Kapitel 16: Ungebetene Gäste
Spät nachts, weit nach Mitternacht, wagte sich eine ganz in schwarz gekleidete Gestalt in den Innenhof des Palastes. Der Fremde bewegte sich mit hoher Geschwindigkeit und verstand es, sich geschickt vor den Blicken der Palastwachen zu verbergen. Der Fremde wartete eine günstige Gelegenheit ab, dann stieg er hoch in die Luft am höchsten Turm des Palastes entlang, bis er auf dem Balkon landete.
Dort wartete er, lauerte wie ein Schatten in der Dunkelheit, unbemerkt.
Es verging fast eine halbe Stunde, bis sich auf dem Balkon etwas tat. Die Tür öffnete sich und eine junge Frau trat auf den Balkon. Ihr blaues Haar schimmerte im fahlen Licht des Mondes. Der Fremde wartete geduldig, ob auch der Prinz nach draußen kommen würde.
Dann, als er sicher war, dass dieser nicht auftauchen würde, trat er aus den Schatten hervor. Er schwebte rüber zu der Frau, die gebannt auf die silbrig schimmernde Stadt runterschaute. Er atmete tief ein, und... schnellte dann vor. Seine Hand legte sich fest auf ihren Mund, die andere hielt sie in eisernem Griff fest. Sie konnte nicht mal mehr schreien.
Grob zischte er: „Sei ruhig! Wenn du mir versprichst, nicht zu schreien, dann lass ich dich los."
Sie nickte und sein Griff lockerte sich. Sie drehte sich um und flüsterte: „Kakarott!! Was machst du denn hier?!!"
„Bulma, sei leise!", raunte er. „Du musst mir einen Gefallen tun."
„Bist du irre?", zischte sie und er schüttelte hektisch seinen Kopf um sie dazu zu bringen, leiser zu sprechen. „Wenn sie dich hier erwischen, töten sie dich!"
„Das weiß ich auch!", flüsterte er. „Aber ich konnte nicht anders. Ich muss Chichi sehen! Aber dazu brauche ich deine Hilfe. Du musst Vegeta ablenken, er darf auf keinen Fall in ihr Zimmer kommen. Schaffst du das?"
„Klar, aber..."
„Danke!" Er ließ sie los und war auch schon wieder in der Dunkelheit verschwunden.
Bulma schüttelte ihren Kopf. „Dieser Idiot.", murmelte sie in die Nacht hinein. „Riskiert hier Kopf und Kragen. Und ich muss es ausbaden." Nun, ausbaden war vielleicht das falsche Wort. Sie wusste durchaus, wie sie Vegeta ablenken konnte. Trotzdem war ihr nicht ganz wohl bei der Sache.
Irgendwo auf einem vom Turm des Prinzen weit entfernten Bereich des Palastes, landete ein Space Pod. Für gewöhnlich war das kein besonderes Ereignis, aber dieser wurde von besonders hoher Seite erwartet. Eine kleine Gruppe von Saiyajin hatte hier auf die Ankunft gewartet. Mit einem Zischen ging die Tür des kleinen Gefährts auf und sein Passagier stand auf.
Der König neigte den Kopf zum Gruß. „Willkommen zurück auf Vegeta-sei. Gleich morgen früh werde ich dir meinen Sohn vorstellen."
Die Person murmelte eine kurze Begrüßung, ohne dabei die Augen von denen des Königs abzuwenden. „Ich bin sicher, ich werde ihm gefallen. Ich habe schon sehr viel von Prinz Vegeta gehört. Ich freue mich darauf, ihn kennen zu lernen." Die schwarzen Augen der Saiyajin-Frau blitzten gefährlich auf.
