Seltsam geborgen, doch mit einem Gefühl unbeschreiblicher Schwere, erwachte er aus seiner Ohnmacht. Das Atmen fiel im schwerer als gewohnt, als wäre seine Luftröhre verklebt, und er verspürte starke Kopfschmerzen und innere Eiseskälte. Der Entzug des Heroins fiel ihm nicht leicht. Die Augen geschlossen haltend, lauschte er auf Atemzüge, doch es lag nur Stille über dem Raum. Wahrscheinlich wäre er im nächsten Moment wieder eingeschlafen, wenn nicht im selben Augenblick die Tür zwar leise, doch unüberhörbar geöffnet wurde.
Mindestens drei Personen betraten den Raum.
Das regelmäßige klopfen von Holz auf Fliesen ließ ihn darauf schließen, dass einer von ihnen Mad Eye Moody sein musste. Hinter ihnen wurde die Tür wieder geschlossen.
Einer der eingetretenen Personen stand sehr nahe am Bett. Er tastete an seinem Handgelenk nach dem Puls und schien ihn gefunden zu haben. Mehrer Minuten redete keiner der Anwesenden ein Wort.
„Puls und Herzschlag haben sich wieder normalisiert. Heute Nachmittag kann er von der Intensiv runter", sagte der Heiler, der ihn hier angenommen hatte, erleichtert.
„Wie geht es ihm sonst?", hört er eine andere Stimme. Diese klang beunruhigt – Remus Lupin.
„Als er hier eingeliefert wurde, hatte er schon einige Verletzungen, die nicht von dem Sturz durch die Glastür stammen kann. Er ritzt sich..."
Der Heiler machte ein kurze Pause.
„Das wussten wir", erklärte Moody schließlich ruhig.
„An einen Händen sind bereits versorgte Wunden, vermutlich ebenfalls von Glas. Außerdem nimmt der starke Drogen, vermutlich Heroin..."
Nun machte er eine unfreiwillige Pause, denn seine Erklärung wurde von Remus unterbrochen. „Er spritzt sich?"
Stille, wahrscheinlich ein Nicken.
„Gestern Nachmittag, nachdem er zu uns kam, waren Splitter tief in seiner Haut. Seine Halsschlagader wurde leicht angeritzt, seine Beine waren vollkommen zerschnitten, die Arme zwar blutig, doch nicht weiter schlimm, und das Glas im Rücken ist fast bis an die Lunge und das Herz vorgedrungen. Wir mussten die Splitter einzeln herausziehen, um danach seine Wunden heilen zu können. Dadurch, dass sein Kreislauf extrem geschwächt war oder ist, wegen hohem Blutverlust, immensem Untergewicht und Drogenentzug, kollabierte er. Jetzt jedoch geht es ihm relativ gut, aber er darf sich auf keinen Fall überanstrengen. So wenig wie möglich bewegen und am besten nicht zu viel sprechen, sonst wird seine Stimme möglicherweise so bleiben, wie sie jetzt ist - er hat eine mittlere Rauchvergiftung. Und auf alle Fälle muss er das Rauchen für die nächsten zwei Monate einstellen!"
„Danke, Doktor", hörte er die Stimme des vierten Mannes – Albus Dumbledore. Was machte sein Schulleiter hier? „Wann kann er entlassen werden, wenn wir Ihnen versichern können, dass er ruhig liegen und in Behandlung bleibt?" Wollte Dumbledore ihn etwa mitnehmen?
Der Heiler schien nachzudenken. „Morgen Mittag, wenn er bis dahin erwacht ist, aber sein Zustand wird lebensbedrohlich, wenn die Wunden erneut aufreißen und dann nicht schnell behandelt werden. Ich gebe Ihnen einen starken Beruhigungstrank mit, falls er Probleme mit dem ruhigen Liegen bekommt, einige Nikotinpflaster, einen Portschlüssel, der ihn hier ins Hospital bringen kann, und Methadon, welches er sich in die Venen spritzen muss. Ich werde Ihnen zeigen, wie die Spritze zu setzen ist. Morphin wird 0,03 bis 0,05 mg/kg in sechsstündlichen Abständen dosiert, danach in Abhängigkeit von der Symptomatik gesteigert. Der Entzug dauert 10 Tage, doch die Patienten sind extrem rückfällig!"
