A/N: Nun denn, zwei Kapitel an einem Tag! Ich bin etwas schneller geworden, auch wenn man vorher lange warten musste! Ich wollte nur die Warnung geben, das etwas Twincest (Inzest zwischen Fred & George) vielleicht angedeutet wird. Normalerweise mag ich Inzests Pairings nicht, aber bei Fred und George springt es mir immer wieder in den Kopf. Nur mal so als Vorwarnung.

Harry lag immer noch auf dem Krankenbett. Er musste wohl für einige Stunden ohnmächtig gewesen sein, denn jetzt fing es schon an dunkel zu werden draußen. Madam Pomfrey sah zwar ab und zu besorgt nach ihm, aber er hatte nicht die Absicht, sie wissen zu lassen, das er wach war.

Im Moment lag er einfach nur da und grübelte über sein Leben.

Bis jetzt hatte er kurz und knapp gesagt, ein Scheißleben gehabt. Von seinen Verwandten wie ein Stück Mist behandelt, auf der Schule – dem ersten Ort wo er überhaupt freundlich behandelt wurde – von einem durchgeknalltem Dark Lord bedroht, und jetzt auch noch mit irgendetwas infiziert oder ausgestattet, dass man ihm nicht sagen wollte.

Ach ja, der Dark Lord war sein Großvater und er war ein Halbvampir. Alles in allem hatte er ein ganz normales, ruhiges Leben.

Halb erschrocken, halb amüsiert bemerkte er, dass er langsam anfing, sarkastisch zu werden. Er sollte mit dem Nachdenken aufhören, bevor er wie sein Vater wurde.

Harry stieß einen Seufzer aus und lauschte. Madam Pomfrey war nicht zu hören, aber das hatte eigentlich nichts zu bedeuten. Die Frau konnte innerhalb von Sekunden in den Raum gestürzt kommen, wenn einer ihrer Patienten etwas hatte.

Vorsichtig, um keinen Laut zu machen, hievte Harry sich aus dem Bett. Wenigstens hatten sie ihn seine normalen Schülerroben behalten lassen. Er hatte schon vor einigen Minuten, kurz nachdem alle den Raum verlassen hatten, seinen Körper nach verbliebenen Stellen dieser ominösen Tests untersucht. In seinem rechtem Arm waren zwei kleine Einstichstellen, wie von Spritzen. Er nahm an, Madam Pomfrey hatte ihm Blut abgenommen und irgendwelche Untersuchungen damit angestellt.

Harry machte ein paar Schritte vorwärts und stellte fest das er ganz normal laufen konnte. Das Amulett baumelte vor seiner Robe hin und her und er beschloss, es erst mal unter seiner Robe zu lassen. Nachdem das besagte Schmuckstück also sicher verstaut war, machte Harry sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Er hatte heute schon für genug Verwirrung in Hogwarts gesorgt, da konnte er am besten gleich schlafen gehen. Sicherlich würde keiner der Lehrer etwas sagen, wenn er die Hausaufgaben morgen nicht hatte? Immerhin hatte er ja fast ständig im Krankenflügel gelegen.

Obwohl, bei einigen Lehrern war Harry sich da nicht so sicher…

Seufzend lief er weiter.

Keine zehn Minuten später lag Harry friedlich in seinem bett im Turm. Ron war weder im Gemeinschaftsraum, noch im Bett gewesen, aber es war ja auch erst früher Abend. Hermine war wahrscheinlich noch in der Bibliothek. Seamus und Dean hatte Harry bescheid gegeben, wo er war. Jetzt sah er vorwärts auf eine schöne Runde Schlaf. Leider wollten zwei Umstände dies nicht zulassen:

Einmal Ron und Hermine, die beide wie von der Biene gestochen in den Raum geplatzt kamen, und einmal die Tatsache das seine Vampirseite mit dem Prinzip des Schlafes in der Nacht wohl nicht einverstanden war.

„Harry! Oh, haben wir dich wach gemacht?" Hermine schien extrem aufgeregt zu sein – etwas was bei ihr entweder mit einem Buch zu tun hatte oder sehr selten war.

„Nein, nein. Ich kam gerade erst aus dem Krankenflügel wieder."

„Krankenflügel?" riefen beide gleichzeitig.

ZU Harrys Liste der ‚Deswegen bin ich wütend Sachen' kam ‚meinen Freunden nichts sagen' noch dazu.

