Autor: ChiaraM
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Ich gebe mein Bestes, wenn ich das nun auch weniger regelmäßig als bisher tun kann. Danke auch an Lia, die mich ermutigt. :o) © Tolkien
******** Seldon *********
"Ich wusste es. Ich hab's ja gleich gesagt! Nur Ärger mit dem!" Gimli war aufgebracht.
"Seldon!" rief Faramir laut. Doch auf die Stille nach diesem Ruf folgte keine Antwort.
Aragorn runzelte die Stirn. Wo war er hin?
"Ich schlage vor, wir suchen ihn. Wir müssen weiterreiten" mahnte Gandalf ruhig. "Merry, du gehst mit Aragorn, Frodo mit Faramir, Pippin mit Legolas und du Sam, kommst mit mir."
Sie trennten sich und liefen in verschiedene Richtungen. Legolas lief sofort los und wie er wenig später feststellte, wohl etwas zu schnell.
"Jetzt warte doch mal" keuchte Pippin hinter ihm. "Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Ich habe KEINE Elbenbeine."
Legolas blieb stehen und blickte beunruhigt umher, während er auf Pippin wartete. Sie befanden sich in einem etwas abgelegenen Waldstück, nahe am Bachufer. Legolas lauschte angestrengt auf jedes noch so entfernte Geräusch. Er wusste selbst nicht, warum er sich solche Sorgen um Seldon machte. Bisher hatte er wenig schutzbedürftig auf ihn gewirkt. Und trotzdem: Er hatte ein ungutes Gefühl.
Plötzlich vernahm Legolas ein Knacken im Unterholz. Ohne zu Zögern rannte er los. Pippin, der ihn beinahe eingeholt hatte, fluchte vernehmlich. Wissend, dass es sinnlos war, unterließ er es, Legolas folgen zu wollen. Statt dessen verließ er das Waldstück in Richtung Bachufer, um dann zum Lager zurückzukehren. Er bezweifelte, dass er für die Suche nach einem offensichtlich wahnsinnigen Krieger von großem Nutzen gewesen wäre. Er blickte sich um. Er befand sich in einem hübschen Wäldchen. Er hörte Vogelgesang und Sonnenstrahlen brachen golden durch das grüne Blätterdach. Da vernahm er das Rauschen des Baches und konnte selbigen auch bereits durch die lichten Baumreihen am Waldrand erahnen.
Als er den Waldrand erreichte, blieb er abrupt stehen. Am Bachufer stand jemand. Pippin schirmte seine Augen mit der rechten Handfläche ab und sah genauer hin. Er sah eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, die sich im Bach wusch. Sie war zweifellos eine Elbin. Doch etwas passte an diesem Bild nicht und als Pippin erkannte, was das war, hätte er vor lauter Überraschung fast laut aufgeschrieen. So aber machte er einen unüberlegten Schritt nach vorn und stolperte über eine aus dem Boden ragende Baumwurzel. Die Elbe drehte sich erschrocken um und reagierte nicht minder überrascht auf Pippins Anblick.
"Ähm...Seldon????" fragte Pippin, als er sich aufrappelte. Die Elbe trug seine Kleidung und sein am Heft kunstvoll verziertes Schwert. Am Bachufer lag Seldons Hut. Es bestand kein Zweifel, auch wenn er noch nicht begriff.
"Fast." Die junge Elbe lächelte traurig. " Mein Name ist Alanedya."
"Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Wieso seid ihr eine Frau? Und noch dazu eine Elbe?" Pippin war völlig verwirrt.
"Diese Frage kann ich euch leider nicht beantworten." Alanedya lächelte leicht. "Dafür aber einige andere. Doch vorher versprecht mir eines: Sagt niemandem, dass ihr wisst, wer ich bin. Schwört es!"
Pippin nickte verdattert. Er wusste beim besten Willen nicht, was er von dieser Situation halten sollte. Alanedya drehte sich um und ging zum Flussufer. Sie hob ihre Sachen auf und kam zurück. Im Gehen zwirbelte sie geschickt ihr langes schwarzes Haar und versteckte es unter dem Hut. Tatsächlich war nichts mehr zu sehen. Anschließend klebte sie sich einen Kinnbart an und strich etwas Staub und Lehm in ihr Gesicht, um ihm markantere Züge zu verleihen. Pippin war verblüfft: Vor ihm stand wieder Seldon. Doch wenn er genau hinschaute, mit sehr weiblichen Zügen. Warum war ihm das nicht aufgefallen? Alanedya deckte wieder ihren Umhang um die Schultern und setzte sich lächelnd zu Pippin ins Gras.
