Kapitel 14: Verrat

„Dreh dich um und sieh mich an!", befahl Vegeta mit harter Stimme. Der Saiyajin drehte sich langsam um und kam aus der Dunkelheit hervor.

Die Augen des Prinzen weiteten sich, als die Person ihn aus dunklen, traurigen Augen ansah. Vegeta verlor vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben die Fassung. Sein Gesicht verzog sich zu einem schmerzerfüllten Ausdruck und er flüsterte heiser: „Kakarott..."

Sein alter Freund, sein engster Vertrauter, sein Leibwächter, sah ihn nur stumm an, seine Augen unsäglich traurig.

Vegeta konnte es kaum fassen. „Kakarott, du... du bist der Verräter?", stammelte er.

„Ja, Vejita.", gestand Kakarott und beugte langsam seinen Kopf vor ihm. „Verzeiht mir, mein Prinz." Warum sprach er ihn auf einmal so förmlich an? Es war, als sei jede Vertrautheit zwischen ihnen ausgelöscht, ebenso wie ihre Freundschaft.

Der Prinz schüttelte fassungslos seinen Kopf. Er war schon sehr oft enttäuscht und verraten worden, das war sein Schicksal als Prinz. Und bei allen war es eine Überraschung gewesen. Aber noch kein Verrat hatte ihn so tief erschüttert wie dieser. Er hätte Kakarott blind vertraut, für ihn seine Hand ins Feuer gehalten.

Aber plötzlich machte alles einen Sinn. Warum die Rebellen immer so gut informiert gewesen waren, warum Kakarott ihn so schnurstracks zum Versteck von Natto hatte führen können, wieso er nicht mitgekämpft hatte...

So lange waren sie Freunde gewesen, Brüder, engste Vertraute. Und jetzt... nun lag das alles in Scherben vor ihm. Es war alles Lüge gewesen. Lüge! In seiner Brust wütete blinder Schmerz. Kakarott hatte ihn belogen und betrogen, sein Vertrauen missbraucht und ihn verraten. Alles woran er geglaubt hatte, war eine verdammte Lüge gewesen!!!

Mit einem Schrei stürzte Vegeta sich auf Kakarott.

„Du verdammter Bastard!!!", brüllte er und hieb Kakarott erbarmungslos die Faust ins Gesicht. Der wurde gleich mehrere Meter durchs Zimmer geschleudert. „Wie konntest du mir das antun?!?", schrie der Prinz in blinder Wut und stürzte sie wieder auf seinen Gegner. Kakarott hob bloß abwehrend die Hände, aber er schlug nicht zurück, als Vegeta begann, auf ihn einzuprügeln.

„Wehr dich!", schrie Vegeta. „Los doch! Wehr dich endlich, Kakarott! Schlag zurück, du elender Feigling!" Er feuerte einen Energiestrahl auf Kakarott ab, mit solcher Wucht, dass sein ehemals bester Freund durch den Raum geschleudert wurde, die Wand durchschlug und mit einem Schrei hinab in den Innenhof stürzte. Rasend vor Zorn zischte Vegeta gleich hinterher.

Er sah noch, wie Kakarott hart auf dem Boden aufschlug. Sein Zorn kannte keine Grenzen. Er beschleunigte seinen Sturzflug sogar noch und mit dieser vollen Wucht ließ er sich auf den Körper des anderen fallen. Kakarott schrie auf. „Warum wehrst du dich nicht?", brüllte der Prinz und schlug ihm die Faust ins Gesicht. Dann sprang er in die Höhe und wartete auf eine Antwort oder Reaktion des anderen.

„Ich will... ich will nicht gegen dich kämpfen!!" Kakarott richtete sich mühsam wieder auf.

„Du elender Verräter!", schrie der Prinz. „Du wirst es müssen, denn sonst töte ich dich auf der Stelle!" Er feuerte einen Energiestrahl ab, doch Kakarott wich ihm aus. „Warum kämpfst du nicht endlich?"

„Weil ich dich nicht besiegen möchte! Ich will meinen besten Freund nicht töten!!"