„Ja, ich bin ohnmächtig geworden nachdem D- Malfoy versucht mir das Blut auszusaugen." Hermines und Rons Augen wurden groß wie Glaskugeln und Harry betete, sie würden den fast Versprecher nicht bemerken. Er wollte den beiden nicht erzählen, was wirklich in dem Raum passiert war. Das war zu… vampir-intim.

„Er hat was? Aber wie geht das denn, ich meine er ist doch nicht… ich meine… ist er auch, du weißt schon…?" Ron starrte Harry an, Hermine war schon wieder dabei, ihren Verstand einzusetzen. Sie schien über irgendetwas scharf nachzudenken.

„ja, Malfoy ist auch ein Halbvampir, ich weiß nicht, welche Generation, nein, er hat nichts weiter mit mir gemacht" Hier schrie Harrys Gewissen auf ‚Sag es ihnen, das sind deine Freunde!', aber Harry ignorierte es. „Ich glaube Dumbledore hat mit ihm gesprochen, er wird wohl nichts sagen… nun ja, da bin ich eben nach hier gekommen, aber der Vampir in mir hat Probleme jetzt einzuschlafen…" Harrys Satz verlor sich.

Ron setzte sich neben Harry aufs Bett und schüttelte den Kopf. „Dem werde ich morgen so eins auf die Fresse geben!!!"

„RON!!!" meinten Hermine und Harry gleichzeitig.

Der besagte Rotschopf lächelte entschuldigend. „Schon gut, schon gut. Keine Attacken auf den fiesen Slytherin, alles klar. Das heißt aber nicht, das ich nicht Fred und George auf ihn ansetzen kann."

Dieser Satz brachte Hermine wieder auf ihre eigentliche Angelegenheit zurück.

„Nein! Ron, du darfst deinen Brüdern nichts sagen!"

Ron und Harry sahen sie blöd an. „Warum?" wollte Ron wissen, schließlich waren das seine Brüder!

Hermine nahm Luft und setzte zu einer längeren Erklärung an.

„Also, ich bin ihnen heute gefolgt und habe sie in ein Geheimversteck gehen sehen. – Nein Ron, unterbrich mich jetzt nicht. Hört erst mal zu. – Vorhin war och selbst in dem Versteck. Es ist ihre Basis, sozusagen! Lauter halb entwickelte Sachen, Pläne, drei Betten – ich glaube Lee Jordan mischt da auch ziemlich viel mit – und eine Art kleines Labor!"

Harry und Ron staunten jetzt schon, allerdings wussten sie noch nicht, was daran schlimm sein sollte. Hermine jedoch holte nur kurz Luft und fuhr dann fort.

„Aber das ist nicht alles! An der einen Stelle des Raumes war ein Magienaltar, so einen wie ich schon mal in einem Buch gesehen habe! Und das Zeichen erkannte ich auch wieder!"

Harry sah verwirrt aus, Ron erstaunt.

„Wow, ich wusste ja, das Charlie einen Altar hat, da er ja Naturmaje ist und alles, aber die Zwillinge… Wow!"

„Eh, worum geht's?" meinte Harry bloß.

Ron erklärte es ihm in kurzen, einfachen Worten. „Jeder Zauberer hat eine andere Begabung, oder manchmal auch mehre. Charlie hat Natur als Begabung, nicht viel aber auch nicht wenig. Deshalb ist er Naturmaje. Einige Zauberer glauben, mit so einem Altar einen altertümlichen Geist, Beschützer, Patron, oder ähnliches freundlich zu stimmen. Sie legen Opfergaben auf den Altar, oder beten."

Harry nickte. Im Prinzip hatte er verstanden worum es ging. Hermine erklärte aufgeregt weiter.

„Ja, jede Magieform hat eine bestimmte Nummer in einem System, von Merlin selbst aufgestellt. Am Ende des siebten Schuljahres wird jeder einem test unterzogen, um die Talente herauszubekommen. Dann kann man arbeiten, oder weiter lernen – wo auch immer. Aber darum geht's hier nicht – Ron, die Zwillinge haben einen Chaosaltar." Das letzte Wort war besonders von ihr unterstrichen worden.

Ron wurde blass. „Was? Aber, sie sind doch nicht, böse, oder? Ich meine, sie sind doch meine Brüder, also,…"

Harry sah wieder so aus, als verstehe er nicht ein Wort, aber schließlich war das ja auch so. Hermine klärte ihn kurz auf.

