Autor: ChiaraM
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Ich lasse mich mal nicht abschrecken und schreibe noch ein weiteres Kapitel. Eine nette junge Dame hat mir Inspirationsmöglichkeiten aufgezeigt, um aus meinem kreativen Tief heraus zu finden. Ob das funktioniert hat, dürft ihr mir gerne mitteilen. *g* Mir gehört keine der tollen Figuren (mal abgesehen von denen, die ich selbst gegründet habe). Alle Figuren, Charaktere, Schauplätze basieren auf Tolkiens Werk!
******************** Schlechte Nachrichten ************************
Legolas erwachte bei Sonnenaufgang. Die ganze Nacht hatten ihn seine Gedanken und Sorgen beschäftigt. Allerdings war er zu dem Ergebnis gelangt, dass er nichts gegen sein Schicksal tun konnte, außer sich in dieses zu fügen. Er stand auf, kleidete sich an und trat auf den Balkon. Der Blick auf Minas Tirith hätte nicht unterschiedlicher von dem sein können, den er sonst des Morgens über Düsterwald schweifen ließ.
Statt der Bäume und singenden Vögel blickte er auf verwinkelte Straßen und engstehende Häuser. Während sich die Elben Düsterwalds sehr leise und unauffällig fortbewegten, herrschte unter den Menschen von Minas Tirith bereits jetzt ein geschäftiges Treiben. Sie liefen durch die Strassen und unterhielten sich lautstark, riefen sich lachend Dinge zu und verursachten überhaupt eine Geräuschkulisse, an die er in den frühen Morgenstunden nicht gewöhnt war und die sein empfindliches und scharfes Gehör stark beanspruchte.
Legolas seufzte. Er wusste, dass die folgenden Monate voll schwerer Entscheidungen für ihn waren. Für einen Elben, besonders für einen Prinzen, waren diese von enormer Bedeutung. Er würde sein Leben nicht nach spätestens 100 Jahren verwirkt haben, wie es bei den Menschen Gang und Gebe war. Sein Leben überdauerte ganze Zeitalter.
Ein energisches Klopfen an der Tür unterbrach die schweren Gedanken von Thranduils ältestem Sohn. Auf sein 'Herein' trat Frodo in den Raum.
"Guten Morgen Legolas! Hast du gut geschlafen?" Frodo lächelte ihn an.
Legolas wurde klar, wie unmöglich er sich am vergangenen Tag aufgeführt hatte, ganz besonders gegenüber den Menschen, die seine besten Freunde waren.
Er lächelte Frodo an. "Guten Morgen. Es geht so. Wie geht es dir und den anderen?"
"Gut. Sam, Merry und Pippin sind schon wach. Sie sind bei Aragorn im Thronsaal, Gimli, Gandalf und die anderen sind auch schon dort. Nur du fehlst noch."
Legolas runzelte die Stirn. Er wusste ja, dass Hochzeitsfeierlichkeiten ganze Wochen dauern konnten und bis spät in die Nacht dauerten. Aber das sie schon kurz nach Sonnenaufgang begannen, das war neu. Und wenn sogar die Hobbits, die sonst keine Gelegenheit zum Schlafen ausließen, auf waren, dann war es vermutlich wichtig.
"Gut ich komme. Lass uns gehen."
Zusammenverließen sie Legolas' Raum und machten sich auf den Weg zum Thronsaal. Frodo sah Legolas von der Seite an. Noch immer sah er bedrückt aus. Doch seine ungewöhnliche Schwermut, die ihn gestern wie eine düstere Wolke umgeben hatte, war einer tiefen Entschlossenheit gewichen, die ihm an Legolas schon sehr viel bekannter vorkam. Das Gesicht des schönen Elben war zwar nicht entspannt, aber er blickte etwas freundlicher. Frodo beruhigte diese Veränderung. Merry und Pippin hatten ihm gestern Nacht erzählt, wie ärgerlich Legolas reagiert hatte, als sie ihn engumschlungen mit einer jungen Menschenfrau auf dem Hauptweg durch den Schlossgarten von Minas Tirith hatten stehen sehen. Das alles passte so gar nicht zu dem Legolas, den Frodo kannte und schätzte.
Schließlich betraten sie den Thronsaal. Legolas war überrascht, wenn auch nicht sonderlich positiv. Um den langen Tisch, an dem gestern das Mittagsmahl stattgefunden hatte, standen heute Aragorn, Gandalf, Gimli, Èomer, Faramir, Elrond, Celeborn, Haldir, Thranduil, Bilbo, Merry, Pippin und Sam. Alle machten besorgte Gesichter. Galadriel war die einzige Frau unter ihnen. Legolas wusste, dass dieses morgendliche Aufgebot nur eines bedeuten konnte: Schlechte Nachrichten.
