24. Ich liebe ein treuloses Frettchen
Schon von Weitem sahen sie Hermione an den Eingängen zu den unterirdischen Verliesen stehen. Harry zerrte Ron hinter eine verrußte Säule, bevor sie sie bemerken konnte.
Hermione stand vor der schweren Eisentür, stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich nervös und ungeduldig um. Hinter der Säule warteten ihre Beobachter ebenfalls, mit angehaltenem Atem.
Und zwar nicht lange.
Mit wehender Robe stürmte Draco Malfoy heran.
Es war seltsam, ihn rennen zu sehen. Man sah ihn sonst niemals rennen, nur schlendern oder eitel herumstolzieren, auf alle Fälle war es ein spektakulärer Anblick.
Sein sonst so penibel gepflegtes und gelegtes Haar stand ihm wild vom Kopf ab, und seine fahlen Wangen waren vom Laufen rosa. Seine Weihnachts- Prachtrobe wallte um ihn herum und schien bei seinem Tempo nicht besonders hilfreich zu sein. Er atmete schwer.
Hermione machte einen Schritt auf ihn zu und machte den Mund auf, aber sie kam nicht dazu, einen Ton von sich zu geben.
Er bremste scharf wenige Zentimeter vor ihr ab, packte sie bei den Handgelenken, riß sie an sich und dann -
Küsste er sie direkt auf den Mund.
Aber sowas von.
Neben Harry machte Ron ein gurgelndes Geräusch, das sich stark nach Nevilles Kröte Trevor anhörte, wenn versehentlich ein Fuß auf ihn trat.
Hermione wehrte sich nicht gegen den Kuss.
Sie küßten sich. Und küßten sich. Und küßten sich.
Hinter der Säule wurde Harry abwechselnd schlecht und schwarz vor Augen. Es kann nur ein Traum sein, redete er sich selbst zu. Das kann alles nicht wahr sein. Das ist es! Du bist noch im Bett und hast einen von diesen schrecklichen Alpträumen. Gleich kommt Snape wieder in diesem rosa Tutu rein und....
Endlich war der Schrecken vorbei. Malfoy löste sich von Hermione und musterte sie mit einem seltsam irren Blick. Er stand vor ihr, als wartete er auf etwas.
Nach einer Weile ächzte er: "Verdammt! Das war nichts!! Nochmal!!!"
Und wollte sich erneut auf sie stürzen.
Bitte nicht! Bitte bitte nicht!!! flehte Harry im Stillen.
Sehnsüchtig wartete er darauf, dass Hermione nun eine vollkommen normale, menschliche Reaktion bringen würde. Wie etwa sich laut würgend auf Malfoys polierte Schuhe zu übergeben, ihm einen Buckel, eine Beinklammer und einen Maulkorb anzufluchen oder ihm wenigstens das Knie dorthin zu rammen, wo selbst Malfoy zweifellos Schmerz empfinden mußte.
Aber sie tat es nicht. Stattdessen trat sie nur sacht einen Schritt zurück und sah ihn an, mit einem seltsamen Blick, der entfernt an schmelzendes Wachs erinnerte.
"Draco," hauchte sie, "bevor du nochmal.... irgendwas.... tust, .es gibt da was, das ich dir sagen muss...."
Harry schloss die Augen. Bitte lass es nicht "Ich bin schwanger!" sein, flehte er. Eine entsetzliche Vision bahnte sich in seinem Verstand an, von Hermione, wie sie mit einem häßlichen blassen blonden Baby auf den Knien in einer Muggel-Talkshow sass und sich zum Thema "Ich liebe ein treuloses Frettchen" äußerte.
Aber Malfoy bedeutete ihr mit einer gebieterischen Geste, zu schweigen.
"Wir haben keine Zeit für sowas," stiess er hervor.
"Wir müssen dort weitermachen, wo wir letzte Nacht aufgehört haben! Wir probieren es so lange, bis es klappt! Es muss passieren. Sofort!"
