@Alle: nochmal thx für die reviews!

Nu gehts aber weiter, wollen wir doch mal sehen, was dem lieben Elrond noch so blüht :)

Kapitel 4: Gemütliches Beisammensein

Gandalf schloss leise die Tür hinter sich und seufzte. Er machte sich langsam wirklich Sorgen um Elrond. Vielleicht war es doch ein wenig zu viel für ihn. Den Rat einberufen? Freiwillig? Das konnte doch nicht gut gehen.

Naja, da es nun vom Hausherren persönlich beschlossen worden war und er nicht von seiner Entscheidung abgebracht werden konnte, wollte Gandalf sich auf den Weg machen, alles vorzubereiten

Wenigstens diesen Stress wollte er Elrond heute ersparen, nachher erlitt er noch einen Nervenzusammenbruch.... was gut möglich war.

Gandalf holte noch einmal tief Luft, glättete alle Sorgenfalten in seinem Gesicht, streckte sich und ging mit gemessenen Schritten den Gang entlang.

So, an was musste er zuerst denken? Achja, Verpflegung für die Hobbits, denn wenn sie vor der Versammlung nichts Essbares in den Magen bekamen, jammerten sie womöglich ununterbrochen herum. 'Ich könnte sie auch einfach nicht zum Rat rufen, aber', dachte er, 'wahrscheinlich würden sie es trotzdem mit ihrem Talent immer zum falschen Zeitpunkt aufzutauchen herausbekommen und außerdem sollte Frodo schon irgendwie dabei sein. Das schließt Sam sowieso automatisch mit ein... Naja, wollen wir doch mal schauen, was die Speisekammer so zu bieten hat.'

Gandalf bog um die Ecke und stand vor einer verschlossenen Tür. Aus dem Inneren drangen merkwürdige Geräusche. Es klang wie ein mehrstimmiges Glucksen und Kichern, das gelegentlich von einem Blubbern unterbrochen wurde.

'Was, bei Eru, ist da drinnen nur los?' Der Zauberer rüttelte an der Tür.

Nichts geschah. Sie war abgeschlossen.

Daraufhin begann er anzuklopfen. Er bekam keine Antwort, die Geräusche im anderen Raum wurden noch nicht einmal leiser. Langsam wurde er ärgerlich und schlug seinen Stab gegen die Tür. Immer noch nichts. Jetzt war Gandalf richtig wütend. Er hämmerte mit dem Stab so sehr auf die Holztür ein, dass sie bedrohlich knirschte. Aber auch das half nicht. Gandalf besann sich wieder und dachte nach.

"Edro!", sagte er schließlich, "Edro!"

Auch diesmal erzeugte er keinerlei Wirkung. Frustriert setzte er sich auf die Türschwelle und stützte den Kopf in die Hände. Als er ihn nach einer Weile wieder hob, sah er auf der anderen Seite des Ganges unter der Kommode etwas funkeln. Er stocherte mit dem Stab danach und zum Vorschein kam--- ein Schlüssel!

Verblüfft hob er ihn auf. "Ja, ja", brummte er dann, "Man muss nur lang genug auf der Türschwelle sitzen und warten ..."

Er schob den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und öffnete die Tür mit einem Ruck. Leider traf er Pippin, der daraufhin quer durch den Raum segelte, mit einem hörbaren Klatschen an die gegenüberliegende Wand schlug und langsam daran herunterrutschte.

Gandalf sah sich um. Zufälligerweise war er zum hinteren Eingang der Speisekammer gelangt, dabei hatte er gar nicht vorgehabt, diesen Weg zu nehmen. Naja, zumindest war es, als er das letzte mal hier gewesen war, noch eine Speisekammer gewesen. Jetzt sah es eher nach Schlachtfeld aus und mitten in dem Chaos saßen die Hobbits (alle außer Pippin) und rauchten eine Pfeife.

Überall stapelten sich Kisten und aufgerissene Kartons, Gemüse war über den ganzen Boden verteilt und es roch stark nach Pilzen. Gandalf riss die Augen auf. Den Rauch hatte er erst jetzt bemerkt. Er rannte auf Merry zu und trat die Glut des ...naja... "Lagerfeuers" aus.

"Was fällt dir eigentlich ein, närrischer Tu... öhhm... Brandybock?? Willst du das ganze Haus abfackeln?", schrie er, dann hielt er inne,"....äh, wo habt ihr eigentlich die Pilze her?"

