Anm: Vergesst was ich über drei Kapitel erzählt habe. Das ist nicht das
letzte! Ich hab anscheinend gestern so viel geschrieben, dass ich gar nicht
bemerkt habe, dass ich schon wieder so weit bin und die Handlung noch
ziemlich weit hinten sitzt. Aber ich denke mal, für jemanden, dem die
Geschichte gefällt, ist das nicht schlimm. Das vierte Chappy wird jedoch
etwas länger dauern. Ganz am Ende wisst ihr dann warum. Ich will nichts
pauschaliertes schreiben, sondern etwas naja... muss mir was ausdenken.
Danke an die ganz lieben Reviewssssss!!!!!!!!!!! Gerade bei meiner SQ FF bedeuten die mir sehr viel. Wie schon einmal erwähnt, hatte ich niemals vor eine zu schreiben, nun sieht es jedoch so aus, als würde ich die nächsten Wochen nichts anderes mehr tun. Aber ganz ehrlich: ich habe das Schreiben noch nie so sehr genossen wie bei dieser Geschichte. Vielleicht liegt es daran, dass ich SQ schon so lange mag oder aber auch, weil mir die Handlung in all den Jahren so sehr ins Hirn gebrannt ist, dass es sich wie ein geschmiert runter schreiben lässt. Nun aber mal Schluß. Ich rede schon wieder viel zu viel. Viel Spaß mit dem Dritten und noch nicht letzten Teil!
"Dort unten, seht ihr. Das muss die Kolonie sein." Tobias zeigte mit dem Finger auf eine Erhebung am entfernten Horizont.
"Das ist die reinste Wüste hier." Scott saß auf dem Copilotensitz des Raumgleiters. Sie waren etwas vor der vermuteten Position der Siedlung in die Atmosphäre des fremden Planeten eintaucht und flogen langsam wenige Meter über dem sandigen Untergrund.
"Für mich sieht das mehr nach ein paar Felsen aus.", meinte Nathan mutlos. Er verlor bereits die Hoffnung. Dies war der siebte Planet, den sie in der letzten Woche bereits anflogen. Jeder einzelne von ihnen war ein Schlag ins Wasser gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, Lucas auf einem Wüstenplaneten vorzufinden. Sie hatten bereits mehrere ausschließen müssen, weil die Umweltbedingungen auf diesen Planeten einfach zu unwirtlich waren, als dass der Junge dort sein könnte.
"Der Sand scheint sich im Mauerwerk festzusetzen, daher geht es so leicht in die Landschaft über. Aber es ist definitiv eine Kolonie und nach den Anzeigen hier auch bewohnt.", sagte Tobias.
"Dann hoffen wir mal, dass es auch die gesuchten Lebenszeichen sind. Willst du vor der Kolonie landen?", fragte Scott.
"Würden wir sie damit nicht aufschrecken?", Nathan sah noch immer fasziniert auf den riesigen Bildschirm vor sich.
"Genau deshalb, werde ich außerhalb landen. Auf eine Stunde Fußmarsch müsst ihr euch schon einstellen."
"Na toll. Wenn das jetzt doch ein paar Menschen fressende Zombies sind, können wir dann zu Fuß durch die Wüste fliehen, weil unser Schiff eine Stunde entfernt parkt." So wie es aussah, war Scott nicht ganz mit dem Vorschlag seines Freundes zufrieden.
"Aber es ist sicherer.", pflichtete Nathan bei.
"Und ich habe diesen kleinen Sender hier." Tobias hielt ein rechteckiges Plättchen hoch. "Falls es gefährlich werden sollte, kann ich damit das Schiff durch Fernsteuerung zu uns holen."
Scott erwiderte nichts mehr und ließ seinen Freund den Landeanflug beginnen. Sobald sie das Schiff verließen brannte ihnen das grelle Licht der zwei Sonnen in den Augen, die schwirrende Hitze tat ihr übriges.
"Wir sollten uns genügend Wasser mitnehmen. Sieht so aus, als würden wir das verdammt noch mal brauchen.", meinte Nathan mit einem kritischen Blick in den Himmel.
***************
Hinter einem Felsen versteckten sich die drei Männer und beobachteten das Treiben in der Kolonie. Bridger hielt vor Anspannung den Atem an. In einer Reihe, wie eine Mauer aufgetürmt ragte ein vier oder fünf Meter hoher Steinblock vor ihnen auf. Arkaden säumten sein Äußeres. Über diesen befanden sich in regelmäßigen Abständen rechteckige Fenster, durch die man große Sandfarbene Gestalten sehen konnte, die hier und da mal vorbei gingen.
Vor dem Gebäude waren ebenfalls diese Gestalten, jedoch viel kleiner als die, die sie im Gebäude sehen konnten. Keine war größer als ein Meter.
"Sind das eure Außerirdischen?", fragte Tobias flüsternd.
"Das sind Kinder!", Scott war überwältigt.
"Die Eltern befinden sich ja drinnen. Womöglich werden wir Lucas dort ebenfalls finden.", meinte Tobias und wollte sich schon erheben, aber Scott hielt ihn zurück. "Halt, warte! Wir sollten noch etwas beobachten. Wenn wir jetzt da hin gehen, lösen wir vielleicht eine Panik aus."
"Meint ihr Lucas ist in dem Gebäude?", fragte Nathan die Arkaden absuchend.
"Nein, er ist nicht dort."
Alle drei Männer schraken bei der weiblich klingenden Stimme hinter ihnen auf und drehten sich abrupt um. Kniend staunten sie über das Menschen ähnliche Wesen, das sie mit neugierigen Augen musterte. Auf seiner Stirn hatte es einen weißen Reif, der nun zu blinken anfing, als es erneut das Wort an sie richtete.
"Soll ich euch zu ihm bringen?"