"Du wirst sicherlich eine Erklärung dafür haben wollen." Pippin nickte nur. Er war noch zu beeindruckt von Alanedyas einfacher, aber wirkungsvoller Verwandlung in einen Krieger der Menschen namens Seldon.
"Seldon" begann Alanedya "war mein älterer Bruder. Wir sind zusammen in Düsterwald aufgewachsen. Ich liebe ihn mehr, als alles auf der Welt. Von ihm habe ich alles gelernt, was ich weiß und kann."
Alanedyas Gesicht hatte einen wehmütigen Ausdruck angenommen. Die Erinnerung an ihren Bruder schien sie zu schmerzen.
"Vor einem Jahr verließ er Düsterwald, um einen alten Freund zu besuchen, in Belfalas. Anfangs schickte er mir Nachrichten. Dann hörte ich monatelang nichts von ihm. Doch eines morgens, als ich auf dem Balkon stand, kreischte ein Vogel über meinem Kopf auf. Es war eine hässliche schwarze Krähe mit stechend gelben Augen. Solche Tiere gibt es in Düsterwald nicht." Alanedya stiegen Tränen in die Augen.
"Sie warf mir etwas vor die Füße und flog schauerlich kreischend davon. Als ich mich danach bückte..." Alanedya stockte, die Tränen rannen nun ihr Gesicht herab.
"Es, es war...der Siegelring unseres Vaters. Jemand hat Seldon in der Gewalt oder...oder...er ist schon tot." Alanedya brach schluchzend zusammen.
Pippin kroch schüchtern auf sie zu und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
"Verstehst du, seit diesem Tag hatte ich nur noch einen Gedanken: Seldon zu finden. Ihm zu helfen, wenn er noch lebt, seinen Mörder zu bestrafen, falls nicht. Ich hoffe so, dass er noch lebt." Alanedya schluchzte leise.
"Er ist bestimmt noch am Leben, mach dir keine Sorgen." Pippin versuchte optimistisch zu klingen, obwohl alles, was er in letzter Zeit über Belfalas gehört hatte, auf eine eher unbegründete Hoffnung hindeutete.
"Aber warum dann dieses Versteckspiel? Warum gibst du dich als Mensch mit dem Namen deines Bruders aus?" fragte Pippin vorsichtig.
"Ich wusste, dass es allein aussichtslos sein würde. Dann hörte ich, dass der Prinz von Düsterwald Nachricht aus Gondor erhalten hatte, von König Aragorn. Ein Palastbote verriet mir auf mein Drängen hin, dass es sich um seltsame Vorgänge in Belfalas handelte. Der Prinz wollte sofort losreiten, um Aragorn zu helfen." sagte Alanedya.
"Und warum hast du Legolas nichts gesagt?" Pippin runzelte verständnislos die Stirn.
Alanedya lachte trocken und tonlos.
"Ich diene im Palast von Düsterwald. Welche Chance hätte ich denn als einfache Dienerin gehabt, dass Prinz Legolas mich auf solch eine Mission mitnimmt?"
Das wiederum klang plausibel in Pippins Ohren. Er wusste nur zu gut, dass es schwer sein konnte Aragorn oder Legolas davon zu überzeugen, dass man durchaus nützlich sein konnte und sich freiwillig in Gefahr begeben würde, um seinen Freunden zu helfen. Da kam Pippin noch ein anderer Gedanke.
"Was hast du dann getan?" wollte er wissen.
"Ich habe Düsterwald kurz nach Legolas' Fortgang verlassen und bin ihm nach Minas Tirith gefolgt. Und alles, was seit dem geschehen ist, weißt du ja." Alanedya lächelte traurig.
"Und jetzt?" Pippin war etwas überfordert, was er nun mit all diesen Informationen anfangen sollte. Oder besser, was er damit lieber nicht anfangen sollte.
"Auf jedem Fall darf keiner der anderen erfahren, wer ich wirklich bin. Ich verlasse mich auf dein Versprechen. Ich werde auch weiterhin als Seldon mitreiten."
