Aya bewegte sich leicht, versuchte eine bequemere Lage auf dem Bett zu finden. Die Papierrosen drückten
sich in seinen Rücken, die Spitzen bohrten sich in seine Haut. Seufzend hob Aya die Hand, strich durch
Schuldigs lange Mähne. Der Kopf des Telepathen lag an seiner Schulter, sein Atem ging gleichmäßig.
„Schläfst du ?"
„Nein…"
„… Was sollen wir jetzt tun ?"
Schuldig hob leicht den Kopf, blinzelte.
„Was meinst du ?"
„Na ja, was sollen wir tun ? Wir sind noch immer in verfeindeten Gruppen. Ich… Ich werde umgebracht, wenn
Kritiker herausfindet, dass ich sie hintergangen habe…", wisperte Aya, schloss die Augen.
„Willst du… Willst du so tun, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen ? Als wäre das alles nicht
passiert ?", fragte Schuldig leise, Panik stieg in ihm auf.
„Nein… Ich will… Eigentlich will ich, dass du mir eine Lösung präsentierst, die so perfekt ist, dass ich
mir um nichts mehr Gedanken machen muss…", antwortete Aya müde, ein unglücklicher Ausdruck trat
in seine Augen.
Schuldig setzte sich endgültig auf, blickte auf die blasse Gestalt neben ihn hinunter. Er leckte sich
über die Lippen.
„… Ich… Ich finde eine Lösung. Bestimmt."
Aya lächelte schwach, stützte sich auf die Unterarme.
„Ja…"
Es klopfte leise an der Tür.
„Schuldig ! Aya muss gehen. Crawford kommt gleich zurück."
Der Telepath sah stirnrunzelnd zur Tür, dann wieder zurück zu Aya.
„Tut mir leid…"
„Nicht doch… Ist ja nicht deine Schuld." Aya küsste flüchtig Schuldigs Lippen, stand langsam von dem Bett auf.
Im nächsten Moment wurde er von Schuldig zurückgerissen. Seine Prosteste wurden jedoch von Schuldigs
stürmischem Kuss zum Schweigen gebracht. Aya lächelte leicht an den Mund des Telepathen. Offensichtlich
reichten dem Deutschen die wenigen, schüchternen Küsse nicht, die Aya ihm gab.
„Schuldig ! Beeilt euch !", kam Nagis drängende Stimme.
Aya löste sich von Schuldig, ging eilig zur Tür.
„Bis bald !", hauchte er, dann war er fort.
Schuldig blieb zurück, sah sich in dem Chaos seines Zimmers um.
„Bis bald…"
*
„Aya ! Wo warst du so lange ?!"
„Ich… war spazieren…", antwortete Aya vage, ging an Yohji vorbei.
„Deine Schwester geht mir auf die Nerven, Aya ! Kannst du ihr nicht mal sagen, sie soll die Klappe halten ?!" Yohji war offensichtlich genervt.
„Uhm… Yohji, wirklich, ich denke, das kannst du selbst."
„… Und du wärst nicht wütend ?"
Aya lachte leise auf.
„Nein, sicher nicht. Tu dir keinen Zwang an. Omi tut das ja auch nicht."
„Na ja, der denkt wahrscheinlich, dass er mit dem Puppy-Dog-Eye-Blick bei dir durchkommt."
„Möglich. Ich bin in meinem Zimmer, wenn ihr mich braucht." Aya lächelte Yohji noch kurz zu, dann war er weg.
Yohji zwinkerte verduzt.
„Wow. Der Spaziergang scheint ihm ja echt gut getan zu haben."
*
Aya schloss seine Zimmertür hinter sich, griff in die Tasche seines Mantels. Mit einem zärtlichen Lächeln zog er die Papierrose
hervor, die Schuldig ihm geschenkt hatte. Vorsichtig setzte er sie auf seinen Nachttisch, schloss das Fenster, damit sie nicht
heruntergeweht werden konnte.
„Du findest schon einen Weg, Schuldig…"
Zufrieden lächelnd ließ er sich auf sein Bett sinken, seufzte leise.
„Ganz bestimmt."
*
„Es ist soweit."
Crawford sah Nagi und Schuldig ernst an.
„Was ist mir Farfarello ?"
„Ich werde später mit ihm sprechen."
„Warum gerade jetzt ?", fragte Schuldig, mimte den gelangweilten Arbeitsverweigerer.
„Esszet will nicht länger warten. Weiß stört ihre Kreise."
„Weiß hat doch seit fast zwei Monaten keine Missionen mehr ausgeführt ! Wie soll das ihre Kreise stören ?!", begehrte Nagi auf.
Crawford sah ihn kalt an.
„Das hat uns nicht zu interessieren. Wir tun, wofür wir bezahlt werden. Seit wann hinterfragst du überhaupt alles ? Ist
das deine ganz persönliche Form der Pubertät ?! Da war mir Schuldig bedeutend lieber !"
„Klar. Der war ja auch die ganze Zeit auf Drogen."
Schuldig sah der Diskussion ruhig zu. Er fühlte sich durch Nagis Aussage keineswegs beleidigt. Wie auch. Er hatte
damals mit Hilfe der Drogen vor den Stimmen flüchten wollen, die unkontrolliert auf ihn einstürmten. Meist war er für
Tage nicht ansprechbar. Das war für Crawford natürlich um einiges praktischer als ein widersprechender, trotziger
Teenie, der das Haus sprengen konnte, wenn er wirklich wütend wurde.
„Ich sehe einfach nicht ein, warum wir uns solch unnötige Arbeit machen müssen ! Weiß ist doch völlig hilflos !"
„Umso besser. Dann dürften wir es ja schnell hinter uns bringen können."
Crawford sah den Jungen kalt an, sein Ton duldete keinen weiteren Widerspruch. Nagi warf sich wütend in den Sessel, ließ die Fensterscheiben leise klirren.
„Schuldig. Du wirst die Vier observieren."
„Was ist mit dem Mädchen ?"
„Mädchen ?", fragte Crawford gelangweilt.
„Aya-chan Fujimiya. Die Schwester von Abyssinian. Sie ist wach."
„Ach ja… Du hättest dir damals ruhig ein wenig mehr Mühe geben können, dann hätten wir den ganzen Ärger mit Abyssinian
nicht. Wie auch immer. Du kannst sie ja erschießen, wenn wir mit Weiß fertig sind."
Schuldig knirschte mit den Zähnen. Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließ, würde Aya sterben. Und Bombay… Der
Deutsche sah aus halbgeschlossenen Augen zu Nagi hinüber, der mit eisiger Miene vor sich hinstarrte. Mitleid regte sich in
Schuldig, für den Jungen, der nicht wusste, wie er seinen Liebsten beschützen sollte. Er hatte schon dieses seltsame,
blauhaarige Kind verloren.
~Wir finden schon einen Ausweg.~
Nagi sah verstohlen zu ihm hinüber.
~Wie denn ?~
~Ich weiß nicht… Aber wir haben ja noch etwas Zeit…~ Schuldig stand auf, setzte sein übliches Grinsen auf.
„Wenn das dann alles ist. Ich bin weg."
Crawford nickte kühl, blätterte durch einen dicken Ordner.
„Ich gehe in mein Zimmer.", murrte Nagi, stand langsam auf.
„Überarbeite dich nicht.", sagte Crawford tonlos, setzte sich an seinen Schreibtisch.
„Fuck you…"
„Brat.", erwiderte Crawford nur.
*
Schuldig betrachtete nervös die vier Flugtickets in seinen zitternden Händen. Er würde Japan verlassen. Nachdem er
beinahe zehn Jahre hier verbracht hatte, würde er Japan verlassen.
Und Schwarz. Die einzige Familie, die er jemals gehabt hatte, zweifelhaft wie ihr Ruf auch sein mochte. Crawford würde
ihn für diesen Verrat jagen.
~Gut, dass er mir schon so früh beigebracht hat, wie man seine Spuren verwischt…~
Der Telepath lächelte traurig bei dem Gedanken daran. Er hätte sich eine andere Lösung gewünscht.
Auch für Aya. Der bleiche Japaner war nie im Ausland gewesen, konnte kaum Englisch, geschweige denn
irgendeine andere Sprache. Außerdem würde er ihn von seinen Kameraden losreißen müssen.
~Wenn er mitkommt…~, zirpte eine leise, hinterhältige Stimme in seinem Kopf.
Ach was, Blödsinn. Aya musste mitkommen. Und wenn er ihn dazu bewusstlos schlagen müsste, er würde sicher
nicht zulassen, dass die einzige Person, die er jemals wirklich geliebt hatte, einfach sterben würde. Einfach von Farfarello
oder Crawford umgebracht, dahin geschlachtet wurde.
~Ich werde ihn retten. Und wenn es mich umbringt. Er wird leben.~
*
„Was ist das denn für ein Kitsch ? 'Ne Papierrose in 'nem Blumenladen ?", ätzte Aya-chan, betrachtete das zarte Objekt abfällig.
Aya zog sich sein Kissen über den Kopf, in dem vergeblichen Versuch, seine Schwester zu ignorieren.
„Das geht dich nichts an, Aya… Verzieh dich und nerv jemand anderen…", murmelte er verschlafen.
„Sag bloß, das ist irgendwas Sentimentales… Gott, du bist so arm…"
Ayas Finger krampften sich in das Laken, er sagte jedoch nichts. Vielleicht ging sie ja, wenn er so tat, als würde er schlafen.
Das Mädchen im Rollstuhl keuchte plötzlich auf, hielt sich die Schläfen. Aya beobachtete sie misstrauisch aus den
Augenwinkeln. Ihm war, als würde er Schuldig leise lachen hören.
„Kopfweh ?", fragte er mit Genugtuung.