Mit einer Geste, die Harry überhaupt nicht mochte, legte Hermione ihre Hand auf Malfoys Arm. "Draco, bitte, hör mir eine Sekunde zu!"
Er schüttelte brutal ihren Arm ab. "Ich hab dir lange genug zugehört!" bellte er sie an. "Meine Geduld ist am Ende! Wenn wir´s nun nicht durchziehen, war alles umsonst! Willst du das?! Willst du das, Hermione?"
Ein verwirrter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. "Warum? Warum war dann alles umsonst? Was ist passiert? Wenn wir...."
"Weil mein....es ist einfach so. Glaub mir einfach."
Malfoy verstummte ungeduldig, riß seinen Zauberstab aus der Robe und richtete ihn drohend auf Hermione. "Ist es so besser?" fauchte er. "Nimmst du mich JETZT ernst, Hermione? Soll ich dir Beine machen?"
Das merkwürdige Schimmern, das in ihre Augen getreten war, als sie ihn berührt hatte, erlosch und machte einem seltsamen, traurigen Ausdruck Platz.
"Vergiss es." murmelte sie heiser. "Du willst es sowieso nicht hören."
Malfoy steckte seinen Zauberstab wieder ein, packte sie grob am Arm und fummelte mit der anderen etwas aus der Tasche, das wie ein enorm verrosteter Schlüssel aussah.
"Ich bekomme, was ich will." fauchte er sie an. "Und wenn ich die komplette Nacht mir dir rumknutschen muss...."
Das war offenbar zuviel für Ron.
Bevor Harry irgendetwas tun, sagen oder auch nur denken konnte, war Ron bereits aus ihrem Versteck gestürzt.
Harry hatte Ron noch niemals so schnell laufen sehen, weder auf der Flucht vor den Spinnen im Verzauberten Wald, noch letzten Sommer, als Percy herausgefunden hatte, dass seine Brüder ein Babyfoto von ihm nackt auf einem Bärenfell im Büro der Vertrauensschüler aufgehängt hatten.
Und Ron rannte nicht nur. Er fuchtelte zur selben Zeit mit seinem Zauberstab in der Luft herum und brüllte sich die Lunge aus dem Hals.
"Neeeeiiieeeennn! Hermione, was immer es ist, du kannst ihm doch nicht trauen, lass dich nicht mit ihm ein, das ist doch Scheiße ist das, er wird dir was tun, mach kein Blödsinn hier....!"
Tödlich erschrocken wirbelten Hermione und Malfoy herum.
Etwas verspätet und in Ermangelung einer Alternative, was er sonst hätte tun können, stürmte Harry hinter Ron her, wohl wissend, dass er wie ein Idiot aussehen musste.
Malfoy reagierte blitzschnell. Harry wußte, dass Malfoy nur ein mittelprächtiger Zauberer war, aber dafür war er schnell und skrupellos. Innerhalb von Sekunden hatte er seinen Zauberstab in der Hand und holte aus....
Aber Hermione war noch schneller gewesen.
Das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt, wirbelte sie herum, stellte sich vor den verblüfften Malfoy und riß ihren Zauberstand heraus. Sie handelte blitzschnell. Ron quietschte überrascht, als ein Fluch ihn von den Füßen fegte, ihn direkt mit Harry kollidieren ließ und sie beide in einem Knäuel zu Boden schickte.
Schwerer Qualm hüllte sie ein. Sie sahen, wie Hermiones Sneakers und Malfoys polierte Schuhe aus schwarzem Leder sich in halsbrecherischem Tempo entfernten. Sie hörten, wie ein Schlüssel klapperte, die schwere Eisentür aufknarrte und zufiel. Dann war es still. Harry wand sich keuchend am Boden.
Er fühlte keinen Schmerz. Zumindest keinen körperlichen Schmerz. Aber Harry spürte, wie seine Augen brannten und alles an ihm von seinem Hals abwärts sich zusammenkrampfte.
Hermione hatte sie angegriffen. Ihre beste Freundin hatte sie angegriffen. Und dann... ...wurde alles schwarz um ihn.