Tobias, der selbst nicht menschlich war, fand als erster das Wort wieder. "Das wäre sehr hilfreich.", sagte er und erhob sich zur vollen Größe. Der Außerirdische war dennoch größer als er.
"Folgt mir." Mit seinen langen Fingern winkte der Außerirdische den Männer ihm zu folgen. Nathan und Scott hatten ihren Schock noch immer nicht ganz überwunden. Mit wackeligen Knien folgten sie dem Wesen. Es führte sie um den Felsen herum, auf das Gebäude zu. Die Kinder hörten sofort mit ihrem Spiel auf. Viele von ihnen reichten den Männern gerade mal bis zum Knie. Neugierig wurden sie beobachtet und die vorher befürchtete Panik blieb aus.
"Wohin bringen sie uns?", fragte Nathan nun ihren Führer. "Ich hatte angenommen Lucas sei bei ihnen."
"Das war er auch.", antwortete das Wesen ihm.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Nathan kämpfte bereits mit der krampfhaften Angst. Was sollte das nun wieder bedeuten? War ihm etwas zugestoßen?
"Warum jetzt nicht mehr?", fragte Scott skeptisch was Nathan dachte.
"Folgt mir. Ihr werdet schon sehen.", mehr sprach das Wesen nicht zu ihnen. Es führte sie weiterhin wortlos in die Arkaden.
"Ich versteh das nicht. Wieso führt es uns in seine Unterkunft, wenn Lucas jedoch nicht hier ist.", flüsterte Scott seinen beiden Freunden zu. Nathan sah ihn nur an. "Meint ihr sie sind doch feindlich und haben Lucas lediglich zu ihren Zwecken benutzt?"
"Nein.", Tobias schüttelte seinen Kopf. "Sie machen auf mich nicht den Eindruck, als würden sie zu solchen Taten fähig sein."
Sie traten durch die Arkaden hindurch. Hinter sich konnten sie hören wie die Kinder ihr Spiel wieder aufnahmen. Sie folgten einem langem Gang, der weit ins Innere des Gebäudes führte. Unterwegs begegneten sie weiteren Wesen. Viele von ihnen mit mehr oder weniger dicken Bäuchen. Auch sie musterten wie ihre Kinder neugierig die Fremden. Rechts und links des Ganges zeichneten Steinstufen und Bogendurchgänge ihr Bild ab. Doch ihr Führer nahm keine der Abzweigungen. Er führte sie beständig weiter gerade aus.
Nathan schätzte, dass sie bereits an die siebenhundert Meter weit gegangen waren, als sich vor ihnen ein großer Raum auftat. "Das ist unglaublich.", hörte er Scott neben sich sagen. Der große Raum war ein Hangar mit vielen verschiedenen Fahrzeugen. Fast alle schienen Raumschiffe sein. Hier und da waren einige der sandfarbigen Wesen mit Reparatur- und Wartungsarbeiten beschäftigt.
"Kommt hier entlang.", forderte sie ihr Führer auf. Er brachte die Männer ans hintere linke Ende des Hangars. Dort stand ein großes planierraupenartiges Fahrzeug, das gut auch ein Panzer von der Erde hätte sein können. Jedoch dieses hier war kleiner, wirkte wendiger und nicht so schwer und unbeholfen. An seiner Seite glitt eine Tür zur Seite. Das Wesen bedeutete ihnen einzusteigen.
Vorsichtig taten sie wie ihnen geheißen. An den Rändern waren schmale Platten, auf die sie sich setzen. So unbequem sie aussahen, so angenehmer war es aber darauf zu sitzen. Sie kamen sich dennoch wie in einer Gefängniszelle vor. Als der Außerirdischen zu ihnen stieg, schloss sich hinter ihm augenblicklich die Luke. Für kurze Zeit saßen sie in Dunkelheit, dann tat sich vor ihnen in der Mitte der Boden auf, zumindest schien es so, allerdings kam, wie bei der Nachricht von Lucas ein heller Lichtstrahl hervor, der sich auffächerte in eine Kontrollstation.
"Das ist unglaublich." Innerlich musste Nathan lächeln. Sein Freund Scott kam hier wirklich auf seine Kosten. Der Außerirdische ließ seine Finger langsam über das Kontrollpult gleiten. Über ihnen wurde das Metall des Fahrzeuges transparent, anschließend setze es sich in Bewegung. Lautlos, wie es den Insassen schien, fuhren sie auf ein breites Tor zu, das sie in einen dunklen Gang führte, welcher wiederum einen Ausgang aus dem Gebäude darstellte. Wie Nathan fest stellen musste, waren sie wohl jetzt auf der anderen Seite, denn hier gab es keine Arkaden. Nur Fenster und das riesige Tor, durch welches sie hinausfuhren.
"Wird es nicht langsam Zeit, dass wir unser Ziel erreichen?", fragte Scott nach einer ganzen Weile. Das Wesen antwortete ihm jedoch nicht. "Wir sind schon seit einer Stunde unterwegs und langsam beschleicht mich das Gefühl, dass hier etwas oberfaul ist. Was habt ihr mit Lucas gemacht?" Sein Ton wurde zorniger. Tobias hatte ihm beruhigend die Hand auf den Oberarm gelegt, aber Scott schüttelte sie ab.
"Habt bitte etwas Geduld. Unser Ziel ist nicht mehr fern."
"Warum ist Lucas nicht bei euch, können sie mir das sagen?", fragte Nathan besorgt. Es ging einfach nicht mehr anders. Sein Herz raste wie verrückt aus Sorge um das junge Genie. Von Minute zu Minute wurde er ungeduldiger, konnte kaum noch ruhig sitzen. Ständig suchte er die Wüste außerhalb des Fahrzeuges nach Veränderungen ab.
Aber wieder gab der Außerirdische keine Antwort. "Das hat keinen Sinn!", schimpfte Scott. "Ich habe so die Ahnung, dass man mit uns hier nur Spiele treibt."