Chichi blinzelte. Sie war auf ihrem Bett eingenickt, schon wieder. Müde schaute sie durch das offene Fenster in die tiefschwarze Nacht. Wie sehr wünschte sie sich, jetzt würde sich einfach die Tür öffnen und Kakarott würde den Raum betreten so wie früher. Er würde versuchen, leise zu sein, es aber nicht schaffen und mindestens gegen drei Gegenstände laufen. Dann würde er zu ihr ans Bett kommen und ihr über den Kopf streicheln. Chichi seufzte leise. So würde es nie wieder sein. Er war...
Irgendetwas geschah. Sie wusste nicht was, aber irgendwas hatte sich gerade bewegt im Raum. Sofort richtete sie sich auf und starrte angestrengt in die Dunkelheit. „Ist da jemand?", fragte sie erschrocken.
„Sschtt, Chichi.", machte eine warme Stimme und Chichi sprang überrascht auf.
„Kakarott!", flüsterte sie und erkannte dann auch seine Silhouette am Fenster. „Kakarott, bist du's wirklich?!"
Er kam zu ihr und umarmte sie. „Natürlich. Ich konnte dich nicht einfach so verlassen." Er drückte sie fest an sich, mit gerade so viel Kraft dass er ihr nicht wehtat. Dann ließ er sie los und schaute sie an. In der Dunkelheit konnte sie gerade noch seine Augen ausmachen. „Wir haben nicht sehr viel Zeit, Chichi. Ich bin gekommen um mich zu verabschieden."
„WAS?", rief sie und presste sich dann hastig die Hand vor den Mund. „Aber Kakarott! Ich dachte, du bist gekommen um mich mitzunehmen!"
„Das geht leider nicht.", sagte er traurig.
„Aber..."
„Verlang das nicht von mir, Chichi! Das kann ich nicht!"
Verzweifelt senkte sie den Kopf. „Dann werde ich dich nie wieder sehen?"
„Ich weiß nicht." Er strich durch ihr Haar. „Zumindest für eine lange Zeit nicht, Chichi." Sie konnte dazu nichts sagen. Allein der Gedanke daran tat weh. In den letzten Tagen, als sie von ihm getrennt gewesen war, da hatte es so wehgetan, dass der Schmerz beinah körperlich gewesen war. Es war, als hätte es sie von innen heraus zerfressen. Spürte er das denn nicht? „Ich habe von dir geträumt, Chichi. Jede Nacht, immer denselben Traum. Es waren keine Träume, oder?"
„Ich hatte sie auch.", antwortete sie überrascht. Wie war das möglich?
„Durch unsere Verbindung.", antwortete er, so als habe er ihre Gedanken gelesen. „Fühlst du nicht das Band zwischen uns? Du bist keine von uns, aber trotzdem ist es da. Und es wird stärker. Wir können uns in unseren Träumen sehen."
Endlich verstand sie, warum ihr diese Träume so merkwürdig real vorgekommen waren. „Was meinst du damit, es wird stärker?"
„Vielleicht können wir irgendwann noch mehr. Ich kann es nicht sagen, du bist ein Mensch... aber auch wenn wir getrennt sind, kann ich so immer bei dir sein."
Chichi schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Kakarott... bleib bei mir... bleib... wenigstens noch heute Nacht... bei mir..." Sie wusste, in was für Schwierigkeiten sie ihn mit so einer Bitte brachte. Aber sie hatte ihn so sehr vermisst, sie konnte ihn jetzt noch nicht gehen lassen. Sie wollte sich verabschieden. Richtig verabschieden.
„Oh, Chichi...", flüsterte er und sie konnte fühlen, wie schwer es ihm fiel, der Versuchung zu widerstehen. Er schloss seine Augen und dachte darüber nach. „In Ordnung.", flüsterte er. „Vegeta ist beschäftigt. Vielleicht merkt es keiner."
Gut drei Stunden später warf Kakarott – vom Bett aus – einen Blick aus dem Fenster. „Es ist schon spät. Die Sonne geht in zwei Stunden auf. Wenn ich lebend aus dem Palast kommen will, muss ich bald gehen."
