Selbstverständlich gilt weiterhin © by J. R. R. Tolkien für alle Figuren,
Orte etc., die in dem Buch "Der Herr der Ringe" vorkommen. Aylena und
Arinwë allerdings gehören mir!
Ich will auch meiner alten Angewohnheit, die Songs zu nennen, die mich
inspiriert haben, nicht abgängig werden.
Zu diesem sog. Interludium inspirierten mich die Songs "Floreat" von Lesiem
und "Forth Eorlingas" Howard Shore.
Interludium
Nach der Schlacht
"SIEG! Die Schlacht ist gewonnen!", schallte der Ruf der Eorlingas, der berittenen Krieger Rohans, über das Schlachtfeld.
Es klang einfach zu unglaublich aber es war tatsächlich wahr. Es war nahezu aussichtslos gewesen aber mit Hilfe der stolzen Rohirrim, die Éomer, der verbannte Schwestersohn König Théodens um sich geschart hatte, als er von seinem eigenen Onkel verbannt worden war, hatten sie bei Sonnenaufgang des fünften Tages das Ruder doch noch einmal herumreissen können, denn die Schlacht war eigentlich schon so gut wie verloren gewesen, und tatsächlich gegen die schier endlos erscheinenden Orkhorden der weissen Hand gesiegt. Gandalf, der nun 'der Weisse' genannt wurde, hatte tatsächlich Wort gehalten. Genau zur rechten Zeit hatte er Éomer und seine Männer gefunden und zum Schlachtfeld geführt.
König Theoden, der unter dem Bann Sarumans gestanden hatte, hatte seinem Neffen längst vergeben und hatte sich schlimme Vorwürfe gemacht, wie weit es letztendlich mit Rohan gekommen war.
Die Schlacht war tatsächlich gewonnen - aber... 'zu welchem Preis'? Viele gute, tapfere Männer waren gefallen, sowohl auf Seiten der Menschen von Rohan, als auch auf seiten der Elben aus Bruchtal und Lorien, die auf Geheiss Herrn Elronds von Imladris zur Hilfe geschickt worden waren. Haldir, der tapfere Hauptmann der Galadhrim, Wächter von Caras Galadhon, lag ebenfalls unter den unzähligen Toten. Einer von vielen grossartigen Männern die zu beklagen waren. Die Freude über den Sieg war zwar gross, doch nun stand den Verteidigern von Helms Klamm noch die schlimme Aufgabe bevor, ihre Gefallenen von den widerlichen Kadavern der erschlagenen Orks zu trennen.
Völlig erschöpft, zerschlagen, blutig und verschmutzt aber dennoch erleichtert ritten die Helden auf ihren edlen Rössern, die sich in der Schlacht tausendfach bewährt hatten, zurück in die Hornburg. König Théoden und Éomer wurden mit Hochrufen von ihrem erleichterten Volk, das voller Angst in der Hornburg ausgeharrt hatte, empfangen. Aus den Höhlen hinter den dicken, nahezu unüberwindbaren Mauern strömten Frauen und Kinder, nach ihren geliebten Männern, Vätern und Söhnen Ausschau haltend. Viele lagen sich mit Freudentränen, den Göttern dankend, in den Armen, doch ebenso viele wanderten mit leerem Blick suchend, mehr und mehr verzweifelnd zwischen den vielen Menschen ziellos hin und her. Die Bemerkung, ihre Lieben seien für eine gute Sache gestorben und würden jetzt bei den Helden ruhen, würde sie gewiss nicht trösten können.
Das alles sah Legolas Thranduilien, Prinz des Waldlandreiches, Sohn König Thranduils, dem König unter Eichen und Buchen und Herrn der Tawarwaith, der abgekämpft eher aus dem Sattel fiel, als das er stieg. Sein langes blondes Haar war schweissnass, seine lederne Rüstung an mehreren Stellen zerstört, seine Kleidung zerrissen und seine Hände... 'blutig'... besudelt mit dem Blut erschlagener Orks und seinem eigenen, was eigentlich besonders erschreckend war, von ihm aber nur am Rande wahrgenommen wurde. Er würde sich später darum kümmern müssen. Er taumelte, als seine Füsse wieder festen Boden berührten. Als Elb ermüdete er zwar längst nicht so schnell, wie seine menschlichen Kampfgefährten, doch diese Schlacht hatte auch sehr an seinen Kräften gezehrt. Es war gar nicht so sehr die Anstrengung oder die Müdigkeit, die ihm zu schaffen machte, sondern die widerwärtigen Bilder, die sich in sein Gedächtnis eingeprägt hatten. Zehntausend wutverzerrte Orkfratzen, und jeder nur mit einem einzigen Ziel, nämlich sie alle, ausnahmslos alle, zu töten. Das war kein Kampf mehr gewesen, der mit Ehre und Ruhm zu tun hatte! Er ging nicht einmal davon aus, dass die Orks wussten, warum sie das taten, schliesslich handelte es sich bei ihnen um nichts weiter als Sklaven. Das war ein regelrechtes Abschlachten und er hatte, wie all die anderen um sein nacktes Überleben gekämpft. Auch ein unsterblicher Elb konnte unter den unbarmherzigen schwarzen Klingen aus Mordor und Isengard fallen.
