Anm: Ganz kurz, ich weiß nicht, wie weit ich in diesem Kapitel vorgreife, aber: die Namen Fedors und Shu-Thalia gehören mir!!! Die Träger sind Teil von Sea Quest, aber da sie nie einen Namen hatten, haben sie die von mir erhalten, die aus einer meiner eigenen Geschichten stammen. Das ist mir einfach nur wichtig vorher klarzustellen.

Irgendwie treffe ich die Charaktere nicht ganz, ziemlich ärgerlich. Delfin mit f ist total doof. Gruß an die Rechtschreibschlaumeier, die sich das ausgedacht haben.

Vielen lieben Dank für dein Review.Yvanne. Im Gegensatz zu dir kann ich mir meine Sea Quest Episoden nicht ansehen, weil unser Videorecorder zur Reparatur ist. Außerdem habe ich die Befürchtung, dass meine Kassetten nicht mehr so ganz in Ordnung sind. Dabei brauche ich die ein oder andere Episode noch zum Schreiben. ^^ Keine Sorge, vorerst schreibe ich auf alle Fälle weiter. Nach der Geschichte hier habe ich noch Stoff für mindestens drei weitere.

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"Sie haben unser Flottenschiff friedlich der Allianz übergeben?", schrie McGath den vor ihm sitzenden Captain Hudson an. Der ließ sich jedoch nicht von der Wut des Generalsekretärs der UEO beeindrucken.

"Bei allem Respekt, Sir, aber wir hatten keine andere Wahl. Diese Männer hätten die Mannschaft getötet. Dann hätten die auch das Ding bekommen, was einmal Wolenczak war. Wie ich die UEO kenne, wäre das ein herber Verlust für sie gewesen."

Das brachte zumindest ein wenig Einsehen bei McGath. "Trotzdem bin ich höchst unzufrieden. Wissen sie wie ich nachher vor den einzelnen Stabschef da stehe? Meine Berater drängen mich zu einer radikalen Aufrüstung unserer Flotte."

"Eine Taktik, die durchaus sinnvoll ist.", meinte Hudson.

"Um die Sea Quest mit Gewalt zurück zu holen und dabei mehr Menschenleben zu gefährden als notwendig.", erhob Nathan Bridger Einwände. Er saß bisher unbeteiligt auf der Couch im Büro des Generalsekretärs.

McGath seufzte auf. "Wir müssen uns jetzt ganz genau überlegen wie wir in diesem Fall vorgehen können. Ich werde mit unserer technischen Abteilung reden, vielleicht können die von außerhalb die Kontrolle über die Sea Quest zurückgewinnen und das Boot wieder in den heimatlichen Hafen bringen."

"Und wenn nicht?`", Hudson legte seinen Kopf schief.

"Dann sehe ich mich leider gezwungen, den Befehl zur Zerstörung der Sea Quest zu geben. Bis dahin werden sie und ihre Crew auf der Herakles die weiteren Befehle abwarten." Dem Generalsekretär fielen seine Worte nicht leicht.

"Ist das nicht eines von den neueren Booten? Ich dachte sie befinden sich noch in der Testphase.", fragte Bridger, der aufstand und zum Schreibtisch McGaths ging.

"Für jemanden, der nicht mehr aktiv im Dienst ist, sind sie außerordentlich gut informiert. Zu meinen Bedauern sogar zu gut. Sie hätten uns früher warnen sollen, Nathan. Die Sea Quest hätte diesen Barbaren nicht in die Hände fallen dürfen.", sagte McGath.

"Niemand bedauert es mehr als ich, das wissen sie."

"Herr Generalsekretär." Captain Hudson erhob sich von seinem Stuhl. "Wenn das alles wäre, würde ich jetzt gerne meine Mannschaft über unsere neuen Befehle Boot informieren."

"Sobald sich etwas ergibt, werde ich mich umgehend mit ihnen in Verbindung setzen, Captain."

