Sie hatte Glück. Nahtlos knüpfte der zweite Teil an den ersten an.
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"Wie lange war ich tot?", fragte Vegeta.
"51 Tage", kam es wie aus der Pistole geschossen und Bulma fühlte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Äh ... Mehr als sieben Wochen."
Vegeta konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie hatte also die Tage gezählt?!
"Dann ist ja mein Jenseitstrip in Echtzeit abgelaufen", stellte er fest. "Also wäre ich ohnehin irgendwann dahinter gekommen, dass ich nicht lebe ..."
"Einleuchtend", murmelte Bulma, noch immer von dem Klopfen an ihrem Ohr abgelenkt, das allmählich schneller wurde. "Ein kleiner Fehler im System des großen Enma ..."
Auch Trunks, Bra und Bulmas Eltern waren froh, dass Vegeta wieder unter ihnen weilte. Kuririn, Yamchu und Co sendeten auch ihre Willkommensgrüße, die Vegeta mehr freuten als ärgerten.
*Die Sache hatte also doch etwas Gutes*, dachte er als er mit Bulma am Abend wieder allein im Zimmer war.
"Der GR ist neu überholt", sagte sie, Vegetas erwartungsvollen Gesichtsausdruck falsch deutend. "Dad wollte sich mit etwas beschäftigen und er vertraute darauf, dass du zurück kommst."
"Ich hab eigentlich gar keine Lust auf Training", entgegnete Vegeta und weidete sich an der Überraschung auf Bulmas Gesicht.
"Worauf hast du denn Lust?", wollte sie ungläubig wissen. War das wirklich Vegeta, der da auf seinen Unterarmen gestützt auf dem Bett lag in einer nahezu verbotenen Lässigkeit? Was sollte ihm wohl jetzt wichtiger sein als sein heiß geliebtes Training?
Vegeta gab ein verführerisches Lächeln zum Besten, richtete sich ein Stückchen auf und flüsterte mit deutlich belegter Stimme: "Auf dich!"
Bulma glaubte sich verhört zu haben. Hatte er da jetzt wirklich gesagt, er wollte sie? Jetzt? Ein Blick in seine gefährlich glitzernden Augen und ihr normaler Pulsschlag verabschiedete sich und wich einem wilden Hämmern, das ihr den Hals zuschnürte. Sie wollte etwas sagen, brachte aber nur ein unverständliches Krächzen zustande. Nachdem sie sich geräuspert hatte, fand Bulma ihre Stimme wieder und erhob diese: "Vegeta? Bist das wirklich du?" Es war kaum mehr als ein Flüstern.
Er lachte leise, setzte sich auf und lehnte sich dann soweit nach vorne, dass ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren.
"Wer soll ich denn sonst sein?", fragte er geheimnisvoll.
Bulma fürchtete, Vegeta könnte ihren Herzschlag hören, so laut kam es ihr vor. "Na ja, du hast dich ... verändert."
"Im positiven oder im negativen Sinn?"
Bulma überlegte einen Augenblick, die Antwort war schnell gefunden: "Ich liebe dich." Damit legte sie die Arme um Vegetas Nacken und zusammen ließen sie sich zurück in die Kissen sinken.
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"Warum wendest du dich nicht an Bulma?", fragte Professor Briefs. "Du weißt so gut wie ich, dass sie die einsame Spitze in der Entwicklung von cyberkinetischen, intelligenten Lebensformen ist."
"Sie ist mit einem wichtigen Projekt beschäftigt", erwiderte Professor Kashikoi. "Deshalb wende ich mich an dich, alter Freund. Wie du sicher gehört hast, hat der Bildungsausschuss vor, die Mittel für wissenschaftliche Forschungsprojekte ohne absehbaren praktischen Sofortnutzen drastisch zu kürzen, wenn nicht gar ganz zu streichen ..."
"Eine bodenlose Frechheit!", warf Mr. Briefs ein. "Das sind doch alles nur verkappte Bürokraten, die nicht die geringste Ahnung haben, was es an Zeit und Geld kostet, die Entwicklung der Technik voranzutreiben!"
"Schon gut. Ich versteh' dich doch", beruhigte ihn sein alter Studienkamerad. "Die meisten Wissenschaftler haben wie wir ganz klein angefangen, und die wenigsten haben mit ihren Erfindungen das große Geld gemacht. Sollten aber die Subventionen wegfallen ...", er seufzte und strich mit der rechten Hand über seine erst leicht ergraute Schläfe, "... dann geht es bergab. Aus der eigenen Tasche lässt sich die Forschung nicht finanzieren."
"Gut, soweit hab' ich jetzt alles verstanden. Nur, was hat das mit dem Projekt zu tun, für das du meine Hilfe brauchst?"
"Als ich mich beim Bildungsausschuss beschwert habe, meinte man leichthin, dass ich einfach beweisen müsse, dass die Forschung das Geld wert ist, indem ich innerhalb von sechs Monaten einen intelligenten, selbst denkenden Androiden präsentiere. Dann würden die Unterstützungen nicht gestrichen werden. Da hab' ich natürlich meine Chance gesehen und habe den Typen gleich festgenagelt und zugesagt. Er konnte nicht zurück, rechnete aber bestimmt nicht damit, dass ich das schaffen könnte. Wenigstens waren keine Bedingungen daran geknüpft, wie dass ich es allein machen muss. So, das ist das Problem ... Hilfst du mir?"
Professor Kashikoi blickte sein Gegenüber abschätzend an und hoffte, dass er noch immer auf ihn bauen konnte. Unerwartet entdeckte er das Aufflackern des Feuers in seinen Augen.
"Wenn es um das Überleben der Wissenschaft geht ... Natürlich bin ich dabei!"
Auch wenn Professor Briefs nicht ganz an seine Tochter heranreichte, war er doch außergewöhnlich befähigt im Entwickeln von eigenständig entscheidenden Mechanismen. Professor Kashikoi hingegen galt als Koryphäe auf dem Gebiet der angewandten Computertechnik im Bereich der Androiden - eine Art weiterentwickelter Roboter.
Da die Capsule Corp. mit einer Reihe höchst komplexer Laserapparaturen und den leistungsfähigsten Computern aufwarten konnte, arbeiteten die beiden Professoren dort.
Mrs. Briefs bekam ihren Mann kaum zu Gesicht, so sehr waren er und Professor Kashikoi in ihr Projekt vertieft. Kein Wunder, leisteten sie doch Pionierarbeit, und das unter unerhörtem Zeitdruck. Sechs Monate waren so gut wie nichts.
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"Sehr gut, sehr gut", murmelte Bulma vor sich hin und schraubte vorsichtig das Gerät auf dem Labortisch zusammen. "Jetzt schau'n wir mal ... und ... perfekt!"
Es piepte und zeigte die Dragonballs an. Bulma hatte die letzten zwei Wochen damit verbracht, den Dragonradar mit anderen, auf der Erde noch zu findenden Stoffen zu bauen. Glücklicherweise fand sie bald heraus, dass der hohe C14-Gehalt in dem Mineralgestein die Rettung war und so hatte sie rasch Ersatz gefunden. Nun hatte sie immer einen Radar in Reserve.
Vegeta brachte seiner 12jährigen Tochter ein paar Verteidigungsmaßnahmen bei, um sich vor den Annäherungsversuchen einfältiger Jungs zu schützen. Im Gegenzug erhielt er von ihr wöchentlich Lektionen in der Entzifferung der humanoiden Schrift. Es war geradezu eine Schande, dass er über 17 Jahre lang sozusagen als Analphabet auf der Erde gelebt hatte. Überhaupt wusste Vegeta so gut wie nichts über diesen Planeten - außer dem ungefähren Handelspreis. Nicht, dass er noch vorhatte ihn zu verkaufen, aber Vegeta hatte eben ein gutes Gedächtnis ... und jetzt würde er ebendieses etwas aufstocken.
*Wissen ist Macht!*, dachte er. So hieß es doch, oder? Physisch gesehen war er ohnehin so gut wie unbesiegbar. Da konnte er es sich erlauben, seinen Intellekt zu bilden. Außerdem wollte er Bulma überraschen. Sie musste wohl denken, dass er außer zu kämpfen zu nichts imstande war. Diese Theorie musste Vegeta widerlegen, war er doch auch ein schlaues Köpfchen! Zwar besaß er nicht Bulmas technisches Genie, aber er verfügte über ein ausgefeiltes, logisches Denkvermögen.
"Regionales Wochenjournal", las Vegeta laut und beglückwünschte sich insgeheim, dass er nur so kurz gebraucht hatte, das lateinische Alphabet sowie die arabischen Ziffern zu lernen. Das war Schritt eins seines Planes, doch der zweite würde sich um einiges schwieriger gestalten. Noch dazu würde Bra ihm nicht behilflich sein können. Aber davon ließ sich Vegeta natürlich nicht abschrecken - hatte er doch schon die größten Feinde bezwungen.
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Bulma unterdrückte ein Gähnen und suchte nach Vegetas Blick. Es war lange nach Mitternacht und stockdunkel im Schlafzimmer, was ihr Vorhaben nicht gerade erleichterte. Sie rutschte so gut es ging ein Stück näher und lächelte wissend, als sie seinen immer noch beschleunigten Herzschlag wahrnahm.
"Was ist?", fragte Vegeta flüsternd während er Bulmas Nacken kraulte.
"Mir ist da ein Gedanke gekommen, aber ich hab' immer wieder vergessen, dich zu fragen ..."
"Und das wäre ...?"
"An diesem Tag, an dem Jin ... den Dragonradar gestohlen hat ... Da hast du doch gesagt, dass du etwas gefühlt hättest, wie bei meinen Experimenten mit dem UV-Reflektor. Aber der Cyborg war doch ganze zwei Wochen unter uns. Hast du da gar nichts gespürt? Warum gerade an diesem Tag?"
"Hm ...", Vegeta schob seinen freien Arm unter den Kopf und überlegte, "Nun, ich schätze, ich hätte auch da nichts bemerkt, wenn ich nicht so ein komisches Gefühl gehabt hätte ...", er machte eine kurze Pause und spielte dann mit Bulmas Nackenhärchen weiter, "Und warum hast du nicht in dem stahlverkleideten Labor gearbeitet, damals als du dieses flüssige Zeug erfunden hast? Den neuen Radar, den du jetzt gemacht hast, hast du ja auch nicht dort gemacht, nicht wahr? Warum eigentlich nicht?"
Die Wolken zogen weiter und der Mondschein, der nun durch das Fenster fiel, ermöglichte es Vegeta Bulma schwach aber doch zu erkennen. Sie neigte etwas unbehaglich den Kopf und murmelte dicht an seiner Haut: "Weil ich dort nicht gern bin."
"Das kitzelt."
"'Tschuldigung."
"Das war keine Beschwerde ... Aber zurück zum Thema! Warum bist du nicht gern in dem Raum?", lenkte Vegeta das Gespräch wieder in seine vorherige Richtung.
"Na ja, weil ..." Bulma war dieses Thema augenscheinlich peinlich. Trotzdem vertraute sie Vegeta. Er würde sie schon nicht auslachen. "Ich höre manchmal so seltsame Geräusche, wenn ich drin bin. Zuerst dachte ich, das liegt an der Speziallegierung, mit der der Raum vor der Kälteabgabe des Stahls gesichert ist. Vielleicht waren da Luftlöcher dazwischen, die sich im Sommer dehnten ..."
"Deswegen wurden die Wände neu überzogen voriges Jahr? Ich dachte, die Schicht hätte etwas Radioaktives absorbiert oder so ähnlich ...", warf Vegeta ein.
"Nein ..." Es war doch merkwürdig. Noch vor einem Jahr waren sie und Vegeta so weit voneinander entfernt gewesen, dass er nicht einmal wusste, weshalb die Wände erneuert worden waren. Es hatte sich viel verändert. Auch wenn der Cyborg ihn getötet hatte und es Bulma unglaublich weh getan hatte, so war sie doch, irgendwie, irgendwo im hintersten Eckchen ihres Verstandes, froh darüber, dass alles so geschehen war. Sie hätte niemals vermutet, dass sie beide sich jemals so nahe sein würden. Vegeta hatte angenommen, die Legierung müsse erneuert werden ...
Damals hätte Bulma ihm niemals den wahren Grund gestehen können, zumal sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ganz sicher gewesen war ... Sie hob den Kopf und begegnete Vegetas Blick, der sie gespannt auf eine Antwort empfing. Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln und fuhr fort: "Ich wollte sichergehen, dass alles einwandfrei legiert wurde und so hab' ich alles selbst überwacht. Kein Luftloch, kein gar nichts. Aber die Geräusche blieben. Das Seltsamste war aber, dass niemand sonst sie hören konnte ... nur ich!"
Vegeta runzelte die Stirn. "Vielleicht ... hatte sich jemand einen Scherz mit dir erlaubt?!"
"Nein, das geht nicht. Du kennst doch den Raum, oder? Außer einem Labortisch und der Sensoranlage ist da nichts drinnen. Wenn da ein Rekorder oder so versteckt gewesen wäre, hätte die Anzeige die Radiowellen angezeigt. Dazu ist der Raum schließlich da. Nein, das kann kein Streich gewesen sein." Bulma zog die Decke höher über ihre nackten Schultern, da sie plötzlich fröstelte. "Einmal hab' ich Mom gegenüber eine Bemerkung darüber fallen lassen und sie meinte augenzwinkernd, dass das wahrscheinlich ein Geist sei ..."
Vegeta konnte fühlen, wie sich eine Gänsehaut auf Bulmas Körper ausbreitete. Ein Geist? Nun, wenn Vegeta alle Gegner, gegen die er je gekämpft hatte, in Betracht zog, musste er zugeben, dass Geister nicht so weit hergeholt waren, wie es vielleicht zuerst den Anschein machte.
"Ich schau mir das morgen mal an ... oder heute, ist ja schon morgen. Wir sollten jetzt schlafen ... Bulma?"
Vegeta lauschte ihren regelmäßigen Atemzügen und war kurz darauf selbst eingeschlafen.
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Das war doch wirklich eine geniale Idee! Von hier aus konnte er alles gut überblicken und war gleichzeitig so unauffällig wie ein Baum im Wald. Bald würde er wissen, wie er sich erkenntlich zeigen konnte. Auch wenn der Schaden, den er - zugegebenermaßen - verursacht hatte, längst behoben war, wollte er doch nicht ohne Wiedergutmachungsgeschenk gehen.
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"Nein, danke", Vegeta lehnte die grünen Bohnen wie immer ab, "Aber um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen: Ich war zwar heute im Strahlenlabor und hab' mich auch genau umgesehen ... Trotzdem ist mir nichts aufgefallen. Wann hast du die Geräusche eigentlich zuletzt gehört?"
Bulma zog mit ihrer Gabel kleine Kreise in der Luft während sie weiterredete. "Vor zweieinhalb Wochen. Als ich mit dem neuen Radar angefangen hab'. Ich hatte gehofft, die Geräusche wären nicht mehr da ... Irgendwie waren sie anders, als voriges Jahr ... lauter, intensiver ..."
"Was für Geräusche sind das eigentlich?", wollte Vegeta jetzt wissen.
"Das ist unterschiedlich. Meistens war es wie ein Heulen, wie wenn der Wind durch Hausmauern peitscht. Das letzte Mal war es eher wie ein Atmen ... keuchend. Richtig unheimlich."
Bulma erschauerte bei der bloßen Erinnerung und um das zu überspielen, aß sie zügig weiter.
"Kommt Dad gar nicht zum Essen?", wandte sie sich später an ihre Mutter. Ihr war nicht verborgen geblieben, dass ihr Vater mehr Zeit als ohnehin schon üblich war, im Labor verbrachte.
"Du weißt doch, dass er und sein alter Freund an diesem Ding bauen ... Ich hab' schon wieder vergessen, wie das heißt ...", Mrs. Briefs lächelte entschuldigend, "Für die nächsten ... lass mich nachrechnen ... fünf Monate werden die beiden genug zu tun haben. Vielleicht willst du ihm ja helfen? Dein Dragonradar-Projekt hast du ja schon beendet, richtig?"
Bulma brauchte keine Sekunde zu überlegen. Pionierarbeit auf dem Gebiet der cyberkinetischen Intelligenz? Wer war da besser geeignet als sie?!
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"Er hat sich noch einmal entschuldigt", erzählte Bulma nachdem sie einen kurzen Blick zum Wecker geworfen hatte. Halb elf. Die Entwicklung der Mikrochips, dem Gehirn des Cyborgs, war schwieriger als erwartet und nahm mehr Zeit in Anspruch. Aber genau das machte eine Herausforderung aus.
"Er weiß doch, dass Jin schuld war, nicht er. Außerdem hat er sich schon entschuldigt", erwiderte Vegeta. Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. "Sagtest du nicht, dass noch niemand einen Android erschaffen hat, der eigenständige Entscheidungen treffen kann? Was ist dann mit diesem Jin gewesen? Der hat doch auch nach seinem Sinn gehandelt, oder?"
"Ja, das schon. Aber Jin war kein rein cyberkinetischer Roboter. Er war eine Mischlebensform mit einigen genmanipulierten Zellen, die mit seinen Mikrochips verbunden wurden. Dadurch war es ihm möglich selbst zu denken und zu handeln. Er handelte aber nur wie Archetypen, wie zum Beispiel der treu Ergebene, der Rächer oder der Rebell."
"Aha", er brauchte gar nicht zu erwähnen, dass er nur Bahnhof verstand in Bezug auf genmanipulierte Mischzellen, "Und jetzt versucht ihr es ohne biologisches Erbgut, was?"
Vegeta warf einen Blick aus dem Fenster und betrachtete den Halbmond. "Ach ja, da fällt mir ein ... Findest du nicht auch, dass sich Trunks in letzter Zeit ziemlich ... anders benimmt? Er ist nur noch selten daheim, ärgert Bra nicht mehr so häufig und steht öfters total neben sich ..."
"Vielleicht hat er ja 'ne Freundin, wer weiß?", kicherte Bulma und strich mit einem Fingernagel aufreizend langsam über Vegetas Oberarmmuskeln. "Die Mädels fliegen sicher auf ihn. Wahrscheinlich kann er sich vor Verehrerinnen kaum retten ... Ist schließlich dein Sohn."
Vegeta überhörte die letzte Bemerkung geflissentlich. Sein Trunks, sein kleiner Trunks und eine Freundin? Das war doch nicht möglich! "Aber, er ist doch erst 16!", rief er als würde das alles erklären.