Legolas hatte noch nie in seinem langen Leben so inbrünstig und verzweifelt gekämpft und... bis zu diesem Tag war er noch niemals ernsthaft verletzt worden. Heute war er sich zum ersten Mal seiner eigenen Verletzlichkeit bewusst geworden. Er spürte, wie eine Gänsehaut unaufhaltsam seinen Rücken heraufkroch, atmete tief und zitternd aus. Er wankte gegen die Mauer neben der Treppe.
Ein junges Mädchen kam auf ihn zugelaufen.
"Ist euch nicht gut, Herr? Seid ihr vielleicht verletzt?", fragte sie.
Die Besorgnis, die Legolas in ihrem Gesicht sehen und in ihrer Stimme hören konnte, war aufrichtig und erwärmte sein Herz. Er mußte an seine liebliche Gemahlin Arinwë denken, die - wäre sie hier gewesen - mit bangem Herzen auf seine Rückkehr von der Schlacht gewartet hätte. So, wie es die anderen Ehefrauen nun taten, hätte sie ihn auch in ihre Arme geschlossen und allen guten Mächten gedankt, dass er noch lebte. Er blickte sich um und bemerkte, dass die Frauen Rohans, die ihre Lieben heil zurückerhalten hatten, angefangen hatten, sich um die vielen Verletzten und Trauernden zu kümmern. Der Prinz sah, dass das Mädchen immer noch auf eine Antwort wartete. Er legte aufmunternd seine Hand auf ihre Schulter und beruhigte sie:
"Mir geht es gut. Aber was ist mit Euch? Habt ihr eure Familie bei euch, Vater, Brüder, eure Mutter? Wenn ja, solltet ihr den Menschen, die jemanden verloren haben Trost spenden und die Verletzten pflegen. Jede Hand wird nun gebraucht."
Die Angst in ihren Augen wich einem trotzigen Mut. Sie verneigte sich und bevor sie weiterging sagte sie noch leise:
"Dann lasst euch wenigstens noch danken, dass ihr da wart, um unsere Familien, unsere Häuser und Höfe... unser geliebtes Land zu verteidigen."
Legolas staunte ein weiteres Mal darüber, wie stolz und nahezu unbezwingbar die Menschen aus Rohan doch waren. Vielleicht war an all den negativen Dingen, die sein Vater ihm über Menschen erzählt hatten, doch nicht so viel Wahres.
König Théoden, gefolgt von Gandalf dem Weissen, ging schleppend an ihm vorbei hinauf bis zur obersten Stufe vor der Halle von Helm's Klamm. Dort angekommen richtete er, gramgebeugt und dennoch zufrieden mit dem Ausgang der Schlacht, das Wort an sein Volk.
"Wir haben den Sieg errungen!", tönte die tiefe, volle Stimme des Königs weit über den Burghof.
Legolas nickte. Es war sehr gut, dass er dies noch einmal betonte. Das Volk von Rohan brauchte all seinen Mut für den Krieg, dessen erste Schlacht nun gewonnen war... doch dies war nur der Anfang!
"Ist es nicht so, dass ich vor der Schlacht versprochen habe, die Mauern von Helm's Klamm würden niemals fallen? Habe ich mein Versprechen nicht gehalten? Wir haben die Festung verteidigt und die Feinde zurückgeschlagen!", rief und nun klang seine Stimme schon ein wenig sicherer und lauter.
Doch dann senkte er seinen Blick. Er schien nach passenden Worten zu suchen, denn was er nun zu sagen hatte, war schwieriger als den Sieg zu verkünden.
"Aber", fuhr Théoden schließlich fort, "wir haben auch viele unserer tapferen Freunde, die sich an alte Versprechen erinnert haben und uns zur Hilfe eilten. Wie zu Zeiten des alten Bündnisses haben Elben und Menschen wieder Seite an Seite gekämpft... sind Seite an Seite gefallen. Es wird einige Tage dauern, bis all unsere Toten ehrenvoll begraben sind. Der Feind will uns keine Zeit lassen, zu trauern und die gefallenen Krieger dadurch zu ehren, indem wir die mit ihnen gewonnene Schlacht feiern. Aber diese Zeit werden wir uns nehmen, denn wir sind die stolzen Menschen von Rohan!"
Der König hatte seine Hand trotzig zur Faust geballt um seine letzten Worte zu unterstreichen. Der ohrenbetäubende Jubel seines Volkes, der ihm entgegenbrandete gab ihm recht.
