Autor: ChiaraM
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Mal schauen, ob Kreativität und Motivation neue Höhen erreichen. Gebt mir noch so 20 Kapitel...*g* Ach so, ich wollte mal noch deutlich machen, dass ich riesiger Tolkien - Fan bin, aber ein noch größerer Legolas - Fanatiker!!!!! (fällt auf, oder) Lord of the rings © J.R.R. Tolkien (mir gehört nichts)
********************* Der Weg nach Belfalas **************************
Am nächsten Morgen fanden sich alle bei Sonnenaufgang in Aragorns Thronsaal ein. Während sie in letzter Zeit alle die Kleidung ihres Volkes bzw. ihres Standes getragen hatten, sah man nun alle in praktischerer Montur.
Legolas sah sich um und blickte in sehr angespannte Gesichter. Die einzige Ausnahme bildete dabei Gimli, dem man sowohl die Spannung als auch die Vorfreude auf Belfalas ansah. Legolas schüttelte den Kopf. Dieser Zwerg war schon seltsam. Wie konnte man sich nur darauf freuen, im Schlimmsten Fall in seinen sicheren Untergang zu reiten? Das gehörte zu den Dingen an Gimli, die Legolas nie begreifen würde. Legolas war sehr stark, schnell und tapfer und auch jederzeit bereit für die Verteidigung des Friedens oder des Lebens Unschuldiger zu kämpfen, aber auf keinen Fall versessen auf Schlachten und Gefahr. Das lag einfach nicht in seiner Natur.
"Gut, wir sind vollständig. Ich würde sagen, wir brechen auf. Bei einem schnellen Ritt können wir schon in 3 Tagen in Belfalas sein" stellte Aragorn sachlich fest.
Auch er sah sich im Raum um. Neben denen, die ihn begleiten würden, waren auch Èowyn, Arwen, Elrond, Celeborn, Galadriel und Thranduil anwesend. Èowyn sah traurig aus, war allerdings gefasst, Arwen dagegen weinte leise. Aragorn ging auf Arwen zu und schloss sie sanft in seine Arme.
"Es wird nicht lange dauern. Vielleicht sind wir schon bald zurück." Auch wenn er nicht daran glaubte, was er sagte: Es schien Arwen etwas zu trösten.
Legolas sah wie sich Faramir liebevoll von Èowyn und Aragorn von Arwen verabschiedete. Es versetzte ihm einen kleinen Stich und er dachte an Ràsyla. Es schmerzte ihn, auf welche Weise sie sich kennen gelernt hatten, aber noch mehr auf welche Art er sie so schnell wieder verlor. Doch vielleicht hatte Gimli Recht und es war besser so. Legolas spürte, dass er beobachtet wurde. Er blickte auf und sah seinen Vater an, der auf ihn zugetreten war, um sich zu verabschieden.
Thranduil räusperte sich. Wie Gimli hatte er den Eindruck, dass Legolas die falschen Beweggründe für diese Reise hatte. Er kannte seinen Sohn und wusste, dass der Versuch ihn zurückzuhalten sinnlos wäre. Und doch war er wütend: Wütend darüber, dass Legolas sich erneut vor der Verantwortung drücken wollte.
"Ich hoffe du kehrst bald heim. Siegreich oder nicht."
Legolas fixierte seinen Vater und nickte. Er spürte, dass es seinem Vater schwer fiel, ihn gehen zu lassen. Und doch kam zwischen den beiden keine Herzlichkeit auf. Als das unerträgliche Schweigen, mit dem sie sich gegenüberstanden, drohte peinlich zu werden, kam Haldir auf die beiden zu.
"Können wir Legolas? Die Pferde sind bereit. Alle warten schon."
Legolas nickte und wandte sich zum gehen. An der Tür zum Thronsaal standen Aragorn und der Rest seiner Begleiter. Gerade, als sie im Begriff waren, den Saal zu verlassen, öffnete sich die Tür und herein trat ein junger Krieger. Er war in braun und grün gekleidet und trug einen Hut. Er verneigte sich elegant vor Aragorn.