„Frag nicht so blöd, du Idiot. Hol mir lieber ein Aspirin !", fuhr sie ihn an, atmete heftig.
„Wenn du meinst, dass dir das hilft…"
Grinsend stand Aya auf, ging gemächlich ins Bad, um ein Wasserglas und ein Aspirin zu besorgen.
Auf dem Rückweg ging er an Omis Zimmer vorbei. Die Tür war nur angelehnt und Aya konnte Fetzen eines Gespräches mithören.
Offenbar telefonierte Omi gerade.
„Was sollen wir machen ? Ich kann nicht einfach zu ihnen gehen, und ihnen sagen, dass ich mit dir zusammen bin !" Omi klang
verzweifelt und Aya blieb stehen, wartete ab.
„… Selbst, wenn ich mit Aya rede… Glaubst du, wir können es schaffen ?"
~Mit wem redet er da ?~
„RAAAN !!!", ertönte plötzlich das Gebrüll seiner Schwester, ließ den Rotschopf heftig zusammenzucken.
Ihr Geschrei schien auch Omi erschreckt zu haben.
„… Ich… ich muss Schluss machen. Ich liebe dich !", wisperte er noch hektisch, dann hörte Aya, wie der Hörer auf das
Telefon geknallt wurde. Eilig ging Aya weiter.
„KANN MAN HIER NICHT MAL IN RUHE TELEFONIEREN ?!!"
Aya verzog das Gesicht ob Omis Lautstärke, reichte Aya-chan das Wasserglas und die Medikamente.
„Wurde auch Zeit ! Hast du dich auf dem Weg zum Bad verlaufen ? Siehst bei Gott dumm genug aus dafür…", zischte sie, riss ihm die Tabletten aus der Hand.
Das Mädchen stöhnte unter einem weiteren Migräneanfall auf. Aya fragte sich besorgt, ob die Kopfschmerzen sie umbringen könnten, andererseits…
„Das kommt davon, dass du immer so ein Miststück bist…", meinte er gelassen, suchte in seinem Schrank nach einem Pullover.
„Ach, halt doch die Fresse !", war die einzige Antwort, dann wieder ein schmerzerfülltes Wimmern.
„Wie gesagt. Kleine Sünden bestraft Gott sofort."
Er zog den schwarzen Pulli über, dann verließ er ruhig das Zimmer. Aya-chan war zu sehr mit ihren Schmerzen beschäftigt, um ihm noch einen bissigen Kommentar nachzurufen.
*
Aya sah sich aufmerksam um, suchte nach einer Spur von Schuldig.
~Er muss hier sein ! Ich bin mir sicher !~
Noch einmal ließ er seinen Blick über die Straße schweifen, blickte neugierig nach oben. Es war Schuldig durchaus zuzutrauen, dass er irgendwo auf dem
Dach oder auf einem Balkon saß, hoch genug springen konnte er ja.
Er wollte sich gerade verwirrt umdrehen, weil er den Deutschen nicht entdecken konnte, als besagter Ausländer aus einer engen
Gasse trat und ihm sein berüchtigtes Grinsen schenkte.
Ayas Augen leuchteten auf, trotzdem ging er betont langsam auf den schlanken Telepathen zu.
„Du hast für Ayas Kopfschmerzen gesorgt, nicht wahr ?" Er hatte inzwischen aufgehört, den Namen seiner Schwester irgendwie zu
verniedlichen. Es passte einfach nicht mehr zu dem Bild, dass er nun von ihr hatte.
„Natürlich." Noch immer grinste Schuldig.
„Das kannst du nicht machen. Du bringst sie noch um !"
Aya kam noch näher, konnte beinahe Schuldigs Gesicht berühren, wenn er die Hand ausstreckte.
„Wer würde trauern ?"
„Darum geht es nicht…"
Der Japaner machte einen letzten Schritt, neigte den Kopf, so dass sich ihre Lippen fast trafen.
„Wir müssen fliehen."
Aya blinzelte verwirrt, keuchte erschrocken auf, als Schuldig seinen Arm um seine Taille schlang und ihn an sich presste.
„Was ?!"
„Es geht nicht anders… Crawford plant einen letzten Schlag gegen euch. Wenn wir uns nicht beeilen, hat er eine Vision, bevor wir auch nur am Flughafen sind…"
Aya schlang hilflos die Arme um Schuldig, wusste nichts zu sagen.
„Aber… Die anderen…"
„Wir können nicht zu Sechst fliehen… Zu auffällig…", hauchte Schuldig, unglücklich, weil er Aya keine bessere Lösung bieten konnte.
„Wir können sie nicht sterben lassen !" Verstört sah Aya ihn an, schüttelte heftig den Kopf.
„… Wir warnen sie… Und Omi… Omi flieht mit Nagi…"
Ungläubig sah Aya auf, wusste nichts mit Schuldigs Worten anzufangen.
„Nagi ist… Omis geheimnisvolle Freundin… Sie werden auch fliehen. Nagi bereitet bereits alles vor. Wir müssen uns beeilen.
Wenn Crawford Farfarello schickt, ist es zu spät…" Schuldig musterte Aya eindringlich, hoffte, dass er den Ernst der Lage begriff.
Aya nickte, strich sich fahrig durchs Haar.
„Wohin… ?"
„Nach Amerika, für's Erste… Omi und Nagi verschwinden nach Australien…"
„Amerika…"
„Ja… Komm schon, Aya, wenn du deine Freunde warnen willst, dann tu es jetzt. Wir müssen los !"
Wieder nickte Aya, der Blick in seinen Augen seltsam leer. Schuldig nahm seine Hand, zog ihn in Richtung Koneko.
„Ich… Ich hab Angst…"
Der Telepath drehte sich um, warf Aya einen mitleidigen Blick zu.
„Ich weiß… Ich auch…", antwortete er, zog Aya fest in seine Arme.
„Aber ich werde dich beschützen… Was auch passiert…"
*
„Du redest mit Yohji und Ken ! Ich gehe nach oben und packe deine Sachen."
Schuldig gab Aya noch einen Kuss auf die Wange, dann bewegte er sich so schnell nach oben, dass Aya ihm mit den Augen nicht mehr folgen konnte.
Aya atmete tief durch, strich sich, völlig überfordert mit der Situation, mit beiden Händen durchs Haar.
„KEN ! YOHJI !"
*
Schuldig blieb kurz an Omis Zimmertür stehen, sah den völlig verblüfften Jungen ernst an.
„Pack deine Sachen. Euer Flug geht in einer Stunde."
Durch Nagi bereits vorbereitet, wusste Omi sehr viel besser mit der Situation umzugehen als Aya, sprang sofort auf. Schuldig warf ihm
noch einen letzten Blick zu, dann ging er weiter, in Ayas Zimmer.
„Wer bist du denn ?!"
Aya-chan legte den Kopf schief, musterte Schuldig kühl.
„Geht dich nichts an.", murrte Schuldig, ging zum Schrank.
„Ein Ausländer… Mein Bruder mag es nicht, wenn man ungefragt in sein Zimmer geht."
„Was machst du dann hier, Kröte ?", erwiderte Schuldig, suchte nach einem passenden Koffer.
Er hörte, wie ihr Rollstuhl sich auf ihn zu bewegte. Ohne das Mädchen zu beachten, zerrte er einen großen Koffer aus dem Schrank, warf wahllos einige Kleidungsstücke hinein.
„Sag bloß, du bist der Stecher von meinem Bruder ?!" Sie lachte laut auf.
„Nicht zu fassen, dass diese Niete tatsächlich einen Typen abgekriegt hat. Hast du Augenprobleme ?"
Schuldig wandte den Kopf, warf ihr einen hasserfüllten Blick zu.
„Pass auf, was du sagst. Oder du hast gleich ein paar andere Probleme.", zischte er.
„Ooh ! Das ist ja wer schwer verliebt !", kicherte sie herablassend.
Schuldig zwang sich, ruhig zu bleiben. Menschen wie Aya-chan machten ihn rasend vor Wut. Aber Aya wäre sicher wütend, wenn er seine Schwester verletzte.
„Na ja… Man sagt ja, dumm fickt gut… Obwohl, dann hättest du wohl eher Ken nehmen sollen."
Sie schien es nicht zu begreifen.
„Aber egal. Als Betthäschen ist er vermutlich gerade gut genug. Haha, der wird gucken, wenn er am Ende wieder allein dasteht. Bricht
ihm sicher das Herz !" Sie lachte boshaft, freute sich schon jetzt auf das Leid ihres Bruders.
Schuldig drehte sich schwungvoll um, schlug einfach zu. Die Wucht des Schlages ließ den Rollstuhl nach hinten rollen, bis er an Ayas Bett stieß.
Aya-chans Kopf kippte auf groteske Art und Weise nach hinten. Sie schien plötzlich Probleme mit dem Atmen zu haben, ein
schwaches Röcheln drang über ihre Lippen. Schuldig blickte sie unversöhnlich an. In diesem Moment interessierte es ihn nicht, ob
sie starb und Aya wütend wäre. Er wünschte ihr den Tod.
Das Mädchen hob ihren Kopf mit einem Ruck, starrte Schuldig fassungslos an. Ihre Nase blutete und es schien, als fehlte ihr ein Zahn.
~Wo er wohl ist ?~
Sie konnte noch nicht sprechen, keuchte und würgte. Schuldig grinste. Er hätte nicht gedacht, dass er so stark zugeschlagen hatte.
~Vielleicht hat sie ihn ja verschluckt…~, dachte er schadenfroh.
„Wir werden dich hier lassen. Aber mach dir keine Sorgen. Es kommt bald jemand vorbei. Ein alter Freund von mir. Er ist Ire. Ihr
werdet sicher euren Spaß aneinander haben !" Genugtuung klang aus seiner Stimme.
