Ihr wollt den dritten Teil, ja? Wirklich? O_ô;; Wow! Egal. Ich weiß nicht mehr so genau, was drin steht, aber hier ist er! *rüberschmeiß*
Und bitte bitte reviewt, okay?!


Upload #003: crawl

Wie heißt du?
Naoe Nagi...
Omi horchte auf. Die Stimme klang vertraut in seinen Ohren...
Und du kennst Tsukiyono-kun wirklich? Seid ihr Freunde?, hörte Omi die leicht schnarrende Stimme der Chef-Krankenschwester durch die Tür. Der Andere schwieg einen Moment.
Freunde? ... Ja. Wir sind Freunde. Dürfte ich ihn jetzt bitte sehen? Ja, Omi kannte diese Stimme... Ein Freund? Ein Klassenkamerad? Er erinnerte sich nicht mehr an die Gesichter der Menschen, die ihn früher täglich umgeben hatten... Genau genommen ahtte er alles verdrängt, was weh tat. Alles. Sein Leben. Sein Leben, das nicht enden wollte.

[...und man fragt sich die ganze zeit: warum nicht ich? Warum nicht ich?]
[als lebender zwischen toten]
[warum lebe ich]

Die Stimme war kühl, beinahe kalt, hatte einen unglaublich scharfen Unterton und klang trotz allem noch kindlich unschuldig und beinahe niedlich. Omi fragte sich, wie ein Mensch mit dieser Stimme wohl aussehen könnte. Ob er ebenfalls auf der einen Seite hart, kalt und abweisend aussah, auf der anderen Seite jedoch kindlich, niedlich, süß... Wie konnte man diese Gegensätze auf einem Gesicht vereinen?! Omi hätte viel dafür gegeben, dem Jungen, der nun zur Tür hereinkam, auch nur für eine Sekunde in die Augen sehen zu dürfen...

Hallo, Tsukiyono-kun..., murmelte der Unbekannte leise. Die Stimme berührte noch immer etwas, und doch nichts in Omi.
...oder sollte ich lieber sagen: Hallo, Bombay-chan?, fügte der Junge hinzu, seine Stimme war um einen Hauch kühler geworden und klang kaum noch freundlich und niedlich. Omi setzte sich langsam auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand hinter ihm.
, fragte er leise, bemüht, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen. Bombay-chan... dieser Name stieß in seinem Inneren auf Antwort...
Du kleine schwarze Ratte..., flüsterte Omi.
Der Junge lachte leise, kam etwas näher und setzte sich an Omis Fußende.
Hätt' ja nicht gedacht, dass du dich erinnerst... Nach allem was wir dir angetan haben, hätte ich gedacht, du wärst längst wahnsinnig geworden... Hat mich sowieso gewundert: Du schienst mir immer noch ganz bei Trost, trotz deines Vaters und so weiter...
Omi lauschte der Stimme des Jungen, versuchte sich zu erinnern an all das, was er erzählte. Sein Vater...? Was war mit... seinem Vater? Was hatte ihm dieser Junge angetan? Wer waren die anderen? Wer... wer war der Junge überhaupt?
Was-was willst du?, fragte Omi unsicher.
Der Junge stockte mitten in seinem Erzählschwall und schwieg. Die Stille lastete auf den beiden. Omi wurde es immer unangenehmer; dieser nicht eben höfliche Junge, an den er sich nicht mehr ganz erinnern konnte, der aber eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt haben musste (das fühlte er und es tat ihm weh...) und so viele Fragen, auf die er keine Antwort wusste oder so viele Antworten, mit denen er nichts weiter anfangen konnte...
Als der Junge, Naoe, wieder mit reden anfing, hatte sich seine Stimme verändert. War sie bis dahin schon unglaublich leise gewesen, so war sie jetzt kaum mehr als ein Hauchen, ein Flüstern.
Ich... weiß es auch nicht. Eigentlich sollte ich dich töten. Du bist der Letzte von ihnen und mit dir würde endlich der letzte Rest Weiß von der Bildfläche verschwinden... Ja, ich sollte dich töten. Wir hätten dich sofort töten sollen, wenn du mich fragst. Aber Berserker und Mastermind wollten dich noch eine Runde zappeln lassen - und Oracle schien der Gedanke, dass klein Bombay-chan wahnsinnig werden würde, auch sehr zu amüsieren...
Omi schwieg. Natürlich. Ruhig atmete er ein und aus. Natürlich. Das war Prodigy, die kleine schwarze Ratte, sein höchst persönlicher Todfeind, das war Schwarz-Junior. Schwarz. Omi dachte den Gedanken ganz ruhig, seelenruhig und beinahe gleichgültig. Es war, als hatte das Denken seinen Körper verlassen, als würde er selbst die ganze Szenerie von oben betrachten und dieser Tsukiyono-kun dort unten, blind, allein und unbewaffnet seinem Todfeind gegenüber, war nichts weiter als eine mehr oder weniger leblose Hülle, eine Schale, ein Gefäß... leer...
Distanziert atmete er den Geruch des Anderen ein, fühlte dessen Nähe und wenn er sich richtig konzentrierte, konnte er neben den gleichmäßigen Atemzügen Prodigys auch seine Herzschläge hören.