"Willkommen in Minas Tirith. Was kann ich für euch tun?" fragte ihn Aragorn freundlich, aber mit einem leicht ungeduldigen Unterton.
"Ich bin gekommen, um euch nach Belfalas zu begleiten Herr König."
Es war still im Thronsaal, alle sahen sich unsicher an. Woher wusste dieser junge Mann von den Vorgängen in Belfalas? Alle im Raum befindlichen hatten angenommen, dass sich die Veränderungen im südlichen Gebiet Gondors noch nicht herumgesprochen hatten. Und warum wollte er unbedingt mit dorthin? Aragorn sprach das aus, was alle dachten.
"Woher wisst ihr von unserer Mission und warum wollt ihr uns begleiten?"
Der junge Krieger lächelte.
"Verzeiht, aber das ist meine Angelegenheit. Ich kann euch von Nutzen sein, mehr müsst ihr nicht wissen. Was ist? Darf ich euch begleiten?"
Gimli schnaubte vernehmlich.
"Was soll das eigentlich? Noch ein Mensch? Fragt denn hier keiner nach der Zwergenquote? Selbst die Hobbits sind vier. Das ist ungerecht."
Ungeachtet von Gimlis Vorwürfen, wandte sich Aragorn an Gandalf. Dieser hatte den jungen Krieger sehr genau angesehen und nickte kaum merklich.
"Gut, begleitet uns. Aber seid gewarnt: Wir beobachten euch, denn wir wissen weder wer ihr seid, noch woher ihr kommt."
"Mein Name ist Seldon und ich komme von weit her. Genügt das?" Man sah Aragorn an, dass er nicht so recht wusste, was er von der Art des Fremden halten sollte. Aber er nickte und drehte sich zu den anderen um.
"Dies ist Gimli, Gloins Sohn. Er wird uns neben den anderen begleiten."
Gimli fixierte Seldon und man spürte die Abneigung, die er dem Fremdling entgegenbrachte. Zwerge halten genau wie Hobbits viel von Höflichkeit und den dazugehörigen Floskeln und Umgangsformen. Die kurze knappe und dabei überhebliche Art Seldons widerstrebte ihm.
"Weiterhin werden uns diese vier Hobbits aus dem Auenland begleiten" fuhr Aragorn ruhig fort.
Alle sahen, wie Seldon leicht die Augebrauen hob und die Hobbits geringschätzig ansah. Merry und Pippin erzürnte das sofort. Offensichtlich wusste dieser fremde Mann nicht, wen er da vor sich hatte.
"Wir sind Pippin Tuk und Merry Brandybock" meinte Pippin in kühlem Ton "und das sind Samwise Gamdschie und Frodo Beutlin."
Bei Frodos Namen zuckte der Fremde merklich zusammen. Er betrachtete den blauäugigen Hobbit genau und die Geringschätzigkeit wich tiefem Respekt. Er verneigte sich und streckte Frodo die Hand freundlich entgegen.
"Es ist mir eine Ehre den Ringträger höchstpersönlich kennen zu lernen."
Frodo lächelte: "Es freut mich auch, eure Bekanntschaft zu machen."
Aragorn stellte anschließend auch Faramir, Èomer, Haldir und Gandalf vor. Als letzten Legolas. Seldon ging etwas zögerlicher auf Legolas zu, als auf die anderen und er mied seinen Blick. Legolas streckte ihm freundlich die Hand entgegen, der Krieger verneigte sich und blickte schließlich auf. Legolas stutzte einen Moment lang: Er blickte in zwei tiefblaue Augen, die ihm merkwürdig bekannt vorkamen.
"Legolas Grünblatt aus Düsterwald. Es freut mich sehr" trotz seiner Verwirrung warte Legolas die Form.
Der Händedruck Seldons war fest, aber doch zurückhaltend. Er schien mit einem mal nervös und weniger selbstsicher, als er anfangs aufgetreten war.
