Harry riss seine Augen auf in Schock.

Draco Malfoy war gerade dabei ihn zu küssen.

Draco Malfoy

Dracos Zunge glitt behände über seine Lippen, um das hervortretende Blut aufzulecken. Seine Fangzähne bohrten sich in sein Mundfleisch um noch mehr Blut hervortreten zu lassen. Anscheinend gefiel dem Slytherin das.
Und erstaunt bemerkte Harry. Dass es ihm zwar nicht gefiel, aber… schlimm war es auch nicht.

Jedes mal, wenn Draco etwas von seinem Blut aufleckte, spürte Harry ein Kribbeln durch seinen Körper gehen. Langsam versuchte er, sich auf dieses Kribbeln zu konzentrieren. Ein warmkalter, schneller Schauer durch seinen Körper…
Mit einem Rucken seines Kopfes brachte er Dracos Zähne dazu, noch mehr Fleisch zu zerkratzen. Dracos Zunge glitt wie automatisch über Harrys Lippen und leckte den roten Saft aus den Wunden auf.

Das Kribbeln wurde stärker.

Harry schloss die Augen, um sich auf das Kribbeln zu konzentrieren. Die Tatsache, dass Draco Malfoy ihn küsste war etwas… … komisch, aber dieses Kribbeln…

Harry spürte, wie das Kribbeln sich zu einem andauernden Schauer ausartete. Seine Nackenhaare standen kerzengerade und seine Lippen wurden warm.

Er legte eine Hand auf Dracos Nacken, zog den jungen Slytherin näher an sich heran und drückte dessen Zähne noch mehr in sein eigenes Fleisch. Jetzt floss schon ein stetiges Rinnsal in Dracos Mund.

Obwohl beide es nicht sehen konnten, wechselte Harrys Blut die Farbe. Anstatt des tiefen roten Tons, der typisch für einen wahren Vampir ist, war Harrys Blut jetzt schwärzlich und zäher.

Harry legte seine zweite Hand ebenfalls um Dracos Nacken, und versuchte ihn noch mehr an sich heran zu ziehen. Harrys Lippen wurden immer wärmer, und der Schauer in seinem Körper hatte sich zu einem ständigem Wärmegefühl entwickelt. Er war sich sicher, dass seine Lippen jetzt aussehen mussten wie ein Blatt Papier das gerade durch den Reißwolf gedreht worden war, aber das war ihm egal. Harry wollte nicht nur, das Draco sein Blut trinkt, er wusste das er es trinken musste!

Unbemerkt von den beiden wurde Harrys Blut komplett schwarz und cremedick. Es quoll nicht mehr hervor, Draco saugte es aus Harrys Adern heraus. Dracos silber-blaue Augen glühten in einem schwarz-rotem Schimmer gefüllt mit Verwirrung und Schock aber Harry bemerkte davon nichts, weil er seine Augen geschlossen hatte und Draco kaum noch Beachtung schenkte, solange der Vampir noch das Blut aufsaugte…

Draco war im Paradies. Er nippte und leckte an den Lippen… dieses Vampirs. Es war unmöglich, dass das Harry Potter war! Dieser Junge roch wie ein Snape und schmeckte mindestens so gut wie eine Veela zur Paarungszeit aussah! Wollte Dumbledore den Tod des Goldenen Jungen etwa damit überspielen? Nein, nicht sein Stil, aber wer war dieser…

Draco verlor seinen Gedankenfaden dadurch, dass dieser Gott von einem Vampir eine Hand auf seinen Nacken leckte und ihn näher heran zog. Seine Zähne wurden tiefer in die Haut des Vampirs gedrückt…

Ein Kribbeln durchzog Draco. Was auch immer der Vampir da machte, es füllte sich gut an… Draco wollte mehr von diesem Blut…

Draco hielt es für unmöglich, aber der Geschmack des Blutes wurde sogar noch besser! Immer schneller saugte er an den Lippen…

Jetzt legte dieser… … … Vampirveela sogar seine zweite Hand auf Dracos Nacken! Draco durchzog ein Kälteschauer. Oh Gott, dieser Vampir konnte aber rangehen…

Der Geschmack des Blutes veränderte sich wieder… noch süßer… aber auch zähflüssiger…

Plötzlich stockte Draco etwas. Das Vampirblut in seinem Hals fing an, sich seinen Weg in Dracos Magen und Organe zu brennen. Aber es brannte nicht mit Hitze, wie ein Glas Whiskey, sondern ein… unnatürlicher Kälteschauer zog sich durch seinen gesamten Körper.
Verzweifelt versuchte er, von dem Vampir loszukommen.