Der Deutsche grinste sie ein letztes Mal an, dann packte er weiter den Koffer.
*
„Woher weißt du das ?"
„Ja ! Und wohin willst du, wenn Schwarz angreift."
„Ich… Ich fliehe, zusammen mit… Mit Mastermind."
Seine beiden Teammitglieder sahen ihn fassungslos an, schienen nicht zu begreifen, was er da eigentlich sagte.
„Mastermind ?"
„Das ist Verrat, Aya. Wenn Kritiker dich erwischt, kannst du dein Testament machen."
„Wenn ich Weiß nicht verraten hätte, könnten wir es alle machen. Oracle und der Verrückte kommen bald her."
„Was ist mit Omi ?!", fragte Ken besorgt.
„Prodigy nimmt ihn mit."
„Eh ? Du überlässt ihn einfach seinem Schicksal ?" Yohji sah ihn verstört an.
„Prodigy ist Omis… Freundin…"
Yohji und Ken schwiegen eine Weile ungläubig.
„Wie zur Hölle ist das passiert ?"
„Yohji, wir haben jetzt keine Zeit, für so was ! Wir müssen hier weg !!"
„Seid ihr soweit ? Wir müssen weg…" Schuldig stand plötzlich in der Tür, sah die Drei ungeduldig an.
Yohji fand als Erster seine Sprache wieder.
„Wo sollen wir hin ?"
„Ich weiß es nicht. Versuch, bei einem deiner Mädchen unterzukommen. Und Ken… ich weiß nicht, geh ins Hotel. Oder zu Sakura. Sag
ihr, ich hab dich geschickt, sie nimmt dich sicher auf."
Omi polterte die Treppe hinunter, blickte hektisch zu seinen Freunden hinüber.
„Steig in den Wagen, Bombay. Nagi ist bereits am Flugplatz."
Der Junge nickte, rannte eilig aus dem Haus. Schuldig nickte Aya zu.
„Komm schon."
Nervös kam Aya auf ihn zu, warf seinen Kameraden noch einen letzten Blick zu.
„Beeilt euch."
*
Omi saß nervös auf dem Rücksitz, kratzte nervös über das Leder seines Koffers. Schuldig warf ihm durch den Rückspiegel einen Blick zu.
„Bleib locker. Wir schaffen es schon…"
Aya drehte sich zu ihm um, lächelte ihn leicht an.
„Du hättest ruhig etwas sagen können. Vor allem, als Nagi mich zu Schuldig gebracht hat. Dann hätte ich mich nicht ganz so
gefühlt, als würde ich blindlings in eine Falle laufen."
„Aber wenn… Wenn du Schuldigs Gefühle nicht erwidert hättest… Kritiker hätte bestimmt alles rausbekommen…", wisperte
Omi, sah unsicher auf seine Hände.
Aya nickte verständnisvoll, drehte sich wieder nach vorn.
„… Was wird aus Yohji und Ken ?"
„Die schaffen das schon. Brad wird erst mal hinter uns her sein, weil wir Schwarz verraten haben."
„… Glaubst du, er kriegt uns ?" Omi schloss die Augen, wusste selbst nicht, ob er die Antwort hören wollte.
Der Telepath schwieg eine Weile.
„… Nein. Er kann mich auf diese Distanz nicht erreichen und Nagi schon mal gar nicht. Ihr habt außerdem neue Pässe. Brad hat
uns von Anfang an beigebracht, wie man verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Mach dir keine Sorgen."
Aya lächelte schwach, lehnte sich zurück.
~Wir schaffen es…~
*
Brad Crawford stieg aus der Limousine, nahm die Brille ab, um sie zu polieren. Farfarello trat neben ihn, legte den Kopf schief.
„Möchte mal wissen, wo sich Schuldig rumtreibt…"
„Nagi ?"
„Der ist wahrscheinlich mit seiner Flamme unterwegs… Oder hat mal wieder 'ne Trotzphase. Mit Weiß werden wir auch so fertig."
Gelassen setzte er die Brille wieder auf.
„Geh schon mal vor und verletz Gott ein bisschen."
Farfarello ging leise kichernd ins Koneko, spielte währenddessen mit seinen Messern. Crawford lächelte kalt.
~Schuldig ?~, fragte er probehalber in die Umgebung.
Keine Antwort. Er schnalzte ärgerlich mit der Zunge, wartete auf eine Vision, die ihm Schuldigs Aufenthaltsort verriet. Im
nächsten Moment verschwamm sein Blick.
**"Nagi !", rief Omi glücklich, fiel dem jungen Telekineten um den Hals.
Schuldig grinste breit, nahm Ayas Koffer in die eine, die Hand des Rotschopfs in die andere Hand.
„Los jetzt ! Der Flug startet gleich. Ihr habt den Rest eures Lebens, um euch glücklich in die Arme zu fallen."
Die Jugendlichen nickten, packten ihre Koffer und liefen davon.
„Alles wird gut…", murmelte Schuldig, beugte sich leicht vor, um Aya zu küssen.
„Ich verspreche es dir."**
Crawford schüttelte fassungslos den Kopf. Nicht zu fassen, was diese Gören sich erlaubten.
„Na ja. Zwei sind immer noch da."
Crawford betrat mit einem maliziösen Lächeln das Koneko, verschwendete kurz einen Gedanken daran, wo wohl Abyssinians
holde Schwester in der Vision gesteckt hatte.
*
Farfarello ging enttäuscht durch die leeren Räume. Hatten sich die Kätzchen versteckt ? Wie sollte er dann Gott zum weinen bringen ?
„Miez, miez…", rief er lockend, erinnerte sich daran, wie Schuldig mal ein Kätzchen gehabt hatte und es immer so zu sich gerufen hatte.
Nagi hatte das Kätzchen auch gemocht. Bis er es in der Mikrowelle wiedergefunden hatte.
„Kihihihi…"
Ein leises Quietschen ertönte und Farfarello hob erwartungsvoll den Kopf. Es war also doch jemand da.
„Ach herrje… Du bist ja echt der schlimmste Freak von allen !" Das Mädchen im Rollstuhl schüttelte ungläubig den Kopf.
Farfarello ging langsam um sie herum, schätzte sie ab, roch sogar an ihr.
„Du siehst nicht aus wie ein Kätzchen… Du riechst auch nicht so…"
„Du bist also der Ire ? Irre trifft es wohl eher." Sie schnalzte abfällig mit der Zunge, fuhr ein Stück weiter.
„Ah… Crawford hat nur gesagt, ich soll Gott verletzen. Dass ein Kätzchen dafür nötig ist, hat er nicht gesagt…", wisperte er, kicherte leise.
„Wovon redest du, du Freak ? Was zur Hölle ?!!"
Ein gellender Schrei zerriss die Stille im Koneko, dann das irre Lachen Farfarellos.
Als Crawford die Treppe hinaufkam, lag der Rollstuhl auf der Seite. Die Wände und die Decke waren mit Blut bespritzt und
der Amerikaner weigerte sich, näher zu kommen, weil das Blut, mit dem der Teppich vollgesogen war, sich sicher schlecht von
seinen neuen Schuhen entfernen ließ.
„Das ist doch Abyssinians Schwester… Sie haben sie hier gelassen ?", fragte Crawford verblüfft, beobachtete Farfarello, der
genüsslich das Blut von seinen Messern leckte.
*
„Das ist die Strafe Gottes…", flüsterte Schuldig leise, klinkte sich aus Farfarellos Gedanken aus.
„Was hast du gesagt ?" Aya sah ihn neugierig an, lehnte sich leicht gegen ihn.
„Nicht weiter… Sitzt du bequem ?"
Der Rotschopf nickte, sah ruhig aus dem Fenster. Das Flugzeug startete und Aya schloss die Augen.
„Ich war nie im Ausland."
„Ich weiß."
„Ich kann kaum Englisch."
„Ich weiß."
„… Werden wir jemals zurück können ?"
„… Ich weiß nicht…"
Schuldig betrachtete Aya besorgt. Er wollte nicht, dass Aya litt. Aber noch viel weniger wollte er ihn sterben sehen.
„Es tut mir leid. Ich wollte, ich hätte eine andere Lösung gefunden, aber…"
„Das ist okay."
„Wirklich. Ich wollte dich nicht von deinen Kameraden trennen. Und ich wollte nicht, dass du dich in eine völlig unbekannte Umgebung einleben musst."
„Das ist okay."
„Aya, ich wollte nur, dass du…"
„Schuldig ! Es ist okay !" Aya lachte leise, blickte mit glitzernden Augen zu Schuldig hoch.
„Es ist alles in Ordnung. Du bist doch bei mir. Wenn ich irgendwelche Probleme habe, wirst du mir helfen."
Schuldig schwieg, dann nickte er schwach.
„Ja… Das werde ich…"
Aya lächelte zärtlich, berührte sanft Schuldigs Lippen.
„Ich habe keine Angst, solange du bei mir bist."
Schuldig küsste ihn vorsichtig, berührte die bleiche Wange.
„Ich bleibe immer bei dir."
„Aa. Das will ich auch hoffen."
Mit einem Lächeln sank Aya zurück in die Polster, schloss abermals die Augen.
„Wo werden wir wohnen ?"
„Erst mal im Hotel. Ich suche dann noch ein hübsches Haus."
„Haus ?"
„Klar."
Aya fragte nicht weiter nach, neigte den Kopf, bis er an Schuldigs Schulter zu liegen kam.
„Okay."
*
„Wo sind Schuldig und Nagi ?", fragte Farfarello verwirrt.
Crawford seufzte leise.
„Sie sind auf der Flucht. Mit Abyssinian und Bombay."