"Gut, dann sind wir vollzählig. Lasst uns aufbrechen." Mit einem letzten Kuss für Arwen verließ Aragorn den Thronsaal und alle anderen folgten ihm.
Draußen standen bereits die teils gesattelten und bepackten Pferde. Legolas erkannte Schattenfell darunter. Auch alle anderen Pferde schienen aus der Zucht Rohans zu stammen. Sie waren ausnahmslos wunderschön. Legolas ging auf eine ungesattelte Fuchsstute zu und blickte sich erwartungsvoll zu Gimli um. Dieser musterte die schönen Tiere voller Skepsis. Gimli machte keinen Hehl daraus, dass für ihn der schönste Platz nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern unter der Erde war. Legolas musste lachen. Er genoss jede Minute bei einem Ritt. Widerwillig ließ sich Gimli dann doch noch hinter Legolas auf das Pferd helfen. Die Hobbits ritten jeweils einer bei Aragorn, Gandalf, Haldir und Faramir. Ponys hätten das Tempo gedrosselt, deshalb hatte man auf sie verzichtet und sich ausschließlich für Pferde entschieden.
Legolas musterte den jungen Krieger, der vor ihm ritt. Seine Gestalt war sehr schlank und geschmeidig. Noch immer überlegte er, wo er die blauen Augen Seldons schon einmal gesehen hatte. Aber ihm fiel keine Antwort ein.
Als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, hatten sie etwa fünfzehn Meilen hinter sich gebracht. Die Hobbits begannen über knurrende Mägen und Hunger zu murren und so hielten Aragorn und seine Begleiter an. Aragorn entschied in der Nähe eines Flusses Rast zu machen. Erleichtert stiegen die Hobbits ab. Doch niemand fühlte sich so wohl, wieder fest mit den Füßen auf der Erde zu stehen, wie Gimli.
"Das diese Elben aber auch ohne Sattel reiten müssen. Ich bin ganz durchgerüttelt."
Legolas grinste schadenfroh. Ihm hatte der Ritt gefallen.
"Stell dich nicht so an Gimli" sagte er lässig, den Ton imitierend, mit dem Gimli damals seine Vorbehalte gegen Erdhöhlen abgetan hatte.
Der Zwerg sah ihn giftig an und wollte schon eine entsprechende Bemerkung machen, als er von Seldon unterbrochen wurde.
"Ich unterbreche ja nur ungern euer zweifellos tiefsinniges Streitgespräch, aber wir sollten die Zeit nutzen, uns über die weitere Route zu informieren" sagte er in seinem bekannt herablassenden Ton, der Gimli noch mehr auf die Palme brachte.
"Jetzt hör mal zu du arrogantes Exemplar von einem Menschen..." wütete er "...so sprichst du nicht mit uns!" wütete er.
"Nicht Gimli" Legolas hielt den wütenden Zwerg, der aussah, als wolle er sich jeden Moment auf den Krieger stürzen, an der Schulter zurück.
"Wir kommen sofort" meinte er in Richtung Seldon. Dieser drehte sich schulterzuckend um und ging zu dem umgefallenen Baumstamm, auf dem bereits Gandalf, Aragorn und Faramir saßen. Die Hobbits erfrischten sich zusammen mit Haldir und Èomer am Fluss.
Gimli grummelte noch immer verärgert, folgte Legolas aber zu den anderen. Legolas hegte keine Abneigung gegenüber Seldon. Ein Gefühl sagte ihm, dass diese harte Schale einen weichen Kern verbarg. Davon war im Moment allerdings noch nichts zu erkennen. Seldon stand mit verschränkten Armen neben Aragorn und starrte spöttisch auf die Karte. Gandalf redete gerade mit Faramir über den zeitsparendsten und gleichzeitig ungefährlichsten Weg. Schließlich einigten sich beide auf eine Route nach Belfalas, die vor allem über Straßen und Felder führte, um schnell reiten zu können.
