Kapitel 03: Vegeta und Kakarott.

Früh am nächsten Morgen kehrten die Frauen zurück. Sie zupften und zerrten an einer ziemlich desorientierten Bulma, die nicht wusste, ob sie sich jetzt über den vergangenen Abend freuen oder sich dessen schämen sollte. Die Frauen brachten sie zurück in den großen Raum, der wohl wirklich eine Art Harem darstellte, wo Chichi schon sehnsüchtig auf sie wartete.

„Bulma! Oh je, bist du in Ordnung?", rief sie und umarmte ihre Freundin.

Bulma konnte ein seliges Grinsen einfach nicht unterdrücken, sie grinste Chichi an und antwortete: „Keine Sorge, man hat mir nichts getan... das war die unglaublichste Nacht meines Lebens."

Chichi's Augen weiteten sich, sie zog Bulma auf den Boden und forderte: „Erzähl mir alles! Sofort!"

Die Sonne war gerade dabei, unterzugehen, als die schweren Türen zu den Gemächern der Frauen sich öffneten. Chichi hob den Kopf und umklammerte Bulma's Hand. In den Räumen wurde es augenblicklich still. Es waren zwei Saiyajin, einer davon war Vegeta, der andere einer, den die beiden Frauen noch nie zuvor gesehen hatten. Bulma wurde rot. Sie hätte nicht gedacht, ihren düsteren Saiyajin so schnell wiederzusehen, eigentlich hatte sie sogar gefürchtet, ihn gar nicht mehr wiederzusehen.

Würdevoll schritt Vegeta durch die Reihen der Frauen, begleitet von deren anzüglichen, verliebten Blicken. Bulma wagte es kaum, ihn anzusehen. Beim bloßen Gedanken an ihn klopfte ihr Herz wie verrückt. Irgendwie war es ihr peinlich, wie sehr sie sich ihm an den Hals geworfen hatte in der vorangegangenen Nacht. Aber sie hatte sich so sehr nach etwas Zärtlichkeit gesehnt..

Vegeta schritt vorbei an den Frauen und hielt direkt auf Bulma und Chichi zu. Vor ihnen blieb er stehen, beugte sich runter und zerrte Bulma sanft auf die Füße. Er sagte etwas in seiner Sprache, die Bulma natürlich nicht verstehen konnte, dann winkte er seinen Begleiter heran und sagte etwas zu ihm. Der andere ließ einen Blick durch den Raum schweifen, dann zuckte er die Schultern und zog Chichi auf die Füße. „Lass mich los!", giftete die, aber vermutlich verstand er nicht einmal, was sie sagte.

Verfolgt von neidischen, ungläubigen und teilweise offen feindseligen Blicken wurden Bulma und Chichi aus dem Raum geführt. Die Tore schlossen sich mit einem lauten Knall hinter ihnen und plötzlich waren sie allein mit den beiden Männern. Vegeta und der andere unterhielten sich und Bulma nutzte die Gelegenheit, um sich den unbekannten Saiyajin näher anzusehen. Er war größer als Vegeta und hatte etwas hellere Haut, aber das gleiche pechschwarze Haar und die dunklen Augen. Erst hatte sie vermutet, die zwei wären Brüder, auch die Art wie sie miteinander sprachen, ließ diesen Schluss zu, aber dafür hatten sie zu verschiedene Gesichter. Vermutlich waren sie eher gute Freunde, Kampfgenossen oder dergleichen.

Schließlich nickte der Saiyajin Vegeta zu und sagte: „Na, Bejita." Mit einer Handbewegung verabschiedete er sich.

Vegeta erwiderte auf die selbe Weise und nannte dabei einen Namen: Kakarott. Bulma hatte das Gefühl, dass sie sich diesen Namen merken müsste. Dieser Kakarott hatte etwas Besonderes an sich. Sie würde ihm sicher noch öfter begegnen. Er hatte eine erstaunlich freundliche Ausstrahlung. Bei ihm war Chichi sicher gut aufgehoben, jedenfalls besser als bei einem von den Saiyajin, die sie bisher kennen gelernt hatte.

Ihre Wege trennten sich also, Bulma wurde von Vegeta wieder zu dem tollen Zimmer geführt während Kakarott Chichi in eine andere Richtung zog. Bulma hoffte nur, Chichi würde eine ähnlich angenehme Überraschung erleben wie sie selbst.

Es war ein wundervoller Sommerabend und der Ausblick von Vegeta's Zimmer aus war atemberaubend. Bulma staunte erst mal, als er sie in den Raum schob und achtete gar nicht darauf, dass er die Tür hinter sich schloss.