Hudson verließ das Büro, anscheinend nahm der Generalsekretär an, dass auch Bridger gehen würde, aber der rührte sich nicht vom Fleck. McGath hatte gerade vor gehabt, sich einigen Unterlagen, die auf dem Tisch vor ihm lagen zu widmen. "Es geht um Wolenczak?"

Bridger ließ sich auf dem Stuhl nieder, der vor wenigen Minuten noch von seinem Nachfolger besetzt worden war. "Ich würde gerne wissen, was sie in dieser Angelegenheit unternehmen wollen."

"Desertation."

"Das können sie nicht machen! Er ist kein Soldat."

"Seine Personalakte sagt etwas anderes. Wir wissen nicht, wann dieses Ding hierher kam, aber sollte es wirklich so sein, dass der echte Wolenczak aus Fleisch und Blut irgendwo auf diesem Planeten herumläuft und eine Maschine an seiner selbst die Arbeit tun lässt, die er laut seines Vertrages zu erledigen hat, dann wird mit ihm verfahren wie mit jedem anderen Offizier der vor Ende seiner Dienstzeit seinen Posten verlässt."

"Diese Personalakte beinhaltet das Offizierspatent aber erst nach der Rückkehr der Sea Quest. Werden sie ihn immer noch erschießen, wenn die Unterschrift auf der Verpflichtungserklärung von einem Androiden stammt?"

"Ich habe keinerlei Grund daran zu zweifeln, Nathan. Hätte Wolenczak bereits vor Verschwinden der Sea Quest, diese Kopie von sich gebaut, so bin ich mir sicher, wäre er in den letzten zehn Jahren bestimmt in den Medien aufgetaucht. Ein Wissenschaftler von seinem Format kann sich auf lange Zeit nicht verstecken."

"Da bin ich mir nicht so sicher."

"Aber ich. Sein Handeln ist mehr als verantwortungslos gewesen. Wäre er anstatt seiner Kopie auf dem Schiff gewesen, hätte es vielleicht anders laufen können." Wo er recht hatte, hatte er recht. Wäre Lucas selbst auf dem Boot gewesen und nicht seine Kopie, hätte es vielleicht eine Möglichkeit gegeben, die Übernahme durch die Allianz zu verhindern.

"Soll das heißen, sie geben Lucas die Schuld?", Bridger war empört.

"Ganz recht. Wenn sie mich jetzt bitte meine Arbeit tun lassen würden? Ich habe eine Suchmeldung raus zu geben und muss verhindern weitere unabhängige Kolonien an eine erstarkte Allianz zu verlieren."

Er wollte noch etwas sagen, entschied sich dann jedoch anders. Was würde es schon bringen, mit dem Generalsekretär zu diskutieren. Er wollte eine Suchmeldung rausgeben? Dann sollte auch er sich auf die Suche machen, bevor die UEO das junge Computergenie fand. Im Gegensatz zu ihnen hatte er womöglich schon eine Spur, vorausgesetzt, das dieses kleine Teil in seiner Tasche wirklich das war, was er hoffte.

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Glücklicherweise hatten die makronesischen Jäger, nachdem sie die Sea Quest eingenommen hatten, auch Bridgers Tanker von dannen ziehen lassen. Nachdem er das Hauptquartier der UEO verlassen hatte, zog er sich sofort in seine privaten Räume zurück. Seine Mannschaft sollte ihn für die nächsten Stunden nicht stören.

Um auch wirklich keine Störung zu haben, verriegelte er hinter sich die Tür. Er streifte seine Lederjacke ab und warf diese achtlos auf die Koje anschließend griff er in seine rechte Hosentasche und holte ein drei Finger breites, dünnes Metallplättchen daraus hervor. Es hatte die Form eines springenden Delfines. Genauso sah auch ein Geschenk aus, dass er Lucas zu seinem siebzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Nur war es damals eine Figur aus Glas gewesen, bei der man die Rückenflosse umlegen konnte und anschließend eine Lampe zum Vorschein kam. Damals wohnte der Junge für einige Woche bei ihm und hatte immer über die kaputte Glühbirne in seinem Zimmer geschimpft, weil er viel lieber im Bett abends lesen wollte, als im Wohnzimmer. So ganz hatte er ihn nicht verstanden. Anfangs, dachte er es läge an ihm, aber womöglich war es nur eine von seinen komischen Eigenarten, die er damals an dem Jungen entdeckte.