"Noch wissen wir es nicht. Also warten wir lieber ab." Tobias versuchte Scotts Gemüt zu beschwichtigen und schien auch Erfolg damit zu haben. Scott lehnte sich trotzig wie ein Schuljunge, mit vor der Brust verschränkten Armen zurück.
"Da ist unser Ziel.", sagte der Außerirdische nach, wie es schien, einer Ewigkeit in die Stille. Neugierig sahen die Männer sich um. Das Fahrzeug fuhr auf mehrere Quaderblöcke zu, die genau dieselbe sandige Farbe hatten, wie das Gebäude der Außerirdischen. So wie es aussah, hatten sie auch dieselbe Größe. Kurz vor der Ansammlung der Blöcke hielten sie an. Im Inneren verfinsterte sich wieder alles und die Konsole verschwand. Die Luke öffnete sich und sie stiegen aus.
"Hier werdet ihr ihn finden. Geht, folgt dem breiten Weg.", sagte der Außerirdische und stieg wieder in sein Fahrzeug.
"Halt!" Scott hatte noch versucht ihn aufzuhalten, aber das Fahrzeug setzte sich bereits in Bewegung. "Klasse. Jetzt hat der uns einfach so in der Wüste ausgesetzt."
"Sollte ich auch mal ausprobieren.", witzelte Tobias.
"Sehr komisch."
Nathan beachtete die beiden schon gar nicht mehr. Er war bereits auf den Weg getreten, welcher das Wesen ihnen gezeigt hatte. Die Quaderblöcke schätzte er auf drei bis vier Metern Länge wie auch Höhe. Weiter hinten, schien es jedoch auch größere zu geben.
"Die Dinger sehen zwar genauso aus, wie das große Gebäude vorhin, haben aber jeweils immer nur einen Durchgang.", Tobias war zu Bridger gekommen.
"Wir müssen Lucas finden.", meinte dieser nur und ging voran. Er hatte recht gehabt. Die Blöcke weiter hinten waren größer.
"Das reinste Labyrinth hier.", sagte Scott nach einer Weile.
"Solange wir auf dem Hauptweg bleiben, sollte nichts passieren. Aber du hast Recht. Ziemlich groß das Areal hier. Scheint aber dennoch unbewohnt zu sein.", sagte Tobias.
"Psst.", ermahnte Nathan sie und hielt plötzlich inne.
"Hast du was gehört?", fragte Scott.
"Dort drüben." Nathan schritt sofort in die Richtung, aus der er etwas gehört hatte. Es klang als wäre etwas auf Metall gefallen.
"Da ist jemand.", flüsterte Scott, als sie auf einen der größeren Quaderblocks zu gingen und von weitem durch dessen Öffnung ins Innere sehen konnten. Sie verlangsamten ihre Schritte und gingen darauf zu. Direkt unter dem Öffnungsbogen blieben sie alle stehen und sahen auf die Gestalt, die mitten im Raum mit dem Rücken zu ihnen saß und ziemlich beschäftigt schien.
Die Gestalt war eindeutig menschlich. Die langen blonden Haare waren im Nacken säuberlich zu einem Zopf zusammengebunden. Bridger setzte einen Fuß in den Block hinein. Sein Schritt hallte auf dem metallartigen Boden laut wieder. Erschrocken fuhr die Gestalt herum.
Für kurze Zeit herrschte Stille, dann ging Nathan weiter hinein und blieb kurz vor der Gestalt stehen, die sich langsam erhoben hatte und ihn nun verwundert ansah.
Bridger fing an zu lächeln, er konnte einfach nicht anders. "Lucas."
Auch Lucas sah ihn freudig an. "Die Überraschung ist ihnen echt gelungen!", lachte er und blickte dabei verlegen auf den Boden.
"Hey, das war doch auch meine Absicht!" Nathan konnte sich nicht mehr halten und umarmte seinen jungen Freund herzhaft, der dies erwiderte.
"Commander Keller!", sagte Lucas erfreut, als er Scott erblickte und hielt ihm seine Hand hin, die dieser freudig ergriff.
"Deine Freunde hier sind aber echte Geheimniskrämer. Wir hatten das schlimmste befürchtet, weil die uns nichts über dich erzählen wollten.", meinte Scott nur.
"Mich dürftest du nicht kennen, wenn ich deine Nachricht richtig verstanden habe.", Tobias hielt ihm seine Hand hin. "Ich bin Professor Tobias LeCont." (weiß jemand wie man den richtig schreibt? Mein recorder ist doch hinüber!)
"Freut mich." Dann wandte er sich wieder Bridger zu. "Hat ja nicht lange gehalten das Ding, was?"
"Das möchte ich nicht behaupten. Es würde ja noch alles ganz sein, hätte nicht jemand darauf geschossen."
Lucas wurde leicht bleich. "Mich wollte einer erschießen?"
"Nicht unbedingt dich, aber du oder besser dein Duplikat war einfach das erst beste Ziel."
"Na klasse.", sagte Lucas sarkastisch. "Passiert sowas öfters?"
"Nur wenn man die falschen Leute zu sehr provoziert.", meinte Nathan und klopfte Lucas auf die Schulter.
"Wow, ich muss schon sagen, für einen fast dreißigjährigen siehst du noch recht jung aus.", sagte Scott, der schon die ganze Zeit Lucas angestarrt hatte. Lucas hingegen fand das Kompliment überhaupt nicht so toll. "Dreißig?", fragte er ungläubig. "Ich werde nächsten Monat gerade einmal zwanzig! Wie kommen sie auf dreißig?"
"Moment.", unterbrach Tobias. "Wie lange bist du schon hier Lucas? Deinem Aussehen nach, können es keine zehn Jahre gewesen sein."
"Zweieinhalb, aber sie sehen ebenfalls nicht sehr viel älter aus." Er drehte sich zur Seite und blickte Nathan an. "Captain?"
