Das wirkliche Ich

Ein großes Danke geht an meine Reviewer:

Shenendoah (Ich geb mir auch viel Mühe mit dem Stil... weshalb es manchmal ein bissle dauern kann, bis es wieder weiter geht... ^.~)

Tinkalili (*sniff* Find ich auch.... also Leute, nehmt euch ein Beispiel und reviewt!! *g* Ich werd auf jeden Fall weiter schreiben, mich hält so schnell nix auf!!)

maddyfan (So jetzt weißt du, wie es weiter geht!)

Okay, genug gequatscht, let's start!!

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3. Kapitel - Quidditch: Gryffindor vs. Slytherin

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Die nächsten Tage nach dieser unfreiwilligen Offenbarung Dracos vor Harry beobachtete der schwarzhaarige Junge seinen früheren Gegenspieler, wann immer es ihm möglich war. Er merkte rasch, dass Draco nicht mehr allzu oft mit einer Horde anderer Slytherinangehörige rumlief, sondern meistens alleine - oder mit Goyle und Crabbe in Begleitung. Pansy Parkinson klebte auch nicht mehr ständig an seinem Umhangszipfel, wahrscheinlich hatte er ihr endlich deutlich klar gemacht, dass er nichts von ihr wollte. Er half den neuen Erstklässlern Slytherins immer, wenn sie Probleme hatten und einmal ertappte Harry ihn dabei, wie er - umgeben von einigen neuen Slytherins, Ravenclaws und sogar Gryffindors - auf einer Treppenstufe saß und einen Witz zum besten gab. Völlig fasziniert von dem ehrlichen, herzlichen Lachen war Harry damals wie angewachsen stehen geblieben und hatte das Bild in sich aufgezogen, Hermine und Ron neben ihm standen mit offenen Mündern da. Aber als Draco die drei älteren bemerkt hatte, hatte er sich wieder verschlossen, war aufgestanden und hatte eine enttäuschte Schar Neulinge zurück gelassen.

Auch das Aussehen des Blondschopfs änderte sich. Hatte er früher die hellen Haare mit massenweise Haargel und wer-weiß-schon-was-für-Mittelchen nach hinten gekämmt ließ er sie nun locker fallen, so dass ein paar wenige Strähnchen ab und zu in sein Gesicht fielen. Außerdem waren seine Haare auch länger geworden, berührten beinahe die Schultern. Er schien jedoch immer noch nicht schlafen zu können, denn die dunkeln Augenringe waren kaum noch von seinem Äußeren wegzudenken und er sah ständig total übermüdet aus. Auch das Essen schien nicht ganz so gut zu klappen. Wann immer Harry während der Mahlzeiten einen möglichst unauffälligen Blick zu dem Slytherin rüber warf, entdeckte er nur eine ziemlich kümmerliche Portion auf dessen Teller und meist sah er den anderen nur lustlos darin herum stochern. Harry mochte sich gar nicht vorstellen, wie mager und dürr er unter dem weiten Schulumhang wohl sein musste.

Der schwarzhaarige Junge hatte oft mit dem Gedanken gespielt, Hermine und Ron in das kleine 'Geheimnis' einzuweihen und ihnen zu erzählen, was er in Snapes Klassenzimmer belauscht hatte, aber dann hatte er sich doch immer wieder dagegen entschieden. Irgend etwas sagte ihm, dass die beiden im Moment genug mit sich selbst zu tun hatten.

Anfangs war Harry noch ein wenig verwundert, ja sogar eifersüchtig gewesen, als Ron und Hermine sich immer öfters von ihm abgesetzt hatten um zu zweit was zu machen - sei es nun die Hausaufgaben oder irgend etwas anderes. Doch dann ertappte er die beiden einmal in flagranti dabei, wie sie knutschend in einem der weniger benutzten Korridore standen und er hatte verstanden. Es tat ihm zwar weh, dass seine besten Freunde noch nicht den Mut hatten, ihm zu sagen, dass sie ein Paar waren, aber er hatte ja auch seine Geheimnisse vor ihnen.

Außerdem... eigentlich sollte er sich doch überhaupt nicht solche Gedanken um Malfoy machen! Was ging es denn ihn an, wenn der Slytherin-Prinz Probleme hatte? Dieser hatte ja auch nie Rücksicht auf Harry oder einen seiner Freunde genommen! Eigentlich sollte er froh sein, dass der andere damit aufgehört hatte, ihn ständig zu schikanieren.

