Disclaimer: Tja, eigentlich hatte ich nicht vor, weiter an der Geschichte zu schreiben. Zumal Peter Jackson letztens eine meiner Hauptfiguren sterben ließ! (Haldir rulez! *g*) Aber na ja, one more time.....

******** Kapitel 11 **************

"In letzte Zeit wimmelt es in Mittelerde ja geradezu von Frauen, die dich begleiten wollen, Aragorn" meinte Gimli zynisch. "Aber vielleicht" und er warf sich mit gespieltem Stolz in die Brust und strich liebevoll über seinen Bart "liegt das ja auch an deinen attraktiven Begleitern."

Haldir blickte den Zwerg spöttisch an. "Mit Sicherheit, das wird es sein."

Aragorn seinerseits fühlte sich nicht angesprochen, sondern fixierte noch immer Ràsyla, die ihm unbeirrt in die Augen blickte.

"Wie kommt ihr darauf, dass ich euch erlauben werde, uns zu begleiten?" fragte er.

"Nun" begann Ràsyla langsam zu sprechen. "Ihr wisst nicht was euch im Süden eures Reiches erwarten wird. Ihr wusstet bisher ja nicht einmal" sie ließ ein trockenes herablassendes Lachen vernehmen "das es überhaupt einen Grund gibt, um nach Belfalas zu reiten. Ein halbes Jahr, Herr König. Meine Hochachtung für diese Meisterleistung an Ignoranz."

Sofort erhoben sich Stimmen der Empörung unter den Gefährten. Am lautesten schimpfte Gimli, der eine ganze Reihe wenig schmeichelhafter Ausdrücke für sie fand.

Aragorn blieb erstaunlich ruhig, fast gelassen auf seinem Pferd sitzen. Langsam erhob er die Hand.

"Lasst uns losreiten."

Mit einem kaum merklich Ruck am Zügel seines Pferdes, drehte er um und bedeutete den anderen ihm zu folgen. Niemand, nicht einmal Legolas, würdigte Ràsyla noch eines Blickes.

"O nein Herr König" erklang mit einem Mal ihre verzerrte und hasserfüllte Stimme hinter ihnen, "das werden sie NICHT tun!"

Aragorn wandte sich um und im selben Augenblick schrieen Sam und Merry fast zeitgleich erschüttert auf und deuteten mit den Händen auf das Wasser. Die flache Furt füllte sich rasch mit Wasser, die Pferde standen bereits knietief darin. Und als ob das nicht gereicht hätte, begann sich das Wasser schnell zu verwirbeln.

Die Tiere wieherten aufgeregt und bäumten sich auf. Legolas versuchte angestrengt seine Stute zu zügeln, wobei ihm Gimli, der hinter ihm abwechselnd Ràsyla und das Wasser verfluchte und sich so fest an ihn klammerte, dass er ihm fast die Rippen brach, keine große Hilfe war. Das Wasser stieg schnell, doch es gelang ihnen, die Pferde rechtzeitig wieder an Land zu bringen. Kaum hatte Faramir als letzter mit seinem Tier das Wasser verlassen, beruhigte sich der Gilrain und schon wenige Augenblicke später floss der Fluss wieder sanft plätschernd abwärts, als sei nichts gewesen.

"Was..." wollte Frodo seine Frage beginnen, doch er kam nicht dazu, sie zu beenden. Gandalf drängte sich auf Schattenfell rasch zu Ràsyla durch und baute sich drohend vor ihr auf. Er hatte seinen Umhang abgeworfen und wirkte mächtig und furchteinflößend mit seinem grellweißen Gewand auf seinem stolzen Pferd.

Er schien plötzlich unnatürlich groß und polterte: " Díne donn morgul (1)!

Er richtete seinen Stab auf Ràsyla und im nächsten Moment schoss ein gleißender Strahl daraus hervor und Gandalf donnerte: "Naura (2)!"

Ràsyla ließ ein grauenvoll hallendes Lachen erschallen, das Legolas für wenige Sekunden das Blut in den Adern gefrieren ließ. Seine Augen weiteten sich vor Schreck.