"Na und?", Bulma war mittlerweile bei seiner Schulter angelangt, ließ sich aber nicht von seinem beinahe entrüsteten Einwurf beirren, "Ich war auch 16 als ich mit Yamchu zusammen gekommen bin ..."
Auch wenn es längst vorbei war, verspürte Vegeta doch immer noch einen kleinen Stich im Herzen, wenn er daran dachte, dass seine Bulma mit diesem Wüstenräuber 15 Jahre zusammengewesen war. 15 Jahre ... Sie beide waren jetzt auch schon fast so lange zusammen. Würde sie dann auch mit ihm Schluss machen? Vegeta wusste zwar nicht, wie es zu der Trennung von ihr und Yamchu gekommen war, aber er zweifelte nicht im Mindesten daran, dass sie ihn verlassen hatte und nicht umgekehrt.
Bei genauerer Betrachtung war ihm natürlich bewusst, dass sie ja noch zwei Kinder hatten ... Das war allerdings keine Sicherheit, dass Ehen nicht geschieden wurden - zumal sie beide nicht einmal verheiratet waren.
Yamchu und Bulma waren fünfzehn Jahre ein Paar gewesen und hatten keine Kinder gehabt, er, Vegeta, aber hatte bereits einen Sohn gehabt, bevor er mit ihr richtig zusammen gekommen war. Diesem "Unfall" verdankte er sehr viel. Ja, genau genommen war Trunks nur ein Unfall gewesen - gewissermaßen ein Verkehrsunfall -, nicht geplant. Doch hätte es zu keinem besseren Zeitpunkt passieren können. Vielleicht war es gar kein Unfall gewesen ... Vielleicht ...? *Ach was!*
"... Vielleicht hat er ja auch gar keine Freundin", beendete Bulma ihren Satz.
"Hm ... Vielleicht ..."
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"Was ist das denn?", fragte Vegeta sich laut. Er wollte das Speziallabor ein zweites Mal unter die Lupe nehmen, da er sich nicht sicher war ... Zwar hatte er etwas gehört, wollte Bulma aber lieber noch nichts erzählen, da er eben noch nichts Konkretes wusste.
Jetzt stand da ein kugelförmiges Objekt auf dem Labortisch. Es glänzte silbern und hatte an drei Seiten Beine, dass es nicht wegrollen konnte. Rund um die Achse war ein halbes Dutzend Lämpchen angebracht, die plötzlich in Aktion traten.
"Nein!", rief Vegeta verwirrt, er war doch gar nicht angekommen. Nach einer kurzen, ebenfalls kontaktlosen Inspektion, entdeckte er einen Druckknopf, der mit 'Off' verziert war. Er musste keinen Magister in Ingenieurwesen haben um zu wissen, dass man das Gerät da abschalten konnte ... und das tat er dann auch.
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"Das kommt ja wohl überhaupt nicht in Frage!", rief Kuririn aus und wandte sich dann an seine Frau. "Hast du gehört, was Marron, deine 14jährige Tochter!, vorhat?"
"Sie will mit Trunks ins Kino." C18 sah gar nicht auf, sondern las weiter in ihrem 'Schöner wohnen mit Stil'.
Kuririn kippte die Kinnlade runter und Marron grinste. "Du ... du weißt davon?", fragte er ungläubig.
"Klar", gab C18 unbekümmert zurück, "Er ist doch'n netter Junge."
"Ja, aber ...", Kuririn fand nicht die richtigen Worte, "... aber ... Wieso weiß ich nichts davon? Wie lange gehen die zwei schon miteinander ... aus?"
"Sechs Wochen."
"Was?" Kuririn war geschockt. Sechs Wochen?! Er hatte nichts mitbekommen. Was war er bloß für ein Vater, der nicht wusste, wo seine Tochter war?! Aber das würde sich ändern.
"Na meinetwegen ...", sagte er in Marrons Richtung. Zu spät, sie war schon weg. Jedenfalls wusste Kuririn jetzt wo sie war. Immerhin etwas. "Dieses rebellische Benehmen hat sie sicher nicht von mir!", wies er seine Frau hin.
"Soll heißen ...?"
"Ähm ... Na ja, also ... An dir gefällt mir diese wilde Seite besser. Das musst du doch verstehen!", versuchte sich Kuririn rauszureden. Er versuchte schließlich nur, seine Tochter zu schützen.
"Sie wird erwachsen. So einfach ist das ..." C18 hob kurz den Kopf und las anschließend weiter.
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"Erst wenn er fertig ist, werden wir sehen, ob es funktioniert hat", erklärte Bulma überflüssigerweise. "Sechs Monate Arbeit und erst am Ende wird sich zeigen, ob es etwas gebracht hat."
Einen Moment lang hing sie ihren Gedanken noch nach, dann arbeitete sie weiter. Ihr Vater und Professor Kashikoi taten es ihr gleich.
Bulmas Aufgabe war ein komplettes Programmsystem zu entwickeln, dass die Grundpersönlichkeit des Androiden bilden sollte, die selbstverständlich weiterentwickelbar war. Er würde seine eigenen Entscheidungen treffen und daran wachsen, so jedenfalls war die Vorgabe.
Mr. Briefs war mit der Konstruktion des Körpers betraut und Professor Kashikoi widmete sich der Feinarbeit, dazu zählten Hände und vor allem der Kopf inklusive Gesicht.
Ohne jede Vorwarnung ging auf einmal ein Beben durch das Labor. Rasch hielt Bulma den Monitor, der bereits bedrohlich wankte, fest.
"War das ... ein Erdbeben?", fragte Professor Kashikoi, der kurzfristig das Gleichgewicht verloren hatte, jetzt aber wieder gerade stand.
"In unserer Gegend?", warf Professor Briefs ein. "Nicht, dass ich mich erinnern könnte, dass wir je so etwas hatten."
"Habt ihr es nicht gespürt?", fragte Bulma. "Das Epizentrum war auf unserem Grundstück, ganz sicher!"
Vielleicht hatte Vegeta ja die Besenkammer in die Luft gejagt.
"Ich seh' mal nach. Macht ihr einfach weiter, bin gleich zurück."
Damit verließ Bulma das Labor und machte sich auf die Suche nach Vegeta.
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"Wir haben ein Problem", stellte der Mann mit dem strohblonden Haaren sachlich fest und rückte seine Brille zurecht.
"Und das wäre?", fragte ein anderer Mann mit braunem Haar, dann wandte er sich seinem unliebsamen Begleiter zu: "Zieh' Leine! Du bist im Weg, merkst du das nicht?"
"He, lass ihn doch", ergriff wieder der Blonde das Wort. "Das hier ist wichtiger ..."
Zwei weitere Männer kamen hinzu und einer der beiden wurde von dem Blonden aufgefordert alle über die Geschehnisse der letzten Stunden aufzuklären.
"Das ist ja furchtbar!", stieß der dunkelhäutige Mann aus. "Weg? Einfach so? Aber wie ... wie konnte das passieren?"
"Tja, die letzte Komplettwartung ist doch schon etwas her", klärte der Vierte mit dem rotbraunen Schopf seine Freunde auf. "Irgendwie müssen sie es geschafft haben sich unbemerkt einen eigenen Ausgang zu schaffen."
"Wartet mal", warf der braunhaarige Mann ein. "Wenn sie nicht hier sind ... Wo sind sie dann?"
"Das ist der größere Teil des Problems", meinte der Blonde wieder. "Sie sind nicht mehr hier. Der 'Ausgang', den sie geschaffen haben, führt in eine andere Dimension."
"Dann müssen wir sie zurückholen. Und danach schließen wir das Loch, ganz einfach. Sonst entkommen noch mehr", warf der Rothaarige optimistisch ein.
"Wenn das so einfach wäre ... Aber wir müssen es versuchen. Gut, richtet alles her, in zwei Stunden geht es los."
"Will auch mit", meldete sich eine schrille Stimme.
"Du könntest uns vielleicht sogar von Nutzen sein", überlegte derjenige laut, der eindeutig der Kopf der Gruppe war.
Zwei Stunden später standen die fünf voll ausgerüstet vor dem Dimensionsloch, das sie noch schnell durch einen Schutzschild umgaben, damit kein weiterer durch konnte.
"Los geht's!", rief der Mann mit den rotbraunen Haaren und schritt voran in eine ihm unbekannte Welt.
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"Wie ...?" Ganz leicht hatte Vegeta die Taste berührt, da glitt er plötzlich durch das Gerät. Mit weit aufgerissenen Augen konnte er mit ansehen, wie die Kugel sich dematerialisierte und die entstehende Energie sich wellenartig ausbreitete. Von der Wucht - Vegeta stand unmittelbar vor dem Labortisch - ganz erfasst, wurde er zu Boden gerissen. So kurz er gedauert hatte, so schnell war der Spuk auch schon wieder vorbei.
Als Vegeta wieder auf die Beine gekommen war, war keine Spur mehr von der Kugel zu sehen.
Stirnrunzelnd wandte er sich zum Gehen, da lief ein Schauer über seinen Rücken. Keuchender Atem, leises Lachen und heiseres Flüstern.
"Was geht hier nur ab?", fragte sich Vegeta und trat auf den Flur.
Beinahe wäre er dann mit Bulma kollidiert.
"Hast du das gerade mitbekommen?", wollte er von ihr wissen.
"Ja, deswegen suche ich dich ja. Warst du das?"
"Nein, ähm, in gewisser Weise schon", gab er zu und erzählte Bulma ausführlich von den Ereignissen der letzten fünf Minuten.
"Das ist ja mehr als merkwürdig ..."
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"Wie lange noch?", quengelte der Braunhaarige. "Mir tun die Füße schon weh ... Wieso haben wir eigentlich kein Auto mitgenommen?"
"Weil das nicht durch das Portal ging", antwortete der Blonde. "Ah ... Wir sind gleich da. Da ...", er zeigte auf einen igluförmigen Gebäudekomplex, "... Da ist es. 'Capsule Corp.' Klingt nach einer Firma. Wir sollten so wenig Aufsehen wie möglich machen."
Die Gruppe näherte sich langsam der C.C. Ein schmaler Kiesweg führte zu dem Hauptgebäude. Anders als in New York gab es hier scheinbar keine Gartenzäune, dass es sich für die Fünf nicht ganz wie Hausfriedensbruch anfühlte.
"Was machen wir jetzt?" Unschlüssig war der Rothaarige vor der Tür stehen geblieben und sah seine Begleiter fragend an. "Wir können doch nicht einfach einbrechen."
Der kluge Kopf überlegte rasch und fasste dann einen Entschluss: "Am besten, wir sagen ihnen gleich die Wahrheit. Deswegen sind wir schließlich hier. Würdest du bitte läuten?"
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"Sehr merkwürdig ...", murmelte Bulma noch als es plötzlich an der Haustür läutete. "Wer das wohl ist?"
Vegeta versuchte die Auren der unangemeldeten Besucher zu analysieren, aber das war nicht möglich. Nicht, dass sie keine Auren hatten, doch diese waren anders als die normaler Menschen. Alarmiert folgte er Bulma zur Haustüre und fing sie kurz vorher ab.
"Lass mich ...", flüsterte er und öffnete die Türe schwungvoll.
Bulmas Augen weiteten sich und sie begann zu stottern. "Aber ... aber ... das sind ja ..."
"Kennst du die etwa?", fragte Vegeta erstaunt.
"Ähm ... Hallo! wir sind hier, weil ...", wollte der dunkelhäutige Mann eine Erklärung abgeben, aber Bulma unterbrach ihn, als hörte sie ihn gar nicht.
"Das sind die 'Real Ghostbusters'! Die kenn' ich aus dem Fernsehen." Bulmas Stimme überschlug sich fast.
Der Blonde runzelte die Stirn und rückte seine Brille zurecht. Was redete diese Frau mit der unmöglichen Haarfarbe da von Fernsehen?
"Wenn ich mich vorstellen dürfte ..."
"Du bist Egon", rief Bulma schon dazwischen. "Das ist Peter, Winston, Ray und du", sie deutete nacheinander auf den Braunhaarigen, den Dunkelhäutigen und auf den Mann mit dem rotbraunen Haar und jetzt war sie bei dem grünen, schleimigen, fliegenden Etwas angelangt, "du bist Slimer, hab' ich Recht?"
"Ja! Slimer, das bin ich!", kreischte der Geist aufgebracht. "Woher weiß sie das, Peter?"
"Woher soll ich das wissen", fragte dieser genervt. "Frag' sie doch selbst!"
"Vielleicht gehen wir besser rein", schlug Vegeta vor, der das Geschehen bis jetzt recht teilnahmslos verfolgt hatte.
"Gute Idee", pflichtete Bulma ihm bei. "Ach ja, wie unhöflich von mir! Mein Name ist Bulma und das", sie zeigte auf Vegeta, der bereits voran ins Wohnzimmer ging, "das ist Vegeta."
"Sollen wir mitgehen?", fragte Winston flüsternd in Egons Richtung.
"Hm. Das sind definitiv keine Geister ... Folgen wir ihnen", gab dieser zurück.
Nachdem die Gruppe es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht und Mrs. Briefs ihre willkommenen Gäste mit Eistee versorgt hatte, erzählte Egon von dem Grund des Besuchs.
"Dann sind das wirklich Geister, die im Speziallabor spuken", wunderte sich Bulma. "Ich hatte es ja vermutet, aber ... Geister? Das kommt eben nicht alle Tage vor."
"Bei uns in New York schon", informierte Winston sie.
"Im Fernsehen gibt es so einiges ...", Bulma wandte sich an Vegeta, "Du kennst das sicher. Bra singt doch immer das Titellied ... 'When there's something strange in the neighborhood ...' Erinnerst du dich?"
"Ja, stimmt ..."
"Was redest du die ganze Zeit von Fernsehen? Ich kapier' das nicht ...", beschwerte Peter sich.
"Ganz einfach", Bulma sah auf die Uhr, erkannte, dass es genau die richtige Zeit war und zappte das Gerät an, "Seht ihr?"
"Aber, das bin ja ich", war Slimer begeistert und auch Peter und Ray waren fasziniert.
"Hoch interessant", bemerkte Egon und strich nachdenklich über sein Kinn. "In dieser Dimension existieren wir scheinbar nur als Trickfilmfiguren."
"He, das war letzte Woche!", meinte Winston dann.
Vegeta knipste das TV-Gerät wieder aus und fragte: "Ihr seid also hier um uns von diesen Geistern zu befreien, richtig?"
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Das war es! Gut, dass er so gute Ohren und eine Kombinationsgabe hatte. Der 'Schwachpunkt' war ausfindig gemacht worden. Ohne jede Reue oder schlechtes Gewissen würde er sich das nun zu Nutze machen. Hoffentlich machte ihm nur niemand einen Strich durch die Rechnung ... Jetzt, da er schon so weit gekommen war, konnte er das wahrlich nicht mehr gebrauchen. Er mahnte sich zur Geduld. Seine Chance würde noch früh genug kommen und dann würde er sich revanchieren, dass sie es nie mehr vergaßen! Was für ein Plan ... doch jetzt hatte er noch etwas anderes zu tun.
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"Das ist ja interessant ...", Bulma besah sich die quaderförmige Falle genauer, "Man muss da nur auf das Pedal treten ... Und das ...?"
"Damit werden die Plasmaemissionen gemessen", gab Egon bereitwillig Auskunft. Endlich einmal jemand, der sich für Technik und Wissenschaft interessierte. "Hinter dieser Tür", sie waren mittlerweile vor dem besagten Labor angelangt, "wird eindeutig übernatürliche Präsenz angezeigt."
Er gab seinen drei Kollegen - Slimer versteckte sich derweil hinter Bulma - die Anweisung sich bereit zu machen. "Ihr bleibt hier", sagte er zu den anderen drei gewandt.
Vegeta wollte etwas erwidern, aber Bulma meinte nur, dass sie darin Experten wären und wüssten, was sie taten. "Wir wären ihnen nur im Weg."
Peter wollte die Tür öffnen, doch es geschah nichts - sie schien wie abgeschlossen.
Winston und Ray machten sich bereit die Tür einzutreten. Mit voller Wucht warfen sie sich dagegen. Wiederrum gab sie nicht nach.
"Tolle Experten", spöttelte Vegeta amüsiert. "Kriegen nicht mal die Tür auf. Was soll ich dazu noch sagen?"
"Willst du es mal versuchen, 1000-Volt-Kopf?", wollte Peter wissen.
"Oh-oh", Bulma schwante Böses und sie versuchte schnell zu retten, was noch zu retten war. "Aber nur die Tür, bitte, ja?!"
Vegeta ließ Peter nicht aus den Augen während er seinen rechten Arm hob und damit auf die Tür zielte. Bulma brachte sich und ihre vier restlichen Besucher in sichere Entfernung. Ganz langsam bildete Vegeta in seiner Handfläche einen Kiball und ließ ihn wachsen. Dann ließ er ihn wieder auf einen Durchmesser von fünf Zentimeter eingehen und schoss. In Sekundenbruchteilen zerfiel die Tür in seine Einzelteile, und zwar - und darüber war Bulma besonders froh - nur die Tür.
Peter war ziemlich blass geworden und starrte mit großen Augen zu dem nunmehr leeren Türrahmen.
Egon, Winston und Ray staunten auch nicht schlecht. War das etwa ein Mensch oder ...? Die Frisur war ja wahrlich schon außergewöhnlich, aber das gerade ...
Langsam senkte Vegeta seinen Arm wieder und tat dabei so als wäre nichts gewesen.
Durch die Explosion alarmiert kamen nun Bulmas Eltern und Professor Kashikoi herbeigeeilt.
"Oh Gott! Das Labor!", Professor Briefs war sichtlich geschockt.
"Keine Sorge, Dad", beruhigte Bulma ihn. "Wir haben hier zwar ein kleines Problem, aber ..."
"Oh, da würden wir hier nur stören, oder?", unterbrach Mrs. Briefs
"Es könnte tatsächlich etwas gefährlich werden, diese 'Parasiten' loszuwerden", gestand Winston.
Professor Briefs, der die Ghostbusters für Kammerjäger hielt - das vor allem dank ihrer Aufmachung - schlug seinem Projektpartner vor, die Arbeit zeitweilig in dessen Labor zu verlegen. Da würden sie auch ungestört sein.
"Wie lange werdet ihr denn brauchen, Liebes?", fragte Bulmas Mutter.
"Solange es dauert, könnt ihr bei mir wohnen", erklärte sich Professor Kashikoi bereit. "Platz hab' ich ja genug ..."
"Trunks und Bra", warf Mrs. Briefs zögernd ein, "sind noch in der Schule und ..."
"Die beiden übernachten heute bei Gohan und Videl, vergessen?", erwähnte Vegeta.
