Noch ein Schritt. „Geh.", sagte Son Goku. „Es ist okay." Vegeta starrte ihn an, und...
kam wieder auf ihn zu, bis er wieder direkt vor ihm stand. Goku wollte ihn fragen, was los war, warum er nicht hindurch ging, aber Vegeta kam ihm zuvor. „Du hast gesagt Entscheide mit dem Herzen.", sagte er. „Nun, das habe ich. Danke für dein Angebot, Kakarott."
Vegeta lächelte. Er hob den Arm und legte seine Hand auf Goku's Brust. Zu spät begriff Son Goku, was der andere vorhatte. Ein Ki-Ball formte sich in dessen Handfläche, gleißendes Licht blendete ihn und dann raste er ungebremst nach hinten gegen die Wand. Mit verschwommenem Blick sah er Vegeta, immer noch mit diesem ungewohnten Lächeln auf dem Gesicht, dann löste sich sein Körper von der Wand und er fiel nach vorne.
Noch im Fallen hörte er den anderen sagen: „Aber ich kann es nicht annehmen." Die Worte hallten in seinem Kopf wieder, dann prallte er auf den Boden und verlor das Bewusstsein.
Mit scheinbar gleichgültigem Blick starrte der Krieger auf den leblosen Körper Son Gokus. Er kniete neben ihm nieder und vergewisserte sich, dass der andere auch wirklich außer Gefecht gesetzt war. Enma Daio hatte dem ganzen interessiert zugesehen und war jetzt wirklich gespannt auf das, was weiter passieren würde.
Vegeta stand auf und sah zu ihm hoch. „Bring ihn in den Himmel. Und wage es nicht, ihn noch mal zu mir zu lassen."
Enma machte keine Anstalten, seinem Befehl Folge zu leisten, statt dessen fragte er: „Warum hast du das getan? Sein Angebot war ernst gemeint."
„Aber ich kann es nicht annehmen.", sagte Vegeta nochmals.
„Warum?"
Zuerst sah es so aus, als wollte der Saiyajin darauf nicht antworten, dann erwiderte er aber doch: „Mein Stolz? Ich lasse mich doch von ihm nicht retten. Das ist vielleicht nicht der einzige Grund, aber das ist ja auch egal. Ich will mir nur von ihm verabschieden, dann kehre ich dahin zurück, wo ich hingehöre."
Enma nickte wohlwollend und Vegeta kniete wieder bei Son Goku's leblosem Körper nieder. „Du fällst immer wieder drauf rein.", murmelte er [er spielt auf den Kampf an, als er unter der Kontrolle von Babidee stand, wo er Goku auch K.O. schlagen konnte, weil der nicht aufgepasst hat] und schob eine Hand unter Goku's Nacken. „Baka." Er zog den Kopf des anderen in die Höhe und dann küsste er ihn. Zum Abschied.
Schließlich hob er seinen Kopf wieder und flüsterte: „Lebwohl, Kakarott. Irgendwie wirst du mir doch fehlen." Pause. Er strich durch das dichte, schwarze Haar des leblosen Saiyajin. „Was du hier gemacht hast, werde ich dir nie vergessen." Er hatte endgültig begriffen, dass Son Goku es ernst gemeint hatte. Diese unglaubliche Liebesbeweis, den Goku bereit gewesen war, für ihn zu erbringen, hatte ihn endgültig überzeugt. „Und lass dich nie mehr bei mir sehen."
Dann ließ er Goku's Kopf wieder zurück auf den Boden sinken und stand langsam auf. Laut sagte er: „Ich kann nicht glauben, dass ich, der Prinz der Saiyajin, sein Angebot abgelehnt habe."
„Das kann ich allerdings auch kaum glauben.", sagte Enma Daio, zu Vegeta's Überraschung. Der Herr der Unterwelt klappte sein Buch auf und blätterte darin. „Bleib noch einen Moment, ja?" Vegeta blieb, immerhin hatte er ja keine Zeit mehr zu verlieren. Ihm blieb die ganze Ewigkeit. Während Enma sein Buch durchsah, kamen seine zwei fleißigen Angestellten und hievten mühsam den Körper des bewusstlosen Saiyajin hoch. Sie brachten Goku aber nicht zum Portal wie Vegeta es gehofft hatte, sondern zu einer Wartebank an der Wand.
Enma räusperte sich und lenkte somit die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Nun, ich muss sagen, das war eine überraschend selbstlose Tat, Vegeta. Ich weiß ja nicht, ob es nur dein Stolz war oder doch deine Gefühle für Son Goku, aber auf jeden Fall hast du ein großes Opfer gebracht als du sein Angebot abgelehnt hast."
Vegeta verdrehte die Augen und maulte: „Streu ruhig noch Salz in die Wunde..."
Enma warf ihm einen vernichtenden Blick zu und sprach weiter: „Für einen Bösewicht hattest du bei deinem Tod erstaunlich viele Fürsprecher. Deine Frau, deren Eltern, und Son Gohan... und noch so einige mehr. Zwar alles Leute der Gruppe Z, nichtsdestotrotz ist es ein ganzer Haufen von Leuten, die dich im Himmel haben wollen."
„Willst du auf irgendwas hinaus oder soll ich mich zu Tode langweilen?", motzte Vegeta, obgleich er doch überrascht war, dass so viele anscheinend ein gutes Wort für ihn eingelegt hatten. Er wusste bloß nicht, warum man ihm das alles erzählte.
„Ruhe!!", donnerte Enma, was ihn aber nur mäßig beeindruckte. „Worauf ich hinaus will ist, dass das eben eine gewaltige selbstlose Tat war... es war mir schwer gefallen, dich zur Hölle zu schicken und nachdem Goku so vehement um deine Erlösung gebeten hat... ich will sagen, das war alles, was ich sehen wollte, Vegeta. Mein Beweis, dass du dich wirklich geändert hast. Ich habe soeben beschlossen, dass du mit Son Goku in den Himmel darfst. Du bist jetzt offiziell einer von den Guten!"
Der letzte Satz passte dem Saiyajin nicht so ganz, aber dann begriff er, was Enma da gesagt hatte. Er atmete einmal tief durch, und fragte gepresst: „Das b-bedeutet, ich kann mit ihm gehen?"
Enma nickte, wohl wissend dass er auf ein Danke lange warten müsste. „Gehen ist gut... du Grobian musstest ihn ja gleich K.O. schlagen, entweder du wartest bis er zu sich kommt oder du nimmst ihn so mit."
Vegeta grinste. „Ach was, den schleppe ich schon irgendwie mit." Er stiefelte zu der Pritsche und hob den Bewusstlosen unsanft auf seine Arme. „Na denn mach's gut, Enma.", grinste er und verschwand durch das Tor.
„Respektloser Kerl."
Nächstes Kapitel: „Allein mit dir"
***
Okay allerseits... danke für die Reviews. Das hat mich mal wieder angespornt. Ich wusste nicht, dass so viele meine fanfic lesen. Ich verlange ja nicht dass jeder jedes Kapitel reviewt. Aber mal ein kleiner Satz immer mal wieder, damit ich merke dass es wen interessiert, das wär echt was. Übrigens kann man auch reviews schreiben wenn man nicht angemeldet ist.