War das vielleicht ein Inccubus, der den Schulleiter ausgetrickst hatte? Aber nein, Inccubi und Succubae saugten ihren Opfern anders die Energie aus. Was also machte dieser Vampir dann?

Dracos Augen begannen zu leuchten und er spürte, wie das Blut sich in seinem Körper zur Ruhe setzte. Er war gerade erleichtert darüber, als ihn eine Hand von hinten packte und durch den Raum gegen die Wand gegenüber schmiss.

Severus erstarrte an der Sicht vor ihm.

Was machte dieser Tunichtgut eines Vampirabklatsches da mit seinem Sohn?

Wie in Trance beobachtete er, wie sein Sohn zuerst eine, dann die andere Hand um den Nacken dieses… Malfoys leckte, ihn dabei immer näher heran zog. Wie der blonde Vampir begierig das Blut leckte, seine Zunge immer schneller über die Lippen seines Sohnes wandern lies…

Er bemerkte nicht die leuchtenden Augen, da Draco ihm halb den Rücken zugedreht hatte. Er sah auch nicht das schwarze Blut, da die Münder der beiden… zu sehr von ihnen selbst verdeckt wurden. Alles was er sah, war ein Vampir, der kräftemäßig gesehen definitiv unter seinem Sohn stand, welcher seinen Sohn an die Wand gepinnt hatte und brutal küsste!

Ohne einen zweiten Gedanken machte er zwei Schritte vorwärts, wobei er wütend mit den Zähnen fletschte, packte Draco und schmiss ihn durch den Raum, wo er auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, nahe der Treppe, wieder ankam. Dort blieb er erst mal Luft schnappend auf dem Boden liegen.

Severus beobachtete ihn noch ungefähr eine Minute lang, grollte ein „Wehe du bewegst dich!" in seine Richtung und wandte sich dann seinem Sohn zu.

Dieser lehnte gebeugt an der Wand. Es schien kein Blut von seinen Lippen zu tropfen, was Severus beruhigte. Er war sich nämlich sicher, Blut gerochen zu haben.

Vorsichtig legte er einen Arm auf Harrys Schulter.

„Harry?

Sobald Draco von ihm gezerrt worden war, war Harry leicht zusammengeklappt. Sein Atem war unregelmäßig daher musste er keuchen, das Wärmegefühl war verschwunden und seine Lippen taten weh. Sehr weh.

Er bekam mit, wie ein zweite Kribbeln sich auf seinen Lippen ausbreitete. Langsam beruhigte sich sein Atem wieder. Gerade als das Kribbeln auf seinen Lippen aufhörte, bemerkte er, wie jemand eine Hand auf seine Schulter legte.

„Harry?"

Müder als jemals zuvor sank Harry in den Armen seines Vaters zusammen.

„Müde… Schlaf…" war das Letzte, was er sagte, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.

Severus stand da, seinen Sohn in den Armen und fragte sich, was er tun sollte.

Sollte er erst seinen Sohn wegbringen, dann Malfoy vergiften, oder Malfoy zuerst vergiften und dann seinen Sohn wegbringen oder seinen Sohn wegbringen und dann Malfoy zum Schulleiter bringen. Oder sollte er zuerst seinen Sohn wegbringen und Malfoy dann den Paten seines Sohnes ausliefern? Der Werwolf und sein Hundefreund würden dem Bengel sicherlich zeigen, was sich gehört…

Eine Stimme in Severus schrie auf. Das waren seine Schüler! Auch wenn einer von ihnen sein Sohn war, und der andere ein arrogantes Arschloch. Alles der Reihe und Regeln nach!

Erst Sohn zur Krankenstation, dann Malfoy zum Schulleiter, dann Cousin einsammeln und wieder zur Krankenstation. Genau, das war der Plan.

„Malfoy! Sammele diese Hefte hier ein, wisch dir en Mund ab und folge mir dann! Und wehe du machst auch nur einen Fehltritt!"

Draco nickte dumpf und stand auf.