Kurze Zeit später hatten die beiden Professoren und Mrs. Briefs alles Notwendige gepackt. Das waren, neben Kleidung, selbstredend die bisherigen Forschungsergebnisse.
Nun standen die Geisterjäger vor dem Eingang zum Labor, gespannt beobachtet von Bulma, Vegeta und Slimer. Das Innere des Raumes lag im Dunkeln, obwohl Vegeta sich nicht erinnerte, die Jalousie zugemacht zu haben.
Einer nach dem anderen schien vom Dunkel des Labors verschluckt zu werden.
"Peter!", schrie Slimer und flog den Ghostbusters hinterher. Bulma versuchte noch ihn zu stoppen, doch es war bereits zu spät.
"Wir sollten unter allen Umständen draußen bleiben!", rief sie dem kleinen Geist nach und befolgte ihre eigenen Worte nicht, indem sie Slimer folgte.
"He!", Vegeta hatte einen Moment nicht aufgepasst und war plötzlich allein. Er konnte gerade noch eine türkise Haarsträhne verschwinden sehen, "Bulma ..."
Dann durchbrach auch Vegeta die unsichtbare Barriere ins Labor. Als er sich umwandte war der Ausgang verschwunden.
"Na bestens!" Vegeta konzentrierte sich, konnte Bulmas Aura aber nicht aufspüren. Nach fünf Minuten gab er es vorläufig auf und schenkte seine Aufmerksamkeit der Umgebung, die ganz anders war als er sie von vorher in Erinnerung hatte. Weite Ebene, kein Ende in Sicht, weder in Form einer Wand noch einer Decke. Wenigstens der Fußboden war noch vorhanden. Was sollte er jetzt tun? Stehen bleiben und warten? Dann wäre er wenigstens beim Ausgang ... Falls der überhaupt da war. Bulma und dieser schleimige Geist waren nur einen Augenblick vor ihm eingetreten und konnten unmöglich so schnell verschwunden sein. Vielleicht änderte sich die Gegend hier ständig.
Kurz entschlossen schlug Vegeta eine Richtung ein und achtete auf jedes Geräusch und jede Bewegung. Im Augenwinkel registrierte er schließlich eine Aktivität.
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"Da bist du ja", keuchte Bulma ganz außer Atem, aber froh, ihren kleinen Schützling endlich wiedergefunden zu haben. Ein Glück, dass er fluoreszierend im Dunkeln war. "Wir sollten draußen warten, erinnerst du dich?"
"Ja", antwortete der Geist etwas zerknirscht. "Ich wollte zu Peter ..."
"Schon gut, Kleiner." Bulma sah sich um. "Hast du Peter und die anderen schon gefunden? Hier ist es unheimlich und ich will so schnell wie möglich wieder weg."
Slimer sah sich in alle Richtungen um und wählte dann zielstrebig eine aus.
"Bist du dir sicher, dass wir sie dort finden?", zweifelte Bulma noch.
"Ich glaube schon. Kann sie nicht gut fühlen ... Die Geister stören mich sehr ..."
"Na, dann bin ich ja beruhigt ..."
Bulma konnte nicht sagen, wie lange sie gelaufen waren, bis sie Stimmen hören konnten.
"Wir nähern uns dem Zentrum der negativen Energie", ertönte Egons Stimme und einige Augenblicke später waren er und die restlichen Geisterjäger auch zu sehen.
"Peter", rief Slimer und schoss auf diesen zu.
"Igitt!", Peter war nun über und über mit grünem Schleim beschmiert, "Haltet ihn mir vom Hals, bevor ich mich vergesse!"
"Komm her, Kleiner", nahm ihn Bulma wieder in ihre Obhut.
"Was macht ihr zwei eigentlich hier?", wollte Winston wissen. "Das ist zu gefährlich! Wir kommen hier erst raus, wenn wir die Geister eingefangen haben ... und das kann dauern."
"Ist Vegeta auch hereingegangen?", fragte Egon, der die Situation abzuschätzen versuchte, in Bulmas Richtung.
"Nein."
OOO
Vegeta wandte sich der Bewegung zu, die sich langsam aus der Dunkelheit schälte und Gestalt annahm.
"Bulma!", rief er als er sie endlich erkannt hatte, und lief auf sie zu. "Was machst du hier?"
"Ah, Vegeta!", stieß sie erleichtert aus. "Ich hatte schon befürchtet, mich verlaufen zu haben. Hast du Slimer irgendwo gesehen?"
"Das grüne Ding? Nein! Bist du wegen dem ins Labor gegangen?"
"Wegen was wohl sonst?"
"Was ist denn das für eine Antwort?"
"Was bist du auf einmal so gereizt?"
"Warum ich gereizt bin, fragst du? Warum wohl?!"
"Muss ich raten?"
"Du gehst einfach ohne mich in diese Löwenhöhle und suchst nach einem entlaufenen Geist! Na, was wird wohl gewesen sein?!"
Bulma schluckte und sah Vegeta schuldbewusst an. "Du hast dir Sorgen gemacht ... um mich?!"
"Nein, um den Geist ... Natürlich um dich, verdammt!"
... Peinliches Schweigen ...
"Lass uns die anderen suchen", durchbrach Vegeta endlich die Stille.
"Gut. Ich kam aus dieser Richtung", Bulma deutete hinter sich, "du von dort", sie zeigte hinter Vegeta, "also ... gehen wir da lang", wählte sie die goldene Mitte. Einige Zeit liefen sie wieder schweigend nebeneinander her, bis sie einen hellen Schrei wahrnahmen, der sich verdächtig nach Bulma anhörte.
"Was ...?", brachte Vegeta die Frage auf den Punkt und sah sich Bulma unverwandt an, die wiederum ihn mit einem verwirrten, ja, entsetzten Blick bedachte.
"Geister, was?", murmelte Vegeta und fasste ihre Handgelenke bevor sie sich ihm entziehen konnte.
"Was soll das?", wollte Bulma wissen und versuchte sich verzweifelt aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los! Zuerst machst du dir Sorgen um mich und jetzt das?! Soll das ein Witz sein? ... He! Ich rede mit dir! Antworte gefälligst!"
Bulma war schon ganz rot im Gesicht, aber Vegeta machte keine Anstalten, sie jetzt gehen zu lassen.
Hatte er sich zuvor verhört oder war das wirklich Bulmas Stimme gewesen, die geschrieen hatte? Wenn das aber Bulma gewesen war, wer war dann die Frau, die er noch immer festhielt? Vielleicht war das ja ein Trick dieser Geister. Konnten sie sich gar in irgendwelche Menschen verwandeln und ihn so in die Irre führen? Besser wäre es, er hörte nicht auf das, was Bulma ihm auch immer sagte und überzeugte sich selbst davon, wer oder was da so gut Stimmen imitieren konnte. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Vegeta in die Richtung in Bewegung, aus der er den Schrei hatte dringen hören, und zog Bulma mit sich. Je näher sie dem Ursprungsort kamen, desto deutlicher zeichneten sich die fünf Menschen und das eine fliegende Etwas ab. Fünf der sechs Personen hatte Vegeta erwartet und auch die letzte war nicht ganz überraschend.
"Nanu", hauchte Bulma und deutete mit einem Kopfnicken zu der Gruppe hinüber. "Das bin ja ich ..."
OOO
"Irgendetwas stimmt hier nicht", murmelte Egon mit einem Blick auf seinen Radar. "Laut Messwerten nähern wir uns dem Zentrum, aber ..."
Das war mehr als seltsam. Seitdem Bulma und Slimer zu ihnen gestoßen waren, änderten sich die Daten permanent. Fast schien es so als würde die Messung von irgendwo gestört. Aber das war unmöglich, es sei denn ...
"Lass mich mal", verlangte Bulma und versuchte Egon das Messgerät zu entwenden.
OOO
"Ah! Lasst mich los!" Egal wie sehr Bulma auch zappelte, Winston und Ray hielten sie fest. "Was soll das jetzt? Ich hab' doch nur seh'n woll'n, ob mit dem Radar 'was nicht stimmt!"
Egon betrachtete die strampelnde Frau eingehend und sortierte seine Gedanken. Er war schon einigen Chamäleon-Geistern auf den Leim gegangen, aber dieser hier - falls es denn einer war - war geradezu perfekt. Warum sollte der Radar verrückt spielen, wenn nicht, weil sie ein Geist war? Sie hatte gesagt, sie wollte den Radar überprüfen. Stimmte das? Wenn sie die richtige Bulma war, würde sie so den raschesten Weg nach draußen suchen. War sie aber ein Geist, würden sie das Gerät niemals wiedersehen und das wäre gleichbedeutend mit einer ewigen Gefangenschaft in dem Labor. Das Risiko war demnach zu groß und Egon ging schon immer gern auf Nummer Sicher.
"Ich habe Grund zu der Annahme, dass du nicht Bulma bist", nannte er das Problem beim Namen.
Die Angesprochene riss die Augen auf und stotterte: "Was? Ich ... Wer soll ich denn sonst sein, hä?"
"Ein Geist."
"Ein Geist? Aber klar doch! ... Wie soll ich beweisen, dass ich ... kein Geist bin?"
"Das wird sich von selbst zeigen. Zuerst müssen wir nur sicher gehen, dass du überhaupt ein Geist sein kannst ..."
"Wie? Was soll das schon wieder heißen?"
"Nun, spätestens wenn uns eine zweite Bulma über den Weg läuft, wissen wir, dass einer von euch nicht echt ist ..."
"Damit kann ich dienen", ließ sich Vegetas Stimme vernehmen.
"Das ist doch nicht möglich", murmelte Bulma, die noch immer von ihm mitgezogen wurde. Vegeta studierte die zweite Bulma genauer und seine 'Gefangene' nützte die Gunst des Augenblicks, riss sich los und lief in Winstons Richtung. Kurz darauf standen sich die beiden Frauen gegenüber.
"Lasst mich schon los!", verlangte die erste und Winston und Ray traten tatsächlich einen Schritt zurück.
"Als würde ich in einen Spiegel sehen", flüsterte die andere Bulma.
"Nicht wahr? Aufregend, nicht? Aufregend und neu und was weiß ich noch alles. Es ist doch immer dasselbe ...", sie lehnte sich noch etwas weiter vor, "Soll ich dir etwas verraten?"
"Nicht nötig", gab die Echte flüsternd zurück.
"Dann eben nicht ...", meinte sie achselzuckend und packte im nächsten Moment nach den Schultern ihres Gegenüber. "Mitkommen tust du trotzdem."
Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.
"Bulma!", versuchte Vegeta sie zurückzurufen. "Ausgezeichnet."
Er hatte also die echte Bulma gehabt. Und jetzt ...? Im Nullkommanichts hatte er Egon am Kragen gepackt und schüttelte ihn sacht.
"Wo ist sie? Gnade dir mein sonniges Gemüt, wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst!"
"Also ...", Nachdem Vegeta ihn runtergelassen hatte, richtete Egon erst sein Hemd, "Ich bin mir nicht sicher ... Aber ich befürchte, sie ist jetzt im Zentrum."
"Das Zentrum ... Welche Richtung?"
Egon las die Information an dem Gerät, das nun wieder einwandfrei funktionierte, ab und deutete geradeaus.
Da sie jegliches Zeitgefühl verloren hatten, wussten sie nicht, wie lange sie gegangen waren, bis die Gegend plötzlich Gestalt annahm. Zunächst zeichneten sich nur vereinzelt felsige Umrisse am Horizont ab, dann wurde es zunehmend bergiger.
"Weshalb ist dieser Raum innen eigentlich so groß?", fragte Peter. "Schon wieder so eine Dimensionsverschiebung?"
"Scheint so", antwortete Egon. "Wenn wir nur wüssten, was die Veränderung hervorgerufen hat, dann könnten wir die ganze Sache verkürzen."
Vegeta wurde hellhörig. "Etwas von außerhalb hat das verursacht?"
Er hatte auf diese Kugel gedrückt, die dann verschwunden war. War das der Auslöser? Was sollte es sonst gewesen sein? Vegeta berichtete von dem Vorfall und ließ kein noch so kleines Detail aus.
"Sehr gut", meinte Winston. "Wenn das so ist, wissen wir wie wir die Dimensionsverschiebung sicher rückgängig machen können. Dann sind die Geister wieder in die Wand gesperrt und wir können sie einfangen."
"Wieso sind sie in die Wand gesperrt?", wollte Vegeta wissen.
"Die Messdaten geben Aufschluss darüber, dass hier mit einer speziellen Legierung gearbeitet worden ist", äußerte Egon. "Wahrscheinlich über die Wände, wie ich annehme. Damit hatten wir schon einmal zu tun. Der Nachteil dieses wirklich tollen Baustoffes ist seine Wirkung als Geistermagnet ..."
"Die Legierung der Wand hat die Geister angezogen?" Dann hatte es natürlich nicht viel gebracht, diese zu erneuern.
"Wir müssen uns jetzt beeilen."
"Warum? ... Nein, sag nichts! Weil der Aufenthalt im Zentrum der Geisterhöhle hier über kurz oder lang tödlich ist, hab' ich recht?"
"Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass weibliche Wesen gefährdeter sind ..."
"Sehr gut!"
Vegeta blieb auch nichts erspart. Jetzt war Bulma also schon wieder in Gefahr, weil er nicht aufgepasst hatte. Das erste Mal als er tot war, hatte sie sich mit Jin angelegt und ihr eigenes Leben riskiert. Leider musste Vegeta zugeben, dass letztendlich Kakarott die Situation gerettet hatte, aber sie und vor allem auch Trunks hatten ihr Bestes gegeben. Als sie zuvor vor dem Labor waren, war er so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte, wie Bulma ins Labor gegangen war. Was, wenn ihr jetzt etwas zustieß? Was täte er bloß ohne sein süßes Genie? Ohne sie wäre er gar nicht da, wo er jetzt war, sondern im Jenseits. Hoffentlich machte sie nicht dieselbe Erfahrung.
"Das ist es?", riss ihn Rays fragende Stimme aus den Überlegungen. Sie standen mittlerweile vor einer gut 30 Meter hohen und 110 Meter breiten Felsformation.
"Die Konzentration an Plasmaemissionen ist hier am höchsten", sagte Egon.
"Also, Ja", übersetzte Winston. "Wie kommen wir da rein?"
"Soll ich?", fragte Vegeta und positionierte sich vorsichtshalber schon mal.
Bevor er aber dazu kam eine Energieattacke abzuschießen, erzitterte der Erdboden und die Gesteinsmassen vor ihm stürzten ineinander. Die vier Geisterjäger und Slimer waren in ausreichendem Abstand und Vegeta selbst flog ein Stück in die Höhe um sich vor dem Geröll in Sicherheit zu bringen. Das Splittern der Felsen wurde immer lauter und bedrohlicher und bald erbebte auch die gesamte flache Ebene.
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"Wer bist du?", versuchte Bulma Zeit zu schinden und sah sich aufmerksam um. Wenn sie sich nicht vollkommen täuschte, waren sie nun im Zentrum und das Teil, nach dem sie Ausschau hielt, sehr nahe.
Dauernd geriet sie in Schwierigkeiten und musste sich retten lassen, jetzt war Schluss damit. Von jetzt an würde sie die Dinge selbst in die Hand nehmen.
"Ich bin du!"
"Schwachsinn."
"Okay, ich bin Yuurei und du bist Bulma, nicht?"
"Mhm", murmelte sie abwesend, denn ihre Augen hatten etwas erspäht. "Wo sind wir hier?"
"In der Hauptzentrale, ich muss Meldung erstatten. Formalitäten, du weißt schon ..."
Yuurei führte ihre menschliche Gefangene in einen runden Raum mit kuppelförmiger Abdeckung. Dort fesselte sie sie an einen am Boden angewachsenen Stuhl fest und verschwand kurz darauf hinter einer der Türen, die Bulma sehen konnte. Bulma zerrte an ihren Fesseln, die so geschmeidig und fein gearbeitet waren, als wäre Hephaistos selbst an der Esse gestanden, doch nichts löste sich. Nachdem sich schon deutliche Striemen an ihren Handgelenken abgezeichnet hatten, gab Bulma die Variante der Flucht auf und suchte nach Alternativen. So nah und doch so fern schien der Ausweg. Wie lange dauerte wohl so eine 'Geisterkonferenz'? Wie sollte Bulma den wichtigen Schritt ausführen, wenn sie nicht einmal aufstehen konnte? Da hatte sie plötzlich einen Einfall. Kürzlich hatte sie das Rauchen aufgegeben, kaute aber noch eine Zeit lang auf Nikotinkaugummis, die sie für Notfälle immer bei sich trug. Und wenn das kein Notfall war ...
"Wo hab' ich den nur hingesteckt?"
Gott sei Dank war es die rechte Brusttasche ihres Arbeitsoveralls. Einige Versuche und Stoffkostproben später befreite Bulma ein Dragee aus der Packung und kaute es weich. Die restlichen Kaugummis waren zu Boden gefallen, so hatte sie nur einen Versuch zu treffen. Bulma atmete tief durch, konzentrierte sich und schoss ... daneben. Sie verfehlte ihr Ziel um gute fünf Zentimeter.
"Nein!"
Verzweifelt suchte sie nach einem anderen Schussobjekt, als sie das leise Knarren einer Tür vernahm. Die Versammlung war wohl vorbei. Bulma blickte an sich herab ... Eine Möglichkeit blieb ihr noch. Sie senkte den Kopf ...
Yuurei kam näher und nahm dabei eine andere Gestalt an - ihre eigene wahrscheinlich. Ihre Haare wurden länger und rot, das Gesicht schmaler und die Augen nahmen einen Braunton an ... und weiteten sich zusehends, als sie entdeckte, was Bulma gerade tat.
Diese feuerte erneut und dieses Mal traf das Geschoss mitten in sein Ziel und drückte den 'On'-Knopf der kugelförmigen Konsole nach unten.
Yuureis Schrei ging im Tosen und Bersten der Höhlenanlage unter und sie wurde - wie eine Unzahl weiterer Geister mit ihr - in die Decke gezogen und in der Speziallegierung gefangen gehalten. Bulma, deren Fesseln sich mit der Verabschiedung Yuureis aufgelöst hatten, konnte das Spektakel nicht wirklich genießen, da über ihrem Kopf alles einzustürzen drohte. So schnell sie konnte lief Bulma zu dem Gang, durch den sie gekommen war, doch der war bereits eingestürzt. Tränen der Verzweiflung in den Augen kehrte sie um und versuchte die Türen, deren Rahmen schon verschoben waren, aufzubekommen - vergeblich. Leider war sie nicht stark genug.