Aus eben diesem Grund war Bridger sich sicher, dass dies für ihn war. Eine Nachricht von Lucas. Dieser kleine Delfin war am Übergang des Halses zum Körper hinter einigen Verbindungen des Androiden versteckt gewesen. So ganz leicht war es nicht, das gute Stück unbemerkt zu entfernen. Keiner konnte lange seine ungläubigen Blicke von dem Metallkörper nehmen. Erst nach mehrmaligen Versuchen konnte er den Delfin in seine Hosentasche gleiten lassen.

Er betrachtete das kleine Stück von allen Seiten. Konnte hier wirklich etwas versteckt sein? Es war so dünn und hatte keine eindeutigen Anzeichen es Mechanismuses. Die Idee mit der Rückenflosse funktionierte schon mal nicht. Vorsichtig drückte er überall auf der Oberfläche des kleinen Delfins herum. Plötzlich schoß ein heller Lichtstrahl aus den Augen des Delfins. Vor Schreck ließ Bridger das kleine Metallstück fallen.

Der Lichtstrahl faltete sich auf, wie ein Fächer und kurz darauf erschien ein Abbild von Lucas. Nathan machte innerlich Luftsprünge. Er hatte es gewusst! Lucas war schon lange vor Hyperion nicht mehr an Bord gewesen. Diese Projektion zeigte ihn, wie er zu Beginn ihrer Mission mit dem neuen Schiff aussah.

Die Projektion atmete schwer aus. "Wenn dieses Teil hier aktiviert wurde, gehe ich mal davon aus, dass mein Ersatzmann nicht mehr so ganz funktioniert." Die Projektion setzte sich im Schneidersitz hin. Seine Hände fuhren nervös durch die kurzen Haare. " Tja, wo soll ich anfangen. Leider weiß ich ja nicht, wer diese Aufzeichnung aktiviert hat. Darum habe ich mir gedacht, werde ich zwei anfertigen. Ich kann mir eine Menge Gründe vorstellen, wie das was ich hier hinterlassen habe zu weniger guten Zwecken missbraucht werden kann. Um dem vorzubeugen habe ich die zweite Nachricht aufgenommen. Jetzt bleibt also nur noch die Frage, wie welche aktiviert werden kann. Da habe ich was ganz simples genommen: Stimmcodierung! Also, einfach was sagen, sonst geht's nicht weiter."

Ein Lächeln huschte über das Gesicht Bridgers. Ja, das war Lucas, wenn er mit seinem Lieblingsspiel beschäftigt war; anderen seine Genialität vorzuhalten. "Hallo Lucas.", sagte er.

Der projizierte Lucas sah auf den Boden. "Genau der, für den ich das hier hinterlassen habe. Bei jemand anderen hätte das Ding sich einfach ausgeschaltet. Sie werden jetzt sicherlich hoffen einige Antworten auf ihre Fragen zu erhalten, Captain?"

Das stimmte. Wenige waren es zudem ebenfalls nicht.

"Um einen Anfang zu finden, sollte ich vielleicht auf etwas zurückgreifen, woran sie sich wohl nicht mehr erinnern werden. Zumindest wurde es mir so gesagt. Alles was ich ihnen jetzt erzähle ist in ihrer Erinnerung nie geschehen. Damit gemeint ist ein Treffen besonderer Art zu Beginn unserer Mission mit dem neuen Schiff. Können sie sich daran erinnern, wie aufgeregt alle waren? Besonders die neuen Crewmitglieder. Wer hätte gedacht, dass man auf einem U-Boot mit Außerirdischen zusammentrifft. Die UEO hatte sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen und als sie dann eintrafen war es für alle ein unvergeßliches Erlebnis." Er machte eine Pause.