"Ich glaube, wir müssen uns erst einmal über einige Dinge klar werden. Leider haben wir dafür keine Zeit. Die Sea Quest wird gerade in diesem Moment aller Wahrscheinlichkeit nach für kriegerische Zwecke benutzt während wir hier stehen und über das Alter reden.", sagte Bridger.
"Was ist geschehen?", als Lucas hörte, dass die Sea Quest nicht ihrer Bestimmung nach zum Erhalt des Friedens eingesetzt wurde, regte sich Besorgnis in ihm.
"Die Sea Quest ist von einem Feind der UEO gekapert worden. Wir müssen das Schiff wiederbekommen, allerdings hat die Makronesische Allianz einige Neuerungen, was es schwierig machen könnte. Dein Gegenstück war nicht in der Lage die Kontrollen über das Schiff zurück zu erlangen. Du müsstest jetzt sogar versuchen dies von außerhalb zu probieren, was wohl weitaus schwieriger sein wird. Vorausgesetzt, du kommst mit und wirst uns helfen.", klärte ihn Bridger in Kürze auf.
Lucas atmete tief ein. "Ich kann aber nicht sofort aufbrechen. Mir ist klar, wie ernst die Lage ist, aber meine Freunde verdienen es, vorher über meinen Aufbruch informiert zu werden."
"Lass dir ruhig Zeit. Wenn es sich einrichten lässt, würde ich mir das hier alles gerne genauer ansehen.", sagte Scott.
"Ja, das könnte interessant sein.", pflichtete ihm Tobias bei.
Wieder musste das Computergenie lächeln. "Wenn wir noch etwas Zeit haben", dabei sah er Bridger an, der ihm zunickte. "dann kann ich ihnen kurz das ein oder andere zeigen."
"Das wäre fantastisch!" Euphorie durch und durch bei Commander Keller. Bridger glaubte sich einem kleinen Jungen gegenüber. "Du hast während deines Aufenthaltes hier bestimmt mehr herausgefunden, als ich es in der kurzen Zeit jetzt je könnte."
"Das meine ich auch. Kommen sie, ich zeig ihnen gleich mal etwas." Schon war Lucas bei einer Nische an der Wand. Er streckte eine Hand hinein und kurz darauf öffnete sich auf dem Boden eine Falltür. Schmale Stufen führten hinab in die Tiefe, die von einer unbekannten Lichtquelle erhellt wurde. "Bitte nach ihnen!", bot er mit einer entsprechenden Handbewegung an. Commander Keller ließ sich nicht zweimal bitten und war bereits fast unten, als Nathan auch nur an die Falltür heran trat. Bevor er jedoch hinabstieg sah er Lucas an. "Ich bin froh, dass es dir gut geht."
"Ja, das gleiche gilt auch für mich. Ehrlich hatte ich nicht gedacht, sie oder jemand anderen von der Erde jemals wieder zu sehen."
"Lebst du auch hier in diesem... Ort oder bringen dich deine Freunde jeden Tag hierher zum forschen?"
"Ich lebe hier."
"Ganz allein?"
"Es hört sich schockierend an, aber ja." Lucas setzte sich an den Rand der Luke und ließ die Beine baumeln. Bridger hatte sich ebenfalls auf eine der obersten Stufen niedergelassen. Scott und Tobias würden wohl da unten genug zum staunen haben ohne sie all zu schnell zu vermissen. "Warum?", fragte er den Jungen.
"Waren sie dort? Dann haben sie ja gesehen, dass sie sehr damit beschäftigt sind, sich zu reproduzieren. Sie wollen eine neue Gesellschaft aufbauen, das geht jedoch nur, wenn es genügend von ihnen gibt. Naja und derzeit sind es ja nicht viele. Das dauert auch noch etwas, aber ich habe noch nie kleine Kinder leiden können, egal ob menschlich oder nicht. Mir ist der Krach einfach zu viel. Sie kennen mich, wenn ich meine Phasen habe und Ruhe brauche sind kleine Kinder einfach das letzte was ich gebrauchen könnte. Als ich die Ruinen der Kultur entdeckte, die einstmals auf diesen Planeten lebte, zog ich mich immer mehr hierher zurück. Ich hatte sehr viel Zeit nachzudenken."
"Das hört sich an, als würden sie dich langweilen, deine neuen Freunde."
"Nein, das nicht. Doch sie kontrollierten alles, was ich mir aneignete. Auf der einen Seite sollte ich ihnen helfen, aber auf der anderen, lassen sie mich nicht zu nah an sich heran. Vieles von ihrer Technologie habe ich noch nicht verstehen können, weil mir einfach die Informationen dazu fehlten. Zwar gibt es immer wieder welche, die dann und wann eine Ausnahme machen, wie Fedors zum Beispiel, aber..." Er atmete schwer ein und wieder aus.
"Ich verstehe. Wenn der gute Lucas nicht mehr mit Neuigkeiten gefüttert wird, sucht er sich was anderes.", lachte Nathan. "Sag mal, wer hat dem Androiden eigentlich den Floh ins Ohr gesetzt um jeden Preis auf der Sea Quest zu bleiben, auch wenn es heißt Uniform zu tragen?"
Der junge Mann sah seinen Mentor fragend an. "Auf die Idee würde ich nie im Leben kommen! Also von mir hat das Teil das bestimmt nicht." Nach einer kurzen Pause: "Ich bin bei der UEO wirklich Soldat? Was hat mein Vater, denn dazu gemeint?"
"Ja, leider. Aber darüber können wir reden sobald es soweit ist." Er konnte ihm jetzt noch nicht eröffnen, dass die UEO ihn bereits als Deserteur verzeichnet hatte und schon gar nicht, dass sein Vater bereits seit drei Jahren auf der Erde als tot galt. Nein, das konnte er ihm nicht antun. Alles nacheinander.