Bulma sackte in die Knie. Da hatte sie schon so viele Abenteuer erlebt und vor allem überlebt und sterben sollte sie in ihrem eigenen Labor? Das Grollen wurde lauter, aber Bulma wurde ganz ruhig, ihr Schluchzen verstummte ... Sie hatte aufgegeben, abgeschlossen mit ihrem Leben. Vor ihrem geistigen Auge erlebte sie die Höhepunkte ihres Daseins erneut. Sie sah ihre Freunde, Eltern, Kinder ... Vegeta. Ihn würde sie am meisten vermissen (Da sie ja durch den Höhleneinsturz sterben würde, wären die Dragonballs machtlos). Bulma hob langsam ihren Blick und stellte resigniert fest, dass ihr wohl nur noch ein paar Minuten blieben - wenn überhaupt.
"Adieu ..."
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Wenige Minuten nur hielt das Beben an und dann zog sich der Raum auf seine originale Größe zusammen.
"Was ist passiert?", dachte Vegeta laut und sah sich im Labor um.
Das Messgerät schlug aus und Winston, Ray und Peter machten ihre Protonenstrahler bereit. Slimer brachte ein halbes Dutzend Geisterfallen in Stellung. Etliche Jahre als Ghostbusters hatten ein perfekt eingespieltes Team hervorgebracht. Nachdem auch der letzte Geist aus der Wand eingefangen war, atmete Egon durch. "Das war's!"
"Wo ist sie?" Vegetas Zustand wechselte von Unwissenheit zu böser Vorahnung und letztendlich Verzweiflung.
"Wer?", fragte Peter unbedacht und zuckte sofort danach schuldbewusst zusammen. Bulma! Die hatten sie glatt vergessen ...
"Eigentlich müsste sie hier sein", überlegte Egon.
"Was, wenn diese Geisterfallen da sie auch erwischt haben?", warf Vegeta unsicher ein.
"Das ist nicht möglich. Humanoide Wesen werden nicht erfasst."
"Wo ist sie dann geblieben?"
Egon gab es nicht gern zu, aber er wusste es nicht.
"Keine Ahnung?" Vegetas Stimmung näherte sich dem Tiefpunkt.
"Sie wäre nicht hier, wenn ...", meinte Egon zögernd. Winston, Ray und auch Peter wurde es unbehaglich.
"Wenn was?", bohrte Vegeta nach.
"Wenn sie ..."
"Nein!" Das konnte nicht sein, nein, das durfte nicht sein!
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Bulma öffnete die Augen und sah sich so gut es ging um. Wo war sie hier gelandet? Jeder Knochen tat ihr weh und selbst ein schmerzhaftes Aufstöhnen wäre in ihrem Zustand undenkbar gewesen. Es war dunkel und sie lag zusammengekauert da. Gerade hatte sie sich noch aus der einstürzenden Höhle gerettet (Gut, dass Knöpfe so aerodynamisch waren, sonst hätte sie nie den 'On'-Knopf betätigen können) und jetzt war sie schon wieder isoliert. Ein Glück, dass sie ihren Arbeitsoverall getragen hatte, in dem sie stets ihren Laserschneider und anderes nützliches Werkzeug zu haben pflegte. In letzter Sekunde war es ihr gelungen, ein Loch in eine der Türen zu fräsen und dadurch zu entkommen. Danach wurde es dunkel. Sie war von einigen herabstürzenden Felsstücken getroffen worden, wurde aber nicht zu schwer verletzt.
"Was ist passiert?", hörte Bulma eine ihr wohlbekannte Stimme fragen und wunderte sich noch mehr, wo sie war.
Ihr Kopf begann zu dröhnen und sie stieß einen gequälten Laut aus, der im Lärm der Protonenstrahler unterging. Sie wollte sich bewegen, sich befreien, stieß aber immer wieder gegen eine Wand. Vorsichtig tastete Bulma sie ab ... eindeutig, eine Wand aus Holz. Wenn sie genauer hinsah, erkannte sie, dass es sich um Mahagoni handelte. Moment! Wenn sie etwas erkennen konnte, musste hier irgendwo eine Lichtquelle sein. Vorsichtig, keine heftige Bewegung riskierend, ließ sie ihren Blick nach links gleiten und blitzartig erkannte sie, wo sie war. Die hintere Seite ihres 'Gefängnisses' war nicht zu und so erhaschte Bulma einen Blick auf eine legierte Stahlwand und das darüber liegende Fenster.
Erneut ertönten Stimmen und langsam bahnten sich einige Tränen ihren Weg über Bulmas Wangen. Sie hatte überlebt, sie war nicht gestorben und Vegeta machte sich Sorgen um sie ... schon wieder. Aber sie war ja hier, sie musste sich nur noch zu Erkennen geben. Halb kriechend, halb robbend kam Bulma schließlich unter dem Labortisch hervor und sank kurz darauf erschöpft (und geräuschvoll) auf den kühlen Boden zurück.
Sechs Köpfe fuhren suchend herum und Vegeta war der Erste, der sie entdeckte.
"Bulma!", stieß er erleichtert aus, als sie ihn schwach anlächelte. Sofort war er bei ihr, hob sie auf und brachte sie - begleitet von besorgten Blicken - ins gemeinsame Schlafzimmer.
Bulma wurde sorgsam zugedeckt und Vegeta setzte sich an den Bettrand. Da wurde an die Tür geklopft und Egon verabschiedete sich im Namen der restlichen Ghostbusters rasch und wünschte Bulma noch eine gute Besserung. Dann waren sie und Vegeta wieder allein. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus der schweißfeuchten Stirn.
"Wie geht es dir?", fragte er.
"Gut, ich bin nur müde ...", murmelte Bulma, die schon fast entschlummert war. Nach ein paar Minuten schlief sie tief und fest und Vegeta wusch ihr Gesicht und ihre Arme (Der Overall hatte einiges abgekommen und nur in Resten überlebt). Danach legte er sich zu ihr und wurde auch bald selbst von der Müdigkeit übermannt.
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Gute zwölf Stunden später erwachte Bulma durch ein Geräusch. Es war über Nacht ein Unwetter aufgezogen und nun donnerte und blitzte es ohne Maßen. Wärmesuchend kuschelte sie sich näher an Vegeta (Ihre zahllosen blauen Flecke und Schürfwunden schmerzten nicht mehr so sehr).
"Morgen. Gut geschlafen?", flüsterte er und erhielt zur Antwort ein Nicken.
"Ist jetzt alles wieder in Ordnung?", fragte Bulma leise.
"Ja", antwortete Vegeta. "Trunks und Bra waren kurz daheim und sind jetzt auf der Kame-Insel mit Kuririn und Co. Deine Eltern sind auch wieder da. Der Professor und Kashikoi sind schon wieder im Labor und arbeiten. Du aber, Aijin", er küsste sanft ihre Stirn, "bleibst noch liegen und ruhst dich aus, ja?"
"Ja", gab Bulma sich geschlagen. "Gute Nacht ..."
OOO
Fünf Monate vergingen, in denen die drei Wissenschaftler ihr Bestes gaben und den perfekten Androiden kreierten. Dem Bildungsausschuss blieb nichts übrig, als die Subventionsstreichung selbst zu streichen. Damit war wieder alles beim Alten. Der Cyborg wurde auf den Namen Jin II getauft und arbeitete freiwillig in Professor Kashikois Labor.
OOO
Es war der perfekte Zeitpunkt. Jetzt oder nie, hieß es. Der Ausdruck in ihren Augen würde die Doppelbelastung der letzten fünf Monate mehr als wett machen. Alles war vorbereitet und in die Wege geleitet worden und jetzt blieb ihm nur noch eines zu tun: Die Falle legen. Leise und zielstrebig schlich er die Gänge entlang, bis er bei seinem Ziel angekommen war. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter und betrat zum ersten Mal diesen Raum. Dann zog er den vorbereiteten Zettel aus seiner Tasche und legte ihn auf dem rechten Nachtkästchen ab. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Er war nicht mehr allein.
Vegeta hatte den Vormittag über sein Projekt perfektioniert und wollte die Ergebnisse nun in der Unterwäscheschublade verstecken. Überrascht blieb er im Türbogen stehen und musterte den Eindringling eingehend.
"Was machst du denn hier?", fragte er schließlich.
...
"Abgemacht." Die zwei Pläne ergänzten sich optimal.
OOO
"Wie?"
Mit einem Schlag war sie hellwach. Das war doch nicht möglich. War es denn schon Zeit zum Aufstehen? Sicher nicht! Wieso war es dann auf einmal so hell?
"Zwergin!", zischte sie zu ihrer Schwester, die gerade das Zimmer betreten hatte. "Mach das Licht aus! Du hast mich gerade aus einem super Traum gerissen. Jetzt will ich wissen wie's weitergeht, denn du hast mich bei der spannendsten Stelle geweckt."
Die Zwergin löschte schnell das Licht und kroch in ihr Bett. "Was hast du denn geträumt?", wollte sie dann wissen.
Ihre große Schwester seufzte kurz, erzählte in groben Zügen, worum es in dem Traum ging und schloss mit: "Und jetzt ist dieser Unbekannte mit Vegeta im Schlafzimmer und es scheint als würde Vegeta den anderen kennen."
"Könnte es dieser Jin sein?"
"Den hat Vegeta doch nie zu Gesicht bekommen. Ich frage mich, was die untereinander abgemacht haben. Der eine ist doch böse, oder etwa nicht?"
"Was, wenn der andere gar nicht Vegeta ist?"
"Daran hab' ich gar nicht gedacht. Wär' möglich, aber ich weiß nicht ..."
Eine Zeit lang hielt Schweigen an, bis die Zwergin wieder das Wort ergriff: "Gute Nacht ... Ach ja, erzähl' mir morgen, wie's ausgegangen ist."
"In Ordnung, Zwergin. Schlaf gut!"
OOO
Milde Nachtluft wehte durch das offene Fenster und erfrischte die erhitzten Körper Bulmas und Vegetas. Lange nach Mitternacht, als es ihr langsam zu kühl wurde, stand Bulma auf und schloss das Fenster. Auf dem Weg zurück zum Bett, trat sie auf etwas Raschelndes und sie stutzte. Sie bückte sich und hob das Stück Papier auf, das der Lufthauch wahrscheinlich verweht hatte. Da Bulma im Dunkeln des Zimmers nicht erkennen konnte, was da stand, knipste sie ihre Nachttischlampe an.
"Was ist los?", fragte Vegeta erschöpft, blinzelte ob der abrupten Helligkeit.
Bulma antwortete nicht, sondern starrte nur gebannt auf den Zettel zwischen ihren Fingern.
"Was hast du da?"
"Das ... das", stotterte sie und gab Vegeta einfach das Papier. Dieser überflog die Zeilen hastig und setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf.
"Von wem ist das?", wollte er verhalten wissen und wendete den Zettel. "Keine Unterschrift. Kennst du die Handschrift?"
"Nein", schüttelte Bulma den Kopf. "Aber wie kam das hier rein?" Sie sah sich besorgt um.
"Hier ist niemand", beruhigte sie Vegeta. "Sicher hat jemand es beim Fenster platziert."
Bulma nickte und kroch wieder ins Bett. Dann las sie die Mitteilung erneut:
'Samstag, 11 Uhr vormittags, Satan City, Holiday Inn - Hotelrestaurant, Tisch 7
Seien Sie pünktlich!'
"Was soll das sein?", fragte Bulma unsicher. "Ein heimlicher Verehrer?"
"Vielleicht."
"Soll ich hingehen? ... Samstag, das ist schon übermorgen ..."
"Du kannst ruhig gehen, aber nur mit mir, versteht sich."
"Danke."
Bulma war neugierig, wer ihr da diese Nachricht hatte zukommen lassen und was derjenige sich davon versprach. Es beruhigte sie zu wissen, dass Vegeta sie begleitete. Wer wusste schon, ob das nicht irgendein verrückter Besessener war oder so? Bulma nicht und deswegen war sie froh, Vegeta dabeizuhaben.
OOO
"Am Samstag schon?" Leises Schluchzen schwang in ihrer Stimme mit.
"Wurde auch langsam Zeit", scherzte die zweite Person.
"Ich weiß, aber ..."
"Schh ... schon gut! Wir dürfen sie nichts merken lassen, ja?"
"Ich weiß ... Ich freu' mich so."
"Es muss alles reibungslos ablaufen. Zeit haben wir nur um die drei Stunden ab 10 Uhr."
"Das wird knapp ... aber wir kriegen das schon hin."
OOO
Bulma stand fertig angezogen vor dem Badezimmerspiegel und richtete ihre Frisur. Sie trug ein pastellblaues Trägerkleid mit aufgestickten, weißen Blumen. Nachdem sie ihre Haare locker aufgesteckt hatte, schminkte sie sich noch dezent. Was würde sie wohl erwarten im Holiday Inn? Nur mit Mühe konnte sie das vorfreudige Kribbeln unterdrücken, das doch eigentlich völlig fehl am Platz war. Ein kurzes Klopfen ließ Bulma zusammenfahren. Sie riss sich zusammen, öffnete die Tür und trat aus dem Bad. Vegeta empfing sie mit gebührender Sprachlosigkeit, sah aber nicht minder atemberaubend aus in seiner nachtblauen Hose und dem marinefarbenen Hemd.
Er räusperte sich und meinte dann: "Wir sollten jetzt los."
Mit dem Gleiter flogen sie etwas über eine Stunde nach Satan City. Im Holiday Inn Restaurant wurden sie schon erwartet und zu Tisch 7 geführt. Doch kein geheimnisvoller Fremder wartete auf sie. Bulma sah sich fragend um, aber Vegeta schien das Ganze nicht zu stören. Erst als sie sein leichtes Schmunzeln bemerkte, gab Bulma die Suche nach Mr. X auf.
"Was soll das?", fragte sie. "Bist du das gewesen?"
Vegeta nickte, wirkte aber keineswegs schuldbewusst.
"Aber ... der Zettel?", stammelte sie. "Du hast das geschrieben?! ... Eine schöne Handschrift, muss ich schon sagen."
"Die Nachricht war sozusagen mein Meisterstück in Sachen Schreibkunst."
"Dann warst du also mein heimlicher Verehrer ...", murmelte Bulma.
Sie verbrachten eine schöne Zeit zu zweit in dem Restaurant. Allerdings aßen sie nicht viel, da Vegeta noch eine Überraschung in der C.C. erwähnte.
OOO
"Was ist es für eine Überraschung?", wollte Bulma hören.
"Ich verrate nichts", blieb Vegeta standhaft. "Außerdem erfährst du es ohnehin gleich."
Sie standen am Terrassenausgang zum hinteren Bereich des Garten. Bulma konnte es gar nicht mehr erwarten und zitterte vor Aufregung. Was hatte Vegeta sich da wohl einfallen lassen und warum war das alles so geheimnisvoll? Warum roch es leicht nach Torte, wenn doch keiner Geburtstag hatte? Und weshalb war sie noch nicht im Garten, wo sie alle Antworten auf ihre Fragen erhielte?
"Wenn du soweit bist, können wir", hörte sie Vegeta sagen.
Er öffnete die Tür. Was Bulma da sah, raubte ihr den Atem. Mit vielem, fast mit allem, hatte sie gerechnet, aber damit definitiv nicht. Ihre Eltern und alle ihre Freunde waren versammelt, sogar Goku (Mit Oob und dessen Familie) war gekommen. An den Seiten waren üppige Buffettische aufgebaut. Am nördlichen Ende des Garten war ein Blumenbogen angelegt worden und der Weg dorthin war mit den weißen Stühlen der Gäste gesäumt.
Bulma riss ihren Blick von dem regen Treiben los und sah Vegeta an, der sie abwartend und offensichtlich abwägend musterte.
"Auch deine Idee?", fragte sie flüsternd.
"Bedauerlicherweise muss ich zugeben, dass der Anstoß von Professor Kashikoi kam, der sich auf diese Weise noch einmal für Jin I entschuldigen wollte. Er hat alles organisiert ... Vorgestern hab' ich ihn aber in unserem Schlafzimmer überrascht, als er seine Nachricht verstecken wollte. Es blieb ihm nichts Anderes übrig, als mich einzuweihen ... Tja, und da sind wir jetzt ... Willst du?", fragte Vegeta hoffnungsvoll.
Bulma schluckte und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. "Ja!", wisperte sie schließlich und küsste ihn.
Alle Gäste fielen in den tosenden Beifall mit ein.
"Aber der Priester ...", warf Bulma ein.
"Beim Bogen", deutete Vegeta in ebendiese Richtung.
"Ich brauche doch noch ..."
"Das hat alles deine Mutter."
"Und wer ...?"
"Das ist Chichi."
"Und dein ...?"
"Ka ... Goku."
"Und wer ...?"
"Bra und Pan machen das."
"Damit ist an alles gedacht, was?"
"Ja ... Wollen wir?"
Vegeta bot Bulma den Arm an und sie hakte sich unter.
OOO
"Wieso hat Bulma gewusst, dass sie den 'On'-Knopf drücken musste?"
"Weil Vegeta ihr ja erzählt hat, er hat auf 'Off' gedrückt. Und da sie ja ein kluges Köpfchen ist, hat sie gewusst, dass, wenn sie diese Dimensionsverschiebung umkehren will, sie den anderen Knopf drücken muss."
...
"Dann haben Bulma und Vegeta im Garten der C.C. geheiratet. Die Flitterwochen haben sie auf irgendeiner Südseeinsel verbracht, die auch der Kashikoi gesponsert hat ..."
"Er hat ja auch Jin gebaut, der Vegeta umgebracht hat", entgegnete die Zwergin.
"Warum wolltest du eigentlich, dass ich dir das alles erzähle? Normalerweise stehst du doch nur auf deinen Billy-Idol-Verschnitt ...", fragte sie ihre Schwester.
"Hm ... Weiß nicht. Es war irgendwie ... ein Zwang. Ich musste dich das fragen. Unheimlich ... Irgendwie hab' ich jetzt auch das Gefühl, belauscht zu werden ..."
Der Zwergin lief ein Schauer über den Rücken und ihre Schwester meinte kopfschüttelnd, dass sie eine lebhafte Fantasie hätte.
*Einfach lachhaft ...*, dachte sie. Seltsamerweise gelang ihr das nur nicht. Sie schluckte trocken und sah sich, nachdem die Zwergin das Zimmer verlassen hatte, nach versteckten Wanzen um.
"Was ...?", flüsterte sie zweifelnd und besah sich ein knopfgroßes Ding, das im Lampenschirm versteckt war.
Sie ließ es auf den Boden fallen und trat dann ...