Severus stockte etwas. Da war kein Blut auf seinen Lippen! Aber er hatte doch welches gerochen…?

Vorsichtig nahm er seinen Sohn richtig in seine Arme und besah sich den Mund genau.

Es gab einige leicht rötliche Stellen, aber keine wirklichen Kratzer… Hatte er sich den Blutgeruch nur aus elterlichem Schock heraus eingebildet? Sein Sohn sah jedenfalls nicht so aus, als wenn er gerade auf die Lippe bebissen wurde…

Vorsichtig begann Severus zu laufen, er wusste nicht warum sein Sohn auf einmal ohnmächtig geworden war. Vielleicht eine Nachwirkung des Amuletts?

„Malfoy! Folge mir! Wir werden einige Geheimgänge benutzen!"

Draco trottete folgsam hinter Severus her.

Dieser ging die Treppe herunter, trat nach draußen und verschwand kurz danach wieder in einem Geheimgang, Draco dicht auf den Fersen.

Er war am Nachdenken. Er hatte unabstreitbar Blut gerochen. Das Blut seines Sohnes, da war er sich sicher. Aber warum sah er nichts?

Nun, Malfoy hatte es vielleicht abgeleckt, kein Wunder, dass er da keines mehr sah. Aber sein Sohn?
Während er so ging, formte sich eine Idee in Severus Kopf.

Sein Sohn hatte kleine rote Krätzerchen auf den Lippen. Und er hatte Blut gerochen. Die einzige Möglichkeit, dass beides Sinn ergab, war das sein Sohn sich selbst geheilt hatte. Ohne Zauberstab oder dem Aufsagen eines Spruches. Aber dafür müsste er begabt im Feld Heilungsmagie sein.

Severus seufzte innerlich. Er würde mit dem Schulleiter und Poppy darüber reden müssen, die im siebten Schuljahr vorgenommenen Magietest jetzt schon an seinem Sohn vorzunehmen.

So ein Magietest war relativ simpel. Man nahm etwas Blut der Person und untersuchte es auf die grundlegenden Magieformen:

1.Magie des Lichtes, die gebräuchlichste und allgemein als ‚gute' angesehene Magie

2.Magie der Natur, sehr selten aber auch als ‚gut' angesehen

3.Magie des Lebens, die seltenste aller ‚guten' Magien, aber angeblich auch die Stärkste

4.Magie der Vampire, eine recht zwielichtige und ‚Vamires only' Magie

5.Magie der Dämonen, worunter alles mögliche verstanden wird, von Dementoren bis Veelas, ebenfalls eine recht zwielichtige Sache

6. Magie der Elemente, eine sehr, sehr seltene Energie, die so selten war, das keiner wusste ob ‚gut' oder ‚böse'

7. Magie des Geistes, es gab nur ein paar hundert Wesen die diese Magie beherrschen konnten, man wusste nicht mal mehr, wie sie eigentlich funktionierte, man wusste nur, ob sie da war oder nicht,

8. Magie der Finsternis, die allgemein als ‚dunkle, böse Magie' abgestempelte Magie, dabei war sie sehr verbreitet, gut ein Drittel aller Zauberer benutzte sie als Grundlage, Severus unter anderem auch, das Gegenteil der Magie des Lichtes,

9. Magie des Todes, eine als sehr ‚böse, dunkle' Magie abgestempelte Sache, relativ selten, das Gegenteil der Magie des Lebens,

10. und als letztes die Magie des Chaos, eine heutzutage nahezu ausgelöschte Magieform, stark aber unberechenbar und zur jetzigen Zeit ziemlich selten, außerdem als ‚oberböse' verschrien, einige Leute behaupten, sie sei das Gegenteil zur Magie der Natur, andere sagen es gibt kein Gegenteil, andere sagten sogar diese Magieform gibt es gar nicht, die Meinungen waren verschieden

Für jede Magieform gab es mehrere Unterformen in denen man begabt sein konnte. Teilweise war man auch nur in einigen Unterformen begabt, andere Zauberer wiederum waren in mehreren Formen begabt und konnten viele Zauber anwenden. Es gab sogar ein paar Zauberer, die in zwei Gegenteilen begabt waren. Auf Zauberschulen wurden nur Grundkenntnisse vermittelt. Nach dem test mussten die Zauberer und Hexen entschieden ob sie direkt arbeiten gehen wollten, oder ob sie irgendwo weitere Ausbildung haben wollten.