"Wir sollten direkt den Serni überqueren und dann über das Dor - en - Ernil direkt nach Belfalas einreiten" wandte Seldon ein. "Das würde uns etwa zehn Wegstunden sparen."
"Und du hast dir auch überlegt, wie wir mit den Pferden Dor - en - Ernil überqueren?" fragte Faramir.
Seldon schwieg. Offensichtlich fiel ihm jetzt der Schwachpunkt in seinem Plan auf. Gandalf schüttelte den Kopf.
"Nein, ich halte es für besser, den Gilrain zu überqueren und Dor - En - Ernil in Richtung Dol Amroth zu umreiten. Das kostet vielleicht mehr Zeit, ist aber für alle Beteiligten sicherer. Im Dor - en - Ernil gibt es noch immer viele Troll - und Orkhöhlen."
Aragorn nickte und auch Legolas und Gimli erklärten sich mit Gandalfs Weg einverstanden. Seldon wandte sich ab und ging in Richtung Fluß davon.
"Dieser Mensch ist mir unheimlich" meinte Gimli "und außerdem mag ich ihn nicht."
Inzwischen waren die Hobbits in Begleitung von Haldir und Èomer dazu gekommen.
"Wer mag wen nicht?" fragte Haldir, der für einen Elben ungewöhnlich neugierig war.
Aragorn schüttelte lediglich den Kopf und erklärte den anderen kurz und knapp die Route. Pippin seufzte. Auch er mochte das Reiten nicht sonderlich. Als er sich umsah, fiel ihm auf, dass Seldon fehlte und auch nirgends zu sehen war.
"Wo ist Seldon?" fragte er.
"Weit weg kann ich nur hoffen" antwortete Gimli düster.
Aragorn sah sich um. Von Seldon fehlte jedwede Spur.
**************** Ende Kapitel 7 ********************
Wow, der Weg nach Belfalas war die schwerste Geburt bisher. Außerdem mache ich gerade eine Diät, das bedeutet, dass keine Liebesszenen drin sind. ;o)
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Mal schauen, ob Kreativität und Motivation neue Höhen erreichen. Gebt mir noch so 20 Kapitel...*g* Ach so, ich wollte mal noch deutlich machen, dass ich riesiger Tolkien - Fan bin, aber ein noch größerer Legolas - Fanatiker!!!!! (fällt auf, oder) Lord of the rings © J.R.R. Tolkien (mir gehört nichts)
********************* Der Weg nach Belfalas **************************
Am nächsten Morgen fanden sich alle bei Sonnenaufgang in Aragorns Thronsaal ein. Während sie in letzter Zeit alle die Kleidung ihres Volkes bzw. ihres Standes getragen hatten, sah man nun alle in praktischerer Montur.
Legolas sah sich um und blickte in sehr angespannte Gesichter. Die einzige Ausnahme bildete dabei Gimli, dem man sowohl die Spannung als auch die Vorfreude auf Belfalas ansah. Legolas schüttelte den Kopf. Dieser Zwerg war schon seltsam. Wie konnte man sich nur darauf freuen, im Schlimmsten Fall in seinen sicheren Untergang zu reiten? Das gehörte zu den Dingen an Gimli, die Legolas nie begreifen würde. Legolas war sehr stark, schnell und tapfer und auch jederzeit bereit für die Verteidigung des Friedens oder des Lebens Unschuldiger zu kämpfen, aber auf keinen Fall versessen auf Schlachten und Gefahr. Das lag einfach nicht in seiner Natur.
"Gut, wir sind vollständig. Ich würde sagen, wir brechen auf. Bei einem schnellen Ritt können wir schon in 3 Tagen in Belfalas sein" stellte Aragorn sachlich fest.
Auch er sah sich im Raum um. Neben denen, die ihn begleiten würden, waren auch Èowyn, Arwen, Elrond, Celeborn, Galadriel und Thranduil anwesend. Èowyn sah traurig aus, war allerdings gefasst, Arwen dagegen weinte leise. Aragorn ging auf Arwen zu und schloss sie sanft in seine Arme.