"Und wann sagst du den anderen die Wahrheit?"
Pippin bekam keine Antwort auf seine Frage, denn in diesem Moment hörte er Rufe.
"Da sind sie! Komm schnell her Streicher!" Es war Merrys Stimme. Vor lauter Aufregung rief er Aragorn auch wieder bei seinem früheren Waldläufernamen, den man ihm in Bree gegeben hatte.
Aragorn und Merry tauchten am Waldrand auf. Von weiter hinten hörten sie Gimli kommen, der offensichtlich etwas in Richtung Legolas rief.
"Wir haben euch gesucht." Aragorn klang verärgert. "Ich sagte doch, dass wir uns keine Verzögerungen leisten können. Pippin du hattest Anweisung dich so schnell wie möglich wieder am Rastplatz einzufinden, falls du Seldon findest."
Pippin schaute verschämt zu Boden. Hoffentlich stellte Aragorn keine weiteren Fragen. Das tat er auch nicht. Weil Gimli dies übernahm. Er und Legolas kamen leicht keuchend angerannt.
"Ach hier seid ihr! Wir haben euch überall gesucht. Was hast du arroganter Mensch dir dabei gedacht? Hälst uns ewig auf! Deinetwegen erreichen wir Belfalas wahrscheinlich nie! Und Pippin: Was tust du hier? Solltest du nicht..." Gimli redete sich in Rage und wurde dabei beständig lauter. Sein Kopf nahm eine bedenklich rote Farbe an. Es sah aus, als wolle er platzen.
"Gimli es reicht" meinte Aragorn. Mittlerweile waren auch Frodo, Sam, Gandalf, Faramir, Haldir und Èomer eingetroffen.
"Seldon, was sollte das?" fragte Aragorn streng.
"Ich wollte mich nur waschen gehen, bevor wir weiterreiten" antwortete Alanedya jetzt wieder mit verstellter Stimme.
"Und das konntest du nicht am Flussufer in der Nähe des Rastplatzes?" fragte Haldir spöttisch.
"Ich bin gleich noch etwas spazieren gegangen." Seldon wurde ärgerlich. "Muss man sich hier für alles rechtfertigen?"
"Wir sind eine Gemeinschaft. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen können" wandte Faramir diplomatisch ein.
"So ist es." Bestätigte Aragorn. "Und nun zu dir Pippin: Warum bist du mit Seldon nicht sofort zum Platz zurückgekehrt?"
Pippin hatte plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengrube.
"Äh na ja, ich...also...ich..." stotterte er verlegen. Ihm fiel beim besten Willen keine halbwegs vernünftige Ausrede ein.
"Lass mich raten" mischte sich Gandalf ein " Dir kam die Pause ganz gelegen und du hast sie lieber hier schwatzend und ausruhend verbracht, anstelle gleich zurückzukehren."
"Ähm...genau." Pippin war so erleichtert, dass er sich freiwillig Gandalfs Erklärung annahm.
"Du Trottel von einem Tuk! Ist dir denn nicht klar, dass jede Stunde, die wir später nach Belfalas kommen, eine Stunde zuviel sein kann?" Auch Gandalf war jetzt wütend.
Schließlich unterbrach Legolas die Debatte.
"Wir müssen weiter. Regen zieht auf" sagte er schlicht.
Aragorn nickte knapp und wies die anderen an, gemeinsam zum Rastplatz zurückzukehren. Er wusste, dass Legolas' Aussage richtig war.
"Was habt ihr Elben immer bloß mit dem Wetter?" grummelte Gimli, der immer noch sauer auf Seldon war. "Habt ihr Rheuma oder so?"
Legolas lachte.
"Nein, wir fühlen es einfach. Man riecht es schon jetzt in der Luft."
Gimli schnüffelte unmotiviert.
"Ich rieche jedenfalls nichts!"
Pippin lief langsam neben Seldon. Er sah ihn, von dem er wusste, dass er eine sie war, immer wieder von der Seite an. Beide waren erleichtert, dass niemand weitere Fragen gestellt hatte.