Chichi wollte nicht, dass er jetzt schon ging. Aber sie sah ein, dass es um sein Leben ging. Es war hier in höchster Gefahr, und es war sehr leichtsinnig von ihm gewesen, auf sie zu hören und hier zu bleiben. Deswegen ließ sie ihn los und setzte sich im Bett auf. Er griff nach seiner Kleidung und zog sich langsam an. „Was wird jetzt aus mir, Kakarott, wenn du nicht mehr da bist?"
„Als Geächteter habe ich keinen Anspruch mehr auf dich. Aber ich vertraue Vegeta. Er wird nicht zulassen, dass dir etwas geschieht."
„Vegeta.", sagte sie verächtlich. „Wegen ihm bist du verbannt worden, ich hasse ihn."
Kakarott warf ihr einen missbilligenden Blick zu. „Vegeta hat mir das Leben gerettet. Ohne ihn wäre ich tot und du…" Er vollendete seinen Satz nicht, aber Chichi bekam unwillkürlich eine Gänsehaut. Hatte die Verbindung zwischen ihnen etwas damit zu tun? Wenn er starb, was passierte dann mit ihr, und umgekehrt?
Er lächelte sie an. „Denk nicht darüber nach. Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir. Vielleicht schickt er dich und Bulma nach Hause, wenn sein Vater ihn verheiratet?"
Chichi erschrak. Wenn sie wirklich auf die Erde geschickt wurde… dann bestand tatsächlich gar keine Chance mehr, ihn je wieder zu sehen. „Ich gehe nicht zurück auf die Erde! Nicht ohne dich!"
„Vegeta wird dir wohl kaum die Wahl lassen, Chichi. Es ist das Beste so. Such dir einen netten Mann auf der Erde und vergiss, was du hier erlebt hast. Vergiss mich."
Sie antwortete ihm nicht. Für sie stand nur fest, dass sie ihn nicht vergessen konnte und wollte.
Kakarott hatte sich fertig angezogen und stand auf. „Komm, Chichi. Es ist Zeit, Lebwohl zu sagen."
In ihrem Bauch schmerzte es. Wie verabschiedete man sich von jemandem, den man nie wieder sehen würde? Gemeinsam gingen sie zum Fenster, dann drehte er sich zu ihr um. Sein Blick war ernst, aber man sah ihm nicht an, ob und wie sehr ihn dieser Abschied schmerzte. Chichi dagegen konnte sich nicht zurückhalten. „Kakarott, lass mich mit dir kommen!!"
Er streichelte über ihr Haar. „Nicht, Chichi. Das wäre kein Leben für dich. Ich bin jetzt ein Geächteter, mein Leben ist immer und überall in Gefahr. Das kann und will ich dir nicht antun."
Sie drückte ihre tränennasse Wange an seine Handfläche. „Aber wenn ich es so will..."
„Tut mir leid. Ich kann dich nicht mitnehmen."
Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Kakarott, es tut so weh.", murmelte sie. „Ich will nicht, dass du mich hier alleine lässt!" Sie ließ sich von ihm umarmen und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
Seine Arme legten sich tröstend um sie und dann flüsterte er mit leiser Stimme etwas auf Saiyago: „Schh, Chichi. Laesch nu tarel." Schmerzhaft, aber nicht für immer.
Er ließ sie los und kletterte aus dem Fenster. Nachdem er sich mit einem schnellen Blick davon überzeugt hatte, dass niemand ihn beobachtete, beugte er sich noch mal ins Zimmer und küsste sie. Sie flüsterte: „Ich liebe dich, Kakarott."
„Ich dich auch."
Ihre Hand wollte seine nicht loslassen. Er drückte sie fest, als wollte er ihr sagen: Sei stark! Sie nickte und ließ langsam los. Sie verlor den Kontakt zu ihm und dann war er auf einmal verschwunden. Zu ihrer Verwunderung konnte sie nicht mal weinen, obwohl der Abschied diesmal endgültig war. Sie fiel auf die Knie und betete im Stillen zu Gott, dass er Kakarott beschützen möge.