~*~
In der Halle der Hornburg waren am Abend mehrere grosse Feuer entzündet worden. Alles in allem glich die grosse Halle eher einem Heerlager, das sich ebenso gut unter freiem Himmel hätte befinden können. Vor der Burg brannten immer noch die riesigen Scheiterhaufen, auf denen die Kadaver der toten Orks verbrannt wurden, damit sie nicht länger die Landschaft beleidigten, und immer noch wurden Gräber für die gefallenen Krieger von Rohan und die Elbenkrieger ausgehoben. Einige der hohen Hauptmänner unter den Elben sollten nach Imladris oder Laurelindórinan überführt werden, darunter Haldir, doch die meisten sollten in der selben Erde ruhen wie die menschlichen Verteidiger Rohans.
In der Burg wurden immer noch die Wunden der Krieger versorgt. Besonders die anwesenden Elben aus Imladris und Laurelindórinan taten sich als Heiler hervor. Doch sie drängten sich nicht in den Vordergrund oder mischten sich ungebeten ein, sondern gingen nur hilfreich hier und da zur Hand.
Immer noch waren die Menschen ein wenig misstrauisch gegenüber der Heilkunst der Elben. Es waren ja auch hunderte von Jahren vergangen, seit der Zeit, da dies für die Menschen noch selbstverständlich gewesen war.
Legolas war überrascht gewesen, wie viele kleine Schnittverletzungen er sich selbst eingefangen hatte. Außer einer etwas tieferen am linken Oberarm, die er selbst behandelt hatte, war allerdings keine davon wirklich ernst oder gar lebensbedrohlich gewesen. Dennoch... während des Kampfes hatte er nichts davon gemerkt. Er hatte sich in einer Art Kampfrausch befunden, die er bis dahin nicht gekannt hatte.
Über einer der Feuerstellen hing ein großer Topf, in dem verdünnter Wein mit Kräutern erhitzt wurde. Die Lady Éowyn, Schwestertochter König Théodens, füllte einen Becher nach dem anderen mit dem wärmenden Gebräu und das Mädchen, das am Morgen nach der Schlacht kurz mit Legolas gesprochen hatte, verteilte die Becher unter den Männern. Er erinnerte sich noch gut an sie, denn sie hatte langes, kupferfarbenes Haar, das sich von den überwiegend blonden Haaren der Menschen aus Rohan abhob. Zwar gab es unter ihnen auch Rothaarige, doch ihr Haar erschien ihm im Schein der Feuer wie flüssiges Kupfer. Schließlich kam sie auch zu ihm und reichte ihm einen Becher.
"Mein Herr, die Lady Éowyn sagte mir soeben, dass ihr der Sohn König Thranduils vom Düsterwald seid, somit also ein Prinz und ein ehrenwerter Fürst der Elben. Ich will mich entschuldigen, dass ich - als ich heute Morgen mit euch sprach - es an dem gebührenden Respekt mangeln ließ.", sagte sie leise zu ihm.
Legolas nahm den Becher aus ihrer Hand entgegen und erwiderte freundlich:
"Mein Name, Rang oder Titel erhebt mich heute nicht über einen einzigen Mann, der hier gekämpft hat. Wenn ich tatsächlich etwas besonderes bin, dann deshalb, weil ich mit den Männern aus Rohan kämpfen durfte. Vergesst meinen Titel einfach und sprecht mich bei meinem Namen an, der einfach nur Legolas lautet, was im Westron Grünblatt bedeutet."
Das Mädchen, sie konnte nach Menschenjahren höchstens 17 Jahre alt sein, errötete leicht und wandte verschämt den Blick ab. Offensichtlich hatte sie vor dem heutigen Tag noch nie einen Elben gesehen. Viele Menschen vergaßen, dass die meisten Elben selbst mit mehreren tausend Jahren nicht älter aussahen, als ein junger Mensch von höchstens 20 Jahren.
"Es verlangt mich aber, den Namen derjenigen zu erfahren, die mich so freundlich bewirtet und schon zum zweiten Mal an diesem Tag das Wort so höflich an mich richtet, wo doch die Menschen aus ihrem eigenen Volk viel mehr der Aufmerksamkeit bedurften.", fuhr er fort und ließ seinen Blick betroffen über die vielen Trauernden schweifen.
Das Mädchen schlug erschrocken die Hand vor den Mund. Offensichtlich schämte sie sich, dass sie sich noch nicht vorgestellt hatte.
"Verzeiht Herr, ich scheine tatsächlich meine guten Manieren vergessen zu haben, dass ich euch meinen Namen noch nicht nannte. Mich nennt man hier Aylena, Irograns Tochter, zu euren Diensten Herr."
Legolas nickte und bedachte sie wiederum mit einem freundlichen Lächeln.
Sie verneigte sich leicht und entfernte sich dann, verteilte weiter Becher mit erwärmten Wein an die matten Kämpfer.