„Harry, die Leute glauben heutzutage, Chaosmagie sei die schlimmste und böseste von allen. Tatsache ist, keiner hat sie aus Angst seit so langer Zeit nicht mehr benutzt, dass keiner mehr weiß, ob sie gut oder böse ist. Die Zwillinge könnten also ganz normale, gute Personen sein."

Harry dachte darüber nach. Von dem was er gerade gehört hatte, gab es verschiedene Formen der Magie, nicht nur ‚dunkle' und ‚weiße'. Wie konnte man da überhaupt sagen, welche ‚gut' und welche ‚böse' war? Auch ein Wingardium Leviosa konnte böse sein, wenn man es dazu benutzte, einen Stein auf eine Person fallen zu lassen – oder einen Knüppel auf einen Troll, was das anging. Und was war der Punkt mit ‚Chaosmagie'? Und ‚Naturmagie'? Er hatte das Gefühl, das er noch viel, viel lernen musste.

Dann viel ihm etwas anderes ein. Hermine hatte Tests erwähnt. Und ein Zahlensystem von Merlin. Verdammt, Dumbledore und die anderen Erwachsenen hatten über seine Magiebegabung gesprochen! Und warum hatten sie ihm nichts gesagt? War er vielleicht begabt in ‚böser' Magie? Verdammt, er brauchte unbedingt dieses Zahlensystem…

Hermine war inzwischen fortgefahren, das Symbol zu beschreiben.

„… und deswegen sage ich, wir sprechen mit ihnen. Ich persönlich glaube nicht, dass das schlimm ist, schließlich ist kein Altar für die Finsternis oder ähnliches, aber ich will wissen was die beiden damit zu tun haben!" Hermine sah die beiden Jungs an.

Ron schien unentschlossen. „Herm, lassen wir die beiden einfach in Ruhe, ich meine, in den alten Märchen sind Chaoszauberer immer böse und gefährlich…"

Harry musste schnauben. „Ron, das sind Fred und George! So lange man kein Slytherin ist, der sie benervt hat, sind die beiden für niemanden gefährlich! Ich bin für Hermines Idee. Außerdem sind die beiden deine Brüder und haben noch nie etwas schlimmes deiner Familie gegenüber getan, oder?"

Ron schien einigermaßen überzeugt zu sein mit dieser Antwort. „Na gut, aber höchstens erst morgen!" Hermine verabschiedete sich aus dem Jungenschlafraum und Ron legte sich schon mal in sein Bett. Harry lag noch einige Zeit hellwach auf seinem, bis auch die anderen Jungs in ihre Betten krochen. Dan wartete er noch darauf, dass sie einschliefen, bevor er seinen Unsichtbarkeitsumhang nahm und sich auf den Weg machte – in die Bibliothek.

„Oi, liebstes Brüderchen, weißt du wo Lee bleibt?" Fred Weasley stand, einen Arm um die Schulter seines Zwillings gelegt, neben der Statue die als Eingang zu ihrem Unterschlupf diente.

George lächelte seinen Bruder an. „Du weißt doch, Brüderchen, das ich immer nur soviel weiß wie du."

Die beiden grinsten sich einmal an, über etwas das nur sie verstanden. Sie waren die Weasley Zwillinge, unzertrennlich und machten alles gleich. Sie beendeten ihre Sätze gegenseitig, und wenn sie jemand fragte:
"Fangt ihr immer die Sätze des anderen an?"
Dann antworteten sie:
"Nein, manchmal beginnen wir sie."

Die Weasley Zwillinge.

Momentan warteten die beiden auf ihren besten Freund und Partner, Lee Jordan. Es war schon frühe Nacht, und die Ausgangssperre würde bald beginnen. Bis dahin sollten sie besser in ihrem Unterschlupf sein.

Keuchend kam Lee um die Ecke gewetzt. Er winkte den beiden Zwillingen zu. Während er auf sie zu lief, öffneten sie schon mal den Eingang.

„Wo warst du solange, Lee?" wollte Fred wissen.

„Ach, ich musste noch die Hausaufgabe für Divination machen."

Die drei betraten den Korridor und brauchten kein Licht, um die Tür zu finden und öffnen. Diesen Weg kannten sie wie ihre eigene Robentasche, und auf keinen Fall würden sie ihn jemals wieder vergessen.