Owari
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"Wie lange war ich tot?", fragte Vegeta.
"51 Tage", kam es wie aus der Pistole geschossen und Bulma fühlte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Äh ... Mehr als sieben Wochen."
Vegeta konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie hatte also die Tage gezählt?!
"Dann ist ja mein Jenseitstrip in Echtzeit abgelaufen", stellte er fest. "Also wäre ich ohnehin irgendwann dahinter gekommen, dass ich nicht lebe ..."
"Einleuchtend", murmelte Bulma, noch immer von dem Klopfen an ihrem Ohr abgelenkt, das allmählich schneller wurde. "Ein kleiner Fehler im System des großen Enma ..."
Auch Trunks, Bra und Bulmas Eltern waren froh, dass Vegeta wieder unter ihnen weilte. Kuririn, Yamchu und Co sendeten auch ihre Willkommensgrüße, die Vegeta mehr freuten als ärgerten.
*Die Sache hatte also doch etwas Gutes*, dachte er als er mit Bulma am Abend wieder allein im Zimmer war.
"Der GR ist neu überholt", sagte sie, Vegetas erwartungsvollen Gesichtsausdruck falsch deutend. "Dad wollte sich mit etwas beschäftigen und er vertraute darauf, dass du zurück kommst."
"Ich hab eigentlich gar keine Lust auf Training", entgegnete Vegeta und weidete sich an der Überraschung auf Bulmas Gesicht.
"Worauf hast du denn Lust?", wollte sie ungläubig wissen. War das wirklich Vegeta, der da auf seinen Unterarmen gestützt auf dem Bett lag in einer nahezu verbotenen Lässigkeit? Was sollte ihm wohl jetzt wichtiger sein als sein heiß geliebtes Training?
Vegeta gab ein verführerisches Lächeln zum Besten, richtete sich ein Stückchen auf und flüsterte mit deutlich belegter Stimme: "Auf dich!"
Bulma glaubte sich verhört zu haben. Hatte er da jetzt wirklich gesagt, er wollte sie? Jetzt? Ein Blick in seine gefährlich glitzernden Augen und ihr normaler Pulsschlag verabschiedete sich und wich einem wilden Hämmern, das ihr den Hals zuschnürte. Sie wollte etwas sagen, brachte aber nur ein unverständliches Krächzen zustande. Nachdem sie sich geräuspert hatte, fand Bulma ihre Stimme wieder und erhob diese: "Vegeta? Bist das wirklich du?" Es war kaum mehr als ein Flüstern.
Er lachte leise, setzte sich auf und lehnte sich dann soweit nach vorne, dass ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren.
"Wer soll ich denn sonst sein?", fragte er geheimnisvoll.
Bulma fürchtete, Vegeta könnte ihren Herzschlag hören, so laut kam es ihr vor. "Na ja, du hast dich ... verändert."
"Im positiven oder im negativen Sinn?"
Bulma überlegte einen Augenblick, die Antwort war schnell gefunden: "Ich liebe dich." Damit legte sie die Arme um Vegetas Nacken und zusammen ließen sie sich zurück in die Kissen sinken.
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"Warum wendest du dich nicht an Bulma?", fragte Professor Briefs. "Du weißt so gut wie ich, dass sie die einsame Spitze in der Entwicklung von cyberkinetischen, intelligenten Lebensformen ist."
"Sie ist mit einem wichtigen Projekt beschäftigt", erwiderte Professor Kashikoi. "Deshalb wende ich mich an dich, alter Freund. Wie du sicher gehört hast, hat der Bildungsausschuss vor, die Mittel für wissenschaftliche Forschungsprojekte ohne absehbaren praktischen Sofortnutzen drastisch zu kürzen, wenn nicht gar ganz zu streichen ..."
"Eine bodenlose Frechheit!", warf Mr. Briefs ein. "Das sind doch alles nur verkappte Bürokraten, die nicht die geringste Ahnung haben, was es an Zeit und Geld kostet, die Entwicklung der Technik voranzutreiben!"
"Schon gut. Ich versteh' dich doch", beruhigte ihn sein alter Studienkamerad. "Die meisten Wissenschaftler haben wie wir ganz klein angefangen, und die wenigsten haben mit ihren Erfindungen das große Geld gemacht. Sollten aber die Subventionen wegfallen ...", er seufzte und strich mit der rechten Hand über seine erst leicht ergraute Schläfe, "... dann geht es bergab. Aus der eigenen Tasche lässt sich die Forschung nicht finanzieren."
"Gut, soweit hab' ich jetzt alles verstanden. Nur, was hat das mit dem Projekt zu tun, für das du meine Hilfe brauchst?"
"Als ich mich beim Bildungsausschuss beschwert habe, meinte man leichthin, dass ich einfach beweisen müsse, dass die Forschung das Geld wert ist, indem ich innerhalb von sechs Monaten einen intelligenten, selbst denkenden Androiden präsentiere. Dann würden die Unterstützungen nicht gestrichen werden. Da hab' ich natürlich meine Chance gesehen und habe den Typen gleich festgenagelt und zugesagt. Er konnte nicht zurück, rechnete aber bestimmt nicht damit, dass ich das schaffen könnte. Wenigstens waren keine Bedingungen daran geknüpft, wie dass ich es allein machen muss. So, das ist das Problem ... Hilfst du mir?"
Professor Kashikoi blickte sein Gegenüber abschätzend an und hoffte, dass er noch immer auf ihn bauen konnte. Unerwartet entdeckte er das Aufflackern des Feuers in seinen Augen.
"Wenn es um das Überleben der Wissenschaft geht ... Natürlich bin ich dabei!"
Auch wenn Professor Briefs nicht ganz an seine Tochter heranreichte, war er doch außergewöhnlich befähigt im Entwickeln von eigenständig entscheidenden Mechanismen. Professor Kashikoi hingegen galt als Koryphäe auf dem Gebiet der angewandten Computertechnik im Bereich der Androiden - eine Art weiterentwickelter Roboter.
Da die Capsule Corp. mit einer Reihe höchst komplexer Laserapparaturen und den leistungsfähigsten Computern aufwarten konnte, arbeiteten die beiden Professoren dort.
Mrs. Briefs bekam ihren Mann kaum zu Gesicht, so sehr waren er und Professor Kashikoi in ihr Projekt vertieft. Kein Wunder, leisteten sie doch Pionierarbeit, und das unter unerhörtem Zeitdruck. Sechs Monate waren so gut wie nichts.
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"Sehr gut, sehr gut", murmelte Bulma vor sich hin und schraubte vorsichtig das Gerät auf dem Labortisch zusammen. "Jetzt schau'n wir mal ... und ... perfekt!"
Es piepte und zeigte die Dragonballs an. Bulma hatte die letzten zwei Wochen damit verbracht, den Dragonradar mit anderen, auf der Erde noch zu findenden Stoffen zu bauen. Glücklicherweise fand sie bald heraus, dass der hohe C14-Gehalt in dem Mineralgestein die Rettung war und so hatte sie rasch Ersatz gefunden. Nun hatte sie immer einen Radar in Reserve.
Vegeta brachte seiner 12jährigen Tochter ein paar Verteidigungsmaßnahmen bei, um sich vor den Annäherungsversuchen einfältiger Jungs zu schützen. Im Gegenzug erhielt er von ihr wöchentlich Lektionen in der Entzifferung der humanoiden Schrift. Es war geradezu eine Schande, dass er über 17 Jahre lang sozusagen als Analphabet auf der Erde gelebt hatte. Überhaupt wusste Vegeta so gut wie nichts über diesen Planeten - außer dem ungefähren Handelspreis. Nicht, dass er noch vorhatte ihn zu verkaufen, aber Vegeta hatte eben ein gutes Gedächtnis ... und jetzt würde er ebendieses etwas aufstocken.
*Wissen ist Macht!*, dachte er. So hieß es doch, oder? Physisch gesehen war er ohnehin so gut wie unbesiegbar. Da konnte er es sich erlauben, seinen Intellekt zu bilden. Außerdem wollte er Bulma überraschen. Sie musste wohl denken, dass er außer zu kämpfen zu nichts imstande war. Diese Theorie musste Vegeta widerlegen, war er doch auch ein schlaues Köpfchen! Zwar besaß er nicht Bulmas technisches Genie, aber er verfügte über ein ausgefeiltes, logisches Denkvermögen.
"Regionales Wochenjournal", las Vegeta laut und beglückwünschte sich insgeheim, dass er nur so kurz gebraucht hatte, das lateinische Alphabet sowie die arabischen Ziffern zu lernen. Das war Schritt eins seines Planes, doch der zweite würde sich um einiges schwieriger gestalten. Noch dazu würde Bra ihm nicht behilflich sein können. Aber davon ließ sich Vegeta natürlich nicht abschrecken - hatte er doch schon die größten Feinde bezwungen.
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Bulma unterdrückte ein Gähnen und suchte nach Vegetas Blick. Es war lange nach Mitternacht und stockdunkel im Schlafzimmer, was ihr Vorhaben nicht gerade erleichterte. Sie rutschte so gut es ging ein Stück näher und lächelte wissend, als sie seinen immer noch beschleunigten Herzschlag wahrnahm.
"Was ist?", fragte Vegeta flüsternd während er Bulmas Nacken kraulte.
"Mir ist da ein Gedanke gekommen, aber ich hab' immer wieder vergessen, dich zu fragen ..."
"Und das wäre ...?"
"An diesem Tag, an dem Jin ... den Dragonradar gestohlen hat ... Da hast du doch gesagt, dass du etwas gefühlt hättest, wie bei meinen Experimenten mit dem UV-Reflektor. Aber der Cyborg war doch ganze zwei Wochen unter uns. Hast du da gar nichts gespürt? Warum gerade an diesem Tag?"
"Hm ...", Vegeta schob seinen freien Arm unter den Kopf und überlegte, "Nun, ich schätze, ich hätte auch da nichts bemerkt, wenn ich nicht so ein komisches Gefühl gehabt hätte ...", er machte eine kurze Pause und spielte dann mit Bulmas Nackenhärchen weiter, "Und warum hast du nicht in dem stahlverkleideten Labor gearbeitet, damals als du dieses flüssige Zeug erfunden hast? Den neuen Radar, den du jetzt gemacht hast, hast du ja auch nicht dort gemacht, nicht wahr? Warum eigentlich nicht?"
Die Wolken zogen weiter und der Mondschein, der nun durch das Fenster fiel, ermöglichte es Vegeta Bulma schwach aber doch zu erkennen. Sie neigte etwas unbehaglich den Kopf und murmelte dicht an seiner Haut: "Weil ich dort nicht gern bin."
"Das kitzelt."
"'Tschuldigung."
"Das war keine Beschwerde ... Aber zurück zum Thema! Warum bist du nicht gern in dem Raum?", lenkte Vegeta das Gespräch wieder in seine vorherige Richtung.
"Na ja, weil ..." Bulma war dieses Thema augenscheinlich peinlich. Trotzdem vertraute sie Vegeta. Er würde sie schon nicht auslachen. "Ich höre manchmal so seltsame Geräusche, wenn ich drin bin. Zuerst dachte ich, das liegt an der Speziallegierung, mit der der Raum vor der Kälteabgabe des Stahls gesichert ist. Vielleicht waren da Luftlöcher dazwischen, die sich im Sommer dehnten ..."
"Deswegen wurden die Wände neu überzogen voriges Jahr? Ich dachte, die Schicht hätte etwas Radioaktives absorbiert oder so ähnlich ...", warf Vegeta ein.
"Nein ..." Es war doch merkwürdig. Noch vor einem Jahr waren sie und Vegeta so weit voneinander entfernt gewesen, dass er nicht einmal wusste, weshalb die Wände erneuert worden waren. Es hatte sich viel verändert. Auch wenn der Cyborg ihn getötet hatte und es Bulma unglaublich weh getan hatte, so war sie doch, irgendwie, irgendwo im hintersten Eckchen ihres Verstandes, froh darüber, dass alles so geschehen war. Sie hätte niemals vermutet, dass sie beide sich jemals so nahe sein würden. Vegeta hatte angenommen, die Legierung müsse erneuert werden ...
Damals hätte Bulma ihm niemals den wahren Grund gestehen können, zumal sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ganz sicher gewesen war ... Sie hob den Kopf und begegnete Vegetas Blick, der sie gespannt auf eine Antwort empfing. Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln und fuhr fort: "Ich wollte sichergehen, dass alles einwandfrei legiert wurde und so hab' ich alles selbst überwacht. Kein Luftloch, kein gar nichts. Aber die Geräusche blieben. Das Seltsamste war aber, dass niemand sonst sie hören konnte ... nur ich!"
Vegeta runzelte die Stirn. "Vielleicht ... hatte sich jemand einen Scherz mit dir erlaubt?!"
"Nein, das geht nicht. Du kennst doch den Raum, oder? Außer einem Labortisch und der Sensoranlage ist da nichts drinnen. Wenn da ein Rekorder oder so versteckt gewesen wäre, hätte die Anzeige die Radiowellen angezeigt. Dazu ist der Raum schließlich da. Nein, das kann kein Streich gewesen sein." Bulma zog die Decke höher über ihre nackten Schultern, da sie plötzlich fröstelte. "Einmal hab' ich Mom gegenüber eine Bemerkung darüber fallen lassen und sie meinte augenzwinkernd, dass das wahrscheinlich ein Geist sei ..."
Vegeta konnte fühlen, wie sich eine Gänsehaut auf Bulmas Körper ausbreitete. Ein Geist? Nun, wenn Vegeta alle Gegner, gegen die er je gekämpft hatte, in Betracht zog, musste er zugeben, dass Geister nicht so weit hergeholt waren, wie es vielleicht zuerst den Anschein machte.
"Ich schau mir das morgen mal an ... oder heute, ist ja schon morgen. Wir sollten jetzt schlafen ... Bulma?"
Vegeta lauschte ihren regelmäßigen Atemzügen und war kurz darauf selbst eingeschlafen.
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Das war doch wirklich eine geniale Idee! Von hier aus konnte er alles gut überblicken und war gleichzeitig so unauffällig wie ein Baum im Wald. Bald würde er wissen, wie er sich erkenntlich zeigen konnte. Auch wenn der Schaden, den er - zugegebenermaßen - verursacht hatte, längst behoben war, wollte er doch nicht ohne Wiedergutmachungsgeschenk gehen.
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"Nein, danke", Vegeta lehnte die grünen Bohnen wie immer ab, "Aber um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen: Ich war zwar heute im Strahlenlabor und hab' mich auch genau umgesehen ... Trotzdem ist mir nichts aufgefallen. Wann hast du die Geräusche eigentlich zuletzt gehört?"
Bulma zog mit ihrer Gabel kleine Kreise in der Luft während sie weiterredete. "Vor zweieinhalb Wochen. Als ich mit dem neuen Radar angefangen hab'. Ich hatte gehofft, die Geräusche wären nicht mehr da ... Irgendwie waren sie anders, als voriges Jahr ... lauter, intensiver ..."
"Was für Geräusche sind das eigentlich?", wollte Vegeta jetzt wissen.
"Das ist unterschiedlich. Meistens war es wie ein Heulen, wie wenn der Wind durch Hausmauern peitscht. Das letzte Mal war es eher wie ein Atmen ... keuchend. Richtig unheimlich."
Bulma erschauerte bei der bloßen Erinnerung und um das zu überspielen, aß sie zügig weiter.
"Kommt Dad gar nicht zum Essen?", wandte sie sich später an ihre Mutter. Ihr war nicht verborgen geblieben, dass ihr Vater mehr Zeit als ohnehin schon üblich war, im Labor verbrachte.
"Du weißt doch, dass er und sein alter Freund an diesem Ding bauen ... Ich hab' schon wieder vergessen, wie das heißt ...", Mrs. Briefs lächelte entschuldigend, "Für die nächsten ... lass mich nachrechnen ... fünf Monate werden die beiden genug zu tun haben. Vielleicht willst du ihm ja helfen? Dein Dragonradar-Projekt hast du ja schon beendet, richtig?"
Bulma brauchte keine Sekunde zu überlegen. Pionierarbeit auf dem Gebiet der cyberkinetischen Intelligenz? Wer war da besser geeignet als sie?!
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"Er hat sich noch einmal entschuldigt", erzählte Bulma nachdem sie einen kurzen Blick zum Wecker geworfen hatte. Halb elf. Die Entwicklung der Mikrochips, dem Gehirn des Cyborgs, war schwieriger als erwartet und nahm mehr Zeit in Anspruch. Aber genau das machte eine Herausforderung aus.
"Er weiß doch, dass Jin schuld war, nicht er. Außerdem hat er sich schon entschuldigt", erwiderte Vegeta. Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. "Sagtest du nicht, dass noch niemand einen Android erschaffen hat, der eigenständige Entscheidungen treffen kann? Was ist dann mit diesem Jin gewesen? Der hat doch auch nach seinem Sinn gehandelt, oder?"
"Ja, das schon. Aber Jin war kein rein cyberkinetischer Roboter. Er war eine Mischlebensform mit einigen genmanipulierten Zellen, die mit seinen Mikrochips verbunden wurden. Dadurch war es ihm möglich selbst zu denken und zu handeln. Er handelte aber nur wie Archetypen, wie zum Beispiel der treu Ergebene, der Rächer oder der Rebell."
"Aha", er brauchte gar nicht zu erwähnen, dass er nur Bahnhof verstand in Bezug auf genmanipulierte Mischzellen, "Und jetzt versucht ihr es ohne biologisches Erbgut, was?"
Vegeta warf einen Blick aus dem Fenster und betrachtete den Halbmond. "Ach ja, da fällt mir ein ... Findest du nicht auch, dass sich Trunks in letzter Zeit ziemlich ... anders benimmt? Er ist nur noch selten daheim, ärgert Bra nicht mehr so häufig und steht öfters total neben sich ..."
"Vielleicht hat er ja 'ne Freundin, wer weiß?", kicherte Bulma und strich mit einem Fingernagel aufreizend langsam über Vegetas Oberarmmuskeln. "Die Mädels fliegen sicher auf ihn. Wahrscheinlich kann er sich vor Verehrerinnen kaum retten ... Ist schließlich dein Sohn."
Vegeta überhörte die letzte Bemerkung geflissentlich. Sein Trunks, sein kleiner Trunks und eine Freundin? Das war doch nicht möglich! "Aber, er ist doch erst 16!", rief er als würde das alles erklären.
"Na und?", Bulma war mittlerweile bei seiner Schulter angelangt, ließ sich aber nicht von seinem beinahe entrüsteten Einwurf beirren, "Ich war auch 16 als ich mit Yamchu zusammen gekommen bin ..."