Erst als er sich im trüben Zwielicht des unerleuchteten Zimmers hinter sie stellte, wortlos, wurde ihr wieder bewusst, in was für einer Situation sie sich befand. Sofort kam das Herzklopfen zurück, die Verlegenheit, und auch ein mulmiges Gefühl. Sie drehte sich zu ihm um und stammelte: „Wegen gestern... ich war... nicht ich selbst! Ich war verschreckt und ich hab mich nur nach jemand gesehnt, der mich im Arm hält... das hatte nichts zu... bedeuten..." Sein Blick machte sie nervös. Er sah sie wieder so an, so kalt, undeutbar, auf eine Art, die ihr Schauer über den Rücken jagte.

Vegeta würdigte sie keiner Antwort sondern fummelte an seiner Uniform rum, bis der Umhang sich löste und auf den Boden glitt. Bulma schluckte. „Was ich damit sagen will... ist folgendes... ich weiß ja nicht viel über eure Sitten hier, aber... kö-könntest du mich wohl zurückbringen? Ich will das eigentlich nicht wiederholen, so eine bin ich nicht..."

Er streifte sich den Brustpanzer über den Kopf und hatte jetzt so wie letztes Mal nur noch die eng anliegende Hose und das Hemd an. Er sah schon toll aus. Und seine Augen...! Als er sie verengte, was anscheinend zu seiner Mimik gehörte, wurde sie fast schwach. „Was ist dabei?", fragte er und machte einen Schritt auf sie zu, was sie dazu brachte, zurückzuweichen. „Du sehnst dich nach einer Umarmung, nach Nähe, und ich kann sie dir geben."

Bulma stieß hart mit dem Rücken gegen die Glasfront und presste sich dagegen. Seine samtige Stimme, sein unglaublicher Blick... das war schon wieder fast zu viel für sie. Sie wusste, dass er es genauso meinte, wie er es gesagt hatte. Er hatte es gar nicht nötig, sie zu überreden, er hätte sich jederzeit eine der anderen hundert Frauen holen können, oder genauso gut könnte er sich einfach mit Gewalt nehmen, was er wollte. Die Macht, die er besaß, umgab ihn wie eine Aura, für ihn war das alles nur ein Spiel.

„Ich... ich glaube nur, dass das nicht richtig ist!", stammelte sie. „Wir benutzen einander doch bloß. Ich benutze dich, um etwas Wärme zu kriegen, du benutzt mich um deine sexuellen Energien abzureagieren."

„Darum geht es doch.", murmelte er und rückte ganz nah an ihr Gesicht heran. „Jeder nimmt sich, was er braucht. Oder willst du sagen, dass du dich nicht danach verzehrst, von mir geliebt zu werden?" Um seine Worte noch zu verstärken, presste er sich an sie und legte seine Arme ansatzweise um sie für eine warme, wohltuende Umarmung. Er hatte recht. Das wollte sie, brauchte sie so sehr. Warum auch nicht? Die Erde mit ihren Moralvorstellungen war weit, weit weg und es war fraglich, ob sie jemals dorthin zurückkehren könnte. Nach all dem, was sie durchgemacht hatte, brauchte sie diese kostbaren Augenblicke der Wärme einfach.

Am Morgen danach trafen sie einander wieder. Bulma war ausgeruht und fröhlich, aber auch Chichi lächelte. Automatisch nahm Bulma an, ihr wäre es ähnlich ergangen, aber als sie ihre Erfahrungen austauschten wurde schnell klar, dass jener Kakarott vom Wesen her doch ganz anders war als Vegeta.

„Ich hatte echt richtig Schiss, als sie uns in verschiedene Richtungen gezerrt haben!", erzählte Chichi eifrig. „Er brachte mich in sein Zimmer, ziemlich groß übrigens, er muss was besonderes sein, und mir schlotterten die Knie. Er wollte mir was sagen, aber ich versteh diese Sprache nicht. Und offenbar kann er keine Sprache von der Erde so wie dein Vegeta."

Chichi zog aus ihrer Tasche ein Gerät hervor, dass Bulma bekannt vorkam. Einen Scouter. „Hier! Das hat er mir gegeben! Wenn du es aufsetzt, kannst du saiyanisch und jede andere Sprache, die hier programmiert ist, verstehen. So konnten wir uns unterhalten!"

„Du konntest richtig mit ihm sprechen? Was hat er gesagt??" fragte Bulma.

Chichi seufzte. „Ach, er war richtig charmant. Und endlich haben wir ein paar Antworten..." Sie lächelte verklärt, als sie sich an das Gespräch erinnerte...