"Es wird nicht lange dauern. Vielleicht sind wir schon bald zurück." Auch wenn er nicht daran glaubte, was er sagte: Es schien Arwen etwas zu trösten.
Legolas sah wie sich Faramir liebevoll von Èowyn und Aragorn von Arwen verabschiedete. Es versetzte ihm einen kleinen Stich und er dachte an Ràsyla. Es schmerzte ihn, auf welche Weise sie sich kennen gelernt hatten, aber noch mehr auf welche Art er sie so schnell wieder verlor. Doch vielleicht hatte Gimli Recht und es war besser so. Legolas spürte, dass er beobachtet wurde. Er blickte auf und sah seinen Vater an, der auf ihn zugetreten war, um sich zu verabschieden.
Thranduil räusperte sich. Wie Gimli hatte er den Eindruck, dass Legolas die falschen Beweggründe für diese Reise hatte. Er kannte seinen Sohn und wusste, dass der Versuch ihn zurückzuhalten sinnlos wäre. Und doch war er wütend: Wütend darüber, dass Legolas sich erneut vor der Verantwortung drücken wollte.
"Ich hoffe du kehrst bald heim. Siegreich oder nicht."
Legolas fixierte seinen Vater und nickte. Er spürte, dass es seinem Vater schwer fiel, ihn gehen zu lassen. Und doch kam zwischen den beiden keine Herzlichkeit auf. Als das unerträgliche Schweigen, mit dem sie sich gegenüberstanden, drohte peinlich zu werden, kam Haldir auf die beiden zu.
"Können wir Legolas? Die Pferde sind bereit. Alle warten schon."
Legolas nickte und wandte sich zum gehen. An der Tür zum Thronsaal standen Aragorn und der Rest seiner Begleiter. Gerade, als sie im Begriff waren, den Saal zu verlassen, öffnete sich die Tür und herein trat ein junger Krieger. Er war in braun und grün gekleidet und trug einen Hut. Er verneigte sich elegant vor Aragorn.
"Willkommen in Minas Tirith. Was kann ich für euch tun?" fragte ihn Aragorn freundlich, aber mit einem leicht ungeduldigen Unterton.
"Ich bin gekommen, um euch nach Belfalas zu begleiten Herr König."
Es war still im Thronsaal, alle sahen sich unsicher an. Woher wusste dieser junge Mann von den Vorgängen in Belfalas? Alle im Raum befindlichen hatten angenommen, dass sich die Veränderungen im südlichen Gebiet Gondors noch nicht herumgesprochen hatten. Und warum wollte er unbedingt mit dorthin? Aragorn sprach das aus, was alle dachten.
"Woher wisst ihr von unserer Mission und warum wollt ihr uns begleiten?"
Der junge Krieger lächelte.
"Verzeiht, aber das ist meine Angelegenheit. Ich kann euch von Nutzen sein, mehr müsst ihr nicht wissen. Was ist? Darf ich euch begleiten?"
Gimli schnaubte vernehmlich.
"Was soll das eigentlich? Noch ein Mensch? Fragt denn hier keiner nach der Zwergenquote? Selbst die Hobbits sind vier. Das ist ungerecht."
Ungeachtet von Gimlis Vorwürfen, wandte sich Aragorn an Gandalf. Dieser hatte den jungen Krieger sehr genau angesehen und nickte kaum merklich.
"Gut, begleitet uns. Aber seid gewarnt: Wir beobachten euch, denn wir wissen weder wer ihr seid, noch woher ihr kommt."
"Mein Name ist Seldon und ich komme von weit her. Genügt das?" Man sah Aragorn an, dass er nicht so recht wusste, was er von der Art des Fremden halten sollte. Aber er nickte und drehte sich zu den anderen um.
"Dies ist Gimli, Gloins Sohn. Er wird uns neben den anderen begleiten."