Auch wenn es längst vorbei war, verspürte Vegeta doch immer noch einen kleinen Stich im Herzen, wenn er daran dachte, dass seine Bulma mit diesem Wüstenräuber 15 Jahre zusammengewesen war. 15 Jahre ... Sie beide waren jetzt auch schon fast so lange zusammen. Würde sie dann auch mit ihm Schluss machen? Vegeta wusste zwar nicht, wie es zu der Trennung von ihr und Yamchu gekommen war, aber er zweifelte nicht im Mindesten daran, dass sie ihn verlassen hatte und nicht umgekehrt.
Bei genauerer Betrachtung war ihm natürlich bewusst, dass sie ja noch zwei Kinder hatten ... Das war allerdings keine Sicherheit, dass Ehen nicht geschieden wurden - zumal sie beide nicht einmal verheiratet waren.
Yamchu und Bulma waren fünfzehn Jahre ein Paar gewesen und hatten keine Kinder gehabt, er, Vegeta, aber hatte bereits einen Sohn gehabt, bevor er mit ihr richtig zusammen gekommen war. Diesem "Unfall" verdankte er sehr viel. Ja, genau genommen war Trunks nur ein Unfall gewesen - gewissermaßen ein Verkehrsunfall -, nicht geplant. Doch hätte es zu keinem besseren Zeitpunkt passieren können. Vielleicht war es gar kein Unfall gewesen ... Vielleicht ...? *Ach was!*
"... Vielleicht hat er ja auch gar keine Freundin", beendete Bulma ihren Satz.
"Hm ... Vielleicht ..."
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"Was ist das denn?", fragte Vegeta sich laut. Er wollte das Speziallabor ein zweites Mal unter die Lupe nehmen, da er sich nicht sicher war ... Zwar hatte er etwas gehört, wollte Bulma aber lieber noch nichts erzählen, da er eben noch nichts Konkretes wusste.
Jetzt stand da ein kugelförmiges Objekt auf dem Labortisch. Es glänzte silbern und hatte an drei Seiten Beine, dass es nicht wegrollen konnte. Rund um die Achse war ein halbes Dutzend Lämpchen angebracht, die plötzlich in Aktion traten.
"Nein!", rief Vegeta verwirrt, er war doch gar nicht angekommen. Nach einer kurzen, ebenfalls kontaktlosen Inspektion, entdeckte er einen Druckknopf, der mit 'Off' verziert war. Er musste keinen Magister in Ingenieurwesen haben um zu wissen, dass man das Gerät da abschalten konnte ... und das tat er dann auch.
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"Das kommt ja wohl überhaupt nicht in Frage!", rief Kuririn aus und wandte sich dann an seine Frau. "Hast du gehört, was Marron, deine 14jährige Tochter!, vorhat?"
"Sie will mit Trunks ins Kino." C18 sah gar nicht auf, sondern las weiter in ihrem 'Schöner wohnen mit Stil'.
Kuririn kippte die Kinnlade runter und Marron grinste. "Du ... du weißt davon?", fragte er ungläubig.
"Klar", gab C18 unbekümmert zurück, "Er ist doch'n netter Junge."
"Ja, aber ...", Kuririn fand nicht die richtigen Worte, "... aber ... Wieso weiß ich nichts davon? Wie lange gehen die zwei schon miteinander ... aus?"
"Sechs Wochen."
"Was?" Kuririn war geschockt. Sechs Wochen?! Er hatte nichts mitbekommen. Was war er bloß für ein Vater, der nicht wusste, wo seine Tochter war?! Aber das würde sich ändern.
"Na meinetwegen ...", sagte er in Marrons Richtung. Zu spät, sie war schon weg. Jedenfalls wusste Kuririn jetzt wo sie war. Immerhin etwas. "Dieses rebellische Benehmen hat sie sicher nicht von mir!", wies er seine Frau hin.
"Soll heißen ...?"
"Ähm ... Na ja, also ... An dir gefällt mir diese wilde Seite besser. Das musst du doch verstehen!", versuchte sich Kuririn rauszureden. Er versuchte schließlich nur, seine Tochter zu schützen.
"Sie wird erwachsen. So einfach ist das ..." C18 hob kurz den Kopf und las anschließend weiter.
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"Erst wenn er fertig ist, werden wir sehen, ob es funktioniert hat", erklärte Bulma überflüssigerweise. "Sechs Monate Arbeit und erst am Ende wird sich zeigen, ob es etwas gebracht hat."
Einen Moment lang hing sie ihren Gedanken noch nach, dann arbeitete sie weiter. Ihr Vater und Professor Kashikoi taten es ihr gleich.
Bulmas Aufgabe war ein komplettes Programmsystem zu entwickeln, dass die Grundpersönlichkeit des Androiden bilden sollte, die selbstverständlich weiterentwickelbar war. Er würde seine eigenen Entscheidungen treffen und daran wachsen, so jedenfalls war die Vorgabe.
Mr. Briefs war mit der Konstruktion des Körpers betraut und Professor Kashikoi widmete sich der Feinarbeit, dazu zählten Hände und vor allem der Kopf inklusive Gesicht.
Ohne jede Vorwarnung ging auf einmal ein Beben durch das Labor. Rasch hielt Bulma den Monitor, der bereits bedrohlich wankte, fest.
"War das ... ein Erdbeben?", fragte Professor Kashikoi, der kurzfristig das Gleichgewicht verloren hatte, jetzt aber wieder gerade stand.
"In unserer Gegend?", warf Professor Briefs ein. "Nicht, dass ich mich erinnern könnte, dass wir je so etwas hatten."
"Habt ihr es nicht gespürt?", fragte Bulma. "Das Epizentrum war auf unserem Grundstück, ganz sicher!"
Vielleicht hatte Vegeta ja die Besenkammer in die Luft gejagt.
"Ich seh' mal nach. Macht ihr einfach weiter, bin gleich zurück."
Damit verließ Bulma das Labor und machte sich auf die Suche nach Vegeta.
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"Wir haben ein Problem", stellte der Mann mit dem strohblonden Haaren sachlich fest und rückte seine Brille zurecht.
"Und das wäre?", fragte ein anderer Mann mit braunem Haar, dann wandte er sich seinem unliebsamen Begleiter zu: "Zieh' Leine! Du bist im Weg, merkst du das nicht?"
"He, lass ihn doch", ergriff wieder der Blonde das Wort. "Das hier ist wichtiger ..."
Zwei weitere Männer kamen hinzu und einer der beiden wurde von dem Blonden aufgefordert alle über die Geschehnisse der letzten Stunden aufzuklären.
"Das ist ja furchtbar!", stieß der dunkelhäutige Mann aus. "Weg? Einfach so? Aber wie ... wie konnte das passieren?"
"Tja, die letzte Komplettwartung ist doch schon etwas her", klärte der Vierte mit dem rotbraunen Schopf seine Freunde auf. "Irgendwie müssen sie es geschafft haben sich unbemerkt einen eigenen Ausgang zu schaffen."
"Wartet mal", warf der braunhaarige Mann ein. "Wenn sie nicht hier sind ... Wo sind sie dann?"
"Das ist der größere Teil des Problems", meinte der Blonde wieder. "Sie sind nicht mehr hier. Der 'Ausgang', den sie geschaffen haben, führt in eine andere Dimension."
"Dann müssen wir sie zurückholen. Und danach schließen wir das Loch, ganz einfach. Sonst entkommen noch mehr", warf der Rothaarige optimistisch ein.
"Wenn das so einfach wäre ... Aber wir müssen es versuchen. Gut, richtet alles her, in zwei Stunden geht es los."
"Will auch mit", meldete sich eine schrille Stimme.
"Du könntest uns vielleicht sogar von Nutzen sein", überlegte derjenige laut, der eindeutig der Kopf der Gruppe war.
Zwei Stunden später standen die fünf voll ausgerüstet vor dem Dimensionsloch, das sie noch schnell durch einen Schutzschild umgaben, damit kein weiterer durch konnte.
"Los geht's!", rief der Mann mit den rotbraunen Haaren und schritt voran in eine ihm unbekannte Welt.
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"Wie ...?" Ganz leicht hatte Vegeta die Taste berührt, da glitt er plötzlich durch das Gerät. Mit weit aufgerissenen Augen konnte er mit ansehen, wie die Kugel sich dematerialisierte und die entstehende Energie sich wellenartig ausbreitete. Von der Wucht - Vegeta stand unmittelbar vor dem Labortisch - ganz erfasst, wurde er zu Boden gerissen. So kurz er gedauert hatte, so schnell war der Spuk auch schon wieder vorbei.
Als Vegeta wieder auf die Beine gekommen war, war keine Spur mehr von der Kugel zu sehen.
Stirnrunzelnd wandte er sich zum Gehen, da lief ein Schauer über seinen Rücken. Keuchender Atem, leises Lachen und heiseres Flüstern.
"Was geht hier nur ab?", fragte sich Vegeta und trat auf den Flur.
Beinahe wäre er dann mit Bulma kollidiert.
"Hast du das gerade mitbekommen?", wollte er von ihr wissen.
"Ja, deswegen suche ich dich ja. Warst du das?"
"Nein, ähm, in gewisser Weise schon", gab er zu und erzählte Bulma ausführlich von den Ereignissen der letzten fünf Minuten.
"Das ist ja mehr als merkwürdig ..."
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"Wie lange noch?", quengelte der Braunhaarige. "Mir tun die Füße schon weh ... Wieso haben wir eigentlich kein Auto mitgenommen?"
"Weil das nicht durch das Portal ging", antwortete der Blonde. "Ah ... Wir sind gleich da. Da ...", er zeigte auf einen igluförmigen Gebäudekomplex, "... Da ist es. 'Capsule Corp.' Klingt nach einer Firma. Wir sollten so wenig Aufsehen wie möglich machen."
Die Gruppe näherte sich langsam der C.C. Ein schmaler Kiesweg führte zu dem Hauptgebäude. Anders als in New York gab es hier scheinbar keine Gartenzäune, dass es sich für die Fünf nicht ganz wie Hausfriedensbruch anfühlte.
"Was machen wir jetzt?" Unschlüssig war der Rothaarige vor der Tür stehen geblieben und sah seine Begleiter fragend an. "Wir können doch nicht einfach einbrechen."
Der kluge Kopf überlegte rasch und fasste dann einen Entschluss: "Am besten, wir sagen ihnen gleich die Wahrheit. Deswegen sind wir schließlich hier. Würdest du bitte läuten?"
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"Sehr merkwürdig ...", murmelte Bulma noch als es plötzlich an der Haustür läutete. "Wer das wohl ist?"
Vegeta versuchte die Auren der unangemeldeten Besucher zu analysieren, aber das war nicht möglich. Nicht, dass sie keine Auren hatten, doch diese waren anders als die normaler Menschen. Alarmiert folgte er Bulma zur Haustüre und fing sie kurz vorher ab.
"Lass mich ...", flüsterte er und öffnete die Türe schwungvoll.
Bulmas Augen weiteten sich und sie begann zu stottern. "Aber ... aber ... das sind ja ..."
"Kennst du die etwa?", fragte Vegeta erstaunt.
"Ähm ... Hallo! wir sind hier, weil ...", wollte der dunkelhäutige Mann eine Erklärung abgeben, aber Bulma unterbrach ihn, als hörte sie ihn gar nicht.
"Das sind die 'Real Ghostbusters'! Die kenn' ich aus dem Fernsehen." Bulmas Stimme überschlug sich fast.
Der Blonde runzelte die Stirn und rückte seine Brille zurecht. Was redete diese Frau mit der unmöglichen Haarfarbe da von Fernsehen?
"Wenn ich mich vorstellen dürfte ..."
"Du bist Egon", rief Bulma schon dazwischen. "Das ist Peter, Winston, Ray und du", sie deutete nacheinander auf den Braunhaarigen, den Dunkelhäutigen und auf den Mann mit dem rotbraunen Haar und jetzt war sie bei dem grünen, schleimigen, fliegenden Etwas angelangt, "du bist Slimer, hab' ich Recht?"
"Ja! Slimer, das bin ich!", kreischte der Geist aufgebracht. "Woher weiß sie das, Peter?"
"Woher soll ich das wissen", fragte dieser genervt. "Frag' sie doch selbst!"
"Vielleicht gehen wir besser rein", schlug Vegeta vor, der das Geschehen bis jetzt recht teilnahmslos verfolgt hatte.
"Gute Idee", pflichtete Bulma ihm bei. "Ach ja, wie unhöflich von mir! Mein Name ist Bulma und das", sie zeigte auf Vegeta, der bereits voran ins Wohnzimmer ging, "das ist Vegeta."
"Sollen wir mitgehen?", fragte Winston flüsternd in Egons Richtung.
"Hm. Das sind definitiv keine Geister ... Folgen wir ihnen", gab dieser zurück.
Nachdem die Gruppe es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht und Mrs. Briefs ihre willkommenen Gäste mit Eistee versorgt hatte, erzählte Egon von dem Grund des Besuchs.
"Dann sind das wirklich Geister, die im Speziallabor spuken", wunderte sich Bulma. "Ich hatte es ja vermutet, aber ... Geister? Das kommt eben nicht alle Tage vor."
"Bei uns in New York schon", informierte Winston sie.
"Im Fernsehen gibt es so einiges ...", Bulma wandte sich an Vegeta, "Du kennst das sicher. Bra singt doch immer das Titellied ... 'When there's something strange in the neighborhood ...' Erinnerst du dich?"
"Ja, stimmt ..."
"Was redest du die ganze Zeit von Fernsehen? Ich kapier' das nicht ...", beschwerte Peter sich.
"Ganz einfach", Bulma sah auf die Uhr, erkannte, dass es genau die richtige Zeit war und zappte das Gerät an, "Seht ihr?"
"Aber, das bin ja ich", war Slimer begeistert und auch Peter und Ray waren fasziniert.
"Hoch interessant", bemerkte Egon und strich nachdenklich über sein Kinn. "In dieser Dimension existieren wir scheinbar nur als Trickfilmfiguren."
"He, das war letzte Woche!", meinte Winston dann.
Vegeta knipste das TV-Gerät wieder aus und fragte: "Ihr seid also hier um uns von diesen Geistern zu befreien, richtig?"
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Das war es! Gut, dass er so gute Ohren und eine Kombinationsgabe hatte. Der 'Schwachpunkt' war ausfindig gemacht worden. Ohne jede Reue oder schlechtes Gewissen würde er sich das nun zu Nutze machen. Hoffentlich machte ihm nur niemand einen Strich durch die Rechnung ... Jetzt, da er schon so weit gekommen war, konnte er das wahrlich nicht mehr gebrauchen. Er mahnte sich zur Geduld. Seine Chance würde noch früh genug kommen und dann würde er sich revanchieren, dass sie es nie mehr vergaßen! Was für ein Plan ... doch jetzt hatte er noch etwas anderes zu tun.
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"Das ist ja interessant ...", Bulma besah sich die quaderförmige Falle genauer, "Man muss da nur auf das Pedal treten ... Und das ...?"
"Damit werden die Plasmaemissionen gemessen", gab Egon bereitwillig Auskunft. Endlich einmal jemand, der sich für Technik und Wissenschaft interessierte. "Hinter dieser Tür", sie waren mittlerweile vor dem besagten Labor angelangt, "wird eindeutig übernatürliche Präsenz angezeigt."
Er gab seinen drei Kollegen - Slimer versteckte sich derweil hinter Bulma - die Anweisung sich bereit zu machen. "Ihr bleibt hier", sagte er zu den anderen drei gewandt.
Vegeta wollte etwas erwidern, aber Bulma meinte nur, dass sie darin Experten wären und wüssten, was sie taten. "Wir wären ihnen nur im Weg."
Peter wollte die Tür öffnen, doch es geschah nichts - sie schien wie abgeschlossen.
Winston und Ray machten sich bereit die Tür einzutreten. Mit voller Wucht warfen sie sich dagegen. Wiederrum gab sie nicht nach.
"Tolle Experten", spöttelte Vegeta amüsiert. "Kriegen nicht mal die Tür auf. Was soll ich dazu noch sagen?"
"Willst du es mal versuchen, 1000-Volt-Kopf?", wollte Peter wissen.
"Oh-oh", Bulma schwante Böses und sie versuchte schnell zu retten, was noch zu retten war. "Aber nur die Tür, bitte, ja?!"
Vegeta ließ Peter nicht aus den Augen während er seinen rechten Arm hob und damit auf die Tür zielte. Bulma brachte sich und ihre vier restlichen Besucher in sichere Entfernung. Ganz langsam bildete Vegeta in seiner Handfläche einen Kiball und ließ ihn wachsen. Dann ließ er ihn wieder auf einen Durchmesser von fünf Zentimeter eingehen und schoss. In Sekundenbruchteilen zerfiel die Tür in seine Einzelteile, und zwar - und darüber war Bulma besonders froh - nur die Tür.
Peter war ziemlich blass geworden und starrte mit großen Augen zu dem nunmehr leeren Türrahmen.
Egon, Winston und Ray staunten auch nicht schlecht. War das etwa ein Mensch oder ...? Die Frisur war ja wahrlich schon außergewöhnlich, aber das gerade ...
Langsam senkte Vegeta seinen Arm wieder und tat dabei so als wäre nichts gewesen.
Durch die Explosion alarmiert kamen nun Bulmas Eltern und Professor Kashikoi herbeigeeilt.
"Oh Gott! Das Labor!", Professor Briefs war sichtlich geschockt.
"Keine Sorge, Dad", beruhigte Bulma ihn. "Wir haben hier zwar ein kleines Problem, aber ..."
"Oh, da würden wir hier nur stören, oder?", unterbrach Mrs. Briefs
"Es könnte tatsächlich etwas gefährlich werden, diese 'Parasiten' loszuwerden", gestand Winston.
Professor Briefs, der die Ghostbusters für Kammerjäger hielt - das vor allem dank ihrer Aufmachung - schlug seinem Projektpartner vor, die Arbeit zeitweilig in dessen Labor zu verlegen. Da würden sie auch ungestört sein.
"Wie lange werdet ihr denn brauchen, Liebes?", fragte Bulmas Mutter.
"Solange es dauert, könnt ihr bei mir wohnen", erklärte sich Professor Kashikoi bereit. "Platz hab' ich ja genug ..."
"Trunks und Bra", warf Mrs. Briefs zögernd ein, "sind noch in der Schule und ..."
"Die beiden übernachten heute bei Gohan und Videl, vergessen?", erwähnte Vegeta.