**Rückblende**

Chichi hatte sich ziemlich ungern von Bulma trennen lassen, aber es hatte keinen Sinn, der Saiyajin war ziemlich stark. Er brachte sie in ein Zimmer, welches nicht ganz so toll eingerichtet war wie das, welches Bulma beschrieben hatte, aber es hatte doch Ähnlichkeit. Auch von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Aber Chichi war zu nervös, um den Ausblick zu genießen. Sie hatte ganz sicher nicht vor, sich wie Bulma verführen zu lassen. Sie warf einen schüchternen Seitenblick auf den Saiyajin, stellte fest dass er irgendwie schon gut aussah, aber garantiert NICHT gut genug um mit ihm ins Bett zu springen.

Er drehte schließlich den Kopf und sah sie an. Seine dunklen Augen waren irgendwie erschreckend. Chichi wich sofort zurück und keifte: „Denk nicht mal dran! Keine Chance! Ich werde nicht zulassen, dass du..."

Er unterbrach sie in einer fremden Sprache, redete mit seiner hellen Stimme zu ihr, die so gar nicht zu der derben Sprache passen wollte. Aber das wesentlich größere Problem war, dass Chichi absolut kein Wort verstand.

Also keifte sich zurück: „Ich versteh keinen Ton!!" Er kam einen Schritt auf sie zu und ihr wurde doch etwas mulmig. „Komm mir nicht näher!", sagte sie verunsichert.

Im nächsten Moment wurde sie gegen die Wand geworfen und als sie die Augen wieder öffnete stand er dicht an sie gepresst, die Arme links und rechts von ihr an die Wand gestützt, und sah sie aus diesen merkwürdigen Augen an, die eine sehr hervorstechende Eigenschaft der Saiyajin zu sein schienen.

Chichi wollte was sagen, stellte aber fest, dass sie absolut nichts rausbrachte.

Er senkte den Kopf um sie zu küssen und sie wich zurück, so weit das ging. Nur Millimeter bevor sich ihre Lippen berührten, hielt er inne. Chichi merkte, dass sie den Atem anhielt. Wartete, anstatt ihn wegzuschubsen.

Sekundenlang verharrten die beiden so, dann grinste er plötzlich, stieß sich von der Wand ab und drehte sich weg von ihr. Chichi war überrascht von seinem plötzlichen Sinneswandel und auch ziemlich wütend. Diese Saiyajin schienen sich einen Spaß daraus zu machen, mit den Frauen zu spielen. Sowas gefiel ihr gar nicht. Bulma mochte vielleicht auf solche Typen stehen, aber sie ganz sicher nicht!

Im nächsten Moment sagte der Saiyajin ein knappes, schnelles Wort und warf ihr dann etwas zu. Überrascht schaute sie auf das Ding runter. Eins von den Dingern, wie auch Radditz sie getragen hatte. Wie hatte er das noch mal genannt? Scouter?

Ihr Blick schweifte von den kleinen Stück Technik zurück zu dem Saiyajin. Sie war sich nicht sicher, was sie jetzt damit machen sollte.

Schließlich wurde er ungeduldig, stieß ein leises Seufzen aus und kam zu ihr. Nahm ihr den Scouter aus der Hand und setzte ihn ihr auf. Etwas unsicher darüber, was sie dazu sagen sollte, ließ Chichi ihn erstmal machen. Er drückte ein paar Knöpfe und redete dabei mit seiner dunklen Sprache auf sie ein, bis plötzlich...

„...du mich verstehen?"

Chichi's Kopf ruckte hoch. „WAS?", fragte sie.

„Kannst – du – mich – verstehen?", sagte er ganz langsam, so als würde er mit einem Idioten sprechen. Sie nickte wütend. „Der Scouter übersetzt Saiyago."

Sie sah ihn überrascht an. „Jetzt können Bulma und ich uns endlich verständigen! Kann ich den behalten?"

„Mh.", er nickte. „Ihr beiden solltet trotzdem schnell saiyago lernen."

„Okay... danke."

Er nickte rasch und drehte sich dann weg, find an in seinem Schrank herumzuwühlen. Chichi stand noch immer an die Wand gelehnt und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Schließlich stellte sie einfach die Frage, die ihr auf der Seele brannte: „Warum hast du mich hierher gebracht?"

Kakarott drehte sich nicht um, als er antwortete: „Weil man das von mir erwartet."

„Das versteh ich nicht."

„Ich bin ein Saiyajin und ich genieße das Privileg, Vegeta's privaten ‚Harem' nutzen zu können. Da sollte ich mir besser jede Nacht eine von euch holen. Sonst hält man mich noch für andersrum."