Schon von Weitem sahen sie Hermione an den Eingängen zu den unterirdischen Verliesen stehen. Harry zerrte Ron hinter eine verrußte Säule, bevor sie sie bemerken konnte.
Hermione stand vor der schweren Eisentür, stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich nervös und ungeduldig um. Hinter der Säule warteten ihre Beobachter ebenfalls, mit angehaltenem Atem.
Und zwar nicht lange.
Mit wehender Robe stürmte Draco Malfoy heran.
Es war seltsam, ihn rennen zu sehen. Man sah ihn sonst niemals rennen, nur schlendern oder eitel herumstolzieren, auf alle Fälle war es ein spektakulärer Anblick.
Sein sonst so penibel gepflegtes und gelegtes Haar stand ihm wild vom Kopf ab, und seine fahlen Wangen waren vom Laufen rosa. Seine Weihnachts- Prachtrobe wallte um ihn herum und schien bei seinem Tempo nicht besonders hilfreich zu sein. Er atmete schwer.
Hermione machte einen Schritt auf ihn zu und machte den Mund auf, aber sie kam nicht dazu, einen Ton von sich zu geben.
Er bremste scharf wenige Zentimeter vor ihr ab, packte sie bei den Handgelenken, riß sie an sich und dann -
Küsste er sie direkt auf den Mund.
Aber sowas von.
Neben Harry machte Ron ein gurgelndes Geräusch, das sich stark nach Nevilles Kröte Trevor anhörte, wenn versehentlich ein Fuß auf ihn trat.
Hermione wehrte sich nicht gegen den Kuss.
Sie küßten sich. Und küßten sich. Und küßten sich.
Hinter der Säule wurde Harry abwechselnd schlecht und schwarz vor Augen. Es kann nur ein Traum sein, redete er sich selbst zu. Das kann alles nicht wahr sein. Das ist es! Du bist noch im Bett und hast einen von diesen schrecklichen Alpträumen. Gleich kommt Snape wieder in diesem rosa Tutu rein und....
Endlich war der Schrecken vorbei. Malfoy löste sich von Hermione und musterte sie mit einem seltsam irren Blick. Er stand vor ihr, als wartete er auf etwas.
Nach einer Weile ächzte er: "Verdammt! Das war nichts!! Nochmal!!!"
Und wollte sich erneut auf sie stürzen.
Bitte nicht! Bitte bitte nicht!!! flehte Harry im Stillen.
Sehnsüchtig wartete er darauf, dass Hermione nun eine vollkommen normale, menschliche Reaktion bringen würde. Wie etwa sich laut würgend auf Malfoys polierte Schuhe zu übergeben, ihm einen Buckel, eine Beinklammer und einen Maulkorb anzufluchen oder ihm wenigstens das Knie dorthin zu rammen, wo selbst Malfoy zweifellos Schmerz empfinden mußte.
Aber sie tat es nicht. Stattdessen trat sie nur sacht einen Schritt zurück und sah ihn an, mit einem seltsamen Blick, der entfernt an schmelzendes Wachs erinnerte.
"Draco," hauchte sie, "bevor du nochmal.... irgendwas.... tust, .es gibt da was, das ich dir sagen muss...."
Harry schloss die Augen. Bitte lass es nicht "Ich bin schwanger!" sein, flehte er. Eine entsetzliche Vision bahnte sich in seinem Verstand an, von Hermione, wie sie mit einem häßlichen blassen blonden Baby auf den Knien in einer Muggel-Talkshow sass und sich zum Thema "Ich liebe ein treuloses Frettchen" äußerte.
Aber Malfoy bedeutete ihr mit einer gebieterischen Geste, zu schweigen.
"Wir haben keine Zeit für sowas," stiess er hervor.
"Wir müssen dort weitermachen, wo wir letzte Nacht aufgehört haben! Wir probieren es so lange, bis es klappt! Es muss passieren. Sofort!"