"Dasch isch'n Geheimnisch!", nuschelte Merry. "Du...äh.. willscht doch nüsch, dasch, dasch wir dir unschere Geheimmmische erssschähln.." Und damit kippte er nach hinten weg, die Pfeife noch in der Hand.

Gandalf fragte sich gerade, ob mit dem Tabak etwas nicht in Ordnung sei, da bemerkte er das große Bierfass, das nicht mehr so schwer zu sein schien wie es eigentlich sein sollte.

Er rieb sich den Nasenrücken.

"Na gut", wandte er sich an die anderen, "Öffnet erstmal das Fenster. Hier drin ist es so qualmig, man könnte glatt Fleisch räuchern!"

Keiner hörte ihm zu. Das war allerdings bei der Menge an Lebensmitteln, alkoholischen Getränken und Tabak, die von den vier kleinen Halblingen konsumiert worden war, auch überhaupt nicht wunderlich. Pippin lehnte noch hinten an der Wand und schien nicht wirklich bei Bewußtsein zu sein, Merry schnarchte so laut vor sich hin, als wolle er den gesamten Wald um Imladris herum absägen, Sam sah aus, als versuche er krampfhaft, etwas von dem Geschehen um ihn herum mitzubekommen und Frodo grinste breit und selig vor sich hin.

Gandalf seufzte tief und hob einige Karotten vom Boden auf. Es schien nicht so, als könne man sie noch essen.

Erstaunlicherweise schien Sam nach einer Weile, als Gandalf gerade dabei war, das Fenster aufzustoßen und frische Luft hereinzufächern, den Weg in die Wirklichkeit zumindest teilweise wiedergefunden zu haben.

"Heee... wat ma, waat ma.... disch kennisch doch! Du... duuhhuuu", dabei tippte er Gandalf mit dem Zeigfinger auf die Brust, wobei er ständig auf sein Gleichgewicht achten musste, "..duhhhuu bischt doch der, ähh, der sssschsch...sch..Schauberer, oda?"

Gandalf überlegte sich eine schnippische Antwort, schluckte sie dann aber runter. Er dachte sich, dass Sam damit jetzt sowieso nichts anfangen könnte, daher verschob er das und seine Standpauke auf später. In gewisser Weise freute er sich sogar darauf.

Aber jetzt gab es wichtigeres zu tun. Der nächste Punkt nach "Etwas essbares für die Hobbits besorgen" war eigentlich gewesen "Eine Tube Pattex für Gimli bereitlegen", aber so wie es aussah, hatte sich die Reihenfolge seiner Punkte leicht verändert. Er strich einige von seiner imaginären Liste, ordnete sie neu an und schrieb neue dazu.

Das Wichtigste war jetzt zunächst einmal, die Hobbits wieder einigermaßen nüchtern oder wenigstens so wach zu bekommen, dass sie nicht einfach vom Stuhl fielen.

Kaltes Wasser, schoss es ihm durch den Kopf, kaltes Wasser ist immer gut.

"Habt ihr etwas dagegen, mit mir mitzukommen?", fragte er freundlich.

Breites, dümmliches Grinsen von Frodo.

"Nun gut, das muss genügen."

Gandalf bückte sich, hob Sam und Merry auf und schlurfte mit ihnen durch den Gang auf der Suche nach einem freien Badezimmer. Er ärgerte sich schon wieder. Natürlich konnte er auf Anhieb keines finden und außerdem sabberte Merry ihm den Umhang voll. Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist, grau sauber zu halten...

Wenigstens traf er auf niemanden. Er hätte die Situation nicht erklären können.

Als er endlich ein Bad gefunden hatte und sich zurück zum Speisesaal schleppte, um die beiden anderen zu holen, breitete sich Unbehagen in ihm aus, das langsam zunahm. Bisher hatte er noch gar nicht genug Zeit gehabt, über alles nachzudenken.

In zwei Stunden würde Elrond wieder aufstehen. Er würde etwa eine dreiviertel Stunde brauchen, um sich anzukleiden, und so weiter.

Ihm blieben weniger als drei Stunden.

In der Zeit schaffte er es nie, die Hobbits nüchtern zu bekommen, geschweige denn, irgendwie wachzurütteln!

Wie sollte er das nur alles Elrond erklären?

***

Tja, was jetzt?

Wird Gandalf es schaffen? Gibt es noch mehr Schwierigkeiten? Und was ist mit Arwen?

.....erfahrt ihr im nächsten Kapitel *gg*..... (reviewt....bitte)