„Ah. Folgen wir ihnen ?"
„Nein. Wir fragen bei Esszet nach zwei neuen Psychotalenten nach."
„Warum ?"
„Schuldig hat 11 Jahre bei Schwarz verbracht. Und Nagi sieben Jahre. Wenn sie ein anderes Leben wollen, dann sollen sie es haben. Ist nicht meine Sache."
„… Und die anderen Kätzchen."
„Na ja, Weiß ist zerstört, oder ?"
Farfarello sah ihn verständnislos an.
„Weißt du, eigentlich teile ich Nagis Meinung. Ich bin kein Fan von unnötiger Arbeit. Und zwei Weiß können noch viel weniger
Esszets Kreise stören als vier Weiß. Wir gehen heim."
„Ah… Heim."
„Ja. Komm. Ich bin hungrig."
*
Aya betrat hinter dem Pagen die Suite, sah sich neugierig um.
„Und ? Gefällt es dir ?!", fragte Schuldig an seinem Ohr, küsste den schlanken Hals.
„Ja."
Der Deutsche reichte dem Pagen ein großzügiges Trinkgeld und schob Aya langsam zum Bett.
„Bist du sehr müde ?"
„Nein, eigentlich… Oh." Dem Rotschopf ging langsam auf, was Schuldig vorhatte. Nervös starrte er auf das riesige Bett, spürte, wie
Schuldig ihn immer mehr darauf zu drängte.
Eine Hand kam um seine Taille, und strich seine Seite entlang. Er atmete zitternd aus. Allein diese kleine Berührung war so viel intensiver,
als er jemals gedacht hätte. Die andere Hand strich jetzt über seine Wange, und drehte seinen Kopf, so dass er schließlich direkt in die jadegrünen
Augen des Telepathen sah. Schuldigs Gesicht kam näher. Aya befeuchtete seine plötzlich trockenen Lippen. Sein Herz klopfte unnatürlich
schnell, obwohl er nicht wusste, warum. Schuldig hatte ihn doch schon öfter geküsst. Er fühlte, wie Schuldig ihn in seinen Schoß zog. Aya
lehnte sich gegen die warme Brust des anderen. Selbst durch beide Hosen hindurch konnte er die Hitze und Erregung des Älteren spüren.
Als Schuldigs Lippen seine wieder verließen, seufzte er. Er ließ den Kopf gegen die breite Schulter fallen, und öffnete die Augen.
„Aya... Ich liebe dich..."
Ganz unvermittelt attackierten Schuldigs Lippen Ayas Hals. Aya stöhnte auf. Eine zärtliche Hand strich die Innenseite seines Oberschenkels
entlang, erreichte ohne Zögern ihr Ziel, und drückte sanft zu. Aya hatte erwartet, dass er etwas fühlte, aber nichts in der Welt hätte ihn auf das
vorbereiten können, was er tatsächlich empfand. Er schrie leise auf und sein Rücken bog sich nach hinten, als er mit der Hüfte nach vorne presste,
dieser wundervollen Hand entgegen. Gleichzeitig spürte er, wie Schuldigs andere Hand unter sein Shirt glitt. Er wimmerte, als der Telepath anfing,
an seinen Brustwarzen zu spielen.
„Das ist erst der Anfang, Sweet...", kam das Wispern gegen seinen Hals.
„Schuldig..."
Ayas Gedanken schlugen Purzelbaum. Als Schuldigs Hand seinen Schritt wieder verließ, floss eine Träne der Frustration über seine Wange.
„Bitte... Schuldig !"
Der Deutsche drückte sanft eine Brustwarze zwischen seinen Fingern.
„Geduld, Sweet..."
Es war fast ein Zischen. Aya schluckte, und drückte sein Gesicht gegen Schuldigs Hals. Seine Hose wurde heruntergeschoben, und im
nächsten Moment fühlte er die Hand des Älteren zwischen seinen Pobacken. Er biss die Zähne zusammen und stöhnte, als ein trockener
Finger in ihn eindrang.
„Schhh… Aya..."
Schuldig strich ihm sanft über die Wange. Als der Finger ihn wieder verließ, nur, um dann nass und glitschig – präpariert mit Gleitmittel –
zurückzukehren, keuchte Aya leise, während er sich gegen den Finger presste. Ein Knabbern an seinem Nackenansatz ließ ihn leise wimmern.
„Weiß du, wie lange ich darauf schon gewartet habe ?", fragte die raue Stimme, während ein weiterer Finger in Aya eindrang.
Der Rotschopf biss sich auf die Lippe und keuchte, als Schuldig begann, ihn zu dehnen. Ein dritter Finger gesellte sich zu den beiden
anderen und Aya schrie auf, warf den Kopf zurück. Aus der Kehle des Japaners kam leises Wimmern, und sein Atem ging stoßweise. Schließlich fühlte Aya, wie die Finger wieder
herausgezogen wurden. Seine Beine zitterten, und auch seine Hände, eine unbewusst verfangen im Haar des Älteren, und die andere
über die seidige Haut eines Unterarms streichend. Ein wohliger Schauer nach dem anderen jagte ihm den Rücken hinunter. An diesem
Punkt hätte Schuldig aufhören können, und Aya wäre zufrieden gewesen. Mehr als zufrieden. Nur Hände und Mund. Das war ihm genug.
Aber der Deutsche schien andere Pläne zu haben. Er drückte Aya vorsichtig auf das Bett, zerrte dabei an den störenden Kleidungsstücken.
Mit trübem Blick starrte Aya zu ihm hoch, bemerkte, dass Schuldig bereits nackt war.
~Seltsam… Ich hab gar nicht mitgekriegt, wie er…~
„Darf ich ?"
Schuldigs Frage riss den Japaner aus seiner Trance und er blinzelte verwirrt. Wovon redete Schuldig ?
„Ja…", hauchte er schwach.
Was auch immer Schuldig meinte, er wusste schon was er tat.
Im nächsten Moment drang Schuldig in ihn ein und Aya stöhnte laut auf. Er keuchte, schlang automatisch die langen Beine um
Schuldigs Hüften, krallte die Finger in den Rücken des Deutschen.
Schuldig beugte sich vor, küsste Aya zärtlich, hoffte, ihm nicht allzu sehr wehzutun.
„… Uhn… Weiter…", seufzte Aya, leckte über Schuldigs Hals, konnte den Druck in sich nicht mehr ertragen.
Er verdrehte die Augen, als Schuldig begann, sich langsam in ihm zu bewegen.
„Hnnng…"
Aya hatte Mühe, nicht zu schreien, als Schuldig einen Punkt in ihm traf, der ihn Sterne sehen ließ. Der Telepath schien mit jedem
Stoß tiefer in ihn einzudringen, bis Aya in Schuldigs Schulter biss, heftig keuchte.
Schuldig presste die Lippen zusammen, sagte jedoch nichts, ließ den Rotschopf gewähren.
Der Höhepunkt traf Aya völlig unvorbereitet. Sein Inneres schien sich nur noch mehr zusammenzuziehen und er spürte die Nässe
auf seiner Haut, als er kam. Er schrie heiser, verschlang die Finger in Schuldigs langer Mähne. Schuldig stöhnte über ihm, stieß noch
ein letztes Mal in ihn, bis er sich in dem überhitzten, engen Körper ergoss.
Kraftlos sank er auf Aya, küsste die schweißnasse Schläfe des Jüngeren.
„… liebe dich…", flüsterte er schwach.
„Aa… Ich auch…", kam die leise Antwort.
Das Paar drängte sich liebevoll aneinander, während draußen gerade die Sonne aufging.
*
„Aya…"
„Uhm… Nicht jetzt, Schuldig… Ich bin müde…"
„Aa. Du stinkst."
Aya riss die Augen auf, starrte Schuldig wütend an.
„Wie bitte ?!!"
„Lass uns duschen…"
Schuldig lächelte zärtlich, strich über die warme Haut seines Liebsten. Missmutig erhob sich Aya, warf dem Telepathen noch einen bösen Blick zu.
„Mistkerl."
„Eh ? Wieso denn ?"
„Du hättest mich ruhig ein bisschen romantischer wecken können !!", fauchte Aya, stolzierte ins Bad.
„… Seit wann hast du denn 'ne romantische Ader ?", grummelte Schuldig, schlich ihm nach.
„… Seit der Sache mit den Papierrosen…" Aya lächelte sanft, während er Wasser in die große Badewanne einließ.
„Oh. Ja. Das war eine tolle Idee von mir !" Schuldig grinste breit.
„Hast du die Rose eingepackt ?", fragte Aya plötzlich besorgt.
Schuldig lachte leise.
„Ja. Interessant, dass du dich mehr um ein Stück Papier als um deine werte Schwester sorgst."
Aya sah ihn schreckensbleich an.
„Oh Gott !"
„Hehehe… Mehr oder weniger."
„Warum hast du nichts gesagt ?!"
„Na ja, ich dachte, es stört dich nicht ! Du hast ihr doch selbst die Pest an den Hals gewünscht !", verteidigte sich Schuldig.
„… Aber…"
„Ach, komm schon, Aya… Sie hat es nicht anders verdient…"
„Sie wird verhungern !"
„Nein. Farf hat sich um sie gekümmert." Schuldig wagte es nicht, Aya anzusehen.
„… Oh…"
„Entschuldige…"
Wieder schwieg Aya eine Weile. Dann seufzte er resignierend.
„Lass uns baden. Wir stinken wirklich."
Verblüfft sah Schuldig auf, direkt in Ayas ruhiges Gesicht.
„Ich liebe dich, Schuldig…"
Und ein liebevolles Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus.
