreppe runter in den Turm, an der
Ostwand einen Wandteppich und an der Westwand eine Couch. Ein Tisch mit vier
Stühlen in der Mitte machte den Raum perfekt.
Das einzigste was störte waren die Farben – gelb und goldfarben. Irgendwie
störte es.
„Oh,
im Namen Slytherins. Kann man diese Farben nicht ändern? Das sieht ja aus wie
Hufflepuff!" Draco starrte den Teppich an, als wenn er davon verbrennen würde.
"Gute Idee." Und mit einer Bewegung von Rons Zauberstab war der Raum in
verschiedenen Rottönen ausgestattet.
"Was soll das denn werden, Weasel? Rot?" Und nach einer Sekunde starrte ihnen
Silber und Grün entgegen.
„Ich
will nicht in einem Slytherin – Raum arbeiten!"
"Und ich weigere mich in einem Gryffindor – Abklatsch zu sitzen."
Die beiden warfen sich tödliche Blicke zu, so dass Harry die Sache lieber selbst in die Hand nahm. Mit einem Seufzer erschien der Raum rot-grün.
Draco
und Ron sahen sich um.
"Eine gute Idee, Potter."
"Gut gemacht, Harry."
„Wenn ihr beide fertig seit, könnten wir uns ja mal diese tollen Hefte und Gifte anschauen."
Die Regeln des Trankduellierens waren gar nicht mal so einfach, wie die drei kurze Zeit später feststellen mussten.
„Wie soll man denn das alles schaffen?" maulte Ron und begann, den Text zu rezitieren:
„Für den Duellkampf ohne Zauberstab stehen nach heutigen Erkenntnissen über 2500 verschiedene Behälter zur Verfügung. Jeder von ihnen weist andere Eigenschaften zu den über 5000 weitverbreiteten Tränken auf. Die einzigste Methode, einen Kampf effektiv, schnell und sicher zu gewinnen, liegt darin, sich die besten Kombinationen auszusuchen und strategisch einzusetzen. Das ist ne Scheiße!"
Draco schnaubte lediglich als Bemerkung.
„Uh…Harry,
ich hab Hermine versprochen mich mit ihr nachher noch in der Bibliothek zu treffen…"
Harry lächelte kurz. „Kein Problem."
Ron lächelte zurück, sammelte seine Sachen und verschwand dann die Treppe hinunter.
Kaum war Ron aus der Sicht- und Hörweite, fing Draco an Harry genauer zu beobachten.
~Er sieht anders aus, ja… aber er riecht auch anders. Da kann nicht nur das Amulett dran Schuld sein… hm, und der Geruch ist gar nicht mal schlecht. Definitiv anziehend sogar. Ich frage mich ob Blaise das wohl mitbekommen hat? Woher kommt der Geruch? Normal ist er nicht, fast so wie…~
Harry
sah irritiert von seinem Heft auf. Er fühlte sich komisch… beobachtet und
gestört…
Sein suchender Blick traf Dracos. Irgendetwas in dessen Augen störte ihn…
„Darf man fragen was los ist, Malfoy?"
Draco
schüttelte seinen Kopf hoch und verzog seinen Mund in ein Grinsen.
"Gar nichts, Potter, gar nichts!"
~Potter, Potter, Potter! Wenn mich meine Nase nicht trügt! Interessant. Und was mein Vater wohl dazu sagt? Obwohl, eigentlich sollte ich ihm gar nichts sagen. So kann man viel mehr Spaß haben…~
Draco fing wieder an, Harry anzustarren. Natürlich spürte dieser das, zog es aber vor diesmal nichts zu sagen und dem Malfoy seine ‚Neurosen' zu lassen.
Ron lief über die Treppen nach unten, in Richtung Bibliothek. Auf halbem Wege lief er Severus in die Arme – eher gesagt in den Oberkörper, da er ihn nicht sah und mit vollem Tempo in ihn rammte.
„Professor Snape, Entschuldigung, ich-"
Severus hatte keine Zeit, auf den Jungen wütend zu sein. Er war nur aus einem Grund ein guter Freund von Lucius Malfoy. Er hoffte zwar seit Jahren, dass sein Sohn Draco nicht so schlimm war wie er selbst, aber dennoch wollte er seinen Sohn nicht in seine Nähe lassen – vor allem nicht, wenn Draco anscheinend bemerkt hatte, was los war.
„Schon gut. Wo ist Mr. Potter?"
Ron sah ihn zwar kurz dumm an, blieb aber ruhig. „In dem Geheimraum über dem Astronomieturm. Einfach die Steine an der rechten Seite und dem Porträt von Ulf dreimal im Dreieck antippen."
„Danke." Und dann hechtete Severus weiter, auf den Weg in den Astronomieturm.
Das war nicht gut. Draco Malfoy hatte sich nur mit einem ziel neben seinen Sohn gesetzt. Und er hatte garantiert auch nur wegen diesem Grund mit Ron Weasley und ihm eine Gruppe gebildet. Und jetzt waren beide allein in diesem Turmzimmer. Das war nicht gut.
Gar nicht gut.
Harry hatte die letzten fünf Minuten dieses nervende Starren von Draco aushalten müssen und so langsam fing es an, ihm auf die Nerven zu gehen. Vor allem, weil etwas in ihm darauf gar nicht gut reagieren zu schien. Zwei- oder dreimal war er schon kurz davor gewesen, Draco mit seinen Fangzähnen anzufallen. Auch wenn er Draco Malfoy war, das wollte Harry ihm nicht antun.
~So Potter, woher kommt der Geruch? Er riecht vertraut…und verdammt gut. Nun denn, wenn die Adrenalinstöße vorhin stimmten besteht ja kein Zweifel mehr, also…~
Gerade als Harry aufsah und ihn ärgerlich zurechtweisen wollte, wirbelte Draco vom Boden, packte Harry an den Schultern, und zog ihn hoch. So verharrte er nur für eine Millisekunde, bevor er ihn mit dem Rücken gegen den Wandteppich drückte.
Harry war wütend. Was dachte der Kerl sich eigentlich? Kaum war er mit dem Rücke an der Wand, bildeten sich zwei lange, große Fangzähne aus seinem Gebiss heraus.
Draco
sah die Fangzähne und lächelte in Triumph. Während sein Gegenüber den Mund
leicht öffnete, um eine Warnung zu knurren, fuhr er seine eigenen Fangzähne
aus.
Sie waren nicht annähernd so lang der groß wie Harrys, aber für einen Vampir 5.
Generation respektabel.
Harry sah Dracos Fangzähne und bekam einen verwirrten Blick. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, küsste Draco ihn voll auf den Mund, ihre Fangzähne bohrten sich gegenseitig in das Fleisch des anderen.
Severus kam im Turm an und suchte sofort das besagte Bild. In Windeseile berührte er die Steine im Dreieck und hechtete die Wendeltreppe hoch.
Was ihn oben ihm Raum erwartete, verschlug ihm die Sprache.
Draco Malfoy hatte seinen Sohn an die Wand gepinnt und küsste ihn ziemlich ausgiebig auf Vampirart auf den Mund.
A/N: Oh je, soweit wollte ich eigentlich nicht schreiben… na ja, wahrscheinlich hätte ich noch ne Warnung nach oben schreiben sollen, was? Slash voraus??! Nun ja, schreibt mir was ihr darüber denkt, sonst kann ich mich nicht verbessern. Mir ist übrigens gerade aufgefallne, dass das hier das kleinste bisherige Kapitel ist…