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Das erste Hogsmead-Wochenende kam und Harry ging gemeinsam mit seinen Freunden in den Ort, den nur Zauberer und Hexen kannten.

Zuerst gingen sie in den Honigtopf, in dem sie sich mit allerlei Süßkram eindeckten - Ron belud sich mit derartig vielen Schokofröschen - George und Fred hatten ihm Geld geschenkt, dass er nun verprasste -, dass Hermine ihm beim Tragen helfen musste; danach suchten sie Zonkos Scherzartikelladen auf, wobei Ron jedoch ständig anmerkte, dass das Geschäft seiner Brüder um einiges besser wäre und wesentlich lustigere Artikel beinhalten würde; anschließend gingen sie kurz in Derwisch und Banges, da Hermine eine neue Schreibfeder und Tinte benötigte. Als sie die wichtigsten 'Einkäufe' hinter sich hatten, setzten sie sich ins Zu den drei Besen, bestellten sich jeder Butterbier und Ron gab jedem großzügig etwas von den Schokofröschen ab - wahrscheinlich, weil sie ihm selbst zu schwer zum Tragen wurden.

Dort trafen sie dann auch auf Dean und Seamus, welche sich zu ihnen setzten. Sie redeten ein bisschen über dieses und jenes und wie Hogwarts sich in der Zeit, in der sie dort nun schon Schüler waren, geändert hatte - als wären sie schon alte Hasen bei einem Klassentreffen. Zwei Butterbier später beschlossen sie einträchtig, zurück zur Schule zu gehen und im Gemeinschaftsraum ein paar Runden Snape explodiert zu spielen und Rons restliche Schokofrösche zusammen mit den anderen Süßigkeiten schon mal teilweise zu vertilgen. Als sie auf dem Rückweg waren, trafen sie auf Colin und Ginny, die gerade in Madam Puddifoot's Teestube gingen. In letzter Zeit traf man die beiden jüngeren oftmals zusammen an, was Ron nicht gerade glücklich machte. "Aber immerhin noch besser als dieser Ravenclaw Michael Corner, für den sie sich letztes Jahr interessiert hatte", hatte der Rotschopf dann doch einmal angemerkt.

Auf dem Weg nach Hogwarts kamen sie an der Heulenden Hütte vorbei und Harry spürte, wie Ron und Hermines Blicke zu ihm huschten. Er dachte daran, wie es war, als er Sirius darin zum ersten mal so richtig gegenüber stand. Der Verlust seines Patenonkels schmerzte ihn noch immer sehr, manchmal schreckte er schweißüberströmt aus seinem Schlaf, als er in seinen Träumen den schwarzhaarigen Mann immer und immer wieder sterben sah. Doch er wusste, Sirius hätte nicht gewollt, dass er sich wegen seines Todes Vorwürfe machte, also unterdrückte er es, so gut es eben ging.

Nachdem sie Hogsmead hinter sich gelassen hatten, kamen ihnen Cho Chang und Michael Corner entgegen, die ihnen nur kurz zuwinkten. Cho schien Cedrics Verlust endlich überwunden zu haben oder konnte sie mit Michael einfach nur besser über ihn reden als mit Harry?

Auf Hermines fragenden Blick hin zuckte Harry nur die Achseln. Nachdem Fiasko mit Cho am Valentinstag hatte er sich nicht mehr mit dem Ravenclaw-Mädchen richtig ausgesprochen, aber genau genommen war ihm das im Moment auch herzlich egal. Er bekam kein Herzflattern mehr, wenn er sie sah und wenn er an ihren Kuss zurück dachte, war ihm auch nicht mehr so, als würden seine Knie jeden Moment nachgeben. Es war ja nicht seine Schuld, dass am Valentinstag alles in die Hose ging...

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Eine Woche später saß Harry morgens ein wenig angespannt beim Frühstück. Heute war das erste Quidditch-Spiel der Saison, Gryffindor gegen Slytherin. Mit Grausen erinnerte sich Harry daran, dass er letztes Schuljahr von der Umbridge-Tussi Quidditch-Verbot bekommen hatte, welches aber - Professor McGonnagall sei Dank - dieses Jahr vollkommen aufgehoben wurde. Das erste Trainingsspiel hatte er genossen wie sonst kein anderes; es war ein herrliches Gefühl gewesen, den Besen wieder unter sich zu spüren.