Daran konnte Bridger sich sehr wohl erinnern. Scott, sein langjähriger Freund war ziemlich beleidigt gewesen, als die einfach so während des Landeanfluges wieder verschwunden sind.

"Das dürften sie nicht wissen, zumindest nicht mehr, wenn das, was man mir erzählt hat, stimmt. Fakt ist; sie waren da. Und wir alle hatten mit ihnen Kontakt. Die einen mehr und die anderen weniger. Wir haben versucht von ihnen zu lernen und sie von uns. Es gab bei diesem Treffen Momente in denen die ganze Situation zu eskalieren drohte. Das spielt jetzt aber keine Rolle. Fakt ist, dass ich von eben jenen Außerirdischen gebeten wurde, sie auf ihrer Reise zu begleiten, um eine neue Heimat zu finden. Ihre eigene Welt wurde von ihnen zerstört. Aus Gründen, weshalb auch unser Planet eines Tages unbewohnbar sein könnte.

Die Entscheidung mit ihnen zu gehen, fiel mir wahrlich nicht leicht. Wie konnte ich mit ihnen gehen, wenn ich auf der Sea Quest gebraucht werde. Wo findet die UEO schon so schnell jemanden, der mich ersetzen könnte? Das Computersystem des neuen Schiffes wurde nach dem Vorbild des Programmes meines Vaters von der ersten Sea Quest zwar übernommen, jedoch mit meinen eigenen Modifizierungen. Noch hatte ich nicht alle Macken beseitigt und entsprechende Hilfsdateien angelegt. Aber das war natürlich kein Problem für meine neuen Freunde. Sie haben im Handumdrehen einen Androiden hervorgezaubert, dessen Speicher mein gesamtes Wissen aufnehmen konnte. Mittels eines Holografischen Projektors war es zudem möglich das Ding wie mich aussehen zu lassen. Sogar menschliche Wärme kann das Ding erzeugen. Fragen sie mich nicht wie das geht. Ich hoffe das ich bald in die Geheimnisse ihrer Technologie eingeweiht werde.

Es ist einfach unglaublich. So etwas zu entwickeln muss Jahrhunderte gedauert haben. Aber sie haben es ja bereits selber gesehen. Trotzdem, auch nachdem sie mir eine Lösung meiner Bedenken präsentierten zweifelte ich noch immer, aber als ich darüber nachdachte, was mir auf der Erde geboten wird und was ich vielleicht erreichen könnte, wenn ich mit ihnen mitging, überwog das Letztere."

Lucas stand auf und lief nervös hin und her. "Sie wissen jetzt, dass ich mit ihnen mit bin. Hoffentlich hat das Teil wirklich so funktioniert wie es sollte und die Sea Quest wurde nicht in ein Häufchen Asche verwandelt, kaum das ich weg bin." Er lachte verschmitzt. "Dennoch, ich bereue es in diesem Moment noch nicht. Vielleicht eines Tages, wenn ich alt bin oder mich schreckliches Heimweh plagt. Doch derzeitig sehe ich dem ganzen locker entgegen. Ich möchte ihnen danken, dass sie immer für mich da waren, Captain. Falls es doch Probleme geben sollte, bei dem sie mich unbedingt brauchen, können sie mich auf dem gleichen Weg erreichen, wie wir unsere außerirdischen Freunde zu uns eingeladen haben."

Damit endete die Nachricht und die Projektion von Lucas erlosch.

Kopf schüttelnd saß Bridger auf seiner Koje. "Du bist ein Witzbold, Lucas. Ich habe keine Ahnung wie du damals diese Einladung gemacht hast. Du bist unser Computergenie, nicht ich." Seine Stirn ruhte in seinen Handflächen. "Du und Scott, ihr habt das einzig richtige getan und eurem Planeten den Rücken zugekehrt. Hier gibt es nichts mehr, womit man glücklich werden kann. In einem Zeitalter des Krieges." Tief einatmend erhob er sich und spielte die Nachricht ein zweites Mal ab.