Kurze Zeit später hatten die beiden Professoren und Mrs. Briefs alles Notwendige gepackt. Das waren, neben Kleidung, selbstredend die bisherigen Forschungsergebnisse.
Nun standen die Geisterjäger vor dem Eingang zum Labor, gespannt beobachtet von Bulma, Vegeta und Slimer. Das Innere des Raumes lag im Dunkeln, obwohl Vegeta sich nicht erinnerte, die Jalousie zugemacht zu haben.
Einer nach dem anderen schien vom Dunkel des Labors verschluckt zu werden.
"Peter!", schrie Slimer und flog den Ghostbusters hinterher. Bulma versuchte noch ihn zu stoppen, doch es war bereits zu spät.
"Wir sollten unter allen Umständen draußen bleiben!", rief sie dem kleinen Geist nach und befolgte ihre eigenen Worte nicht, indem sie Slimer folgte.
"He!", Vegeta hatte einen Moment nicht aufgepasst und war plötzlich allein. Er konnte gerade noch eine türkise Haarsträhne verschwinden sehen, "Bulma ..."
Dann durchbrach auch Vegeta die unsichtbare Barriere ins Labor. Als er sich umwandte war der Ausgang verschwunden.
"Na bestens!" Vegeta konzentrierte sich, konnte Bulmas Aura aber nicht aufspüren. Nach fünf Minuten gab er es vorläufig auf und schenkte seine Aufmerksamkeit der Umgebung, die ganz anders war als er sie von vorher in Erinnerung hatte. Weite Ebene, kein Ende in Sicht, weder in Form einer Wand noch einer Decke. Wenigstens der Fußboden war noch vorhanden. Was sollte er jetzt tun? Stehen bleiben und warten? Dann wäre er wenigstens beim Ausgang ... Falls der überhaupt da war. Bulma und dieser schleimige Geist waren nur einen Augenblick vor ihm eingetreten und konnten unmöglich so schnell verschwunden sein. Vielleicht änderte sich die Gegend hier ständig.
Kurz entschlossen schlug Vegeta eine Richtung ein und achtete auf jedes Geräusch und jede Bewegung. Im Augenwinkel registrierte er schließlich eine Aktivität.
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"Da bist du ja", keuchte Bulma ganz außer Atem, aber froh, ihren kleinen Schützling endlich wiedergefunden zu haben. Ein Glück, dass er fluoreszierend im Dunkeln war. "Wir sollten draußen warten, erinnerst du dich?"
"Ja", antwortete der Geist etwas zerknirscht. "Ich wollte zu Peter ..."
"Schon gut, Kleiner." Bulma sah sich um. "Hast du Peter und die anderen schon gefunden? Hier ist es unheimlich und ich will so schnell wie möglich wieder weg."
Slimer sah sich in alle Richtungen um und wählte dann zielstrebig eine aus.
"Bist du dir sicher, dass wir sie dort finden?", zweifelte Bulma noch.
"Ich glaube schon. Kann sie nicht gut fühlen ... Die Geister stören mich sehr ..."
"Na, dann bin ich ja beruhigt ..."
Bulma konnte nicht sagen, wie lange sie gelaufen waren, bis sie Stimmen hören konnten.
"Wir nähern uns dem Zentrum der negativen Energie", ertönte Egons Stimme und einige Augenblicke später waren er und die restlichen Geisterjäger auch zu sehen.
"Peter", rief Slimer und schoss auf diesen zu.
"Igitt!", Peter war nun über und über mit grünem Schleim beschmiert, "Haltet ihn mir vom Hals, bevor ich mich vergesse!"
"Komm her, Kleiner", nahm ihn Bulma wieder in ihre Obhut.
"Was macht ihr zwei eigentlich hier?", wollte Winston wissen. "Das ist zu gefährlich! Wir kommen hier erst raus, wenn wir die Geister eingefangen haben ... und das kann dauern."
"Ist Vegeta auch hereingegangen?", fragte Egon, der die Situation abzuschätzen versuchte, in Bulmas Richtung.
"Nein."
OOO
Vegeta wandte sich der Bewegung zu, die sich langsam aus der Dunkelheit schälte und Gestalt annahm.
"Bulma!", rief er als er sie endlich erkannt hatte, und lief auf sie zu. "Was machst du hier?"
"Ah, Vegeta!", stieß sie erleichtert aus. "Ich hatte schon befürchtet, mich verlaufen zu haben. Hast du Slimer irgendwo gesehen?"
"Das grüne Ding? Nein! Bist du wegen dem ins Labor gegangen?"
"Wegen was wohl sonst?"
"Was ist denn das für eine Antwort?"
"Was bist du auf einmal so gereizt?"
"Warum ich gereizt bin, fragst du? Warum wohl?!"
"Muss ich raten?"
"Du gehst einfach ohne mich in diese Löwenhöhle und suchst nach einem entlaufenen Geist! Na, was wird wohl gewesen sein?!"
Bulma schluckte und sah Vegeta schuldbewusst an. "Du hast dir Sorgen gemacht ... um mich?!"
"Nein, um den Geist ... Natürlich um dich, verdammt!"
... Peinliches Schweigen ...
"Lass uns die anderen suchen", durchbrach Vegeta endlich die Stille.
"Gut. Ich kam aus dieser Richtung", Bulma deutete hinter sich, "du von dort", sie zeigte hinter Vegeta, "also ... gehen wir da lang", wählte sie die goldene Mitte. Einige Zeit liefen sie wieder schweigend nebeneinander her, bis sie einen hellen Schrei wahrnahmen, der sich verdächtig nach Bulma anhörte.
"Was ...?", brachte Vegeta die Frage auf den Punkt und sah sich Bulma unverwandt an, die wiederum ihn mit einem verwirrten, ja, entsetzten Blick bedachte.
"Geister, was?", murmelte Vegeta und fasste ihre Handgelenke bevor sie sich ihm entziehen konnte.
"Was soll das?", wollte Bulma wissen und versuchte sich verzweifelt aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los! Zuerst machst du dir Sorgen um mich und jetzt das?! Soll das ein Witz sein? ... He! Ich rede mit dir! Antworte gefälligst!"
Bulma war schon ganz rot im Gesicht, aber Vegeta machte keine Anstalten, sie jetzt gehen zu lassen.
Hatte er sich zuvor verhört oder war das wirklich Bulmas Stimme gewesen, die geschrieen hatte? Wenn das aber Bulma gewesen war, wer war dann die Frau, die er noch immer festhielt? Vielleicht war das ja ein Trick dieser Geister. Konnten sie sich gar in irgendwelche Menschen verwandeln und ihn so in die Irre führen? Besser wäre es, er hörte nicht auf das, was Bulma ihm auch immer sagte und überzeugte sich selbst davon, wer oder was da so gut Stimmen imitieren konnte. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Vegeta in die Richtung in Bewegung, aus der er den Schrei hatte dringen hören, und zog Bulma mit sich. Je näher sie dem Ursprungsort kamen, desto deutlicher zeichneten sich die fünf Menschen und das eine fliegende Etwas ab. Fünf der sechs Personen hatte Vegeta erwartet und auch die letzte war nicht ganz überraschend.
"Nanu", hauchte Bulma und deutete mit einem Kopfnicken zu der Gruppe hinüber. "Das bin ja ich ..."
OOO
"Irgendetwas stimmt hier nicht", murmelte Egon mit einem Blick auf seinen Radar. "Laut Messwerten nähern wir uns dem Zentrum, aber ..."
Das war mehr als seltsam. Seitdem Bulma und Slimer zu ihnen gestoßen waren, änderten sich die Daten permanent. Fast schien es so als würde die Messung von irgendwo gestört. Aber das war unmöglich, es sei denn ...
"Lass mich mal", verlangte Bulma und versuchte Egon das Messgerät zu entwenden.
OOO
"Ah! Lasst mich los!" Egal wie sehr Bulma auch zappelte, Winston und Ray hielten sie fest. "Was soll das jetzt? Ich hab' doch nur seh'n woll'n, ob mit dem Radar 'was nicht stimmt!"
Egon betrachtete die strampelnde Frau eingehend und sortierte seine Gedanken. Er war schon einigen Chamäleon-Geistern auf den Leim gegangen, aber dieser hier - falls es denn einer war - war geradezu perfekt. Warum sollte der Radar verrückt spielen, wenn nicht, weil sie ein Geist war? Sie hatte gesagt, sie wollte den Radar überprüfen. Stimmte das? Wenn sie die richtige Bulma war, würde sie so den raschesten Weg nach draußen suchen. War sie aber ein Geist, würden sie das Gerät niemals wiedersehen und das wäre gleichbedeutend mit einer ewigen Gefangenschaft in dem Labor. Das Risiko war demnach zu groß und Egon ging schon immer gern auf Nummer Sicher.
"Ich habe Grund zu der Annahme, dass du nicht Bulma bist", nannte er das Problem beim Namen.
Die Angesprochene riss die Augen auf und stotterte: "Was? Ich ... Wer soll ich denn sonst sein, hä?"
"Ein Geist."
"Ein Geist? Aber klar doch! ... Wie soll ich beweisen, dass ich ... kein Geist bin?"
"Das wird sich von selbst zeigen. Zuerst müssen wir nur sicher gehen, dass du überhaupt ein Geist sein kannst ..."
"Wie? Was soll das schon wieder heißen?"
"Nun, spätestens wenn uns eine zweite Bulma über den Weg läuft, wissen wir, dass einer von euch nicht echt ist ..."
"Damit kann ich dienen", ließ sich Vegetas Stimme vernehmen.
"Das ist doch nicht möglich", murmelte Bulma, die noch immer von ihm mitgezogen wurde. Vegeta studierte die zweite Bulma genauer und seine 'Gefangene' nützte die Gunst des Augenblicks, riss sich los und lief in Winstons Richtung. Kurz darauf standen sich die beiden Frauen gegenüber.
"Lasst mich schon los!", verlangte die erste und Winston und Ray traten tatsächlich einen Schritt zurück.
"Als würde ich in einen Spiegel sehen", flüsterte die andere Bulma.
"Nicht wahr? Aufregend, nicht? Aufregend und neu und was weiß ich noch alles. Es ist doch immer dasselbe ...", sie lehnte sich noch etwas weiter vor, "Soll ich dir etwas verraten?"
"Nicht nötig", gab die Echte flüsternd zurück.
"Dann eben nicht ...", meinte sie achselzuckend und packte im nächsten Moment nach den Schultern ihres Gegenüber. "Mitkommen tust du trotzdem."
Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.
"Bulma!", versuchte Vegeta sie zurückzurufen. "Ausgezeichnet."
Er hatte also die echte Bulma gehabt. Und jetzt ...? Im Nullkommanichts hatte er Egon am Kragen gepackt und schüttelte ihn sacht.
"Wo ist sie? Gnade dir mein sonniges Gemüt, wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst!"
"Also ...", Nachdem Vegeta ihn runtergelassen hatte, richtete Egon erst sein Hemd, "Ich bin mir nicht sicher ... Aber ich befürchte, sie ist jetzt im Zentrum."
"Das Zentrum ... Welche Richtung?"
Egon las die Information an dem Gerät, das nun wieder einwandfrei funktionierte, ab und deutete geradeaus.
Da sie jegliches Zeitgefühl verloren hatten, wussten sie nicht, wie lange sie gegangen waren, bis die Gegend plötzlich Gestalt annahm. Zunächst zeichneten sich nur vereinzelt felsige Umrisse am Horizont ab, dann wurde es zunehmend bergiger.
"Weshalb ist dieser Raum innen eigentlich so groß?", fragte Peter. "Schon wieder so eine Dimensionsverschiebung?"
"Scheint so", antwortete Egon. "Wenn wir nur wüssten, was die Veränderung hervorgerufen hat, dann könnten wir die ganze Sache verkürzen."
Vegeta wurde hellhörig. "Etwas von außerhalb hat das verursacht?"
Er hatte auf diese Kugel gedrückt, die dann verschwunden war. War das der Auslöser? Was sollte es sonst gewesen sein? Vegeta berichtete von dem Vorfall und ließ kein noch so kleines Detail aus.
"Sehr gut", meinte Winston. "Wenn das so ist, wissen wir wie wir die Dimensionsverschiebung sicher rückgängig machen können. Dann sind die Geister wieder in die Wand gesperrt und wir können sie einfangen."
"Wieso sind sie in die Wand gesperrt?", wollte Vegeta wissen.
"Die Messdaten geben Aufschluss darüber, dass hier mit einer speziellen Legierung gearbeitet worden ist", äußerte Egon. "Wahrscheinlich über die Wände, wie ich annehme. Damit hatten wir schon einmal zu tun. Der Nachteil dieses wirklich tollen Baustoffes ist seine Wirkung als Geistermagnet ..."
"Die Legierung der Wand hat die Geister angezogen?" Dann hatte es natürlich nicht viel gebracht, diese zu erneuern.
"Wir müssen uns jetzt beeilen."
"Warum? ... Nein, sag nichts! Weil der Aufenthalt im Zentrum der Geisterhöhle hier über kurz oder lang tödlich ist, hab' ich recht?"
"Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass weibliche Wesen gefährdeter sind ..."
"Sehr gut!"
Vegeta blieb auch nichts erspart. Jetzt war Bulma also schon wieder in Gefahr, weil er nicht aufgepasst hatte. Das erste Mal als er tot war, hatte sie sich mit Jin angelegt und ihr eigenes Leben riskiert. Leider musste Vegeta zugeben, dass letztendlich Kakarott die Situation gerettet hatte, aber sie und vor allem auch Trunks hatten ihr Bestes gegeben. Als sie zuvor vor dem Labor waren, war er so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte, wie Bulma ins Labor gegangen war. Was, wenn ihr jetzt etwas zustieß? Was täte er bloß ohne sein süßes Genie? Ohne sie wäre er gar nicht da, wo er jetzt war, sondern im Jenseits. Hoffentlich machte sie nicht dieselbe Erfahrung.
"Das ist es?", riss ihn Rays fragende Stimme aus den Überlegungen. Sie standen mittlerweile vor einer gut 30 Meter hohen und 110 Meter breiten Felsformation.
"Die Konzentration an Plasmaemissionen ist hier am höchsten", sagte Egon.
"Also, Ja", übersetzte Winston. "Wie kommen wir da rein?"
"Soll ich?", fragte Vegeta und positionierte sich vorsichtshalber schon mal.
Bevor er aber dazu kam eine Energieattacke abzuschießen, erzitterte der Erdboden und die Gesteinsmassen vor ihm stürzten ineinander. Die vier Geisterjäger und Slimer waren in ausreichendem Abstand und Vegeta selbst flog ein Stück in die Höhe um sich vor dem Geröll in Sicherheit zu bringen. Das Splittern der Felsen wurde immer lauter und bedrohlicher und bald erbebte auch die gesamte flache Ebene.
OOO
"Wer bist du?", versuchte Bulma Zeit zu schinden und sah sich aufmerksam um. Wenn sie sich nicht vollkommen täuschte, waren sie nun im Zentrum und das Teil, nach dem sie Ausschau hielt, sehr nahe.
Dauernd geriet sie in Schwierigkeiten und musste sich retten lassen, jetzt war Schluss damit. Von jetzt an würde sie die Dinge selbst in die Hand nehmen.
"Ich bin du!"
"Schwachsinn."
"Okay, ich bin Yuurei und du bist Bulma, nicht?"
"Mhm", murmelte sie abwesend, denn ihre Augen hatten etwas erspäht. "Wo sind wir hier?"
"In der Hauptzentrale, ich muss Meldung erstatten. Formalitäten, du weißt schon ..."
Yuurei führte ihre menschliche Gefangene in einen runden Raum mit kuppelförmiger Abdeckung. Dort fesselte sie sie an einen am Boden angewachsenen Stuhl fest und verschwand kurz darauf hinter einer der Türen, die Bulma sehen konnte. Bulma zerrte an ihren Fesseln, die so geschmeidig und fein gearbeitet waren, als wäre Hephaistos selbst an der Esse gestanden, doch nichts löste sich. Nachdem sich schon deutliche Striemen an ihren Handgelenken abgezeichnet hatten, gab Bulma die Variante der Flucht auf und suchte nach Alternativen. So nah und doch so fern schien der Ausweg. Wie lange dauerte wohl so eine 'Geisterkonferenz'? Wie sollte Bulma den wichtigen Schritt ausführen, wenn sie nicht einmal aufstehen konnte? Da hatte sie plötzlich einen Einfall. Kürzlich hatte sie das Rauchen aufgegeben, kaute aber noch eine Zeit lang auf Nikotinkaugummis, die sie für Notfälle immer bei sich trug. Und wenn das kein Notfall war ...
"Wo hab' ich den nur hingesteckt?"
Gott sei Dank war es die rechte Brusttasche ihres Arbeitsoveralls. Einige Versuche und Stoffkostproben später befreite Bulma ein Dragee aus der Packung und kaute es weich. Die restlichen Kaugummis waren zu Boden gefallen, so hatte sie nur einen Versuch zu treffen. Bulma atmete tief durch, konzentrierte sich und schoss ... daneben. Sie verfehlte ihr Ziel um gute fünf Zentimeter.
"Nein!"
Verzweifelt suchte sie nach einem anderen Schussobjekt, als sie das leise Knarren einer Tür vernahm. Die Versammlung war wohl vorbei. Bulma blickte an sich herab ... Eine Möglichkeit blieb ihr noch. Sie senkte den Kopf ...
Yuurei kam näher und nahm dabei eine andere Gestalt an - ihre eigene wahrscheinlich. Ihre Haare wurden länger und rot, das Gesicht schmaler und die Augen nahmen einen Braunton an ... und weiteten sich zusehends, als sie entdeckte, was Bulma gerade tat.
Diese feuerte erneut und dieses Mal traf das Geschoss mitten in sein Ziel und drückte den 'On'-Knopf der kugelförmigen Konsole nach unten.
Yuureis Schrei ging im Tosen und Bersten der Höhlenanlage unter und sie wurde - wie eine Unzahl weiterer Geister mit ihr - in die Decke gezogen und in der Speziallegierung gefangen gehalten. Bulma, deren Fesseln sich mit der Verabschiedung Yuureis aufgelöst hatten, konnte das Spektakel nicht wirklich genießen, da über ihrem Kopf alles einzustürzen drohte. So schnell sie konnte lief Bulma zu dem Gang, durch den sie gekommen war, doch der war bereits eingestürzt. Tränen der Verzweiflung in den Augen kehrte sie um und versuchte die Türen, deren Rahmen schon verschoben waren, aufzubekommen - vergeblich. Leider war sie nicht stark genug.