Gimli fixierte Seldon und man spürte die Abneigung, die er dem Fremdling entgegenbrachte. Zwerge halten genau wie Hobbits viel von Höflichkeit und den dazugehörigen Floskeln und Umgangsformen. Die kurze knappe und dabei überhebliche Art Seldons widerstrebte ihm.
"Weiterhin werden uns diese vier Hobbits aus dem Auenland begleiten" fuhr Aragorn ruhig fort.
Alle sahen, wie Seldon leicht die Augebrauen hob und die Hobbits geringschätzig ansah. Merry und Pippin erzürnte das sofort. Offensichtlich wusste dieser fremde Mann nicht, wen er da vor sich hatte.
"Wir sind Pippin Tuk und Merry Brandybock" meinte Pippin in kühlem Ton "und das sind Samwise Gamdschie und Frodo Beutlin."
Bei Frodos Namen zuckte der Fremde merklich zusammen. Er betrachtete den blauäugigen Hobbit genau und die Geringschätzigkeit wich tiefem Respekt. Er verneigte sich und streckte Frodo die Hand freundlich entgegen.
"Es ist mir eine Ehre den Ringträger höchstpersönlich kennen zu lernen."
Frodo lächelte: "Es freut mich auch, eure Bekanntschaft zu machen."
Aragorn stellte anschließend auch Faramir, Èomer, Haldir und Gandalf vor. Als letzten Legolas. Seldon ging etwas zögerlicher auf Legolas zu, als auf die anderen und er mied seinen Blick. Legolas streckte ihm freundlich die Hand entgegen, der Krieger verneigte sich und blickte schließlich auf. Legolas stutzte einen Moment lang: Er blickte in zwei tiefblaue Augen, die ihm merkwürdig bekannt vorkamen.
"Legolas Grünblatt aus Düsterwald. Es freut mich sehr" trotz seiner Verwirrung warte Legolas die Form.
Der Händedruck Seldons war fest, aber doch zurückhaltend. Er schien mit einem mal nervös und weniger selbstsicher, als er anfangs aufgetreten war.
"Gut, dann sind wir vollzählig. Lasst uns aufbrechen." Mit einem letzten Kuss für Arwen verließ Aragorn den Thronsaal und alle anderen folgten ihm.
Draußen standen bereits die teils gesattelten und bepackten Pferde. Legolas erkannte Schattenfell darunter. Auch alle anderen Pferde schienen aus der Zucht Rohans zu stammen. Sie waren ausnahmslos wunderschön. Legolas ging auf eine ungesattelte Fuchsstute zu und blickte sich erwartungsvoll zu Gimli um. Dieser musterte die schönen Tiere voller Skepsis. Gimli machte keinen Hehl daraus, dass für ihn der schönste Platz nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern unter der Erde war. Legolas musste lachen. Er genoss jede Minute bei einem Ritt. Widerwillig ließ sich Gimli dann doch noch hinter Legolas auf das Pferd helfen. Die Hobbits ritten jeweils einer bei Aragorn, Gandalf, Haldir und Faramir. Ponys hätten das Tempo gedrosselt, deshalb hatte man auf sie verzichtet und sich ausschließlich für Pferde entschieden.
Legolas musterte den jungen Krieger, der vor ihm ritt. Seine Gestalt war sehr schlank und geschmeidig. Noch immer überlegte er, wo er die blauen Augen Seldons schon einmal gesehen hatte. Aber ihm fiel keine Antwort ein.
Als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, hatten sie etwa fünfzehn Meilen hinter sich gebracht. Die Hobbits begannen über knurrende Mägen und Hunger zu murren und so hielten Aragorn und seine Begleiter an. Aragorn entschied in der Nähe eines Flusses Rast zu machen. Erleichtert stiegen die Hobbits ab. Doch niemand fühlte sich so wohl, wieder fest mit den Füßen auf der Erde zu stehen, wie Gimli.
"Das diese Elben aber auch ohne Sattel reiten müssen. Ich bin ganz durchgerüttelt."