*************** Ende Kapitel 8 ******************
Keine Ahnung wie ich darauf wieder gekommen bin. Ein als Mensch verkleideter Elb...?! Na ja, made by Einfallslosigkeit und mangelnder Kreativität. ;o)
Titel: Die Rückkehr des Prinzen
Disclaimer: Ich gebe mein Bestes, wenn ich das nun auch weniger regelmäßig als bisher tun kann. Danke auch an Lia, die mich ermutigt. :o) © Tolkien
******** Seldon *********
"Ich wusste es. Ich hab's ja gleich gesagt! Nur Ärger mit dem!" Gimli war aufgebracht.
"Seldon!" rief Faramir laut. Doch auf die Stille nach diesem Ruf folgte keine Antwort.
Aragorn runzelte die Stirn. Wo war er hin?
"Ich schlage vor, wir suchen ihn. Wir müssen weiterreiten" mahnte Gandalf ruhig. "Merry, du gehst mit Aragorn, Frodo mit Faramir, Pippin mit Legolas und du Sam, kommst mit mir."
Sie trennten sich und liefen in verschiedene Richtungen. Legolas lief sofort los und wie er wenig später feststellte, wohl etwas zu schnell.
"Jetzt warte doch mal" keuchte Pippin hinter ihm. "Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Ich habe KEINE Elbenbeine."
Legolas blieb stehen und blickte beunruhigt umher, während er auf Pippin wartete. Sie befanden sich in einem etwas abgelegenen Waldstück, nahe am Bachufer. Legolas lauschte angestrengt auf jedes noch so entfernte Geräusch. Er wusste selbst nicht, warum er sich solche Sorgen um Seldon machte. Bisher hatte er wenig schutzbedürftig auf ihn gewirkt. Und trotzdem: Er hatte ein ungutes Gefühl.
Plötzlich vernahm Legolas ein Knacken im Unterholz. Ohne zu Zögern rannte er los. Pippin, der ihn beinahe eingeholt hatte, fluchte vernehmlich. Wissend, dass es sinnlos war, unterließ er es, Legolas folgen zu wollen. Statt dessen verließ er das Waldstück in Richtung Bachufer, um dann zum Lager zurückzukehren. Er bezweifelte, dass er für die Suche nach einem offensichtlich wahnsinnigen Krieger von großem Nutzen gewesen wäre. Er blickte sich um. Er befand sich in einem hübschen Wäldchen. Er hörte Vogelgesang und Sonnenstrahlen brachen golden durch das grüne Blätterdach. Da vernahm er das Rauschen des Baches und konnte selbigen auch bereits durch die lichten Baumreihen am Waldrand erahnen.
Als er den Waldrand erreichte, blieb er abrupt stehen. Am Bachufer stand jemand. Pippin schirmte seine Augen mit der rechten Handfläche ab und sah genauer hin. Er sah eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, die sich im Bach wusch. Sie war zweifellos eine Elbin. Doch etwas passte an diesem Bild nicht und als Pippin erkannte, was das war, hätte er vor lauter Überraschung fast laut aufgeschrieen. So aber machte er einen unüberlegten Schritt nach vorn und stolperte über eine aus dem Boden ragende Baumwurzel. Die Elbe drehte sich erschrocken um und reagierte nicht minder überrascht auf Pippins Anblick.
"Ähm...Seldon????" fragte Pippin, als er sich aufrappelte. Die Elbe trug seine Kleidung und sein am Heft kunstvoll verziertes Schwert. Am Bachufer lag Seldons Hut. Es bestand kein Zweifel, auch wenn er noch nicht begriff.
"Fast." Die junge Elbe lächelte traurig. " Mein Name ist Alanedya."
"Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Wieso seid ihr eine Frau? Und noch dazu eine Elbe?" Pippin war völlig verwirrt.
"Diese Frage kann ich euch leider nicht beantworten." Alanedya lächelte leicht. "Dafür aber einige andere. Doch vorher versprecht mir eines: Sagt niemandem, dass ihr wisst, wer ich bin. Schwört es!"
Pippin nickte verdattert. Er wusste beim besten Willen nicht, was er von dieser Situation halten sollte. Alanedya drehte sich um und ging zum Flussufer. Sie hob ihre Sachen auf und kam zurück. Im Gehen zwirbelte sie geschickt ihr langes schwarzes Haar und versteckte es unter dem Hut. Tatsächlich war nichts mehr zu sehen. Anschließend klebte sie sich einen Kinnbart an und strich etwas Staub und Lehm in ihr Gesicht, um ihm markantere Züge zu verleihen. Pippin war verblüfft: Vor ihm stand wieder Seldon. Doch wenn er genau hinschaute, mit sehr weiblichen Zügen. Warum war ihm das nicht aufgefallen? Alanedya deckte wieder ihren Umhang um die Schultern und setzte sich lächelnd zu Pippin ins Gras.