Das war endgültig zu viel. Mit einem wütenden Schrei stürzte Vegeta sich auf Kakarott und riss ihn mit seinem bloßen Körpergewicht zu Boden. Seine Hände legten sich um Kakarotts Hals und drückten zu. „Du hättest gar nicht die Macht mich zu töten! Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden?? Ich bin immer noch stärker als du!" Immer fester drückte er zu, und Kakarott brachte bereits nur noch ein Röcheln heraus. Jetzt war er gezwungen, zu handeln. Entweder er wehrte sich endlich, oder er würde sterben!

Und tatsächlich, nach endlosen Sekunden hob sich seine Hand, und dann blendete gleißendes Licht den Prinzen als Kakarott einen Ki-Blast auf ihn abfeuerte und ihn damit von sich runter katapultierte. Vegeta schlitterte meterweit über den Boden, doch er sprang sofort wieder auf die Füße. Auch Kakarott stand bereits wieder. Die Würgemale an seinem Hals waren deutlich zu erkennen. „Ich will nicht kämpfen, Vegeta! Aber wenn du mich dazu zwingst, dann werde ich dir beweisen, wie stark ich wirklich bin!"

„Na endlich! Ich werde dich zerquetschen wie ein lästiges Insekt! Du wirst für deinen Verrat teuer bezahlen, Kakarott!"

Das waren für Minuten die letzten Worte, die gesprochen wurden. Ein wütender Kampf entbrannte, und er unterschied sich deutlich von den unzähligen Übungskämpfen, die die beiden ausgetragen hatten. Es war keine Zeit für Spielchen. Jeder von ihnen wollte als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen, und diesmal kämpften sie nicht nur um des Kampfes willen. Einer von ihnen kämpfte für den Hass und die Enttäuschung, der andere für ihrer beider Freundschaft.

Während die beiden erbitterten Gegner sich bis aufs Blut bekämpften, sammelte sich eine Menge von Beobachtern um den Innenhof und hinter den Fenstern des Palastes. Es waren Wachen, Diener des Königs, oder auch einfach Saiyajin, die zufällig vorbeigekommen waren. Keiner von ihnen wagte es, einzugreifen. Sie alle wussten, wie ernst die Lage war. Jemand der es gewagt hätte, die beiden Kämpfer in ihrem Duell zu stören, hätte es zweifellos mit dem Leben bezahlt. Aber in einem waren sich alle einig: es war gefährlich, solchen Energien freien Lauf zu lassen. Diese beiden würden noch Freezer anlocken, dem die Macht der Saiyajin schon immer ein Dorn im Auge gewesen war.

Ein Duell, geführt mit solcher Härte, forderte natürlich seinen Preis. Vegeta hatte sehr viel Energie verloren, und Kakarott ging es nicht anders. Sie bluteten beide aus zahlreichen kleinen Wunden. Aber keiner von ihnen schien bis jetzt einen Vorteil für sich gewonnen zu haben. Auch der Prinz wusste um die Gefahr, Freezer mit diesen Kräften anzulocken. Er musste dies beenden, so schnell es nur irgendwie ging.

Dieser Gedanke ging sofort wieder verloren, als Kakarott, nachdem der Prinz ihm einen krachenden Schlag ins Genick verpasst hatte, auf seinem Sturzflug in Richtung Boden ganz plötzlich verschwunden war. Vegeta riss die Augen weit auf und sein Kopf ruckte nervös herum. Wo zum Teufel war er? Wie hatte er das gemacht? Was für eine Technik war das?

Es krachte und er spürte einen dumpfen Schmerz in seinem Rücken, und dann war er es auf einmal, der mit rasantem Tempo dem steinernen Boden des Innenhofs entgegen raste. Verflucht! Seit wann war Kakarott so schnell? Mit allem was er noch hatte bremste Vegeta seinen Sturz und konnte sich gerade mal ein paar Meter über dem Boden wieder fangen. Er fuhr herum und schickte als erstes einen Ki-Strahl in Richtung seines Gegners. Dann mobilisierte er sein Ki und schoss mit immensem Tempo wieder in die Höhe. Das war verdammt knapp gewesen. Noch mal durfte er sich von diesem Trick nicht reinlegen lassen, sonst würde er verlieren.