Ja, die Sache mit den Magieformen war schwer, vor allem weil jeder Zauberer und jede Hexe ihre/seine Kraft aus dem ‚Ur-Pool' der Magie bezog. Wenn man einmal die Hexe/den Zauberer von dem ‚Ur-Pool' abtrennte, waren sie wie Muggel: magielos. Bei Leuten die mehrere ‚Pools' ansprachen war das schwer, aber sonst… eine schlimme Methode Gefangene ruhig zu halten. Solange man den ‚Pool-Block' nicht wieder entfernte, konnte der Gefangene nicht mehr Zaubern.

Aber ‚Pool-Blocks' waren schwer zu bewerkstelligen und kaum jemand schaffte das. Vielleicht würde Dumbledore es schaffen, und mit etwas Pech Voldemort, aber sonst…

Severus wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Draco Malfoy hinter ihm aufsprach:

„Professor Snape? Ist das ihr Sohn?"

Severus wusste, dass dieses Gespräch kommen würde. Das war jetzt eine heikle Situation, aber hoffentlich konnte Dumbledore ihm helfen!

„Ja, das ist mein Sohn. Harry Potter-Snape."

Er hörte, wie Draco hinter ihm scharf Luft einsog bei dem Namen, aber der Junge stellte keine weitere Frage sondern trottete nur brav hinter Severus her.

Nach gut weitern zehn Minuten kamen die beiden im Krankenflügel an. Severus bemerkte, dass Draco hinter ihm etwas schwankte und fragte sich kurz, ob er den Jungen etwas zu hart gegen die Wand geworfen hatte? Aber nein, er war ein Vampir, da macht ein Aufprall mit der Wand noch nicht sooo viel aus… Trotzdem, vielleicht sollte Poppy sich ihn mal ansehen.

„Poppy! Beeil dich und komm her!!"

Zum Glück war der Krankenflügel leer, sonst würden innerhalb von Sekunden Gerüchte durch ganz Hogwarts rasen: Severus Snape trägt Harry Potter in den Krankenflügel, eindeutig besorgt, mit Draco Malfoy im Schlepptau.

Poppy kam aus ihrem Büro gesprintet, sah den Jungen in Severus Armen und legte ihn schnell auf ein Krankenbett.

„Was ist passiert?"

„Malfoy hier drüben fand es lustig ihm einen Vampirkuss zu verpassen. Danach ist Harry ohnmächtig geworden, wieso weiß ich nicht. Vielleicht solltest du dich auch um Malfoy kümmern, er… hatte eine unliebsame Bekanntschaft mit einer Mauer."

Poppy schnaubte. „in normalem Deutsch, du hast ihn gegen das nächstbeste Objekt geschleudert. Mr. Malfoy, legen sie sich bitte dahin, ich kümmere mich eben um Mr. Potter."

Draco tat wie ihm geheißen. Sein Inneres fühlte sich jetzt nicht mehr Kalt, sondern warm an. Ihm war heiß und er war müde geworden. Schon kurze Zeit nachdem er sich hingelegt hatte, war er eingenickt.

Severus bedachte Draco nur mit einem kurzem Blick, wandte sich aber wieder Poppy zu.
"Poppy, mir wäre es lieb wenn du auch schon jetzt einen Magietest machst. Ich habe Blut gerochen, als ich die beiden traf, aber Harrys Mund ist verheilt."

„Begabung in Heilmagie?"

„Wenn du schon dabei bist, kannst du auch nach allem schauen. Ich werde den Schulleiter verständigen."

Poppy nickte nur abwesend.

Severus machte sich auf zu Dumbledore.

„Schulleiter?"

„Ah, Severus! Worum geht es?"

Severus verzog etwas seine Miene. Er hatte nach alledem immer hin einen Schüler gegen eine Wand geworfen.

„Draco Malfoy hat Harry einen Vampirkuss gegeben. Er weiß jetzt, dass ich sein Vater bin."

Dumbledores Blick wurde nachdenklich. „Wo sind die beiden Jungen?"

„Im Krankenflügel."

Dumbledore zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?"

Severus verzog den Mund – diesmal gut sichtbar.
"Harry ist ohnmächtig geworden, sobald sein Mund wieder frei war und… ich fürchte ich habe Malfoy gegen die Wand geschleudert."