"Du wirst sicherlich eine Erklärung dafür haben wollen." Pippin nickte nur. Er war noch zu beeindruckt von Alanedyas einfacher, aber wirkungsvoller Verwandlung in einen Krieger der Menschen namens Seldon.
"Seldon" begann Alanedya "war mein älterer Bruder. Wir sind zusammen in Düsterwald aufgewachsen. Ich liebe ihn mehr, als alles auf der Welt. Von ihm habe ich alles gelernt, was ich weiß und kann."
Alanedyas Gesicht hatte einen wehmütigen Ausdruck angenommen. Die Erinnerung an ihren Bruder schien sie zu schmerzen.
"Vor einem Jahr verließ er Düsterwald, um einen alten Freund zu besuchen, in Belfalas. Anfangs schickte er mir Nachrichten. Dann hörte ich monatelang nichts von ihm. Doch eines morgens, als ich auf dem Balkon stand, kreischte ein Vogel über meinem Kopf auf. Es war eine hässliche schwarze Krähe mit stechend gelben Augen. Solche Tiere gibt es in Düsterwald nicht." Alanedya stiegen Tränen in die Augen.
"Sie warf mir etwas vor die Füße und flog schauerlich kreischend davon. Als ich mich danach bückte..." Alanedya stockte, die Tränen rannen nun ihr Gesicht herab.
"Es, es war...der Siegelring unseres Vaters. Jemand hat Seldon in der Gewalt oder...oder...er ist schon tot." Alanedya brach schluchzend zusammen.
Pippin kroch schüchtern auf sie zu und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
"Verstehst du, seit diesem Tag hatte ich nur noch einen Gedanken: Seldon zu finden. Ihm zu helfen, wenn er noch lebt, seinen Mörder zu bestrafen, falls nicht. Ich hoffe so, dass er noch lebt." Alanedya schluchzte leise.
"Er ist bestimmt noch am Leben, mach dir keine Sorgen." Pippin versuchte optimistisch zu klingen, obwohl alles, was er in letzter Zeit über Belfalas gehört hatte, auf eine eher unbegründete Hoffnung hindeutete.
"Aber warum dann dieses Versteckspiel? Warum gibst du dich als Mensch mit dem Namen deines Bruders aus?" fragte Pippin vorsichtig.
"Ich wusste, dass es allein aussichtslos sein würde. Dann hörte ich, dass der Prinz von Düsterwald Nachricht aus Gondor erhalten hatte, von König Aragorn. Ein Palastbote verriet mir auf mein Drängen hin, dass es sich um seltsame Vorgänge in Belfalas handelte. Der Prinz wollte sofort losreiten, um Aragorn zu helfen." sagte Alanedya.
"Und warum hast du Legolas nichts gesagt?" Pippin runzelte verständnislos die Stirn.
Alanedya lachte trocken und tonlos.
"Ich diene im Palast von Düsterwald. Welche Chance hätte ich denn als einfache Dienerin gehabt, dass Prinz Legolas mich auf solch eine Mission mitnimmt?"
Das wiederum klang plausibel in Pippins Ohren. Er wusste nur zu gut, dass es schwer sein konnte Aragorn oder Legolas davon zu überzeugen, dass man durchaus nützlich sein konnte und sich freiwillig in Gefahr begeben würde, um seinen Freunden zu helfen. Da kam Pippin noch ein anderer Gedanke.
"Was hast du dann getan?" wollte er wissen.
"Ich habe Düsterwald kurz nach Legolas' Fortgang verlassen und bin ihm nach Minas Tirith gefolgt. Und alles, was seit dem geschehen ist, weißt du ja." Alanedya lächelte traurig.
"Und jetzt?" Pippin war etwas überfordert, was er nun mit all diesen Informationen anfangen sollte. Oder besser, was er damit lieber nicht anfangen sollte.
"Auf jedem Fall darf keiner der anderen erfahren, wer ich wirklich bin. Ich verlasse mich auf dein Versprechen. Ich werde auch weiterhin als Seldon mitreiten."
