Sorry, dass das mit dem neuen Kapitel so ewig lange gedauert hat, aber ich hatte fürchterlich viel zu tun, da ich in einem Jugendsinfonieorchester spiele und ich erst gestern nacht um halb zwei von einer kleinen Tournee wiedergekommen bin *ächz* . . . ich hoffe, das nächste Chap entschädigt euch ein wenig für das lange Warten!

Den Sonntag verbrachte sie im Gemeinschaftsraum und schrieb die Hefter der letzten zwei Tage ab. Je weiter der Tag fortschritt, um so nervöser wurde sie. Am Abend konnte sie kaum noch still sitzen.

Beim Essen hatte sie ihn nicht gesehen und auch in den Gängen herrschte gähnende Leere.

Doch nicht nur sie war hibbelig: Neville bekam zum Abendessen kaum etwas herunter.

Am nächsten Morgen war es am schlimmsten. Neville, weiß wie eine Kalkwand aß gar nicht und stöhnte entsetzt auf, als Snape die Große Halle betrat.

Ohne Hermine oder irgendjemand anderen eines Blickes zu würdigen, eilte er mit wie immer wallenden Gewändern zu Lehrertisch, setzte sich und begann zu essen.

Als sich alle zur Doppelstunde Zaubertränke im Kerker sammelten, zitterte Neville unkontrollierbar und Hermine hatte das Gefühl, wie auf Eiern zu laufen.

Wie gewohnt rauschte Snape herein, die Tür knallte wie immer gegen die Wand und sprang zitternd zurück. Wie eh und je erschien das Rezept des Tages nach einem Wink von seinen Zauberstab auf der Tafel und er schnarrte:

„Worauf warten sie denn noch? Fangen sie an!" Die übliche Geschäftigkeit machte sich breit und Neville hielt noch immer unbewusst die Luft an, da er auf sein unvermeidlich folgendes persönliches Armageddon wartete.

Doch es wollte einfach nicht kommen.

Snape tat so, als gäbe es ihn gar nicht, sah weder ihn, noch Hermine an, sondern zog zur Abwechslung mal Ron auf. Tatsächlich ließ er sie die beiden Stunden in Ruhe, so dass es Neville in der Tat fertig brachte, zum zweiten Mal in seinem Leben einen, nun ja, beinahe perfekten Trank zu produzieren.

Als das Stundenklingeln sie letztendlich erlöste, trafen sich die Blicke von Severus und Hermine doch noch. Dankbar lächelte sie ihn an, er nickte ihr im Gegenzug dazu leicht zu.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Wenn sie sich in den Gängen begegneten, lief er einfach so an ihr vorbei.

Kein Zeichen des Erkennens, kein Lächeln, gar nichts.

Etwa eine Woche nach dem Erwachen von Snape eilte Hermine morgens durch die Gänge, ihre schwere Tasche zerrte sie fast zu Boden. Mit einem Ruck wurde sie plötzlich von ihrer Last befreit, so plötzlich, dass sie stolperte und fiel, während sie es hinter sich scheppern und klirren hörte, was ihr verriet, dass sich ihr Tintenfaß gerade über den Boden verteilt hatte.

Fluchend rappelte sie sich auf und blickte überrascht in schwarze Augen, die erschrocken zurückschauten.

„Hast Du Dir weh getan?"

Severus half ihr auf und begann die Bücher, Pergamentblätter, Federn und sonstige Dinge, die sich in Taschen von 18-jährigen Mädchen befanden, einzusammeln und mit dem Wink seines Zauberstabes das Tintenfaß wiederherzustellen. Auch reparierte er die Tasche.

Hermine folgte dem Geschehen mit Erstaunen, bis sie begriff:

Sie waren allein.

Die Stunde hatte schon angefangen und alle waren in den Klassenräumen. Snape riß sie aus ihren Gedanken, als er ihr die Tasche hinhielt.

„Miß Granger?" fragte er sacht.

„Sie sollten nicht so viel reinpacken, das ist doch viel zu schwer für Sie . . ." Vorsichtig hängte er ihr die Tasche wieder über die Schulter und als sich Hermine diese automatisch zurechtrücken wollte, berührten sich ihre Hände.

Als ob Snape einen elektrischen Schlag bekommen hätte, fuhr er zurück.