Der Elbenprinz nippte an seinem Wein, der ihm - gerade weil er so stark verdünnt war - sehr gut schmeckte. Er wärmte sein Herz und liess Erinnerungen an seine Heimat in ihm aufsteigen. Besonders an seine wunderschöne Gemahlin Arinwë... Arinwë mit den strahlenden Augen. Er mußte sehr verträumt in das Feuer gestarrt haben, um das sie sich geschart hatten, denn sein zwergischer Freund und Waffengefährte Gimli, Sohn des Gloin, stiess ihn auf seine ruppige Art und Weise an und fragte:
"An was denkst Du, mein elbischer Freund?"
Legolas schüttelte lächelnd den Kopf. Er hatte nicht damit gerechnet, von Gimli, dem Zwerg, mit dem er während der Verfolgung der Orks, die Merry und Pippin entführt hatten, Freundschaft geschlossen hatte, so aufmerksam beobachtet zu werden. Eigentlich wollte er auf die Frage nicht antworten, denn nicht einmal Gandalf wusste, dass er im Düsterwald, in der sicheren Obhut seines Vaters, seines jüngeren Bruders Caranlas und seiner Vettern, der Zwillinge Gloroval und Celebroval, eine Gemahlin zurückgelassen hatte. Allerdings war ihm auch klar, dass der Zwerg nicht eher Ruhe geben würde, bis er wusste, was ihn bewegte. Was das anging, so hatte er in letzter Zeit erfahren müssen, waren Zwerge unglaublich hartnäckig. Die Freundschaft zwischen ihnen beiden war schon aufgrund dieser Tatsache etwas ganz besonderes.
"Wie soll ich es dir erklären?", begann Legolas und wurde sogleich von dem Zwerg unterbrochen.
"Tu es einfach und denke nicht wieder lange nach." brummte dieser. "Ich werde nie verstehen, warum ihr Elben immer so lange überlegen müsst, bevor ihr sprecht."
Legolas verdrehte die Augen gen Himmel und erklärte geduldig:
"Das liegt daran, dass wir nach Möglichkeit vermeiden wollen, Dinge zu sagen, die überflüssig und... nun... unüberlegt sind. Gimli! Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich meist nur dann rede, wenn ich gefragt werde."
Gimli brummte:
"So? Ich habe dich etwas gefragt, also kannst du mir nun antworten!"
Legolas musste sich geschlagen geben. Der Zwerg hatte recht.
"Ich muss dir aber das Versprechen abnehmen, dass du vorerst niemandem von dem erzählst, was ich dir jetzt sagen werde.", bat er.
Gimli nickte, begleitet von einem weiteren kehligen Brummen.
"Du hast mein Zwergenehrenwort darauf!"
"Meine Gedanken waren wieder daheim im Düsterwald. Ich habe dort eine Schönheit zurückgelassen, für die sich lohnt, alleine gegen den dunklen Herrscher und seine Horden anzutreten. Meine geliebte Gemahlin Arinwë!"
Gimli machte grosse Augen.
"Deine Ge..."
Legolas bedeute dem Zwerg zu Schweigen, indem er seinen Zeigefinger an die Lippen legte, dann fuhr er fort:
"Ja, so ist es! Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich sie dir vorstellen. Sie wird sich freuen, dich kennenzulernen. Ihr Haar ist golden wie der Sonnenaufgang im Frühling und ihre Augen sind so blau wie die Dämmerung. Keine schönere Frau gibt es in ganz Mittelerde... nicht einmal die Herrin Arwen kommt ihr gleich."
"Mit Sicherheit jedoch ist sie nicht so schön, wie die Herrin Galadriel." knurrte der Zwerg.
Legolas lächelte milde und erwiderte nachsichtig:
"Das, Gimli, liegt wohl im Auge des Betrachters. Für mich kann neben ihr keine andere bestehen. Aber ich möchte dich bitten, lerne sie kennen, wenn wir dies alles hinter uns haben und fälle dir ein eigenes Urteil."
Gimli liess sein tiefes, polterndes Lachen vernehmen.
"Wieder einmal weise gesprochen, Herr Elb. Sag ist es möglich, dass ihr Elben niemals etwas anderes als weise Dinge von euch gebt?"
Nun war es an Legolas zu lachen.
"Du solltest meinen jüngeren Bruder kennenlernen oder besser noch meine Vettern, die Zwillinge Celebroval[1] und Gloroval[2]. Sie sind gerade 137 Jahre alt und sie geben - wie mir scheint - nicht sehr oft weise Dinge von sich. Caranlas[3], mein Bruder, und Elenim[4], meine Schwester, bringen es manchmal fertig, dass ich nur noch meinen Kopf schütteln kann aber Celebroval und Gloroval... was soll ich sagen?"
Gimli betrachtete seinen elbischen Freund mit grossen Augen und wischte sich dann grummelnd den Wein aus seinem dichten, roten Bart. Dass Legolas Geschwister hat, hatte er bis zu diesem Moment auch nicht gewusst und von dem Rest seiner Familie hatte er auch noch nie etwas erwähnt.