Wütend feuerte Vegeta einen Ki-Strahl ab und der Boden explodierte. „Verflucht!", knurrte er. Er war frustriert. Das Training ging seit Kakarott fort war nur schleppend voran. Wie sollte er auch an sich und seiner Kampftechnik arbeiten, wenn er keinen richtigen Gegner hatte? Dabei war es jetzt wichtiger denn je, dass er an sich arbeitete. Er hatte einen wichtigen Verbündeten verloren. Auch wenn er es nie jemandem gesagt hatte, noch nicht mal Kakarott, trainierte er doch im Grunde nur für eins: um eines Tages Freezer zu besiegen, und die Saiyajin von ihm zu befreien.
Er schüttelte den Kopf und schwebte langsam zurück auf den Boden. Es hatte einfach keinen Sinn. Er hatte eine Grenze erreicht, und es würde wesentlich mehr brauchen als dieses einsame Training, um diese Grenze zu überwinden. Aber er war stark. Er war auf keinen Fall von Kakarott abhängig. Er würde auch einen anderen Weg finden.
Eine fremde Präsenz in seiner unmittelbaren Nähe riss ihn jäh aus seinen Gedanken. Sofort spannte er sich an, mehr als zuvor, und drehte den Kopf. Zu seiner Überraschung war es sein Vater, der da mit einer Fremden auf ihn zukam. Misstrauisch beäugte Vegeta die Frau. Sie war eine Saiyajin, mit langen, dunklen Haaren und tiefschwarzen Augen. Sie war schön, für eine Saiyajin. Aber in ihren Augen las er Verschlagenheit und Arroganz, Eigenschaften die er verabscheute. Und dass sie mit seinem Vater kam, verhieß nichts Gutes.
„Mein Sohn.", sagte sein Vater und Vegeta deutete eine Verbeugung an. König Vegeta deutete auf die Saiyajin. „Das ist Peaches. Ich habe beschlossen, dass sie deine Frau wird."
Ah, daher wehte der Wind. Vegeta hatte die Drohung seines Vaters keineswegs unterschätzt. Aber damit, dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht gerechnet. Die Frau, Peaches, beugte ihren Kopf, aber ließ Vegeta keinen Moment lang aus den Augen. Schon jetzt ahnte der junge Prinz, dass sie ihm Schwierigkeiten machen würde.
„Das ist schön für dich, Vater.", sagte Vegeta kühl und setzte sich in Bewegung. „Ich habe wichtige Dinge zu erledigen."
„Warte! Ich möchte, dass du deine zukünftige Frau herumführst, Vegeta. Immerhin wird das alles schon sehr bald ihr gehören.", befahl sein Vater.
Vegeta blieb stehen und warf der Frau einen abschätzigen Blick zu und sprach sie dann direkt an: „Ich halte dich durchaus für intelligent genug, dich alleine umzusehen. Und-", er wandte sich wieder an seinen Vater, „falls sie doch noch Hilfe braucht, bin ich mir sicher, du wirst dich zur Verfügung stellen."
„VEGETA!", knurrte sein Vater gefährlich. Aber der Prinz blieb ganz ruhig. Er war angespannt, aber äußerlich ließ er sich nichts anmerken. „Sie ist deine zukünftige Gefährtin! Ganz egal was du vorhast, ich werde dafür sorgen, dass sie deine Frau wird. Das Volk wird sie akzeptieren, sie ist stark und eine reinrassige Saiyajin. Sie wird eine großartige Königin."
Eisig entgegnete der Prinz: „Dann nimm du sie doch, Vater." Damit drehte er sich endgültig um und ließ die zwei allein stehen.
