Dank ihrer Saiyajin-Kräfte dauerte es nicht lange, bis sie am Pfad der Toten ankamen. Bis zur Pforte in Enma Daios „Büro" waren es jetzt nur noch ein paar Schritte, und Vegeta marschierte natürlich geradewegs darauf zu.
Goku landete hinter ihm und packte ihn am Arm. „Vejita, warte. Wir müssen reden."
„Was gibt's da noch zu reden?", erkundigte der andere sich. „Wir gehen jetzt da rein und dann bewegst du deinen Arsch in den Him-"
„NEIN!", rief Goku und Vegeta verstummte. Leiser fügte der jüngere hinzu: „Ich geh nicht ohne dich."
Vegeta schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Bist du so dumm oder tust du nur so? Ich bin nicht ohne Grund hier in der Hölle, baka. Ich habe getötet, ich war grausamer als du Naivling es dir in deinen schlimmsten Fantasien ausmalen könntest! Was denkst du, wie ich zum Super-Saiyajin wurde? Ich hatte ein reines, böses Herz!"
„Die Betonung liegt auf hatte!", antwortete Son Goku. „Du warst vielleicht mal böse, aber doch jetzt nicht mehr! Du hast dich geändert, das muss auch zählen!"
„Sag das nicht mir sondern Enma Daio.", knurrte Vegeta. „So oder so, er hat entschieden und er wird seine Meinung nicht ändern. Nur weil ich hier in der Hölle verrotten muss, musst du das noch lange nicht. Also los, geh schon!!! Verschwinde!"
Son Goku strauchelte. Tränen schossen ihm in die Augen aber er kämpfte sie nieder.
Vegeta knurrte ihn böse an und schrie: „Bist du schwerhörig oder was? Hau ab! Geh, und lass dich nie wieder hier blicken!!"
Son Goku verlor die Fassung und schrie zurück: „Hasst du mich so sehr, dass du mich unbedingt loswerden willst? Bist du lieber allein als die Ewigkeit mit mir zu verbringen??" Jetzt sackte er doch in die Knie und etwas lief über seine Wangen, tropfte auf den Boden. Allein der Gedanke, dass Vegeta lieber allein war als mit ihm zu sein, tat so unglaublich weh, so weh...
Ein schlang seine Arme um sich selbst und weinte, ließ all die Anspannung der vergangenen Wochen einfach raus. Eine schiere Ewigkeit lang kniete er allein auf dem Boden, glaubte schon, Vegeta sei längst fort, angewidert von seinem plötzlichen Gefühlsausbruch.
Da hörte er die weiche Stimme vor sich: „Baka." Erstaunt hob er seinen Kopf und sah vor sich das gar nicht mehr so böse Gesicht des Prinzen, der bei ihm kniete. Für einen Moment sah er etwas... konnte es sein, dass Vegeta gelächelt hatte? Dann sagte der: „Du warst mein einziger Freund auf der Erde, Kakarott. So ungern ich das zugebe, ich respektiere dich und ich... habe... dich... gern..." Goku musste gegen seinen Willen lachen, weil es Vegeta so schwer fiel, das zuzugeben. Dann fuhr der andere fort: „Du gehörst nicht hierher. Ich schon, aber nicht du. Wenn du mir wirklich einen Gefallen tun willst, dann geh zu deiner Familie."
Goku schloss kurz die Augen und die letzten Tränen kullerten über seine Wangen. Jetzt hatte er den Beweis, dass Vegeta sich doch Sorgen um ihn machte. Er lächelte sein Son-Goku-Lächeln und sagte erleichtert: „Arigatou, Vejita." Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als Vegeta die Hand hob und mit dem Daumen eine Träne von seinem Gesicht wischte. Dann, als er merkte, was er da machte, ließ er die Hand wieder sinken und erhob sich hastig.
„Steh schon auf, Heulsuse.", sagte er, so als hätte es den Moment nie gegeben. „Also komm. Ich begleite dich bis zur Pforte."
Son Goku ließ sich in die Höhe ziehen, wischte sich übers Gesicht und wurde sich von Vegeta widerstandslos zur Pforte geschleppt. Er hatte dennoch nicht vor, alleine zu gehen. Energisch und absolut furchtlos stieß der Prinz das Tor auf, sodass die im Raum anwesenden Personen allesamt zusammenzuckten. „Himmel-Herrgott!!", brüllte Enma Daio, so laut dass sogar Son Goku sich erschrak. Allein Vegeta zeigte sich unbeeindruckt.
„Enma!", rief er respektlos und Goku konnte nicht anders als ihm einen bewundernden Blick zuzuwerfen. Der Richter der Toten drehte den Kopf und sah die beiden Saiyajin wissend an. Fast so, als habe er sie erwartet. Vegeta sah das natürlich nicht und schritt mit Goku im Schlepptau vor den gigantischen Schreibtisch, um sich breitbeinig davor zu postieren. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Son Goku. „Dieser Idiot weiß nicht was gut für ihn ist. Er will zurück in den Himmel."
„Also eigentlich...", murmelte Goku kleinlaut, kam aber nicht weit.
„Ich hab ihm ja gesagt, er kann zurück in den Himmel!", grollte Enma. „Aber du kannst nicht mit ihm kommen."