Langsam traten er und Frodo auf den Tisch zu.
"Guten Morgen" begrüßte sie Aragorn düster. Seiner Stimme war zu entnehmen, dass er keineswegs meinte, was er gesagt hatte.
"Guten Morgen". Legolas trat zögerlich näher. Sein schlechtes und einem Thronfolger mehr als unwürdiges Benehmen von gestern hang ihm noch nach. Doch er spürte, dass ihm heute daraus niemand einen Vorwurf machen würde.
"Kundschafter aus Belfalas sind eingetroffen" meinte Aragorn "Sie berichten seltsame Dinge. Zu seltsam, wie Gandalf meint. Das Land sei geradezu entvölkert von Menschen sagen sie."
"Orks?" fragte Legolas schlicht.
"Scheinbar nicht. Die Kundschafter berichten, dass es in letzter Zeit sogar vermindert Orkangriffe gegeben habe. Doch von vielen Menschen Belfalas' fehlt jede Spur. Sie sind weder abgewandert noch auf Reisen oder etwas in dieser Richtung. Einfach verschwunden, von heute auf morgen ohne jeden Anhaltspunkt" antwortete Aragorn.
Sein Gesicht wirkte verhärtet, doch aus seinen grauen Augen sprach tiefe Besorgnis. Belfalas gehörte zu den Randgebieten Gondors und lag südwestlich von Dol Amroth. Doch es gehörte zweifellos zu seinem Regierungsbezirk und er war verantwortlich.
"Was ist dem Fürsten von Dol Amroth? Kann er uns nichts sagen?" mischte sich Èomer ein.
"Leider nein" bemerkte Aragorn bedauernd "er hat geschäftlich in Rhudaur zu tun und seine besten Männer mitgenommen, da sie die Trollhöhlen passieren müssen. Das war vor einem halben Jahr."
"Und vor einem halben Jahr begann auch die geisterhafte Entvölkerung von Belfalas." sagte Gandalf "Erst schleichend und unauffällig. Dörfer und kleine Siedlungen. Später immer stärker und schneller. Dann begann es auch in den Städten."
"Meint ihr das hängt mit der Reise des Fürsten von Dol Amroth zusammen?" fragte Merry vorsichtig. "Ich meine, weil Belfalas ja dann nicht mehr unter seinem Schutz stand."
Gandalf sah ihn überrascht an. "Und genau hier müssen wir ansetzen. Herr Brandybock hat vollkommen recht." Merry wurde rot vor Freude über Gandalfs Lob.
"Und warum stehen wir dann noch hier? Machen wir uns auf den Weg nach Belfalas, finden wir heraus, wer der Verbrecher ist, der dafür verantwortlich ist und schalten wir ihn aus. Meine Axt rostet bereits: Sie hatte seit Jahren nichts zu tun! Sie sehnt sich danach durch ein paar Orkhälse zu fahren." Gimli lechzte offensichtlich nach Abenteuer.
"Zum einen, weil wir hier sind um die Hochzeit von Aragorn und Arwen zu feiern. Auch das ist ein wichtiger Schritt für Gondor" erklärte Elrond. "Und zum anderen können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wissen, was uns in Belfalas erwartet. Es wäre mehr als unklug jetzt so einfach und unbedacht loszustürmen."
Gimli schwieg, offensichtlich einsehend, dass Elrond recht hatte. Trotzdem wirkte er deprimiert: Ihm fehlten die Schlachten und das Orks-um-die-Wette- töten mit Legolas.
Legolas hingegen fixierte Aragorn. Die Nachricht seiner Kundschafter schien offensichtlich ein schwerer Schlag für den jungen König gewesen zu sein. Aragorns Aufgabe war es, jede negative Veränderung in Gondor, die ihm gemeldet wurde, zu überwachen und einzugreifen. Doch er war in den vergangenen sechs Jahren geradezu von Regierungsgeschäften erschlagen worden und hätte schwerlich Zeit gefunden, sich um ein paar verschwundene Menschen Gedanken zu machen. Legolas wurde klar, dass auch dieser Aspekt Teil des grausamen Planes gewesen sein musste, dem die Menschen von Belfalas vermutlich zum Opfer gefallen waren.