"Es wundert mich ja schon, dass du überhaupt so viel gesagt hast."
----------------------- [1] Celebroval = Silberschwinge [2] Gloroval = Goldschwinge [3] Caranlas = Rotblatt [4] Elenim = Weißer Stern
Interludium
Nach der Schlacht
"SIEG! Die Schlacht ist gewonnen!", schallte der Ruf der Eorlingas, der berittenen Krieger Rohans, über das Schlachtfeld.
Es klang einfach zu unglaublich aber es war tatsächlich wahr. Es war nahezu aussichtslos gewesen aber mit Hilfe der stolzen Rohirrim, die Éomer, der verbannte Schwestersohn König Théodens um sich geschart hatte, als er von seinem eigenen Onkel verbannt worden war, hatten sie bei Sonnenaufgang des fünften Tages das Ruder doch noch einmal herumreissen können, denn die Schlacht war eigentlich schon so gut wie verloren gewesen, und tatsächlich gegen die schier endlos erscheinenden Orkhorden der weissen Hand gesiegt. Gandalf, der nun 'der Weisse' genannt wurde, hatte tatsächlich Wort gehalten. Genau zur rechten Zeit hatte er Éomer und seine Männer gefunden und zum Schlachtfeld geführt.
König Theoden, der unter dem Bann Sarumans gestanden hatte, hatte seinem Neffen längst vergeben und hatte sich schlimme Vorwürfe gemacht, wie weit es letztendlich mit Rohan gekommen war.
Die Schlacht war tatsächlich gewonnen - aber... 'zu welchem Preis'? Viele gute, tapfere Männer waren gefallen, sowohl auf Seiten der Menschen von Rohan, als auch auf seiten der Elben aus Bruchtal und Lorien, die auf Geheiss Herrn Elronds von Imladris zur Hilfe geschickt worden waren. Haldir, der tapfere Hauptmann der Galadhrim, Wächter von Caras Galadhon, lag ebenfalls unter den unzähligen Toten. Einer von vielen grossartigen Männern die zu beklagen waren. Die Freude über den Sieg war zwar gross, doch nun stand den Verteidigern von Helms Klamm noch die schlimme Aufgabe bevor, ihre Gefallenen von den widerlichen Kadavern der erschlagenen Orks zu trennen.
Völlig erschöpft, zerschlagen, blutig und verschmutzt aber dennoch erleichtert ritten die Helden auf ihren edlen Rössern, die sich in der Schlacht tausendfach bewährt hatten, zurück in die Hornburg. König Théoden und Éomer wurden mit Hochrufen von ihrem erleichterten Volk, das voller Angst in der Hornburg ausgeharrt hatte, empfangen. Aus den Höhlen hinter den dicken, nahezu unüberwindbaren Mauern strömten Frauen und Kinder, nach ihren geliebten Männern, Vätern und Söhnen Ausschau haltend. Viele lagen sich mit Freudentränen, den Göttern dankend, in den Armen, doch ebenso viele wanderten mit leerem Blick suchend, mehr und mehr verzweifelnd zwischen den vielen Menschen ziellos hin und her. Die Bemerkung, ihre Lieben seien für eine gute Sache gestorben und würden jetzt bei den Helden ruhen, würde sie gewiss nicht trösten können.
Das alles sah Legolas Thranduilien, Prinz des Waldlandreiches, Sohn König Thranduils, dem König unter Eichen und Buchen und Herrn der Tawarwaith, der abgekämpft eher aus dem Sattel fiel, als das er stieg. Sein langes blondes Haar war schweissnass, seine lederne Rüstung an mehreren Stellen zerstört, seine Kleidung zerrissen und seine Hände... 'blutig'... besudelt mit dem Blut erschlagener Orks und seinem eigenen, was eigentlich besonders erschreckend war, von ihm aber nur am Rande wahrgenommen wurde. Er würde sich später darum kümmern müssen. Er taumelte, als seine Füsse wieder festen Boden berührten. Als Elb ermüdete er zwar längst nicht so schnell, wie seine menschlichen Kampfgefährten, doch diese Schlacht hatte auch sehr an seinen Kräften gezehrt. Es war gar nicht so sehr die Anstrengung oder die Müdigkeit, die ihm zu schaffen machte, sondern die widerwärtigen Bilder, die sich in sein Gedächtnis eingeprägt hatten. Zehntausend wutverzerrte Orkfratzen, und jeder nur mit einem einzigen Ziel, nämlich sie alle, ausnahmslos alle, zu töten. Das war kein Kampf mehr gewesen, der mit Ehre und Ruhm zu tun hatte! Er ging nicht einmal davon aus, dass die Orks wussten, warum sie das taten, schliesslich handelte es sich bei ihnen um nichts weiter als Sklaven. Das war ein regelrechtes Abschlachten und er hatte, wie all die anderen um sein nacktes Überleben gekämpft. Auch ein unsterblicher Elb konnte unter den unbarmherzigen schwarzen Klingen aus Mordor und Isengard fallen.