„Danke", sagte Remus, „ Wenn ich darf, würde ich sehr gerne bei ihm bleiben, bis er aufwacht"
„Das ist in Ordnung, aber die Anderen möchte ich bitte zu gehen – er braucht Ruhe. Ich bin sicher, Sie verstehen das."
„Natürlich", gab Dumbledore zurück und verließ mit Moody und dem Heiler kurze Zeit später den Raum.
Nun war Harry mit den besten Freund seines toten Paten alleine. Remus J. Lupin saß zu seiner rechten und blätterte wahrscheinlich in seiner Illustrierten, denn der Junge konnte das ungleichmäßige Blättern von Papier hören.
Er hatte gedacht, sofort wieder einschlafen zu können, sobald er in Ruhe gelassen wurde, doch es gelang ihm nicht seine Gedanken zu beruhigen. Schließlich schlug er die Augen auf, rührte sich jedoch nicht.
Nach einigen Sekunden warf Lupin ihm einen flüchtigen Blick zu und wandte sich seiner Zeitung wieder zu, bevor sein Auge registrierte, dass Harry wach war. Demzufolge bemerkte er einen Augenblick später die Veränderung und sah ihm nochmals, nun ungläubig, an.
„Du bist wach", es klang beinahe wie eine Frage.
„Fantastisch kombiniert, Sherlock", kommentierte er leise und heiser und verdrehte die Augen.
„Weißt du, was passiert ist, Harry?", fragte Lupin vorsichtig.
„Ich leide nicht an Alzheimer, Professor!", gab Harry so scharf wieder, wie es der Zustand seines Rachens erlaubte.
„Du kennst deine Verletzungen?", fragte Remus etwas erstaunt, obwohl er die Antwort zu kennen schien.
„Ich bin auch nicht taub", gab er genervt wider.
„Dann bist du also schon länger wach", seufzte der Ältere.
Statt eine Antwort versuchte Harry sich aufzurichten. Überall bemerkte er ein leichtes Ziehen und eine unsichtbare Hand schien ihn erwürgen zu wollen. Vorsichtig und bedacht langsam setzte Harry sich aufrecht.
„Was wollen Sie hier?", fragte Harry kühl und gelangweilt.
„Aufpassen, dass du keinen Blödsinn machst", sagte er lächelnd.
Der Junge warf ihm einen wütenden Blick zu und wollte Antworten, doch im selben Moment packte in ein krampfartiger Hustanfall und ließ in seine Worte vergessen.
„Ehrlich gesagt, hätte ich dich für klüger gehalten, als dass du der Drogensucht verfällst, ob der legalen oder illegalen". Obwohl Harry seine Enttäuschung heraushörte, bemerket er Sorge in seiner Stimme und wusste, das es nicht als Vorwurf gemeint war.
„Das ist ganz allein meine Sache. Sie können mir..."
„...gar nichts befehlen. Ich weiß!", sagte er leicht lächelnd, „Das hast du schon mal gesagt. Ist noch gar nicht lange her. Wir haben dich an diesem Tag halbtot bei den Dursleys in deinem Zimmer gefunden". Er erzählte dies, als wäre es ein Witz, doch Harry brachte es noch mehr in Rage.
„Ihr hättet ja nicht vorbei kommen müssen, dann hättet ihr mich nicht befunden und ich hätte das nicht gesagt. Okay, wahrscheinlich hätte ich dann nie wieder etwas sagen können, weil die Dursleys mich hätten verrecken lassen, aber es hat Sie niemand gezwungen bei mir nach dem Rechten zu sehen, oder?", es fiel ihm unheimlich schwer mit erhobener Stimme zu sprechen.
„Nein, das hat niemand getan, aber es ist meine, mir selbst auferlegte, Pflicht, dies zu tun", seufzte Lupin, immer noch versuchend, ein Lächelnd aufrecht zu erhalten.