*Owari*
Hab's mir mit dem Ende zu leicht gemacht, aber... *shrug* Mir fiel nichts Besseres ein... *seufz*
Trotzdem ne Review ?
sich in seinen Rücken, die Spitzen bohrten sich in seine Haut. Seufzend hob Aya die Hand, strich durch
Schuldigs lange Mähne. Der Kopf des Telepathen lag an seiner Schulter, sein Atem ging gleichmäßig.
„Schläfst du ?"
„Nein…"
„… Was sollen wir jetzt tun ?"
Schuldig hob leicht den Kopf, blinzelte.
„Was meinst du ?"
„Na ja, was sollen wir tun ? Wir sind noch immer in verfeindeten Gruppen. Ich… Ich werde umgebracht, wenn
Kritiker herausfindet, dass ich sie hintergangen habe…", wisperte Aya, schloss die Augen.
„Willst du… Willst du so tun, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen ? Als wäre das alles nicht
passiert ?", fragte Schuldig leise, Panik stieg in ihm auf.
„Nein… Ich will… Eigentlich will ich, dass du mir eine Lösung präsentierst, die so perfekt ist, dass ich
mir um nichts mehr Gedanken machen muss…", antwortete Aya müde, ein unglücklicher Ausdruck trat
in seine Augen.
Schuldig setzte sich endgültig auf, blickte auf die blasse Gestalt neben ihn hinunter. Er leckte sich
über die Lippen.
„… Ich… Ich finde eine Lösung. Bestimmt."
Aya lächelte schwach, stützte sich auf die Unterarme.
„Ja…"
Es klopfte leise an der Tür.
„Schuldig ! Aya muss gehen. Crawford kommt gleich zurück."
Der Telepath sah stirnrunzelnd zur Tür, dann wieder zurück zu Aya.
„Tut mir leid…"
„Nicht doch… Ist ja nicht deine Schuld." Aya küsste flüchtig Schuldigs Lippen, stand langsam von dem Bett auf.
Im nächsten Moment wurde er von Schuldig zurückgerissen. Seine Prosteste wurden jedoch von Schuldigs
stürmischem Kuss zum Schweigen gebracht. Aya lächelte leicht an den Mund des Telepathen. Offensichtlich
reichten dem Deutschen die wenigen, schüchternen Küsse nicht, die Aya ihm gab.
„Schuldig ! Beeilt euch !", kam Nagis drängende Stimme.
Aya löste sich von Schuldig, ging eilig zur Tür.
„Bis bald !", hauchte er, dann war er fort.
Schuldig blieb zurück, sah sich in dem Chaos seines Zimmers um.
„Bis bald…"
*
„Aya ! Wo warst du so lange ?!"
„Ich… war spazieren…", antwortete Aya vage, ging an Yohji vorbei.
„Deine Schwester geht mir auf die Nerven, Aya ! Kannst du ihr nicht mal sagen, sie soll die Klappe halten ?!" Yohji war offensichtlich genervt.
„Uhm… Yohji, wirklich, ich denke, das kannst du selbst."
„… Und du wärst nicht wütend ?"
Aya lachte leise auf.
„Nein, sicher nicht. Tu dir keinen Zwang an. Omi tut das ja auch nicht."
„Na ja, der denkt wahrscheinlich, dass er mit dem Puppy-Dog-Eye-Blick bei dir durchkommt."
„Möglich. Ich bin in meinem Zimmer, wenn ihr mich braucht." Aya lächelte Yohji noch kurz zu, dann war er weg.
Yohji zwinkerte verduzt.
„Wow. Der Spaziergang scheint ihm ja echt gut getan zu haben."
*
Aya schloss seine Zimmertür hinter sich, griff in die Tasche seines Mantels. Mit einem zärtlichen Lächeln zog er die Papierrose
hervor, die Schuldig ihm geschenkt hatte. Vorsichtig setzte er sie auf seinen Nachttisch, schloss das Fenster, damit sie nicht
heruntergeweht werden konnte.
„Du findest schon einen Weg, Schuldig…"
Zufrieden lächelnd ließ er sich auf sein Bett sinken, seufzte leise.
„Ganz bestimmt."
*
„Es ist soweit."
Crawford sah Nagi und Schuldig ernst an.
„Was ist mir Farfarello ?"
„Ich werde später mit ihm sprechen."
„Warum gerade jetzt ?", fragte Schuldig, mimte den gelangweilten Arbeitsverweigerer.
„Esszet will nicht länger warten. Weiß stört ihre Kreise."
„Weiß hat doch seit fast zwei Monaten keine Missionen mehr ausgeführt ! Wie soll das ihre Kreise stören ?!", begehrte Nagi auf.
Crawford sah ihn kalt an.
„Das hat uns nicht zu interessieren. Wir tun, wofür wir bezahlt werden. Seit wann hinterfragst du überhaupt alles ? Ist
das deine ganz persönliche Form der Pubertät ?! Da war mir Schuldig bedeutend lieber !"
„Klar. Der war ja auch die ganze Zeit auf Drogen."
Schuldig sah der Diskussion ruhig zu. Er fühlte sich durch Nagis Aussage keineswegs beleidigt. Wie auch. Er hatte
damals mit Hilfe der Drogen vor den Stimmen flüchten wollen, die unkontrolliert auf ihn einstürmten. Meist war er für
Tage nicht ansprechbar. Das war für Crawford natürlich um einiges praktischer als ein widersprechender, trotziger
Teenie, der das Haus sprengen konnte, wenn er wirklich wütend wurde.
„Ich sehe einfach nicht ein, warum wir uns solch unnötige Arbeit machen müssen ! Weiß ist doch völlig hilflos !"
„Umso besser. Dann dürften wir es ja schnell hinter uns bringen können."
Crawford sah den Jungen kalt an, sein Ton duldete keinen weiteren Widerspruch. Nagi warf sich wütend in den Sessel, ließ die Fensterscheiben leise klirren.
„Schuldig. Du wirst die Vier observieren."
„Was ist mit dem Mädchen ?"
„Mädchen ?", fragte Crawford gelangweilt.
„Aya-chan Fujimiya. Die Schwester von Abyssinian. Sie ist wach."
„Ach ja… Du hättest dir damals ruhig ein wenig mehr Mühe geben können, dann hätten wir den ganzen Ärger mit Abyssinian
nicht. Wie auch immer. Du kannst sie ja erschießen, wenn wir mit Weiß fertig sind."
Schuldig knirschte mit den Zähnen. Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließ, würde Aya sterben. Und Bombay… Der
Deutsche sah aus halbgeschlossenen Augen zu Nagi hinüber, der mit eisiger Miene vor sich hinstarrte. Mitleid regte sich in
Schuldig, für den Jungen, der nicht wusste, wie er seinen Liebsten beschützen sollte. Er hatte schon dieses seltsame,
blauhaarige Kind verloren.
~Wir finden schon einen Ausweg.~
Nagi sah verstohlen zu ihm hinüber.
~Wie denn ?~
~Ich weiß nicht… Aber wir haben ja noch etwas Zeit…~ Schuldig stand auf, setzte sein übliches Grinsen auf.
„Wenn das dann alles ist. Ich bin weg."
Crawford nickte kühl, blätterte durch einen dicken Ordner.
„Ich gehe in mein Zimmer.", murrte Nagi, stand langsam auf.
„Überarbeite dich nicht.", sagte Crawford tonlos, setzte sich an seinen Schreibtisch.
„Fuck you…"
„Brat.", erwiderte Crawford nur.
*
Schuldig betrachtete nervös die vier Flugtickets in seinen zitternden Händen. Er würde Japan verlassen. Nachdem er
beinahe zehn Jahre hier verbracht hatte, würde er Japan verlassen.
Und Schwarz. Die einzige Familie, die er jemals gehabt hatte, zweifelhaft wie ihr Ruf auch sein mochte. Crawford würde
ihn für diesen Verrat jagen.
~Gut, dass er mir schon so früh beigebracht hat, wie man seine Spuren verwischt…~
Der Telepath lächelte traurig bei dem Gedanken daran. Er hätte sich eine andere Lösung gewünscht.
Auch für Aya. Der bleiche Japaner war nie im Ausland gewesen, konnte kaum Englisch, geschweige denn
irgendeine andere Sprache. Außerdem würde er ihn von seinen Kameraden losreißen müssen.
~Wenn er mitkommt…~, zirpte eine leise, hinterhältige Stimme in seinem Kopf.
Ach was, Blödsinn. Aya musste mitkommen. Und wenn er ihn dazu bewusstlos schlagen müsste, er würde sicher
nicht zulassen, dass die einzige Person, die er jemals wirklich geliebt hatte, einfach sterben würde. Einfach von Farfarello
oder Crawford umgebracht, dahin geschlachtet wurde.
~Ich werde ihn retten. Und wenn es mich umbringt. Er wird leben.~
*
„Was ist das denn für ein Kitsch ? 'Ne Papierrose in 'nem Blumenladen ?", ätzte Aya-chan, betrachtete das zarte Objekt abfällig.
Aya zog sich sein Kissen über den Kopf, in dem vergeblichen Versuch, seine Schwester zu ignorieren.
„Das geht dich nichts an, Aya… Verzieh dich und nerv jemand anderen…", murmelte er verschlafen.
„Sag bloß, das ist irgendwas Sentimentales… Gott, du bist so arm…"
Ayas Finger krampften sich in das Laken, er sagte jedoch nichts. Vielleicht ging sie ja, wenn er so tat, als würde er schlafen.
Das Mädchen im Rollstuhl keuchte plötzlich auf, hielt sich die Schläfen. Aya beobachtete sie misstrauisch aus den
Augenwinkeln. Ihm war, als würde er Schuldig leise lachen hören.
„Kopfweh ?", fragte er mit Genugtuung.