Chichi zuckte bei dem Wort ‚Harem' zusammen. Das war doch wohl ein Scherz gewesen! „Bulma und ich, wir gehören aber nicht dazu! Wir sind von der Erde, oder soll das heißen wir können nie mehr zurück??"

Er kratzte sich am Kopf und meinte: „Nun, wir fanden euer Schiff, ihr wart gestrandet. Ohne uns wärt ihr jetzt tot. Nach saiyanischem Gesetz gehört ihr damit uns, genauer gesagt dem König. Weil ihr Frauen seid hat er euch seinem Sohn Vegeta zum Geschenk gemacht, damit der sich ein bisschen austoben kann."

„Also sind wir tatsächlich so was wie Sex-Sklavinnen?", flüsterte Chichi entsetzt. „Und wir dürfen nie mehr nach Hause?"

Kakarott zuckte die Schultern. „Die meisten, die hierher kamen, wollten sowieso nicht mehr weg. Vegeta-sei ist ein reicher Planet, hier bekommt man alles im Überfluss. Und ihr hättet es schlimmer treffen können. Vegeta behandelt seine Frauen gut, die meisten fühlen sich sowieso zu ihm hingezogen. Er hat etwas an sich das ihn unwiderstehlich macht. Aber das wirst du auch noch merken."

„Das will ich aber gar nicht merken!", protestierte sie. „Ich habe keine Lust diesen Typ oder irgendwen sonst an mich ran zu lassen!" Sie merkte zu spät, was sie da gesagt hatte und sah ihn ängstlich an. Sein Blick war undeutbar, eine Eigenart, die viele Saiyajin zu besitzen schienen. „Was wirst du mit mir machen?", fragte sie ängstlich.

Der junge Saiyajin machte eine abfällige Handbewegung. „Ich habe es nicht nötig, eine Frau zu irgendwas zu zwingen! Du wirst heute Nacht hier schlafen, aber ich werde dich nicht anfassen."

Chichi spürte, wie sie rot wurde. Irgendwas hatte er schon an sich, und was er gerade gesagt hatte ließ auf einen sehr edlen Charakter schließen. „Danke.", murmelte sie.

Kakarott gähnte. „Ich denke, das war auch das Stichwort. Ich bin todmüde." Er zog sein Hemd und seine Hose aus und stieg nur in weiten Boxershorts ins Bett. Dann sah er sie an und grinste: „Na? Kommst du auch oder willst du die ganze Nacht da rumstehen?"

Ziemlich verlegen zog Chichi sich soweit aus, dass sie sich noch sehen lassen konnte, dann krabbelte sie auf die andere Seite des riesigen Bettes, ganz an den Rand, und deckte sich zu. Irgendwie seltsam, mit einem Mann in einem Bett zu schlafen. Er fing schon ziemlich bald neben ihr an zu schnarchen und sie merkte, sie gerne sie zu ihm hin gerückt wäre, um sich umarmen zu lassen, ein bisschen von seiner Wärme zu spüren. Sie wusste nicht, was diesen plötzlichen Wunsch ausgelöst hatte, vielleicht nur die Einsamkeit auf diesem Planeten, aber sie kämpfte ihn nieder und zwang sich, zu schlafen.

**Rückblende Ende**

Bulma nickte anerkennend. „Diese Saiyajin sind vielleicht doch nicht so fies wie wir dachten. Und ich dachte schon, du strahlst so, weil ihr es getan habt." Sie untersuchte den Scouter neugierig. „Also damit lässt sich echt was machen! Das ist ein echt tolles Stück Technik! Und endlich können wir uns mit den anderen verständigen!"

Chichi fragte unerwartet: „Sag mal, wie verlief denn dein Treffen mit Vegeta? Bist du jetzt keine Jungfrau mehr?"

Bulma wurde rot. „Du bist echt indiskret, Chichi! Wir haben es nicht getan, falls du es wissen willst. Es war wieder so wie gestern Nacht, nur noch viel besser."

„Der Mann muss wirklich geschickte Finger haben.", witzelte Chichi und erntete dafür einen Stoß in die Rippen.

„Du bist unmöglich, Chii. Aber langsam werden die Dinge interessant, auf diesem Planeten... Vegeta-sei. Dieser Scouter wird uns helfen, ich werde ihn ein wenig modifizieren, dann können wir damit die Erde kontaktieren. Dann kommt Yamchu und rettet uns."

„Wenn du überhaupt noch gerettet werden WILLST, vor dem Saiyajin mit den stechenden Augen..."

„Du bist unmöglich..."

Nächstes Kapitel: „Leidenschaftliche Nächte"