"Und wann sagst du den anderen die Wahrheit?"
Pippin bekam keine Antwort auf seine Frage, denn in diesem Moment hörte er Rufe.
"Da sind sie! Komm schnell her Streicher!" Es war Merrys Stimme. Vor lauter Aufregung rief er Aragorn auch wieder bei seinem früheren Waldläufernamen, den man ihm in Bree gegeben hatte.
Aragorn und Merry tauchten am Waldrand auf. Von weiter hinten hörten sie Gimli kommen, der offensichtlich etwas in Richtung Legolas rief.
"Wir haben euch gesucht." Aragorn klang verärgert. "Ich sagte doch, dass wir uns keine Verzögerungen leisten können. Pippin du hattest Anweisung dich so schnell wie möglich wieder am Rastplatz einzufinden, falls du Seldon findest."
Pippin schaute verschämt zu Boden. Hoffentlich stellte Aragorn keine weiteren Fragen. Das tat er auch nicht. Weil Gimli dies übernahm. Er und Legolas kamen leicht keuchend angerannt.
"Ach hier seid ihr! Wir haben euch überall gesucht. Was hast du arroganter Mensch dir dabei gedacht? Hälst uns ewig auf! Deinetwegen erreichen wir Belfalas wahrscheinlich nie! Und Pippin: Was tust du hier? Solltest du nicht..." Gimli redete sich in Rage und wurde dabei beständig lauter. Sein Kopf nahm eine bedenklich rote Farbe an. Es sah aus, als wolle er platzen.
"Gimli es reicht" meinte Aragorn. Mittlerweile waren auch Frodo, Sam, Gandalf, Faramir, Haldir und Èomer eingetroffen.
"Seldon, was sollte das?" fragte Aragorn streng.
"Ich wollte mich nur waschen gehen, bevor wir weiterreiten" antwortete Alanedya jetzt wieder mit verstellter Stimme.
"Und das konntest du nicht am Flussufer in der Nähe des Rastplatzes?" fragte Haldir spöttisch.
"Ich bin gleich noch etwas spazieren gegangen." Seldon wurde ärgerlich. "Muss man sich hier für alles rechtfertigen?"
"Wir sind eine Gemeinschaft. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen können" wandte Faramir diplomatisch ein.
"So ist es." Bestätigte Aragorn. "Und nun zu dir Pippin: Warum bist du mit Seldon nicht sofort zum Platz zurückgekehrt?"
Pippin hatte plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengrube.
"Äh na ja, ich...also...ich..." stotterte er verlegen. Ihm fiel beim besten Willen keine halbwegs vernünftige Ausrede ein.
"Lass mich raten" mischte sich Gandalf ein " Dir kam die Pause ganz gelegen und du hast sie lieber hier schwatzend und ausruhend verbracht, anstelle gleich zurückzukehren."
"Ähm...genau." Pippin war so erleichtert, dass er sich freiwillig Gandalfs Erklärung annahm.
"Du Trottel von einem Tuk! Ist dir denn nicht klar, dass jede Stunde, die wir später nach Belfalas kommen, eine Stunde zuviel sein kann?" Auch Gandalf war jetzt wütend.
Schließlich unterbrach Legolas die Debatte.
"Wir müssen weiter. Regen zieht auf" sagte er schlicht.
Aragorn nickte knapp und wies die anderen an, gemeinsam zum Rastplatz zurückzukehren. Er wusste, dass Legolas' Aussage richtig war.
"Was habt ihr Elben immer bloß mit dem Wetter?" grummelte Gimli, der immer noch sauer auf Seldon war. "Habt ihr Rheuma oder so?"
Legolas lachte.
"Nein, wir fühlen es einfach. Man riecht es schon jetzt in der Luft."
Gimli schnüffelte unmotiviert.
"Ich rieche jedenfalls nichts!"
Pippin lief langsam neben Seldon. Er sah ihn, von dem er wusste, dass er eine sie war, immer wieder von der Seite an. Beide waren erleichtert, dass niemand weitere Fragen gestellt hatte.
*************** Ende Kapitel 8 ******************
Keine Ahnung wie ich darauf wieder gekommen bin. Ein als Mensch verkleideter Elb...?! Na ja, made by Einfallslosigkeit und mangelnder Kreativität. ;o)