"Gehen wir runter. Das wird sie sicherlich auch interessieren." Lucas stützte sich mit der einen Hand ab und sprang auf die Stufen vor Nathan hinunter. Glücklicherweise schien er im Moment auch nicht an weiteren Details interessiert zu sein.
Danke an die ganz lieben Reviewssssss!!!!!!!!!!! Gerade bei meiner SQ FF bedeuten die mir sehr viel. Wie schon einmal erwähnt, hatte ich niemals vor eine zu schreiben, nun sieht es jedoch so aus, als würde ich die nächsten Wochen nichts anderes mehr tun. Aber ganz ehrlich: ich habe das Schreiben noch nie so sehr genossen wie bei dieser Geschichte. Vielleicht liegt es daran, dass ich SQ schon so lange mag oder aber auch, weil mir die Handlung in all den Jahren so sehr ins Hirn gebrannt ist, dass es sich wie ein geschmiert runter schreiben lässt. Nun aber mal Schluß. Ich rede schon wieder viel zu viel. Viel Spaß mit dem Dritten und noch nicht letzten Teil!
"Dort unten, seht ihr. Das muss die Kolonie sein." Tobias zeigte mit dem Finger auf eine Erhebung am entfernten Horizont.
"Das ist die reinste Wüste hier." Scott saß auf dem Copilotensitz des Raumgleiters. Sie waren etwas vor der vermuteten Position der Siedlung in die Atmosphäre des fremden Planeten eintaucht und flogen langsam wenige Meter über dem sandigen Untergrund.
"Für mich sieht das mehr nach ein paar Felsen aus.", meinte Nathan mutlos. Er verlor bereits die Hoffnung. Dies war der siebte Planet, den sie in der letzten Woche bereits anflogen. Jeder einzelne von ihnen war ein Schlag ins Wasser gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, Lucas auf einem Wüstenplaneten vorzufinden. Sie hatten bereits mehrere ausschließen müssen, weil die Umweltbedingungen auf diesen Planeten einfach zu unwirtlich waren, als dass der Junge dort sein könnte.
"Der Sand scheint sich im Mauerwerk festzusetzen, daher geht es so leicht in die Landschaft über. Aber es ist definitiv eine Kolonie und nach den Anzeigen hier auch bewohnt.", sagte Tobias.
"Dann hoffen wir mal, dass es auch die gesuchten Lebenszeichen sind. Willst du vor der Kolonie landen?", fragte Scott.
"Würden wir sie damit nicht aufschrecken?", Nathan sah noch immer fasziniert auf den riesigen Bildschirm vor sich.
"Genau deshalb, werde ich außerhalb landen. Auf eine Stunde Fußmarsch müsst ihr euch schon einstellen."
"Na toll. Wenn das jetzt doch ein paar Menschen fressende Zombies sind, können wir dann zu Fuß durch die Wüste fliehen, weil unser Schiff eine Stunde entfernt parkt." So wie es aussah, war Scott nicht ganz mit dem Vorschlag seines Freundes zufrieden.
"Aber es ist sicherer.", pflichtete Nathan bei.
"Und ich habe diesen kleinen Sender hier." Tobias hielt ein rechteckiges Plättchen hoch. "Falls es gefährlich werden sollte, kann ich damit das Schiff durch Fernsteuerung zu uns holen."
Scott erwiderte nichts mehr und ließ seinen Freund den Landeanflug beginnen. Sobald sie das Schiff verließen brannte ihnen das grelle Licht der zwei Sonnen in den Augen, die schwirrende Hitze tat ihr übriges.
"Wir sollten uns genügend Wasser mitnehmen. Sieht so aus, als würden wir das verdammt noch mal brauchen.", meinte Nathan mit einem kritischen Blick in den Himmel.
***************
Hinter einem Felsen versteckten sich die drei Männer und beobachteten das Treiben in der Kolonie. Bridger hielt vor Anspannung den Atem an. In einer Reihe, wie eine Mauer aufgetürmt ragte ein vier oder fünf Meter hoher Steinblock vor ihnen auf. Arkaden säumten sein Äußeres. Über diesen befanden sich in regelmäßigen Abständen rechteckige Fenster, durch die man große Sandfarbene Gestalten sehen konnte, die hier und da mal vorbei gingen.
Vor dem Gebäude waren ebenfalls diese Gestalten, jedoch viel kleiner als die, die sie im Gebäude sehen konnten. Keine war größer als ein Meter.
"Sind das eure Außerirdischen?", fragte Tobias flüsternd.
"Das sind Kinder!", Scott war überwältigt.
"Die Eltern befinden sich ja drinnen. Womöglich werden wir Lucas dort ebenfalls finden.", meinte Tobias und wollte sich schon erheben, aber Scott hielt ihn zurück. "Halt, warte! Wir sollten noch etwas beobachten. Wenn wir jetzt da hin gehen, lösen wir vielleicht eine Panik aus."
"Meint ihr Lucas ist in dem Gebäude?", fragte Nathan die Arkaden absuchend.
"Nein, er ist nicht dort."
Alle drei Männer schraken bei der weiblich klingenden Stimme hinter ihnen auf und drehten sich abrupt um. Kniend staunten sie über das Menschen ähnliche Wesen, das sie mit neugierigen Augen musterte. Auf seiner Stirn hatte es einen weißen Reif, der nun zu blinken anfing, als es erneut das Wort an sie richtete.
"Soll ich euch zu ihm bringen?"
Tobias, der selbst nicht menschlich war, fand als erster das Wort wieder. "Das wäre sehr hilfreich.", sagte er und erhob sich zur vollen Größe. Der Außerirdische war dennoch größer als er.