„Sie hätten sich diese Pflicht ja nicht auflegen müssen", spottete Harry„Nur weil Sie ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern und Sirius haben, müssen Sie noch lange nicht für mich sorgen. Ich kann mich allein durchs Leben schlagen und brauche Sie und diesen verdammten Orden nicht. Ich habe euch nie braucht. Wenn ich jemals Hilfe brauchte, war niemand da. Meine Eltern sind früh gestorben und Sirius war ein gesuchter Verbrecher! Ich bin schon immer allein gewesen."
„Nun bist du es nicht mehr. Ich bin bei dir, Harry", fragte Lupin sanft und verstehend.
„Auf die Hilfe eines Werwolfes kann ich sehr gut verzichten, Professor", sagte Harry spöttisch und verdrehte die Augen.
Zu seiner Überraschung lächelte Remus gequält.
„Auch die Hilfe seiner Werwolfes magst du verzichten wollen, aber doch sicher nicht auf die eines guten Freundes, oder?"
„SIE sind sicher nicht mein Freund!"
„Was ist mit Ron und Hermione? Für sie bist du genauso unnahbar", sagte Remus besorgt.
„Dieser jämmerliche Abklatsch eines Zauberers und dieses wertlose Schlammblut können mir gestohlen bleiben..."
Im selben Moment öffnete sich die Tür und ein Heiler mit Moody im Schlepptau traten ein.
Die Auroren wechselten vielsagende Blicke.
„Wir werden dich mit zum Quartier nehmen", sagte Moody, als wollte er Harry begreiflich machen, dass er keine Möglichkeit mehr haben würde, sich etwas anzutun.
„Und wenn ich nicht will...?", fragte er scharf.
„Dann ist uns das mehr als egal!", beendete Mad Eye den Satz zornig.
Harrys Augen wanderten von denen seines ehemaligen Lehrers zum Nachttisch, auf dem sich einige handliche Dinge befanden: Eine Flasche Wasser, eine Glas, Streichhölzer, Sirius Taschenmesser und Winstons-Zigaretten – seine Winstons-Zigaretten.
„Du sollst viel trinken hat der Heiler gesagt", berichtete Remus ruhig.
Mehr um zu testen, wie die Beiden reagierten, als das er das Bedürfnis danach hatte, fragte er: „Würde es Sie stören, wenn ich rauche?"
„Harry!", Moody funkelte ihn böse an, „Im Moment würde es mich nicht einmal stören, wenn du brennst!"
Fassungslos starrte Harry ihn an. Bevor dieser die Zigaretten nahm und wieder der Tür entgegen ging.
„Rauchen ist in den nächsten Monaten für dich tabu! Falls du uns brauchst, sind wir auf dem Flur!". Kälte ging von ihm aus.
Die Tür schloss sich hinter ihm und Remus. Sobald auch der Heiler den Raum verlassen hatte, flüsterte er ganz leise: „Es tut mir Leid, Remus"
Gegen Mittag des nächsten Tages - man hatte ihn abgesehen von den Heilern in Ruhe gelassen - betrat Remus Lupin erneut den Raum.
Harry milde zulächelnd, begann er wortlos, dessen Schrankkoffer zu füllen. Nach mehreren Minuten des Schweigens, befand sich alles in reisebereitem Zustand.
„Kannst du gehen?", fragte Remus, während er die Koffer verkleinerte, als währe dies eine Nebensächlichkeit.
Harry schnaubte verächtlich. „Sicher, ich bin schließlich nicht querschnittsgelähmt."
Doch in Wirklichkeit war er sich dessen nicht so sicher. Seine Beine schmerzten, die Muskeln waren angeschlagen, teilweise betäubt, und die Wunden rissen des öfteren auf und tränkten die Laken oder seine Hosenbeine blutig.
Harry schlug die Bettdecke zur Seite und schwang die Beine aus dem Bett, gen Boden. Seine nackten Füße erkalteten auf den ungeheizten Fließen. Sich langsam von Bettgestell abstoßend und das Gewicht auf die Beine konzentrierend, schienen diese im selben Moment ihre Funktion aufgeben zu wollen und er fiel dem harten Boden entgegen.