ZU Severus erstaunen fing Dumbledore an zu grinsen. „Irgendwie habe ich so etwas erwartet Severus. Wie geht es den beiden?"

„Wie es Malfoy geht weiß ich nicht, aber Harrys Bissspuren schienen von selbst verheilt zu sein. Ich habe Poppy gebeten, einen Magietest zu machen"

„Geheilt? Er sich selbst? Es wäre höchst interessant wenn Harry eine Begabung für Lebensmagie hätte. Obwohl er ziemlich jung für einen Test ist. Nun ja, wir werden ja sehen was Poppys Test uns sagt. Gehen wir in den Krankenflügel?"

Severus nickte nur. Die beiden machten sich auf den Weg.

Harry wurde langsam wach. Das erste was er bemerkte, war die übermäßig magisch-saubere Luft des Krankenflügels. Damit war schon mal geklärt, wo er war.

Mit einem Erinnerungsschwall klärte sich auch, warum er hier war.

Draco Malfoy hatte ihn geküsst. Und sein Blut gesaugt. Und Harry hatte ihn unterstützt. Und sein Vater hatte es gesehen.

Das alles konnte Harry einfach zusammenfassen: Scheiße!

Er bemerkte Stimmen etwas weiter hinter ihm. Die Personen sprachen gedämpft. Wahrscheinlich um ihn nicht zu wecken. Sein angewöhnter Krankenflügel-Instinkt setzte ein. Irgendwie sprachen die meisten Leute immer über ihn, wenn er im Krankenflügel lag. Das benutzte er dazu, ihre Gespräche zu belauschen. Man konnte nie wissen, was man dabei heraus bekam.

„Poppy, könntest du uns bitte noch mal erklären, was dieses Ergebnis soll? Das macht absolut überhaupt keinen Sinn!" Die Stimme gehörte seinem Vater.

„Da muss ich Sev zustimmen. Entweder mit dem Test ist etwas schief gelaufen, oder hier gibt es ein paar starke Probleme beim Verstehen." Großcousin Duriel. Aber Harry zog es vor, ihn Onkel zu nennen.

„Aber wenn ich es doch sage! Ich habe den Test DREI MAL gemacht! Ich weiß, was JEDES MAL dabei herausgekommen ist!" Poppy Pomfrey, und zwar ziemlich aufgeregt. Ärgerlich wahrscheinlich eher.

„Poppy, jetzt beruhige dich. Erkläre uns einfach noch ein mal ruhig, was du herausbekommen hast. Und bitte leise, wir wollen ja nicht, dass Harry aufwacht." Dumbledore. Seine freundliche, alte Stimme schien nachdenklich zu sein. Als wenn er gedanklich schon drei Stufen weiter war, als die Personen mit denen er sprach.

Poppy räusperte ihre Stimme.

„Also, von meinen Tests her, ist mit dem Jungen nichts falsch, warum er einfach eingenickt ist, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es am Amulett. Dazu kann ich aber nichts sagen, da ich mit solchen Sachen nicht auskenne."

„Das kriege ich auch! Verdammt noch mal, ich will wissen-" Harrys Vater musste sich wirklich aufregen, wenn er anfing die Krankenschwester anzuschreien.

„Severus! Benimm dich! Poppy, fahr bitte fort." Im Geiste gab Harry dem Schulleiter recht, er wollte nämlich selbst wissen, was los war. Und was für Tests hatte man an ihm durchgeführt, ohne ihm etwas davon zu sagen? Dann erinnerte er sich daran, dass er ja bis gerade geschlafen hatte. Man konnte es ihm also gar nicht sagen.

„Also, laut den Magietests" sie betonte die Mehrzahl des Wortes, „hat er in allem eine Begabung. Beim ersten Test waren die Werte etwas niedriger als beim zweiten und beim dritten etwas höher als beim zweitem. Aber eins beleibt gleich: bei jeder Magieform hat er einen Wert über null! Die einzigen Werte, die immer herausstachen waren einmal 4, da hatte er beim ersten 24, beim zweiten 44 und beim dritten 56. Aber das ist ja nicht verwunderlich, da er ja Vampir ist.
Dann hatte er aber bei 3 und 6 beim ersten 78, was ja fast unmöglich ist. Bei 3 waren die anderen Werte 88 und 94, und bei 6 hat er 80 und 117!"