Aragorns Betrübnis erinnerte Legolas unfreiwillig an sein eigenes Schicksal, dessen Erfüllung in Kürze bevorstand. Wie würde er sich an Aragorns Stelle verhalten? Düsterwald war zwar nicht so groß wie Gondor und doch würde er eine große Verantwortung tragen: Verantwortung für Lebewesen. Trotz seiner eigenen Sorgen riss sich Legolas zusammen und zwang sich zuzuhören.
"Wer auch immer für die Geschehnisse in Belfalas verantwortlich ist: Er muss Aragorns Amtsperiode verfolgt haben" meinte Legolas schließlich.
Aragorn runzelte die Stirn und auch alle anderen sahen Legolas bestürzt an. Legolas begriff noch im selben Moment, wie sich das angehört haben musste. Dabei hatte er es völlig anders gemeint.
"Ich meine, dass er...ähm ....oder sie gewusst haben muss, dass Aragorn grade sehr viel zu tun hat und sich...ähm...unmöglich um alles gleichzeitig kümmern kann. Der Fürst von Dol Amroth abwesend und Aragorn bis zum Hals in Regierungsgeschäften: Er hat die Gunst der Stunde genutzt."
Aragorns Gesicht entspannte sich wieder etwas und auch die anderen wendeten sich wieder von Legolas ab. Er atmete tief durch.
Gandalf erhob sich.
"Er hat Recht Aragorn. Auch wenn das Ausdrucksvermögen unseres Elben offensichtlich etwas vom Rotwein in Mitleidenschaft gezogen wurde."
Er sah Legolas an und dieser wurde rot. Es hätte ihn auch gewundert, wenn jeder einfach so über den gestrigen Abend hinweggegangen wäre.
"Wir müssen etwas unternehmen. Offensichtlich ist in Gondor eine fremde Macht am Werk, die Menschen für ihre vermutlich dunklen Zwecke missbraucht. Anders kann ich mir die Vorgänge nicht erklären."
Galadriel, die während der ganzen Zeit geschwiegen hatte, erhob sich auch. Sofort wendeten sich ihr alle Blicke zu.
"Die Macht, von der ihr richtig dunkle Absichten vermutet, ist nicht elbisch. Auch nicht von Menschen, Zwergen, Hobbits oder gar von Orks erdacht: Es ist eine grausame, aber durchaus kluge Kraft: Und sie sinnt auf Rache."
*************** Ende Kapitel 5 *******************
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Ich lasse mich mal nicht abschrecken und schreibe noch ein weiteres Kapitel. Eine nette junge Dame hat mir Inspirationsmöglichkeiten aufgezeigt, um aus meinem kreativen Tief heraus zu finden. Ob das funktioniert hat, dürft ihr mir gerne mitteilen. *g* Mir gehört keine der tollen Figuren (mal abgesehen von denen, die ich selbst gegründet habe). Alle Figuren, Charaktere, Schauplätze basieren auf Tolkiens Werk!
******************** Schlechte Nachrichten ************************
Legolas erwachte bei Sonnenaufgang. Die ganze Nacht hatten ihn seine Gedanken und Sorgen beschäftigt. Allerdings war er zu dem Ergebnis gelangt, dass er nichts gegen sein Schicksal tun konnte, außer sich in dieses zu fügen. Er stand auf, kleidete sich an und trat auf den Balkon. Der Blick auf Minas Tirith hätte nicht unterschiedlicher von dem sein können, den er sonst des Morgens über Düsterwald schweifen ließ.
Statt der Bäume und singenden Vögel blickte er auf verwinkelte Straßen und engstehende Häuser. Während sich die Elben Düsterwalds sehr leise und unauffällig fortbewegten, herrschte unter den Menschen von Minas Tirith bereits jetzt ein geschäftiges Treiben. Sie liefen durch die Strassen und unterhielten sich lautstark, riefen sich lachend Dinge zu und verursachten überhaupt eine Geräuschkulisse, an die er in den frühen Morgenstunden nicht gewöhnt war und die sein empfindliches und scharfes Gehör stark beanspruchte.
Legolas seufzte. Er wusste, dass die folgenden Monate voll schwerer Entscheidungen für ihn waren. Für einen Elben, besonders für einen Prinzen, waren diese von enormer Bedeutung. Er würde sein Leben nicht nach spätestens 100 Jahren verwirkt haben, wie es bei den Menschen Gang und Gebe war. Sein Leben überdauerte ganze Zeitalter.
Ein energisches Klopfen an der Tür unterbrach die schweren Gedanken von Thranduils ältestem Sohn. Auf sein 'Herein' trat Frodo in den Raum.
"Guten Morgen Legolas! Hast du gut geschlafen?" Frodo lächelte ihn an.
