Disclaimer: Es gilt immer noch, was bei Kapitel Eins steht, sowohl für dieses, als auch die vorigen und die noch folgenden Kapitel.

@ tolka: hey, die Sache mit dem Färbemittel is ne hübsche Idee! *grins*

*freu* Habs geschafft, mal zu updaten... ;)

Also, weiter im Text:

Kapitel 5: Tee und Pilze

Gandalf wischte sich verzweifelt mit einem Küchentuch an seinem Mantel herum. Er unterbrach sich nur, um Frodo und Pippin böse anzufunkeln, obwohl sie für den Zustand seines Umhangs gar nicht verantwortlich waren, aber an Merry konnte er seinen Ärger nicht auslassen und deswegen begnügte er sich mit diesen beiden Hobbitexemplaren. Frodo lächelte noch immer dümmlich vor sich hin, doch Pippin war inzwischen wieder bei Bewußtsein. Anscheinend hatte er Hunger: Er suchte nach etwas Essbarem.

Gandalf verdrehte die Augen und wandte sich von ihm ab, immer noch mit den Flecken auf seinem Umhang beschäftigt. Die hatten jetzt erst mal Vorrang. Um die Hobbits würde er sich schon später noch kümmern. Als er die Flecken aber nicht herausbekam, beschloss er, ins Bad zu gehen und es mit Wasser zu probieren.

Derweil hatte Pippin etwas gefunden und quiekte vor Freude. Es war eine Kiste voller Pilze, die sie bisher übersehen hatten. Schnell brachte er das Feuer wieder in Gang und hielt Sams Pfanne darüber. Als die Pilze fertig waren, setzte er sich in die hinterste Ecke der Speisekammer und mampfte glücklich vor sich hin.

Frodo, der zumindest wieder etwas von seiner Umwelt mitbekam, grinste noch breiter (wenn das überhaupt noch möglich war), als ihm der Duft von gebratenen Pilzen in die Nase stieg. Er erhob sich und torkelte auf Pippin zu. Dabei streifte er mit einem Bein die Pfanne, die daraufhin klappernd zu Boden fiel. Das ganze heiße Fett lief über die Holzdielen (Und es war eine Menge Fett, denn immerhin hatte Pippin das Essen zubereitet)......und der Boden fing Feuer. Und dann das leere Bierfass. Und die Kisten. Und die Schränke....

Währenddessen war Gandalf zum Vorratsraum zurückgekehrt und schlurfte um die Ecke.

Er riss die Augen auf.

Was leider auch nicht viel brachte, denn der Qualm war so dicht, dass man ihn mit einem Messer hätte schneiden können.

Es herrschte absolutes Chaos. Pippin rannte kreischend wie ein Verrückter immer wieder im Kreis herum (dessen Radius sich durch die Flammen beständig verringerte) und Frodo machte sich über die Pilze her; auf dem Weg dahin hatte er noch mehr Gegenstände umgestoßen und so dem Feuer preisgegeben. Ab und zu unterbrach er sich beim Kauen und versuchte, die Flammen um sich herum auszupusten. Es schien ihm sichtlich Spaß zu machen.

Gandalf zögerte nicht lange.

Er drehte sich um und floh.

Glücklicherweise traf er auf Boromir. Hastig erklärte er ihm alles und rannte weiter. Während der Zauberer auf der Suche nach Wasser durch das letzte heimelige Haus hastete, begutachtete Boromir die Katastrophe und schätzte die Gefahr ein. Er handelte sofort.

Er zog sein Schwert aus der Scheide, lehnte es gegen die Wand, nahm sein Horn ab, legte es neben das Schwert, stellte seinen Schild vorsichtig davor, rückte seinen Gürtel zurecht, strich sich durch die Haare... und sprang.

Es wirkte sehr elegant. Boromir hechtete durch das Feuer, bekam zufälligerweise Pippin zu fassen, erreichte schließlich Frodo, packte ihn mit der anderen Hand und verließ die Kammer wieder, bevor er sich wieder daran erinnerte, dass Frodo den Ring ja nicht mehr hatte.

Enttäuscht ließ er die beiden Hobbits fallen und ging wieder, um sich den Ruß aus seinen Haaren zu kämmen.

Derweil war Gandalf im Bad angekommen. Er schöpfte Wasser in seinen Hut und raste zurück. Im Gang traf er auf Arwen.

"Bei den Valar, wie siehst du denn aus? Du bist ja klitschnass!", rief sie.

"...Äh, keine Zeit für lange Erklärungen... Hör zu, du musst auf die Hobbits aufpassen. Zwei sind im Bad die anderen beiden irgendwo bei der Speisekammer... Fessle sie, kette oder bind sie irgendwo an, meinetwegen kneble sie, Hauptsache du hältst sie ruhig und von der Speisekammer fern! ...Achja und wenn du jemanden triffst, schick ihn mit 'nem Eimer Wasser zu mir! Wir können alle Hilfe gebrauchen!"

"Wasser....Speisekammer...Was ist hier eigentlich l--", wollte Arwen fragen, doch sie wurde unterbrochen.

"Bloß nicht Elrond! Erzähl bloß Elrond nichts!" Gandalfs Stimme überschlug sich fast.

"Was--" Doch Gandalf war schon weg.

".....und lass ihn nicht in die Vorratskammer!", hörte sie ihn noch hinter der Ecke rufen.

Okay, ihren Vater nicht in die Räume seines eigenen Hauses lassen.

Konnte ja nicht so schwer sein.