"Folgt mir." Mit seinen langen Fingern winkte der Außerirdische den Männer ihm zu folgen. Nathan und Scott hatten ihren Schock noch immer nicht ganz überwunden. Mit wackeligen Knien folgten sie dem Wesen. Es führte sie um den Felsen herum, auf das Gebäude zu. Die Kinder hörten sofort mit ihrem Spiel auf. Viele von ihnen reichten den Männern gerade mal bis zum Knie. Neugierig wurden sie beobachtet und die vorher befürchtete Panik blieb aus.
"Wohin bringen sie uns?", fragte Nathan nun ihren Führer. "Ich hatte angenommen Lucas sei bei ihnen."
"Das war er auch.", antwortete das Wesen ihm.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Nathan kämpfte bereits mit der krampfhaften Angst. Was sollte das nun wieder bedeuten? War ihm etwas zugestoßen?
"Warum jetzt nicht mehr?", fragte Scott skeptisch was Nathan dachte.
"Folgt mir. Ihr werdet schon sehen.", mehr sprach das Wesen nicht zu ihnen. Es führte sie weiterhin wortlos in die Arkaden.
"Ich versteh das nicht. Wieso führt es uns in seine Unterkunft, wenn Lucas jedoch nicht hier ist.", flüsterte Scott seinen beiden Freunden zu. Nathan sah ihn nur an. "Meint ihr sie sind doch feindlich und haben Lucas lediglich zu ihren Zwecken benutzt?"
"Nein.", Tobias schüttelte seinen Kopf. "Sie machen auf mich nicht den Eindruck, als würden sie zu solchen Taten fähig sein."
Sie traten durch die Arkaden hindurch. Hinter sich konnten sie hören wie die Kinder ihr Spiel wieder aufnahmen. Sie folgten einem langem Gang, der weit ins Innere des Gebäudes führte. Unterwegs begegneten sie weiteren Wesen. Viele von ihnen mit mehr oder weniger dicken Bäuchen. Auch sie musterten wie ihre Kinder neugierig die Fremden. Rechts und links des Ganges zeichneten Steinstufen und Bogendurchgänge ihr Bild ab. Doch ihr Führer nahm keine der Abzweigungen. Er führte sie beständig weiter gerade aus.
Nathan schätzte, dass sie bereits an die siebenhundert Meter weit gegangen waren, als sich vor ihnen ein großer Raum auftat. "Das ist unglaublich.", hörte er Scott neben sich sagen. Der große Raum war ein Hangar mit vielen verschiedenen Fahrzeugen. Fast alle schienen Raumschiffe sein. Hier und da waren einige der sandfarbigen Wesen mit Reparatur- und Wartungsarbeiten beschäftigt.
"Kommt hier entlang.", forderte sie ihr Führer auf. Er brachte die Männer ans hintere linke Ende des Hangars. Dort stand ein großes planierraupenartiges Fahrzeug, das gut auch ein Panzer von der Erde hätte sein können. Jedoch dieses hier war kleiner, wirkte wendiger und nicht so schwer und unbeholfen. An seiner Seite glitt eine Tür zur Seite. Das Wesen bedeutete ihnen einzusteigen.
Vorsichtig taten sie wie ihnen geheißen. An den Rändern waren schmale Platten, auf die sie sich setzen. So unbequem sie aussahen, so angenehmer war es aber darauf zu sitzen. Sie kamen sich dennoch wie in einer Gefängniszelle vor. Als der Außerirdischen zu ihnen stieg, schloss sich hinter ihm augenblicklich die Luke. Für kurze Zeit saßen sie in Dunkelheit, dann tat sich vor ihnen in der Mitte der Boden auf, zumindest schien es so, allerdings kam, wie bei der Nachricht von Lucas ein heller Lichtstrahl hervor, der sich auffächerte in eine Kontrollstation.
"Das ist unglaublich." Innerlich musste Nathan lächeln. Sein Freund Scott kam hier wirklich auf seine Kosten. Der Außerirdische ließ seine Finger langsam über das Kontrollpult gleiten. Über ihnen wurde das Metall des Fahrzeuges transparent, anschließend setze es sich in Bewegung. Lautlos, wie es den Insassen schien, fuhren sie auf ein breites Tor zu, das sie in einen dunklen Gang führte, welcher wiederum einen Ausgang aus dem Gebäude darstellte. Wie Nathan fest stellen musste, waren sie wohl jetzt auf der anderen Seite, denn hier gab es keine Arkaden. Nur Fenster und das riesige Tor, durch welches sie hinausfuhren.
"Wird es nicht langsam Zeit, dass wir unser Ziel erreichen?", fragte Scott nach einer ganzen Weile. Das Wesen antwortete ihm jedoch nicht. "Wir sind schon seit einer Stunde unterwegs und langsam beschleicht mich das Gefühl, dass hier etwas oberfaul ist. Was habt ihr mit Lucas gemacht?" Sein Ton wurde zorniger. Tobias hatte ihm beruhigend die Hand auf den Oberarm gelegt, aber Scott schüttelte sie ab.
"Habt bitte etwas Geduld. Unser Ziel ist nicht mehr fern."
"Warum ist Lucas nicht bei euch, können sie mir das sagen?", fragte Nathan besorgt. Es ging einfach nicht mehr anders. Sein Herz raste wie verrückt aus Sorge um das junge Genie. Von Minute zu Minute wurde er ungeduldiger, konnte kaum noch ruhig sitzen. Ständig suchte er die Wüste außerhalb des Fahrzeuges nach Veränderungen ab.
Aber wieder gab der Außerirdische keine Antwort. "Das hat keinen Sinn!", schimpfte Scott. "Ich habe so die Ahnung, dass man mit uns hier nur Spiele treibt."
"Noch wissen wir es nicht. Also warten wir lieber ab." Tobias versuchte Scotts Gemüt zu beschwichtigen und schien auch Erfolg damit zu haben. Scott lehnte sich trotzig wie ein Schuljunge, mit vor der Brust verschränkten Armen zurück.