Das Gryffindorteam hatte bis zum ersten Spieltag jedes einzelne Training besonders ausgenutzt, galt es doch die neuen Spieler einzuführen. Ron hatte sich als Hüter im letzten Jahr gut eingespielt, seine anfängliche Nervosität hatte er völlig abgelegt. Ginny, die bei der letzten Saison seine Vertretung als Sucher war, war jetzt eine der Jägerinnen. Dennoch gab es vier neue Spieler für Angelina, Alicia und die Weasley-Zwillinge, die sich jedoch bisher bei jedem Trainingsspiel wacker geschlagen hatten.

Harry war - da er als einziger schon länger in der Gryffindor-Mannschaft war - Mannschaftskapitän geworden und so manches mal hatte er sich gefragt, wie Oliver und Angelina das nur geschafft hatten. Ihm fiel es furchtbar schwer, sich neue Taktiken oder Spielzüge auszudenken. Er hatte schon mehrmals Hedwig mit einem Brief an die Zwillinge losgeschickt, um sie um Rat zu fragen. Die beiden waren zwar noch immer ständig am Scherzen und Blödsinn machen, doch hierbei waren sie auch eine große Hilfe.

Jedenfalls würde das Spiel gegen Slytherin die Feuerprobe für die Mannschaft werden.

Als Madam Hooch das Spiel anpfiff, war Harry so nervös, als wäre es sein erstes Quidditch-Spiel. Die Slytherin-Mannschaft war ruhig und gelassen, bisher hatten sie sich sogar die bissigen Kommentare gespart. Auch das Spottlied, dass sie im letzten Jahr für Ron gedichtet hatten, sang keiner, nicht einmal die zu seinen Gunsten veränderte Version, die es nach dem Sieg über Ravenclaw gab.

Dennis Creevey hatte den Platz des Kommentators eingenommen und er stand Lee Jordan in nichts nach. Es schien beinahe so, als hätte er sich den ehemaligen Gryffindor zum Vorbild genommen, denn er schoss genau so bissige und vor allem parteiische Kommentare ab wie sein Vorgänger. Wortreich bedauerte er, wie schade es doch wäre, dass Angelina, Alicia, Fred und George fehlten, alle drei ausgezeichnete Spieler, bekam oftmals böse Blicke von McGonnagall und Androhungen, Punkte von Gryffindor abzuziehen, was den Jungen jedoch nicht sonderlich zu stören schien; er verteidigte das magische Megaphon, dass es Lee alle Ehre gemacht hätte. Harry fragte sich insgeheim, ob der Drittklässler nicht vielleicht doch 'Nachhilfestunden' bei Lee genommen hatte...

Und es blieb ein sauberes Spiel, es wurde nicht gefoult oder sonst wie beschissen, was vor allem seitens der Slytherins ein kleines Wunder darstellte. Was ebenfalls einige verwundert hatte, war, dass wieder erwarten Malfoy nach Flints Abgang nicht der Mannschaftskapitän geworden ist, sondern ein Junge aus der vierten Klasse, den Harry nicht einmal mit Namen kannte.

Harry konzentrierte sich einzig darauf den Goldenen Schnatz zu finden und auch Malfoy schien sich nur um den kleinen Flatterball zu kümmern. Gryffindor lag mit dreißig Punkten in Führung, als Harry und Draco zur gleichen Zeit den Goldenen Schnatz erspähten. Ohne zu zögern nahmen die beiden Kontrahenten darauf Kurs, kümmerten sich nicht darum, dass einer der Klatscher nur knapp über ihren Köpfen vorbei schoss.

Beide lagen sie gleich auf, doch Harry wusste, dass er, da er ja den weitaus schnelleren und besseren Feuerblitz besaß, den Schnatz erreichen würde, er war sich sicher. Ihn trennten nur noch wenige Zentimeter vom kleinen Ball, er streckte schon die Hand danach aus, als dieser einen Haken schlug und knapp an seinen Fingerspitzen vorbei verschwand. Zeitgleich bremsten Malfoy und Harry ihren Flug, sahen sich wieder suchend um. Innerlich fluchte Harry, er war soooo verdammt nah dran gewesen, den Schnatz zu fangen und das Spiel für Gryffindor zu entscheiden!