Er raste auf Kakarott zu, der noch von dem Ki-Strahl abgelenkt war, und ballte die Hand zur Faust. Ein gezielter Schlag in den Magen würde diesen Kampf ein für alle mal beenden! Er kam ihm immer näher, riss den Arm nach hinten und dann schlug er zu – und traf ins Nichts. Kakarott war schon zum zweiten Mal wie von Geisterhand verschwunden. Verfluchte Technik!

Aber diesmal behielt Vegeta einen kühlen Kopf. Er konnte ihn nicht sehen, also schloss er die Augen und versuchte, ihn zu fühlen. Und da war sie, Kakarotts Aura! Direkt hinter ihm, und sie kam mit rasender Geschwindigkeit näher. Vegeta wartete so lange, bis es fast zu spät war. Und dann stieß er sich empor, vollführte eine Drehung in der Luft und Kakarott's gut gezielter Schlag traf ins Leere. Aber nicht nur das, durch die Drehung nahm Vegeta genug Kraft mit, er drehte sich um die eigene Achse und verpasste seinem Gegner einen Tritt mit solcher Wucht, dass Kakarott wie eine Puppe meterweit durch die Luft flog und wie ein Geschoss einen der Türme traf und ihn halb zum Einsturz brachte. Er wurde unter den Trümmern begraben, und als der Staub sich legte, wurde es gespenstisch still.

Vegeta flog senkrecht zurück auf den Boden, direkt vor den eingestürzten Turm. Er machte sich keine Illusionen. Kakarott war ihm ebenbürtig, so ein Aufprall konnte ihn nie im Leben außer Gefecht setzen. Und da hallte auch schon ein Wutschrei über den Hof und mit einem Knall wurden die Trümmer auseinandergesprengt. Kakarott.

Vegeta rannte los, direkt auf den Feind zu. Er sammelte all seine Energie in seinen Händen. „Stell dich dieser Energie, wenn du dich traust!", brüllte er. Und er sah, dass Kakarott es ihm gleich tat.

Die stummen Zuschauer hielten den Atem an, als die erbitterten Gegner aufeinander zu stürzten, beide mit flammender Energie um ihre Hände. Als sie aufeinander trafen, wurde es einen Augenblick lang taghell, und dann bebte der Boden, als der Palast von einer gewaltigen Schockwelle erfasst wurde.

Als das Licht wieder erloschen war, sah man die beiden Saiyajin wieder. Sie standen einander direkt gegenüber, die Hände ineinander gekrallt. Sie bewegten sich fast nicht, wären da nicht die flammenartigen Auren gewesen, die um sie herum schimmerten und immer größer wurden, hätte man glauben können, sie würden nicht kämpfen. Die Beobachter hielten den Atem an. Zweifellos würde es sich hier und jetzt entscheiden, das Duell, auf das viele von ihnen schon lange gewartet hatten.

Vegeta powerte sich immer weiter hoch. Mehr und mehr Kraft, von deren Existenz er selbst nichts gewusst hatte, holte er aus seinem Körper heraus und leitete sie in seine Hände, die er mit aller Macht gegen die des anderen drückte. Dies war längst kein gewöhnlicher Kampf mehr. Sie kämpften mittlerweile auf drei Ebenen. Zuerst war da die bloße Körperkraft, die sie gegeneinander einsetzten und mit der sie versuchten, den anderen zurückzudrängen. Dann waren da ihre Auren, ihr Ki das sich immer weiter hoch puschte, in einem Versuch, das des anderen zu übertreffen. Wie Flammenkränze umgab das Ki sie beide, loderte höher und höher zum Himmel empor. Und zuletzt starrten sie einander in die Augen, unablässig, und fochten einen stummen Kampf der Willenskraft.

Die Sekunden schmolzen dahin zu Ewigkeiten, als jeder von ihnen an sein Limit ging, in der Hoffnung, der andere würde zuerst aufgeben oder seine Grenzen erreichen. Vegeta fühlte etwas, eine Barriere in seinem Geist, die er im Begriff war zu durchbrechen. Er spürte, dass dahinter große Kraft wartete, noch unbeschreiblicher als das, was er schon erreicht hatte.