„Ähm . . . ja, also Miß Granger. Sie sollten sich beeilen, die Stunde hat schon längst angefangen."

Fast fluchtartig rannte er den Gang hinunter und verschwand in Richtung der Kerker.

Verwirrt schüttelte Hermine den Kopf, doch nicht nur über Snapes Verhalten, sondern auch über sich: Denn als sich ihre Hände berührt hatte, war in ihrer Magengegend eine kleine Sonne explodiert, die auch jetzt noch warm aufloderte, wenn sie an die Berührung dachte.

Nocheinmal rückte sie die Tasche zurecht und machte sich schließlich auf den Weg ins Klassenzimmer.

Diese Nacht hatte sie einen sehr lebhaften Traum: Sie war wieder in der Wohnung, Snape lag neben ihr, sah sie aus seinen schwarzen Augen an und umschlang sie dann mit seinen Armen, legte seinen Kopf mit einem glücklichen Lächeln auf ihre Schulter und schlief ein.

Auch sie kuschelte sich an ihn, doch als sie ihm über die Wange streicheln wollte, wachte sie auf und fand die Seite ihres Bettes kalt und leer. Stattdessen umklammerte sie ihre Bettdecke auf das Innigste.

Für den Rest der Nacht konnte sie nicht wieder richtig einschlafen, ständig wachte sie wieder auf und immer wieder hatte sie Severus Gesicht vor Augen.

Wie er lachte, wie er weinte oder spielerisch schmollend die Unterlippe hervorschob.

Aber auch das ernste Geicht blieb hängen, das nachdenkliche, wenn er glaubte, dass ihn niemand beobachtete.

Da sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, konnte sie sich den nächsten Tag kaum konzentrieren. Schon beim Frühstück stieß sie ihren Saft um, in Verwandlung lief ihr, da sie ihren Tisch in ein Schwein verwandeln sollte, der Tisch davon, was Minerva mit einem Stirnrunzeln registrierte und in Zaubertränke explodierte ihr, zum ersten mal in ihrem Leben, der Kessel.

Snape fuhr erschrocken herum und starrte Hermine an. Doch sofort richtete sich sein Blick auf Seamus, der neben ihr stand und mindestens genauso geschockt aussah, wie Hermine sich fühlte.

„Mister Finnigan! Hätten sie Miß Granger nicht warnen können, dass ihr Trank gleich explodiert? Dachten wohl, sie sehen mal besser aus, wenn der Trank ihrer Banknachbarin explodiert! Miß Granger, für sie 10 Punkte Abzug von Gryffindor und sie, Mr. Finnigan, sie kommen nach der Stunde in mein Büro."

Fassungslos machte Seamus den Mund auf, um zu protestieren, klappte ihn jedoch lautlos wieder zu, da ihm Harry kräftig auf den Fuß trat.

Nach einer halben Stunde läutete die Glocke das Stundenende ein und rief zum Mittagessen. Als Seamus einige Minuten später wieder zu ihnen stieß, fragte er verwundert:

„Sagt mal, seit wann hat denn Snape diesen hübschen chinesischen Feuerball aus Holz auf seinem Schreibtisch stehen. Irgendwie passt der nicht in sein Gruselkabinett, welches er *Büro* nennt."

Mit ratlosem Gesicht blickte er in die Runde, während Hermine sich auf ihr Essen konzentrierte, welches ihr par tout im Hals stecken bleiben wollte. Auch alle anderen wussten darauf keine Antwort (bis auf die, die es nicht sagen wollten).

Die nächsten Tage fühlte sich Hermine immer schlechter. Ständig träumte sie in der Nacht davon, dass Snape neben ihr lag und jedes mal schreckte sie hoch und konnte nicht wieder einschlafen. Immer, wenn Severus sie anblickte, musste sie sich zusammenreißen, um nicht irgendetwas fallenzulassen oder umzustoßen.

Oft ertappte sie ich dabei, dass sie jetzt auch tagsüber anfing zu träumen, immer das Gesicht von Severus vor Augen.

Harry und Ron fragten sie einmal danach, doch wies sie sie unwirsch ab und die beiden Jungs ließen die Sache darauf beruhen, zumindest fragten sie nicht mehr, obwohl Hermine das Gefühl hatte, dass sie von den beiden immer noch beobachtet wurde. HH