Legolas hatte noch nie in seinem langen Leben so inbrünstig und verzweifelt gekämpft und... bis zu diesem Tag war er noch niemals ernsthaft verletzt worden. Heute war er sich zum ersten Mal seiner eigenen Verletzlichkeit bewusst geworden. Er spürte, wie eine Gänsehaut unaufhaltsam seinen Rücken heraufkroch, atmete tief und zitternd aus. Er wankte gegen die Mauer neben der Treppe.
Ein junges Mädchen kam auf ihn zugelaufen.
"Ist euch nicht gut, Herr? Seid ihr vielleicht verletzt?", fragte sie.
Die Besorgnis, die Legolas in ihrem Gesicht sehen und in ihrer Stimme hören konnte, war aufrichtig und erwärmte sein Herz. Er mußte an seine liebliche Gemahlin Arinwë denken, die - wäre sie hier gewesen - mit bangem Herzen auf seine Rückkehr von der Schlacht gewartet hätte. So, wie es die anderen Ehefrauen nun taten, hätte sie ihn auch in ihre Arme geschlossen und allen guten Mächten gedankt, dass er noch lebte. Er blickte sich um und bemerkte, dass die Frauen Rohans, die ihre Lieben heil zurückerhalten hatten, angefangen hatten, sich um die vielen Verletzten und Trauernden zu kümmern. Der Prinz sah, dass das Mädchen immer noch auf eine Antwort wartete. Er legte aufmunternd seine Hand auf ihre Schulter und beruhigte sie:
"Mir geht es gut. Aber was ist mit Euch? Habt ihr eure Familie bei euch, Vater, Brüder, eure Mutter? Wenn ja, solltet ihr den Menschen, die jemanden verloren haben Trost spenden und die Verletzten pflegen. Jede Hand wird nun gebraucht."
Die Angst in ihren Augen wich einem trotzigen Mut. Sie verneigte sich und bevor sie weiterging sagte sie noch leise:
"Dann lasst euch wenigstens noch danken, dass ihr da wart, um unsere Familien, unsere Häuser und Höfe... unser geliebtes Land zu verteidigen."
Legolas staunte ein weiteres Mal darüber, wie stolz und nahezu unbezwingbar die Menschen aus Rohan doch waren. Vielleicht war an all den negativen Dingen, die sein Vater ihm über Menschen erzählt hatten, doch nicht so viel Wahres.
König Théoden, gefolgt von Gandalf dem Weissen, ging schleppend an ihm vorbei hinauf bis zur obersten Stufe vor der Halle von Helm's Klamm. Dort angekommen richtete er, gramgebeugt und dennoch zufrieden mit dem Ausgang der Schlacht, das Wort an sein Volk.
"Wir haben den Sieg errungen!", tönte die tiefe, volle Stimme des Königs weit über den Burghof.
Legolas nickte. Es war sehr gut, dass er dies noch einmal betonte. Das Volk von Rohan brauchte all seinen Mut für den Krieg, dessen erste Schlacht nun gewonnen war... doch dies war nur der Anfang!
"Ist es nicht so, dass ich vor der Schlacht versprochen habe, die Mauern von Helm's Klamm würden niemals fallen? Habe ich mein Versprechen nicht gehalten? Wir haben die Festung verteidigt und die Feinde zurückgeschlagen!", rief und nun klang seine Stimme schon ein wenig sicherer und lauter.
Doch dann senkte er seinen Blick. Er schien nach passenden Worten zu suchen, denn was er nun zu sagen hatte, war schwieriger als den Sieg zu verkünden.
"Aber", fuhr Théoden schließlich fort, "wir haben auch viele unserer tapferen Freunde, die sich an alte Versprechen erinnert haben und uns zur Hilfe eilten. Wie zu Zeiten des alten Bündnisses haben Elben und Menschen wieder Seite an Seite gekämpft... sind Seite an Seite gefallen. Es wird einige Tage dauern, bis all unsere Toten ehrenvoll begraben sind. Der Feind will uns keine Zeit lassen, zu trauern und die gefallenen Krieger dadurch zu ehren, indem wir die mit ihnen gewonnene Schlacht feiern. Aber diese Zeit werden wir uns nehmen, denn wir sind die stolzen Menschen von Rohan!"
Der König hatte seine Hand trotzig zur Faust geballt um seine letzten Worte zu unterstreichen. Der ohrenbetäubende Jubel seines Volkes, der ihm entgegenbrandete gab ihm recht.
~*~
In der Halle der Hornburg waren am Abend mehrere grosse Feuer entzündet worden. Alles in allem glich die grosse Halle eher einem Heerlager, das sich ebenso gut unter freiem Himmel hätte befinden können. Vor der Burg brannten immer noch die riesigen Scheiterhaufen, auf denen die Kadaver der toten Orks verbrannt wurden, damit sie nicht länger die Landschaft beleidigten, und immer noch wurden Gräber für die gefallenen Krieger von Rohan und die Elbenkrieger ausgehoben. Einige der hohen Hauptmänner unter den Elben sollten nach Imladris oder Laurelindórinan überführt werden, darunter Haldir, doch die meisten sollten in der selben Erde ruhen wie die menschlichen Verteidiger Rohans.