Bulma sackte in die Knie. Da hatte sie schon so viele Abenteuer erlebt und vor allem überlebt und sterben sollte sie in ihrem eigenen Labor? Das Grollen wurde lauter, aber Bulma wurde ganz ruhig, ihr Schluchzen verstummte ... Sie hatte aufgegeben, abgeschlossen mit ihrem Leben. Vor ihrem geistigen Auge erlebte sie die Höhepunkte ihres Daseins erneut. Sie sah ihre Freunde, Eltern, Kinder ... Vegeta. Ihn würde sie am meisten vermissen (Da sie ja durch den Höhleneinsturz sterben würde, wären die Dragonballs machtlos). Bulma hob langsam ihren Blick und stellte resigniert fest, dass ihr wohl nur noch ein paar Minuten blieben - wenn überhaupt.
"Adieu ..."
OOO
Wenige Minuten nur hielt das Beben an und dann zog sich der Raum auf seine originale Größe zusammen.
"Was ist passiert?", dachte Vegeta laut und sah sich im Labor um.
Das Messgerät schlug aus und Winston, Ray und Peter machten ihre Protonenstrahler bereit. Slimer brachte ein halbes Dutzend Geisterfallen in Stellung. Etliche Jahre als Ghostbusters hatten ein perfekt eingespieltes Team hervorgebracht. Nachdem auch der letzte Geist aus der Wand eingefangen war, atmete Egon durch. "Das war's!"
"Wo ist sie?" Vegetas Zustand wechselte von Unwissenheit zu böser Vorahnung und letztendlich Verzweiflung.
"Wer?", fragte Peter unbedacht und zuckte sofort danach schuldbewusst zusammen. Bulma! Die hatten sie glatt vergessen ...
"Eigentlich müsste sie hier sein", überlegte Egon.
"Was, wenn diese Geisterfallen da sie auch erwischt haben?", warf Vegeta unsicher ein.
"Das ist nicht möglich. Humanoide Wesen werden nicht erfasst."
"Wo ist sie dann geblieben?"
Egon gab es nicht gern zu, aber er wusste es nicht.
"Keine Ahnung?" Vegetas Stimmung näherte sich dem Tiefpunkt.
"Sie wäre nicht hier, wenn ...", meinte Egon zögernd. Winston, Ray und auch Peter wurde es unbehaglich.
"Wenn was?", bohrte Vegeta nach.
"Wenn sie ..."
"Nein!" Das konnte nicht sein, nein, das durfte nicht sein!
OOO
Bulma öffnete die Augen und sah sich so gut es ging um. Wo war sie hier gelandet? Jeder Knochen tat ihr weh und selbst ein schmerzhaftes Aufstöhnen wäre in ihrem Zustand undenkbar gewesen. Es war dunkel und sie lag zusammengekauert da. Gerade hatte sie sich noch aus der einstürzenden Höhle gerettet (Gut, dass Knöpfe so aerodynamisch waren, sonst hätte sie nie den 'On'-Knopf betätigen können) und jetzt war sie schon wieder isoliert. Ein Glück, dass sie ihren Arbeitsoverall getragen hatte, in dem sie stets ihren Laserschneider und anderes nützliches Werkzeug zu haben pflegte. In letzter Sekunde war es ihr gelungen, ein Loch in eine der Türen zu fräsen und dadurch zu entkommen. Danach wurde es dunkel. Sie war von einigen herabstürzenden Felsstücken getroffen worden, wurde aber nicht zu schwer verletzt.
"Was ist passiert?", hörte Bulma eine ihr wohlbekannte Stimme fragen und wunderte sich noch mehr, wo sie war.
Ihr Kopf begann zu dröhnen und sie stieß einen gequälten Laut aus, der im Lärm der Protonenstrahler unterging. Sie wollte sich bewegen, sich befreien, stieß aber immer wieder gegen eine Wand. Vorsichtig tastete Bulma sie ab ... eindeutig, eine Wand aus Holz. Wenn sie genauer hinsah, erkannte sie, dass es sich um Mahagoni handelte. Moment! Wenn sie etwas erkennen konnte, musste hier irgendwo eine Lichtquelle sein. Vorsichtig, keine heftige Bewegung riskierend, ließ sie ihren Blick nach links gleiten und blitzartig erkannte sie, wo sie war. Die hintere Seite ihres 'Gefängnisses' war nicht zu und so erhaschte Bulma einen Blick auf eine legierte Stahlwand und das darüber liegende Fenster.
Erneut ertönten Stimmen und langsam bahnten sich einige Tränen ihren Weg über Bulmas Wangen. Sie hatte überlebt, sie war nicht gestorben und Vegeta machte sich Sorgen um sie ... schon wieder. Aber sie war ja hier, sie musste sich nur noch zu Erkennen geben. Halb kriechend, halb robbend kam Bulma schließlich unter dem Labortisch hervor und sank kurz darauf erschöpft (und geräuschvoll) auf den kühlen Boden zurück.
Sechs Köpfe fuhren suchend herum und Vegeta war der Erste, der sie entdeckte.
"Bulma!", stieß er erleichtert aus, als sie ihn schwach anlächelte. Sofort war er bei ihr, hob sie auf und brachte sie - begleitet von besorgten Blicken - ins gemeinsame Schlafzimmer.
Bulma wurde sorgsam zugedeckt und Vegeta setzte sich an den Bettrand. Da wurde an die Tür geklopft und Egon verabschiedete sich im Namen der restlichen Ghostbusters rasch und wünschte Bulma noch eine gute Besserung. Dann waren sie und Vegeta wieder allein. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus der schweißfeuchten Stirn.
"Wie geht es dir?", fragte er.
"Gut, ich bin nur müde ...", murmelte Bulma, die schon fast entschlummert war. Nach ein paar Minuten schlief sie tief und fest und Vegeta wusch ihr Gesicht und ihre Arme (Der Overall hatte einiges abgekommen und nur in Resten überlebt). Danach legte er sich zu ihr und wurde auch bald selbst von der Müdigkeit übermannt.
OOO
Gute zwölf Stunden später erwachte Bulma durch ein Geräusch. Es war über Nacht ein Unwetter aufgezogen und nun donnerte und blitzte es ohne Maßen. Wärmesuchend kuschelte sie sich näher an Vegeta (Ihre zahllosen blauen Flecke und Schürfwunden schmerzten nicht mehr so sehr).
"Morgen. Gut geschlafen?", flüsterte er und erhielt zur Antwort ein Nicken.
"Ist jetzt alles wieder in Ordnung?", fragte Bulma leise.
"Ja", antwortete Vegeta. "Trunks und Bra waren kurz daheim und sind jetzt auf der Kame-Insel mit Kuririn und Co. Deine Eltern sind auch wieder da. Der Professor und Kashikoi sind schon wieder im Labor und arbeiten. Du aber, Aijin", er küsste sanft ihre Stirn, "bleibst noch liegen und ruhst dich aus, ja?"
"Ja", gab Bulma sich geschlagen. "Gute Nacht ..."
OOO
Fünf Monate vergingen, in denen die drei Wissenschaftler ihr Bestes gaben und den perfekten Androiden kreierten. Dem Bildungsausschuss blieb nichts übrig, als die Subventionsstreichung selbst zu streichen. Damit war wieder alles beim Alten. Der Cyborg wurde auf den Namen Jin II getauft und arbeitete freiwillig in Professor Kashikois Labor.
OOO
Es war der perfekte Zeitpunkt. Jetzt oder nie, hieß es. Der Ausdruck in ihren Augen würde die Doppelbelastung der letzten fünf Monate mehr als wett machen. Alles war vorbereitet und in die Wege geleitet worden und jetzt blieb ihm nur noch eines zu tun: Die Falle legen. Leise und zielstrebig schlich er die Gänge entlang, bis er bei seinem Ziel angekommen war. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter und betrat zum ersten Mal diesen Raum. Dann zog er den vorbereiteten Zettel aus seiner Tasche und legte ihn auf dem rechten Nachtkästchen ab. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Er war nicht mehr allein.
Vegeta hatte den Vormittag über sein Projekt perfektioniert und wollte die Ergebnisse nun in der Unterwäscheschublade verstecken. Überrascht blieb er im Türbogen stehen und musterte den Eindringling eingehend.
"Was machst du denn hier?", fragte er schließlich.
...
"Abgemacht." Die zwei Pläne ergänzten sich optimal.
OOO
"Wie?"
Mit einem Schlag war sie hellwach. Das war doch nicht möglich. War es denn schon Zeit zum Aufstehen? Sicher nicht! Wieso war es dann auf einmal so hell?
"Zwergin!", zischte sie zu ihrer Schwester, die gerade das Zimmer betreten hatte. "Mach das Licht aus! Du hast mich gerade aus einem super Traum gerissen. Jetzt will ich wissen wie's weitergeht, denn du hast mich bei der spannendsten Stelle geweckt."
Die Zwergin löschte schnell das Licht und kroch in ihr Bett. "Was hast du denn geträumt?", wollte sie dann wissen.
Ihre große Schwester seufzte kurz, erzählte in groben Zügen, worum es in dem Traum ging und schloss mit: "Und jetzt ist dieser Unbekannte mit Vegeta im Schlafzimmer und es scheint als würde Vegeta den anderen kennen."
"Könnte es dieser Jin sein?"
"Den hat Vegeta doch nie zu Gesicht bekommen. Ich frage mich, was die untereinander abgemacht haben. Der eine ist doch böse, oder etwa nicht?"
"Was, wenn der andere gar nicht Vegeta ist?"
"Daran hab' ich gar nicht gedacht. Wär' möglich, aber ich weiß nicht ..."
Eine Zeit lang hielt Schweigen an, bis die Zwergin wieder das Wort ergriff: "Gute Nacht ... Ach ja, erzähl' mir morgen, wie's ausgegangen ist."
"In Ordnung, Zwergin. Schlaf gut!"
OOO
Milde Nachtluft wehte durch das offene Fenster und erfrischte die erhitzten Körper Bulmas und Vegetas. Lange nach Mitternacht, als es ihr langsam zu kühl wurde, stand Bulma auf und schloss das Fenster. Auf dem Weg zurück zum Bett, trat sie auf etwas Raschelndes und sie stutzte. Sie bückte sich und hob das Stück Papier auf, das der Lufthauch wahrscheinlich verweht hatte. Da Bulma im Dunkeln des Zimmers nicht erkennen konnte, was da stand, knipste sie ihre Nachttischlampe an.
"Was ist los?", fragte Vegeta erschöpft, blinzelte ob der abrupten Helligkeit.
Bulma antwortete nicht, sondern starrte nur gebannt auf den Zettel zwischen ihren Fingern.
"Was hast du da?"
"Das ... das", stotterte sie und gab Vegeta einfach das Papier. Dieser überflog die Zeilen hastig und setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf.
"Von wem ist das?", wollte er verhalten wissen und wendete den Zettel. "Keine Unterschrift. Kennst du die Handschrift?"
"Nein", schüttelte Bulma den Kopf. "Aber wie kam das hier rein?" Sie sah sich besorgt um.
"Hier ist niemand", beruhigte sie Vegeta. "Sicher hat jemand es beim Fenster platziert."
Bulma nickte und kroch wieder ins Bett. Dann las sie die Mitteilung erneut:
'Samstag, 11 Uhr vormittags, Satan City, Holiday Inn - Hotelrestaurant, Tisch 7
Seien Sie pünktlich!'
"Was soll das sein?", fragte Bulma unsicher. "Ein heimlicher Verehrer?"
"Vielleicht."
"Soll ich hingehen? ... Samstag, das ist schon übermorgen ..."
"Du kannst ruhig gehen, aber nur mit mir, versteht sich."
"Danke."
Bulma war neugierig, wer ihr da diese Nachricht hatte zukommen lassen und was derjenige sich davon versprach. Es beruhigte sie zu wissen, dass Vegeta sie begleitete. Wer wusste schon, ob das nicht irgendein verrückter Besessener war oder so? Bulma nicht und deswegen war sie froh, Vegeta dabeizuhaben.
OOO
"Am Samstag schon?" Leises Schluchzen schwang in ihrer Stimme mit.
"Wurde auch langsam Zeit", scherzte die zweite Person.
"Ich weiß, aber ..."
"Schh ... schon gut! Wir dürfen sie nichts merken lassen, ja?"
"Ich weiß ... Ich freu' mich so."
"Es muss alles reibungslos ablaufen. Zeit haben wir nur um die drei Stunden ab 10 Uhr."
"Das wird knapp ... aber wir kriegen das schon hin."
OOO
Bulma stand fertig angezogen vor dem Badezimmerspiegel und richtete ihre Frisur. Sie trug ein pastellblaues Trägerkleid mit aufgestickten, weißen Blumen. Nachdem sie ihre Haare locker aufgesteckt hatte, schminkte sie sich noch dezent. Was würde sie wohl erwarten im Holiday Inn? Nur mit Mühe konnte sie das vorfreudige Kribbeln unterdrücken, das doch eigentlich völlig fehl am Platz war. Ein kurzes Klopfen ließ Bulma zusammenfahren. Sie riss sich zusammen, öffnete die Tür und trat aus dem Bad. Vegeta empfing sie mit gebührender Sprachlosigkeit, sah aber nicht minder atemberaubend aus in seiner nachtblauen Hose und dem marinefarbenen Hemd.
Er räusperte sich und meinte dann: "Wir sollten jetzt los."
Mit dem Gleiter flogen sie etwas über eine Stunde nach Satan City. Im Holiday Inn Restaurant wurden sie schon erwartet und zu Tisch 7 geführt. Doch kein geheimnisvoller Fremder wartete auf sie. Bulma sah sich fragend um, aber Vegeta schien das Ganze nicht zu stören. Erst als sie sein leichtes Schmunzeln bemerkte, gab Bulma die Suche nach Mr. X auf.
"Was soll das?", fragte sie. "Bist du das gewesen?"
Vegeta nickte, wirkte aber keineswegs schuldbewusst.
"Aber ... der Zettel?", stammelte sie. "Du hast das geschrieben?! ... Eine schöne Handschrift, muss ich schon sagen."
"Die Nachricht war sozusagen mein Meisterstück in Sachen Schreibkunst."
"Dann warst du also mein heimlicher Verehrer ...", murmelte Bulma.
Sie verbrachten eine schöne Zeit zu zweit in dem Restaurant. Allerdings aßen sie nicht viel, da Vegeta noch eine Überraschung in der C.C. erwähnte.
OOO
"Was ist es für eine Überraschung?", wollte Bulma hören.
"Ich verrate nichts", blieb Vegeta standhaft. "Außerdem erfährst du es ohnehin gleich."
Sie standen am Terrassenausgang zum hinteren Bereich des Garten. Bulma konnte es gar nicht mehr erwarten und zitterte vor Aufregung. Was hatte Vegeta sich da wohl einfallen lassen und warum war das alles so geheimnisvoll? Warum roch es leicht nach Torte, wenn doch keiner Geburtstag hatte? Und weshalb war sie noch nicht im Garten, wo sie alle Antworten auf ihre Fragen erhielte?
"Wenn du soweit bist, können wir", hörte sie Vegeta sagen.
Er öffnete die Tür. Was Bulma da sah, raubte ihr den Atem. Mit vielem, fast mit allem, hatte sie gerechnet, aber damit definitiv nicht. Ihre Eltern und alle ihre Freunde waren versammelt, sogar Goku (Mit Oob und dessen Familie) war gekommen. An den Seiten waren üppige Buffettische aufgebaut. Am nördlichen Ende des Garten war ein Blumenbogen angelegt worden und der Weg dorthin war mit den weißen Stühlen der Gäste gesäumt.
Bulma riss ihren Blick von dem regen Treiben los und sah Vegeta an, der sie abwartend und offensichtlich abwägend musterte.
"Auch deine Idee?", fragte sie flüsternd.
"Bedauerlicherweise muss ich zugeben, dass der Anstoß von Professor Kashikoi kam, der sich auf diese Weise noch einmal für Jin I entschuldigen wollte. Er hat alles organisiert ... Vorgestern hab' ich ihn aber in unserem Schlafzimmer überrascht, als er seine Nachricht verstecken wollte. Es blieb ihm nichts Anderes übrig, als mich einzuweihen ... Tja, und da sind wir jetzt ... Willst du?", fragte Vegeta hoffnungsvoll.
Bulma schluckte und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. "Ja!", wisperte sie schließlich und küsste ihn.
Alle Gäste fielen in den tosenden Beifall mit ein.
"Aber der Priester ...", warf Bulma ein.
"Beim Bogen", deutete Vegeta in ebendiese Richtung.
"Ich brauche doch noch ..."
"Das hat alles deine Mutter."
"Und wer ...?"
"Das ist Chichi."
"Und dein ...?"
"Ka ... Goku."
"Und wer ...?"
"Bra und Pan machen das."
"Damit ist an alles gedacht, was?"
"Ja ... Wollen wir?"
Vegeta bot Bulma den Arm an und sie hakte sich unter.
OOO
"Wieso hat Bulma gewusst, dass sie den 'On'-Knopf drücken musste?"
"Weil Vegeta ihr ja erzählt hat, er hat auf 'Off' gedrückt. Und da sie ja ein kluges Köpfchen ist, hat sie gewusst, dass, wenn sie diese Dimensionsverschiebung umkehren will, sie den anderen Knopf drücken muss."
...
"Dann haben Bulma und Vegeta im Garten der C.C. geheiratet. Die Flitterwochen haben sie auf irgendeiner Südseeinsel verbracht, die auch der Kashikoi gesponsert hat ..."
"Er hat ja auch Jin gebaut, der Vegeta umgebracht hat", entgegnete die Zwergin.
"Warum wolltest du eigentlich, dass ich dir das alles erzähle? Normalerweise stehst du doch nur auf deinen Billy-Idol-Verschnitt ...", fragte sie ihre Schwester.
"Hm ... Weiß nicht. Es war irgendwie ... ein Zwang. Ich musste dich das fragen. Unheimlich ... Irgendwie hab' ich jetzt auch das Gefühl, belauscht zu werden ..."
Der Zwergin lief ein Schauer über den Rücken und ihre Schwester meinte kopfschüttelnd, dass sie eine lebhafte Fantasie hätte.
*Einfach lachhaft ...*, dachte sie. Seltsamerweise gelang ihr das nur nicht. Sie schluckte trocken und sah sich, nachdem die Zwergin das Zimmer verlassen hatte, nach versteckten Wanzen um.
"Was ...?", flüsterte sie zweifelnd und besah sich ein knopfgroßes Ding, das im Lampenschirm versteckt war.
Sie ließ es auf den Boden fallen und trat dann ...
Owari