Als Elrond erwachte, stellte er fest, dass er nicht viel geschlafen hatte. Er hatte noch fast drei Stunden Zeit. Nach einigen Anläufen beendete er den Versuch, wieder einschlafen zu wollen und setzte sich auf. Er gähnte herzhaft und fühlte sich erstaunlich erfrischt und beinahe glücklich.

Elrond streckte sich und begann sich anzukleiden. Pfeifend begab er sich in das an sein Schlafzimmer angrenzende Bad. Er schätzte es sehr, dass er sein eigenes hatte.

Während er die Kletten aus seinen Haaren entfernte, überlegte er sich, was er jetzt tun solle.

'Die anderen sind bestimmt alle im Wald auf Elladans und Elrohirs Geburtstagsfeier... Es sollte also eigentlich nicht so schwer sein, *ihnen* aus dem Weg zu gehen.'

Er beschloss, sich noch eine Tasse Tee zu genehmigen, immerhin hatte er von seiner ersten nicht allzu viel trinken können.

Elrond rückte seinen Stirnreif zurecht, bauschte die Ärmel an seinem Umhang auf und warf noch einen letzten zufriedenen Blick in den Spiegel, da stieg ihm ein beißender Geruch in die Nase.

Es schien Rauch zu sein.

Er blinzelte verwirrt, trat an das halb geöffnete Fenster heran, riss es ganz auf und schnupperte. Nichts. Als er den Kopf wieder hereinzog, vergaß er für einen Moment schlagartig den seltsamen Geruch. Er hatte sich am Fensterrahmen gestoßen. Fluchend schmetterte er das Fenster wieder zu. Heute ging auch wirklich alles schief. Elrond rieb sich genervt den Hinterkopf.

Aber wenigstens schien sich der Geruch inzwischen verzogen zu haben, oder er hatte sich ihn überhaupt nur eingebildet.

Gleichgültig zuckte er mit den Schultern, setzte ein Lächeln auf, das sogar fast echt wirkte, und verließ seine Privaträume auf dem Weg zur Küche um sich einen Tee aufzusetzen.

Als er um die Ecke bog, wurde er beinahe von Gandalf, der wie ein Irrer durch die Gänge sprintete, umgerannt. Er hielt ihn fest und wurde noch ein Stück mit dem Zauberer, der nicht mehr bremsen konnte, mitgeschleift.

Zusammen kugelten sie über den Boden und stießen gegen einen Schrank.

Leicht verärgert rappelte Elrond sich wieder auf und schaute mit einem "Ich- möchte- eine- Erklärung,- Mister,- und- zwar- sofort- Blick" auf Gandalf hinab.

Dieser wirkte ein wenig verlegen, schien es aber wirklich sehr eilig zu haben, denn er achtete nicht weiter auf den Halbelben und stürmte mit einem Anflug von Panik in seinem Gesicht weiter.

Erst jetzt fiel Elrond auf, dass Gandalf vor Nässe triefte und der ganze Steinfussboden schwamm.

Eigentlich wollte er gar nicht wirklich wissen, was hier los war, und machte sich deswegen weiter in Richtung Küche auf.

Vielleicht war die Idee doch nicht so gut gewesen, denn er wurde an der nächsten Ecke prompt von seiner Tochter über den Haufen gelaufen.

"Hey, hier.....halt!!" rief er, "Arwen... KOMM SOFORT ZURÜCK!"

Arwen, die gehofft hatte, diesen Zwischenfall unbeschadet zu überstehen, drehte sich um. Sie konnte sich der Autorität in der Stimme ihres Vaters nicht widersetzen.

"...Äh.. Ja, Daddy? Was ist denn?", fragte sie leise.

"Ach weißt du, ich wollte eigentlich nur eine Tasse Tee---Was ist hier überhaupt LOS??", zischte Elrond zurück.

"Naja... also.. Nichts!! Komm, wir gehen in die Küche.", meinte sie schnell und half Elrond wieder hoch. Dabei konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn er sah mit seinen tropfenden Ärmeln und dem Stirnreif, der ihm schief über die Augen gerutscht war (die Zusammenstöße waren nicht ganz ohne Folgen geblieben), einfach zu komisch aus.

Als sie in der Küche angekommen waren, setzte Arwen Wasser auf den Herd und Elrond in einen Stuhl. Dann entschuldigte sie sich mit einer lahmen Ausrede ("..ich..äh,.. Also, ich muss noch...muss noch einen Brief an Oma schreiben...genau!") und riet ihrem Vater, hier zu bleiben und sich zu entspannen.

Das tat Elrond gerne. Arwens und Gandalfs Verhalten kam ihm zwar sehr verdächtig vor, aber er hatte heute schon genug Ärger gehabt und außerdem, wenn es um etwas Wichtiges ginge, würden sie ihm doch sicher Bescheid sagen, oder?

Elrond seufzte, goß das heiße Wasser in einen Becher und wartete darauf, dass der Tee zog. Er langweilte sich. Acht Minuten? Wer konnte schon acht Minuten ohne Beschäftigung auf Tee warten?

Elrond stand auf und ging eine Zeit lang sinnlos im Kreis herum. Dann setzte er sich wieder. Er gähnte und hing seinen Gedanken nach.

Plötzlich kam in ihm das Gefühl auf, als ob etwas nicht stimme oder etwas fehle.

Natürlich! Die Zitrone!

Glücklich darüber eine Beschäftigung gefunden zu haben, machte sich Elrond auf den Weg zur Vorratskammer, um sich eine Zitronenscheibe für seinen Tee zu holen.....

***

Los, los, los.....haltet mich davon ab, Imladris abzufackeln! *fiesgrins*

Schreibt mir mal was, dann überleg ich mir, ab nur die Speisekammer oder das ganze schöne letzte heimelige Haus dran glauben muss.....