[...es ist ekelhaft den herzschlag der person zu hören, die dein leben zerstörte...]

Und was willst du nun?, fragte Omi ruhig. Die gespenstische Ruhe, in die ihn das Wissen um des anderen Identität versetzt hatte, ließ auch jetzt noch nicht nach.
Nichts... Ich wollte dich... sehen. Ich bin der Letzte, der dich sehend gesehen hat. Und ich bin der... der letztendlich Schuld ist... das du doch... vollständig... Prodigy verstummte, suchte nach Worten, die niemand jetzt gefunden hätte und schwieg schließlich endgültig.
Omi hatte plötzlich das Gefühl, Eis zu atmen.
Du willst sagen... du hast mir damals die Augen zerstochen? Ich wäre ohne dich gar nicht vollständig erblindet? Du bist Schuld? Du hast vollendet, was Berserker in seinem Blutdurst nicht ganz geschafft hat? Du hast...?!?
Prodigy schwieg kurz, dann antwortete er leise und ruhig. Ich wusste, dass dir das nicht gefallen würde. Die Wahrheit. Ich dachte nur... du solltest es wissen. Warum sollte ich es wissen wollen?
Du willst dich nicht rächen? Omi schwieg und bewegte sich nicht.
Was sollte das nun noch bringen?, fragte er dann nach einer geraumen Weile. Wem sollte meine Rache noch etwas nützen?!
, antwortete Prodigy unsicher.
Omi lachte höhnisch. Mir? Mir nützt wahrscheinlich gar nichts mehr. Mit XXX Jahren entführt, vergewaltigt und von dem eigenen Vater verraten und verstoßen, mit XXX Jahren schon Mörder, Auftragskiller und Mordmaschine, mit 16 Jahren erblindet und aller Freunde beraubt!!! [1]
Prodigy schwieg. Was hätte er antworten sollen? Hätte er Bombay von seinem eigenem, seinem eigenen beschissenen Leben erzählen sollen? Hätte er ihn in die Geheimnisse der Dunkelheit einweihen sollen? Was ging Bombay sein Leben an?! Prodigy musterte das blasse Gesicht, oder vielmehr den letzten Rest, der unter der breiten Mullbinde um die Augen hervorlugte.
Jaaaaaah... Sieht so aus, als hättest du mit deinem Leben echt die Arschkarte gezogen., murmelte Prodigy dann leise, aber es klang nichts Böses in seiner Stimme wieder, nichts Verletzendes oder Kränkendes, es war lediglich die Feststellung einer ohnehin bestehenden und sichtbaren Tatsache. Es war nur das. Omi verharrte.
Warum bist du hier, Naoe-kun?, fragte er schließlich und seine Stimme war ruhig, ruhig und kühl wie ein gefrorener See...
Schnee fiel sanft.


[1] - Ich bin so'n Loser, jaja, ich geb's ja zu - aber ich hab echt keinen Plan, wie alt Ommitchi damals war!! Sorry!! .'