Legolas wurde klar, wie unmöglich er sich am vergangenen Tag aufgeführt hatte, ganz besonders gegenüber den Menschen, die seine besten Freunde waren.
Er lächelte Frodo an. "Guten Morgen. Es geht so. Wie geht es dir und den anderen?"
"Gut. Sam, Merry und Pippin sind schon wach. Sie sind bei Aragorn im Thronsaal, Gimli, Gandalf und die anderen sind auch schon dort. Nur du fehlst noch."
Legolas runzelte die Stirn. Er wusste ja, dass Hochzeitsfeierlichkeiten ganze Wochen dauern konnten und bis spät in die Nacht dauerten. Aber das sie schon kurz nach Sonnenaufgang begannen, das war neu. Und wenn sogar die Hobbits, die sonst keine Gelegenheit zum Schlafen ausließen, auf waren, dann war es vermutlich wichtig.
"Gut ich komme. Lass uns gehen."
Zusammenverließen sie Legolas' Raum und machten sich auf den Weg zum Thronsaal. Frodo sah Legolas von der Seite an. Noch immer sah er bedrückt aus. Doch seine ungewöhnliche Schwermut, die ihn gestern wie eine düstere Wolke umgeben hatte, war einer tiefen Entschlossenheit gewichen, die ihm an Legolas schon sehr viel bekannter vorkam. Das Gesicht des schönen Elben war zwar nicht entspannt, aber er blickte etwas freundlicher. Frodo beruhigte diese Veränderung. Merry und Pippin hatten ihm gestern Nacht erzählt, wie ärgerlich Legolas reagiert hatte, als sie ihn engumschlungen mit einer jungen Menschenfrau auf dem Hauptweg durch den Schlossgarten von Minas Tirith hatten stehen sehen. Das alles passte so gar nicht zu dem Legolas, den Frodo kannte und schätzte.
Schließlich betraten sie den Thronsaal. Legolas war überrascht, wenn auch nicht sonderlich positiv. Um den langen Tisch, an dem gestern das Mittagsmahl stattgefunden hatte, standen heute Aragorn, Gandalf, Gimli, Èomer, Faramir, Elrond, Celeborn, Haldir, Thranduil, Bilbo, Merry, Pippin und Sam. Alle machten besorgte Gesichter. Galadriel war die einzige Frau unter ihnen. Legolas wusste, dass dieses morgendliche Aufgebot nur eines bedeuten konnte: Schlechte Nachrichten.
Langsam traten er und Frodo auf den Tisch zu.
"Guten Morgen" begrüßte sie Aragorn düster. Seiner Stimme war zu entnehmen, dass er keineswegs meinte, was er gesagt hatte.
"Guten Morgen". Legolas trat zögerlich näher. Sein schlechtes und einem Thronfolger mehr als unwürdiges Benehmen von gestern hang ihm noch nach. Doch er spürte, dass ihm heute daraus niemand einen Vorwurf machen würde.
"Kundschafter aus Belfalas sind eingetroffen" meinte Aragorn "Sie berichten seltsame Dinge. Zu seltsam, wie Gandalf meint. Das Land sei geradezu entvölkert von Menschen sagen sie."
"Orks?" fragte Legolas schlicht.
"Scheinbar nicht. Die Kundschafter berichten, dass es in letzter Zeit sogar vermindert Orkangriffe gegeben habe. Doch von vielen Menschen Belfalas' fehlt jede Spur. Sie sind weder abgewandert noch auf Reisen oder etwas in dieser Richtung. Einfach verschwunden, von heute auf morgen ohne jeden Anhaltspunkt" antwortete Aragorn.
Sein Gesicht wirkte verhärtet, doch aus seinen grauen Augen sprach tiefe Besorgnis. Belfalas gehörte zu den Randgebieten Gondors und lag südwestlich von Dol Amroth. Doch es gehörte zweifellos zu seinem Regierungsbezirk und er war verantwortlich.
"Was ist dem Fürsten von Dol Amroth? Kann er uns nichts sagen?" mischte sich Èomer ein.
"Leider nein" bemerkte Aragorn bedauernd "er hat geschäftlich in Rhudaur zu tun und seine besten Männer mitgenommen, da sie die Trollhöhlen passieren müssen. Das war vor einem halben Jahr."
"Und vor einem halben Jahr begann auch die geisterhafte Entvölkerung von Belfalas." sagte Gandalf "Erst schleichend und unauffällig. Dörfer und kleine Siedlungen. Später immer stärker und schneller. Dann begann es auch in den Städten."