Scharfes Luftholen von zwei Personen war zu hören, was auch immer diese Werte sagten, sie schienen besonders… hoch zu liegen.

„Bei 7 hat er im ersten test 15, und im zweiten 36 erreicht. Beim dritten Test bin ich fast umgefallen! 234! So ein hoher Wert wurde noch nie gemessen!"

Anscheinend schienen die anderen Personen das auch zu glauben. Harry hörte, wie eine Person im Kreis durch den Raum schritt und eine andere schien etwas auf französisch zu murmeln. Harrys Vampirsinne schnappten einzelne Fetzen auf, wie: „Lui le dire devoir [Hätten es ihm sagen sollen]… … … … Cela donne encore un ennui [Das gibt noch Ärger] … … … … Comment doit-il cela au bon encore tourner maintenant? [Wie soll man das jetzt noch zum Guten wenden?] … … … … S'ils le trouvent [Wenn sie ihn finden] … … … …

Was auch immer da gemurmelt wurde, es schien nicht gut zu sein.

Schließlich sprach Dumbledore wieder. „Könnte das Amulett etwas damit zu tun haben? Er trug es doch die ganze Zeit, oder?"

Es dauerte etwas, bis Poppy antwortete, als wenn sie schwer nachdenken müsste. „Wie gesagt, ich verstehe nichts davon, aber normalerweise beeinflusst kein magisches Objekt die Magie im Blut einer Person, solange nicht ein ‚Pool-Block' im Spiel ist. Und das können wir mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit ausschließen."

„Font l'éloge du dieu du sang, tout est dans l'auge!" [Preiset den Gott des Blutes, alles ist im Eimer!] Duriel warf diesen Satz in den Raum und lies sich danach – den Geräuschen nach – auf ein Bett fallen.

„Was machen wir jetzt?" wollte Severus wissen.

Dumbledore seufzte. „Ich bin dafür, dass wir erst mal nichts von alledem Harry erzählen." Harrys Alarmglocken gingen an. Da wurde über ihn gesprochen. Da wurde über ihn gesprochen und es ging anscheinend um etwas schlechtes. Oder besonders gutes, bei dem ‚Glück' von Harry-der-verdammt-berühmte-Potter. Und die wollten ihm nichts sagen? Nicht mal seine eigene Familie? Duriel war ihm bis jetzt nicht wie die Art von Personen vorgekommen, die anderen etwas vorenthalten. Aber der erste Eindruck kann ja täuschen…

„Und dann sollten wir vielleicht ein paar praktische Tests machen. Wir könnten es ja als Extra-Training ausgeben. So könnten wir seine Fähigkeiten testen und ihm gleichzeitig noch etwas beibringen."

„Wahrscheinlich ist das das Beste."

Wie bitte? Harrys eigener Vater belog seinen Sohn? Severus Snape sank in Harrys Gunst wieder um fünfzig Punkte und gelangte dadurch ungefähr bei minus vierzig an.

„Ich finde es nicht gut, ihm irgendetwas vorzuenthalten," Harry gab einen Freudenschrei für Duriel in seinem Kopf. „aber hier muss ich mich anschließen. Es ist wirklich besser, wenn er nichts weiß." Falsch. Duriel sank soeben um hundert Punkte. Dumbledore war schon unten angekommen.

„Nun gut, dann ist das beschlossen! Ich werde noch mit Sirius und Remus sprechen. Die beiden können uns beim ‚Training' helfen. Natürlich dürfen sie kein Wort an Harry verlieren." Harrys gesamte Stimmung erreichte den Nullpunkt.

„Sev, wir beide sollten langsam wieder in den Kerker. Poppy, du gibst uns doch bescheid, wenn er aufwacht, oder?" Poppy schien zu nicken, da Harry nichts hörte, Duriel aber zufrieden weiter redete. „Komm, Sev. Draco Malfoy müsste auch wieder da unten sein. Zumindest hat er versprochen, keinem etwas zu sagen, auch seinem Vater nicht."

„Das ist aber auch der einzigste Lichtblick." murmelte Severus. Die beiden verließen den Krankenflügel.

Harry lag auf dem Bett und war sehr, sehr wütend.