Trotz seines kurzen Triumphes über seinen Vater wusste Vegeta, dass sich die ‚Heirat', wie Bulma es immer genannt hatte, nicht verhindern ließ. Dazu war sein Vater zu schlau, das Volk war bereits informiert, einen Rückzieher würden sie nicht akzeptieren. Wenn er seinen Thron behalten wollte, dann hatte er keine Wahl. Das Schlimme war, dass Bulma noch nichts davon wusste, und er hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde.
Aber das Problem erübrigte sich, denn es stellte sich heraus dass Peaches wirklich sehr dreist war. Noch am selben Abend, nur zehn Minuten nachdem Vegeta zurück in sein Zimmer gekommen war, flog die Tür auf.
Peaches betrat das Zimmer und ihr Blick fiel sofort auf Bulma, die gerade am Fenster gestanden hatte. Vegeta selbst war viel zu perplex, um irgendwas zu ihr zu sagen. Sie ging zum Fenster und fixierte Bulma mit ihrem stechenden Blick. „Was ist das?", fragte sie Vegeta, ohne den Blick von Bulma abzuwenden. „Noch eine von deinen Frauen? Dein Vater hat mir heute schon deinen kleinen… Harem… gezeigt." Sie drängte Bulma gegen die Wand.
„HEYY!!", schrie Bulma und versuchte erfolglos, die Frau von sich zu schieben.
Vegeta sprang vom Bett und kam zu den beiden Frauen, die einander anstarrten. „Sie geht dich nichts an.", sagte er böse und packte Peaches am Handgelenk. „Verschwinde aus meinen Räumen. Noch bist du nicht meine Gefährtin."
„Stimmt, NOCH nicht.", entgegnete sie kühl. Sie riss sich los und wich einen Schritt zurück. „Aber bald. Und ich teile nicht." Nach einem letzten durchdringenden Blick auf Bulma zog sie sich zurück und verließ den Raum.
Bulma war fassungslos. „Vegeta… wer ist das?"
Er seufzte. „Meine zukünftige Gefährtin. Mein Vater hat sie für mich ausgesucht."
„Was??", schrie sie. Er versuchte, sie am Arm zu fassen, doch sie wich zurück. „Du willst diese… diese Hexe heiraten?"
„Von wollen kann keine Rede sein. Ich muss. Ich habe keine Wahl."
„Oh doch, die hast du!", fauchte Bulma. „Du bist mit MIR zusammen!! Und plötzlich kommt da so eine Furie ins Zimmer gestürmt und behandelt mich wie ein… ein DING… und du willst sie heiraten? Und dir kommt nicht in den Sinn, dass mich das vielleicht stören könnte???"
„Hör auf hier rumzukeifen!", sagte Vegeta, äußerlich ruhig. Er musste die Dinge jetzt klarstellen, und ganz gleich was er vielleicht für sie fühlen mochte, es blieb nur ein Weg. „Du wusstest von Anfang an, dass du nur ein Zeitvertreib für mich bist. Oder hast du gedacht, ich würde dich zu meiner Königin machen?"
Sie war sprachlos. Ihre Augen waren schreckgeweitet, so harte Worte hatte er ihr schon sehr lange nicht an den Kopf geworfen. Er sah ihr deutlich an, dass sie sich wirklich mehr erwartet hatte. Was hatte diese dumme Frau denn gedacht? Dass er für sie seinen Thron, alles aufgeben würde? Versöhnlicher sagte er: „Onna. Du wusstest doch, dass es so weit kommen würde. Ich muss sie zur Frau nehmen, aber du bist die einzige, die mir je etwas bedeutet hat." Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie wich ruckartig zurück.
„Nein! Das reicht mir nicht! Lass mich in Ruhe! Ich werde bei Chichi schlafen, und wage es nicht, mir jemals wieder zu nahe zu kommen! DU EGOISTISCHES ARSCHLOCH!!!" Den letzten Satz hatte sie gebrüllt, dann rannte sie mit einem Schluchzen aus der Tür.