"Da ist unser Ziel.", sagte der Außerirdische nach, wie es schien, einer Ewigkeit in die Stille. Neugierig sahen die Männer sich um. Das Fahrzeug fuhr auf mehrere Quaderblöcke zu, die genau dieselbe sandige Farbe hatten, wie das Gebäude der Außerirdischen. So wie es aussah, hatten sie auch dieselbe Größe. Kurz vor der Ansammlung der Blöcke hielten sie an. Im Inneren verfinsterte sich wieder alles und die Konsole verschwand. Die Luke öffnete sich und sie stiegen aus.
"Hier werdet ihr ihn finden. Geht, folgt dem breiten Weg.", sagte der Außerirdische und stieg wieder in sein Fahrzeug.
"Halt!" Scott hatte noch versucht ihn aufzuhalten, aber das Fahrzeug setzte sich bereits in Bewegung. "Klasse. Jetzt hat der uns einfach so in der Wüste ausgesetzt."
"Sollte ich auch mal ausprobieren.", witzelte Tobias.
"Sehr komisch."
Nathan beachtete die beiden schon gar nicht mehr. Er war bereits auf den Weg getreten, welcher das Wesen ihnen gezeigt hatte. Die Quaderblöcke schätzte er auf drei bis vier Metern Länge wie auch Höhe. Weiter hinten, schien es jedoch auch größere zu geben.
"Die Dinger sehen zwar genauso aus, wie das große Gebäude vorhin, haben aber jeweils immer nur einen Durchgang.", Tobias war zu Bridger gekommen.
"Wir müssen Lucas finden.", meinte dieser nur und ging voran. Er hatte recht gehabt. Die Blöcke weiter hinten waren größer.
"Das reinste Labyrinth hier.", sagte Scott nach einer Weile.
"Solange wir auf dem Hauptweg bleiben, sollte nichts passieren. Aber du hast Recht. Ziemlich groß das Areal hier. Scheint aber dennoch unbewohnt zu sein.", sagte Tobias.
"Psst.", ermahnte Nathan sie und hielt plötzlich inne.
"Hast du was gehört?", fragte Scott.
"Dort drüben." Nathan schritt sofort in die Richtung, aus der er etwas gehört hatte. Es klang als wäre etwas auf Metall gefallen.
"Da ist jemand.", flüsterte Scott, als sie auf einen der größeren Quaderblocks zu gingen und von weitem durch dessen Öffnung ins Innere sehen konnten. Sie verlangsamten ihre Schritte und gingen darauf zu. Direkt unter dem Öffnungsbogen blieben sie alle stehen und sahen auf die Gestalt, die mitten im Raum mit dem Rücken zu ihnen saß und ziemlich beschäftigt schien.
Die Gestalt war eindeutig menschlich. Die langen blonden Haare waren im Nacken säuberlich zu einem Zopf zusammengebunden. Bridger setzte einen Fuß in den Block hinein. Sein Schritt hallte auf dem metallartigen Boden laut wieder. Erschrocken fuhr die Gestalt herum.
Für kurze Zeit herrschte Stille, dann ging Nathan weiter hinein und blieb kurz vor der Gestalt stehen, die sich langsam erhoben hatte und ihn nun verwundert ansah.
Bridger fing an zu lächeln, er konnte einfach nicht anders. "Lucas."
Auch Lucas sah ihn freudig an. "Die Überraschung ist ihnen echt gelungen!", lachte er und blickte dabei verlegen auf den Boden.
"Hey, das war doch auch meine Absicht!" Nathan konnte sich nicht mehr halten und umarmte seinen jungen Freund herzhaft, der dies erwiderte.
"Commander Keller!", sagte Lucas erfreut, als er Scott erblickte und hielt ihm seine Hand hin, die dieser freudig ergriff.
"Deine Freunde hier sind aber echte Geheimniskrämer. Wir hatten das schlimmste befürchtet, weil die uns nichts über dich erzählen wollten.", meinte Scott nur.
"Mich dürftest du nicht kennen, wenn ich deine Nachricht richtig verstanden habe.", Tobias hielt ihm seine Hand hin. "Ich bin Professor Tobias LeCont." (weiß jemand wie man den richtig schreibt? Mein recorder ist doch hinüber!)
"Freut mich." Dann wandte er sich wieder Bridger zu. "Hat ja nicht lange gehalten das Ding, was?"
"Das möchte ich nicht behaupten. Es würde ja noch alles ganz sein, hätte nicht jemand darauf geschossen."
Lucas wurde leicht bleich. "Mich wollte einer erschießen?"
"Nicht unbedingt dich, aber du oder besser dein Duplikat war einfach das erst beste Ziel."
"Na klasse.", sagte Lucas sarkastisch. "Passiert sowas öfters?"
"Nur wenn man die falschen Leute zu sehr provoziert.", meinte Nathan und klopfte Lucas auf die Schulter.
"Wow, ich muss schon sagen, für einen fast dreißigjährigen siehst du noch recht jung aus.", sagte Scott, der schon die ganze Zeit Lucas angestarrt hatte. Lucas hingegen fand das Kompliment überhaupt nicht so toll. "Dreißig?", fragte er ungläubig. "Ich werde nächsten Monat gerade einmal zwanzig! Wie kommen sie auf dreißig?"
"Moment.", unterbrach Tobias. "Wie lange bist du schon hier Lucas? Deinem Aussehen nach, können es keine zehn Jahre gewesen sein."
"Zweieinhalb, aber sie sehen ebenfalls nicht sehr viel älter aus." Er drehte sich zur Seite und blickte Nathan an. "Captain?"
"Ich glaube, wir müssen uns erst einmal über einige Dinge klar werden. Leider haben wir dafür keine Zeit. Die Sea Quest wird gerade in diesem Moment aller Wahrscheinlichkeit nach für kriegerische Zwecke benutzt während wir hier stehen und über das Alter reden.", sagte Bridger.
