Kapitel 5: So, wie du bist.

Einen Moment lang versuchte Vegeta noch, sich zu befreien und zu wehren, dann gab er seinen Widerstand auf und starrte Son Goku aus brennenden Augen an. „Und? Willst du mich ewig hier festhalten?", fragte er wütend.

Son Goku seufzte unhörbar. „Nein. Ich möchte nur, dass du hierbleibst."

„Fein, ich bleibe. Lass mich jetzt los, bevor ich wirklich ungemütlich werde!"

Goku löste seinen Griff und Vegeta warf ihm einen vernichtenden Blick zu, als er sich die Handgelenke rieb. „Hättest du jetzt wohl die Freundlichkeit, mir zu erklären, was das soll? Dieses beschissene Liebesgequatsche meine ich, schau doch nicht so blöd!"

Verbissen versuchte Son Goku die Beleidigungen wie üblich einfach zu ignorieren, obwohl es ihm schwer fiel. Er war immerhin nur hier, weil er Vegeta hatte wiedersehen wollen. Er hatte ja nicht erwartet, dass der andere ihm dafür dankbar sein würde, aber er hatte es sich nicht so vorgestellt, herzukommen um sich solche Sachen an den Kopf werfen zu lassen!

„Vejita bitte.", versuchte er es ruhig. „Ich hab die Wahrheit gesagt. Ich bin bloß hier weil ich mich in dich verliebt habe, ich wollte nicht ohne dich in den Himmel! Der Tag als du gestorben bist, war der schlimmste Tag meines Lebens!"

Vegeta wusste nicht damit umzugehen. Er schaute hilflos nach links und rechts, und sagte schließlich heiser: „Na fein. Ich liebe dich aber nicht! Kö-könntest du aufhören, mich zu so anzusehen?"

Warum reißt du mir nicht gleich das Herz aus der Brust?

Son Goku kämpfte ein Lächeln auf sein Gesicht und antwortete: „Das macht mir nichts. Ich liebe dich so, wie du bist. Mit deinen Schwächen und Stärken. Egal was du auch tust, du wirst für mich nie weniger wert sein."

Die Augen des Saiyajinprinzen weiteten sich und Son Goku konnte sehen, wie etwas in ihm zerbrach.

Haltlos sackte Vegeta in sich zusammen und Goku konnte ihn im letzten Moment noch auffangen. Mit dem schweren Körper des anderen Saiyajin ging er in die Knie, und fragte leise: „Aber was ist denn?"

„Kakarott..." Die Hand des Prinzen legte sich auf seinen Hinterkopf, grub sich in sein wildes Haar. „Sag so etwas nie wieder." Unsanft zog Vegeta ihn an sich heran und umarmte ihn. Goku verstand nicht, was hier vorging. Standen Vegeta's Worte nicht im Widerspruch zu seinen Taten? Aber dann verwarf er diese Gedanken und drückte den anderen an sich und genoss einfach den Moment der Wärme.

Ganz leise hörte er: „Danke."

Dann begriff Vegeta wohl, was er da machte, und stieß Son Goku unsanft von sich. Ehe Son Goku auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, sagte Vegeta: „Lass uns nie mehr davon reden." So, als wäre überhaupt nichts gewesen, stand Vegeta auf und zog auch Son Goku in die Höhe. „Los, Kakarott. Gehen wir."

„Wohin?"

„Zu Enma Daio, du Blöd... Kakarott. Wir gehen zu Enma Daio und dann wirst du gefälligst zurück in den Himmel gehen, wo du hingehörst!"

Goku schüttelte den Kopf. „Ich geh aber nicht ohne dich!"

„Oh doch, das wirst du! Und wenn ich deinen Arsch persönlich dorthin katapultieren muss!!"

„Was interessiert es dich, ob ich im Himmel bin oder nicht? Machst du dir etwa Sorgen um mich?", erkundigte Goku sich fröhlich und erntete dafür einen vernichtenden Blick.

„Natürlich nicht, baka. Los jetzt, gehen wir." Und damit hob er ab in den Himmel, zischte pfeilschnell davon.

Goku seufzte leise, noch immer etwas verwirrt von Vegeta's eigenartiger Reaktion. Aber jetzt hatte er doch Hoffnung, denn was er da von Vegeta gefühlt hatte, war eindeutig Zuneigung gewesen, nein, vielleicht sogar noch mehr... oder? Er zuckte die Schultern, erst mal war es wichtiger, die Dinge hier zu klären, danach würde er den Gefühlen des Prinzen auf den Grund gehen. Er stieß sich ab und tat es dann dem anderen gleich, raste wie ein irrer über den Himmel, Vegeta hinterher.

Nächstes Kapitel: „Herzensentscheidung"