Das Spiel der anderen lief unterdessen stetig weiter; Ginny stellte sich gar nicht mal als ungeschickt heraus, als sie erneut für Gryffindor punktete. Auch die beiden neuen Treiber - zwei Jungs aus der vierten Klasse, die Harry noch nicht sehr gut kannte, die ihm aber sehr sympathisch waren - waren geschickt und hätten einmal beinahe Crabbe vom Besen geholt - unabsichtlich, versteht sich. Colin, der sich ebenfalls als qualifizierter Jäger herausgestellt hatte, erzielte fast genau so viele Punkte wie das rothaarige Mädchen.

Der schwarzhaarige Sucher warf ein paar mal Blicke zu seinem silberblonden Gegenstück, achtete aber darauf, niemals das Spiel aus dem Augen zu lassen und wieder in Gedanken abzudriften. Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie sicher Malfoy auf dem Besen saß, auch wenn er einen völlig anderen Stil als Harry flog. Der Gryffindor verließ sich auf seine Intuition, schien mit seinem Besen eins zu werden, während der Slytherin über sein Fluggerät herrschte, es ständig unter Kontrolle hielt und sich seine Manöver gut überlegte.

Manchmal war sich Harry sicher, dass Malfoy ihn viel öfters schon hätte schlagen können, würde er ebenfalls einen Feuerblitz fliegen und sich nicht von seinem Hass auf Harry leiten lassen.

Ein weiteres Mal erspähte Harry den Schnatz; doch zu seinem Leidwesen hatte Draco ihn schon gesehen und raste darauf zu. Noch schlimmer war, dass der Slytherin-Sucher viel näher dran war als Harry, wobei der Schwarzhaarige nicht aufgab sondern auf den kleinen Ball und seinen Gegner zuschoss. Er verlangte seinem Besen alles an Geschwindigkeit ab, was er herausholen konnte und war nur wenige Meter von den beiden entfernt, als sich Malfoys zierliche Hand um den Schnatz schloss und die ganzen Slytherins jubelten - sie hatten gewonnen, ganz knapp, nur mit 10 Punkten Vorsprung, aber immerhin.

Harry bremste sein Tempo ab. Viel zu spät merkte er, dass er zu nah dran war, um gänzlich zu stoppen.

Er blickte in das genau so erschrockene Gesicht Malfoys, als er ihn leicht rammte und sie beide wie Kartoffelsäcke dem Boden zutrudelten. Vor Schreck hatte Draco den Schnatz losgelassen und klammerte sich mit beiden Händen an seinen Besen, versuchte das schlingernde Flugobjekt unter Kontrolle zu bringen. Auch Harry hatte Mühe damit, seinen Feuerblitz ruhig zu halten; doch beide schafften es, unbeschadet zu landen.

Noch ehe man sich von dem Schreck erholen konnte, wurde Draco sofort von einer Horde johlender und jubelnder Slytherins umringt, die ihm anerkennend auf die Schulter klopften und auf ihren Schultern vom Spielfeld trugen. Harry stand da mit hängenden Schultern, eine Hand um den Besenstiel gekrampft. Seine Mannschaftskameraden kamen auf ihn zu, trösteten ihn mit Worten sowie Gesten. Doch dann straffte Harry die Schultern. "Was soll's?", munterte er sich selbst und die anderen auf. "Das war das erste Spiel und es ging ganz knapp aus. Dafür, dass wir noch nicht so lange zusammen spielen waren wir einfach klasse, das nächste Spiel gewinnen wir!"

Als sie zurück in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum gingen, dachte Harry an Dracos Gesichtsausdruck, den er hatte, als seine Finger den Schnatz sicher umschlossen: überrascht aber auch erfreut - er hatte so richtig glücklich gewirkt...

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3. Kapitel - Ende

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Sorry, ist nur ganz arg kurz geworden, aber mehr zu schreiben wusste ich nicht... und bevor ich Blödsinn schreibe - falls das, was ich zustande bringe jemals wirklich frei von Blödsinn ist - schreibe ich lieber ein kurzes Kapitel. Das nächste wird wieder länger!!

Und noch ein Sorry, wegen dieser... na ja, blöden Art, das Quidditch-Spiel zu beschreiben, aber ich war noch nie sehr gut in so was und ich hätte es nie so rübergebracht, wie es ist... auch wenn ich vorher noch mal alle beschriebene Qudditchspiele in den HP-Bänden gelesen habe! ^_^