„Frag nicht so blöd, du Idiot. Hol mir lieber ein Aspirin !", fuhr sie ihn an, atmete heftig.
„Wenn du meinst, dass dir das hilft…"
Grinsend stand Aya auf, ging gemächlich ins Bad, um ein Wasserglas und ein Aspirin zu besorgen.
Auf dem Rückweg ging er an Omis Zimmer vorbei. Die Tür war nur angelehnt und Aya konnte Fetzen eines Gespräches mithören.
Offenbar telefonierte Omi gerade.
„Was sollen wir machen ? Ich kann nicht einfach zu ihnen gehen, und ihnen sagen, dass ich mit dir zusammen bin !" Omi klang
verzweifelt und Aya blieb stehen, wartete ab.
„… Selbst, wenn ich mit Aya rede… Glaubst du, wir können es schaffen ?"
~Mit wem redet er da ?~
„RAAAN !!!", ertönte plötzlich das Gebrüll seiner Schwester, ließ den Rotschopf heftig zusammenzucken.
Ihr Geschrei schien auch Omi erschreckt zu haben.
„… Ich… ich muss Schluss machen. Ich liebe dich !", wisperte er noch hektisch, dann hörte Aya, wie der Hörer auf das
Telefon geknallt wurde. Eilig ging Aya weiter.
„KANN MAN HIER NICHT MAL IN RUHE TELEFONIEREN ?!!"
Aya verzog das Gesicht ob Omis Lautstärke, reichte Aya-chan das Wasserglas und die Medikamente.
„Wurde auch Zeit ! Hast du dich auf dem Weg zum Bad verlaufen ? Siehst bei Gott dumm genug aus dafür…", zischte sie, riss ihm die Tabletten aus der Hand.
Das Mädchen stöhnte unter einem weiteren Migräneanfall auf. Aya fragte sich besorgt, ob die Kopfschmerzen sie umbringen könnten, andererseits…
„Das kommt davon, dass du immer so ein Miststück bist…", meinte er gelassen, suchte in seinem Schrank nach einem Pullover.
„Ach, halt doch die Fresse !", war die einzige Antwort, dann wieder ein schmerzerfülltes Wimmern.
„Wie gesagt. Kleine Sünden bestraft Gott sofort."
Er zog den schwarzen Pulli über, dann verließ er ruhig das Zimmer. Aya-chan war zu sehr mit ihren Schmerzen beschäftigt, um ihm noch einen bissigen Kommentar nachzurufen.
*
Aya sah sich aufmerksam um, suchte nach einer Spur von Schuldig.
~Er muss hier sein ! Ich bin mir sicher !~
Noch einmal ließ er seinen Blick über die Straße schweifen, blickte neugierig nach oben. Es war Schuldig durchaus zuzutrauen, dass er irgendwo auf dem
Dach oder auf einem Balkon saß, hoch genug springen konnte er ja.
Er wollte sich gerade verwirrt umdrehen, weil er den Deutschen nicht entdecken konnte, als besagter Ausländer aus einer engen
Gasse trat und ihm sein berüchtigtes Grinsen schenkte.
Ayas Augen leuchteten auf, trotzdem ging er betont langsam auf den schlanken Telepathen zu.
„Du hast für Ayas Kopfschmerzen gesorgt, nicht wahr ?" Er hatte inzwischen aufgehört, den Namen seiner Schwester irgendwie zu
verniedlichen. Es passte einfach nicht mehr zu dem Bild, dass er nun von ihr hatte.
„Natürlich." Noch immer grinste Schuldig.
„Das kannst du nicht machen. Du bringst sie noch um !"
Aya kam noch näher, konnte beinahe Schuldigs Gesicht berühren, wenn er die Hand ausstreckte.
„Wer würde trauern ?"
„Darum geht es nicht…"
Der Japaner machte einen letzten Schritt, neigte den Kopf, so dass sich ihre Lippen fast trafen.
„Wir müssen fliehen."
Aya blinzelte verwirrt, keuchte erschrocken auf, als Schuldig seinen Arm um seine Taille schlang und ihn an sich presste.
„Was ?!"
„Es geht nicht anders… Crawford plant einen letzten Schlag gegen euch. Wenn wir uns nicht beeilen, hat er eine Vision, bevor wir auch nur am Flughafen sind…"
Aya schlang hilflos die Arme um Schuldig, wusste nichts zu sagen.
„Aber… Die anderen…"
„Wir können nicht zu Sechst fliehen… Zu auffällig…", hauchte Schuldig, unglücklich, weil er Aya keine bessere Lösung bieten konnte.
„Wir können sie nicht sterben lassen !" Verstört sah Aya ihn an, schüttelte heftig den Kopf.
„… Wir warnen sie… Und Omi… Omi flieht mit Nagi…"
Ungläubig sah Aya auf, wusste nichts mit Schuldigs Worten anzufangen.
„Nagi ist… Omis geheimnisvolle Freundin… Sie werden auch fliehen. Nagi bereitet bereits alles vor. Wir müssen uns beeilen.
Wenn Crawford Farfarello schickt, ist es zu spät…" Schuldig musterte Aya eindringlich, hoffte, dass er den Ernst der Lage begriff.
Aya nickte, strich sich fahrig durchs Haar.
„Wohin… ?"
„Nach Amerika, für's Erste… Omi und Nagi verschwinden nach Australien…"
„Amerika…"
„Ja… Komm schon, Aya, wenn du deine Freunde warnen willst, dann tu es jetzt. Wir müssen los !"
Wieder nickte Aya, der Blick in seinen Augen seltsam leer. Schuldig nahm seine Hand, zog ihn in Richtung Koneko.
„Ich… Ich hab Angst…"
Der Telepath drehte sich um, warf Aya einen mitleidigen Blick zu.
„Ich weiß… Ich auch…", antwortete er, zog Aya fest in seine Arme.
„Aber ich werde dich beschützen… Was auch passiert…"
*
„Du redest mit Yohji und Ken ! Ich gehe nach oben und packe deine Sachen."
Schuldig gab Aya noch einen Kuss auf die Wange, dann bewegte er sich so schnell nach oben, dass Aya ihm mit den Augen nicht mehr folgen konnte.
Aya atmete tief durch, strich sich, völlig überfordert mit der Situation, mit beiden Händen durchs Haar.
„KEN ! YOHJI !"
*
Schuldig blieb kurz an Omis Zimmertür stehen, sah den völlig verblüfften Jungen ernst an.
„Pack deine Sachen. Euer Flug geht in einer Stunde."
Durch Nagi bereits vorbereitet, wusste Omi sehr viel besser mit der Situation umzugehen als Aya, sprang sofort auf. Schuldig warf ihm
noch einen letzten Blick zu, dann ging er weiter, in Ayas Zimmer.
„Wer bist du denn ?!"
Aya-chan legte den Kopf schief, musterte Schuldig kühl.
„Geht dich nichts an.", murrte Schuldig, ging zum Schrank.
„Ein Ausländer… Mein Bruder mag es nicht, wenn man ungefragt in sein Zimmer geht."
„Was machst du dann hier, Kröte ?", erwiderte Schuldig, suchte nach einem passenden Koffer.
Er hörte, wie ihr Rollstuhl sich auf ihn zu bewegte. Ohne das Mädchen zu beachten, zerrte er einen großen Koffer aus dem Schrank, warf wahllos einige Kleidungsstücke hinein.
„Sag bloß, du bist der Stecher von meinem Bruder ?!" Sie lachte laut auf.
„Nicht zu fassen, dass diese Niete tatsächlich einen Typen abgekriegt hat. Hast du Augenprobleme ?"
Schuldig wandte den Kopf, warf ihr einen hasserfüllten Blick zu.
„Pass auf, was du sagst. Oder du hast gleich ein paar andere Probleme.", zischte er.
„Ooh ! Das ist ja wer schwer verliebt !", kicherte sie herablassend.
Schuldig zwang sich, ruhig zu bleiben. Menschen wie Aya-chan machten ihn rasend vor Wut. Aber Aya wäre sicher wütend, wenn er seine Schwester verletzte.
„Na ja… Man sagt ja, dumm fickt gut… Obwohl, dann hättest du wohl eher Ken nehmen sollen."
Sie schien es nicht zu begreifen.
„Aber egal. Als Betthäschen ist er vermutlich gerade gut genug. Haha, der wird gucken, wenn er am Ende wieder allein dasteht. Bricht
ihm sicher das Herz !" Sie lachte boshaft, freute sich schon jetzt auf das Leid ihres Bruders.
Schuldig drehte sich schwungvoll um, schlug einfach zu. Die Wucht des Schlages ließ den Rollstuhl nach hinten rollen, bis er an Ayas Bett stieß.
Aya-chans Kopf kippte auf groteske Art und Weise nach hinten. Sie schien plötzlich Probleme mit dem Atmen zu haben, ein
schwaches Röcheln drang über ihre Lippen. Schuldig blickte sie unversöhnlich an. In diesem Moment interessierte es ihn nicht, ob
sie starb und Aya wütend wäre. Er wünschte ihr den Tod.
Das Mädchen hob ihren Kopf mit einem Ruck, starrte Schuldig fassungslos an. Ihre Nase blutete und es schien, als fehlte ihr ein Zahn.
~Wo er wohl ist ?~
Sie konnte noch nicht sprechen, keuchte und würgte. Schuldig grinste. Er hätte nicht gedacht, dass er so stark zugeschlagen hatte.
~Vielleicht hat sie ihn ja verschluckt…~, dachte er schadenfroh.
„Wir werden dich hier lassen. Aber mach dir keine Sorgen. Es kommt bald jemand vorbei. Ein alter Freund von mir. Er ist Ire. Ihr
werdet sicher euren Spaß aneinander haben !" Genugtuung klang aus seiner Stimme.