Vegeta seufzte und ließ den Kopf gegen das Glas des Fensters sinken. Warum zum Teufel ging im Moment bloß alles schief? Er wollte Bulma doch nicht verlieren. Er hatte aber nun mal keine andere Wahl, als Peaches zu seiner Königin zu machen.
Spät nachts lag Bulma immer noch wach und grübelte über den Streit nach. Sie hasste diese verfahrene Situation. Sie liebte Vegeta doch, aber sie wollte sich nicht so erniedrigen. Nur die zweite Frau zu spielen, das war ihr nicht genug. Sie hatte auch ihren Stolz, und wenn er seine Pflichten wichtiger nahm als sie, dann war es seine eigene Schuld. Aber sie war hier gefangen, im Palast. Wie sollte sie mit ihm Schluss machen, wenn sie hier eingesperrt war?
Auf einmal packte sie schreckliches Heimweh. Sie wünschte sich, sie könnte mit ihrer Mutter sprechen, sich von ihr einen Rat holen. Chichi war ihre einzige Vertraute, und die lag nebenan in Kakarotts Bett und trauerte um ihn. Sie konnte Bulma damit nicht belasten. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wann sie auf diesen Planeten gekommen war und wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Waren ihre Eltern überhaupt noch am Leben? Was war mit Yamchu, mit all ihren Freunden? Hatte Vegeta den Planeten wirklich verschont, wie er es damals versprochen hatte, oder gab es die Erde gar nicht mehr? „Mama…", schluchzte sie in ihr Kissen. Sie wollte nach Hause.
Ein merkwürdiges Geräusch riss sie aus ihrer Verzweiflung. Jemand stand in der Tür. Bulma fuhr im Bett hoch. „Wer ist da?", fragte sie in die Dunkelheit hinein. Das Licht flammte auf und sie erkannte eine Frau. Peaches. „Was tust du hier?", fragte sie wütend. „Verschwinde!!" Diese Frau war nach Vegeta die letzte Person, die Bulma jetzt sehen wollte.
Aber Peaches ging nicht. Stattdessen kam sie auf Bulma zu. „Du bist also die Lieblingshure von Vegeta.", sagte sie. Ihre schwarzen Augen fixierten Bulma, funkelten böse. „Ich möchte dich warnen. Ich teile nicht, und Vegeta wird nur mir allein gehören!"
„Lass mich in Ruhe!", stammelte Bulma. Sie war kein schreckhafter Mensch, aber diese Frau machte ihr Angst. Peaches hatte einen gefährlichen Ausdruck in ihren Augen. Bulma erschrak, als sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
Auf einmal stand Peaches vor ihr. Ihre Hand schnellte vor und legte sich wie ein eiserner Ring um Bulma's Hals. „Du wirst ihn aufgeben, ansonsten wirst du es bereuen!", zischte sie. „Ich warne dich nur ein einziges Mal. Saiyajin, und vor allem weibliche Saiyajin, sind sehr eifersüchtig, Menschenfrau. Wenn du Vegeta nicht aufgibst, dann…" Sie drückte fester zu und Bulma röchelte. Peaches rückte ganz nah an sie heran und flüsterte: „…werde ich dich töten."
Dann ließ sie Bulma abrupt los und die rutschte zu Boden. Peaches warf ihr einen verächtlichen Blick zu und verließ dann den Raum. Fassungslos saß Bulma auf dem Boden und atmete keuchend ein und aus. Sie hatte endgültig begriffen, dass sie hier im Palast ihres Lebens nicht mehr sicher war.
Nächstes Kapitel: Rivalinnen
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Soll ich weiterschreiben? dann wären ein paar Reviews ganz nett...
PS: es gilt immer noch dass ich auf keinen fall erlaube dass jemand meine Story postet oder gar klaut ohne meine Erlaubnis.