Das erste, was die drei machten, als sie den Raum betraten, war ihre Betten leer zu räumen und sich drauf zu schmeißen. Die Betten waren aneinander gestellt, so dass sie im Prinzip wie ein großes Bett wirkten. Fred lehnte sich mit dem Kopf an die Wand, George machte das Gleiche neben ihm und Lee legte sich quer über die Beine der Zwillinge.

„Also, habt ihr schon einen neuen, fiesen Plan um den Slytherins eins auszuwischen?" Während Lee das fragte grinste er die beiden an.

Fred sah George an, und George sah Fred an. Beide fingen gleichzeitig an zu grinsen.

„Nun, momentan noch nicht, aber dafür…"
"…haben wir etwas über das Amulett gefunden, das Harry trägt."

Lees Augen weiteten sich etwas, aber nicht sehr viel. Er war nicht überrascht, nur aufgeregt darauf, was die Zwillinge wussten. Mit zwei Chaosbegabten zu leben – die drei hatten einen Schlafsaal ganz für sich alleine und es traute sich auch kein anderer Gryffindor hinein – hatte ihn ziemlich immun zu Überraschungen gemacht.

Chaosmagier sahen die Welt anders, soviel wusste Lee jetzt. Er selbst war kein Chaosbegabter, was genau er konnte, wusste er noch nicht aber das war nicht von Interesse.
Fred und George taten meistens, was ihnen Spaß machte, wozu sie Lust hatten oder Sachen, bei denen sie einsahen, dass sie so etwas machen mussten. Als letztes Jahr der falsche Moody den Imperius Fluch an ihnen ausprobierte., hatte er keine Wirkung gehabt. Moody und die anderen Schüler waren begeistert/verwundert gewesen, aber Lee wusste warum der Zauber nicht gewirkt hatte.

Die Zwillinge waren genauso, wie die Magie die sie benutzten: chaotisch und unberechenbar. Man konnte sie nicht ‚zwingen' wie andere Leute. Lee vermutete, deswegen fürchteten so viele Leute Chaosmagie. Sie war für alle anderen wahrscheinlich wirklich unberechenbar – auch Lee verstand es nur zur Hälfte. Das lag daran, dass die Zauberer/Magier/Majes etc. einfach das taten, was ihnen in den Sinn kam.

Wenn sie etwas ‚böses' tun wollten, taten sie es. Das Gleiche bei etwas ‚gutem'. Für sie gab es diese Begriffe nicht. Es gab bloß ‚Will ich machen' und ‚Will ich nicht machen'. Lee fand das wunderbar. Die Zwillinge waren frei, vollkommen frei, auch wenn sie sich entschieden hatten, ihr Talent zu verstecken.

Die meisten Leute waren nicht so frei. Wahrscheinlich war das der Grund, warum sie Chaosmagier nicht mochten. Sie waren neidisch und verstanden sie obendrauf nicht.

Lee bemerkte, das etwas den Zwillingen Unbehagen bereite. Fred lies seinen Blick öfters durch den Raum wandern, und George hatte einen verstörten Ausdruck auf dem Gesicht.

Das war auch etwas, was Lee bewunderte. Den natürlichen Link, den die Zwillinge zu haben schienen. Auch wenn es für die meisten ein Scherz oder einfacher Ausspruch war, Lee wusste das es wahr war.

Die Zwillinge dachten wirklich zusammen.

„Was ist?"

George sah Lee an, Fred blickte weiter durch den Raum. Schließlich sprach George.

„Jemand war hier… jemand mit Lichtmagie oder ähnlichem…"

Lees Augen wurden groß. Wenn jemand den Altar erkannte!!!

„Woher wisst ihr das? Wer?"

Wieder sprach George, während Fred den Altar fixierte.

„Das Chaos im Raum ist… gestört. Jemand mit einer… geordneten Aura war hier."

Lees einziger Gedanke war ‚Oh Scheiße!'. Die Zwillinge bestanden darauf, diese Unordnung in dem Raum zu halten. Sie wussten immer irgendwie wo was lag und nach all der Zeit mit ihnen, hatte Lee auch diese Angewohnheit bekommen. Fred hatte mal gescherzt und gesagt, ‚Das Chaos mag dich halt, Lee!'

Er wusste, wenn etwas die ‚Unordnung' im Raum störte, fiel es den Zwillingen auf. Es war also jemand hier gewesen. Und es war kein Chaosmagier gewesen.

„Das heißt wir haben ein Problem."

„Muss nicht sein." meinte George.