Legolas grinste schadenfroh. Ihm hatte der Ritt gefallen.
"Stell dich nicht so an Gimli" sagte er lässig, den Ton imitierend, mit dem Gimli damals seine Vorbehalte gegen Erdhöhlen abgetan hatte.
Der Zwerg sah ihn giftig an und wollte schon eine entsprechende Bemerkung machen, als er von Seldon unterbrochen wurde.
"Ich unterbreche ja nur ungern euer zweifellos tiefsinniges Streitgespräch, aber wir sollten die Zeit nutzen, uns über die weitere Route zu informieren" sagte er in seinem bekannt herablassenden Ton, der Gimli noch mehr auf die Palme brachte.
"Jetzt hör mal zu du arrogantes Exemplar von einem Menschen..." wütete er "...so sprichst du nicht mit uns!" wütete er.
"Nicht Gimli" Legolas hielt den wütenden Zwerg, der aussah, als wolle er sich jeden Moment auf den Krieger stürzen, an der Schulter zurück.
"Wir kommen sofort" meinte er in Richtung Seldon. Dieser drehte sich schulterzuckend um und ging zu dem umgefallenen Baumstamm, auf dem bereits Gandalf, Aragorn und Faramir saßen. Die Hobbits erfrischten sich zusammen mit Haldir und Èomer am Fluss.
Gimli grummelte noch immer verärgert, folgte Legolas aber zu den anderen. Legolas hegte keine Abneigung gegenüber Seldon. Ein Gefühl sagte ihm, dass diese harte Schale einen weichen Kern verbarg. Davon war im Moment allerdings noch nichts zu erkennen. Seldon stand mit verschränkten Armen neben Aragorn und starrte spöttisch auf die Karte. Gandalf redete gerade mit Faramir über den zeitsparendsten und gleichzeitig ungefährlichsten Weg. Schließlich einigten sich beide auf eine Route nach Belfalas, die vor allem über Straßen und Felder führte, um schnell reiten zu können.
"Wir sollten direkt den Serni überqueren und dann über das Dor - en - Ernil direkt nach Belfalas einreiten" wandte Seldon ein. "Das würde uns etwa zehn Wegstunden sparen."
"Und du hast dir auch überlegt, wie wir mit den Pferden Dor - en - Ernil überqueren?" fragte Faramir.
Seldon schwieg. Offensichtlich fiel ihm jetzt der Schwachpunkt in seinem Plan auf. Gandalf schüttelte den Kopf.
"Nein, ich halte es für besser, den Gilrain zu überqueren und Dor - En - Ernil in Richtung Dol Amroth zu umreiten. Das kostet vielleicht mehr Zeit, ist aber für alle Beteiligten sicherer. Im Dor - en - Ernil gibt es noch immer viele Troll - und Orkhöhlen."
Aragorn nickte und auch Legolas und Gimli erklärten sich mit Gandalfs Weg einverstanden. Seldon wandte sich ab und ging in Richtung Fluß davon.
"Dieser Mensch ist mir unheimlich" meinte Gimli "und außerdem mag ich ihn nicht."
Inzwischen waren die Hobbits in Begleitung von Haldir und Èomer dazu gekommen.
"Wer mag wen nicht?" fragte Haldir, der für einen Elben ungewöhnlich neugierig war.
Aragorn schüttelte lediglich den Kopf und erklärte den anderen kurz und knapp die Route. Pippin seufzte. Auch er mochte das Reiten nicht sonderlich. Als er sich umsah, fiel ihm auf, dass Seldon fehlte und auch nirgends zu sehen war.
"Wo ist Seldon?" fragte er.
"Weit weg kann ich nur hoffen" antwortete Gimli düster.
Aragorn sah sich um. Von Seldon fehlte jedwede Spur.
**************** Ende Kapitel 7 ********************
Wow, der Weg nach Belfalas war die schwerste Geburt bisher. Außerdem mache ich gerade eine Diät, das bedeutet, dass keine Liebesszenen drin sind. ;o)