„Also, hört mal, ich...", versuchte Goku es erneut.
Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete verächtlich: „Pah, das hatte ich auch nicht vor! Wer will schon in den Himmel, also ich sicher nicht. Los Kakarott, Abmarsch!"
„ICH WILL ABER NICHT!!!", rief Son Goku. „Das ist immer noch meine Entscheidung!" Vegeta öffnete den Mund um etwas zu sagen aber diesmal ließ der jüngere ihn nicht. „Ah-ah! Jetzt rede ich!" Er wandte sich Enma zu und fragte höflich: „Enma Daio-sama, gibt es denn keinen Weg, Vegeta mitzunehmen? Ich will ihn nicht verlassen!"
Der Herr der Unterwelt seufzte. „Ich sagte dir doch schon, dass es nicht geht. Tut mir leid, Son Goku, aber ich kann nur einen von euch durchlassen."
„Aber ich..." Goku stockte, als er begriff was Enma da gesagt hatte. „Einen von uns? Was meint ihr damit??"
Enma seufzte schon wieder und erklärte: „Es gibt da dieses wirklich dumme Schlupfloch... ich hätte lieber nicht davon anfangen sollen..." Er sah natürlich schnell ein, dass er keine Ruhe mehr haben würde, bis er davon erzählte. Also brummte er widerwillig: „Naja, also es gibt schon eine Möglichkeit, dass Vegeta in den Himmel darf. Jemand aus dem Himmel müsste sozusagen... mit ihm den Platz tauschen."
„Was?", keuchte Vegeta.
Und Son Goku fragte entgeistert: „Das heißt im Klartext, wenn ich mich dazu bereit erkläre, hier zu bleiben, kann er gehen?"
Vegeta zischte neben ihm: „Was auch immer du jetzt denkst, Kakarott, vergiss es gleich wieder!"
Aber Son Goku war auf einmal Feuer und Flamme. Eine Möglichkeit um Vegeta in den Himmel zu bringen! Das war es doch, wonach er gesucht hatte. Okay, er würde ihn nie wieder sehen, aber Vegeta glücklich bei seiner Familie zu wissen... das reichte ihm schon! Er war absolut bereit, dieses Opfer zu bringen.
Enma schüttelte den Kopf und sagte: „Dieses blöde Gesetz ist schon so lange nicht mehr zum Tragen gekommen... für gewöhnlich haben die, die in der Hölle schmoren ja keinen, der mit ihnen tauschen würde. Son Goku, du hast die Welt so oft gerettet, du weißt nicht, was dich in der Hölle erwartet.. die Ewigkeit ohne Schlaf, ohne Veränderung, ohne... Essen! All deine Feinde würden dich heimsuchen!"
Son Goku ignorierte diesen Einwand und sagte zu Vegeta: „Das ist jetzt mein Ernst. Ich nehme deinen Platz in der Hölle ein, du kannst gehen."
Vegeta starrte ihn an. „Nein! Nein, das werde ich nicht annehmen! Ich brauche dein verdammtes Mitleid nicht!"
Goku packte Vegeta bei den Schultern und sah ihm in die Augen. „Das ist kein Mitleid!! Und jetzt hör mir zu! Vergiss einmal deinen Stolz und entscheide mit dem Herzen! Willst du die Ewigkeit in der Hölle verbringen? Mir macht das nichts aus, ich treffe mich mit Piccolo und wir reden über alte Zeiten, ich finde überall Freunde. Aber du wirst auf ewig einsam sein! Willst du deine Familie nie wieder sehen? Bulma und Trunks und Bra?"
Vegeta wurde still. Man konnte direkt sehen wie es in seinem Gesicht arbeitete. Er warf einen fragenden Blick auf Enma und der nickte stumm. Vegeta schaute nochmal zu Goku und fragte: „Das würdest du für mich tun? Überleg dir das gut."
„Das würde ich für dich tun, ja. Geh schon, Bulma wartet sicher."
Fassungslos starrte Vegeta den anderen Saiyajin an, eine halbe Ewigkeit lang, dann ging er ganz langsam zur zweiten Pforte, die in den Himmel führte. Son Goku sah ihm lächelnd nach. Es war ihm bewusst, was er hier aufgab und für wen. Und er war sich sicher, dass Vegeta es wert war. Als er nur noch einen Schritt von der Pforte entfernt war, blieb Vegeta stehen und schaute sich nochmal um.
Noch ein Schritt. „Geh.", sagte Son Goku. „Es ist okay." Vegeta starrte ihn an, und...
Nächstes Kapitel: Vielleicht gibt es keins
***
Ok, etwas in eigener Sache: Ich weiß nicht, ob ich diese Story weiterhin hier poste. Bei Hoffnung habe ich bereits aufgehört zu posten, und vielleicht hier auch. Es scheint sowieso kaum jemand zu lesen, reviews krieg ich jedenfalls nicht viele. Und wie die meisten wissen wurde ich auch beklaut, danach noch blöde angemotzt. Ich glaub mir reicht's. Hat wer Lust mich vom Gegenteil zu überzeugen? Wenn nicht wird das das letzte Kapitel sein das ich poste. Endgültig.