*****

Dieser Narr von König! Diese Narren, die sich seine "Gefährten" nannten. Versager, ein schmeichelhafteres Wort fand sie nicht.

Ràsyla schritt wütend in ihrem Gemach auf und ab. Diese Situation würde sie noch wahnsinnig machen. Sie blickte sich um. Minas Tirith. Sie hasste diese Stadt mehr noch als sonst irgendeinen Platz auf Mittelerde, abgesehen vielleicht noch von dieser Werkstätte dieses größenwahnsinnigen Elbs Elrond in Bruchtal.

Dieses elende Warten war eine Zerreißprobe für ihre Nerven. Zornig wirbelte sie herum, schritt auf den weißen Marmortisch unter der Fensterbank zu und schlug mit der geballten Faust darauf. Die Marmorplatte sprang entzwei, als sei sie aus feinstem Glas. Ràsyla starrte schwer atmend darauf, als könne sie in den Scherben eine Antwort auf ihre Fragen erhalten.

Ein lautes Klopfen riss sie unsanft aus ihrer Starre. Sie fixierte die Tür ohne eine Regung. Erneut das Klopfen. Gerade, als sie einen Schritt auf die Tür zu machen wollte, sprang diese auf und schlug mit einem lauten Krachen an die Wand. In der Tür stand eine große, schlanke Gestalt, tief in einen langen Kapuzenmantel gehört.

"Vecamion", sie spuckte den Namen geradezu aus und drehte sich verächtlich um.

"Was für eine Begrüßung" erklang Vecamions dunkle, rauchige Stimme. Wie um seinen Auftritt zu entschuldigen, schloss er sanft die Tür.

"Was willst du?" herrschte ihn Ràsyla ungehalten an.

Mit nur einer Handbewegung entledigte er sich seines Mantels. Vecamion war ungewöhnlich groß, mit breiten Schultern und langen tiefschwarzen Haaren. Im Gegensatz dazu hatte er leuchtend blaue Augen, die Ràsyla anfunkelten Mund zuckte ein spöttischer Zug.

"Begrüßt man so seinen Vater?"

Ràsyla schnaubte wütend und gab keine Antwort. Stattdessen drehte sie sich um, durchquerte den Raum und stellte sich mit verschränkten Armen vor das Fenster.

Ob dieser abweisenden Geste zuckte er mit den Schultern.

"Aber lassen wir die Förmlichkeiten. Ich habe Neuigkeiten für dich." Er machte eine bedeutungsvolle Pause, bevor er weitersprach.

"Dein König bricht auf. Endlich! Hat ja lang genug gedaue..."

"Ich weiß!" herrschte ihn Ràsyla wütend an. Sie wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. "Erzähl mir etwas, dass ich noch NICHT weiß!"

"Gut" meinte Vecamion schroff. "Sie werden ihn begleiten. Der Zwerg, der Elb..."

"Auch das weiß ich bereits! Verdammt, Vecamion, ich habe keine 5 Jahre verschenkt, um jetzt, in der entscheidenden Phase zu versagen! Was ich wissen will: Wann ist er losgeritten und welchen Weg nimmt er?"

"Unsere Späher verfolgen sie. Sie werden in zwei Tagen den Gilrain überqueren und halten sich dann Richtung Dol Amroth."

"Der Gilrain...in zwei Tagen sagst du?"

"Ja, aber du willst doch nicht schon..?" In Vecamions Augen blitze kurzzeitig Besorgnis auf, als er Ràsylas hassverzerrtes Gesicht sah.

"Ich kann nicht länger warten. Er wird büßen! Er und seine Bruchtal - Schlampe" ihre Stimme wurde gefährlich leise als sie weitersprach: "Büßen für das, was uns ihr Vater angetan hat."

***** Díne donn morgul - Schweig schwarze Hexe! Naura! - Brenne!

Das nennt man auch "ein kurzes Kapitel". Oder ein "Kapitel, für das sie sich ewig Zeit gelassen hat". Ich weiß. Aber ich lebe noch. Und ich hoffe demnächst öfter mal was zu veröffentlichen.....