Abrupt wurde sein Fall von Remus gestoppt. Der Auror hatte sich Harrys Gehversuche mitangesehen und ihn im letzten Moment am Arm packen können.
„Ich brauchte Ihre Hilfe nicht!", sagte er Junge trotzig und wand sich aus dem Griff, so dass Moony gezwungen war ihn loszulassen.
Einen Augenblick später schlug er dennoch auf dem Boden auf, aber Remus' Eingreifen hatte weiteren Schmerz verhindert.
„Warte kurz, ich bin gleich wieder da", sagte Remus eindringlich.
„Ich werde sicher nicht weglaufen", versprach Harry sarkastisch.
Remus verließ den Raum und der Junge hatte genug Zeit sich am Bett hoch zu ziehen und sich darauf nieder zu lassen. Seine Beine schmerzten, als wären ihm Hunderte von Nadeln hineingestoßen worden. Leise stöhnend ließ er den Oberkörper in die Kissen fallen.
Er hatte den Zustand seines Körpers maßlos überschätzt. In Moment fühlte er sich nur noch zum Atmen in der Lage. Alles Andere schienen unüberwindbare Hürden darzustellen.
Als die Tür erneute geöffnet wurde, konnte Harry dir Kraft aufbringen den Kopf zu heben und zur Seite zu drehen. Es seufzte laut, als er sah, was Remus vor sich herschob.
Ein etwas veraltet aussehender Rollstuhl wurde von dem Werwolf vor seinem Bett abgestellt. Der junge Mann sag ihn fragend an, als wolle er ihn auffordern, sich aufrecht hinzusetzten. Doch nach wenigen Sekunden wurde ihm bewusst, dass der Junge es nicht schaffen würde, und half ihm, indem er seine Oberarme umfasste und ihn auf die wackligen Beine stellte. Halb ziehend, halb tragend verfrachtete er ihn in dem Stuhl. Keiner der Beiden hielt es für notwenig zu sprechen, obwohl Harry wahrscheinlich widersprochen hätte, wenn er nicht so erschöpft gewesen wäre.
Wortlos ließ Remus die Koffer hinter sich herschweben und stob der Tür entgegen, am Empfangsschalter vorbei (meldete ihn dort ab) und dem Ausgang entgegen.
„Moody, Arthur und Kingsley werden uns begleiten, okay?", frage Remus, obwohl er eine Ablehnung nicht hinnehmen würde.
Harry öffnete den Mund, um irgendeine schlagfertige Bemerkung zu erwidern, doch dann ließ er es bleiben, denn er brachte die Kraft dazu einfach nicht mehr auf.
Ruhig, aber aufmerksam, bewegten sie sich durch die Tür, die sie in die Einkaufspassage führte.
Moody und Kingsley konnte er nicht entdecken, doch Arthur Weasley zeigte sich als Einzigster.
Er schloss sich ihnen an, nickte Harry stumm zu und verzog keine Miene.
,Wenigstens bei einem scheint mein Verhalten Wirkung zu zeigen', seufzte er in Gedanken, als Mr. Weasley ihm die kalte Schulter zeigte. Es tat weh, doch genauso mussten sie sich gefühlt haben, als er anfing sich zu ändern.
Zu dritt durchquerten sie die Passage und traten schließlich ins Freie, wo sie auf Kingsley trafen, der Harry höflich zunickte, und hinter ihnen trat auch Moody hinaus. Keiner hatte ihn bemerkt.
Stumm beobachteten die drei Männer einen dunkeln Wagen, der sich ihnen rasch näherte und schließlich am Bürgersteig direkt vor ihnen parkte.
Remus half Harry hinein, auch wenn dieser sich so gut er konnte dagegen wehrte, Hilfe anzunehmen, während Moody den Rollstuhl verkleinerte. Mr. Weasley setzte sich auf den Beifahrersitz und Moony und Kingsley an Harrys Seite auf die Rückbank. Mad Eye schien nicht mitfahren zu wollen, denn das Auto setzt sich in Bewegung, ohne dass er eingestiegen war.
Nach einigen Minuten waren sie am Haus der Blacks angelangt.