In der Burg wurden immer noch die Wunden der Krieger versorgt. Besonders die anwesenden Elben aus Imladris und Laurelindórinan taten sich als Heiler hervor. Doch sie drängten sich nicht in den Vordergrund oder mischten sich ungebeten ein, sondern gingen nur hilfreich hier und da zur Hand.
Immer noch waren die Menschen ein wenig misstrauisch gegenüber der Heilkunst der Elben. Es waren ja auch hunderte von Jahren vergangen, seit der Zeit, da dies für die Menschen noch selbstverständlich gewesen war.
Legolas war überrascht gewesen, wie viele kleine Schnittverletzungen er sich selbst eingefangen hatte. Außer einer etwas tieferen am linken Oberarm, die er selbst behandelt hatte, war allerdings keine davon wirklich ernst oder gar lebensbedrohlich gewesen. Dennoch... während des Kampfes hatte er nichts davon gemerkt. Er hatte sich in einer Art Kampfrausch befunden, die er bis dahin nicht gekannt hatte.
Über einer der Feuerstellen hing ein großer Topf, in dem verdünnter Wein mit Kräutern erhitzt wurde. Die Lady Éowyn, Schwestertochter König Théodens, füllte einen Becher nach dem anderen mit dem wärmenden Gebräu und das Mädchen, das am Morgen nach der Schlacht kurz mit Legolas gesprochen hatte, verteilte die Becher unter den Männern. Er erinnerte sich noch gut an sie, denn sie hatte langes, kupferfarbenes Haar, das sich von den überwiegend blonden Haaren der Menschen aus Rohan abhob. Zwar gab es unter ihnen auch Rothaarige, doch ihr Haar erschien ihm im Schein der Feuer wie flüssiges Kupfer. Schließlich kam sie auch zu ihm und reichte ihm einen Becher.
"Mein Herr, die Lady Éowyn sagte mir soeben, dass ihr der Sohn König Thranduils vom Düsterwald seid, somit also ein Prinz und ein ehrenwerter Fürst der Elben. Ich will mich entschuldigen, dass ich - als ich heute Morgen mit euch sprach - es an dem gebührenden Respekt mangeln ließ.", sagte sie leise zu ihm.
Legolas nahm den Becher aus ihrer Hand entgegen und erwiderte freundlich:
"Mein Name, Rang oder Titel erhebt mich heute nicht über einen einzigen Mann, der hier gekämpft hat. Wenn ich tatsächlich etwas besonderes bin, dann deshalb, weil ich mit den Männern aus Rohan kämpfen durfte. Vergesst meinen Titel einfach und sprecht mich bei meinem Namen an, der einfach nur Legolas lautet, was im Westron Grünblatt bedeutet."
Das Mädchen, sie konnte nach Menschenjahren höchstens 17 Jahre alt sein, errötete leicht und wandte verschämt den Blick ab. Offensichtlich hatte sie vor dem heutigen Tag noch nie einen Elben gesehen. Viele Menschen vergaßen, dass die meisten Elben selbst mit mehreren tausend Jahren nicht älter aussahen, als ein junger Mensch von höchstens 20 Jahren.
"Es verlangt mich aber, den Namen derjenigen zu erfahren, die mich so freundlich bewirtet und schon zum zweiten Mal an diesem Tag das Wort so höflich an mich richtet, wo doch die Menschen aus ihrem eigenen Volk viel mehr der Aufmerksamkeit bedurften.", fuhr er fort und ließ seinen Blick betroffen über die vielen Trauernden schweifen.
Das Mädchen schlug erschrocken die Hand vor den Mund. Offensichtlich schämte sie sich, dass sie sich noch nicht vorgestellt hatte.
"Verzeiht Herr, ich scheine tatsächlich meine guten Manieren vergessen zu haben, dass ich euch meinen Namen noch nicht nannte. Mich nennt man hier Aylena, Irograns Tochter, zu euren Diensten Herr."
Legolas nickte und bedachte sie wiederum mit einem freundlichen Lächeln.
Sie verneigte sich leicht und entfernte sich dann, verteilte weiter Becher mit erwärmten Wein an die matten Kämpfer.
Der Elbenprinz nippte an seinem Wein, der ihm - gerade weil er so stark verdünnt war - sehr gut schmeckte. Er wärmte sein Herz und liess Erinnerungen an seine Heimat in ihm aufsteigen. Besonders an seine wunderschöne Gemahlin Arinwë... Arinwë mit den strahlenden Augen. Er mußte sehr verträumt in das Feuer gestarrt haben, um das sie sich geschart hatten, denn sein zwergischer Freund und Waffengefährte Gimli, Sohn des Gloin, stiess ihn auf seine ruppige Art und Weise an und fragte:
"An was denkst Du, mein elbischer Freund?"