Vegeta stieß zischend die Luft aus. Warum schimmerten die Augen seines Gegenüber auf einmal grün? Vegeta sah in diese Augen, und er sah, dass Kakarott ebenso wie er im Begriff war, eine Grenze zu sprengen. Diese Augen... Vielleicht.... Vielleicht ist er der legendäre Super-Saiyajin??!?

Und doch war es Kakarott, der am Ende als erster nachgab. Sein Blick senkte sich, und nun waren seine Augen wieder dunkel, und leer. „Du hast gewonnen.", murmelte er und sein Ki fiel rapide ab. Er konnte sich nicht länger gegen Vegeta behaupten und wurde nach hinten geworfen. Vegeta ließ sein Ki nun ebenfalls absinken. Er hatte gewonnen. Den einzigen Gegner besiegt, der ihm hätte gefährlich werden können. Warum nur bedeutete ihm dieser Sieg nichts? Warum ließ der Anblick des besiegten Kakarott ihn kalt?

Langsam schritt er rüber zu seinem Gegner. Das Geräusch seiner Schuhe auf dem Boden dröhnte in seinen Ohren. Kakarott schob seinen Oberkörper in die Höhe und stand wackelig auf. „Du hast mich besiegt, Vegeta. Ist es das, was du wolltest?"

Auf einmal war sein Zorn verraucht. Sein Atem ging schwer, ebenso wie der seines Gegenüber. „Nein.", antwortete er. „Was ich will ist eine Antwort auf meine Frage. Warum, Kakarott?"

Kakarott sah ihm fest in die Augen. „Weil ich an das glaube, was ich getan habe. Freezer muss bekämpft werden, ganz egal wie viele Opfer es kostet."

Mit leeren Augen starrte Vegeta den jungen Saiyajin an. „Dann hast du mich also die ganze Zeit belogen. Du hast mich ausspioniert, mich benutzt." Kakarott's Schweigen war Antwort genug. „Wie lange schon?"

„Einige Jahre.", gestand er mit gesenktem Kopf. Vegeta glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

„Haben... haben die Frauen etwas gewusst?"

„Nein!", rief Kakarott schnell. Sein Blick wurde unsicher, als er hinzufügte: „Chichi weiß es vermutlich. Sie und ich, wir haben... ich habe... ich kann sie in meinem Kopf hören. Vielleicht weiß sie es, aber erst seit heute Nacht. Du darfst ihr nichts tun!"

Die Augen des Prinzen brannten. Der Zorn, den er plötzlich herbeisehnte, wollte einfach nicht in ihm aufkommen. Da war nur Verzweiflung. Leise, fast traurig fragte er: „Du weißt, was ich jetzt tun muss?"

Kakarott nickte langsam. „Ich weiß." Zitternd griff Vegeta unter seinen Kampfanzug nach dem Scouter. Er sah auf das Ding herab, aber er zögerte. Sah seinen alten Freund den er zu kennen geglaubt hatte, lange an. Irgendwie hoffte er darauf, Kakarott würde ihm einen Grund nennen, warum er es nicht tun sollte. Ewigkeiten lang.

Und dann drückte er den Knopf und sagte mit heiserer Stimme: „Schickt Wachen in den Hof. Ich habe einen Verräter enttarnt." Achtlos ließ er den Scouter fallen. Gerade hatte er sein Herz verkauft, an sein Bluterbe und den Thron, den er besteigen würde.

Wieder schauten die beiden Männer einander an. „Willst du dich denn nicht wehren, Kakarott?", fragte Vegeta heiser. Beinah hoffte er, der andere würde es tun. Würde ihn niederschlagen und fliehen. „Ich bin geschwächt, und ich weiß, dass du noch Reserven hattest. Willst du nicht versuchen, zu fliehen, solange du noch kannst?" Bitte. Lauf vor mir weg, bevor ich dich zerstöre!

Kakarott lächelte ein ehrliches Lächeln. Es war etwas sehr seltenes unter Saiyajin. „Ich kann nicht davor weglaufen. Ich bin froh, dass es so kommt."

„Wieso tust du mir das an?"

„Hege keinen Zorn gegen mich, Vegeta. Ich konnte nicht anders handeln.", flüsterte Kakarott. „Ich liebe dich wie einen Bruder. Aber ich muss das tun."