Unschlüssig ging er daraufhin in seiner Kabine auf und ab. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander. Letztendlich siegte sein eigener Egoismus. Entschlossen ging er zu seiner Koje. In einer Nische am Kopfende schob er die Bilder von Carol, seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn Robert zur Seite wie auch das, welches seinen Enkel zeigte. Er entfernte eine kleine Platte und holte einen schwarzen, ovalen Gegenstand hervor, der ungefähr die doppelte Größe seines Daumennagels maß.

Was hatte er gesagt, wie er das Ding aktivieren konnte? Dann fiel es Bridger wieder ein und aktivierte den Sender. Nun konnte er nur noch abwarten. Hoffentlich waren sie nicht zu weit weg.

Und das waren sie nicht. Bereits am Abend klopfte jemand von der Mannschaft bei ihm an und meldete, dass zwei Männer meinten, er hätte sie zu sich bestellt. Bridger ließ sie sofort zu sich bringen.

"Danke. So früh habe ich noch nicht mit dir gerechnet, aber ich bin froh über jede Minute, die du früher kommen konntest."

"Was ist denn los, Nathan? Habe ich dir so sehr gefehlt?", lachte Scott, als er sich aus der freundschaftlichen Umarmung mit Nathan wieder löste. Hinter ihm kam Tobias in die Kabine. Wortlos gab er Bridger die Hand zum Gruße.

"Das nicht, aber ich habe etwas, dass dich bestimmt interessieren wird.", sagte der ehemalige Sea Quest Kapitän während er die Tür zur Kabine verschloss. Anschließend holte er den kleinen Delfin aus der geheimen Nische.

"Du kannst dich doch sicherlich daran erinnern, als wir nach unserem Fund eines alten Raumschiffes am Meeresgrund, diese Wesen zu uns eingeladen haben und diese dann im allerletzten Moment wieder abgezogen sind."

"Natürlich. Ich war stockbeleidigt. Da macht man sich die Mühe sie zu sich einzuladen und dann drehen die nach dem Klingeln wieder um und verschwinden. Dabei hielt ich Klingelputz immer für ein lustiges Spiel menschlicher Kinder."

"Sie haben einen sechsten Sinn für neugierige Spezies. Sie wussten, du würdest sie nie mehr gehen lassen, wenn du sie einmal bei dir hast.", lachte Tobias. "Ganz so geht es mir ja jetzt auch."

Auch Nathan lachte. Es stimmte. Wenn Scott einmal die Neugier gepackt hatte, konnte er mehr Fragen aus dem Petto ziehen, als möglich zu sein scheint. "Nachdem sie klingelten, sind sie auch eingetreten. Sie waren hier, Scott."

Der Angesprochene sah Bridger fragend an. "Pass auf. Heute morgen hat mir das Schicksal dieses kleine Geheimnis hier offenbart." Er hielt den Delfin hoch, damit ihn die beiden Männer sehen konnte und aktivierte ihn. Sofort spielte sich zum wiederholten Male die Nachricht des Computergenies ab, nachdem Bridger den Stimmcode passierte.

Ungläubig starrte Scott auf den kleinen Delfin. " Das ist ein Witz, oder!"

"Nein, davon bin ich absolut überzeugt.", sagte Nathan.

"Was für eine Spezies ist dies gewesen?", fragte Tobias.

"Sehr viel wissen wir nicht über sie. Die sind ja damals einfach wieder weggeflogen." Mit einem Blick auf Bridger fügte er hinzu: "Oder besser, ich weiß es einfach nicht mehr, weil die irgendwas mit uns gemacht haben, was völliger Unsinn ist. Nathan, der Junge hat dich gründlich reingelegt. Hast du schon auf den Kalender gesehen? Vielleicht haben wir heute den ersten April und es nur noch nicht bemerkt. Wie ich den Burschen kennen gelernt habe, macht der solche Dinger mit links."