Moony half Harry, der es stumm über sich ergehen ließ, auf die Beine und aus dem Auto. Dann stützte er den Jungen und setzte ihn vorsichtig in den Rollstuhl, der im Kofferraum verstaut worden war, während Arthur und Kingsley die Straße entlang schauten.
Schnell bewegten sich die Männer ins Haus und Remus schob Harry kommentarlos, da sie die alte Mrs. Black in ihrem Porträt nicht stören wollten, in ein kleines Zimmer im Erdgeschoss.
Er war hell und sah etwas antik aus mit dem dunklen, hölzernen Himmelbett, den vielen Wandteppichen und dem kristallgläsernem Kronleuchter.
„Da du mit dem Rollstuhl nicht nach oben kannst, wirst du in dem ehemaligen Schlafzimmer Mrs. Blacks wohnen. Ist das okay für dich?"
Harry schnaubte, um seine Missbilligung über den Zustand seiner verletzten Beine zu äußern.
„Wie lange werde ich das Teil brauchen?", fragte er nebensächlich und hievte sich in das breite Bett.
„Nicht sehr lange. Nur ein paar Tage, weil die Muskeln in deinen Unterschenkeln stark beschädigt wurden und erst heilen müssen.", erklärte sein ehemaliger Professor, „Würdest du bitte deinen rechten Ärmel hochkrempeln, Harry?"
„Warum?", frage Harry scharf, „Sie wissen doch, dass ich ritze."
„Es geht nicht darum!", versicherte Remus, „Ich muss dir alle sechs Stunden Morphin spritzen."
„Da ich, wie Sie wissen, bereits weitgehend Erfahrung mit Spritzen habe, kann ich das sehr wohl selber machen!", fauchte Harry.
„Natürlich, so lange wir sicher sind, DASS du es machst", meinte Remus ruhig und zog eine Spritze mit steriler, eingeschweißter Nadel und einer kleinen Ampulle hervor.
Er gab sie Harry und dieser riss das Papier von der Nadel und steckte diese denn auf die Spritze. Er drehte die Ampulle auf den Kopf und hob sie in die Höhe. Gekonnt stach er die Nadel durch die Öffnung und zog die Spritze langsam auf. Danach krempelte er den Ärmel seines Pullovers bis über die Beuge und klopfte mit zwei Fingern kräftig auf die Adern.
Sorgfältig stach er die Spritze durch die Haut in eine Vene und entleerte sie langsam darin.
Danach gab er alles wieder an Remus zurück, der den Prozess kritisch überwacht hatte.
„Ron und Hermione werden morgen hier herkommen", sagte er so nebensächlich, wie es ihm möglich war.
Harry sagte nichts, seufzte nur, als wären sie eine Last.
„Und hier sind dein Brief aus Hogwarts, dein Muggelpersonalausweis und dein Zaubererpersonalausweis. Sie wurden dir gestern zu den Dursleys geschickt und Mad Eye hat sie abgefangen.", sagte er, übergab Harry drei Briefumschläge und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen. „Ich komm nachher nochmal wieder, okay?"
Harry nickte nur und wandte seine Aufmerksamkeit den Briefen zu. Das Photo auf seinem Muggelperso war recht aktuell. Die Durselys waren für Duddley zum Fotographen gefahren und hatten ihn gnädigerweise mitgenommen. Das Photo zeigte ihn, wie er in den letzten Wochen ausgesehen hatte: Die wilden, pechschwarzen Haare fielen ihm knapp über die stechend smaragdgrünen Augen. Kein Lächeln. Kein Grinsen. Kalt und Gefühllos.
Wie jeder Personalausweis in der Muggelwelt war er eingeschweißt und etwas größer als eine Bankcard: ,Surname: Potter' ,Given names: Harry James' ,Date of birth: 31.07.80' ,Nationality: British' ,Height: 180cm' ,Colour of eyes: Green'
Er legte den Ausweis zur Seite und riss den zweiten Brief auf.
Eine kleine, etwa drei mal drei Zentimeter große silberne Karte lief heraus. Staunend nahm er sie in die Hände und untersuchte sie, doch es war nichts darauf eingraviert, nur ein kleines Loch an einer der Ecken.