Der Deutsche grinste sie ein letztes Mal an, dann packte er weiter den Koffer.
*
„Woher weißt du das ?"
„Ja ! Und wohin willst du, wenn Schwarz angreift."
„Ich… Ich fliehe, zusammen mit… Mit Mastermind."
Seine beiden Teammitglieder sahen ihn fassungslos an, schienen nicht zu begreifen, was er da eigentlich sagte.
„Mastermind ?"
„Das ist Verrat, Aya. Wenn Kritiker dich erwischt, kannst du dein Testament machen."
„Wenn ich Weiß nicht verraten hätte, könnten wir es alle machen. Oracle und der Verrückte kommen bald her."
„Was ist mit Omi ?!", fragte Ken besorgt.
„Prodigy nimmt ihn mit."
„Eh ? Du überlässt ihn einfach seinem Schicksal ?" Yohji sah ihn verstört an.
„Prodigy ist Omis… Freundin…"
Yohji und Ken schwiegen eine Weile ungläubig.
„Wie zur Hölle ist das passiert ?"
„Yohji, wir haben jetzt keine Zeit, für so was ! Wir müssen hier weg !!"
„Seid ihr soweit ? Wir müssen weg…" Schuldig stand plötzlich in der Tür, sah die Drei ungeduldig an.
Yohji fand als Erster seine Sprache wieder.
„Wo sollen wir hin ?"
„Ich weiß es nicht. Versuch, bei einem deiner Mädchen unterzukommen. Und Ken… ich weiß nicht, geh ins Hotel. Oder zu Sakura. Sag
ihr, ich hab dich geschickt, sie nimmt dich sicher auf."
Omi polterte die Treppe hinunter, blickte hektisch zu seinen Freunden hinüber.
„Steig in den Wagen, Bombay. Nagi ist bereits am Flugplatz."
Der Junge nickte, rannte eilig aus dem Haus. Schuldig nickte Aya zu.
„Komm schon."
Nervös kam Aya auf ihn zu, warf seinen Kameraden noch einen letzten Blick zu.
„Beeilt euch."
*
Omi saß nervös auf dem Rücksitz, kratzte nervös über das Leder seines Koffers. Schuldig warf ihm durch den Rückspiegel einen Blick zu.
„Bleib locker. Wir schaffen es schon…"
Aya drehte sich zu ihm um, lächelte ihn leicht an.
„Du hättest ruhig etwas sagen können. Vor allem, als Nagi mich zu Schuldig gebracht hat. Dann hätte ich mich nicht ganz so
gefühlt, als würde ich blindlings in eine Falle laufen."
„Aber wenn… Wenn du Schuldigs Gefühle nicht erwidert hättest… Kritiker hätte bestimmt alles rausbekommen…", wisperte
Omi, sah unsicher auf seine Hände.
Aya nickte verständnisvoll, drehte sich wieder nach vorn.
„… Was wird aus Yohji und Ken ?"
„Die schaffen das schon. Brad wird erst mal hinter uns her sein, weil wir Schwarz verraten haben."
„… Glaubst du, er kriegt uns ?" Omi schloss die Augen, wusste selbst nicht, ob er die Antwort hören wollte.
Der Telepath schwieg eine Weile.
„… Nein. Er kann mich auf diese Distanz nicht erreichen und Nagi schon mal gar nicht. Ihr habt außerdem neue Pässe. Brad hat
uns von Anfang an beigebracht, wie man verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Mach dir keine Sorgen."
Aya lächelte schwach, lehnte sich zurück.
~Wir schaffen es…~
*
Brad Crawford stieg aus der Limousine, nahm die Brille ab, um sie zu polieren. Farfarello trat neben ihn, legte den Kopf schief.
„Möchte mal wissen, wo sich Schuldig rumtreibt…"
„Nagi ?"
„Der ist wahrscheinlich mit seiner Flamme unterwegs… Oder hat mal wieder 'ne Trotzphase. Mit Weiß werden wir auch so fertig."
Gelassen setzte er die Brille wieder auf.
„Geh schon mal vor und verletz Gott ein bisschen."
Farfarello ging leise kichernd ins Koneko, spielte währenddessen mit seinen Messern. Crawford lächelte kalt.
~Schuldig ?~, fragte er probehalber in die Umgebung.
Keine Antwort. Er schnalzte ärgerlich mit der Zunge, wartete auf eine Vision, die ihm Schuldigs Aufenthaltsort verriet. Im
nächsten Moment verschwamm sein Blick.
**"Nagi !", rief Omi glücklich, fiel dem jungen Telekineten um den Hals.
Schuldig grinste breit, nahm Ayas Koffer in die eine, die Hand des Rotschopfs in die andere Hand.
„Los jetzt ! Der Flug startet gleich. Ihr habt den Rest eures Lebens, um euch glücklich in die Arme zu fallen."
Die Jugendlichen nickten, packten ihre Koffer und liefen davon.
„Alles wird gut…", murmelte Schuldig, beugte sich leicht vor, um Aya zu küssen.
„Ich verspreche es dir."**
Crawford schüttelte fassungslos den Kopf. Nicht zu fassen, was diese Gören sich erlaubten.
„Na ja. Zwei sind immer noch da."
Crawford betrat mit einem maliziösen Lächeln das Koneko, verschwendete kurz einen Gedanken daran, wo wohl Abyssinians
holde Schwester in der Vision gesteckt hatte.
*
Farfarello ging enttäuscht durch die leeren Räume. Hatten sich die Kätzchen versteckt ? Wie sollte er dann Gott zum weinen bringen ?
„Miez, miez…", rief er lockend, erinnerte sich daran, wie Schuldig mal ein Kätzchen gehabt hatte und es immer so zu sich gerufen hatte.
Nagi hatte das Kätzchen auch gemocht. Bis er es in der Mikrowelle wiedergefunden hatte.
„Kihihihi…"
Ein leises Quietschen ertönte und Farfarello hob erwartungsvoll den Kopf. Es war also doch jemand da.
„Ach herrje… Du bist ja echt der schlimmste Freak von allen !" Das Mädchen im Rollstuhl schüttelte ungläubig den Kopf.
Farfarello ging langsam um sie herum, schätzte sie ab, roch sogar an ihr.
„Du siehst nicht aus wie ein Kätzchen… Du riechst auch nicht so…"
„Du bist also der Ire ? Irre trifft es wohl eher." Sie schnalzte abfällig mit der Zunge, fuhr ein Stück weiter.
„Ah… Crawford hat nur gesagt, ich soll Gott verletzen. Dass ein Kätzchen dafür nötig ist, hat er nicht gesagt…", wisperte er, kicherte leise.
„Wovon redest du, du Freak ? Was zur Hölle ?!!"
Ein gellender Schrei zerriss die Stille im Koneko, dann das irre Lachen Farfarellos.
Als Crawford die Treppe hinaufkam, lag der Rollstuhl auf der Seite. Die Wände und die Decke waren mit Blut bespritzt und
der Amerikaner weigerte sich, näher zu kommen, weil das Blut, mit dem der Teppich vollgesogen war, sich sicher schlecht von
seinen neuen Schuhen entfernen ließ.
„Das ist doch Abyssinians Schwester… Sie haben sie hier gelassen ?", fragte Crawford verblüfft, beobachtete Farfarello, der
genüsslich das Blut von seinen Messern leckte.
*
„Das ist die Strafe Gottes…", flüsterte Schuldig leise, klinkte sich aus Farfarellos Gedanken aus.
„Was hast du gesagt ?" Aya sah ihn neugierig an, lehnte sich leicht gegen ihn.
„Nicht weiter… Sitzt du bequem ?"
Der Rotschopf nickte, sah ruhig aus dem Fenster. Das Flugzeug startete und Aya schloss die Augen.
„Ich war nie im Ausland."
„Ich weiß."
„Ich kann kaum Englisch."
„Ich weiß."
„… Werden wir jemals zurück können ?"
„… Ich weiß nicht…"
Schuldig betrachtete Aya besorgt. Er wollte nicht, dass Aya litt. Aber noch viel weniger wollte er ihn sterben sehen.
„Es tut mir leid. Ich wollte, ich hätte eine andere Lösung gefunden, aber…"
„Das ist okay."
„Wirklich. Ich wollte dich nicht von deinen Kameraden trennen. Und ich wollte nicht, dass du dich in eine völlig unbekannte Umgebung einleben musst."
„Das ist okay."
„Aya, ich wollte nur, dass du…"
„Schuldig ! Es ist okay !" Aya lachte leise, blickte mit glitzernden Augen zu Schuldig hoch.
„Es ist alles in Ordnung. Du bist doch bei mir. Wenn ich irgendwelche Probleme habe, wirst du mir helfen."
Schuldig schwieg, dann nickte er schwach.
„Ja… Das werde ich…"
Aya lächelte zärtlich, berührte sanft Schuldigs Lippen.
„Ich habe keine Angst, solange du bei mir bist."
Schuldig küsste ihn vorsichtig, berührte die bleiche Wange.
„Ich bleibe immer bei dir."
„Aa. Das will ich auch hoffen."
Mit einem Lächeln sank Aya zurück in die Polster, schloss abermals die Augen.
„Wo werden wir wohnen ?"
„Erst mal im Hotel. Ich suche dann noch ein hübsches Haus."
„Haus ?"
„Klar."
Aya fragte nicht weiter nach, neigte den Kopf, bis er an Schuldigs Schulter zu liegen kam.
„Okay."
*
„Wo sind Schuldig und Nagi ?", fragte Farfarello verwirrt.
Crawford seufzte leise.
„Sie sind auf der Flucht. Mit Abyssinian und Bombay."
„Ah. Folgen wir ihnen ?"