„Unser Besucher muss es ja nicht erzählen. Vielleicht…" fuhr Fred fort,

„… will er ja mit uns reden? Die Ordnung ist auch mit Verwirrung vermischt." beendete George den Satz.

„Wir werden es ja morgen sehen, ich bin müde." murmelte Lee.

Die Zwillinge würden schon wissen, was zu tun ist. Und sie würden niemals Lee mit ausliefern, wenn sie Ärger bekommen würden. Nichts desto trotz würde Lee natürlich ihnen helfen und für sie eintreten, schließlich waren sie seine Freunde! Aber im Moment konnten sie sowieso nichts tun, außer in Ruhe schlafen…

Harry lief an den Regalen entlang und suchte nach einem Buch zum Thema Magieformen. Leider war die Bibliothek groß, relativ ungeordnet und er fand nichts. Doch einschlafen konnte er auch nicht. Er wollte gerade in die verbotene Abteilung gehen, als er hinter sich etwas hörte.

„Harry?" Es waren Dumbledore und sein Vater. Severus hielt die Karte der Rumtreiber in seinen Händen und Dumbledore erkannte Harry trotz der Unsichtbarkeit.

„Harry, bitte nehme den Umhang ab."

Da er sowieso nichts besseres tun konnte, machte er was Dumbledore ihm sagte.

Sein Vater marschierte direkt zu ihm. „Was machst du hier, vor der verbotenen Abteilung?"
Harry machte das erste, was ihm in den Sinn kam. Er log. Und zwar nahm er die erstbeste Lüge die ihm in den Sinn kam. „Ich wollte ein Buch über das Amulett finden. Da ich hier keins fand, dachte ich mir ich könnte mal…"

Er brauchte nicht weiter reden, da Dumbledore leise lachte und ihm ins Wort fiel.
"Du dachtest, du könntest dort mal nachsehen. Na, das kann man ja verstehen. Aber, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du einfach so aus dem Krankenflügel verschwunden warst."

Das war Severus Punkt, um etwas zu sagen. „Genau! Junger Mann, wenn ich noch einmal so etwas erlebe, gibt es aber gewaltigen Ärger! Einfach zu verschwinden, ohne das wir wissen wo du bist! Ich-"

Harry sprach schnell in Severus Tirade: „Aber der Raum hat sich verwirrend angefühlt!"

Beide Erwachsene sahen Harry an, und versuchten anscheinend zu verstehen, was er da gerade gesagt hatte. Dann wechselten sie einen Blick, der deutlich ‚Oh Oh!' in einer schlechten Art und Weise signalisierte. Aber Harry bekam das nur zur Hälfte mit, da er sich selbst darüber wunderte, was er gesagt hatte.

Der Raum hatte sich verwirrend angefühlt… Jetzt wo er darüber nachdachte, am Anfang war das wirklich so gewesen. Nachdem die Erwachsenen gegangen waren, war im Raum so ein… Gefühl von Verwirrung geblieben. Es war dann allerdings weniger geworden und Harry war vorher zu wütend gewesen, um es zu bemerken. Aber jetzt wo er darüber nachdachte… Verdammt, er brauchte mehr Informationen über diese blöden Tests!

„Harry, da du jetzt wahrscheinlich sowieso nicht schlafen kannst, kannst du auch mit runter zu Duriel und mir in den Kerker kommen. Das geht doch, oder Albus?"

„Ja, natürlich Severus! Und wir müssen Harry dann auch bald wegen dem Extra-Training ansprechen."

Der Schulleiter sagte dies extra laut, damit Harry neugierig wurde und ihn fragte, welches Training er denn meinte. Aber Harry bekam das mit, und reagierte schnell so, wie es von ihm erwartet wurde. Er würde erst mal abwarten, bis er mehr wusste, bevor er etwas machte. Und sie wollten ihm ja wirklich etwas beibringen.

„Was für extra Training, sir?"

Dumbledore  lächelte etwas. „Nun ja, erst mal natürlich Vampirmagie, das können dir deine Verwandten gut selbst beibringen. Und dann dachten wir da an extra Verteidigung gegen die dunklen Künste und vielleicht Duellstunden. Auch etwas fortgeschrittenere Magie wäre nicht schlecht."

Harry setzte ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht, während er darüber nachdachte, das mit fortgeschrittener Magie wahrscheinlich die ‚versteckten Tests' gemeint waren.

Sein letzter Gedanke, bevor er seinem Vater in den Kerker folgte, war:

~Ich bin aber verdammt Slytherin geworden!~