„Und ich muss meine Pflicht tun.", antwortete Vegeta. Durch das große Tor stürmten eine ganze Horde von Saiyajin in den Innenhof. Sie rannten auf Vegeta zu, blieben dann aber unschlüssig stehen und sagen sich um. Sie begriffen nicht, dass der Verräter der Mann war, der dem Prinzen gegenüber stand und ihn so traurig ansah. Sie begriffen es erst, als Vegeta sagte: „Das ist er. Nehmt ihn fest." Die Männer konnten es erst nicht glauben. Kakarott war eine Legende, bekannt als der treueste Anhänger der Königsfamilie. Mit deutlichem Respekt in den Augen hielten sie ihn fest und legten ihm Handschellen an.

Als sie ihn zum Tor hinaus brachten, drehte Kakarott noch einmal seinen Kopf. „Bitte... Hasse mich nicht, Bruder.", sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Dann waren sie fort und Vegeta blieb allein zurück. Wie betäubt setzte er sich in Bewegung, schritt stumm an den staunenden Saiyajin vorbei, betrat den Palast. Er setzte einen Fuß vor den anderen, bis er auf einmal vor seinem Zimmer stand. Er öffnete die Tür und durchschritt den leeren Raum. Warf einen Blick aus dem Fenster und sah dort unten die Wachen, beobachtete, wie sie Kakarott fortbrachten. Alles in ihm drin fühlte sich hart und kalt an.

Die Tür ging auf und Bulma stürmte in den Raum. „Vegeta!", rief sie. „Irgendwas stimmt nicht mit Chichi! Ich habe dich überall gesucht! Sie ist plötzlich bewusstlos geworden! Vegeta??" Als er nicht antwortete, folgte sie seinem Blick aus dem Fenster. „Was ist passiert? Was machen diese Männer mit Kakarott?", fragte sie aber er antwortete ihr nicht. „Vegeta, antworte mir doch... Was ist passiert?"

Er legte eine Hand auf das kalte Glas, als Kakarott unten wie ein Schwerverbrecher über den Platz geführt wurde. „Sie bringen ihn in die Kerker der Hauptstadt. Er war der Verräter.", erklärte er tonlos.

„Un...unmöglich!", keuchte sie. „Der liebe Kakarott? Er soll... ein Verräter sein? Das glaube ich nicht! Vegeta, das muss ein Irrtum sein! Er kann doch nicht..."

Er drehte den Kopf und schaute sie durchdringend an. „Es ist kein Irrtum. Er hat es mir selbst gesagt."

„Vegeta... du blutest ja!", murmelte sie. Als er ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, dass es nichts weiter als Kratzer waren, fiel ihr Blick zurück aus dem Fenster. Kakarott und die Wachen waren verschwunden. „Was... was werden sie mit ihm machen?"

„Ihn foltern.", entgegnete Vegeta emotionslos. „Versuchen, Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Informationen über die Rebellen, deren Verstecke. Und dann wird er verurteilt, vermutlich zum Tode." Er erwartete, dass sie ihn anschreien, verurteilen würde, weil er dies zugelassen hatte. Aber sie sah einfach nur traurig zu, wie Kakarott fortgebracht hatte. Verständnislos murmelte Vegeta: „Er hat sich nicht einmal gewehrt, als ich die Wachen gerufen habe."

„Vejita, es tut mir so leid!", sagte Bulma ehrlich.

„Warum... warum hat ER mich verraten? Warum?? Wie konnte er mir das antun?" Vegeta sackte in sich zusammen, wurde von ihren trostspendenden Armen aufgefangen, bis sie mit ihm zu Boden sank und ihn vorsichtig umarmte. „Bin ich so verabscheuungswürdig, dass mein Bruder mich verraten musste?"

„Nein... Er muss seine Gründe gehabt haben! Du warst ihm viel zu wichtig, das weiß ich. Glaube an ihn, Vegeta."

Er schlang seine Arme um sie, drückte sein tränennasses Gesicht an ihre Brust, um sie seine Schwäche nicht sehen zu lassen. So wie heute hatte er sich noch niemals gefühlt. So leer, so allein. Er wusste eigentlich nur noch eins: Niemals, nie mehr würde er jemandem vertrauen.

Nächstes Kapitel: Großmut