"Was ist geschehen?", als Lucas hörte, dass die Sea Quest nicht ihrer Bestimmung nach zum Erhalt des Friedens eingesetzt wurde, regte sich Besorgnis in ihm.
"Die Sea Quest ist von einem Feind der UEO gekapert worden. Wir müssen das Schiff wiederbekommen, allerdings hat die Makronesische Allianz einige Neuerungen, was es schwierig machen könnte. Dein Gegenstück war nicht in der Lage die Kontrollen über das Schiff zurück zu erlangen. Du müsstest jetzt sogar versuchen dies von außerhalb zu probieren, was wohl weitaus schwieriger sein wird. Vorausgesetzt, du kommst mit und wirst uns helfen.", klärte ihn Bridger in Kürze auf.
Lucas atmete tief ein. "Ich kann aber nicht sofort aufbrechen. Mir ist klar, wie ernst die Lage ist, aber meine Freunde verdienen es, vorher über meinen Aufbruch informiert zu werden."
"Lass dir ruhig Zeit. Wenn es sich einrichten lässt, würde ich mir das hier alles gerne genauer ansehen.", sagte Scott.
"Ja, das könnte interessant sein.", pflichtete ihm Tobias bei.
Wieder musste das Computergenie lächeln. "Wenn wir noch etwas Zeit haben", dabei sah er Bridger an, der ihm zunickte. "dann kann ich ihnen kurz das ein oder andere zeigen."
"Das wäre fantastisch!" Euphorie durch und durch bei Commander Keller. Bridger glaubte sich einem kleinen Jungen gegenüber. "Du hast während deines Aufenthaltes hier bestimmt mehr herausgefunden, als ich es in der kurzen Zeit jetzt je könnte."
"Das meine ich auch. Kommen sie, ich zeig ihnen gleich mal etwas." Schon war Lucas bei einer Nische an der Wand. Er streckte eine Hand hinein und kurz darauf öffnete sich auf dem Boden eine Falltür. Schmale Stufen führten hinab in die Tiefe, die von einer unbekannten Lichtquelle erhellt wurde. "Bitte nach ihnen!", bot er mit einer entsprechenden Handbewegung an. Commander Keller ließ sich nicht zweimal bitten und war bereits fast unten, als Nathan auch nur an die Falltür heran trat. Bevor er jedoch hinabstieg sah er Lucas an. "Ich bin froh, dass es dir gut geht."
"Ja, das gleiche gilt auch für mich. Ehrlich hatte ich nicht gedacht, sie oder jemand anderen von der Erde jemals wieder zu sehen."
"Lebst du auch hier in diesem... Ort oder bringen dich deine Freunde jeden Tag hierher zum forschen?"
"Ich lebe hier."
"Ganz allein?"
"Es hört sich schockierend an, aber ja." Lucas setzte sich an den Rand der Luke und ließ die Beine baumeln. Bridger hatte sich ebenfalls auf eine der obersten Stufen niedergelassen. Scott und Tobias würden wohl da unten genug zum staunen haben ohne sie all zu schnell zu vermissen. "Warum?", fragte er den Jungen.
"Waren sie dort? Dann haben sie ja gesehen, dass sie sehr damit beschäftigt sind, sich zu reproduzieren. Sie wollen eine neue Gesellschaft aufbauen, das geht jedoch nur, wenn es genügend von ihnen gibt. Naja und derzeit sind es ja nicht viele. Das dauert auch noch etwas, aber ich habe noch nie kleine Kinder leiden können, egal ob menschlich oder nicht. Mir ist der Krach einfach zu viel. Sie kennen mich, wenn ich meine Phasen habe und Ruhe brauche sind kleine Kinder einfach das letzte was ich gebrauchen könnte. Als ich die Ruinen der Kultur entdeckte, die einstmals auf diesen Planeten lebte, zog ich mich immer mehr hierher zurück. Ich hatte sehr viel Zeit nachzudenken."
"Das hört sich an, als würden sie dich langweilen, deine neuen Freunde."
"Nein, das nicht. Doch sie kontrollierten alles, was ich mir aneignete. Auf der einen Seite sollte ich ihnen helfen, aber auf der anderen, lassen sie mich nicht zu nah an sich heran. Vieles von ihrer Technologie habe ich noch nicht verstehen können, weil mir einfach die Informationen dazu fehlten. Zwar gibt es immer wieder welche, die dann und wann eine Ausnahme machen, wie Fedors zum Beispiel, aber..." Er atmete schwer ein und wieder aus.
"Ich verstehe. Wenn der gute Lucas nicht mehr mit Neuigkeiten gefüttert wird, sucht er sich was anderes.", lachte Nathan. "Sag mal, wer hat dem Androiden eigentlich den Floh ins Ohr gesetzt um jeden Preis auf der Sea Quest zu bleiben, auch wenn es heißt Uniform zu tragen?"
Der junge Mann sah seinen Mentor fragend an. "Auf die Idee würde ich nie im Leben kommen! Also von mir hat das Teil das bestimmt nicht." Nach einer kurzen Pause: "Ich bin bei der UEO wirklich Soldat? Was hat mein Vater, denn dazu gemeint?"
"Ja, leider. Aber darüber können wir reden sobald es soweit ist." Er konnte ihm jetzt noch nicht eröffnen, dass die UEO ihn bereits als Deserteur verzeichnet hatte und schon gar nicht, dass sein Vater bereits seit drei Jahren auf der Erde als tot galt. Nein, das konnte er ihm nicht antun. Alles nacheinander.
"Gehen wir runter. Das wird sie sicherlich auch interessieren." Lucas stützte sich mit der einen Hand ab und sprang auf die Stufen vor Nathan hinunter. Glücklicherweise schien er im Moment auch nicht an weiteren Details interessiert zu sein.