Legolas schüttelte lächelnd den Kopf. Er hatte nicht damit gerechnet, von Gimli, dem Zwerg, mit dem er während der Verfolgung der Orks, die Merry und Pippin entführt hatten, Freundschaft geschlossen hatte, so aufmerksam beobachtet zu werden. Eigentlich wollte er auf die Frage nicht antworten, denn nicht einmal Gandalf wusste, dass er im Düsterwald, in der sicheren Obhut seines Vaters, seines jüngeren Bruders Caranlas und seiner Vettern, der Zwillinge Gloroval und Celebroval, eine Gemahlin zurückgelassen hatte. Allerdings war ihm auch klar, dass der Zwerg nicht eher Ruhe geben würde, bis er wusste, was ihn bewegte. Was das anging, so hatte er in letzter Zeit erfahren müssen, waren Zwerge unglaublich hartnäckig. Die Freundschaft zwischen ihnen beiden war schon aufgrund dieser Tatsache etwas ganz besonderes.
"Wie soll ich es dir erklären?", begann Legolas und wurde sogleich von dem Zwerg unterbrochen.
"Tu es einfach und denke nicht wieder lange nach." brummte dieser. "Ich werde nie verstehen, warum ihr Elben immer so lange überlegen müsst, bevor ihr sprecht."
Legolas verdrehte die Augen gen Himmel und erklärte geduldig:
"Das liegt daran, dass wir nach Möglichkeit vermeiden wollen, Dinge zu sagen, die überflüssig und... nun... unüberlegt sind. Gimli! Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich meist nur dann rede, wenn ich gefragt werde."
Gimli brummte:
"So? Ich habe dich etwas gefragt, also kannst du mir nun antworten!"
Legolas musste sich geschlagen geben. Der Zwerg hatte recht.
"Ich muss dir aber das Versprechen abnehmen, dass du vorerst niemandem von dem erzählst, was ich dir jetzt sagen werde.", bat er.
Gimli nickte, begleitet von einem weiteren kehligen Brummen.
"Du hast mein Zwergenehrenwort darauf!"
"Meine Gedanken waren wieder daheim im Düsterwald. Ich habe dort eine Schönheit zurückgelassen, für die sich lohnt, alleine gegen den dunklen Herrscher und seine Horden anzutreten. Meine geliebte Gemahlin Arinwë!"
Gimli machte grosse Augen.
"Deine Ge..."
Legolas bedeute dem Zwerg zu Schweigen, indem er seinen Zeigefinger an die Lippen legte, dann fuhr er fort:
"Ja, so ist es! Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich sie dir vorstellen. Sie wird sich freuen, dich kennenzulernen. Ihr Haar ist golden wie der Sonnenaufgang im Frühling und ihre Augen sind so blau wie die Dämmerung. Keine schönere Frau gibt es in ganz Mittelerde... nicht einmal die Herrin Arwen kommt ihr gleich."
"Mit Sicherheit jedoch ist sie nicht so schön, wie die Herrin Galadriel." knurrte der Zwerg.
Legolas lächelte milde und erwiderte nachsichtig:
"Das, Gimli, liegt wohl im Auge des Betrachters. Für mich kann neben ihr keine andere bestehen. Aber ich möchte dich bitten, lerne sie kennen, wenn wir dies alles hinter uns haben und fälle dir ein eigenes Urteil."
Gimli liess sein tiefes, polterndes Lachen vernehmen.
"Wieder einmal weise gesprochen, Herr Elb. Sag ist es möglich, dass ihr Elben niemals etwas anderes als weise Dinge von euch gebt?"
Nun war es an Legolas zu lachen.
"Du solltest meinen jüngeren Bruder kennenlernen oder besser noch meine Vettern, die Zwillinge Celebroval[1] und Gloroval[2]. Sie sind gerade 137 Jahre alt und sie geben - wie mir scheint - nicht sehr oft weise Dinge von sich. Caranlas[3], mein Bruder, und Elenim[4], meine Schwester, bringen es manchmal fertig, dass ich nur noch meinen Kopf schütteln kann aber Celebroval und Gloroval... was soll ich sagen?"
Gimli betrachtete seinen elbischen Freund mit grossen Augen und wischte sich dann grummelnd den Wein aus seinem dichten, roten Bart. Dass Legolas Geschwister hat, hatte er bis zu diesem Moment auch nicht gewusst und von dem Rest seiner Familie hatte er auch noch nie etwas erwähnt.
"Es wundert mich ja schon, dass du überhaupt so viel gesagt hast."
----------------------- [1] Celebroval = Silberschwinge [2] Gloroval = Goldschwinge [3] Caranlas = Rotblatt [4] Elenim = Weißer Stern