"Grundsätzlich möglich wäre es schon.", warf Tobias ein. Er hatte sich in einem Sessel, der neben einer größeren Yuccapalme stand bequem gemacht.

"Jetzt fang du nicht auch noch an.", stöhnte Scott auf.

"Ist der Android hier an Bord?", fragte Tobias Nathan.

"Leider nein. Die UEO hält ihn unter Verschluss und versucht selber herauszufinden, was es damit auf sich hat. Sie haben eine Fahndung nach Lucas raus gegeben. Für sie ist er ein Deserteur."

"Muss er dafür nicht zum Dienst verpflichtet sein?", fragte Scott skeptisch. Auch er setzte sich in einen der Sessel.

"Seit unserer Rückkehr hat sich viel verändert. Um die Sea Quest nicht verlassen zu müssen, war es notwendig das Offizierspatent abzulegen. Hudson duldete keine Zivilisten an Bord.", erklärte Nathan.

"Er hat es zuvor ja erklärt. Der Android wurde an seiner Stelle auf dem Schiff belassen, wenn er jetzt also nicht mehr dort von Nöten ist, wäre seine Existenz überflüssig." Tobias hatte seine Ellbogen auf den Sessellehnen aufgestützt.

"Genau das waren auch meine Überlegungen. Lucas ist nicht der Typ für das Militär. Er ist Wissenschaftler." Mit einem leichten Kopfnicken in Richtung Tischplatte, auf der der Delfin lag, sagte Bridger noch: "Und was für ein Vollblutwissenschaftler haben wir hier ja zu sehen bekommen."

"Wer ist eigentlich dieser Hudson?", fragte Scott.

Nathan lächelte. "Du würdest dich bestimmt nicht gut mit ihm verstehen. Er ist ein Militärmensch durch und durch. Seine Anordnung alle Zivilisten des Schiffes zu verweisen, passt wie die Faust aufs Auge. Hätte er dies nicht getan, würde ich mir sicher sein, jemand anderen vor mir zu haben."

"Nathan? Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass das kleine Geheimnis von Lucas aufgeflogen ist?", fragte Scott nun. Bridger weihte ihn kurz ihn die erst kürzlich passierten Geschehnisse ein.

"Lucas muss also auf die Erde zurück, um die Sea Quest wieder in die Hände zu bringen, in die sie gehört.", überlegte Tobias. Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand übers Kinn. "Möglichst schnell dazu noch. Dann wäre das mit dem Signal, wie er es in seiner Nachricht erwähnt sowieso nicht sinnvoll. Damals hatte es doch Monate gedauert, bis sie euch antworteten." Ein bestätigendes Nicken von Seiten Scotts ließ ihn in seinen Überlegungen fortfahren. "Wir könnten ihn suchen, aber wo sucht man jemanden, der mit einer Spezies zusammen ist, die über die Technologien verfügt die Zeit zu manipulieren?"

"Wir müssen es versuchen! Lucas ist die einzigste Hoffnung im Moment. Wenn er die Sea Quest nicht wieder zurück holen kann, dann wird in den nächsten Tagen ein schrecklicher Krieg auf der Erde ausbrechen. Schlimmer als jeder davor gewesene."

"Meinst du nicht, du übertreibst da etwas, Nathan?" Mitfühlend legte Scott seine Hand auf Nathans Schulter. "Du siehst in dem Jungen etwas, was er vielleicht nicht ist. In deiner Vorstellung nimmt er beinahe schon die Rolle eines Heiligen an."

"Nein, ganz und gar nicht. Er kann es schaffen, das weiß ich."

"Ich könnte mich etwas umhören. Viel Hoffnung habe ich zwar nicht, aber wenn sich auf einem unbewohnten Planeten eine Spezies niederlässt, bleibt das meistens nicht unbemerkt."

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