Ron und Hermione mussten ihren Ausweis schon lange erhalten haben, da die beiden um einiges älter waren, doch er hatte sie noch nie bei ihnen gesehen.
Unsicher nahm er seinen Zauberstab zur Hand und tippte sachte gegen das Silber. Sofort schoss weißes Licht aus der Platte und verformte sich zu undurchsichtigem Nebel. Nach wenigen Augenblicke verwandelten sich die Wolken in kleine Buchstaben: ,Surname: Potter' ,Given names: Harry James' ,Date of Birth: 31.07.80',Phone name: Harry Potter' ,Blood type: B-' ,Allergy: Nickel' ,At accident notify: Remus J. Lupin'
Im Gegensatz zum Muggelausweis war jedoch nicht nur sein Kopf abgebildet, sondern ein Lebensgroßes, rauchiges Abbild seiner selbst stand neben dem Bett und drehte sich in der Luft um seine eigene Achse.
Er stutze, wieso sollte man Remus Lupin benachrichtigen, wenn etwas mit ihm passierte? Was hieß überhaupt ,Phone name'? Und woher wusste jemand, dass er gegen Nickel allergisch war? Er hatte das niemandem erzählt.
Gerade wollte er den Briefumschlag wegschmeißen, als ihm auffiel, dass sich noch etwas in ihm befand. Es war eine dünne, jedoch sehr reißfeste Kette, die genau durch das Loch in der Ecke der Karte passte. Er fädelte das eiserne Seil hindurch und hänge es sich um den Hals, automatisch verschmolzen die Enden miteinander und ließen keine Naht zurück.
Der dritte Umschlag war dicker, als die beiden zuvor.
Er zog drei Pergamentrollen heraus.
Auf der ersten war der Standart Hogwarsbrief zu lesen:
,HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiter:
Albus Dumbledore
(Orden der Merlin, erster Klasse, Großz., Hexenmst., Ganz hohes Tier,
Internationale Vereinig. D. Zauberer)
Sehr
geehrter Mr. Potter,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für
Hexerei und Zauberei ein erneutes Jahr beginnen können. Beigelegt finden Sie
eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1.Oktober.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva
McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin'
Wieso 1.Oktober? Sonst begann das Schuljahr doch immer einen Monat früher. Wieso sollte er erst wieder in 6 Wochen zur Schule?
Seufzend las er auch die beiliegende Liste durch. Er würde wohl in die Winkelgasse müssen. Die neuen Schulsachen müssten eingekauft werden und seine Umhänge, Kessel und Utensilien waren verbrannt.
Den dritten Umschlag mit den ZAG's warf er achtlos in den Mülleimer. Niemand würde sich mehr für diese Leistung interessieren, wenn er seinen Plan durchziehen konnte – Und er würde es mit allen Mitteln versuchen.
Und morgen würden auch noch Ron und Hermione kommen, vielleicht auch George, Fred und Ginny. Er hoffte seine Fassade auch in ihrer Gegenwart aufrecht erhalten zu können...
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Oh Gott, danke für die ganzen Kommis ^-^ *riesig freu*Angel344: *lol* Harry tut dir nicht Leid? Au man, manchmal tut er sogar mir Leid XD
Maruchina: Harry lauft Amok. Ahhh *kreisch*
Pe: Ich fand das hat irgendwie zu ihm gepasst ^-^
Choooo: Danke *verbeug*
Chrissy9: Klar schreib ich weiter. Die Idee mit dem Heroin kam von einer ganz alten Folge einer längst abgesetzten Serie. Da war auch ein Junge mit Drogenproblemen!
Silverwolfe: Danke *knuddel*
Blackstar: Ich doch auch *g*
Vroni: *lol* wolltest du es etwa nicht mehr rausrücken? *umknuddel*
Sam: "dunkle Seite" klingt toll *g*. Komm, Harry, wechsle auf die dunkle Seite der Macht XD
Hamzu: *g* Ich glaub im Harry-Leiden-Lassen bin ich ein Profi, oder? ^-^
Mya: Der Brand gefällt dir am Besten? Der war irgendwie auch schwer zu schreiben ;)