„Nein. Wir fragen bei Esszet nach zwei neuen Psychotalenten nach."
„Warum ?"
„Schuldig hat 11 Jahre bei Schwarz verbracht. Und Nagi sieben Jahre. Wenn sie ein anderes Leben wollen, dann sollen sie es haben. Ist nicht meine Sache."
„… Und die anderen Kätzchen."
„Na ja, Weiß ist zerstört, oder ?"
Farfarello sah ihn verständnislos an.
„Weißt du, eigentlich teile ich Nagis Meinung. Ich bin kein Fan von unnötiger Arbeit. Und zwei Weiß können noch viel weniger
Esszets Kreise stören als vier Weiß. Wir gehen heim."
„Ah… Heim."
„Ja. Komm. Ich bin hungrig."
*
Aya betrat hinter dem Pagen die Suite, sah sich neugierig um.
„Und ? Gefällt es dir ?!", fragte Schuldig an seinem Ohr, küsste den schlanken Hals.
„Ja."
Der Deutsche reichte dem Pagen ein großzügiges Trinkgeld und schob Aya langsam zum Bett.
„Bist du sehr müde ?"
„Nein, eigentlich… Oh." Dem Rotschopf ging langsam auf, was Schuldig vorhatte. Nervös starrte er auf das riesige Bett, spürte, wie
Schuldig ihn immer mehr darauf zu drängte.
Eine Hand kam um seine Taille, und strich seine Seite entlang. Er atmete zitternd aus. Allein diese kleine Berührung war so viel intensiver,
als er jemals gedacht hätte. Die andere Hand strich jetzt über seine Wange, und drehte seinen Kopf, so dass er schließlich direkt in die jadegrünen
Augen des Telepathen sah. Schuldigs Gesicht kam näher. Aya befeuchtete seine plötzlich trockenen Lippen. Sein Herz klopfte unnatürlich
schnell, obwohl er nicht wusste, warum. Schuldig hatte ihn doch schon öfter geküsst. Er fühlte, wie Schuldig ihn in seinen Schoß zog. Aya
lehnte sich gegen die warme Brust des anderen. Selbst durch beide Hosen hindurch konnte er die Hitze und Erregung des Älteren spüren.
Als Schuldigs Lippen seine wieder verließen, seufzte er. Er ließ den Kopf gegen die breite Schulter fallen, und öffnete die Augen.
„Aya... Ich liebe dich..."
Ganz unvermittelt attackierten Schuldigs Lippen Ayas Hals. Aya stöhnte auf. Eine zärtliche Hand strich die Innenseite seines Oberschenkels
entlang, erreichte ohne Zögern ihr Ziel, und drückte sanft zu. Aya hatte erwartet, dass er etwas fühlte, aber nichts in der Welt hätte ihn auf das
vorbereiten können, was er tatsächlich empfand. Er schrie leise auf und sein Rücken bog sich nach hinten, als er mit der Hüfte nach vorne presste,
dieser wundervollen Hand entgegen. Gleichzeitig spürte er, wie Schuldigs andere Hand unter sein Shirt glitt. Er wimmerte, als der Telepath anfing,
an seinen Brustwarzen zu spielen.
„Das ist erst der Anfang, Sweet...", kam das Wispern gegen seinen Hals.
„Schuldig..."
Ayas Gedanken schlugen Purzelbaum. Als Schuldigs Hand seinen Schritt wieder verließ, floss eine Träne der Frustration über seine Wange.
„Bitte... Schuldig !"
Der Deutsche drückte sanft eine Brustwarze zwischen seinen Fingern.
„Geduld, Sweet..."
Es war fast ein Zischen. Aya schluckte, und drückte sein Gesicht gegen Schuldigs Hals. Seine Hose wurde heruntergeschoben, und im
nächsten Moment fühlte er die Hand des Älteren zwischen seinen Pobacken. Er biss die Zähne zusammen und stöhnte, als ein trockener
Finger in ihn eindrang.
„Schhh… Aya..."
Schuldig strich ihm sanft über die Wange. Als der Finger ihn wieder verließ, nur, um dann nass und glitschig – präpariert mit Gleitmittel –
zurückzukehren, keuchte Aya leise, während er sich gegen den Finger presste. Ein Knabbern an seinem Nackenansatz ließ ihn leise wimmern.
„Weiß du, wie lange ich darauf schon gewartet habe ?", fragte die raue Stimme, während ein weiterer Finger in Aya eindrang.
Der Rotschopf biss sich auf die Lippe und keuchte, als Schuldig begann, ihn zu dehnen. Ein dritter Finger gesellte sich zu den beiden
anderen und Aya schrie auf, warf den Kopf zurück. Aus der Kehle des Japaners kam leises Wimmern, und sein Atem ging stoßweise. Schließlich fühlte Aya, wie die Finger wieder
herausgezogen wurden. Seine Beine zitterten, und auch seine Hände, eine unbewusst verfangen im Haar des Älteren, und die andere
über die seidige Haut eines Unterarms streichend. Ein wohliger Schauer nach dem anderen jagte ihm den Rücken hinunter. An diesem
Punkt hätte Schuldig aufhören können, und Aya wäre zufrieden gewesen. Mehr als zufrieden. Nur Hände und Mund. Das war ihm genug.
Aber der Deutsche schien andere Pläne zu haben. Er drückte Aya vorsichtig auf das Bett, zerrte dabei an den störenden Kleidungsstücken.
Mit trübem Blick starrte Aya zu ihm hoch, bemerkte, dass Schuldig bereits nackt war.
~Seltsam… Ich hab gar nicht mitgekriegt, wie er…~
„Darf ich ?"
Schuldigs Frage riss den Japaner aus seiner Trance und er blinzelte verwirrt. Wovon redete Schuldig ?
„Ja…", hauchte er schwach.
Was auch immer Schuldig meinte, er wusste schon was er tat.
Im nächsten Moment drang Schuldig in ihn ein und Aya stöhnte laut auf. Er keuchte, schlang automatisch die langen Beine um
Schuldigs Hüften, krallte die Finger in den Rücken des Deutschen.
Schuldig beugte sich vor, küsste Aya zärtlich, hoffte, ihm nicht allzu sehr wehzutun.
„… Uhn… Weiter…", seufzte Aya, leckte über Schuldigs Hals, konnte den Druck in sich nicht mehr ertragen.
Er verdrehte die Augen, als Schuldig begann, sich langsam in ihm zu bewegen.
„Hnnng…"
Aya hatte Mühe, nicht zu schreien, als Schuldig einen Punkt in ihm traf, der ihn Sterne sehen ließ. Der Telepath schien mit jedem
Stoß tiefer in ihn einzudringen, bis Aya in Schuldigs Schulter biss, heftig keuchte.
Schuldig presste die Lippen zusammen, sagte jedoch nichts, ließ den Rotschopf gewähren.
Der Höhepunkt traf Aya völlig unvorbereitet. Sein Inneres schien sich nur noch mehr zusammenzuziehen und er spürte die Nässe
auf seiner Haut, als er kam. Er schrie heiser, verschlang die Finger in Schuldigs langer Mähne. Schuldig stöhnte über ihm, stieß noch
ein letztes Mal in ihn, bis er sich in dem überhitzten, engen Körper ergoss.
Kraftlos sank er auf Aya, küsste die schweißnasse Schläfe des Jüngeren.
„… liebe dich…", flüsterte er schwach.
„Aa… Ich auch…", kam die leise Antwort.
Das Paar drängte sich liebevoll aneinander, während draußen gerade die Sonne aufging.
*
„Aya…"
„Uhm… Nicht jetzt, Schuldig… Ich bin müde…"
„Aa. Du stinkst."
Aya riss die Augen auf, starrte Schuldig wütend an.
„Wie bitte ?!!"
„Lass uns duschen…"
Schuldig lächelte zärtlich, strich über die warme Haut seines Liebsten. Missmutig erhob sich Aya, warf dem Telepathen noch einen bösen Blick zu.
„Mistkerl."
„Eh ? Wieso denn ?"
„Du hättest mich ruhig ein bisschen romantischer wecken können !!", fauchte Aya, stolzierte ins Bad.
„… Seit wann hast du denn 'ne romantische Ader ?", grummelte Schuldig, schlich ihm nach.
„… Seit der Sache mit den Papierrosen…" Aya lächelte sanft, während er Wasser in die große Badewanne einließ.
„Oh. Ja. Das war eine tolle Idee von mir !" Schuldig grinste breit.
„Hast du die Rose eingepackt ?", fragte Aya plötzlich besorgt.
Schuldig lachte leise.
„Ja. Interessant, dass du dich mehr um ein Stück Papier als um deine werte Schwester sorgst."
Aya sah ihn schreckensbleich an.
„Oh Gott !"
„Hehehe… Mehr oder weniger."
„Warum hast du nichts gesagt ?!"
„Na ja, ich dachte, es stört dich nicht ! Du hast ihr doch selbst die Pest an den Hals gewünscht !", verteidigte sich Schuldig.
„… Aber…"
„Ach, komm schon, Aya… Sie hat es nicht anders verdient…"
„Sie wird verhungern !"
„Nein. Farf hat sich um sie gekümmert." Schuldig wagte es nicht, Aya anzusehen.
„… Oh…"
„Entschuldige…"
Wieder schwieg Aya eine Weile. Dann seufzte er resignierend.
„Lass uns baden. Wir stinken wirklich."
Verblüfft sah Schuldig auf, direkt in Ayas ruhiges Gesicht.
„Ich liebe dich, Schuldig…"
Und ein liebevolles Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus.
*Owari*
Hab's mir mit dem Ende zu leicht gemacht, aber... *shrug* Mir fiel nichts Besseres ein... *seufz*
Trotzdem ne Review ?