Mit einer Geste, die Harry überhaupt nicht mochte, legte Hermione ihre Hand auf Malfoys Arm. "Draco, bitte, hör mir eine Sekunde zu!"
Er schüttelte brutal ihren Arm ab. "Ich hab dir lange genug zugehört!" bellte er sie an. "Meine Geduld ist am Ende! Wenn wir´s nun nicht durchziehen, war alles umsonst! Willst du das?! Willst du das, Hermione?"
Ein verwirrter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. "Warum? Warum war dann alles umsonst? Was ist passiert? Wenn wir...."
"Weil mein....es ist einfach so. Glaub mir einfach."
Malfoy verstummte ungeduldig, riß seinen Zauberstab aus der Robe und richtete ihn drohend auf Hermione. "Ist es so besser?" fauchte er. "Nimmst du mich JETZT ernst, Hermione? Soll ich dir Beine machen?"
Das merkwürdige Schimmern, das in ihre Augen getreten war, als sie ihn berührt hatte, erlosch und machte einem seltsamen, traurigen Ausdruck Platz.
"Vergiss es." murmelte sie heiser. "Du willst es sowieso nicht hören."
Malfoy steckte seinen Zauberstab wieder ein, packte sie grob am Arm und fummelte mit der anderen etwas aus der Tasche, das wie ein enorm verrosteter Schlüssel aussah.
"Ich bekomme, was ich will." fauchte er sie an. "Und wenn ich die komplette Nacht mir dir rumknutschen muss...."
Das war offenbar zuviel für Ron.
Bevor Harry irgendetwas tun, sagen oder auch nur denken konnte, war Ron bereits aus ihrem Versteck gestürzt.
Harry hatte Ron noch niemals so schnell laufen sehen, weder auf der Flucht vor den Spinnen im Verzauberten Wald, noch letzten Sommer, als Percy herausgefunden hatte, dass seine Brüder ein Babyfoto von ihm nackt auf einem Bärenfell im Büro der Vertrauensschüler aufgehängt hatten.
Und Ron rannte nicht nur. Er fuchtelte zur selben Zeit mit seinem Zauberstab in der Luft herum und brüllte sich die Lunge aus dem Hals.
"Neeeeiiieeeennn! Hermione, was immer es ist, du kannst ihm doch nicht trauen, lass dich nicht mit ihm ein, das ist doch Scheiße ist das, er wird dir was tun, mach kein Blödsinn hier....!"
Tödlich erschrocken wirbelten Hermione und Malfoy herum.
Etwas verspätet und in Ermangelung einer Alternative, was er sonst hätte tun können, stürmte Harry hinter Ron her, wohl wissend, dass er wie ein Idiot aussehen musste.
Malfoy reagierte blitzschnell. Harry wußte, dass Malfoy nur ein mittelprächtiger Zauberer war, aber dafür war er schnell und skrupellos. Innerhalb von Sekunden hatte er seinen Zauberstab in der Hand und holte aus....
Aber Hermione war noch schneller gewesen.
Das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt, wirbelte sie herum, stellte sich vor den verblüfften Malfoy und riß ihren Zauberstand heraus. Sie handelte blitzschnell. Ron quietschte überrascht, als ein Fluch ihn von den Füßen fegte, ihn direkt mit Harry kollidieren ließ und sie beide in einem Knäuel zu Boden schickte.
Schwerer Qualm hüllte sie ein. Sie sahen, wie Hermiones Sneakers und Malfoys polierte Schuhe aus schwarzem Leder sich in halsbrecherischem Tempo entfernten. Sie hörten, wie ein Schlüssel klapperte, die schwere Eisentür aufknarrte und zufiel. Dann war es still. Harry wand sich keuchend am Boden.
Er fühlte keinen Schmerz. Zumindest keinen körperlichen Schmerz. Aber Harry spürte, wie seine Augen brannten und alles an ihm von seinem Hals abwärts sich zusammenkrampfte.
Hermione hatte sie angegriffen. Ihre beste Freundin hatte sie angegriffen. Und dann... ...wurde alles schwarz um ihn.