"Meint ihr das hängt mit der Reise des Fürsten von Dol Amroth zusammen?" fragte Merry vorsichtig. "Ich meine, weil Belfalas ja dann nicht mehr unter seinem Schutz stand."
Gandalf sah ihn überrascht an. "Und genau hier müssen wir ansetzen. Herr Brandybock hat vollkommen recht." Merry wurde rot vor Freude über Gandalfs Lob.
"Und warum stehen wir dann noch hier? Machen wir uns auf den Weg nach Belfalas, finden wir heraus, wer der Verbrecher ist, der dafür verantwortlich ist und schalten wir ihn aus. Meine Axt rostet bereits: Sie hatte seit Jahren nichts zu tun! Sie sehnt sich danach durch ein paar Orkhälse zu fahren." Gimli lechzte offensichtlich nach Abenteuer.
"Zum einen, weil wir hier sind um die Hochzeit von Aragorn und Arwen zu feiern. Auch das ist ein wichtiger Schritt für Gondor" erklärte Elrond. "Und zum anderen können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wissen, was uns in Belfalas erwartet. Es wäre mehr als unklug jetzt so einfach und unbedacht loszustürmen."
Gimli schwieg, offensichtlich einsehend, dass Elrond recht hatte. Trotzdem wirkte er deprimiert: Ihm fehlten die Schlachten und das Orks-um-die-Wette- töten mit Legolas.
Legolas hingegen fixierte Aragorn. Die Nachricht seiner Kundschafter schien offensichtlich ein schwerer Schlag für den jungen König gewesen zu sein. Aragorns Aufgabe war es, jede negative Veränderung in Gondor, die ihm gemeldet wurde, zu überwachen und einzugreifen. Doch er war in den vergangenen sechs Jahren geradezu von Regierungsgeschäften erschlagen worden und hätte schwerlich Zeit gefunden, sich um ein paar verschwundene Menschen Gedanken zu machen. Legolas wurde klar, dass auch dieser Aspekt Teil des grausamen Planes gewesen sein musste, dem die Menschen von Belfalas vermutlich zum Opfer gefallen waren.
Aragorns Betrübnis erinnerte Legolas unfreiwillig an sein eigenes Schicksal, dessen Erfüllung in Kürze bevorstand. Wie würde er sich an Aragorns Stelle verhalten? Düsterwald war zwar nicht so groß wie Gondor und doch würde er eine große Verantwortung tragen: Verantwortung für Lebewesen. Trotz seiner eigenen Sorgen riss sich Legolas zusammen und zwang sich zuzuhören.
"Wer auch immer für die Geschehnisse in Belfalas verantwortlich ist: Er muss Aragorns Amtsperiode verfolgt haben" meinte Legolas schließlich.
Aragorn runzelte die Stirn und auch alle anderen sahen Legolas bestürzt an. Legolas begriff noch im selben Moment, wie sich das angehört haben musste. Dabei hatte er es völlig anders gemeint.
"Ich meine, dass er...ähm ....oder sie gewusst haben muss, dass Aragorn grade sehr viel zu tun hat und sich...ähm...unmöglich um alles gleichzeitig kümmern kann. Der Fürst von Dol Amroth abwesend und Aragorn bis zum Hals in Regierungsgeschäften: Er hat die Gunst der Stunde genutzt."
Aragorns Gesicht entspannte sich wieder etwas und auch die anderen wendeten sich wieder von Legolas ab. Er atmete tief durch.
Gandalf erhob sich.
"Er hat Recht Aragorn. Auch wenn das Ausdrucksvermögen unseres Elben offensichtlich etwas vom Rotwein in Mitleidenschaft gezogen wurde."
Er sah Legolas an und dieser wurde rot. Es hätte ihn auch gewundert, wenn jeder einfach so über den gestrigen Abend hinweggegangen wäre.
"Wir müssen etwas unternehmen. Offensichtlich ist in Gondor eine fremde Macht am Werk, die Menschen für ihre vermutlich dunklen Zwecke missbraucht. Anders kann ich mir die Vorgänge nicht erklären."
Galadriel, die während der ganzen Zeit geschwiegen hatte, erhob sich auch. Sofort wendeten sich ihr alle Blicke zu.
"Die Macht, von der ihr richtig dunkle Absichten vermutet, ist nicht elbisch. Auch nicht von Menschen, Zwergen, Hobbits oder gar von Orks erdacht: Es ist eine grausame, aber durchaus kluge Kraft: Und sie sinnt auf Rache."
*************** Ende Kapitel 5 *******************
