Son Goku wusste nicht, was er darauf antworten sollte, aber offensichtlich erwartete Vegeta sowieso keine Antwort. Er packte Goku bei den Schultern und drückte ihn mit dem Rücken gegen den Stamm des Baumes. Erneut waren sie gefangen in einem intensiven Kuss, und Vegeta fasste mit der Hand in Goku's schwarzes, wildes Haar.
Während sich ihre Zungen mal sanft, mal wild umspielten, streichelte Son Goku vorsichtig über das Gesicht des Prinzen. Vegeta beendete den Kuss und drehte den Kopf, sodass seine Hand ins Leere griff. Einen winzigen Moment lang schoss es Son Goku durch den Kopf: Etwas stimmt nicht! Aber noch ehe er weiter darüber hätte nachdenken können, öffnete Vegeta den Gürtel seines Gi und streifte ihm das Hemd über den Kopf.
Warme Hände strichen sacht, fast bewundernd über seinen muskulösen Brustkorb, und ein triumphierender Ausdruck trat in die Augen des Prinzen, als er den Kopf senkte und spielerisch über die linke Brustwarze des größeren Saiyajin leckte. Son Goku versuchte, etwas zu sagen, kam aber nicht mehr dazu, als scharfe Zähne vorsichtig daran knabberten. Er warf den Kopf in den Nacken und stöhnte leise, seine Hand krallte sich unwillkürlich in das Haar des Prinzen.
Oh, Gott, ist das ein Traum? So lange schon habe ich mir das gewünscht...
Als er einen Moment lang die Augen öffnete, sah er, dass der Himmel inzwischen dunkel war und Sterne durch die Wolken hindurchstrahlten. Hatte Vegeta die Nacht herbeigewünscht? Er kam nicht dazu, länger darüber nachzudenken.
Vegeta packte ihm beim Handgelenk und drückte seine Arm weg. Goku seufzte unwillig. Warum wies Vegeta ihn dauernd zurück, wenn er ihn berühren wollte? Er liebte das, was der andere mit ihm machte, diese Gefühle, die er in ihm weckte. Aber er wollte, dass Vegeta das ebenso erleben konnte, durfte, er wollte etwas zurückgeben. Und wieder kam in ihm der Gedanke auf, dass hier etwas nicht richtig war. Goku hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Und so war es auch. Vegeta war nicht mit dem Herzen dabei.
Der war inzwischen bei seinem Bauchnabel angekommen und seine Finger schlüpften in Goku's Hose. Es kostete Son Goku alle Überwindung die er aufbringen konnte, aber er packte Vegeta's Handgelenke und hielt ihn auf.
Erstaunt sah Vegeta zu ihm hoch, richtete sich auf. Goku hatte ihn noch nicht losgelassen. „Was ist, Kakarott? Ich dachte du willst das?"
„Warum machst du das?", fragte Goku.
„Warum mache ich was?"
„Warum bietest du dich mir praktisch an, wenn du mich gar nicht liebst?", fragte Goku und im selben Moment fiel ihm ein, was Vegeta eben gesagt hatte. Ich schulde dir eine Menge, Kakarott. Und ich werde mich revanchieren. „Großer Gott! Tust du das etwa, mir zu danken? Und du denkst tatsächlich, das ist es, was ich will??"
„Nein, ich...", stammelte Vegeta. Und es kam wirklich selten vor, dass er mal sprachlos war. Natürlich fand er schnell zu seiner üblichen Art zurück, riss sich los, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte düster: „Ich stehe eben nicht gern in deiner Schuld. Du hast mich schon zu oft gerettet Kakarott. Und du sagtest du liebst mich. Das macht mir nichts aus, auf Vegeta-sei war es üblich..."
Weiter kam er nicht, denn Son Goku verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Er hatte so fest zugeschlagen, dass seine Handfläche schmerzte. Aber er bereute es nicht. Statt dessen sagte er böse: „Du bist echt das letzte, Vegeta. Warum bin ich so blöd und lasse mich von dir immer wieder verletzen?"
Der Prinz reagierte überraschenderweise nicht aggressiv sondern reckte das Kinn in die Höhe. Auf seiner Wange bildete sich ein dunkler Fleck. Mit gefährlich ruhiger Stimme sagte er: „Dann beweise endlich mal so etwas wie Grips und verpiss dich."
Einen Augenblick lang starrten sie einander an. Warteten beide auf ein versöhnliches Wort, das aber nicht kam. Diesmal hatte Goku nicht vor, nachzugeben. Vegeta hatte ihn einmal zu oft verletzt, jetzt war es genug. Er konnte einfach nicht mehr.
Schließlich gab er als erstes den Blickkontakt auf und sagte traurig: „Gut, Vejita. Dann geh ich zu meinen Freunden. Lebwohl." Er versuchte, eine Regung im steinernen Gesicht des Prinzen zu entdecken, aber da war nichts. Aber diesmal würde er keinen Rückzieher machen. Vegeta empfand gar nichts für ihn, das war mal wieder ziemlich deutlich geworden. So war es vermutlich tatsächlich das beste.
Er machte ein paar Schritte weg von dem Prinzen und konzentrierte sich, um die Auren seiner Freunde zu finden. Hier im Jenseits war es schwieriger. Etwas tropfte auf seinen Kopf, dann noch etwas auf seinen Arm. Ah, da war sie, die Aura von Krillin. Er hob den Arm und legte zwei Finger an die Stirn, um-
„Kakarott!"
Son Goku drehte sich langsam um. Vegeta stand immer noch mit dieser arroganten Haltung da, aber in seinen Augen spiegelte sich doch so etwas wie eine Emotion. „Geh nicht." Wieder tropfte etwas auf seinen Kopf, und dann fing es an zu regnen.
Wilde Hoffnung erfüllte Son Goku, aber er erlaubte sich nicht, sie zu zeigen. Diesmal reichte es nicht. Vegeta mochte tausend Gründe haben, ihn zurückzuhalten, vielleicht wollte er einfach nur nicht einsam sein oder brauchte einen Trainingspartner oder sonst was. Goku hatte auch seinen Stolz, es reichte ihm endgültig. „Sorry, Vejita. Aber das ist nicht genug." Rasch fand er die Aura Krillin's wieder und legte sich zwei Finger an die Stirn. Lebwohl, Vejita.
„Ich... liebe dich."
Nächstes Kapitel: „Liebestaumel"
