Kapitel 3: Zwei Seelen in meiner Brust
Der Prinz landete neben Son Goku auf dem Boden und sah nicht ohne Schadenfreude auf ihn herab. „Irgendwie gefällt mir das. Der große Held, hilflos am Boden.", feixte er, wurde aber schnell wieder ernst. „Kannst du aufstehen?"
„Denkst du, ich würde hier so rumliegen, wenn ich das könnte?", fragte Son Goku spöttisch.
Vegeta neigte den Kopf zur Seite und sah so aus, als würde er gleich eine fiese Bemerkung dazu machen, aber es kam dann doch nichts von ihm, statt dessen streckte er Goku die Hand entgegen und zog ihn in die Höhe. Goku strauchelte und Vegeta legte eine Hand auf seinen Brustkorb um ihn zu stützen. Einen winzigen Moment lang vergaß Son Goku den Kampf und war einfach nur unendlich froh, wieder die Arme seines Prinzen zu spüren.
Irgendwo im Hintergrund hatte auch Brolly sich aus der Erde gegraben und machte sich bereit für einen weiteren Angriff. „Und, wie sieht's aus?", fragte Vegeta. „Du musst bloß drei Schritte schaffen."
„Drei.. Schritte?", wiederholte Son Goku verständnislos.
Vegeta verdrehte die Augen. „Fuu-sion?", fragte er betont langsam, so als würde er mit einem Idioten sprechen.
Ein wenig peinlich berührt murmelte Goku: „Ach soo..." Dann nickte er entschlossen und fügte hinzu: „Das schaff ich."
„Großartig!", rief Vegeta und im nächsten Moment waren die stützenden Arme verschwunden und Goku wäre beinahe gestürzt. Mit Mühe und Not hielt er sich aufrecht, während Vegeta ein paar Schritte weiter weg auf dem Boden aufkam. Eigentlich war Goku überrascht. Es war erste mal, dass Vegeta von sich aus die Fusion vorschlug [in meiner story hat Dragonball GT nie stattgefunden]. Und das noch BEVOR er halbtot am Boden gelandet war...
Vielleicht hatte die Hölle ihn doch etwas Demut gelehrt...?
Vegeta schoss ein Big Bang Attack auf Brolly ab und rief dann: „Was ist jetzt, Kakarott? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, oder meinst du, ich fusioniere mit einem drittklassigen Nichtsnutz wie dir nur so zum Spaß?"
Son Goku senkte den Kopf und seufzte. Wohl doch nicht. Er richtete sich auf und brachte seinen angeschlagenen Körper mühsam in Position. „Ich bin bereit, Vejita!"
Und es schallte über die trostlose Landschaft der Hölle: „Fuuuuu... sion! HA!" Ein strahlendes Licht, ein Wirbel aus Farben, Formen und Gedanken, und dann...
Unglaubliche, gewaltige Kraft durchfloss ihn, fast genauso mächtig wie damals im Kampf gegen Boo. Er hatte das unbeschreibliche Gefühl, in seinen Fingerspitzen genug Macht zu haben, das ganze Universum zu beherrschen. Mühelos könnte er diesen Planeten greifen, besitzen, zerstören...
Aber da waren diese zwei Seelen in seiner Brust, zwei Teile eines Ganzen, die ihn im Gleichgewicht hielten. Auf der einen Seite war die gnadenlose Bereitschaft, zu töten, auf der anderen der Wille, Leben zu schützen, zu erhalten. Ein Wunsch nach grenzenloser Macht gegenüber der Selbstaufopferung für andere. Licht und Finsternis, Geduld und Wut, Stärke und Intelligenz.
Und trotz dieser Gegensätze war seine zweigespaltene Seele unendlich erfüllt, vollständig. Die beiden Parteien kämpften nicht gegeneinander, sie brachten einander in Einklang, ergänzten sich. Es war ein wunderschönes Gefühl.
Eine einzige Sache hatten beide Seiten gemein: die unbändige Lust, zu kämpfen.
Und als Brolly in seinem Blickfeld auftauchte, bereit zum Kampf, vergaß Gogeta alle Zweifel, die durch die Fusion sowieso schon in weite Ferne gerückt waren, und stürzte sich seinem Gegner entgegen. Er wusste, dass dieser Zustand nur eine halbe Stunde anhalten würde. Aber tief in ihm drin, ganz weit unten, sagte eine Stimme: Ich wünschte, es würde für immer so bleiben.
Brolly hatte keine Chance gegen Gogeta gehabt. Der Kampf war schnell vorbei gewesen und danach hatte der fusionierte Saiyajin sich einen Spaß daraus gemacht, andere Höllenbewohner zu erschrecken oder zu ärgern. Er genoss diesen Zustand absoluter Einigkeit mit sich selbst. Zum ersten mal musste er nicht den ewigen Selbstzweifeln Vegetas standhalten, denn Son Goku's Fröhlichkeit hatte sie weggewischt. Zum ersten Mal konnte er sie Sorge um die Zukunft, um seine Freunde, um die Sicherheit der Welt vergessen, denn der andere Teil seiner Seele sagte: Ist mir doch egal was mit denen passiert.
Wieder wünschte er sich, es könnte ewig so bleiben.
Aber die Erfülltheit war nicht von Dauer. Irgendwann machte es POPP und dann war Son Goku wieder allein mit seinen Gedanken, so allein...
Erstaunlicherweise war sein Körper bereits fast vollständig genesen, er hatte nur noch ein paar blaue Flecken. Tja, das war das gute daran, tot zu sein. Er seufzte, und versuchte, die plötzliche Leere in seinem Geist zu ignorieren und Ordnung in das Chaos seiner Gedanken zu bringen.
„Hättest du jetzt wohl die Freundlichkeit, mir zu erklären, was du hier machst?", kam eine raue Stimme von der Seite und riss ihn aus seinen Gedanken.
Son Goku riss den Kopf hoch. Ooooh... Vejita!! Für einen Moment hatte er beinahe vergessen, wo er war und weswegen er gekommen war. Vegeta, der in seinen Armen gestorben war, stand jetzt leibhaftig vor ihm, so schön wie damals, mit dem einzigen Unterschied, dass über seinem Kopf der leuchtende Heiligenschein schwebte.
Unbändige Freude durchströmte Son Goku und ohne darüber nachzudenken stürzte er auf Vegeta zu und schlag seine Arme um ihn für eine innige Umarmung. „Mann, hab ich dich vermisst, Vejita!", murmelte er.
Einen Moment lang war der andere viel zu perplex, um sich zu wehren. Dann schob er den jüngeren von sich und motzte: „Meine Güte, Kakarott! Ist dir das nicht peinlich?" Er hielt den anderen auf Abstand, schaute ihn ernst an und fragte: „Kakarott! Was tust du hier?"
Nächstes Kapitel: „Der unmögliche Kuss"
***
Übrigens wurde mir eine meiner Fanfics vor kurzem von einer gewissen Nami aka janine Plaga geklaut. Ich möchte NICHT dass irgendwer meine fanfics wo veröffentlicht. Nami hat Ärger gekriegt und alle anderen die das wagen, kriegen AUCH ÄRGER!!!!