Hermine hatte lange genug auf Ron und Harry gewartet. Sie würde jetzt selbst nachsehen, was die Zwillinge so wichtiges in diesem Geheimversteck hatten.

Sie ging zu der Ritterrüstung, sah nach ob auch niemand da war und betätigte den Öffnungsmechanismus. Vor ihr kam ein gerader Korridor zum Vorschein. Vorsichtig ging sie hinein. Die Rüstung schloss hinter ihr wieder. Es war stockdunkel im Korridor.

„Lumos!"

Ihr Zauberstab erhellte den Gang. Am ende war bloß eine Tür. Langsam schritt sie darauf zu. Ihren Zauberstab in Kampsstellung – man konnte nie wissen, was einen erwartet, das hier war Hogwarts und das da war das Versteck der Weasley Zwillinge. Da sollte man besser vorbereitet sein – und öffnete die Tür.

Vor ihr kam ein Raum zum Vorschein, ungefähr so groß wie der Schlafraum der Mädchen.

In der Mitte stand ein recht großer Tisch, beladen mit verschiedenen Süßigkeiten, Zaubertränken und Schriftrollen. Darum waren mehrere Stühle aufgestellt. In einer Ecke, links der Tür, waren drei Betten aufgebaut, bezogen und mit verschiednen Büchern beladen. In der Ecke rechts der Tür war eine art Zaubertrank – Süßigkeiten – Minilabor aufgebaut.

Hermine hatte die ‚Hauptbasis' der Weasley Zwillinge entdeckt. Und allem Anschien nach war ihr Freund Lee Jordan auch am ‚Geschäft' beteiligt – wozu sonst das dritte Bett?

Vorsichtig bahnte Hermine sich einen Weg durch die verschiedenen Kartons mit unterschiedlichen Inhalten. Einige waren in Fred oder Georges Handschrift – die beiden sahen sich, genau wie ihre Schreiber, zum verwechseln ähnlich – mit ‚Vorsicht!!!' beschriftet, und Hermine wollte lieber nicht wissen, was da drin war, wenn die Zwillinge ‚Vorsicht!!!' draufschrieben.

Am anderen Ende des Raumes, sah Hermine etwas, was sie interessierte.

Der gesamte Raum war eher spärlich gehalten, nur diese eine Stelle…

Es war ein großer Stein, bei dem die Oberfläche platt gehauen/zaubert wurde. Darauf lag eine Schale mit Wasser und Süßigkeiten der Zwillinge. Hermine erkannte diese Art von Aufbau, sie hatte etwas darüber gelesen.

Es war ein Altar. Einige Zauberer der verschiedenen Magien benutzten diese Altare, um Schutzgeister zu beschwören, oder für sie gut zu stimmen. Naturmagier machten das vor allem.

Hermine musste grinsen. Das ausgerechnet die Zwillinge einen Altar aufbauen würden…

Sie richtete ihren Blick nach oben, wo eigentlich immer ein Symbol oder Buchstabe für den Schutzgeist oder sein Magiegebiet stehen sollte. Ihr Atem stockte. Über dieses Symbol hatte sie gelesen! Es hatte in ‚Schwarzmagier und Wege sie zu erkennen' gestanden!

Es war ein Dreieck im Grundaufbau, die untere Seite war die Basis.
Die beiden nach oben ragenden Seiten waren die Pfeiler.
Doch die Pfeiler trafen sich nicht, sondern stockten kurz davor. Aus diesem Trichter kamen einzelne Strahlen, die quer durcheinander gezeichnet worden waren. Die Strahlen gingen jedoch nicht tiefer als die Basis.

Es war ein Chaosdreieck um einen Chaosgeist als ‚Schutzpatron' gütig zu stimmen.

Und eines der Symbole, das als am bösesten der ganzen Welt verschrien war.

Ich hoffe, das Kapitel war gut!

Nur ein paar Anmerkungen: Der letzte französische Satz ist direkt übersetzt! Ich habe keine Ahnung, ob alles ist im Eimer wirklich so auf Französisch geschrieben wird! Ich hab es bloß für meinen ‚Vampirausspruch' gebraucht! Außerdem muss es eigentlich les pas saintement Quatre heißen, im letzten Interlude, aber la hört sich einfach besser an ^____^ Und jetzt drückt den Knopf da unten, und reviewed!